Häresie & Ketzerei – religiöse Irrlehre

Die Geschichte der Gottlosigkeit

Häresie heißt eigentlich nur „selbstbestimmtes Leben“. Häufig wird es jedoch auch als Ketzerei oder Irrlehre bezeichnet. Damit ist dann die Verbreitung von Grundsätzen des Glaubens gemeint, die im Widerspruch zur kanonischen Lehrmeinung der Kirche stehen.

Dämon Aschmedai
Erzengel Raphael half den Dämon Aschmedai zu vertreiben. (Louis Le Breton / gemeinfrei)

Im Prinzip handelt es sich bei der Häresie um eine Art religiöses Gegenstück zur politischen Demagogie. Jeweils geht es um den systemgefährdenden Charakter der Inhalte.

Häufig ist ein Schlüssel häretischer Positionen die Frage nach der Beziehung zwischen den Menschen und Gott.

Vor allem solche Menschen, die an ein Leben nach dem Tod glauben, sind dabei natürlich an einem möglichst engen Kontakt zu ihrem Schöpfer interessiert.

Die Geistlichkeit hingegen muss sich stets als Mittler positionieren, um überhaupt relevant zu sein. Deswegen reagiert der kirchliche Klerus meist auch mit höchster Aggression auf Häretiker.

Häufige Fragen zu Häresie und Ketzerei (FAQs)

  • Was ist der Unterschied zwischen Häresie und Ketzerei? Häresie ist ein Oberbegriff für alle von der kanonischen Lehre abweichenden Glaubenssätze. Ketzerei hingegen bezeichnete ursprünglich den Dualismus der Katharer und wird synonym als Begriff für alle christlichen Glaubensströmungen verwendet, in denen dem guten Gott ein gleichrangiger böser Gott gegenüber steht.
  • Wieso wurden Ketzer verbrannt? Durch den grausamen Tod im Feuer sollten die Seelen der Sünder gereinigt und so vor der ewigen Verdammnis bewahrt werden. Die erste bekannte Verbrennung wegen Häresie fand 1022 in Orléans statt und betraf zwölf hohe Gelehrte, darunter auch Kanoniker der Kathedrale. Sie hatten die Laieninvestitur und die Autorität von Bischöfen in Frage gestellt.
  • Wie viele Menschen wurden Opfer der Inquisition? Schätzungen gehen von bis zu 60.000 Toten alleine in der frühen Neuzeit in Europa aus. 80 % davon waren Frauen.

Adversos haereses – gegen die Häresien

Im 2. Jahrhundert war der Kirchenvater Irenäus von Lyon aktiv. Er war ein Heiliger der Christen, die ihn am 28. Juni verehren. Zu Lebzeiten war Irenäus der Bischof von Lugdunum (Lyon). Er verfasste mehrere Werke, doch der Großteil seiner Schriften sind verloren gegangen.

Im Jahr 180 verfasste er jedoch ein umfassendes Werk mit fünf Bänden gegen die Häresie: Entlarvung und Widerlegung der sogenannten Erkenntnis. Davon sind einige Kopien sowie eine sehr freie Übersetzung erhalten.

Irenäus von Lyon ging dabei argumentativ vor allem gegen den Gnostizismus vor. Die Wiederentdeckung seiner Schrift im 20. Jahrhundert führte deshalb zu einem Schub im Verständnis dieser Glaubensrichtung.

Stoßrichtung der Theologie war die Einheit Gottes. Wohingegen die Gnostiker an eine Art Zersplitterung des Göttlichen glaubten.

Erstes Konzil von Nicäa im Jahre 325

Bereits etwa drei Jahrhunderte nach dem Tod des Jesus von Nazareth hatten sich innerhalb der Glaubensgemeinschaft Fraktionen mit unterschiedlichen Lehrmeinungen herausgebildet. Im ersten Konzil von Nicäa im Jahr 325 trafen sich deshalb ca. 200 bis 300 Bischöfe unter der Schirmherrschaft von Kaiser Konstantin I. um sich auf eine einheitliche Lehrmeinung zu verständigen.

Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren. Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, […]. Und an den Heiligen Geist. […]. – aus dem Glaubensbekenntnis von Nicäa

Zentrale Themen des ersten Konzils von Nicäa waren:

  • Die Christologie – die Frage der Göttlichkeit von Jesus Christus – wurde zu Gunsten des Gekreuzigten entschieden.
  • Der Arianismus – die Ablehnung des trinitarischen Gedankens von Vater, Sohn und Hl. Geist – wurde zurückgedrängt.
  • Die Wegzehrung – das Recht auf die Sterbekommunion – wurde als ein Grundrecht des Christen formuliert.

Das erste Konzil von Nicäa brachte zur Bekämpfung der Häresie eine wichtige Regelung hervor. Schon der Besitz beispielsweise von nicht-kanonischen Evangelien konnte mit dem Tode bestraft werden.

Die Ketzerei der Katharer

Katharer Carcassonne
Vertreibung der Katharer aus Carcassonne am 01. August 1209 (gemeinfrei)

Der Begriff der „Ketzerei“ geht auf die Bewegung der „Katharer“ zurück. Das war eine Glaubensströmung im Mittelalter, die sich selbst als katholisch verstand.

Eine erste große Wirkungsstätte der Anhänger war in der Stadt Albi in Frankreich, weshalb sie auch „Albigenser“ genannt wurden.

Ihre Zahl war so hoch, dass sie einige Regionen in Spanien und Süd-Frankreich sogar dominierten.

Dabei waren die Katharer in ihrer religiösen Haltung so asketisch und antiklerikal eingestellt, dass Sie den Zorn der römischen Kirche auf sich zogen.

Darüber hinaus predigten Sie den Dualismus. Diese Lehrmeinung ist geprägt durch ein Wechselspiel zweier Kräfte wie beispielsweise auch bei Ying und Yang.

Dieser Dualismus widersprach jedoch der monotheistischen Position der römischen Kirche. Bereits im Jahr 1045 versuchte dann Bernhard von Clairvaux mit einer Missionsreise diese häretische Strömung zu bekämpfen.

Burg Montségur
Katharer-Burg auf dem Montségur in den Pyrenäen (gemeinfrei)

Die kanonischen Christen reagierten später aber noch sehr viel aggressiver. Sie verbannten die Katharer aus dem Schoss der heiligen Mutter Kirche.

Papst Innozenz III. rief zum Albigenserkreuzzug von 1209 bis 1229 auf und konnte die Bewegung fast vernichten.

Einige Katharer retteten sich zunächst in bergige Fluchtburgen wie auf dem Montségur in den Pyrenäen. Die Gruppe auf eben diesem Berg musste nach langer Belagerung aufgeben.

Nach der Kapitulation am 16. März 1244 wurden 225 Katharer bei lebendigem Leib verbrannt. Die verbliebenen Reste der Gemeinschaft wurden im folgenden Jahrhundert vernichtet.

Häresie und die Reformation

In der Geschichte finden sich viele weitere bekannte Persönlichkeiten, die wegen Häresie angeklagt wurden. Martin Luther musste sich beispielsweise nach der Verbreitung seiner Thesen einem solchen Prozess in Rom stellen. Nur dank mächtiger Fürsprecher konnte er diesen Vorwurf überleben.

Satanismus der Neuzeit

Satanismus ist der Oberbegriff für zahlreiche Strömungen, die seit dem 20. Jahrhundert den „Teufel“ in das Zentrum der Glaubenslehre rücken. Dabei handelt es sich jedoch meist um Wortspiele der Satanisten mit ironischen Spitzen gegen das Christentum.

Church of Satan
Komm auf die dunkle Seite. Wir haben Kekse! @ChurchofSatan

Nur eine Minderheit dieser Bewegungen glaubt tatsächlich an das personifizierte Böse. Die besonders bekannte Church of Satan fokussiert sich beispielsweise auf die Freiheit des einzelnen Menschen:

„Satanists are atheists. We see the universe as being indifferent to us, and so all morals and values are subjective human constructions. Our position is to be self-centered, with ourselves being the most important person (the “God”) of our subjective universe, so we are sometimes said to worship ourselves.“

Die Verbindungen von Satanisten mit absonderlichen Horrorstories gehen deshalb meist auf Verschwörungstheorien zurück oder werden für mediale Aufmerksamkeit produziert. Unabhängig davon werden satanische Symbole aber auch gerne in verschiedenen Subkulturen der Heavy Metal-Szene verwendet.

(Éliphas Lévi / gemeinfrei)
Baphomet von Éliphas Lévi im Jahr 1856 (gemeinfrei)

Besonders schreckhafte Christen haben deshalb immer wieder zu einer dramatischen Überinterpretation des Satanismus gefunden. Doch dem atheistischen und rationalen Satanismus stehen nur sehr wenige Gruppen gegenüber, die über so etwas wie einen religiösen Unterbau verfügen.

Ein Beispiel für theistischen Satanismus ist der britische Order of Nine Angels. Deren Anhänger berufen sich auf einen alten Sonnenkult. Darüber hinaus glauben sie an Magie von bestimmten Kristallen oder auch an die Kraft von rituellen Gesängen.

Davon abzugrenzen sind die Anhänger des nordischen Temple of the Black Light. Diese Gruppierung glaubt tatsächlich an eine chaotische Dunkelheit, aus der die Schöpfung hervorgegangen ist. Sie sehen sich in fundamentaler Opposition zum Status Quo und wollen „Feind Nummer Eins“ der Gesellschaft sein.

Die Gruppierung brachte mit Jon Nödtveidt einen besonders radikalen Satanisten hervor. Zusammen mit einem Ordensbruder tötete er 1996 ein drittes Mitglied ihrer Bewegung. Nach der Verbüßung einer Haftstrafe verübte Jon Nödtveidt im Jahr 2006 einen rituellen Selbstmord.

Aberglauben und übernatürliche Wesen

Mit der Entwicklung der christlichen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod eröffneten sich ganz neue Fragen. Besonders kritisch ist folgender Punkt: Was passiert, wenn der Übergang von der diesseitigen in die jenseitige Welt fehlschlägt?

Selbst Könige wie beispielsweise Jakob I. Stuart beschäftigten sich intensiv mit solchen Fragen. Für ihn war die Dämonologie ein Teil der Theologie.

Er verfasste im Jahr 1597 ein umfassendes Traktat. Kurz nach seinem Regierungsantritt in England erließ er dann ein neues Hexengesetz.

Dämonen und Geistwesen

Der Begriff „Dämon“ stammt aus der griechischen Mythologie und bezieht sich auf den Geist einer verstorbenen Person. Dabei werden zunächst zwei Typen:

  1. Der Dämon als warnende oder mahnende Stimme.
  2. Der Dämon als ein böses Wesen.

Das besondere an Dämonen ist, dass sie Einfluss auf Menschen ausüben können. Dabei können sie direkt das Handeln manipulieren oder aber für Glück beziehungsweise Unglück verantwortlich sein.

Betroffene von Dämonen berichten immer wieder von physischen Phänomenen, die sie nicht anders einordnen können. Dazu gehören häufig:

  • Kälte
  • Schatten
  • Geräusche
  • Berührungen

In den Evangelien von Markus und Lukas findet sich darüber hinaus eine weitere Darstellung solcher Wesen. Sie berichten von der Legion der Dämonen.

„Jesus hatte nämlich dem unreinen Geist befohlen, den Mann zu verlassen. Denn schon seit Langem hatte ihn der Geist in seiner Gewalt; und er war gebunden mit Ketten und Fußfesseln und wurde gefangen gehalten. Aber immer wieder zerriss er die Fesseln und wurde von dem Dämon in menschenleere Gegenden getrieben. Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Legion. Denn er war von vielen Dämonen besessen. Und die Dämonen baten Jesus, dass er ihnen nicht befehle, in die Unterwelt hinabzufahren.“ Lk 8,28-31

Jesus von Nazareth hatte dann offenbar einen guten Tag. Er erlaubte der Legion von Dämonen in eine Herde von 2000 Schweinen zu fahren. Deswegen wird diese Stelle im Neuen Testament auch als Schweine-Episode bezeichnet. Die Schweine haben dann kollektiven Selbstmord im See Genezareth begangen. Deswegen ist bis heute nicht ganz klar, wie diese Episode zu deuten ist.

In der modernen Wissenschaft geht man allerdings davon aus, dass das Erleben einer Bessenenheit nur sozial konstruierte Realität ist. Deshalb galten beispielsweise Epileptiker in der Antike und im Mittelalter in der Regel als bessene Personen.

Hexen und Zauberer

Hexen und Zauberer sind Personen, die über Zauberkräfte verfügen. Diese Kräfte haben sie aufgrund eines Paktes mit dem Teufel oder einem Dämonen erhalten.

Schon im 2. Buch Mose des Alten Testamentes wird die Zauberei als todeswürdiges Verbrechen beschrieben: „Eine Zauberin sollst du nicht am Leben lassen.“

Die Hexenlehre der frühen Neuzeit kannte vier Elemente, die eine Hexe beziehungsweise einen Zauberer ausmachten:

  1. Gotteslästerung
  2. Sex mit dem Teufel
  3. Hexenflug / Hexensabbat
  4. Schadenszauber

Luzifer und Satan

Luzifer, beziehungsweise Lucifer, ist der lateinische Name für Morgenstern. Damit ist der Planet Venus gemeint. Eine wörtliche Übersetzung des Begriffs lautet „Lichtbringer“.

Luzifer
Luzifer von Gustave Doré (gemeinfrei)

Der Begriff Luzifer tauchte bereits in der römischen Mythologie auf. Dort ist er ein Vorgänger des Gottes Helios. Im christlichen Sprachgebrauch ist Luzifer der Teufel.

In der Offenbarung des Johannes kommt es jedoch zu einer Verknüpfung von Christus, der zum strahlenden Morgenstern wird. Darüber hinaus wurde auch der erste der apokalyptischen Reiter auf seinem weißen Ross als Christus interpretiert.

„Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt als Zeugen für das, was die Gemeinden betrifft. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der strahlende Morgenstern.“

Im Gegensatz zu Luzifer hat Satan seinen Ursprung in jüdischen Texten und wurde später vom Christentum übernommen. Das Wort Satan ist dabei ein wörtlicher Begriff und bedeutet „Widersacher“. Es lassen sich zwei grundsätzliche Interpretationen trennen:

  1. Satan als planmäßige Figur in der Rolle des Anklägers vor dem Jüngsten Gericht.
  2. Satan als gefallener Engel, der nach heftigen Kämpfen aus dem Himmel vertrieben wurde.

Der christliche Luzifer und der Satan des Judentums haben jedoch stets gemein, dass sie als das Böse, als der Teufel, im Gegensatz zu dem Guten auftreten. In dieser Funktion beherrschen sie vor allem die Kunst der Verführung von Menschen.

Der „Teufel“ hingegen ist im Sprachgebrauch ein Oberbegriff für das höchste Böse. Eine solche Figur taucht in sehr vielen Religionen auf. Selbst der Buddhismus kennt mit Mara eine solche Personifikation.

Mit Schaitān kennt auch der Islam eine Art Teufel. Der absolute Charakter der Göttlichkeit von Allah lässt einen so zentralen Widersacher wie im Christentum jedoch nicht zu. Deswegen ist dieses gedankliche Konstrukt für Muslime weniger relevant.

Untote und Vampire

Untoter
Darstellung eines Wiedergängers um 1500 (gemeinfrei)

Vor allem im süd-ost-europäischen Raum entwickelten sich viele Vorstellungen zu Untoten. Zahlreiche archäologische Funde in Gräbern bestätigten jedoch den „flächendeckenden“ Glauben an Vampire, Wiedergänger und Zombies insbesondere im europäischen Mittelalter.

Vor allem wenn es zu Störungen des Toten-Rituals kam, setzte man auf zusätzliche Rückversicherungen gegen die Auferstehung eines Untoten. So wurde den Toten mal ein schwerer Stein auf die Brust gelegt, sie wurden gepfählt, zerhackt oder man bestattet die Leiche auf dem Bauch liegend.

Der Archäologe Daniel Nösler hat bei Untersuchungen zu Untoten aber beispielsweise auch unter dem Altar des Klosters Harsefeld in Niedersachsen einige Spuren eines solchen Aberglaubens identifizieren können. Bei baulichen Maßnahmen hatte man die Skelette der mittelalterlichen Äbte gefunden.

Eines dieser Skelette trug eine massive Fußfessel. Ein anderer Toter im Kreuzgang der Anlage trug ein Glöckchen. Vermutlich sollte dies als Alarmzeichen dienen, falls sich die Leiche bewegt. Hinsichtlich der Arten von Wiedergängern entwickelten sich zahlreiche Typen in der Vorstellung der Bevölkerung wie beispielsweise:

  1. Aufhocker waren Geistern, die nächtlichen Wanderern auf den Rücken sprangen. Der Mensch wurde dadurch kraftlos und konnte sogar sterben.
  2. Kopflose Reiter kannte man vor allem in West-Deutschland. Im Leben waren sie meist entweder Selbstmörder oder Verbrecher und erschienen in der Regel in der Nacht. Manchmal erschreckten sie ihre Opfer nur, aber in anderen Fällen raubten sie deren Lebenskraft.
  3. Nachzehrer blieben zwar in ihren Särgen. Doch dort aßen sie ihre Totenkleider. Dies führte dazu, dass ihren Hinterbliebenen die Lebenskraft ausgesaugt wurde. Bis heute gibt es in Rumänien deshalb den Brauch, spitze Spindeln mit in einen Sarg zu legen. Die Hoffnung ist, dass sich ein Nachzehrer beim Verzehr der Totenkleider so selbst sticht, was als Heilmittel gegen diese Art von Untoten gilt.
  4. Vampire erscheinen in der Form von vertrauten Personen und saugen ihren Opfern die Lebenskraft aus. Dabei können sie auch Krankheiten übertragen. Entgegen der filmischen Darstellung arbeitete der Vampir jedoch mit Schadenszauber und nicht mit einem physischen Biss in den Hals.

Kampf des Guten gegen das Böse

Im christlichen Glauben entwickelten sich zahlreiche Maßnahmen, die bewusst gegen die Mächte des Bösen eingesetzt wurden beziehungsweise immer noch Anwendung finden.

Exorzismus – das Hinausbeschwören

Das Wort Exorzismus stammt aus dem Griechischen und bedeutet „hinausbeschwören“. Dabei handelt es sich um religiöse Rituale, um einen Menschen von Dämonen zu befreien. Die römische Kirche hält dies keinesfalls für Hokuspokus, wie der Kölner Prälat Helmut Moll im Jahr 2016 vollmundig erklärte:

„Nur Unwissende halten dämonische Kräfte für Märchen.“

Quellen zu besessenen Menschen finden sich bereits im Alten Testament beziehungsweise im Tanach, der hebräischen Bibel des Judentums. Eine Stelle hierzu im 1. Buch Samuel ist auch deshalb so interessant, weil es im religiösen Verständnis noch keine von Gott unabhängigen Dämonen gab. Das haben dann erst später die Christen erfunden.

„Der Geist des Herrn war von Saul gewichen und ein böser Geist vom Herrn verstörte ihn.“ 1. Samuel 16

Der Glaube an Dämonen speiste sich aber auch aus heidnischen Quellen. Deswegen wurden bereits im Früh-Christentum in größeren Gemeinden auch Posten für Exorzisten geschaffen.

Sehr häufig findet sich die Empfehlung, das Kreuzzeichen für die Austreibung zu verwenden. Der Kirchenvater Origenes gab zu Beginn des 3. Jahrhunderts noch zahlreiche weitere Empfehlungen:

  • Nennung des Namen Jesu Christi
  • Zeigen des Taufsiegels
  • Anblasen und Ausspucken
  • Räuchern und andere starke Gerüche
  • Erze, Eisen und Feuer
  • Knoblauch und Zwiebeln
  • Läuten von Glocken

Wissenschaftler erklären den Glauben an erfolgreiche Exorzismen jedoch mit der sozialen Interaktion zwischen „bessenener“ Person und dem Exorzisten. Dies führt in solchen Fällen zu einer Dissoziation.

Das heißt, dass eine unbewusste Erwartungshaltung gegenüber dem Exorzisten und dem Exorzismus erfüllt wird. So funktionieren auch Hypnose-Techniken.

Magische Schutzzeichen

Magische Schutzzeichen sind in zahlreichen Kulturen bekannt. Von besonderer Bedeutung im Christentum ist beispielsweise das VV. Dieses Zeichen steht für „virgo virginum“, die Jungfrau der Jungfrauen, womit Maria gemeint ist. In umgedrehter Form stellt sich das doppelte V als M dar. Dies bedeutet ebenfalls Maria.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

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