Papst Leo I. der Große – Bischof von Rom

Papst Leo I. der Große wurde um 400 in Italien geboren. Ab 440 regierte er als Bischof von Rom und kämpfte vehement für den Primatsanspruch der römischen Päpste über die Christenheit.

Papst Leo I. der Große bezeichnete sich selbst als unwürdigen Vertreter des Apostels Petrus auf Erden. Dennoch legte er als ausgesprochener Machtpolitiker wichtige Fundamente der katholischen Gewalt.

Leo der Große
Papst Leo I. der Große (Francisco de Herrera der Jüngere / gemeinfrei)

Leo I. der Große konnte als wichtigster römischer Bischof des 5. Jahrhunderts auch den alten römischen Titel des „Pontifex Maximus“ etablieren. Damit bezeichnete man in der Antike den obersten Priester des polytheistischen Götterkultes, der für alle sakralen Themen zuständig war.

Auf dem Konzil von Chalcedon im Jahr 451 stellte sich Leo I. der Große dann mit aller Deutlichkeit gegen andere Strömungen der frühen Christenheit wie den Monophysitismus und den Pelagianismus. Deren Vertreter verloren anschließend ihre Ämter oder wurden sogar verbannt.

Doch Leo I. der Große stand nicht nur auf der Gewinnerseite der Geschichte. Er musste im Jahr 452 laut einigen Quellen Attila und seinen Hunnen eine große Geldsumme zahlen, um eine Plünderung Italiens abzuwenden.

Nur drei Jahre später kamen die Vandalen. Jedoch soll Papst Leo I. der Große beschwichtigend auf deren Anführer Geiserich eingewirkt haben, als es im Jahr 455 zur Plünderung von Rom kam. Die Stadt wurde immerhin nicht komplett niedergebrannt. Laut dem Geschichtsschreiber Prokop ging nur eine Kirche in Flammen auf.

Aufstieg eines Klerikers im 5. Jahrhundert

Der Kirchenvater der Spätantike Augustinus von Hippo berichtete wohl erstmals von dem späteren Papst Leo I. dem Großen. In einem Brief erwähnte er ein Gespräch mit einem Akolythen namens Leo. Wahrscheinlich handelte es sich hierbei um identische Personen.

Römisch-katholischer Akolyth

Ein Akolyth ist ein männlicher Laie im kirchlichen Dienst, der über die höchste der niederen Weihen verfügt und im Rahmen der Liturgie tätig werden darf.

Das Amt ist seit dem 3. Jahrhundert belegt. Ein Akolyth unterstützt beispielsweise bei der Vorbereitung des Altars, beim Spenden der Kommunion und steht dem Diakon oder Priester als Helfer zur Seite.

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Akolythen deshalb immer wieder mit Ministranten verwechselt. Es gibt jedoch liturgierechtliche Unterschiede, beispielsweise muss ein angehender Priester vor der Weihe zum Diakon eine Weile als beauftragter Akolyth gearbeitet haben.

Tätigkeit als Diakon der Päpste

Gesichert ist die Tätigkeit des späteren Papstes Leo I. der Große für seine beiden Vorgänger im Rang eines Diakons. Das war die erste Stufe der höheren Weihen, der sogenannten Weihesakramente:

  • Papst Coelestin I. (422 bis 432)
  • Papst Sixtus III. (432 bis 440)

In den Diensten dieser beiden römischen Päpste war Leo bereits mit kirchenpolitischen Problemen beauftragt. In dieser Zeit entwickelte er einen sehr guten Ruf und war eine anerkannte Person im Klerus.

Pontifikat von Leo dem Großen (440 – 461)

Dank seiner bisherigen Erfolge in der Kirchenpolitik wurde Leo I. der Große einstimmig zum Papst gewählt. Das Pontifikat begann am 29. September 440 und endete mit seinem Tod am 10. November 461.

Römisches Papstprimat

Als römisches Papstprimat bezeichnet man den Anspruch der Bischöfe von Rom auf die Führung der Christenheit. Der Hintergrund ist, dass der Titel „Papst“ ursprünglich keine geschützte Berufsbezeichnung war.

Karte der Orte an denen der Apostel Paulus von 46 bis 57 n. Christus missionierte.
Apostel Paulus und seine Reisen zur Missionierung (ODbL)

Vielmehr bezeichneten sich in der Antike viele Bischöfe als Papst, was soviel wie „Papa“ bedeutet. Vor allem im Nahen Osten, der heutigen Türkei und in Griechenland gab es anfangs viele solcher Päpste, weil es dort zu den ersten großen Wellen der Missionierung beispielsweise durch den Apostel Paulus kam.

Entgegen der christlichen Überlieferung war die römische Gemeinde im ersten Jahrhundert sehr unbedeutend. Vielmehr waren liberale jüdische Gemeinden der entscheidende Nährboden für die Entwicklung des Christentums.

Die wundersame Geschichte von Apostel Petrus, der ja angeblich der Felsen war, auf dem die Kirche gebaut wurde, ist zumindest in Bezug auf die Expansion des Christentums eine ahistorische Legende.

Mit dem Tod der letzten Ur-Christen beziehungsweise Zeitzeugen des Jesus von Nazareth um 100 n. Christus begannen heftige Machtkämpfe zwischen den Patriarchen einzelner Gemeinden. Aufgrund der damals noch sehr begrenzten Reisemöglichkeiten führten die häufig auch juristisch geschulten Kirchenmänner in Briefwechseln ihre Kämpfe um die Deutungshoheit der christlichen Lehre aus.

Der von der römischen Kirche als Heiliger verehrte Papst Siricius (384 bis 399) setzte erstmals den Vorrang der römischen Bischöfe über andere Patriarchen durch. Dieser Fehde-Handschuh wurde von Leo I. dem Großen dann ebenso erfolgreich aufgenommen.

Die im Früh-Christentum teils sehr zersplitterten Gemeinden und Strömungen erhielten mit diesem Führungsanspruch eine klare Hierarchie. Der Einheit der Heiligen Mutter Kirche, der Sancta Mater Ecclesia, erwies Papst Leo I. der Große damit zweifelsohne einen großen Dienst.

Titel als Pontifex Maximus

Wohl im Zusammenhang mit dem römischen Papstprimat kann auch die von Papst Leo I. dem Großen eingeführte Bezeichnung als „Pontifex Maximus“ gesehen werden. Wörtlich bedeutet dieser Titel „oberster Brückenbauer“.

Der Titel des Pontifex Maximus reicht bis tief in die Zeiten des Römischen Reiches zurück. Damit bezeichnete man den Oberpriester des Jupitertempels, der zugleich auch oberster Wächter des alten polytheistischen Götterkultes war.

Forum Romanum Karte
Die Regia, der antike Sitz des Pontifex Maximus, befand sich im Süd-Osten des Forum Romanum (Hpflanzer / CC-BY-SA 3.0)

Die Position des Pontifex Maximus stellte deshalb eine sehr bedeutende Stufe in der Karriere eines römischen Staatsmannes dar. Der wohl bekannteste Inhaber dieses Amtes war Gaius Julius Caesar.

Der Pontifex Maximus hatte seinen Dienstsitz in der Regia auf dem Forum Romanum und stand dem Priesterkollegium vor. Damit unterstanden ihm alle sakralen Angelegenheiten Roms.

Darüber hinaus war der Pontifex Maximus auch für den Kalender zuständig. Erst mit der Christianisierung unter Kaiser Konstantin I. zu Beginn des 4. Jahrhunderts verlor das Amt an Bedeutung.

Papst Leo I. der Große sorgte dann für eine Renaissance des Titels. Während des Pontifikats von Gregor dem Großem (590 bis 604) wurde die Bezeichnung als Pontifex Maximus ein zwar inoffizieller, aber dennoch fester Bestandteil des Titels der römischen Bischöfe.

Konzil von Chalcedon (451)

Während des Pontifikats von Leo I. dem Großen fand vom 08. Oktober bis zum 01. November 451 das Konzil von Chalcedon statt. Dabei handelte es sich um das vierte der sieben ökumenischen Konzilien der „Alten Kirche“.

Damit ist die früh-christliche Kirchengeschichte bis etwa zum Jahr 500 gemeint. Der Tagungsort diese Konzils befand sich im heutigen Stadtteil Kadıköy von Istanbul.

Zeitlich in etwa parallel hat sich zufällig genau in diesem Jahr das west-römische Reich in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern in Gallien ein letztes Mal erfolgreich gegen Plünderungen im Zuge der Völkerwanderung gestellt. Es war eine Zeit der großen Umbrüche.

Auf dem Konzil fanden die Kirchenmänner zu einer Reihe von dogmatischen Definitionen, die in der katholischen und orthodoxen Kirche als unfehlbar gelten. Aber auch die Protestanten und Anglikaner erkennen diese Beschlüsse als Grundlage für ihre Lehren an.

Glaubensbekenntnis von Chalcedon

Eine wesentliche Errungenschaft war das „Glaubensbekenntnis von Chalcedon“. Damit wurde das niceanische Bekenntnis von 325 abgelöst:

„Wir folgen also den heiligen Vätern und lehren alle einmütig, einen und denselben Sohn zu bekennen, unseren Herrn Jesus Christus. Derselbe ist vollkommen in der Gottheit und derselbe vollkommen in der Menschheit, derselbe wirklich Gott und wirklich Mensch aus einer vernünftigen Seele und einem Körper. Er ist dem Vater wesensgleich nach der Gottheit und derselbe uns wesensgleich nach der Menschheit, in jeder Hinsicht uns ähnlich, ausgenommen die Sünde. Vor aller Zeit wurde er aus dem Vater der Gottheit nach gezeugt, in den letzten Tagen aber wurde derselbe um unsert- und unseres Heiles willen aus der Jungfrau und Gottesgebärerin Maria der Menschheit nach geboren.“

„[Wir bekennen] einen und denselben Christus, den Sohn, den Herrn, den Einziggeborenen, der in zwei Naturen, unvermischt, ungewandelt, ungetrennt, ungesondert geoffenbart ist. Keineswegs wird der Unterschied der Naturen durch die Einigung aufgehoben, vielmehr wird die Eigenart jeder Natur [gerade] bewahrt, und beide vereinigen sich zu einer Person und einer Hypostase.“

„[Wir bekennen] nicht einen in zwei Personen gespaltenen oder getrennten, sondern einen und denselben einziggeborenen Sohn, den göttlichen Logos (= Wort), den Herrn Jesus Christus, wie vorzeiten die Propheten über ihn und [dann] Jesus Christus selbst uns unterwiesen haben und wie es das Glaubensbekenntnis der Väter uns überliefert hat.“

Monophysitismus und Pelagianismus

Papst Leo I. der Große bekämpfte auf diesem ökumenischen Konzil jedoch mit aller Vehemenz die alternativen Strömungen seiner Zeit. Das Christentum war nämlich keinesfalls ein monolithischer Block, sondern kannte in dieser Frühphase viele Lehrmeinungen, die häufig auch die realpolitischen Machtverhältnisse widerspiegelten.

Entwicklung Christentum Grafik
Entwicklung der wichtigsten Arme des Christentums seit der Ur-Gemeinde bis heute als Grafik (Burgs / CC-BY-SA 1.2)

Mit dem Monophysitismus und dem Pelagianismus standen beispielsweise zwei Strömungen gegen die Beschlüsse des Konzils von Chalcedon. Deren Vertreter wurden mit Amtsenthebungen und Verbannungen sanktioniert:

  • Der Monophysitismus war eine Lehre, die davon ausging, dass Christus nach seiner Wiederauferstehung nur noch eine göttliche Natur habe. Das von Leo I. dem Großen dominierte Konzil setzte jedoch die „Zweinaturenlehre“ durch. Damit wurde behauptet, dass die menschliche und göttliche Natur in Jesus unvermischt und ungetrennt existieren. Eine solche Theologie ist für Menschen, die ein Leben nach dem Tod haben oder einfach nur ein bisschen göttlich sein wollen, natürlich sehr viel attraktiver als ein entrückter Jesus, der nicht mehr zum einfachen Volk gehört.
  • Der Pelagianismus hingegen widmete sich Fragen der Erbsünde. Um Menschen zur Taufe zu nötigen haben beispielsweise Theologen wie der Kirchenvater Augustinus argumentiert, dass die „Erbsünde“ bei der Zeugung mit dem männlichen Samen weitergegeben wird. Eine solche Darstellung diente natürlich den institutionellen Interessen der Kirche, weil sich nach und nach die Tradition entwickelte, dass man schon kleine Kinder taufen und damit nicht nur in die Gemeinschaft der Gläubigen, sondern auch in die Kirche aufnehmen muss. Für die Entwicklung von Mitgliederzahlen über Generationen hinweg war das sehr positiv. Der Theologe Pelagius hatte hingegen argumentiert, dass Kinder frei von Sünde auf die Welt kommen. Das konnte Papst Leo I. der Große natürlich nicht tolerieren. Die diesbezüglichen Dogmen der katholischen Kirche haben sich seitdem zwar verändert, dennoch ist die Taufe von Babys bis heute einer der fundamentalen Widersprüche im Christentum.

Unter propagandistischen Gesichtspunkten war das Konzil von Chalcedon deshalb ein großer Erfolg. Dass die dogmatischen Beschlüsse unter der Federführung von Leo I. dem Großen bis heute als unfehlbar gelten, ist deshalb auch wenig überraschend.

Plünderung Roms (455)

Im Jahr 452 bedrohten die Hunnen unter Attila die italienische Halbinsel. Der Kriegerfürst hatte nämlich nicht nur einen großen Ruf, sondern vor allem auch leere Kassen und war deshalb regelmäßig zu Feldzügen gezwungen.

Einigen Quellen zufolge kam ihm Papst Leo I. der Große bei Mantua in der Lombardei entgegen. Dort soll er mit einer großen Zahlung die Plünderung Italiens verhindert haben. Der Hunnenkönig war jedoch wohl ohnehin schon auf dem Heimweg in sein Reich im heutigen Rumänien.

Im Jahr 455 war die Halbinsel jedoch fällig. Geiserich und seine Vandalen drangen in Italien ein und plünderten Rom dann tatsächlich.

Auch dieses Mal intervenierte Papst Leo I. der Große. Er versprach den Vandalen, dass die Römer keinen Widerstand leisten würden. Damit konnte er wohl größere Kampfhandlungen, Feuer oder auch massenhafte Vergewaltigungen verhindern.

Etwa 90 Jahre später berichtete der Geschichtsschreiber Prokop über die Plünderung Roms von 455. Laut seinen Angaben wurde eine Kirche niedergebrannt. Im Kontext solcher Ereignisse dürfte dies jedoch nur relativ geringer Schaden gewesen sein.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Theoderich der Große und die Ost-Goten

Theoderich der Große wurde um 456 in Pannonien geboren. Er war ein König der Ost-Goten und gehörte zu den prägenden Figuren der Völkerwanderungszeit.

Theoderich der Große Mausoleum
Mausoleum von Theoderich dem Großen in Ravenna (Dr. Wilfred Krause / CC-BY-SA 3.0)

Theoderich der Große stammte aus dem Herrschergeschlecht der Amaler. Diese Linie kann historisch sogar bis zurück in das 4. Jahrhundert verfolgt werden.

Über Theoderich den Großen blieb besonders in Erinnerung, dass er gegen den italienischen König Odoaker in der „Rabenschlacht“ von Ravenna kämpfte. Anschließend soll er ihn auch noch persönlich erschlagen haben.

Gesichert ist jedoch, dass Theoderich der Große Italien eroberte. Schließlich führte er die Ost-Goten sogar bis in den Süden von Frankreich und drängte dort Chlodwig I., den ersten fränkischen König zurück.

Darüber hinaus gilt Theoderich der Große als Vorbild für die germanische Sagenfigur „Dietrich von Bern“.

Theoderich – Sohn von Thiudimir

Über die Jugend von Theoderich ist wenig bekannt. Man weiß nur, dass er wohl von 459 bis 469 am ost-römischen Hof in Konstantinopel lebte. Dort erwarb er zumindest grundlegende Kenntnisse der Herrschafts- und Verwaltungspraxis.

Außerdem ist bekannt, dass Theoderich der Große der Sohn von Thiudimir war. Sie gehörten dem Geschlecht der Amaler an. Diese Linie ging zurück bis zu den östlichen Ost-Goten, den Greutungen.

Schicksal der Greutungen

Der erste historisch belegte König aus dieser Linie war Ermanarich. Er regierte in der zweite Hälfte des 4. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit bestanden die Ost-Goten aus zwei großen Gruppen:

  • Greutungen im Osten
  • Terwinger im Westen

Ermanarich erlebte den Hunneneinfall ab 375 n. Christus. Der römische Historiker und Zeitgenosse Ammianus Marcellinus berichtete, dass die Ost-Goten dem Sturm nicht standhielten. Deswegen beging König Ermanarich im darauffolgenden Jahr Selbstmord.

Hunneneinfall Karte
Einfall der Hunnen ab 375 n. Chr.

Nach Ammianus Marcellinus floh ein Teil der Greutungen unter Vithimiris, der selbst nicht zum Geschlecht der Amaler gehörte. Er wurde jedoch noch im Jahr 376 bei Kämpfen getötet.

Während des schicksalshaften Niedergangs der Greutungen sollen mit Hunimund und Thorismund noch zwei weitere Könige aus dem Geschlecht der Amaler geherrscht haben. Doch letztlich gingen sie vorerst im Hunnenreich auf. Es folgte eine Thronvakanz von vielen Jahrzehnten. Eigenständig wurden die Ost-Goten erst wieder nach dem Tod von Attila im Jahr 453 n. Christus.

Entstehung der Ost-Goten

Ab 447 n. Christus herrschte Valamir über die Ost-Goten, ein Neffe von Thorismund. Er war ein Vasall der Hunnen in Pannonien, im heutigen Westen von Ungarn. Valamir war dann auch der Heerführer der Ost-Goten beim großen Vorstoß nach Zentral-Europa.

In der legendären Schlacht auf den Katalaunischen Feldern von 451 trafen sie in der französischen Champagne auf ein letztes großes Aufgebot des west-römischen Reiches.

Doch der römische Heermeister Flavius Aëtius ging siegreich vom Feld. Auf seiner Seite kämpfte und fiel übrigens der west-gotische König Theodrich I., der nicht mit dem hier behandelten ost-gotischen König Theoderich dem Großen verwechselt werden darf.

Nach dem Tod von Attila zwei Jahre später führte Valamir seine Ost-Goten aus der Abhängigkeit. Er wurde zur Plage für das ost-römische Reich und ließ sich schließlich von deren Kaiser Leo I. jährlich 300 Goldpfund bezahlen.

Während eines Kampfes gegen germanische Skiren fiel Valamir im Jahr 468 oder 469 vom Pferd und starb. Diese Schlacht endete jedoch siegreich für die Ost-Goten, so dass sein jüngerer Bruder Thiudimir die Herrschaft übernehmen konnte.

Theoderich – Teilkönig in Slawonien

Als Valamir starb, bestand das Reich der Ost-Goten aus vier Teilkönigreichen. Der jüngere Bruder Thiudimir war bis dato der Regent über Slawonien. Das war eine historische Region im heutigen Kroatien.

Mit Beginn seiner Herrschaft übernahm Thiudimir die Kontrolle über die verbliebenen Teilgebiete. Sein Sohn Theoderich der Große erhielt hingegen bereits zu diesem Zeitpunkt die Macht über Slawonien.

473 verlegten sie den Sitz ihres Herrscherhaus nach Makedonien. Thiudimir verstarb im folgenden Jahr und Theoderich der Große wurde nun König über die vier Teilreiche.

Expansion der Ost-Goten nach Italien

Theoderich der Große war wohl bereits ab etwa 471 n. Christus ein „Heerkönig“. Das waren Anführer von relativ autonomen Verbänden von Kriegern sowie deren Familien mit einem quasi-monarchischen Status.

Ostgotisches Reich um 508 Karte
Theoderich der Große und sein ostgotisches Reich um 508 (Zeichner: Geuiwogbil von Wikimedia Commons / Lizenz: gemeinfreies Bild)

Nach dem Tod seines Vaters wurde Theoderich der Große ab 474 dann auch formal als „Rex“ tituliert. Das ist nicht nur der lateinische Begriff für „König“. Damit war auch eine außenpolitische Anerkennung verbunden.

In dieser Position als Rex führte Theoderich der Große die Ost-Goten zum Zenit ihrer Geschichte. Schließlich wurde er sogar der König von Italien. Aber auch die römische Kultur erlebte während seiner Herrschaft eine unerwartete Blüte in der Spätantike.

Das ost-gotische Reich von Theoderich dem Großen zerfiel nach seinem Tod am 30. August 526 jedoch sehr schnell. Er konnte weder einen passenden Nachfolger finden, noch einen tragfähigen Staat errichten.

Foederati des ost-römischen Reiches

Bereits unter Thiudimir, dem Vater von Theoderich dem Großen, hatten die Ost-Goten enge diplomatische Beziehungen zum ost-römischen Reich. Sie waren „Foederati“.

Helm aus ost-römischer Produktion
Helm der Völkerwanderungszeit aus ost-römischer Produktion (David Monniaux / CC-BY-SA 3.0)

Foederati war ein Oberbegriff für alle nicht-römischen Gruppen, die einen entsprechenden Bündnisvertrag mit den Römern hatten. Theoderich der Große war in seiner Jugend deshalb als Geisel am Hof in Konstantinopel, um die Vertragstreue der Ost-Goten als Foederati zu gewährleisten.

Die Beziehung zwischen den Ost-Goten und dem ost-römischen Reich war jedoch keinesfalls konfliktfrei. Dennoch profitierte Theoderich der Große zu Beginn seiner Herrschaft sehr von dem Bündnis.

Die Ost-Römer waren damals die einzige verbliebene Supermacht in der westlichen Welt. Das Bündnis war deshalb nicht nur wirtschaftlich sehr wertvoll, sondern brachte auch eine politische Anerkennung mit sich.

Theoderich der Große wurde beispielsweise mit einem sehr hohen Rang als Offizier der ost-römischen Armee ausgestattet. Im Jahr 484 wurde er sogar zum Konsul ernannt.

Diese formale Legitimation erleichterte Theoderich dem Großen die Ausübung seiner Herrschaft in den Gebieten des gefallenen west-römischen Reiches. Darüber hinaus konnten sich seine Krieger in den ost-römischen Arsenalen auch mit hochwertigen Waffen ausstatten.

Feldzug nach Italien ab 488 n. Chr.

Im Jahr 488 wurde die Stellung von Theoderich dem Großen erneut aufgewertet. Der ost-römische Kaiser Zenon bestätigte ihn als Magister Militum und ernannte ihn zum „Patricius“.

„Patricius“ war ein sehr hoher Ehrentitel, der von Konstantin I. geschaffen wurde. Damit wurde eine Person formal in den engsten Kreis um den Kaiser erhoben.

Außerdem erhielt Theoderich der Große von Zenon den Auftrag, Italien von Odoaker zu befreien. Dieser hatte im Jahr 476 den letzten west-römischen Kaiser gestürzt und das Land an sich gerissen.

Ob Theoderich der Große tatsächlich aus diesem Grund nach Italien zog, ist unter Forschern umstritten. Der formale Auftrag war jedoch sehr vorteilhaft, weil er ein eigenes Reich weit weg von Konstantinopel erobern konnte.

Im Jahr 489 setzte sich Theoderich der Große mit 20.000 Kriegern in Bewegung. Sie wurden von ihren Familien begleitet. Der gesamte Zug umfasste damit etwa 100.000 Personen.

Rabenschlacht von Ravenna

Der Auftakt des Italien-Feldzuges war zunächst wechselhaft. Im Sommer 490 konnte Theoderich der Große jedoch zwei wichtige Schlachten bei Verona und am Fluss Adda in der Po-Ebene gewinnen.

In der Folge musste sich Odoaker nach Ravenna zurückziehen. So konnte Theoderich der Große zunächst wesentliche Teile von Italien unter seine Kontrolle bringen.

Ravenna galt damals jedoch als uneinnehmbar und konnte über den Seeweg mit Nachschub versorgt werden. Tatsächlich belagerte Theoderich der Große die Stadt ab 491 zwei Jahre lang vergeblich.

Schließlich gelang jedoch eine Blockade des Hafens. Die Belagerten versuchten deshalb 493 ihr Glück bei einem großen Ausbruchsversuch. Das Gefecht wurde als „Rabenschlacht“ bekannt.

Die Bezeichnung der Schlacht ist eine Übersetzung von „Ravenna“ in den alt-deutschen Begriff für „Raben“. Es konnte jedoch keine Seite als klarer Sieger hervorgehen. Deshalb wurde ab dem 25. Februar 493 über Frieden verhandelt.

Festmahl für die Feinde

Am 27. Februar 493 schlossen Theoderich der Große und Odoaker Frieden. Wenige Tage später zogen die Ost-Goten in Ravenna ein.

Theodrich und Odoaker
Odoaker in der Schedelschen Weltchronik von 1493 (gemeinfrei)

Am 15. März 493 ließ Theoderich der Große ein Festmahl zur Versöhnung ausrichten. Dabei tötete er Odoaker angeblich sogar persönlich. Auch dessen Söhne und die anwesende Gefolgschaft wurden erschlagen.

Theoderich der Große erhob sich anschließend zum Alleinherrscher über Italien. Als Vorwand für das Massaker nannte er Rache für einen früheren Mord an einem rugischen Königspaar.

Aber Theoderich der Große hat sehr wahrscheinlich aus einem machtpolitischen Kalkül gehandelt. Die Rechtfertigung war eher an den Haaren herbeigezogen.

Herrschaft von Theoderich dem Großen

Theoderich der Große konnte überraschend schnell seine Herrschaft in Italien konsolidieren. Wahrscheinlich war es ein großer Vorteil, dass er im offiziellen Auftrag des ost-römischen Kaisers handelte und mit entsprechenden Titeln ausgestattet war.

Gegen Ende der 490er Jahre erhielt Theoderich der Große von Kaiser Anastasius auch die ost-römische Bestätigung als König von Italien. Damit stand seine Macht auf zwei Säulen:

  • Anführer der Ost-Goten in Italien
  • Oberhaupt der römischen Regierung

Die einst von Odoaker nach Konstantinopel geschickten Ornamente des west-römischen Kaisers wurden an Theoderich den Großen übergeben. Er weigerte sich jedoch, als neuer Augustus, also als römischer Kaiser über Italien zu regieren.

Kooperation mit alten Eliten

Die Ost-Goten unter der Führung von Flavius Theodericus Rex provozierten erstaunlicherweise nur wenig Widerstand bei den Bewohnern Italiens. Ein Hintergrund dürfte die Legitimation der Herrschaft von Theoderich dem Großen durch den ost-römischen Kaiser gewesen sein.

Theoderich der Große Münze mit Abbild
Goldmünze mit Abbild von Theoderich dem Großen (SJuergen / CC-BY-SA 3.0)

Aber auch die Ansiedlung der etwa 100.000 Ost-Goten wurde scheinbar ohne große Probleme akzeptiert. Forscher spekulieren deshalb, dass die neuen Machthaber einfach die bisherigen Ländereien der geschlagenen germanischen Krieger übernahmen.

Weitere Enteignungen hat es zumindest im großen Stil wohl nicht gegeben. Eine weitere Erklärung wäre, dass Theoderich der Große lediglich Steuern einzog.

Eine gesicherte Erkenntnis ist jedoch, dass die reiche Aristokratie weiterhin eine hervorgehobene Stellung einnahm. Diese Kooperation mit den alten Eliten erleichterte den Beginn seiner Herrschaft. Sie wurde jedoch später zu einem Auslöser für den schnellen Niedergang des ost-gotischen Reiches.

Religiöse Koexistenz in Italien

Ein besonderer Aspekt der Herrschaft von Theoderich dem Großen in Italien war die gleichwertige Koexistenz von arianischen und nicäanischen Christen:

  • Der Arianismus war ein früh-christliche Glaubenslehre, die die trinitarische Göttlichkeit (Vater, Sohn, Heiliger Geist) nicht anerkannte. Vielmehr kannten die Arianer nur einen christlichen Gott. Ihr Glaube wurde jedoch auf dem Konzil von Nicäa von 325 als Irrlehre, als Häresie, abgestempelt.
  • Nicäanische Christen folgten den Beschlüssen des Ersten Konzil von Nicäa. Dort wurde von etwa 200 bis 300 Bischöfen unter der Schirmherrschaft von Konstantin I. ein verbindliches Glaubensbekenntnis formuliert: „Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren. Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, […]. Und an den Heiligen Geist.“

Ein glücklicher Zufall war dabei jedoch, dass von 484 bis 519 die christliche Kirche ohnehin durch das Akakianische Schisma gespalten war. Dennoch wurde Theoderich der Große bereits zu Lebzeiten besonders für seine Toleranz gegenüber verschiedenen christlichen Strömungen gelobt.

Als Arianer war Theoderich der Große auch gegenüber Juden offen und wusste dies deutlich zu formulieren:

„Religion können wir nicht anbefehlen, da es niemandem in den Sinn kommen wird, dass er gegen seinen Willen glaubt.“

Erst gegen Ende seiner Herrschaft brachen die religiösen Konflikte in Italien auf. Sie wurden schließlich zum Brandbeschleuniger für den Niedergang des ost-gotischen Reiches.

Krieg gegen die Franken

Zeitlich in etwa parallel zur Entstehung des Reiches der Ost-Goten unter Theoderich dem Großen entstand auch das Frankenreich. Zunächst bildete sich in den Gebieten des heutigen Belgien und im Norden von Frankreich ein neuer Herrschaftsraum auf den Trümmern der letzten römischen Provinz.

Theoderich der Große in Süd-Frankreich Karte
Feldzug der Franken und Konter von Theoderich dem Großen (Furfur / gemeinfrei)

Unter dem Merowinger Chlodwig I. expandierten die Franken schließlich weiter in den Süden. Im Jahr 507 schlugen sie die West-Goten unter König Alarich II. bei Poitiers in der Schlacht von Vouillé.

Im darauffolgenden Jahr stießen die Franken weiter bis Toulouse in der Provence vor. Erst im letzten Moment eilte Theoderich der Große herbei und drängte sie in den Norden zurück.

Der Hintergrund für diesen Konflikt zwischen Franken und Ost-Goten lag jedoch weniger in einer sentimentalen Zuneigung zu den West-Goten. Vielmehr hatten sich inzwischen der Merowinger und der ost-römische Kaiser Anastasius gegen Theoderich den Großen verbündet. Er musste einen Zwei-Fronten-Krieg abwenden.

Niedergang des Reiches

In den letzten Lebensjahren von Theoderich dem Großen deutete sich bereits der Niedergang des ost-gotischen Reiches an. An seinem Hof in Ravenna spitzten sich die Konflikte verschiedener Fraktionen zu.

Vor allem das Verhältnis zum ost-römischen Kaiser wurde zum Spaltpilz im Machtzentrum. Besonders problematisch war die Rolle von einigen römischen Senatoren, die sich gegenseitig verklagten.

Dabei wurden auch Todesurteile von Senatsgerichten gegen andere Mitglieder des Standes verhängt. Theoderich der Große geriet im Zuge dieser Affären zwischen die politischen Fronten.

Darüber hinaus endete 519 die Spaltung der christlichen Kirche. In der Folge brachen erstmals religiöse Konflikte unter seiner Herrschaft aus.

Als Theoderich der Große am 30. August 526 starb, brach das ost-gotische Reich schnell zusammen. Er hatte keinen eigenen Sohn und sein Schwiegersohn wurde nicht als Nachfolger anerkannt.

Von 535 bis etwa 552 kam es dann zur Besetzung des alten west-römischen Kernlandes durch ost-römische Truppen. Dieser militärische Konflikt hatte verheerende Folgen für die Wirtschaft in Italien.

Dies führte zu einem plötzlichen Bruch mit vielen Traditionen der Antike. Das dunkle Mittelalter senkte sich über Italien.

Theoderich und Dietrich von Bern

Dietrich von Bern ist eine Heldenfigur, die in zahlreichen Sagen auftaucht. Besonders bekannt sind das Hildebrandslied und das Nibelungenlied sowie die skandinavische Thidrekssaga.

Dietrich von Bern
Dietrich von Bern (Herbert Ortner / CC-BY-SA 3.0)

Die frühesten schriftlichen Quellen stammen aus dem 9. Jahrhundert. Die mündlichen Überlieferungen sind wahrscheinlich deutlich älter.

Bereits im Mittelalter wurde Dietrich von Bern mit Theoderich dem Großen in Verbindung gebracht. Zunächst ist dabei zu beachten, dass die Ortsbezeichnung „von Bern“ sich nicht auf die Stadt Bern in der heutigen Schweiz bezieht.

Vielmehr ist „Bern“ beziehungsweise „Welschbern“ eine mittelhochdeutsche Bezeichnung für die Stadt Verona in Italien.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Tatsächlich gibt es nur wenige Gemeinsamkeiten zwischen dem historischen Theoderich dem Großen und dem epischen Dietrich von Bern:

  • Bern beziehungsweise Verona war zwar nicht der Regierungssitz von Theoderich dem Großen, sondern Ravanna. Aber bei Verona wurde eine sehr wichtige Schlacht gewonnen, die den weiteren Verlauf des Italien-Feldzuges vorzeichnete.
  • Der Vater von Dietrich von Bern hieß Dietmar. Das ist zumindest ein ähnlicher Name zu Thiudimir, dem Vater von Theoderich dem Großen.
  • In der Saga ist von den Amelungen die Rede, während der historische Theoderich der Große zum Geschlecht der Amaler gehörte.
  • In den ursprünglichen Versionen der Saga ist Odoaker ein Gegner von Dietrich.

Die Unterschiede zwischen Dietrich und Theoderich dem Großen sind sehr viel ausgeprägter und fielen bereits Frutolf von Michelsberg um das Jahr 1100 auf:

  • Theoderich der Große wurde nicht in Verona geboren und war auch nie am Rhein.
  • Der historische König der Ost-Goten wurde nicht aus seiner Heimatstadt vertrieben, sondern kam als Eroberer nach Italien.
  • Theoderich der Große war kein Zeitgenosse von Etzel (= Attila) und musste auch nie in das Hunnenreich zurückkehren. Die Flucht der Ost-Goten aus Italien setzte erst nach dem Tod ihres Königs ein.

Heutige Forscher gehen deshalb davon aus, dass die Heldenlieder nie als historische Geschichtsschreibung über Theoderich den Großen gedacht waren. Vielmehr wurde die Nennung von einzelnen, tatsächlichen Ereignissen als literarisches Stilmittel eingesetzt.

Die Intention der Autoren war wohl die Schaffung und Pflege einer gemeinsamen Identität. Der Professor für germanische Mediävistik Joachim Heinzle schrieb hierzu:

„Die Synchronisierung von Ereignissen und Personen, die verschiedenen Zeiten angehören, zielt auf die Konstruktion einer geschlossenen Heldenwelt, in der alles mit allem zusammenhängt und jeder mit jedem zu tun hat.“

Bereits im 19. Jahrhundert wurde darüber hinaus von dem Professor für klassische Philologie Laurenz Lesch eine weitere spannende These zur literarischen Verquickung der beiden Figuren aufgestellt:

„Es scheint zwei Sagen gegeben zu haben, eine vom rex Theodoricus in Italien, die andere vom deutschen Dietrich von Bern, die im Laufe der Jahrhunderte, namentlich zu der Zeit als die Blicke der deutschen Kaiser nach Italien gerichtet waren, zu einer einzigen zusammenwuchsen und so in ewigem Doppelschalten das Auge des Forschers necken.“


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Attila der Hunnenkönig (5. Jhd.)

Attila war in der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts n. Christus ein König der Hunnen. Die kriegerischen Halb-Nomaden waren zu diesem Zeitpunkt bereits aus den alten Siedlungsräumen gen Westen gezogen. Damit hatten sie einen Migrationsdruck ausgelöst, der zu der europaweiten Völkerwanderung führte.

Attila der Hunnenkönig
Attila der Hunnenkönig (Eugène Delacroix / gemeinfrei)

Zahllose germanische Gruppen wichen dem Ansturm und gaben ihrerseits den Druck auf das zerfallende Römische Reich weiter. Schon zu Beginn des Jahrhunderts litt die italienische Halbinsel unter marodierenden Goten.

Im eiskalten Winter von 406/7 n. Christus fiel eine weitere wichtige Grenze des weströmischen Reiches. Die Vandalen überquerten den Rhein und plünderten in Gallien. Schließlich nahmen sie erst Spanien, dann den Norden von Afrika und schließlich von Süden kommend sogar Italien ein.

Doch mit Attila hatte sich ein besonders energischer Hunnenkönig erhoben. Unter seiner Führung entwickelten die Reiterhorden ihre größte räumliche Ausdehnung. Er führte zahlreiche blutige Feldzüge und wurde damit zu einer zentralen Figur der Spätantike.

Darüber hinaus entwickelte sich der Königshof von Attila zu einem der wichtigsten Zentren seiner Zeit. Zahlreiche große Persönlichkeiten des gesamten Jahrhunderts wuchsen als Geiseln bei den Hunnen auf und lernten sich dort persönlich kennen.

Außerdem bildete Attila sehr wahrscheinlich die historische Vorlage für König Etzel aus der Nibelungen-Saga.

Erster Hunnensturm ab 375 n. Christus

Die Hunnen waren Halb-Nomaden aus Zentral-Asien. Ihre genaue Herkunft kann jedoch nicht verortet werden. Heutige Staaten in dieser Region sind Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan oder auch Turkmenistan.

Die Hunnen kamen von jenseits des Schwarzen Meeres stürmten unter der Führung von Attila bis nach Frankreich und Italien.
Karte der hunnischen Angriffe von 375 bis 452 n. Chr. sowie der Angriffe von Attila (ODbL).

Ab 375 n. Christus setzten sie sich aus ihren angestammten Gebieten in Bewegung. Die wilden Reiter fegten wie ein Sturm nach Osteuropa hinein. Dabei vertrieben sie jedoch zahllose Goten. Diese wiederum zogen in Richtung des Römischen Reiches.

Doch die Reiter stießen noch weiter vor. Sie ließen sich schließlich im Bereich des heutigen Rumänien und der ungarischen Tiefebene nieder. Ihr Schwerpunkt lag nördlich der Donau. Dies war bis dahin der Siedlungsraum der Vandalen gewesen.

Insgesamt setzten sich binnen weniger Jahrzehnte zahllose Stammesverbände mit Kind und Kegel in Bewegung. Das ost-römische Reich konnte dem Migrationsdruck weitgehend standhalten. Große Teile dieser Bewegungen wichen deshalb in Richtung des west-römischen Reiches aus.

Deshalb setzten schon früh die ersten Angriffe ein, nicht nur auf Gallien, sondern auch auf das italienische Mutterland des Reiches. Bereits in den frühen Jahren des 5. Jahrhunderts konnten insbesondere die gotischen Verbände mehrfach in den reichen Norden der Halbinsel eindringen.

Im Jahr 410 n. Christus wurde dann auch die ewige Stadt Rom geplündert, erstmals wieder nach mehr als 800 Jahren. Doch auch die Halb-Nomaden standen in einem ambivalenten Verhältnis zu den Römern. Immer wieder waren beide Seiten an einer Zusammenarbeit interessiert.

Hunnenreich an der Donau

Die Hunnen waren ein lockerer Verbund von Halb-Nomaden. Ihre besondere strategische Stärke war die hohe Mobilität der berittenen Krieger. Darüber hinaus verfügten ihre Kompositbögen über eine hohe Durchschlagskraft, vor allem wenn die Pfeile vom Rücken eines galoppierenden Pferdes abgefeuert wurden.

Doch mit der Beweglichkeit ging auch ihre größte Schwäche einher. Sie konnten sich nicht selbst versorgen, im Gegensatz beispielsweise zu den niedergelassenen Kelten.

Attila Hunnenreich Donau Karte
Karte des Hunnenreichs an der Donau zur Zeit von Attila (Zeichner: Slovenski Volk / Lizenz: CC-BY-SA 3.0)

Deswegen mussten sowohl Attila wie auch seine Vor- und Nachfolger ihren Kriegern stets Gratifikationen bieten. Diesen Erwartungsdruck der hunnischen Krieger gaben ihre Anführer in Form von Erpressungen an ihre Nachbarn weiter.

Wenn die Nachbarn der Hunnen, wie beispielsweise das ost- und das west-römische Reich, in Frieden leben wollten, mussten sie Schutzgelder entrichten. Sobald solche Zahlungen ausblieben, kam es meist sehr schnell zu Angriffen.

Die Halb-Nomaden waren deshalb nie in der Lage, einen tragfähigen Staat zu errichten. Die Gebiete erreichten unter Attila zwar ihre größte Ausdehnung, doch das Hunnenreich fiel schon bald nach seinem Tod in sich zusammen.

Für die Hunnenkönige führte dieses strukturelle Defizit zu einem permanenten Erfolgsdruck. Ihre Stellung beruhte auf militärischem und politischem Erfolg. Wenn dieser ausblieb, litt auch die Macht des Anführers.

Dennoch waren sowohl Konstantinopel wie auch der west-römische Kaiserhof in Mailand, später Ravenna, immer wieder an guten Beziehungen zu den Hunnen interessiert. Wesentliche Teile der römische Elite lebten bei ihnen zumindest zeitweise als Geiseln.

Attila und sein Bruder Bleda

Die Hunnen waren eine zersplitterte Gruppe. Doch dem Onkel von Attila gelang es, große Verbände zu vereinen. Nach dessen Tod im Jahr 434 n. Christus übernahmen Attila und sein älterer Bruder Bleda die Führung und gingen diesen Weg weiter.

Doch die Liebe der Beiden war dann wohl doch nicht so tief. Im Jahr 445 n. Christus ließ Attila seinen Bruder Bleda ermorden.

Seine Name überlebte allerdings. Die ungarische Version von Bleda heißt Buda. Damit wurde er zum Namensgebers der ehemaligen Stadt Buda, heute Budapest.

Attila als Alleinherrscher (ab 445 n. Chr.)

Nachdem sich Attila an die Spitze des kriegerischen Volkes gestellt hatte, zeigten sich schnell seine Ambitionen. Zu den Römern und insbesondere zum Heermeister Flavius Aëtius pflegte er zunächst gute Beziehungen.

Dieser sorgte auch dafür, dass die Römer zuverlässig ihre Zahlungen entrichteten. Doch schon bald nahm Attila auch Kontakt zu Geiserich auf, dem König der Vandalen. Dieser machte es den Römern ebenfalls sehr schwer.

Der germanische Volksstamm hatte nämlich die getreidereiche Provinz in Nord-Afrika eingenommen und bedrohte das Reich aus dieser Richtung. Auch das Verhältnis zum ost-römischen Reich wurde immer problematischer.

Krieg in Griechenland (ab 447 n. Chr.)

Konstantinopel weigerte sich schließlich, weitere Zahlungen zu leisten. Deshalb kam es schon 447 n. Christus zum offenen Krieg. Dabei gelang es Attila, bis tief nach Griechenland vorzustoßen.

Attila zeigte seine Begabung als Feldherr. Er fügte dem ost-römischen Reich eine schwere Niederlage zu. Seine Reiter ließen eine Spur der Verwüstung hinter sich und versklavten die örtliche Bevölkerung.

Konstantinopel musste schließlich einem schmählichen Frieden zustimmen. Die Vereinbarung sah die Lieferung von einer einmaligen Summe sowie regelmäßigen Zahlungen an Gold vor.

Der Erfolg war vor allem auch mit sehr viel Prestige verbunden. Attila erreichte mit diesem Sieg über das ost-römische Reich den Höhepunkt seiner Macht.

Krieg in Gallien (451 n. Chr.)

Nach seinen Erfolgen in Griechenland waren Attila und seine Horde bereit für mehr. Ab dem Jahr 449 n. Christus kam es zu diplomatischen Spannungen zum west-römischen Reich, wobei die historischen Gründe nicht eindeutig belegt sind.

Auf jeden Fall kam es zum Bruch zwischen Attila und seinem alten Kontaktmann, dem römischen Heermeister Flavius Aëtius. Ab dem Jahr 451 n. Christus zogen die Hunnen plündernd durch Germanien und Gallien.

Attila Gallien Karte
Feldzug von Attila im Jahr 451 nach Gallien (Schöpfung: MapMaster / Lizenz: CC-BY-SA 3.0)

Straßburg, Worms, Mainz, Köln, Trier, Metz, Reims und viele weitere Städte gingen unter dem Ansturm des Hunnenkönigs in Flammen auf. Erst die Stadt Orléans konnte sich erfolgreich gegen eine Belagerung wehren.

In der Zwischenzeit war Flavius Aëtius jedoch ein kleines Wunder gelungen. Trotz aller Probleme konnte er ein römisches Heer aufstellen.

Mit der Unterstützung von gotischen und fränkischen Hilfstruppen stellte er sich den Invasoren. Es gelang schließlich der große Überraschungssieg in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern.

Doch sie konnten mit diesem Sieg die endgültige Niederlage des west-römischen Reiches nur noch verzögern. Es war ein Merowinger, der die Franken in die Schlacht führte und für seine Dienste mit römischen Waffen ausgestattet wurde.

Dieser Machtgewinn ermöglicht es nur 35 Jahre später, das Frankenreich auf dem Gebiet der letzten römischen Provinz in Gallien zu gründen. Aber auch unmittelbar war den Römern nicht mehr groß geholfen.

Die Schlacht war so verlustreich, dass das west-römische Reich militärisch praktisch nicht mehr reagieren konnte. Die Konsequenz zeigte sich schon bald. Rom war nun endgültig auf germanische Krieger angewiesen, um dass Heimatland zu verteidigen.

Krieg in Italien (452 n. Chr.)

Nach der Niederlage gegen Flavius Aëtius in Gallien gab sich Attila nämlich nicht geschlagen. Schon im folgenden Jahr attackierte er Italien direkt. Die Römer waren so geschwächt, dass sie die strategischen Engpässe zur Halbinsel nicht mehr verteidigen konnten.

Die Stadt Aquileia fiel sofort in die Hände des Hunnenkönigs. Auch der Vormarsch in die Po-Ebene konnte nicht gestoppt werden. Neben Mailand fielen auch die Städte Bergamo, Padua und Verona.

Leo der Große
Der römische Papst Leo der Große (Maler: Francisco de Herrera der Jüngere / Lizenz: gemeinfreies Bild)

Doch der Angriff verlor im relativ dicht besiedelten Italien auch schnell an Wucht. Außerdem soll es Verhandlungen zwischen Attila und dem damaligen Papst Leo dem Großen gegeben haben. Angeblich brachte dieser den Hunnenkönig mit einer großen Geldsumme dazu, sich zurückzuziehen.

Aber die tatsächliche Entwicklung war wohl eine andere. Die Hunnen hatten während ihres Feldzuges nach Italien nämlich unter großen Versorgungsproblemen und Seuchen zu leiden. Tatsächlich dürfte es außerhalb der militärischen Möglichkeiten von Attila gewesen sein, in Italien noch ernsthaften Schaden anzurichten.

Umgekehrt war es für die Römer wohl sehr attraktiv, die Plünderer mit einer Zahlung von Lösegeld möglichst schnell aus dem Land zu befördern. Entsprechend kann man von einem finanziellen Deal ausgehen, der zum Ende des Krieges in Italien führte.

Aber die Römer fanden keine mehr Ruhe mehr. Nur drei Jahre später sollten die Vandalen in Italien einfallen und Rom plündern. Nur drei Jahrzehnte später sollte mit Odoaker der erste Germane in Italien herrschen.

Tod von Attila & Folgen (453 n. Chr.)

Im Jahr 453 n. Christus verstarb der Hunnenkönig Attila in seiner Hochzeitsnacht. Die Glückliche war eine germanische Nebenfrau namens Ildico. Der Legende nach erlitt Attila einen Blutsturz.

Ein exzessives Lebens mit rauen Mengen Alkohol können in der Bauchwand und der Speiseröhre lebensgefährliche Blutungen entstehen lassen. Das wurde Attila angeblich zum Verhängnis.

Dem steht entgegen, dass Attila von Zeitgenossen als asketischer Mensch beschrieben wurde, was den Verdacht auf Vergiftung aufwarf. Sein Erbe sollte jedoch keinen Bestand haben.

Kurz nach dem Tod von Attila zerfiel auch sein Reich an der Donau. Weniger wichtige Anführer aus der Zeit des großen Hunnenkönigs gründeten schnell eigene Machtzentren und splitterten sich ab.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
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Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
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Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
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Oliver CromwellLord Protector von England
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Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
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Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
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Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
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19. Jahrhundert

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20. Jahrhundert

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Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
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Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

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Makedonische PhalanxFrühantike
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Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
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PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
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Sonstige: Drittes Reich

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Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
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Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
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Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
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Alarich I. – König der Westgoten

Alarich I.
Alarich I. – Gravur von 1836 (gemeinfrei)

Alarich wurde um 370 n. Christus im heutigen Rumänien geboren. Er war ein Anführer der Westgoten und plünderte Rom im Jahr 410 n. Christus.

Nach über 800 Jahren war er der erste Feldherr, der wieder erfolgreich eine feindliche Armee gegen die ewige Stadt in Italien führte. Nach der Plünderung führte er seine Leute weiter in Richtung der italienischen Stiefelspitze (Kalabrien).

„Und den Fluß hinauf, hinunter, zieh’n die Schatten tapfrer Gothen, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Todten.“

Doch noch im selben Jahr verstarb Alarich I. und wurde der Sage nach in einem Flussbett bei Cosenza bestattet. Dieses Grab im Busento wurde zwar besungen, jedoch nie gefunden.

Häufige Fragen zu Alarich I. (FAQs)

  • Wer war Alarich? Er war ein König der Westgoten während der Völkerwanderungszeit und stand anfangs in den Diensten der Römer. Er fühlte sich jedoch betrogen, plünderte dann zunächst Griechenland und schließlich Italien.
  • Welche Bedeutung hat der Name „Alarich“? Der Name bedeutet soviel wie „allmächtiger Herrscher“.
  • Wann hat Alarich Rom eingenommen? Die Westgoten plünderte die ewigen Stadt im Jahr 410 n. Christus.
  • Wann ist Alarich gestorben? Der berühmte König der Westgoten starb 410 n. Christus bei Cosenza in Italien. Der Legende nach wurde er im Fluss Busento begraben.

Visigoten auf dem Rückzug vor den Hunnen

Im Laufe des 4. Jahrhunderts n. Christus hatten sich viele Goten vor den Hunnen in die römische Provinz Thrakien zurückgezogen. Das war eine Region südlich der Donau im heutigen Rumänien.

Die Hunnen kamen von jenseits des Schwarzen Meeres stürmten unter der Führung von Attila bis nach Frankreich und Italien.
Hunnische Wanderung ab 375 n. Chr. sowie der Angriff von Attila (ODbL).

Diesen Goten gefiel es auf römischem Boden sehr. Sie nahmen schnell die Sitten an und romanisierten sich. In Abgrenzung zu ihren alten Stammesbrüdern bildete sich deshalb die Bezeichnung als Visigoten, als Westgoten heraus.

Das ursprüngliche Gebiet der Goten lag nämlich wahrscheinlich sehr viel weiter östlich und zwar im Schwarzmeer-Raum. Im Gegenzug für den Siedlungsraum leisteten die Westgoten dem römischen Kaiser Gefolgschaft.

Alarich und seine Westgoten waren Bundesgenossen (foederati) des Reiches. Das hieß, sie mussten militärische Folge leisten oder beispielsweise auch Grenzen sichern.

Alarich als Heerfüher der Römer

Alarich I. war gleich mehrfach als Bundesgenosse von Rom in militärische Aktionen involviert. Die Westgoten hatten einen sehr guten Ruf als kampfstarke und loyale Truppen, so dass die Germanen vom Römischen Reich häufig eingesetzt wurden.

Im Jahr 394 n. Christus gab es dann zu Kämpfen im römischen Imperium. Kaiser Theodosius I. musste sich militärisch gegen Flavius Eugenius behaupten. Dieser hatte sich bereits zwei Jahre zuvor erhoben.

Es kam zur entscheidenden Schlacht am Frigidus im heutigen Slowenien. Der Kampf dauerte zwei Tage und Alarich führte wohl etwa 20.000 Westgoten in das Gefecht. Diese leisteten dann auch noch einen besonders hohen Blutzoll bei dem Sieg über den Usurpator.

Doch auch die weströmischen Kerntruppen wurden in der blutigen Schlacht stark dezimiert. Dies sollte sich noch rächen.

Niedergang des alten Rom (395 n. Chr.)

Nur ein Jahr nach der Entscheidung am Frigidus verstarb Kaiser Theodosius I. in Mailand. Daraufhin zerfiel das Römische Reich in eine westliche und in eine östliche Hälfte. Bereits seit langem ging das Imperium an seiner eigenen Größe zu Grunde.

Es war bereits mehrfach zur Bildung weiterer Kaiserhöfe im Reich gekommen. Zeitweise hatten es die Römer zur besseren Verwaltung sogar mit einem 4-Kaiser-System versucht.

Doch nun übernahmen im östlichen Teil und im westlichen Teil zwei Konkurrenten die Kontrolle:

  • Flavius Honorius wurde der weströmische Kaiser. Er hatte bis zum Jahr 423 n. Christus dieses Amt inne.
  • Flavius Arcadius übernahm im östlichen Teil des Reiches die Herrschaft. Er war der erste oströmische Kaiser und regierte bis zu seinem Tod im Jahr 408 n. Christus.

Schon bald kam es zu Konflikten zwischen Honorius und Arcadius. Diese sollten auch erst kurz vor dem Tod von Arcadius enden. Doch Alarich und seine Vandalen wurden von Beginn an in die Streitigkeiten hineingezogen.

Wanderung der Westgoten ab 395 n. Chr.

Alarich I, führte die Westgoten von Rumänien bis nach Italien.
Alarich I. und die Wanderung der Westgoten (ODbL)

Schon bald sahen sich die Westgoten von Arcadius, dem oströmischen Herrscher, betrogen. Dieser betrachtete den Bündnisstatus als nichtig. Die versprochene finanzielle Kompensation für den Kampf gegen Eugenius wurde ebenfalls verweigert.

Doch Alarich musste die Versorgung seines Volkes gewährleisten. Deshalb entschied er sich, gegen das oströmische Reich zu ziehen. Die Westgoten starteten daraufhin ihre Völkerwanderung, die sie bis tief nach Italien tragen würde.

Alarich I. marschiert bis vor Konstantinopel (397 n. Chr.)

Den Westgoten gelang es, tief in das oströmische Territorium einzudringen. So gelangten sie sogar bis Konstantinopel, der Hauptstadt des Ostreiches.

Die Stadt war jüngst in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts unter Kaiser Konstantin I. als Regierungssitz etabliert worden.

Außerdem war die Stadt gut befestigt und bemannt. Alarich I. sah deshalb von einer Belagerung ab. Dafür wandte sich sein Blick in Richtung einer leichteren Beute.

Westgoten plündern Griechenland (397 bis 399 n. Chr.)

Alarich und die Westgoten marschierten weiter nach Griechenland. In einem zweijährigen Feldzug plünderten sie ganz Attika. Athen blieb verschont, weil es sich den anrückenden Germanen ergab.

Doch andere große Städte wie Argos, Korinth oder Sparta fielen unter dem Ansturm von Alarich. Es eilte eine weströmische Armee herbei, doch die Westgoten entkamen über den Golf von Korinth und fielen daraufhin in Epirus ein.

Das kurzzeitige Bündnis mit Ostrom (ab 400 n. Chr.)

Nachdem sich die Westgoten erfolgreich durch Griechenland gekämpft hatten, kam ihnen Ostrom mit einem politischen Deal entgegen. Man überließ Alarich und seinen Germanen die Präfektur Illyrien, eine Region im Bereich des heutigen Kroatiens.

Darüber hinaus erhielt Alarich den offiziellen Titel eines magister militum, eines römischen Heermeisters. Dies hatte den sehr großen Vorteil, dass die Westgoten die Infrastruktur des oströmischen Reiches für ihre militärische Ausstattung nutzen konnten.

Die Germanen erhielten bessere Waffen und Rüstungen. Schon bald wollte Arcadius die Westgoten gegen Honorius in Rom einsetzen. Doch nur ein Jahr später kam es bereits zum Bruch zwischen Alarich und Konstantinopel.

Kriegszug nach Italien (ab 401 n. Chr.)

Doch Alarich I. und seine Westgoten hatte ohnehin vor, gegen das reiche Italien zu ziehen. Bereits im Jahr 401 n. Christus kam es zum ersten großen Kriegszug.

Der Zeitpunkt war gut gewählt, da die Kräfte des weströmischen Reiches durch Kämpfe gegen Alemannen an der Nordgrenze gebunden waren.

Die Germanen hingegen waren erholt durch ihre Zeit Illyrien und noch dazu sehr gut ausgestattet. So gelang Alarich schon bei seinem ersten Kriegszug gegen Italien, einige Städte im Norden der Halbinsel zu plündern.

Die Westgoten verbreiteten Angst und Schrecken. Aber an Ostern des Jahres 402 n. Christus kam es zur Niederlage in der Schlacht bei Pollentia bei der Stadt Asti gegen den römischen General Flavius Stilicho.

Alarich hatte einen Belagerungsring um die Stadt gelegt. Dieser wurde von Stilicho attackiert und gebrochen. Danach mussten sich die Westgoten aus der Gegend zurückziehen.

Nach einer weiteren Niederlage in der Schlacht bei Verona verließ Alarich Italien im Frühjahr des Jahres 403 n. Christus. Angeblich waren die Verluste der Germanen so hoch, dass es sogar noch politische Zugeständnisse von den Westgoten gab.

Der Römer Stilicho ließ eine Re-Organisation der Truppen von Alarich I. jedoch zu. Vermutlich plante er bereits jetzt, die germanischen Verbände zu einem späteren Zeitpunkt gegen Ostrom einzusetzen.

Leben der Westgoten in Nord-Italien

Alarich und seine Westgoten hatten den Römern einen schweren Schrecken eingejagt. Es war zwar noch nicht gelungen, bis zur Hauptstadt vorzudringen, aber dennoch kam es zu zahlreichen, gravierenden Folgen für das Westreich:

  • Die Residenz des weströmischen Kaisers wurde von Mailand nach Ravenna verlegt.
  • Die 20. Legion wurde aus Britannien abgezogen.
  • Die Rheingrenze wurde zu Gunsten der Sicherung von Italien geschwächt.

Bereits im Jahr 405 n. Christus erwiesen sich diese Maßnahmen als unbedingt notwendig. Radagaisus, ein weiterer Anführer der Goten drang mit etwa 20.000 germanischen Kriegern sowie familiärem Anhang in Italien ein.

Dieser Zug der Goten konnte ebenfalls im Norden der Halbinsel eindringen. Es gelang Radagaisus sogar, bis Florenz in Mittel-Italien vorzustoßen und die Stadt zu belagern. Doch eine römische Armee vernichtete die Eindringlinge im letzten Moment.

Aber dem weströmischen Reich war kein Frieden mehr vergönnt. Nur ein Jahr später kam es zum Kollaps der Rheingrenze. Durch die besonders niedrigen Temperaturen zum Jahreswechsel waren die Fluten des mächtigen Flusses gefroren.

Große Verbände der Alemannen, Sueben und Vandalen nutzten ihre Chance und stürmten den römischen Limes. Im Anschluss zogen sie plündernd durch Gallien. Später stießen Teile der Eindringling noch weiter bis nach Spanien und sogar Nord-Afrika vor.

Neue Konflikte (ab 407 n. Christus)

Im Zuge der Wirrungen zu Beginn des Jahres 407 n. Christus steuerten auch die Spannungen zwischen Ost- und Westrom einem neuen Höhepunkt zu. Der weströmische General Stilicho, der Sieger der Schlachten bei Pollentia und Verona, verbündete sich nun mit Alarich.

Einerseits sollte die Provinz Illyrien wieder in das weströmische Reich integriert werden. Andererseits sollte der oströmische Einfluss in Griechenland geschwächt werden.

Deshalb fielen die Westgoten in Epirus ein, dem albanisch-griechischen Festland direkt gegenüber der italienischen Halbinsel. Die Aktion wurde jedoch abgebrochen, da sich der ost- und der weströmische Kaiser ausgesöhnt hatten.

Alarich war wieder einmal für die Spielchen der Römer instrumentalisiert worden und blieb erneut auf finanziellen Forderungen für militärische Dienste sitzen.

Die Westgoten machten großen Druck und zunächst genehmigte der römische Senat die Zahlungen von mehreren tausend Pfund Gold. Der Plan war, die germanischen Truppen von Alarich umgehend gegen einen weiteren Usurpator einzusetzen.

Doch Stilicho wurde nur drei Monate später wegen Hochverrat angeklagt und hingerichtet. Außerdem kam es zu blutigen Massakern an Angehörigen von anderen germanischen Bündnisgenossen in Italien. Die Verträge mit den Westgoten wurden von den Römern ebenfalls aufgekündigt.

Belagerungen von Rom (408 n. Chr.)

Nach dem Verrat der Römer schlossen sich weitere 30.000 Krieger dem Heerzug von Alarich an. Zusammen zogen sie gegen Rom. Die Stadt war kaum zu verteidigen und schon gar nicht im Belagerungszustand zu versorgen.

Deshalb entschieden sich die Römer, ein riesiges Lösegeld an Alarich und die Germanen zu zahlen. Doch auf weitere Forderungen ging der Kaiser nicht ein. Dieser weilte nämlich sicher in seiner Residenz in Ravenna.

Wenig später kam es deshalb erneut zu einer Belagerung von Rom. Dieses mal formulierte Alarich jedoch ein anderes Ziel. Er zwang den Senat, einen anderen Kaiser zu ernennen. Dieser neue Kaiser, Priscus Attalus, ließ die Westgoten erstmals in die Stadt und unterschrieb einen Bündnisvertrag.

Plünderung von Rom (410 n. Chr.)

Doch im Zuge des Konfliktes zwischen den beiden weströmischen Kaisern ging die getreidereiche Provinz Africa als Lieferant für die Hauptstadt Rom verloren. Da sich nun der neue Kaiser weigerte, im Sinne von Alarich zu reagieren, kam es zu einer dritten Belagerung von Rom.

Am 24. August 410 n. Christus drangen die Westgoten in die Stadt ein und plünderten drei Tage lang. Die christlichen Kirchen verschonten sie jedoch, was ihnen viel Anerkennung durch Zeitgenossen einbrachte.

Dennoch wurde die Plünderung von Rom zum Schock für die Zeitgenossen. Der Kirchenlehrer Augustinus von Hippo sah sich motiviert, sein Werk über den „Gottes Staat“ zu verfassen, eine theologische Abhandlung, dass man nur in Isolation glücklich werden kann.

Tod des Westgotenkönigs (410 n. Chr.)

Der Nahrungsmangel wirkte sich auch weiterhin extrem negativ aus. Deshalb entschloss sich Alarich I. nun, in Richtung der Provinz Africa zu marschieren. Diese sollte als Getreidespeicher des Reiches reaktiviert werden. Auf dem Weg verstarb er jedoch in der Region des heutigen Kalabrien.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
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Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
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Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
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Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
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William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
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20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
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Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
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Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
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Germanische KriegerFrühantike
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PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
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Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
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Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
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Geiserich – König der Vandalen

Geiserich war ein König, ein rex, der Vandelen in der Völkerwanderungszeit. Er wurde 389 n. Christus geboren und führte als Nachfolger seines Vaters einen großen Verband von germanischen Stämmen quer durch das Römische Reich.

Geiserich
Darstellung von Geiserich aus dem 19. Jahrhundert (gemeinfrei)

Der Name Geiserich bedeutet auf vandalisch „Speerfürst“. Er galt als kriegerisch und weise zugleich.

Dabei war er nur der Bastard des Königs Godigisel mit einer Unfreien. Ursprünglich hatte er sogar noch seinen legitimen Halbbruder Gunderich in der Erbfolge über sich.

Bereits unter der Führung des Vaters waren die Vandalen aufgrund des Migrationsdrucks während der Völkerwanderung aus ihren alten Siedlungsgebieten im heutigen Rumänien gen Westen gezogen.

Als die Vandalen bereits Spanien erreicht hatten, wurde Geiserich ab 428 n. Christus der unbestrittene Anführer seines Volkes. Als höchst erfolgreicher Feldherr stand er für fast 50 Jahre an der Spitze seines Stammes.

Bis zu seinem Tod im Jahr 477 n. Christus eroberte Geiserich weite Teile des weströmischen Reiches. Dabei gelang es ihm, sowohl Karthago wie auch Rom einzunehmen. Außerdem besetzte er die Balearen, Korsika, Sardinien und Sizilien.

Besondere Unterstützung erhielt Geiserich von seinem Sohn Hunerich. Dieser wurde schließlich auch zum Nachfolger seines Vaters an der Spitze der Vandalen in Afrika.

Die Wanderung der Vandalen (400 bis 455 n. Chr.)

In Zentral-Asien erhoben sich gegen Ende des 4. Jahrhunderts n. Christus die hunnischen Halb-Nomaden. Die Krieger zogen wie Heuschrecken nach Westen und fielen in Osteuropa ein. Dabei vertrieben sie ansässige Stämme.

Der Zug der Vandalen (ab 400 n. Chr.)

Der vandalische Verband von König Godigisel war ursprünglich im heutigen Rumänien beheimatet. Zusammen mit benachbarten Alanen zogen sie unter der Führung des Vaters von Geiserich wegen des Drucks durch die Hunnen wohl ab 400 n. Christus in Richtung Westen.

Bereits früh auf ihrem Marsch stießen weitere vandalische Verbände zum „Volk“ von König Godigisel. Vor allem die Stämme aus Schlesien schloßen sich dem Zug an. Außerdem waren auch viele weitere Germanen auf dem Weg zu den römischen Gebieten im heutigen Deutschland.

Die Überquerung des Rheins (406/7 n. Chr.)

Nach wenigen Jahren erreichte der germanische Heerzug den Rhein, die Grenze des weströmischen Reiches. Der mächtige Fluss bildete ein natürliches Hindernis und war Teil des römischen Limes.

Auf den Flüssen Rhein, Main und Donau patrouillierten normalerweise leichte Flusskriegsschiffe. Diese schnellen Ruderboote war meist mit etwa 30 Mann besetzt. Die Ruderer waren jedoch keine Sklaven sondern römische Legionäre.

Karte der Wanderung der Vandalen von 400 bis 455 n. Chr.
Der Zug der Vandalen – unter Geiserich eroberten sie Karthago und Rom (ODbL).

Noch dazu waren einige Bogenschützen auf jedem Boot. Außerdem verfügte die Grenze über zahlreiche Kastelle auf römischer Seite. Das Hinterland war jedoch sehr viel weniger gesichert.

Versuche von Germanen, die Flüsse zu überqueren, konnten über Jahrhunderte hinweg relativ leicht durch diese Patrouillenboote abgewehrt werden. Auch für die Vandalen stellte der Rhein und die römischen Truppen zunächst ein kritisches Hindernis dar.

Doch 405 n. Christus gelang es einer gotischen Horde unter dem Befehl des Heerführers Radagaisus in Italien einzufallen. Sie zogen durch die Poebene und konnten sogar Florenz belagern.

Deshalb zog der römische Kaiser zahlreiche Truppen von der Rheingrenze ab. Zum Jahreswechsel 406/7 n. Christus sollte es dann bitter kalt werden. Die Fluten des mächtigen Rheines froren zu.

Der Fluss konnte auf einmal zu Fuß überquert werden. Plötzlich lag kein natürliches Hindernis mehr zwischen den Germanen und dem weströmischen Reich. Aber nicht nur die Vandalen hatten auf ihre Chance gelauert.

Die verbliebenen Truppen der Römer am Rhein wurden binnen kürzester Zeit komplett überrannt. Doch König Godigisel fiel bei der Überquerung des Rheins in einer Schlacht gegen fränkische Hilfstruppen des römischen Reiches.

Unter der Führung von Gunderich

Noch dem Tod von König Godigisel übernahm der älteste und legitime Sohn Gunderich die Führung der Vandalen und Alanen, als Rex Vandalorum et Alanorum. Doch er stand zunächst vor einer großen Herausforderung.

Der gotische Heerführer Radagaisus hatte im Jahr 406 n. Christus die entscheidende Schlacht bei Faesulae gegen römische Truppen in der Nähe von Florenz verloren. Deshalb konnte das weströmische Reich seine Truppen wieder etwas verlagern.

Die Plünderung Galliens (ab 407 n. Chr.)

Die Vandalen nutzten ihre Chance, sich in Gallien nach Kräften zu bereichern. Der germanische Verbund zog vom Rhein kommend durch das heutige Frankreich und bewegte sich in Richtung des Mittelmeeres.

Doch es gelang römischen Truppen, den Zug der Vandalen im Süden von Frankreich nach Spanien abzudrängen. Im Jahr 409 n. Christus überquerten sie die Pyränäen und setzen sich im Norden von Spanien fest.

Im darauffolgenden Jahr wendete sich das Blatt jedoch erneut. Im Jahr 410 n. Christus gelang es dem gotischen König Alarich I. in Italien einzudringen und Rom zu plündern.

Das weströmische Reich lag erneut am Boden. So kam es zu Verhandlungen zwischen dem Reich und den Vandalen unter der Führung des Bruders von Geiserich im Norden von Spanien.

Als Foederati in Spanien (ab 411 n. Chr.)

So war es Gunderich gelungen, die Vandalen vom Rhein bis nach Spanien zu führen. Die Vandalen und Alanen hatten in einem knappen Jahrzehnt Europa von Ost nach West durchquert.

Bis dahin waren sie die großen Profiteure der gotischen Züge nach Italien zu Beginn des 5. Jahrhunderts. Doch ab 416 n. Christus wandelte sich der Einfluss der Goten auf die Geschicke der Vandalen.

Diese zogen nun ebenfalls nach Spanien weiter. Angesichts der gotischen Übermacht führte Gunderich die vandalischen Verbände in den Süden von Spanien.

Zum Glück für die Vandalen kam es jedoch bald zu einem Aufstand im römischen Reich. Außerdem erwies sich der Bruder von Geiserich als ein sehr guter militärischer Anführer und es gelang, zahlreiche römische Armeen in Spanien zu schlagen.

Bis zum Jahr 425 n. Christus hatten sich die Vandalen im Süden von Spanien etabliert. Dabei erwiesen sie sich als ein äußerst gelehriges Volk, dass sich als zivilisatorische Neuerung mit dem Fischfang und der Seefahrt vertraut machte.

Aufstieg von Geiserich (428 n. Chr.)

Die 20er Jahre des 5. Jahrhunderts waren von zahllosen Kämpfen begleitet. Im Jahr 428 n. Christus hatten es die Vandalen auf die Stadt Sevilla abgesehen. Doch bei der Belagerung kam Gunderich ums Leben.

Viele Quellen werfen den Verdacht auf, dass Gunderich von Geiserich ermordet wurde. Dieser ließ nämlich zu einem späteren Zeitpunkt auch die beiden minderjährigen Söhne seines Halbbruders töten.

Geiserich war nun in seinem Leben bereits von Rumänien bis in den Süden von Spanien gezogen und hatte die Macht über sein Volk übernommen.

Die Vandalen in Nordafrika (429 n. Chr.)

Aber das Fernweh lang auch Geiserich in den Adern. Außerdem hatte das kontentiale Volk in wenigen Jahren gelernt hatte, sich über das Mittelmeer zu bewegen. Bereits im Jahr 425 n. Christus war eine Flottenexpedition bis ins heutige Marokko vorgedrungen.

Bereits ein Jahr nach seiner Machtübernahme setzten die Vandalen bei Gibraltar von Spanien aus nach Nordafrika über. Angeblich folgte er dabei einem Hilferuf des römischen Feldherrn Bonifatius.

Doch der Römer hatte sicher nicht damit gerechnet, dass etwa 15.000 bis 20.000 germanische Krieger zusammen mit weiteren etwa 50.000 Familienangehörigen plötzlich bei ihm auftauchen würden. Neben den Alanen, die den Zug der Vandalen schon lange begleiteten, hatten sich inzwischen auch zahlreiche versprengte Goten dem Zug angeschlossen.

Da Bonifatius die Germanen zurückschicken wollte, entschied sich Geiserich zum Krieg gegen die Römer. So begann ab 429 n. Christus der lange Marsch der Vandalen durch Nordafrika.

Belagerung von Hippo Regius (430 n. Chr.)

Innerhalb eines Jahres hatte sich der barbarische Heerwurm entlang der Küste des Mittelmeers bis in Richtung Karthagos vorkämpft. Der militärische Widerstand war minimal, da Bonifatius nur über kleine Kontingente verfügte.

Im Jahr 430 n. Christus erreichte der Zug von Geiserich die Stadt Hippo Regius, das heutige Annaba. Dorthin hatten sich zahlreiche Anhänger des frühen Christentums zurückgezogen. Unter der Führung des Augustinus von Hippo hofften sie dort auf ein Wunder.

Die Stadt leistete massiven Widerstand und konnte der Belagerung durch die Vandalen ganze 14 Monate lang widerstehen. Doch schließlich fiel die Stadt. Beim folgenden Sturm kam es zu einem Massaker und Plünderungen.

Vorläufige Entscheidung (432 n. Chr.)

Erst im dritten Jahr nachdem die Vandalen das Mittelmeer überquert hatten, konnten die Römer eine Armee in Nordafrika zusammenziehen. Entscheidend war die Unterstützung durch das oströmische Reich für die weströmische Provinz.

Es kam zu einer vorläufigen Entscheidungsschlacht im Jahr 432 n. Christus. Doch Geiserich und die Vandalen schlugen erfolgreich die vereinten Kräfte des ost- und des weströmischen Reiches in Nordafrika zurück.

Doch Geiserich ging es zunächst um eine Konsolidierung seines neuen Machtgebietes. Er trotzte dem weströmischen Reich mit seiner Hauptstadt in Ravenna einen Frieden zu seinen Bedingungen ab.

Ravenna erkannte die Vandalen erneut als römischen Bundesgenossen an. Es blieben vier Jahre, bis die Römer erneut eine schwere Niederlage gegen die Goten hinnehmen mussten und wieder Bewegung in die Situation kam.

Eroberung Karthagos (439 n. Chr.)

Geiserich nutzte die Jahre des Bündnisses mit Rom für seine Vorbereitungen. Im Jahre 439 n. Christus waren es wiederum die Goten, die den Vandalen geostrategischen Flankenschutz für ihre Expansionspläne boten.

Eine schwere Niederlage der Römer nutzte Geiserich, um das Bündnis zu brechen. Noch im selben Jahr nahm er Karthago ein. Die Stadt war das Zentrum des frühen Christenums und das letzte Mal im Dritten Punischen Krieg gefallen.

Seitdem hatte sich die Stadt schon längst wieder zum bedeutenden Handelszentrum erhoben. Vor allem aber war Nordafrika als Kornkammer des weströmischen Reiches nun endgültig in die Hände der Vandalen gefallen.

In den folgenden Jahren versuchten die Römer wiederholt in Nordafrika zu landen. Doch selbst die vereinten Kräfte des ost- und des weströmischen Reiches konnten die Vandalen nicht mehr aus der Provinz vertreiben.

Zum Vorteil von Geiserich erwiesen sich die römischen Kommandeure auch noch als äußerst unfähig. Deshalb hatten die Römer im Jahr 442 n. Christus auch kein Wahl mehr, als die Vandalen erneut als Bündnisgenossen anzuerkennen.

Diktatfrieden mit den Römern (ab 442 n. Chr.)

Karthago und die Provinz Africa waren in wirtschaftlicher Hinsicht von strategischer Bedeutung für das weströmische Reich gewesen. Auch der Verlust der Getreidelieferungen nach Italien wirkte sich verheerend aus.

Das weströmische Reich war endgültig erpressbar geworden. Geiserich nutzte diese Druckmittel um sich zunehmend in die römische Politik einzumischen. Unter anderen Dingen konnte er erzwingen, dass Eudocia, die Tochter des Kaisers, mit seinem Sohn Hunerich verlobt wurde.

Doch im Jahr 449 n. Christus wurde der weströmische Kaiser Valentinian III. ermordet. Geiserich sah sofort seine Chance, erneut militärisch aktiv zu werden.

Balearen, Korsika, Sardinien und Sizilien (449 n. Chr.)

Nach bewährtem Konzept hatten die Vandalen ihre Jahre als Bündnisgenossen erneut genutzt, um sich auf die nächsten Eroberungen vorzubereiten. Mit schnellen Angriffen von Karthago aus eroberten sie zahlreiche Inseln im Mittelmeer.

Erneut zeigten die Vandalen ihre Qualitäten als Seefahrer. Aber vor allem hatte Geiserich nun auch das getreidereiche Sizilien besetzen können. Rom, die Mega-Metropole der Antike, war nun einer weiteren Versorgungsquelle beraubt.

Geiserich stellte auch tatsächlich mehrfach die Getreidelieferungen ein, um den Römern seinen Willen aufzuzwingen.

Plünderung Roms durch die Vandalen (455 n. Chr.)

Im darauffolgenden Jahr kam es zur weitreichenden Allianz zwischen Geiserich und Hunnenkönig Attila. Ab dem Jahr 450 n. Christus arbeiteten sie gemeinsam gegen die Reste des weströmischen Reiches.

Leo der Große
Der römische Papst Leo der Große (Maler: Francisco de Herrera der Jüngere / Lizenz: gemeinfreies Bild)

Flavius Aetius, der starke Mann des weströmischen Reiches wurde dann im Jahr 454 n. Christus ermordet. So ging auch noch eine wichtige Führungsfigur verloren. Nachdem sich Geiserich bereits in Sizilien festgesetzt hatte, konnte er nun ohne größere Probleme nach Italien vorstoßen.

Im Jahr 455 n. Christus fielen die Vandalen dann unter seiner Führung in Rom ein. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahrhundert wurde die Stadt zum Opfer von barbarischen Horden.

Zwei Wochen lang wurde die Stadt ohne großen Widerstand geplündert. Dank einer Beschwichtigung durch Papst Leo dem Großen soll es dabei relativ gesittet zugegangen sein.

Laut dem Geschichtsschreiber Prokop wurde nur eine Kirche niedergebrannt. Geiserich sah allerdings auch keinen Sinn darin, Italien in diesen unruhigen Zeiten halten zu wollen. Es ging nur um Bereicherung.

Konsolidierung des Vandalenreiches

Die Vandalen waren nun in einer außerordentlich komfortablen Situation. Sie richteten sich als privilegierte Oberschicht in ihren Gebieten ein. In den folgenden Jahren gelang es auch weiterhin, jegliche Interventionen durch die Römer abzuwehren.

Doch Geiserich und sein Volk nahmen sehr schnell die lokalen Bräuche an. Auch die vandalische Sprache überlebte nicht mehr lange. Das Reich der Vandalen sollte insofern schon bald keinen Bestand mehr haben.

Bereits der Sohn von Hunerich mit Eudocia, der Tochter des verstorbenen Kaisers, sollte der letzte König der Vandalen sein. Geiserich gelang es jedoch noch sein Lebenswerk zu krönen.

Wenige Jahre vor seinem Tod im hohen Alter erhielt Geiserich die offizielle Anerkennung als souveräner Fürst mit Sitz in Karthago durch den oströmischen Kaiser, den wahren Potentaten am Mittelmeer.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

König Odoaker – 476 bis 493 n. Chr.

Odoaker war ein Germane im weströmischen Militärdienst. Er wurde von meuternden Söldnern in Italien zum Anführer gewählt. Gemeinsam stürzten sie den letzten der römischen Kaiser und ernannten ihn, Odoaker, zum König von Italien – rex italiae.

Odoaker
Odoaker in der Schedelschen Weltchronik von 1493 (gemeinfrei)

Im Zuge der Ereignisse verlieh Odoaker dem Untergang des weströmischen Kaisertums auch symbolisch eine ganz besondere Note. Die Insignien des Römischen Reiches kamen in seine Gewalt, aber er griff nicht selbst nach dem Purpur.

Stattdessen sandte Odoaker die Symbole der weströmischen Kaiser nach Konstantinopel zum Kaiser des oströmischen Reiches. Die alten Zeichen der Stärke des römischen Imperiums wurden nicht mehr gebraucht und fanden so in einer schmählichen Geste ihre letzte Verwendung.

Odoaker beendet die 1000-jährige Erfolgsgeschichte des antiken Rom. Aber er hinterließ kein Machtvakuum, sondern ein Königreich von Italien. Doch er sollte selbst ein tragisches Ende finden.

Der Ost-Gotenkönig Theoderich der Große, auch bekannt als die Sagenfigur Dietrich von Bern, erschlug Odoaker persönlich nach einer Friedensverhandlung zu Beginn des Jahres 493 n. Christus in Ravenna.

Abstammung, Jugend und Karriere von Odoaker

Zweiter Sohn des legendären Edekon

Odoaker war der Sohn von Edekon, eines engen Beraters des Hunnenkönigs. Er wuchs wahrscheinlich auch an dessen Königshof auf. Nach dem Tod von Attila im Jahr 453 n. Christus wurde Edekon zum Anführer der Skiren in den Karpaten.

Damit gehörte Odoaker von Beginn an zur führenden Oberschicht seiner Zeit. Doch er konnte wohl weder lesen noch schreiben. Er war auch kein kanonischer Christ, sondern gehörte zu den Anhängern des Arianismus.

Odoaker hatte mit Hunulf einen drei Jahre älteren Bruder, der ebenfalls zu einem bedeutenden Heerführer seiner Zeit wurde. Dieser machte zunächst Karriere im römischen Ostreich. Dort stieg Hunulf sogar bis zum Heermeister von Illyrien auf und bekämpfte die Ost-Goten während der Völkerwanderungszeit.

Nachdem Odoaker später zum König von Italien wurde, hatte er mit Hunulf einen wichtigen Unterstützer an seiner Seite. Der Ältere wurde zur „rechten Hand“ des jüngeren Bruders.

Einer Legende nach war Edekon darüber hinaus auch der Stammvater der Welfen. Dieses Adelsgeschlecht existiert bis heute. Im Mittelalter brachten die Welfe bedeutende Herzöge wie Heinrich den Löwen hervor. Später stellten sie die Könige von England. Diese Abstammung des deutschen Adelsgeschlechts bis hin zum Vater von Odoaker ist jedoch nicht zweifelsfrei belegbar.

Erste Begegnungen mit Orestes am Hof des Hunnenkönigs

Wie das Schicksal es so wollte, begegnete Odoaker bereits in jungen Jahren seinem späteren Feind und Konkurrenten – dem Römer Orestes. Dieser diente ebenfalls am Hof der Hunnen in einer bürokratischen Funktion. Der Römer war jedoch beseelt von der Vorstellung einer Erneuerung des römischen Imperiums.

Über die weitere Jugend von Odoaker ist nur wenig bekannt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass er bereits in seinen frühen Jahren auf eine Karriere beim Militär vorbereitet wurde. Ab dem Jahr 470 n. Christus hinterließ er jedoch eine Spur, die Historiker verfolgen können.

Militärische Karriere in römischen Diensten

Es hatte den jungen Germanen in römische Dienste verschlagen. Ab 470 n. Christus diente Odoaker in der Leibwache des weströmischen Kaisers. Die Prätorianer-Garde war zwar längst aufgelöst.

Doch die kaiserliche Leibwache war immer noch ein Sprungbrett zu den höchsten Ämtern im römischen Reich. Zahlreiche Kaiser waren aus ihr hervorgegangen.

Auch Odoaker zeigte ein gutes Gespür für die politischen Dimensionen seines militärischen Postens. Im weströmischen Reich hatten sich die Zeiten inzwischen soweit gewandelt, dass ausländische Heerführer eine steile Karriere machen konnten.

Es gelang ihm, sich klug in den blutigen Machtkämpfen um die Kaiserherrschaft zu positionieren. Odoaker stieg in der Folge zu einem mächtigen Anführer von germanischen Truppen in Italien auf.

Das römische Reich zerstört sich selbst (475)

Orestes hatte lange Zeit am Hof des Hunnenkönigs als Diplomat und Verwalter gearbeitet. Nach dem Tod von Attila kehrte er nach Rom zurück und machte dort ebenfalls Karriere. Der Römer stieg zum Oberkommandeur von Italien auf und wurde ein enger Berater des Kaisers.

Orestes putscht gegen Julius Nepos

Doch im Jahr 475 n. Christus putschte Orestes gegen den letzten legitimen Kaiser Julius Nepos. Für diesen Staatsstreich hatte er jedoch die Unterstützung von Truppen benötigt.

Ein römisches Heer gab es jedoch praktisch nicht mehr. Deshalb hatte Orestes den germanischen Söldnern in Italien fruchtbares Land für einen solchen Dienst versprochen.

Ernennung von Kaiser Romulus Augustus

Orestes konnte sich aus politischen Gründen nicht selbst zum Kaiser ernennen. Das wäre zu delikat gewesen. Auch war Julius Nepos, der letzte legitime Kaiser des weströmischen Reiches, nur vertrieben, nicht jedoch getötet worden, so dass die Lage höchst instabil war.

Deshalb installierte Orestes als Marionette seinen eigenen Sohn als Kaiser – Romulus Augustus, auch Augustulus, das „Kaiserlein“ genannt. Dies brachte ihm jedoch im Angesicht der Lage mehr Hohn als Respekt ein.

Odoaker – der König von Italien (476 bis 493)

Wahl zum rex italiae durch germanische Söldner

Nach dieser Machtergreifung brach Orestes sein Wort gegenüber den Söldnern. Er machte den letzten großen Fehler des weströmischen Reiches und verweigerte den fremden Soldaten ihren Lohn. Diese reagierten wenig amüsiert auf die Arroganz des selbstherrlichen Römers.

Karte von Odoakers Königreich Italien um 480
Odoakers Königreich von Italien (Thomas Lessmann / CC-BY-SA 3.0)

Die germanischen Soldaten wandten sich in ihrem Machtbewusstsein einfach an Odoaker. Sie machten dem germanischen Heerführer einen einfachen Vorschlag:

Sie würden ihn zum König von Italien (rex italiae) wählen, wenn er das versprochene Land an die germanischen Krieger weitergeben würde.

Odoaker ließ sich wahrscheinlich nicht zweimal bitten. Er stellte sich zur Königswahl. Die barbarischen Soldaten legten bei der Ernennung eines solchen Anführers nämlich durchaus ein Grundverständnis für Demokratie an den Tag.

Mehrheitlich stimmten sie für Odoaker. Für eine solche quasi-monarchische Position, die durch eine Abstimmung besetzt wurde, gab es damals den Begriff „rex“ als Amtsbezeichnung.

Vernichtung der letzten römischen Truppen in Italien

Die meuternden Germanen hatten unter der Führung von Odoaker keine großen Probleme, die kläglichen Reste der römischen Armee in Italien zu schlagen. Im August 476 n. Christus kam es zur Entscheidungsschlacht.

Bald darauf erhielt Odoaker und sein italienisches Königreich auch die diplomatische Anerkennung von anderen Mächten der Antike. Mit den Vandalen in Nordafrika arrangierte man sich und selbst das oströmische Reich akzeptierte die Tatsachen.

Pachtung Siziliens von den Vandalen (477)

Odoaker beschränkte sich jedoch nicht darauf, sein Königtum zu genießen. Er war sehr bestrebt, die Stärke der italienischen Halbinsel wiederherzustellen. Bereits ein Jahr nach seiner Erhebung konnte er einen wichtigen Vertrag mit den Vandalen abschließen.

Diese waren 455 n. Christus unter ihrem König Geiserich in Italien eingefallen und hatten Rom geplündert. Im Anschluss zogen sie sich zwar wieder zurück. Doch das fruchtbare Sizilien blieb unter ihrer Kontrolle. Ab 477 n. Christus wurde die Insel dann von Odoaker gepachtet.

Tod von Nepos und die Eroberung Dalmatiens (481)

Der letzte legitime Kaiser Julius Nepos war 475 n. Christus auf der Flucht vor Orestes nach Dalmatien, ins heutige Kroatien, geflohen. Dort konnte er jedoch nicht mehr zu einer nenneswerten Opposition werden.

Im Jahr 481 n. Christus verstarb Julius Nepos. Odoaker nahm dies zum Anlass, sein Königreich von Italien zu erweitern. Es gelang ihm auch, Dalmatien zu erobern.

Aber er hatte die geo-politischen Konsequenzen einer solche Aktion nicht bedacht. In der Folge sollte ein Konflikt mit den Goten entstehen, den auch Odoaker selbst nicht überleben würde.

Ende des weströmischen Reiches in Gallien (bis 486)

Das weströmische Reich hatte nach dem Fall von Italien in kleinen Fragmenten in Gallien fortbestanden. Dort verblieb noch eine von romanisierten Ubiern bewohnte Provinz. Doch nur zehn Jahre nach dem Sieg von Odoaker in Italien löste sich das Römische Reich auch dort auf.

Unter der Führung von Chlodwig I. fielen salfränkische Truppen im Jahr 486 n. Christus von Belgien aus in dieser letzten Provinz ein. Doch der heidnische Merowinger übernahm nicht nur das Territorium, auch die Christiansierung und ein Teil der antiken Kultur fand so seine Fortsetzung im entstehenden fränkischen Reich.

Kampf gegen die Goten und Rabenschlacht (ab 489)

Die germanischen Söldner von Odoaker waren jedoch nicht die einzigen, die sich für die reichen Ländereien in Italien interessierten. Theoderich der Große und seine Ost-Goten zogen ab 489 n. Christus ebenfalls auf die Halbinsel.

Odoaker führte seine Germanen in eine Reihe von Niederlagen gegen die Goten. Noch im Jahr 489 n. Christus unterlagen sie am Isonzo und im darauffolgenden Jahr bei Verona.

Daraufhin musste sich Odoaker mit seinen verbliebenen Truppen nach Ravenna zurückziehen. Die Stadt konnte zunächst noch über den Wasserweg versorgt werden. Die Belagerung durch die Goten zog sich deshalb über zwei Jahre hin.

Schließlich gelang es den Goten, den Hafen der Stadt zu blockieren. Die Germanen wagten deshalb unter der Führung von Odoaker einen Ausbruch aus Ravenna, der als Rabenschlacht bekannt wurde.

In der Dietrichsepik aus dem 13. Jahrhundert wurde diese Schlacht wieder aufgegriffen und literarisch verarbeitet. Deswegen ist der Name „Rabenschlacht“ noch heute bekannt. Details zum historischen Verlauf sind jedoch nicht überliefert.

Tod durch die Hand des Gotenkönigs (493)

Die Goten hatten jedoch ebenfalls große Verluste erlitten. So kam es ab dem 25. Februar 493 n. Christus zu Friedensverhandlungen in Ravenna.

Diese Verhandlungen wurden auch erfolgreich abgeschlossen. Doch Odoaker hatte sich zwölf Jahre zuvor bei seinem Abenteuer in Dalamtien persönliche Feinde gemacht.

Bei der Eroberung war nämlich auch ein rugisches Köngispaar ermordet worden. Dies hatte eine Blutfehde ausgelöst und sollte im Rahmen der Friedenskonferenz für Odoaker zum Verhängnis werden.

Trotz eines unterzeichneten Friedensvertrages im Februar 493 n. Christus, erschlug der Ost-Gotenkönig Theoderich der Große den Germanen Odoaker persönlich bei einem gemeinsamen Festmahl zur Versöhnung.

Nach dem Mord an Odoaker wurde auch sein Bruder Hunulf und dessen Familie in Ravenna getötet. Er versuchte noch Schutz in einer Kirche zu finden. Doch er fiel Bogenschützen zum Opfer, die von außen in das Gebäude schossen.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Kaiser Konstantin I. – 306 bis 337 n. Chr.

Kaiser Konstantin I. wurde nach dem Tod seines Vaters von Soldaten zum Usurpator ausgerufen. Er wurde zwar zunächst von Rom anerkannt, marschierte später dennoch gegen die Hauptstadt.

Im Westen des damals schon geteilten Reiches konnte er sich bis 312 n. Christus vollständig durchsetzen. Weitere zwölf Jahre später hatte er sich als Alleinherrscher im ganzen Römischen Reich behauptet.

Kaiser Konstantin I. Kopf
Kopf von Kaiser Konstantin I. dem Großen aus dem 4. Jahrhundert (Jean-Pol Grandmont / CC-BY-SA 3.0)

Konstantin der Große beendete mit seinem Aufstieg die Tetrarchie. Er zwang aus sehr egoistischen Motiven dem römischen Imperium einen großen Rückschritt auf und versetzte dem meritokratischen Prinzip des Mehr-Kaisertums den Todesstoß.

Während seiner Regierungszeit erwies sich Kaiser Konstantin als brutaler Machtpolitiker. Er ließ zahlreiche Verwandte ermorden.

Nach seinem Tod kam es wegen der ungeklärten Nachfolge dann zu einem weiteren Blutbad innerhalb der Familie.

Doch Konstantin der Große schaffte es, als der erste Kaiser der Christenheit in die Geschichte einzugehen. Die Glaubensgemeinschaft war damals noch eine kleine und verfolgte Sekte. Sie machten nur etwa 5 % der Bevölkerung aus.

Durch zahlreiche Maßnahmen im Bereich der Religionspolitik sowie durch symbolische Gesten prägte er den Begriff der konstantischen Wende und wurde zum kaiserlichen Förderer der jungen Kirche. Für die orthodoxe Kirche ist er sogar ein Heiliger.

In der historischen Betrachtung ist Kaiser Konstantin I. jedoch fern ab von den Idealen eines Christen. Er ließ sich auch erst auf dem Totenbett taufen. Vielmehr glaubte Konstantin an eine monotheistische Strömung, die in militärischen Kreisen sowie im hohen Adel bereits seit langer Zeit existierte.

Es war ein militaristischer Glaube an einen unbesiegbaren Sonnengott – Sol Invictus. Dieses Konzept des Sol Invictus „dockte“ an zahlreiche bestehende Glaubenskonzepte an. Es konnte auf den griechisch-römischen Gott Apollon (Licht, Heilung, Weissagung) genauso angewendet werden wie auf den persischen Mithras (Sonne) oder eben den Gott der Christen.

Häufige Fragen zu Kaiser Konstantin I. (FAQs)

  • Wieso wurde Kaiser Konstantin ein Christ? Der Legende nach hatte er vor der entscheidenden Schlacht seiner Machtergreifung an der Milvischen Brücke eine göttliche Vision. Im Zeichen von Christus würde er den Sieg erringen.
  • Was war die Konstantinische Wende? Damit bezeichnete man die Gesetze unter Kaiser Konstantin I. zu Gunsten der Christen. Konkret geht es dabei beispielsweise um das „Mailänder Toleranzedikt“ von 313 zur Religionsfreiheit.
  • Machte Konstantin I. das Christentum zur Staatsreligion? Nein, das Christentum wurde erst von Kaiser Theodosius I. am 27. Februar 380 zur Staatsreligion erklärt.

Herkunft und Werdegang

Der junge Konstantin kam in Serbien auf die Welt. Das genaue Alter des späteren Kaisers ist jedoch nicht bekannt. Er wurde irgendwann zwischen 270 und 288 n. Christus geboren und war der Sohn von Constantius I., einem Kaiser während der Vier-Kaiser-Zeit.

Constantius I. war zunächst ein Junior-Kaiser, ein „Caesar“. Dann war er bis zu seinem frühen Tod im Jahr 306 n. Christus ein Senior-Kaiser, ein „Augustus“. Als solcher herrschte er über den westlichen Teil des Römischen Reiches.

Die Mutter – Helena – des späteren Kaisers Konstantin I. spielt eine große Rolle für die christliche Mythologie. Sie wird als „Stallwirtin“ von einfacher Herkunft beschrieben. Jedoch handelt es sich dabei wahrscheinlich um eine irrtümliche Interpretation des Postens.

Es ist nämlich sehr gut möglich, dass sich diese Bezeichnung auf ein Amt ihres Vaters in der öffentlichen Verwaltung bezieht. Demzufolge war Helena möglicherweise doch von hoher Geburt.

Konstantin hatte das militärische Talent seines Vaters geerbt. Dieser hatte unter Aurelian eine sehr erfolgreiche Karriere als Offizier absolviert. Er hatte es bis zum Präfekten der Prätorianer gebracht, bevor er politische Bedeutung erlangte. Der Sohn hingegen diente als Militärtribun an der Donau und zeichnete sich in Kämpfen gegen die Sarmaten aus.

Nach dem freiwilligen Machtverzicht von Diokletian im Jahr 305 n. Christus und der geordneten Übergabe der Macht als Augustus an Constantius I. war dieser für die Sicherung des Westens zuständig. Als planmäßige Amtszeit an der Spitze des Staates im Rahmen des Vier-Kaiser-Systems waren 10 Jahre vorgesehen.

In dieser Zeit waren es vor allem die Pikten und Skoten, die in Nord-England für Unruhe sorgten. Deshalb hielt sich Constantius in York auf. Dorthin kam auch Konstantin.

Konstantin I. – Usurpator im Westen

Doch bereits im Jahr 306 n. Christus verstarb der Vater kurz nach einem erfolgreichen Feldzug gegen die Eindringlinge. Eigentlich hätte der verstorbene Senior-Kaiser des Westens nun im Rahmen des Vier-Kaiser-Systems durch einen Junior-Kaiser ersetzt werden müssen.

Schaubild der Tetrarchie von Kaiser Diokletian mit je einem Augustus und einem Caesar für das oströmische und weströmische Reich.
Tetrarchie von Kaiser Diokletian

Die eigentliche Machtbasis im Reich bildeten jedoch nach wie vor die römischen Legionen. Die Soldaten hatten jedoch wenig übrig für formale Regelungen der Nachfolge.

Sie waren in ihrer Loyalität auf einzelne Generäle eingeschworen. Von diesen waren sie auch ökonomisch abhängig. Diese vergüteten die Treue oftmals mit großzügigen Geschenken.

Ausrufung zum Kaiser in York

Nach dem Tod des Vaters war es deshalb für Konstantin möglich, sich im Jahr 306 n. Christus im fernen York von seinen Legionen zum Kaiser ausrufen zu lassen. Die moderne Forschung sieht es auch als naheliegend an, dass bereits Constantius I. das Mehr-Kaiser-System gezielt unterwanderte und seinen Sohn als Nachfolger aufbaute.

Selbstverständlich blieb das Verhalten des jungen Kaisers Konstantin nicht ohne Gegenreaktion von anderen Kaisern. Zunächst suchte man durch Absprachen die Situation gütlich zu regeln. Dabei konnte sich der junge Usurpator auch eine rechtliche Stellung erkämpfen, die ihn offiziell als Kaiser legitimierte.

Dies war für Konstantin I. politisch außerordentlich wertvoll, da seine Machtergreifung von den anderen Parteien nachträglich legalisiert wurde. Doch die Lage blieb gespannt, weil der junge Aufsteiger letztlich keinerlei Kompromissbereitschaft zeigte. Vielmehr nutzte er die Zeit zur Konsolidierung seines Herrschaftsgebietes in Britannien, Gallien, Germanien und Spanien.

Kaiser Konstantin erobert Rom

Kaiser Konstantin erblickte in seiner Vision das Christogramm. Es steht als Kürzel für Jesus Christus.
Kaiser Konstantin sah in seiner Vision das Christogramm

Die Spannungen mit dem legitimen Kaiser Maxentius in Rom eskalierten schließlich. Konstantin I. marschierte aus seinem Herrschaftsgebiet gegen die Hauptstadt. Diese hatte erst ca. 30 Jahre zuvor eine imposante Stadtmauer erhalten – die aurelianische Mauer.

Am Abend vor dem Angriff hatte Kaiser Konstantin jedoch eine Vision. Ihm wurde offenbart, dass er im Zeichen des Kreuzes über Maxentius siegen würde. Überzeugt von der Macht des Sol Invictus ließ er sich von seiner Wahrnehmung leiten und befahl seinen Soldaten, das Christogramm auf die Schilde zu malen.

Schlacht an der Milvischen Brücke

Doch Maxentius entschied aus unerfindlichen Gründen, den Ansturm von Kaiser Konstantin nicht hinter seinen hohen Wällen zu erwarten. Nachdem der Angreifer bereits die Vorstädte genommen hatte, entschied sich Maxentius für einen Ausfall über die Milvische Brücke.

Nördlich von Rom kam es zur Entscheidung. Doch das Glück wendete sich gegen Maxentius. Er musste mit seinen Soldaten eine improvisierte Holzbrücke überqueren. Doch die Konstruktion brach unter dem Gewicht und Maxentius ertrank in den Fluten des Tiber.

Diese schicksalshafte Wendung im Kampf um Rom überzeugte Kaiser Konstantin I., dass der eine Gott seine Alleinherrschaft wünschte und direkt herbeigeführt hatte. Im Anschluss an die Machtübernahme wurden auch Münzen mit dem Bild des Kaiser sowie der Symbolik der unbesiegbaren Sonne geprägt.

Die römischen Senatoren liefen ebenfalls zu Kaiser Konstantin über. Sie erkannten ihn sofort nach seinem Sieg als Augustus und damit als legitimen Herrscher des westlichen Reiches an. Dafür wurde der eigentlich rechtmäßige, aber jüngst verstorberne Kaiser Maxentius nachträglich verdammt.

Dennoch kam es zu Säuberungsaktionen. Der alte Kaiser war immer von der legendären Prätorianer-Garde geschützt worden. Diese Elite-Einheit war stets eine bedeutende Machtbasis gewesen. Kaiser Konstantin I. löste diesen traditionellen Verband auf. Fast 350 Jahre lang hatte die Einheit den römischen Kaiser geschützt.

Alleinherrscher des Reiches

Konflikt mit Licinius

Doch Kaiser Konstantin hatte immer noch einen Konkurrenten im Reich gegen sich. Licinius, ein Adpotivsohn des früheren Kaisers Diokletian, herrschte im Osten. Er war inzwischen vom Junior-Kaiser, vom Caesaren, zu einem Senior-Kaiser, zum Augustus, aufgestiegen.

Zunächst trafen und arrangierten sich Kaiser Konstantin und Kaiser Licinus. Sie beschlossen zu einer Art der Tetrarchie zurückzukehren. Hierfür erhoben sie jeweils ihre Söhne zu Caesaren. Auch kam es zu einer Heirat zwischen den Familien.

Doch der Frieden sollte nicht lange währen. Vor allem im Balkan kam es vermehrt zu Reibereien. Die Grenzsicherung gegen die eindringenden Goten war eine Streitfrage. Als Kaiser Konstantin I. im Jahr 318 n. Christus in das Hoheitsgebiet von Licinius einmarschierte, um einen Barbaren-Angriff zurückzuwerfen, kam es zum Bruch.

Die PR-Maschine von Kaiser Konstantin funktioniert jedoch sehr viel besser als die seines Kontrahenten. Licinius wurde als Tyrann dargestellt, der die wehrlose Bevölkerung den einfallenden Barbaren ausliefert.

Nur um die Form zu wahren, kam es zunächst noch zum diplomatischen Kontakt. Doch der Bruch war gekommen. Beide Seiten mobilisierten jeweils mehr als 100.000 Mann. Die Truppen bestanden dabei sowohl aus Land- wie aus Seestreitkräften. Im Frühsommer des Jahres 324 n. Christus kam es zum ersten großen Sieg von Kaiser Konstantin über Licinius in Thrakien.

Bis zum Herbst waren auch die Flotten des östlichen Kaisers vernichtet. Zur Entscheidungsschlacht kam es im September 324 n. Christus am Bosporus. Licinius unterlag und ließ sich unter der Versicherung, dass sein Leben geschont werden würde, gefangen nehmen.

Doch Kaiser Konstantin I. brach sein Wort. Er ließ Licinius sowie dessen Erben im drauffolgenden Jahr ermorden. Seiner Alleinherrschaft stand nun nichts mehr im Wege.

Gründung Konstantinopels

Zu den bedeutenden Hinterlassenschaften von Kaiser Konstantin gehört zweifellos die Gründung die Konstantinopels – das heutige Istanbul. Das Reich benötigte nämlich einen neuen Stadtort als Hauptstadt. Die Lage am Bosporus war verkehrstechnisch ideal.

Der große Vorteil war die geografische Nähe zum wohlhabenden Osten des Reiches. Deshalb baute Kaiser Konstantin in seiner neuen Hauptstadt eine umfassende Verwaltungsstruktur auf. Selbst eine Kopie des römischen Senats wurde eingerichtet. Diese war jedoch hierarchisch dem Original in der alten Hauptstadt untergehört.

Konstantin und das Christentum

Während seiner Regierungszeit erließ Kaiser Konstantin auch zahlreiche Gesetze zu Gunsten der Christen. Ursprünglich hatte es sich noch um Regeln zur Tolerierung gehandelt, da die Anhänger des Jesus von Nazareth zuvor intensiv verfolgt wurden.

Erzengel Michael und Luzifer
Erzengel Michael vertreibt Luzifer aus dem Paradies. (Raffael / gemeinfrei)

Kaiser Konstantin I. setzte nicht nur reichsweit den Verfolgungen ein Ende. Nach seiner Machtergreifung im Jahr 324 n. Christus bekannte er sein Interesse an der Glaubensströmung immer offener. Er wurde zum Förderer des Kultes. Einer Legende nach erschien ihm sogar der Erzengel Michael.

Diese gesamte Entwicklung wird auch als konstantische Wende bezeichnet, da sich die Religionspolitik des Reiches um 180-Grad wendete.

Außerdem distanzierte sich Kaiser Konstantin auch sehr symbolisch im Rahmen eines Triumphzuges von den alten heidnischen Kulten. In den folgenden Jahrzehnten wurde aus dem römischen Lucifer auch der christliche Luzifer.

In dieser Phase entwickelte sich Kaiser Konstantin sogar zum Machtfaktor und Mediator bei inner-christlichen Konflikten. Wenige Jahrzehnte zuvor hatte sich nämlich eine häretische Gruppe in Afrika von der Glaubensgemeinschaft abgespaltet – die Donatisten.

Die Einheit und das Fortbestehen der Kirche waren gefährdet. Diese Gefahr für das junge Christentum konnte Kaiser Konstantin durch sein Eingreifen jedoch bannen. Außerdem begleitete er das erste Konzil von Nicäa im Jahr 325 n. Christus und schlichtete in theologischen Fragen.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Kaiser Diokletian – 284 bis 305 n. Chr.

Diokletian war Kommandant der kaiserlichen Leibgarde, bevor er im Jahr 284 n. Christus römischer Kaiser wurde. Als erster Mann im Staat ging er tiefgreifende Strukturreformen an.

(gemeinfrei)
Büste von Kaiser Diokletian (gemeinfrei)

Diokletian konnte so die römische Reichskrise im 3. Jahrhundert n. Christus beenden. Diese hatte das Imperium für 50 Jahre im eisernen Griff gehalten.

Um den inneren Frieden im Reich herstellen zu können, führte Kaiser Diokletian ein neues Herrschaftsmodell für den römischen Staat ein. Die alten Römer hatten in ihrer langen Geschichte bereits mehrfach Erfahrungen mit solchen Verfassungsreformen gemacht.

Auch Kaiser Augustus hatte etwa drei Jahrhunderte zuvor die 200-jährige Pax Romana mit einer Verfassungsreform vergleichbaren Ranges, der Einführung des Prinzipats, der kaiserlichen Alleinherrschaft, ausgelöst. Doch die Zeiten hatten sich geändert.

Das Römischen Reiches war zu groß geworden. Mit dem Herrschaftsmodell der frühen Kaiserzeit konnte das Imperium nicht mehr ausreichend verwaltet und verteidigt werden. Deshalb stärkte Kaiser Diokletian die Macht der Verwaltung – die Bürokratie.

Außerdem führte er die Tetrarchie – das Vier-Kaiser-System – und damit das Mehr-Kaiser-Prinzip im römischen Reich ein. Der konkrete Ansatz von Diokletian sollte sich nach dem Ende seiner Herrschaft wieder verwaschen. Aber seine Regierungszeit ist dennoch ein Vorbote für die fundamentale Transformation des römischen Staates auf dem Weg in die Spätantike.

Diokletian – Der Kommandant der Garde

Diokletian hatte wie zahlreiche Kaiser vor ihm zunächst Karriere in Armee gemacht. Eine der großen Schwächen des politischen Systems der alten Römer war dabei vor allem die Macht der kaiserlichen Leibwache über den Kaiser. Deshalb bestimmte der Wille dieser Offiziere häufig das ganze Reich.

Auch Diokletian stieg in shakespearesker Manier über die Leiche seines Vorgängers – Kaiser Numerian – als er nach dem Prinzipat griff. Dabei soll er sogar noch persönlich einen konkurrierenden Präfekten der Prätorianer-Garde, den angeblichen Mörder des Kaisers, erschlagen haben.

Dieses reale Theaterstück der Machtergreifung von Diokletian fand ein Jahr später seinen Höhepunkt. Er musste sich einer Entscheidungsschlacht gegen den legitimen Kaiser, einen Bruder von Numerian, stellen und verlor. Trotz seiner Niederlage konnte Diokletian sich behaupten, weil der Sieger die Nacht seines Triumphes nicht überlebte. Auch dieser Numerian wurde tot aufgefunden.

Das Ende der Reichskrise und Usurpationen

aurelian-gallienus-heeresreform
Standort der schnellen Eingreiftruppe (ODbL)

Die römische Reichskrise des 3. Jahrhunderts nach Christus war bedingt durch zahllose Einfälle der Germanen. Außerdem war das Reich durch viele auständische Generäle, den Usurpatoren, gebeutelt worden. Deshalb hatte es bereits unter Kaiser Gallienus (260 bis 268 n. Christus) eine geostrategische Neu-Positionierung der römischen Streitkräfte gegeben.

Es wurde eine schnelle Eingreifftruppe bestehend aus schwerer Kavallerie aufgebaut. Diese wurde bei Mailand stationiert. Von dort aus konnte der Landweg nach Rom sowie Nord-Italien kontrolliert werden.

Gegebenenfalls konnte man auch sehr kurzfristig nach Süden reiten – entweder gegen Rom selbst oder gegen eine mögliche Landung einer feindlichen Armee in Süd-Italien wie es bspw. einst Marcus Antonius geplant hatte. Aber dennoch konnten die berittenen Einheiten ebenso rasch nach Germanien entsandt werden.

Noch dazu wurde mit der aurelianischen Mauer auch die städtische Verteidigung der Hauptstadt verbessert, so dass sich die militärische Lage auf der italienischen Halbinsel vorerst stabilisiert hatte.

Die Reformen von Kaiser Diokletian

Die Zeit der Alleinherrschaft von Kaiser Diokletian dauerte nicht lange. Das Reich war zerrissen und konnte praktisch nicht kontrolliert werden. Bereits im Jahr 286 ernannte er deshalb einen ersten Mit-Kaiser, einen alten Kameraden mit dem Namen Maximian. Dieser stand innerhalb der Hierarchie noch ein Stück unter Diokletian.

Auch räumlich teilten sich die Kaiser ihre Einflussgebiete auf. Während Maximian über den westlichen Teil des Römischen Reiches herrschte, konzentrierte sich Diokletian auf den östlichen Teil. Dennoch war die Aufgabenlast erdrückend. Weitere Strukturreformen waren unbedingt notwendig.

Bürokratie – Die Macht der Verwaltung

Zunächst erhöhte Kaiser Diokletian die Steuern. Damit wollte er die Sicherung des Reiches nach innen wie nach außen auf einen stabileren finanziellen Sockel stellen. Außerdem benötigte er Geld für seine Strukturreformen.

Dabei konzentrierte sich Kaiser Diokletian aber nicht nur auf die Einnahmen. Er bemühte sich auch um eine Verbesserung der Verwaltung sowie der Erhebung und der Verteilung von Geldern. Die Staatsfinanzen konnten so in haushälterischer Hinsicht auf ein deutlich gesünderes Fundament gestellt werden.

Außerdem wurde die Verwaltung der Provinzen neu geordnet. Ein zentraler Brandherd für die inneren Krisen des römischen Reiches waren einige übermächtige Provinzen. Häufig war vor Ort das regionale Oberkommando sowie die administrative Hoheit in einer Person vereinigt.

So konnten sich viele Individuen mit relativer Leichtigkeit eine persönliche Machtbasis aufbauen, die den Bestand des Reiches gefährden konnte. Um dieser Art der Eliten-Genese entgegen zu wirken griff Kaiser Diokletian zu zwei Kunstgriffen der Verwaltung:

  • Er verkleinerte die bestehenden Provinzen des römischen Reiches und verdoppelt dabei zugleich deren Anzahl. So wurde die Bedeutung der einzelnen Provinzen massiv abgewertet. Im selben Zug wurde ein System von Diozösen eingeführt. Dies waren überregionale Finanzverwaltungen, die die einzelnen Provinzen in ihrem Einzugsgebiet kontrollierten.
  • Außerdem trennte Kaiser Diokletian die zivile und die militärische Macht in den Provinzen. Das hatte den Vorteil, dass zivile Beamte sich alleine nicht militärisch erheben können. Die Militärs hingegen konnten ihre Armeen ohne eine funktionierende Verwaltung nicht unterhalten.

Die Wahrscheinlichkeit einer übermäßigen Konzentration von Macht auf einer Person in einer Provinz sollte so entgegen gewirkt werden. Die machtpolitischen Reformen von Kaiser Diokletian hatten jedoch einen Haken, wie sich später herausstellen sollte.

Die römischen Traditionen und allen voran das Erbrecht waren nicht so einfach aus den Köpfen der Mächtigen des Reiches heraus zu bekommen. Außerdem hatte eben solches Gewohnheitsrecht im juristischen Gefüge dieser antiken Gesellschaft einen zentralen Platz. Deswegen wurden diese Teile der Reformen von Kaiser Diokletian durch die stürmischen Zeiten auch schnell wieder hinweg gefegt.

Herresreform des Diokletian

Kaiser Diokletian führte auch eine Reform der militärischen Organisation durch. Diese erinnerte sehr an die Reform der römischen Provinzen. Auch die großen und mächtigen Legionen waren stets eine Petrischale für machtpolitische Ambitionen von Generälen gewesen.

Deshalb halbierte Kaiser Diokletian auch die Größe der Legionen. Eine solche Einheit bestand fortan nur noch aus 1.000 bis 2.000 römischen Legionären. Dafür gab es auch hier bei der Anzahl eine grobe Verdoppelung von 33 auf 70.

Kaiser Diokletian und das Preisedikt

Das Reich war in eine schwere ökonomische Schieflage geraten. Bereits Kaiser Aurelian (270 bis 275 n. Christus) hatte sich mit massiven Eingriffen in das Wirtschaftssystem um eine Stabilisierung der Situation bemüht. Aber es fehlte die Kontrolle über die Geldmittel.

Die hohe Zahl der gefälschten Münzen der damaligen Zeit hatte das Vertrauen der Vertrauen der Bevölkerung in die Zahlungsmittel schwinden lassen. Auch die Einführung einer hochwertigen und geprüften Münze – des Aurelianus – hatte keinen dauerhaften Effekt. Eine Verbesserung der ökonomischen Situation war nicht gelungen.

Kaiser Diokletian war noch dazu mit einer dramatischen Inflation konfrontiert. Im Jahr 301 n. Christus erließ er deshalb ein striktes Gesetz zur Regulierung der Wirtschaft – das Edictum Diocletiani De Pretiis Rerum Venalium: 

  • Preis-Obergrenze für zahlreiche Produkte und Dienstleistungen.
  • Der Geltungsbereich war das gesamte Imperium.
  • Bei Verstößen konnte die Todesstrafe verhängt werden.

Diokletianische Christenverfolgung

Kaiser Diokletian erließ am 23. Februar 303 n. Christus ein Edikt zur Verfolgung von Christen. Bereits zuvor war eine Religion verfolgt worden, deren Anhänger sich dem römischen Kaiserkult entziehen wollten.

Dieser Erlass von Diokletian gegen die Christen zielte auf eine Zerschlagung der Religionsgemeinschaft:

  • Gottesdienste wurden verboten.
  • Kirchen wurden zerstört.
  • Heilige Schriften wurden verbrannt.
  • Ein Ämterverbot wurde erlassen.
  • Christen verloren das Bürgerrecht.

Darüber hinaus kam es zu zahlreichen Verhaftungen sowie vielen Hinrichtungen. Die Kirche zählt etwa 70 heilige Märtyrer der diokletianischen Christenverfolgung.

Die Tetrarchie – das 4-Kaiser-Prinzip

Schaubild der Tetrarchie von Kaiser Diokletian
Tetrarchie von Kaiser Diokletian.

Ab dem Jahr 293 nach Christus führte Kaiser Diokletian die Tetrarchie – ein System mit vier Kaisern an der Spitze des Staates ein. Vergleichbare Regelungen hatte es auch schon früher gegeben wie beispielsweise unter der Führung von Kaiser Mark Aurel.

Es gab zwei Kaiser mit höherem Rang, die den Titel „Augustus“ führten. Außerdem wurden eben noch zwei niedere Ränge eingeführt, die den Titel „Caesar“ trugen.

Innerhalb dieser vier Kaiser gab es also noch eine hierarchische Abstufung. Außerdem gab es eine geografische Aufteilung mit insgesamt vier Verwaltungszentren. So verfügten die Ost- und die West-Hälfte des Römischen Reiches über je einen Senior- und einen Junior-Kaiser:

  • Antiochia (Caesar)
  • Byzanz (Augustus)
  • Rom (Augustus)
  • Trier (Caesar)

Noch dazu wurde mit der Tetrarchie ein Rotationsprinzip eingeführt. Die Senior-Kaiser, die Augusti, sollten für zehn Jahre im Amt bleiben und sich dann in den planmäßigen Ruhestand verabschieden. Die beiden Caesaren hingegen sollten in der Rotation zum Senior-Kaiser aufsteigen.

Die Caesaren-Ämter sollten jeweils nach Verdienst und Fähigkeit mit neuen Personen besetzt werden. Dabei zählten vor allem die militärischen Erfahrungen. Ein Kaiser sollte nach Diokletians Vorstellungen seine Führungsqualitäten entwickelt und unter Beweis gestellt haben.

Den Anspruch auf eine erbrechtliche Nachfolge in die Ämter wurde nach dem Willen von Kaiser Diokletian abgeschafft. Genau an diesem Punkt und dem Willen von Kaiser Konstantin sollte die diokletianische Tetrarchie jedoch bereits wenig später scheitern.

Der Unterschied von Mehr-Kaiser- & Mit-Kaiser-Prinzip

Dieses Mehr-Kaiser-Prinzip von Kaiser Diokletian ging damit eben noch einen Schritt weiter als das schon bekannte Mit-Kaiser-Prinzip. Bereits vor dem Ende der Reichskrise hatten Kaiser aufgrund des enormen Verwaltungsdrucks auf ihr Amt Vertraute oder Nachfolger zu Mit-Kaisern ernannt.

Aus dieser Tradition heraus hatten sich auch die Bezeichnung des rang-niederen Mit-Kaisers als „Caesar“ in Anlehnung an Gaius Julius Caesar etabliert. Das heißt:

  • Das Mit-Kaiser-Prinzip öffnete die kaiserliche Alleinherrschaft durch die Einführung von Stellvertretern.
  • Das Mehr-Kaiser-Prinzip bedeutet dagegen, dass das Reich von einer politischen Doppel-Spitze geführt wird.

Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Augustinus von Hippo – Kirchenvater

Augustinus von Hippo wurde am 13. November 354 n. Christus geboren. Nach wilden Jugendjahren wurde er zu einem der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike.

Augustinus von Hippo Gemälde
„Triumph des Heiligen Augustinus“ gemalt von Claudio Coello im Jahr 1664. (gemeinfrei)

In dieser Rolle verfasste Augustinus zahlreiche Schriften und schuf neue theologische Konzepte für das frühen Christentum. Seine Texte sind in großen Teilen erhalten. Die wissenschaftliche Quellenlage zu Augustinus ist insgesamt außerordentlich gut. Er gehört zu den am besten erforschten Persönlichkeiten der Antike.

Augustinus hatte einen heidnischen Vater und eine christliche Mutter. Doch er wurde erst durch ein Bekehrungserlebnis zum überzeugten Christen. Dank seiner Intelligenz und Redegewandtheit entwickelte er sich dann zu einem der wichtigsten Theologen des frühen Christentums im Römischen Reiches.

Aber seine Lebenszeit war von der einsetzenden Völkerwanderung geprägt. Bereits im Jahr 410 n. Christus wurde Rom von den Goten geplündert. Die damalige Welt schien wie aus den Angeln gehoben. Aus diesen traumatischen Erfahrungen heraus verfasste Augustinus seine wichtigste Schrift: Vom Gottesstaat.

Darüber hinaus erlebte Augustinus die Etablierung des römischen Papsttums. Er pflegte auch sehr gute Beziehungen zur Führung des Reiches. Dies förderte seinen Aufstieg zum Anführer der Christen in Nord-Afrika. Dort erlebte er jedoch den Einmarsch der Vandalen.

Schließlich verstarb Augustinus am 28. August 430 n. Christus im hohen Alter von 75 Jahren im heutigen Annaba (Algerien). Aber nicht nur seine Theologie, sondern auch seine politische Philosophie wirken bis heute nach.

Leben von Augustinus bis zur Bekehrung

Intelligenz und Eloquenz

Augustinus wuchs in ärmlichen Verhältnissen als Sohn eines Bauern in Numidien auf. Seine Mutter hieß Monica. Sie kam aus einem Berber-Stamm und war bereits zum Christentum konvertiert.

Der junge Augustinus wurde deshalb christlich erzogen. Zu seiner Zeit taufte man jedoch die Kinder noch nicht. Dieser Brauch und die zugehörige Lehre von der Erbsünde wurde erst von ihm selbst etabliert. 

Augustinus von Hippo wuchs mit zwei Geschwistern auf, einem Bruder und einer Schwester. Seine Muttersprache war das Lateinische. Er ging in seinem Heimatort Thagaste zur Schule und lernte dort auch die Grundlagen der griechischen Sprache.

Schon als Junge fiel Augustinus sehr positiv durch seine Cleverness und Eloquenz auf. Er wurde deshalb zur Universität in eine Nachbarstadt geschickt. Anschließend durfte er Rhetorik in Karthago studieren.

Studienjahre in Karthago

Mit seinem Hauptfach befand sich der junge Mann auf dem Weg zu einer Karriere als Anwalt. Inhaltlich befasste sich Augustinus während seiner Zeit in Karthago beispielsweise mit den Schriften des Marcus Tullius Cicero.

Aber Augustinus ließ es sich während seiner Studienzeit in Karthago auch gut gehen. Er wusste, wie man feiert. Bald ging er auch eine uneheliche Beziehung ein, die schnell Nachwuchs hervorbrachte.

Erste theologische Schritte

Erstmalig befasste er sich in diesen Jahren intensiv mit der Bibel. Doch Augustinus konnte am Alten Testament kein gutes Haar lassen und wandte sich in religiösen Fragen verstärkt dem Manichäismus zu.

Der Manichäismus war eine monotheistische Strömung in der Spätantike sowie im frühen Mittelalter. Askese und das Streben nach „Reinheit“ standen im Mittelpunkt dieser Glaubenslehre, die Augustinus bereits von seinem Vater kennengelernt hatte.

Doch im Jahr 383 n. Christus kam es zu einer Begegnung zwischen Augustinus und einem manichäistischen Bischof. Es folgte ein theologischer Diskurs, der sehr enttäuschend für den gewandten Denker war.

So wendete sich Augustinus Schritt für Schritt von seinem heidnischen Glauben ab. Doch es kam erst noch zu einer weiteren Wendung seines Schicksals.

Begegnung mit Bischof Ambrosius

Augustinus war sehr beliebt und knüpfte immer wieder wertvolle Kontakte. Dank der Empfehlung eines römischen Präfekten wurde er im Jahr 384 n. Christus an den Hof des römischen Kaisers nach Mailand gerufen.

Dort sollte er als eine Art Regierungssprecher die Politik des Kaisers in öffentlichen Reden kommunizieren. Eigentlich war Augustinus gerufen worden, da er sich bisher stark gegen das aufstrebende Christentum positioniert hatte.

Doch in Mailand geriet er unter den Einfluss des charismatischen Bischofs Ambrosius. Dieser wird ebenfalls zu den antiken Kirchenlehrern gezählt.

Bekehrungserlebnis des Augustinus

Die widersprüchlichen Einflüsse, das Leben fernab der Heimat und die politischen Veränderungen seiner Zeit stürzten Augustinus schließlich in eine schwere Krise. Das seelische Leiden des talentierten Denkers nahm solche Auswüchse an, dass er seine Tätigkeit am Kaiserhof beendete.

Er beschloss auch dem weltlichen Genuss zu entsagen und sich in eine Klausur bei einem Freund zu begeben. In einem Zustand der völligen Verzweifelung machte Augustinus am 15. August 386 n. Christus einen Spaziergang im Garten seines Gastgebers.

Schließlich wollte er eine Pause machen und ließ sich im Schatten eines Feigenbaumes nieder. Daraufhin erschien ihm ein Junge mit einer Schriftrolle und forderte Augustinus auf: „Nimm, lies!“.

Es handelte sich um Auszüge aus den Briefen des Apostels Paulus:

„Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Neid sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt. Den Schwachen im Glauben nehmt an und streitet nicht über Meinungen.“ Röm 13,13–14 und Röm 14,1

Kirchenvater in der Spätantike

Taufe von Augustinus und erste Streitschriften

Nach dem Bekehrungserlebnis unter dem Feigenbaum in Mailand begab sich Augustinus zusammen mit seinem unehelichen Sohn zu einem Landgut eines weiteren Freundes in der Nähe des Comer Sees. Dort ließ er sich am Osterfest des Jahres 387 n. Christus taufen.

Bald darauf begann Augustinus erste Streitschriften gegen andere christliche Splittergruppen zu formulieren. Ab 391 n. Christus weilte Augustinus wieder in Afrika und gründete ein Kloster in der Stadt Hippo. Dies sollte seinen Beinamen prägen – Augustinus von Hippo.

Goten plündern Rom 410 n. Christus

Das Jahr 410 n. Christus sollte für die bekannte Welt rundum das Mittelmeer jedoch zum Wendepunkt werden. König Alarich I. führte die Westgoten nach Italien und plünderte Rom. Dies war jedoch nicht nur ein militärisches und wirtschaftliches Desaster.

Rom hatte auch eine bedeutende Rolle im früh-christlichen Gründungsmythos um den Apostel Petrus. Mit dem Fall der geistigen und weltlichen Hauptstadt geriet für viele Menschen die Welt aus den Fugen. Augustinus verfasste unter diesem Eindruck sein wichtigstes Schriftwerk.

De civitate Dei – 22 Bücher über den Gottesstaat

Vor dem Hintergrund des Falls von Rom schrieb Augustinus von Hippo sein Hauptwerk. Er entwickelte die Idee vom Gottesstaat mit seinem Gegenpol, dem irdischen Staat. Damit sind jedoch keine realen Staatsformen gemeint.

  • Der Gottesstaat (civitate dei) ist ein Zustand, den ein gläubiger Christ in seinem Inneren finden kann, wenn nach den Geboten Gottes gelebt wird.
  • Im Gegensatz dazu ist der irdische Staat (civitate terrena) das teils gottgewollte Chaos des täglichen Lebens.

Die Vorstellung vom Gottesstaat ist dabei stark abhängig vom philosophischen Wahrheitsbegriff des Augustinus. Diesbezüglich orientierte er sich an der Mathematik als einem Vorbild für ideale Wahrheiten. Diese sind sowohl notwendig wie auch ewig.

Die Überlegung von Augustinus war deshalb, einen geschützten Raum zu schaffen. Nur in diesem inneren Refugium kann man seiner Erkenntnis nach zum „Bürger im Gottesstaat“ werden. Den notwendigen äußeren Schutz für die Realisierung einer solchen Glaubenslehre konnten die Christen seiner Zeit jedoch nicht gewährleisten.

Wanderung der Vandalen nach Nord-Afrika

Karte der Wanderung der Vandalen von 400 bis 455 n. Chr.
Der Zug der Vandalen (ODbL)

Mit der Plünderung Roms durch die Goten hatte die Völkerwanderung jedoch nur einen Auftakt erlebt. Auch die Vandalen hatten ihre große Reise bereits angetreten. Schon in den ersten Jahren des 5. Jahrhunderts n. Christus hatten die germanischen Krieger große Teile des nördlichen Spanien eingenommen.

In nur etwa zehn Jahren war es Ihnen gelungen, sich durch die iberische Halbinsel bis nach Gibraltar vorzukämpfen. Dort angekommen, spähten die Germanen alsbald sehnsüchtig über die Meerenge. In wenigen Jahrzehnten wurde die Landmacht zu einem seefahrenden Volk.

Unter der Führung von Geiserich gelang den Vandalen dann das Meisterstück. Sie bauten eine Flotte, die groß genug war, um den Stamm ins reiche Nord-Afrika übersetzen zu lassen. Von dort aus zogen sie an der Küste entlang gegen Karthago. Dabei plünderten die Vandalen zahlreiche Ortschaften und bedrohten die christlichen Gemeinden.

Augustinus von Hippo war zu diesem Zeitpunkt die Führungsfigur der Christen in Nord-Afrika. Er sah sich verantwortlich für deren Seelen. Doch militärisch war den Vandalen nichts entgegen zu setzen.

Unter der Führung Ihres Königs eroberten sie die gesamte Nord-Küste. Sie entwickelten dort jedoch keinen eigenen Staat. Vielmehr passten sich die Vandalen dem regionalen Leben an. Sie verschmolzen binnen weniger Generationen mit den Einheimischen.

Theologische Beiträge von Augustinus

Lehre von der Erbsünde und ihre Widersprüche

Die letzten persönlichen Zeugen des Jesus von Nazaret waren gegen Ende des 1. Jahrhunderts verstorben. Doch parallel hatte das Christentum begonnen, sich erst in der Stadt Jerusalem, dann in der Provinz Judäa und schließlich in der ganzen Welt auszubreiten.

Karte der Orte an denen der Apostel Paulus von 46 bis 57 n. Christus missionierte.
Apostel Paulus und seine Reisen zur Missionierung (ODbL)

Aber der christliche Glaube war in dieser Phase noch keine ausdefinierte Religion. Vielmehr mussten die frühen Bischöfe in theologischen Diskussionen die inhaltlichen Lücken füllen und offene Fragen beantworten. Aufgrund der räumlichen Verteilung der jungen Gemeinden konnten sich die Beteiligten häufig nur Briefe schreiben.

Eine besondere Herausforderung sah man in der Frage, wie denn eigentlich die Seele in den Körper eines Menschen kommt. In der Antike entwickelten sich hierzu zwei Erklärungsansätze: 

  • Tertullian beschrieb erstmals in der Mitte des 2. Jahrhunderts den Generatianismus. Diese Lehre besagt, dass die Seele bei der Zeugung durch den Samen des Vaters übertragen wird.
  • Laktanz hingegen argumentierte etwa 150 Jahre später hinsichtlich eines Kreatianismus. Diese Idee besagt, dass die menschliche Seele im Moment der Zeugung von Gott neu erschaffen wird. Diese Interpretation hat sich als offizielle Lehrmeinung durchgesetzt und begründet beispielsweise auch das häufig thematisierte Abtreibungsverbot.

Augustinus von Hippo positionierte sich zwar nicht eindeutig in diesem Konflikt. Jedoch nutzte er den Generatianismus, um eine zentrale Grundlage des christlichen Glaubens zu entwickeln:

„Per unum hominem peccatum intraverit in mundum, et per peccatum mors et ita in omnes homines pertransiit, in quo omnes peccaverunt.“

Der Kirchenvater Augustinus verknüpfte in seiner Theologie eine Passage aus der Vulgata mit der Vorstellung von der Weitergabe der Seele von Vater auf Kind. Das bedeutet, dass seit Adam und Eva die Sünde von Generation zu Generation übertragen wird.

„Durch einen Menschen [Adam] ist die Sünde in die Welt gekommen und durch die Sünde der Tod und ist so auf alle Menschen übergegangen: in ihm [Adam] haben alle gesündigt.“

Obwohl die katholische Kirche die theologische Basis der Erbsünde seit langer Zeit ablehnt, handelt es sich seit Augustinus bei dieser Lehre dennoch um einen tragenden Pfeiler der Religion. Aus institutioneller Sicht ist dies auch sehr vorteilhaft, weil alle Gläubigen in eine permanente Abhängigkeit gezwungen werden.

Selbst Martin Luther, als großer Kritiker von unlauteren Praktiken der römischen Kirche, war ein radikaler Verfechter eines Verständnisses von Sünde im Sinne des Augustinus von Hippo. Seine „Theologie des Kreuzes“ und auch die heutige Kirche der Protestanten sieht die Sündenerkenntnis als einzigen Weg zum Heil.

Bedeutungswandel der christlichen Taufe

Durch den Einfluss von Johannes dem Täufer hatte die Taufe als symbolischer Akt bereits für die Ur-Christen eine hohe Bedeutung. Der Gläubige bekannte sich mit dieser Zeremonie öffentlich zu Gott und seinen Geboten. Dadurch wurde man dann auch ein Mitglied der Gemeinschaft der Gläubigen.

Dabei muss man berücksichtigen, dass den Ur-Christen von der jüdischen Priesterschaft Häresie vorgeworfen wurde. Ihre Anführer wurden verfolgt und teilweise sehr brutal hingerichtet. Insofern hatte die Taufe als öffentliches Bekenntnis zu einer solchen Gruppierung ursprünglich einen ganz eigenen Kontext.

Doch mit dem Aufkommen der Lehre von der Erbsünde wandelte sich auch der Sinn der Taufe. Das Aufnahmeritual für Erwachsene wurde zu einem Reinigungsritual, dass alle Menschen aufgrund ihrer Abstammung von Adam und Eva benötigen.

Seit dem Wirken des Kirchenvaters Augustinus von Hippo werden deshalb die christlichen Kinder vorsorglich bald nach der Geburt getauft. Diese Regelung stärkte nebenbei aber ebenfalls die Kirche als Institution, weil der Nachwuchs von Mitgliedern der Gemeinden seitdem automatisch rekrutiert wird.

De Trinitate – Über die Dreieinigkeit

Im frühen Christentum hatten sich zur Frage der Göttlichkeit von Jesus unterschiedliche Positionen herausgebildet. Die Strömung der Arianer sah ihn beispielsweise als Menschen. Dies brachte ihnen später den Vorwurf der Häresie ein.

Im Jahr 325 n. Christus wurde deshalb auf dem 1. ökumenischen Konzil das trinitarische Glaubensbekenntnis von Nicäa formuliert:

„Ich glaube an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren. Und an den einen Herrn Jesus Christus, den Sohn Gottes, […] Gott aus Gott, Licht aus Licht, wahrer Gott aus wahrem Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater…“

Augustinus von Hippo verfasste mit De Trinitate zu diesem Thema sein dogmatisches Hauptwerk. Mit seinem Werk entwickelte der Kirchenvater die Frage der Göttlichkeit von Jesus weiter. Jahrzehnte nach seinem Tod wurde das Werk von Papst Leo I. dem Großen aufgegriffen.

Im Jahr 451 n. Christus wurde auf dem 4. ökumenischen Konzil die Arbeit von Augustinus für die Formulierung des Glaubensbekenntnis von Chalcedon verwendet:

„Wir folgen also den heiligen Vätern und lehren alle einmütig, einen und denselben Sohn zu bekennen, unseren Herrn Jesus Christus. Derselbe ist vollkommen in der Gottheit und derselbe vollkommen in der Menschheit, derselbe wirklich Gott und wirklich Mensch aus einer vernünftigen Seele und einem Körper. Er ist dem Vater wesensgleich nach der Gottheit und derselbe uns wesensgleich nach der Menschheit, in jeder Hinsicht uns ähnlich, ausgenommen die Sünde.“

Ewige Qualen in der Hölle

Im Evangelium des Matthäus taucht der theologische Begriff „Äon“ auf. Das Wort steht sowohl für Leben beziehungsweise Lebenszeit wie auch für Ewigkeit.

„Und diese werden weggehen zur ewigen Strafe, die Gerechten aber zum ewigen Leben.“ Mt 25,46

In der Diskussion dieser Passage des Evangeliums kam die Frage auf, ob ewige Qual in der Hölle eine verhältnismäßige Strafe für zeitlich begrenztes Fehlverhalten sein kann. Augustinus von Hippo löste auch dieses Problem rhetorisch gekonnt mit einem Hinweis auf seine Lehre von der Erbsünde.

Da der Mensch ewiges Übel in sich trägt, ist auch eine ewige Strafe in der Hölle eine adäquate Endlösung. In diesem Zusammenhang äußerte sich Augustinus von Hippo auch zur Funktion eines Gerichtes wie des Jüngsten Gerichtes. Eine solche Institution kann seiner Theologie zu Folge nur strafenden, aber keinen reinigenden Charakter haben.

Judenhetze – Ihr habt Christus getötet!

Augustinus von Hippo attackierte über Jahrzehnte hinweg Juden und hinterließ zahlreiche Quellen. Er forcierte den Vorwurf des Mordes von Christus und verfasste im hohen Alter die Predigt: Gegen die Juden.

„In euren Vätern habt ihr Christus getötet.“

Zur rhetorischen Aufwertung seiner Hetze verwendete Augustinus zahlreiche Bilder, Vergleiche und ganze offene Beleidigungen. Der christliche Kirchenvater bezeichnete jüdische Menschen beispielsweise als Wölfe, Sünder, Mörder, triefäugige Schar oder als aufgerührten Schmutz.

Philosophische Themen des Augustinus

Wahrheitsbegriff

In seinen frühen Jahren war Augustinus stark vom Skeptizismus geprägt. Der Begriff der Wahrheit begleitete ihn zeitlebens und fand seine Basis in der unzweifelhaften Existenz des Denkenden. Das cogito ergo sum von René Descartes nahm er damit voraus.

Die Wahrheit war für Augustinus eine Notwendigkeit und hatte vor allem auch einen ewigen Charakter. Die Mathematik stellte deshalb für ihn eine Vorbildfunktion für ideale Wahrheiten dar.

„Suche nicht draußen! Kehre in dich selbst zurück! Im Innern des Menschen wohnt die Wahrheit. […] [D]er Verstand schafft die Wahrheit nicht, sondern findet sie vor.“

Aufgrund des steten Wandels der äußeren Welt und der damit verbundenen Unzuverlässigkeit von Erkenntnissen kann die Wahrheit deshalb nur im Verstand gefunden werden.

Zeitverständnis

Augustinus von Hippo hatte ein Verständnis von Zeit, dass wesentlich von subjektiven Komponenten geprägt war und nur die Gegenwart kannte:

  • Die Vergangenheit ist eine gegenwärtige Erinnerung.
  • Die Zukunft ist eine gegenwärtige Erwartung.

Dennoch ist die Zeit nach Augustinus von Gott geschaffen. Damit ist sie auch für ihn ein Teil der physischen Welt. Dennoch unterschied sich der Kirchenvater damit grundsätzlich vom objektiven Zeitverständnis, dass bereits von Platon geprägt wurde.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

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