Michail Bakunin – russischer Anarchist

Michail Alexandrowitsch Bakunin wurde am 30. Mai 1814 im Dorf Prjamuchino im Westen von Russland geboren. Die Bakunins waren alter russischer Adel und gehörten zur aristokratischen Oberschicht im Zarenreich.

Michail Bakunin
Michail Bakunin um 1860 (gemeinfrei)

Auf dem Landgut der Familie von Michail Bakunin arbeiteten etwa 500 Leibeigene. Dennoch war die Familie ursprünglich westlich und liberal orientiert. Außerdem waren die Bakunins sehr gut vernetzt und empfingen viele Besucher auf ihrem Familiensitz.

Aufgrund ihrer politischen Beziehungen wurde die Familie Bakunin jedoch in den Dekabristenaufstand von 1825 verwickelt. Dabei hatten rebellische Offiziere den Eid auf Zar Nikolaus I. verweigert. Damit wollten sie eine konstitutionelle Monarchie nach englischem Vorbild erzwingen.

Der Dekabristenaufstand scheiterte jedoch und die Rädelsführer wurden gehängt. Um möglichen Repressionen zuvor zu kommen, bekundete der Vater von Michail Bakunin seine absolute Loyalität gegenüber dem Zaren. Für den Sohn bedeutete dies Militärdienst. Im Alter von 14 Jahren wurde er als Kadett eingezogen. 

Doch Michail Bakunin entwickelte eine Abscheu gegen das Militär und die autokratische Herrschaft des Zaren. Ab dem Jahr 1840 beteiligte er sich an zahllosen Revolutionen in ganz Europa. Er lernte dabei die großen Sozialisten und Kommunisten seiner Zeit kennen wie beispielsweise Karl Marx.

„Man setze den aufrechtesten Revolutionär auf einen Thron, und er wird zum schlimmsten Diktator.“ (Michail Bakunin)

Wegen seiner Aktivitäten musste Michail Bakunin acht Jahre im Gefängnis verbringen. Zeitweise war er an eine Kerkerwand geschmiedet. Darüber hinaus lebte er vier weitere Jahre in der Verbannung in Sibirien. Dort gelang ihm eine spektakuläre Flucht über Japan, San Francisco, Panama-Stadt und Boston bis zurück nach Europa.

Vor allem für Polen und Italien wurde er dann wieder politisch aktiv. Michail Bakunin stand dabei auch mit dem italienischen Guerilla Guiseppe Garibaldi in Kontakt.

Michail Bakunin wurde schließlich eine führende Figur der Anarchistischen Bewegung. In dieser Rolle entwickelte er die Idee des Kollektivistischen Anarchismus und gehörte zu den Gründern der Antiautoritären Internationale.

Aus gesundheitlichen Gründen musste er sich jedoch schließlich aus der Politik zurückziehen. Im Alter von 62 Jahren verstarb Michael Bakunin am 1. Juli 1876. Sein Grab auf dem Bremgartenfriedhof in Bern kann noch heute besucht werden.

Militärdienst des Michail Bakunin

Artillerie-Schule in Sankt Petersburg

Michail Bakunin kam mit 14 Jahren als Kadett zur Artillerie-Schule nach Sankt Petersburg. Dort wurde er zum Offizier ausgebildet.

Doch der junge Bakunin zeigte bereits früh eine starke Ablehnung des militärischen Gehabes. Darüber hinaus war er jedoch noch nicht auffällig. Schließlich wurde er zum Leutnant befördert.

Polnischer Aufstand und Desertation

Mit dem Wiener Kongress von 1814/15 hatte Polen seine Unabhängigkeit verloren. Etwa eineinhalb Jahrzehnte später kam es deshalb zum Novemberaufstand von 1830/31.

„Im Namen Gottes für unsere und eure Freiheit“ (Leitspruch der Polen)

Dieser große Aufstand der Polen scheiterte jedoch. Im darauffolgenden Jahr wurde Michael Bakunin als Leutnant in die Region geschickt und konnte die Brutalität des russischen Militärs selbst erleben.

Mit 21 Jahren meldete sich Michail Bakunin schließlich krank und entfernte sich von der Truppe. Einer Verfolgung wegen Fahnenflucht konnte er sich dank der Fürsprache von Verwandten jedoch entziehen.

Akademische Karriere des Rebellen

Nach seinem Dienst im russischen Militär entschied sich Michail Bakunin gegen eine Rückkehr in den familiären Betrieb. Stattdessen ging er nach Moskau und arbeitete zunächst als Lehrer für Mathematik, um seine Lebensunterhalt zu bestreiten.

Studium an der Moskauer Universität

Der junge Rebell begann aber auch ein Studium der Philosophie an der Universität von Moskau. Außerdem schloss er sich einem literarischen Zirkel um den Philosophen Nikolai Stankewitsch an. Michail Bakunin wurde in diesen Jahren von einigen Denkern ganz stark geprägt:

  • Immanuel Kant
  • Johann Gottlieb Fichte
  • Friedrich Wilhelm Schelling
  • Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Während seines Studiums an der Moskauer Universität übersetzte Michail Bakunin eine Reihe von Schriften deutscher Philosophen in die russische Sprache. Darunter fanden sich bedeutende Werke wie:

  • Goethes Briefwechsel mit einem Kinde von Bettina von Armin
  • Die Anweisung zum seligen Leben von Fichte
  • Gymnasialreden von Georg Wilhelm Friedrich Hegel

Michail Bakunin und Hegel

Von Hegel war Michail Bakunin ganz besonders fasziniert. Dank seines intensiven Studiums entwickelte er sich zu einem führenden Kenner des deutschen Philosophen in ganz Russland.

Seine besonderen Kenntnisse der Schriften von Hegel prägte schließlich auch eine bedeutende Freundschaft: In dem Sozialisten Alexander Herzen fand Bakunin einen Mitbewohner während dieser Zeit in Moskau und auch einen finanziellen Förderer für einen späteren Aufenthalt in Berlin.

Als Revolutionär im 19. Jahrhundert

Gesinnungswandel in Berlin

Dank der Unterstützung von Alexander Herzen begab sich Michail Bakunin im Jahr 1840 nach Berlin. Dort wollte er sich auf eine Professur an der Moskauer Universität vorbereiten.

Doch in Berlin veränderte sich Michail Bakunin. Nach zwei Jahren schrieb er an seinen Bruder, dass er nicht mehr nach Russland zurückkehren werde. Während einer späteren Zeit in Haft beschrieb Bakunin selbst diesen Gesinnungswandel:

Michail Bakunin
Michail Bakunin im Jahr 1843 (gemeinfrei)

„Im übrigen aber heilte mich Deutschland selbst von der philosophischen Krankheit, an der es litt; als ich mit den metaphysischen Fragen näher vertraut wurde, überzeugte ich mich ziemlich rasch von der Nichtigkeit und Eitelkeit der ganzen Methaphysik: ich suchte Leben in ihr, aber sie ist langweilig, wirkt tödlich; ich suchte Taten, sie aber ist die absolute Untätigkeit. Ich gab die Philosophie preis und ergab mich der Politik.“

Einen ganz besonderen Einfluss hatte sein Kontakt zu Ludwig Feuerbach. Dieser gehörte mit seiner Idealismus- und Religionskritik zu den zentralen Figuren des Vormärz. Damit bezeichnet man den Vorlauf der Märzrevolution von 1848/49.

Darüber hinaus baute Michail Bakunin enge Verbindungen zu Junghegelianern auf. Dabei handelte es sich um Schüler des verehrten Philosophen. Schließlich lernte er mit Arnold Ruge auch einen bedeutenden Herausgeber kennen.

Unter dem Pseudonym Jules Elysard verfasste Michail Bakunin schließlich einen bedeutenden Artikel. Vor allem der dialektische Schlusssatz sollte ihn unter Revolutionären berühmt machen:

„Die Lust der Zerstörung ist zugleich eine schaffende Lust!“

Flucht nach Zürich und erste Verurteilung

Aufgrund einer zunehmenden Repression flüchtete Michail Bakunin zusammen mit dem befreundeten Georg Herwegh über das Königreich Sachsen nach Zürich. Dort konnte er als politischer Emigrant ein sicheres Asyl finden. Außerdem hatte sich in der Schweiz ein wichtiger Verlag für radikale Schriften aus Deutschland etabliert.

Durch einen Kontakt über Georg Herwegh stand Michail Bakunin in der Schweiz auch in Verbindung mit dem kommunistischen Theoretiker Wilhelm Weitling. Er stimmte dessen Gesellschaftsentwurf jedoch keinesfalls zu, sondern formulierte eine scharfe Kritik.

Doch Weitling wurde in Zürich verhaftet. Der Jurist und Freimaurer Johann Caspar Bluntschli führte die Untersuchung durch. In seinem umfassenden Bluntschli-Bericht tauchte auch der Name von Michail Bakunin auf, so dass er erstmals in das Visier der Obrigkeit geriet.

Der russische Botschafter forderte Michail Bakunin zur sofortigen Rückkehr nach Russland auf. Doch er weigerte sich und floh nach Brüssel. Dafür wurde ihm in Abwesenheit der Adelstitel aberkannt und außerdem verurteilte man Bakunin zu Zwangsarbeit in Sibirien.

Jahre in Paris und Streit mit Karl Marx

Ab dem Jahr 1844 lebte Michail Bakunin in Paris. Dort befand sich das damalige Zentrum des europäischen Radikalismus. Anfangs hatte er intensive Kontakte zu dem Kreis der Herausgeber des sozialistischen Wochenblatts Vorwärts.

So entstand auch die erste Verbindung zwischen Michail Bakunin und Karl Marx. Die Diskussionen zwischen den beiden Vordenkern endeten jedoch mehrfach im Streit. Bakunin konzentrierte sich deshalb in seinen Publikationen auf die Kritik am russischen Zaren und dessen Autokratie.

Zum Gedenken des Aufstandes der Polen hielt Michail Bakunin im Jahr 1847 eine bedeutende Rede: „Wie Russland wirklich ist!“ Damit wuchs zwar seine Bekanntheit, jedoch forderte Russland die Ausweisung von Bakunin aus Frankreich. Er floh daraufhin erneut nach Brüssel.

Entwicklung zum Berufsrevolutionär

Nur ein Jahr nach seiner Ausweisung kam es zum Sturz des Königs Louis-Philippe I. und zur Proklamation der Zweiten Französischen Republik. Michail Bakunin kehrte zurück und beteiligte sich an dieser Februarrevolution von 1848.

Der politische Philosoph machte sich in Frankreich jedoch nicht nur Freunde. Seinem Vorschlag, die Revolution im russischen Teil von Polen zu unterstützen, wurde von der provisorischen Regierung nur zu gerne entsprochen.

„Am ersten Tag der Revolution ist er [Michail Bakunin] einfach unbezahlbar, doch am nächsten Tag muss man ihn erschießen.“ Marc Caussidière, 1848

Die republikanische Regierung gab ihm 2.000 Francs, Pässe und man schickte ihn auf die Reise. Michail Bakunin begab sich zunächst nach Frankfurt am Main und traf dort seinen alten Freund Arnold Ruge.

Bakunin konnte diesem zwar zu einem Platz in der Nationalversammlung verhelfen. Aber seinem Vorschlag zur Unterstützung der polnischen Revolutionäre wurde nicht entsprochen.

Michail Bakunin reiste daraufhin alleine über Posen nach Breslau. Als er dort ankam, hatte die preußische Armee den Aufstand der Polen bereits niedergeschlagen.

Daraufhin schloss sich Michail Bakunin der Deutschen Demokratischen Legion um Georg Herwegh an. Diese wollte den Heckeraufstand in Baden unterstützen. Bei dieser Legion handelte es sich um radikal-demokratische Freischärler, die in großen Teilen ursprünglich Handwerker waren.

Doch auch diese Bewegung scheiterte. Die Freischärler wurden vom Militär des Königreichs Württemberg am 27. April 1848 besiegt. Michail Bakunin begab sich nachdem Scheitern dieser Badischen Revolution nach Prag.

Im Juni 1848 beteiligte er sich dann am Aufstand der Tschechen. Diese wehrten sich gegen die Herrschaft der österreichischen Habsburger. Doch die Erhebung wurde nach fünf Tagen von Truppen unter dem Befehl des Stadtkommandanten besiegt.

Das Jahr 1848 endete dann mit der Niederschlagung des Wiener Oktoberaufstandes mit einer letzten großen Enttäuschung. Dennoch publizierte Michail Bakunin einen weiteren Aufruf an Slawen und Deutsche zum Widerstand gegen die herrschenden Kräfte.

Haft in europäischen Festungen

Im Frühjahr 1849 gehörte Michail Bakunin schließlich zu den Führungsfiguren des Aufstands in Dresden. Das Ziel war die Durchsetzung einer sächsischen Republik.

Luftbild der Festung Königstein im Elbsandsteingebirge süd-östlich von Dresden
Festung Königstein süd-östlich von Dresden (gemeinfrei)

Der sächsische König Friedrich August II. musste zunächst fliehen. Fast kampflos übernahmen die Revolutionäre die Stadt Dresden. Michail Bakunin hatte dabei die militärische Führung inne. Darüber hinaus war er ein Berater der provisorischen Regierung.

Doch Preußen hatte binnen einer Woche eine große Streitmacht versammelt und war gegen Dresden marschiert. Die Revolutionäre zogen sich nach Chemnitz zurück und wurden dort schließlich verhaftet.

Michail Bakunin wurde daraufhin auf die Festung Königstein im Elbsandsteingebirge etwa 30 km süd-östlich von Dresden verbracht. Sein ursprüngliches Todesurteil wurde in eine lebenslange Haftstrafe verwandelt.

Russland verlangte erneut seine Auslieferung. Im Juni 1850 wurde Bakunin deshalb zunächst nach Prag gebracht und dort in der Burg festgesetzt.

Im darauffolgenden Jahr kam er nach Olmütz. Dort schmiedete man ihn an eine Kerkerwand. Nachrichten von seinem Tod gingen durch die europäische Presse.

Am 17. Mai 1851 betrat Michail Bakunin als Gefangener erneut seine russische Heimat. Nach der Auslieferung durch Österreich wurde er zunächst in St. Petersburg in der Peter-und-Paul-Festung inhaftiert.

Nach drei Jahren verlegte man Bakunin in die Schlüsselburg östlich von Sankt Petersburg. Aufgrund von schlechter Ernährung erkrankte der Revolutionär dort an Skorbut.

Verbannung nach Sibirien und Flucht

Nach dem Tod von Zar Nikolaus im Jahr 1855 kam es zu einer Amnestie für politische Gefangene. Doch der folgende Zar Alexander II. strich Michail Bakunin persönlich von dieser Liste.

Die lebenslange Haftstrafe wurde bestätigt. Wiederholte Gnadengesuche seiner Familie führten jedoch schließlich zu einer Umwandlung der Strafe in eine Verbannung nach Sibirien.

Zunächst brachte man ihn nach Tomsk im Westen von Sibirien. Dort lernte er seine spätere Frau Antonia Kwiatkowska kennen. Im darauffolgenden Jahr 1858 wurde er nach Irkutsk in Ost-Sibirien deportiert.

Aber Michail Bakunin war keinesfalls ein gebrochener Mann. Er knüpfte zahlreiche Kontakte zu Dekabristen und anderen Verbannten.

Im Jahr 1861 durfte Michail Bakunin auf eine Forschungsreise zum Fluss Amur. Dort konnte er seinen Bewachern entkommen und gelangte mit Hilfe eines amerikanischen Klippers nach Japan.

Über Yokohama, San Francisco, Panama-Stadt und Boston erreichte Michail Bakunin gegen Ende 1861 wieder Europa. In London traf er sich dann mit seinem alten Gönner Alexander Herzen.

Mit Karl Marx gab es trotz zahlreicher Streitigkeiten in London ebenfalls einen erneuten Kontakt. Zeitweise wurden die Beziehungen freundschaftlicher. Michail Bakunin übersetzte dann auch das Manifest der Kommunistischen Partei erstmals ins Russische.

Vom Sozialismus zum Anarchismus

Die spektakuläre Flucht von Michail Bakunin hatte seine Bekanntheit weiter gesteigert. Für konservative und monarchistische Kräfte wurde er zu einem der großen Feindbilder seiner Zeit.

Der umtriebige Revolutionär nutzte seine Prominenz erneut zum Aufbau von Kontakten insbesondere zu Exil-Polen. Darüber hinaus knüpfte er Beziehungen zu Giuseppe Garibaldi.

Als 1863 der Januaraufstand in Polen ausbrach, versuchte Michail Bakunin von Stockholm aus über Kopenhagen einzureisen. Dies scheiterte jedoch ebenso sehr wie die Aufstandsbewegung.

Gründung der „Internationalen Bruderschaft“

Garibaldi war ein italienischer Guerillaführer, der sich auch für die Einigung Italiens einsetzte. Ab 1864 hatte Michail Bakunin dann seinen Wohnsitz in dem süd-europäischen Land.

In Italien gründete Michail Bakunin mit Hilfe seiner Bekanntschaften die „Internationale Bruderschaft“. Damit legte er den Grundstein für die später sehr einflussreiche Bewegung der italienischen Anarchisten.

Im Jahr 1865 bezeichnete sich Michail Bakunin dann erstmals in einer italienischen Zeitung als Anarchist. Zwei Jahre später begab sich der Berufsrevolutionär nach Genf.

„Anarchie ist Sozialismus und Freiheit in einem. Freiheit ohne Sozialismus besteht aus Privilegien und Sozialismus ohne Freiheit bedeutet Gewalt und Unterdrückung.“

In Genf beteiligte sich Bakunin am Gründungskongress der „Internationalen Liga für Frieden und Freiheit“. Dort wurde er zwar in das Zentralkomitee gewählt. Er scheiterte jedoch mit dem Versuch, die Liga zu radikalisieren.

Erste Internationale Arbeiterassoziation

Bereits 1864 hatte Karl Marx in London die Erste Internationale Arbeiterassoziation gegründet. Dabei handelte es sich um eine Versammlung teils sehr unterschiedlicher Strömungen.

Die „vollständige Emanzipation der Arbeiterklasse“ war jedoch das gemeinsame Ziel. Dennoch war die Organisation bereits in ihrer Frühphase von schweren Grabenkämpfen geprägt.

Die Auseinandersetzungen wurden jedoch nicht nur in den Gremien geführt. Im Umfeld von Bakunin etablierte sich Sergei Netschajew, der heimlich Briefe entwendete, um diese später gegen den Revolutionär zu verwenden.

Revolutionen & Antiautoritäre Internationale

Noch im Jahr 1868 brach die Septemberrevolution in Spanien aus. Michail Bakunin verfasste hierfür einen Aufruf an die Arbeiter von Spanien. Außerdem bereitete er eine Agitationsreise vor, die ein Anarchist aus dem Umfeld von Garibaldi für ihn durchführte.

Michail Bakunin
Michail Bakunin im Jahr 1872 (gemeinfrei)

Im Herbst 1870 beteiligte sich Bakunin persönlich am Aufstand von Lyon. Dieser war ausgebrochen, nachdem sich die französische Niederlage im Deutsch-Französischen Krieg abzeichnete. Die Bewegung wurde jedoch binnen eines Monats niedergeschlagen.

Michail Bakunin zog sich daraufhin in die Schweiz zurück. Dort schrieb er seine Briefe an einen Franzosen zur aktuellen Krise. Darin betonte er die Bedeutung der Allianz von Arbeitern und Bauern.

Die inneren Konflikte in der Ersten Internationalen Arbeiterassoziation führten letztlich zum Bruch. Die „Antiautoritären“ waren nicht bereit, sich der Führung des Generalrats um Karl Marx und Friedrich Engels in London zu beugen.

Michail Bakunin beteiligte sich noch an der Gründung einer neuen, der Antiautoritären Internationale. Doch anschließend begann sein Rückzug aus der Öffentlichkeit.

Letzte Schriften und Tod

Im Jahr 1873 verfasste Michail Bakunin das Werk Staatlichkeit und Anarchie. Die Schrift wurde in hoher Auflage nach Russland geschmuggelt.

Dort beeinflusste das Werk von Bakunin die Narodniki. Dabei handelte es sich um eine sozialrevolutionäre Bewegung, deren terroristischer Arm später den Zar Alexander III. mit einer selbstgebauten Handgranate töten würde. Ein ebenfalls sehr wichtiger Vertreter der Bewegung war Alexander Iljitsch Uljanow, der ältere Bruder von Lenin.

Im Jahr 1874 kam es zum Aufstand in Bologna, an dem Michail Bakunin trotz gesundheitlicher Probleme noch teilnehmen wollte. Die Carabinieri konnten jedoch im Vorfeld viele Rädelsführer verhaften. Die verbliebenen Aufrührer wurden von militärischen Einheiten zur Kapitulation gezwungen.

Michail Bakunin hatte unerkannt in die Schweiz entkommen können. Doch sein gesundheitlicher Zustand verschlechterte sich in der folgenden Zeit. Am 1. Juli 1876 starb der Berufsrevolutionär und wurde in Bern beigesetzt.

Das Grab des Anarchisten kann noch heute besucht werden. Es befindet sich auf dem Bremgartenfriedhof in der Abteilung 9201 und trägt die Nummer 68.

Im Jahr 2016 wurde die Plakette auf dem Grabstein ersetzt: „Wer nicht das Unmögliche wagt, wird das Mögliche niemals erreichen.“

Philosophie des russischen Revolutionärs

Theorie des kollektivistischen Anarchismus

Im Jahr 1866 entwickelte Michail Bakunin seine Theorie zum Staat, den Produktionsmitteln und dem Privat-Eigentum entscheidend weiter. Im Wesentlichen ging es bei seinem Anarchokollektivismus um die Abschaffung von eben diesen.

Gott und der Staat
Michail Bakunin – Gott und der Staat (gemeinfrei)

Der Staat wird auf die Organisation der Betriebsmittel reduziert. Diese wiederum befinden sich im kollektiven Besitz. Die einzelnen Arbeiter werden dann entsprechend ihrer Arbeitszeit vergütet.

Damit stellte er sich gegen den Anarchokommunismus. Dieser sah auch eine Abschaffung der Gehälter vor. Waren sollen in diesem Modell lediglich nach den Bedürfnissen verteilt werden.

Strittig ist jedoch, ob die Theorie vom kollektivistischen Anarchismus nicht auf einen anderen Denker zurückgeht.

Im selben Jahr wie Michail Bakunin hatte sich der Kommunist Johann Most ebenfalls der Anarchie zugewandt und vergleichbare Vorschläge gemacht.

In der politischen Philosophie stellt Michail Bakunin deshalb eine große Ausnahme dar. Er stellt ein Gegengewicht gegen die Theoretiker von Staatlichkeit dar wie beispielsweise:


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

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