Papst Paul III. – Alessandro Farnese

Papst Paul III. wurde am 29. Februar 1468 als Alessandro Farnese geboren. Er war der Bruder der berühmten Giulia Farnese, die ihn als Geliebte von Papst Alexander VI. besonders förderte.

Papst Paul III.
Papst Paul III. (Tizian / gemeinfrei)

Die Familie Farnese gehörte bereits seit dem 11. Jahrhundert zum italienischen Adel. Sie stammten aus der heutigen Provinz Viterbo im Latium im Umland von Rom.

Das Pontifikat von Paul III. war geprägt von Nepotismus. Darüber hinaus entwickelte er sich als römischer Papst zu einem bedeutenden Vorbereiter der Gegenreformation.

Papst Paul III. gründete am 21. Juli 1542 die Kongregation für die Glaubenslehre. Dabei handelt es sich bis heute um eine zentrale Behörde der römisch-katholischen Kirche zur Förderung der Glaubens- und Sittenlehre. Sie ist besser bekannt als Heilige Inquisition. Die Verfolgung von Andersdenkenden hatte im Christentum jedoch auch damals schon eine lange Tradition, die sogar bis zurück in die Antike reicht.

Nach der Institutionalisierung der Kongregation für die Glaubenslehre setzte Papst Paul III. sechs Generalinquisitoren ein. Häufig spricht man auch von Großinquisitoren. Deren Aufgabe war die Bekämpfung von Häretikern und abweichenden Glaubenssätzen.

Die neue Behörde stellte neben anderen Maßnahmen umgehend eine Liste mit verbotenen Schriften zusammen, um unerwünschtes Gedankengut zu unterdrücken. Das Buch „Der Fürst“ von Niccolo Machiavelli gehörte dann beispielsweise zu den ersten Werken in dem Index Librorum Prohibitorum.

Besonders in Erinnerung blieb auch, dass Heinrich VIII. von Papst Paul III. im Jahr 1534 exkommuniziert wurde. Damit war die Abspaltung der englischen Kirche und die anglikanische Reformation verbunden.

Farnese – italienische Ritter-Familie

Wurzeln und Aufstieg der Adelsfamilie

Die Wurzeln der Familie Farnese können bis ins Jahr 984 zurückverfolgt werden. Der Clan war damals schon eine Ritter-Familie. Ihnen gehörte das alte Gut Castrum Farneti, die heutige Stadt Farnese nord-westlich von Rom.

Wappen Haus Farnese
Wappen des Hauses Farnese (Sodacan / CC-BY-SA 3.0)

Im 12. Jahrhundert kamen weitere Güter in den Städten Orvieto und Tuscania hinzu. Später waren die Farnese an den Konflikten zwischen Ghibellinen (= Staufer) und Guelfen (= Welfen) um die Macht im deutschen Reich beteiligt.

Dabei errangen Angehörige der Familie Farnese militärische Siege gegen Ghibellinen. Darüber hinaus kämpften sie in mehreren Schlachten gegen Normannen aus Sizilien.

Im 14. Jahrhundert waren die Farnese dann bedeutende Streiter für die päpstlichen Interessen. Diese Loyalität gegenüber der Kirche wurde mit weiteren Gütern und Privilegien belohnt. Damit stiegen sie in den Hochadel ihrer Zeit auf.

Kardinal Alessandro Farnese

Alessandro Farnese war ein zweitgeborener Sohn. Er wurde deshalb auf eine Karriere in der Kirche vorbereitet. Dafür kaufte ihm seine Familie im Alter von 25 Jahren ein niedriges Amt in der Kurie.

Er wurde im Jahr 1491 zum Apostolischen Protonotar ernannt. Ein Jahr später wurde mit Rodrigo Borgia der Geliebte seiner Schwester Giulia Farnese als Papst Alexander VI. zu Gottes Stellvertreter auf Erden gemacht.

Kardinal Alessandro Farnese
Kardinal Alessandro Farnese (Raffael / gemeinfrei)

Der lüsterne Borgia-Papst konnte seiner Liebhaberin, der schönen Giulia, bis etwa 1500 keinen Wunsch abschlagen. Erst dann suchte er sich wieder einmal eine jüngere Bettgenossin.

Doch Alessandro Farnese war bereits 1493 zum Kardinal aufgestiegen. Anschließend folgte die Beförderung zum Generalschatzmeister der römischen Kirche.

Im Jahr 1499 wurde er zum Bischof von Corneto-Montefiascone ernannt. Papst Julius II. ernannte Alessandro Farnese schließlich 1509 noch zum Bischof von Parma.

In all diesen Jahren führte Kardinal Farnese ein exzessives Leben. Er veranstaltete zahlreiche Gelage, zu denen auch Frauen eingeladen wurden. Der Volksmund bezeichnete ihn sogar als „Cardinal Fregnese“, als „Kardinal Möse“.

Die Geliebte Silvia Ruffini spielte jedoch wohl eine besondere Rolle im Leben von Kardinal Alessandro Farnese. Mit ihr zeugte er vier Kinder, die er später päpstlich legitimieren ließ:

  • Costanza Farnese (1500 – 1545)
  • Pier Luigi II. Farnese (1503 – 1547)
  • Paolo Farnese (1504 – 1512)
  • Ranuccio Farnese (1509 – 1528)

Erst im Jahr 1519 folgte die Weihe zum Priester und zum Bischof. Anschließend wurde Alessandro Farnese zusätzlich noch zum Kardinalbischof von Ostia ernannt.

Pontifikat von Papst Paul III. (1534 – 1549)

Kardinal Alessandro Farnese stellte sich im Laufe seines Lebens mehrfach zur Wahl als Papst. Zunächst war er jedoch jeweils gegen Leo X. und Hadrian VI. gescheitert.

Nach dem Tod seines Vorgängers Papst Clemens VII. wurde Alessandro Farnese am 13. Oktober 1534 dann schon am zweiten Tag des Konklaves gewählt. Damit handelte es sich um eine der schnellsten Papstwahlen der Neuzeit.

Paul III. und seine Nepoten

Papst Paul III. pflegte wie die meisten Kirchenfürsten der Renaissance eine ausgeprägte Vetternwirtschaft. Bereits am 18. Dezember 1534 beförderte er zwei Enkel zu Kardinälen.

Papst Paul III. und seine Nepoten
Papst Paul III. und seine Nepoten (Tizian / gemeinfrei)

Diese Entwicklung war so bezeichnend, dass der berühmte Papst-Maler Tizian dazu ein berühmtes Gemälde schuf: „Papst Paul III. und seine Nepoten“.

Mittig sitzt der greise Papst. Links steht Alessandro Farnese der Jüngere, der Sohn seines Sohnes Pier Luigi II. Farnese. Rechts beugt sich Guido Ascanio Sforza, der Sohn seiner Tochter Costanza Farnese etwas herab.

Für Pier Luigi II. Farnese schuf Papst Paul III. aus Territorien des Herzogtums Mailand das neue Herzogtum Parma. Dessen Enkel trug ebenfalls den Namen Alessandro Farnese und vollbrachte eine historische Meisterleistung.

Er führte die spanische Armada gegen Sir Francis Drake in eine vernichtende Niederlage. Das Fürstentum Parma blieb dennoch bis zum Aussterben der Familie 1731 in der Hand der Farnese.

Aber auch weitere Verwandte durften sich der Herrschaft von Papst Paul III. erfreuen. Er verteilte beispielsweise Pfründe und Ländereien, die eigentlich dem Kirchenstaat gehörten.

Abspaltung der Anglikaner

Bereits in den ersten Wochen des Pontifikats von Papst Paul III. kam es zu einer schweren Niederlage der römischen Kirche. Denn Heinrich VIII. hatte genug von seiner Ehe mit Katharina von Aragon.

Heinrich VIII.
Heinrich VIII. (Hans Holbein der Jüngere / gemeinfrei)

Der Vorgänger von Papst Paul III. war Heinrich grundsätzlich noch durchaus zugewandt. Der Monarch war nämlich bis dato ein treuer Unterstützer päpstlicher Interessen.

Aber wohl bereits seit 1526 hatte der König ein Verhältnis mit Anne Boleyn. Aus dieser Verbindung war bereits eine Tochter hervorgegangen. Am 07. September 1533 wurde die spätere Königin Elisabeth I. von England geboren.

Gegen den expliziten Wunsch des damaligen Papstes ließ Heinrich die Ehe dann einfach vom Erzbischof von Canterbury Thomas Cranmer für ungültig erklären. Damit wollte er Anne Boleyn gefallen und seine Tochter Maria I. Tudor aus erster Ehe von der Thronfolge ausschließen.

Die eigenmächtige Scheidung war jedoch ein Akt der Häresie. Noch von Clemens VII. wurde am 23. Mai 1534 der Kirchenbann über Heinrich, Anne und den Erzbischof ausgesprochen. Damit brachen nun im Inselreich religiöse Konflikte auf.

Der machtbewusste König setzte daraufhin am 03. November 1534 gegen den nun amtierenden Papst Paul III. im englischen Parlament die Suprematsakte durch:

„Albeit the king’s majesty justly and rightfully is and ought to be the supreme head of the Church of England […].“

Die Bevölkerung und der Klerus mussten unter Eid seine religiöse Oberhoheit anerkennen. Aus der englischen Kirche wurde die anglikanische Kirche.

Papst der Gegenreformation

Im Jahr 1517 hatte Martin Luther seine 95 Thesen an das Tor einer Kirche in Wittenberg geschlagen. Dieses Ereignis wurde zum Symbol für die aufkommende Reformation in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Seit dem Jahr 1529 entwickelte sich der Begriff vom „Protestantismus“. So bezeichneten sich christliche Glaubensströmungen, die den Anspruch auf Allmacht und die Dekadenz der römischen Kirche ablehnten.

Papst Paul III. erkannte wegen gescheiterter Verhandlungen und vielleicht auch wegen der Abspaltung der englischen Kirche den tatsächlichen Handlungsbedarf. Als gewiefter Politiker richtete er deshalb eine Kommission zur Reform der Kirche ein.

Das Gremium wurde mit einflussreichen Männern besetzt. Der Runde gehörten gleich zwei spätere römische Päpste an:

  • Marcello Cervini (= Marcellus II. vom 09. April 1555 bis 01. Mai 1555)
  • Gian Pietro Carafa (= Paul IV. vom 23. Mai 1555 bis 18. August 1559)

Die Kommission bereitete das „Konzil von Trient“ vor. Dort tagten in drei Perioden zwischen den Jahren 1545 bis 1563 zahlreiche Bischöfe, Kardinäle und Ordensgeneräle.

Tatsächlich kam es in Reaktion auf den Protestantismus zu einigen Beschlüssen. Die wichtigsten Entscheidungen waren:

  • Abschaffung des Ablasshandels
  • Verbot der Ämterhäufung für Bischöfe
  • Einrichtung von Priesterseminaren
  • Formpflicht für Eheschließungen

Kongregation für die Glaubenslehre

Am 21. Juli 1542 veröffentlichte Papst Paul III. den Erlass Licet ab Initio. Dabei handelte es sich um das Gründungsdokument für die Kongregation für die Glaubenslehre.

Inquisition Scheiterhaufen
Zeitgenössische Darstellung der Hinrichtung von Protestanten am 21. Mai 1559 (Jan Luykens / gemeinfrei)

Das ist eine kirchliche Behörde, die abweichende Glaubenssätze bekämpft. Bei dieser Initiative stand Papst Paul III. keinesfalls alleine.

Vielmehr entsprach er damit den Wünschen großer Teile der römischen Kurie. Eine treibende Kraft war Gian Pietro Carafa, der später als Paul IV. selbst Papst wurde.

Papst Paul III. setzte eine Komission von sechs Kardinälen ein, die als Generalinquisitoren oder auch als Großinquisitoren bezeichnet wurden. Ihre Aufgabe war die Reorganisation der bestehenden Inquisition wie auch eine vehemente Bekämpfung insbesondere des Protestantismus:

  1. Gian Pietro Carafa
  2. Juan Álvarez y Alva de Toledo
  3. Pietro Paolo Parisio
  4. Bartolomeo Guidiccioni
  5. Dionisio Neagrus Laurerio
  6. Tommaso Badia

Diese sechs Kardinäle erhielten Sonderrechte und konnten auch weitere Inquisitoren ernennen. Außerdem erstellten sie den Index Librorum Prohibitorum, eine Liste verbotener Schriften.

Darüber hinaus etablierte die von Papst Paul III. eingerichtete Kongregation für die Glaubenslehre eine Eskalationsspirale für angebliche oder tatsächliche Verstöße gegen die Interessen der römischen Kirche.

Am Ende drohte der gewaltsame Feuertod. Alleine von Gian Pietro Carafa wurden in Spanien mehrere hundert Juden in den Kerker geworfen. 25 Menschen ließ er brennen.

Damit erhielt die Verfolgung von Häretikern durch die römische Kirche dank Papst Paul III. eine breite institutionelle Basis. Diese geistige Tradition des Christentums reicht jedoch zurück bis in die Antike.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Papst Julius II. – Giuliano della Rovere

Julius II. wurde als Giuliano della Rovere am 05. Dezember 1443 in Savona in Ligurien geboren. Als Kardinal war er ein erbitterter Gegner der Familie Borgia und wurde am 01. November 1503 schließlich selbst zum römischen Papst gewählt.

Papst Julius II. gemalt von Raffael
Papst Julius II. (Raffel / gemeinfrei)

Während seiner Amtszeit gründete Papst Julius II. die legendäre Schweizergarde im Jahr 1506. Die Aufstellung der Einheit sollte seinem persönlichen Schutz dienen.

Darüber hinaus begann unter Papst Julius II. am 18. April 1506 der Bau des Petersdoms. Damit wollte er die größte und prächtigste Kirche der Christenheit sowie ein epochales Grabmal für sich selbst errichten.

Ab 1508 bildete Papst Julius II. militärische Allianzen gegen die Republik Venedig und deren Expansion auf dem Festland. Sein Traum von der Einigung Italiens blieb jedoch unerfüllt.

Gegen Ende des Pontifikats rief Papst Julius II. das fünfte Laterankonzil ein. Dazu trafen sich etwa 100 Bischöfe und Kardinäle zur Diskussion von theologischen Streitfragen. Dabei wurden die Missstände in der Kirche teils auch sehr offen kritisiert.

Doch die Chance für durchgreifende Reformen wurde letztlich vertan. Nur wenige Jahre später kam es dann zum Anschlag der 95 Thesen von Martin Luther.

Im Alter von 69 Jahren verstarb Papst Julius II. am 21. Februar 1513. Sein Nachfolger wurde der berüchtigte Papst Leo X. aus dem Clan der de’ Medici.

Della Rovere eine italienische „Adelsfamilie“

Die Familie von Giuliano della Rovere stammte aus Savona in Ligurien. Noch zu Beginn des 15. Jahrhunderts waren sie zwar angesehen, jedoch nicht besonders wohlhabend.

Wappen Della Rovere
Wappen der Familie von Giuliano della Rovere (Henry / CC-BY-SA 3.0)

Der Name „Rovere“ bedeutete „Traubeneiche“. Das Wappen der Familie zeigte eine Eiche mit zwölf goldenen Eicheln auf blauem Grund. Giuliano della Rovere führte auch später als Julius II. diese Symbole in seinem päpstlichen Wappen.

Das erste nachweislich bekannte Mitglied der Familie war Leonardo della Rovere. Er hatte einen Sitz im Ältestenrat seiner Gemeinde und verstarb um 1430.

Aber dessen Sohn Francesco della Rovere behauptete, er sei mit einer gleichnamigen Adelsfamilie aus Turin verwandt. Deren Wurzeln wiederum reichten zurück bis ins Jahr 700. Das Wappen stammte auch eigentlich von den Turinern und wurde dann einfach übernommen.

Papst Sixtus IV. – Francesco della Rovere

Als Hochstapler machte Francesco della Rovere eine eindrucksvolle Karriere. Zunächst wurde er bereits im Alter von sieben Jahren der Kirche übergeben.

Papst Sixtus IV.
Papst Sixtus IV. – Onkel von Papst Julius II. (Titian / gemeinfrei)

Francesco della Rovere kam zu den Franziskanern und erhielt eine Schulausbildung. Anschließend studierte er Philosophie und Theologie. Am 14. April 1444 wurde ihm ein Doktortitel verliehen.

Er fiel den Mächtigen seiner Zeit auf, weil er ein talentierter Professor und Prediger war. Kurz vor seinem 50. Geburtstag wurde er am 19. Mai 1464 zum Generalminister aller Franziskaner ernannt.

Drei Jahre später wurde Francesco della Rovere von Papst Paul II. zum Kardinal ernannt. Es folgte eine Berufung in die römische Kurie.

Am 09. August 1471 wurde Francesco della Rovere dann sehr überraschend vom Konklave gewählt. Man hatte von dem Theologen wohl eine Rückbesinnung auf alte Werte erwartet.

Doch als Papst Sixtus IV. war der Hochstapler genauso korrupt wie die meisten seiner Zeitgenossen. Mit einem ausschweifenden Nepotismus förderte er Günstlinge und wurde dabei auch zum Steigbügelhalter seines Neffen Giuliano.

Aufstieg von Giuliano della Rovere

Giuliano della Rovere wurde wie sein Onkel Francesco von den Franziskanern ausgebildet. Schon früh erhob man ihn zum Bischof von Carpentras in Frankreich.

Nach der Wahl von Papst Sixtus IV. begann eine rasante Karriere. Bereits am 16. Dezember 1471 wurde Giuliano della Rovere von seinem Onkel zum Kardinal ernannt. Er erhielt die Titelkirche San Pietro in Vincoli al Colle Oppio auf dem Esquilin-Hügel in Rom.

In den folgenden etwa 30 Jahren bis zu seiner erfolgreichen Papstwahl im Jahr 1503 erhielt Kardinal Giuliano della Rovere noch zahlreiche weitere Diözesen. Diese generierten ein beachtliches Einkommen.

Als Freund der Künste investierte Giuliano della Rovere besonders gerne in die Errichtung von eigenen Palästen. Nebenher zeugte er auch drei Töchter, war angeblich Päderast und hatte Syphilis.

Niederlage gegen Rodrigo Borgia (1492)

Nach dem Tod von Innozenz VIII. fand sich 1492 das Konklave zusammen, um einen neuen Stellvertreter Gottes auf Erden zu wählen. Die Papstwahl fand in diesem Jahr erstmals in der Sixtinischen Kapelle statt.

Papst Alexander VI.
Papst Alexander VI. (Cristofano dell’Altissimo / gemeinfrei)

Giuliano della Rovere stellte sich zur Wahl und galt anfangs sogar als Favorit. Doch er hatte mit Ascanio Sforza und Rodrigo Borgia zwei ebenfalls sehr einflussreiche Konkurrenten.

Zunächst sah es so aus, als ob Giuliano della Rovere das Rennen machen würde. Daraufhin schlossen seine beiden Gegner einen Pakt, um die Wahl von Rodrigo Borgia zu sichern.

Doch der Deal war, dass die mailändischen Sforzas die tatsächlichen Strippenzieher im Vatikan werden sollten. Als Papst Alexander VI. regierte Rodrigo Borgia dann ab dem 11. August 1492.

Kardinal Giuliano della Rovere entwickelte sich in der Folge zu einem der größten Kritiker der Borgias. Der spanische Clan befand sich dennoch für etwa zehn Jahre im Aufwind der Geschichte und hielt sich dabei auch nicht an die Vereinbarung mit den Sforzas.

Erst nach dem Tod von Papst Alexander VI. im August 1503 wendete sich das Schicksal. Die unmittelbare Nachfolge trat Pius III. an. Er starb jedoch bereits nach etwa vier Wochen im Amt an den Folgen seiner Gicht.

Pontifikat von Julius II. (1503 – 1513)

Niedergang der Familie Borgia

Die Borgias hatten die Struktur der Kirche mit einer sehr einseitigen Machtpolitik substantiell unterwandert. Dazu gehörten die Erhebungen von zahlreichen Nepoten und die Verteilung von Gütern.

Cesare Borgia
Cesare Borgia (Bartolommeo Veneto / gemeinfrei)

Aber vor allem war der Kirchenstaat in ein erbliches Fürstentum unter der Führung von Cesare Borgia umgewandelt worden. Damit hatten sie sich endgültig sehr viele Feinde gemacht.

Nach dem Tod von Papst Alexander VI. am 18. August 1503 formierte sich nach und nach ein großer Widerstand gegen die Borgias.

Doch mit Pius III. wurde im September zunächst ein Kandidat für den Übergang gewählt.

Pius III. starb dann bereits nach etwa vier Wochen am 18. Oktober 1503. Diese kurze Zeit hatte jedoch gereicht, um die Machtverhältnisse substantiell zu verschieben.

Der Einfluss der Borgias bröckelte. Sie hatten keinen eigenen Kandidaten für die Nachfolge und auch ohnehin keine Mehrheit mehr im Kollegium der Kardinale. Deshalb war der Clan nun auf Kompromisse angewiesen.

Papstwahl von Giuliano della Rovere

Giuliano della Rovere erwies sich in diesen Wochen als ein versierter Intrigant. Ihm gelang das Meisterstück. Er zog Cesare Borgia als Anführer von zwölf spanischen Kardinälen für die kommende Papstwahl auf seine Seite.

Niccolo Machiavelli
Niccolo Machiavelli (Santi di Tito / gemeinfrei)

Kardinal della Rovere wurde dann in einem eintägigen Konklave mit 37 von 38 Stimmen gewählt. Er gab sich den Namen Papst Julius II. und regierte ab dem 01. November 1503.

Papst Julius II. beglich dann umgehend alte Rechnungen. Cesare Borgia verlor alle Ämter, wurde verhaftet und in der Engelsburg im Vatikan gefoltert.

Der florentinische Politiker Niccolo Machiavelli war ein Beobachter der Papstwahl von 1503. Er stand als Botschafter seiner Heimatstadt in Kontakt mit den wichtigen Akteuren und schrieb später:

„Nur hinsichtlich der Wahl von Papst Julius II. kann man ihm [Cesare Borgia] den Vorwurf machen, dass er eine falsche Entscheidung getroffen hat. So beging der Herzog bei dieser Wahl einen Irrtum und verursachte dadurch seinen Untergang.“

Gründung der Schweizergarde (1506)

Am 22. Januar 1506 wurde durch Julius II. erstmals die Päpstliche Schweizergarde aufgestellt. Die Truppe bestand aus 150 Söldnern aus dem Kanton Uri.

Schweizer Gardist
Schweizer Gardist (Jean-Pierre Dalbéra / CC-BY-SA 2.0)

Das Korps wurde von Jakob Fugger und Ulrich Fugger bezahlt. Ihre Aufgaben waren Leib- und Palastwache für den Stellvertreter Gottes auf Erden.

Diese „Schweizer Reisläufer“ hatten damals einen sehr guten Ruf. Der Begriff bezog sich dabei natürlich nicht auf das Getreidekorn, sondern auf ihre „Reisen“ als Söldner.

Solche Söldner aus der Schweiz waren mit Hellebarden, Degen sowie Dolchen bewaffnet. Sie errangen im 15. Jahrhundert große militärische Erfolge und waren bei vielen Machthabern gerne gesehen. Eine vergleichbare Garde gab es beispielsweise in Frankreich.

Im Kampf bildeten sie „Gewalthaufen“. Das heißt, sie formierten sich in einer engen Staffelung und hielten ihre Gegner zunächst mit den langen Waffen auf Distanz.

Für den Nahkampf wechselten sie dann zu ihren Seitenwaffen. Die päpstliche Schweizergarde war jedoch nicht als reguläre Truppe für Schlachtfelder vorgesehen. Sie entsprach eher einer Polizei- beziehungsweise einer paramilitärischen Einheit.

Baubeginn des Petersdoms (1506)

Im Jahr 1506 begann Papst Julius II. mit dem Bau des Petersdoms. Er plante, die prächtigste Kirche der Christenheit über dem vermuteten Grab des Apostels Petrus zu errichten.

An dem Ort hatte bereits Kaiser Konstantin I. im Jahr 324 eine Basilika errichten lassen, die als Alt-St. Peter bezeichnet wurde. Papst Julius II. verfolgte dabei den Hintergedanken, sich selbst ein monumentales Grabmal zu schaffen.

Petersdom
Papst Julius II. begann mit dem Bau des Petersdoms (Wolfgang Struck / gemeinfrei)

Der erste Entwurf für den Petersdom stammte von Donato Bramante. Er hatte bis zu seinem Tod etwa zehn Jahre später auch die Bauleitung inne. Am 18. April 1506 legte Papst Julius II. den Grundstein.

Als Idee setzte sich eine gigantische Kuppel durch, die von vier Säulen getragen wurde. Doch der Bau des Petersdoms verlief keinesfalls reibungslos.

Zur Bewältigung der immensen Kosten des Petersdoms erfand Papst Julius II. mit dem Peterspfennig eine neue Abgabe für Gläubige. Diese wird bis heute entrichtet. Papst Benedikt XVI. begründete das im Jahr 2006 folgendermaßen:

„Der Peterspfennig ist der bezeichnendste Ausdruck der Teilhabe aller Gläubigen an den wohltätigen Initiativen des Bischofs von Rom für die Weltkirche. Diese Geste hat nicht nur einen praktischen, sondern auch einen deutlichen symbolischen Wert als Zeichen der Einheit mit dem Papst und der Sorge für die Bedürfnisse der Brüder und Schwestern, und deshalb besitzt euer Dienst einen vornehmlich kirchlichen Wert.“

Die Abgabe bringt heutzutage pro Jahr etwa 80 Millionen Euro und steht zur persönlichen Verfügung des Papstes. Im Jahr 2019 wurde berichtet, dass aus diesen Einnahmen etwa 100 bis 150 Millionen Euro für illegale Immobiliengeschäfte in London verwendet wurden.

Der Traum von Papst Julius II., selbst ein epochales Grabmal im Petersdom zu erhalten, ging jedenfalls nicht in Erfüllung. Der Bau wurde erst 1626 vollendet.

Großer Venezianerkrieg (ab 1508)

Karte Kirchenstaat 1494
Karte des Kirchenstaats im Jahr 1494 (MapMaster / CC-BY-SA 3.0)

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts gab es im Kirchenstaat abtrünnige Städte und Regionen. Diese wurden dank der Feldzüge von Cesare Borgia wieder unter das päpstliche Joch gezwungen.

Doch die Expansion der Republik Venedig auf dem Festland forderte später erneute Landverluste. Die Städte Rimini und Faenza fielen in den Jahren 1503/1504.

Papst Julius II. träumte während seines Pontifikats von einer Einigung der zersplitterten Gebiete in Italien. Zu diesem Zweck kam es am 10. Dezember 1508 zur Bildung der Liga von Cambrai.

Für dieses Bündnis fand Papst Julius II. mächtige Partner, denen die reiche Republik Venedig ebenfalls ein Dorn im Auge war.

Die größten Monarchen seiner Zeit schlossen sich der Sache an:

  • König Ludwig XII. von Frankreich
  • König Ferdinand der Katholische von Aragon
  • König Vladislav II. von Ungarn
  • Kaiser Maximilian I. des Heiligen Römischen Reiches

Dem Bündnis schloss sich ab 1509 auch Heinrich VIII. aus England an. Gemeinsam wendeten sie sich gegen die Republik von Venedig.

In der Schlacht von Agnadello am 14. Mai 1509 besiegte ein französisches Heer die Venezianer. Dem militärischen Sieg folgte jedoch ein politischer Streit innerhalb der Liga.

Die Venezianer befanden sich deshalb ab 1509 wieder auf dem Vormarsch. Dies führte zu einem wechselhaften Spiel der Großmächte.

Papst Julius II. verbündete sich mit den Deutschen, den Spaniern und den Venezianern gegen die Franzosen. Gemeinsam bildeten sie ab 1511 die Heilige Liga. Der Traum eines geeinten Italien blieb jedoch unerfüllt.

Fünftes Laterankonzil (ab 1512)

Im Jahr 1512 rief Papst Julius II. das fünfte Laterankonzil ein. Das war ein Treffen von etwa 100 Bischöfen und Kardinälen im Lateran in Rom. Es wurden theologische Fragen sowie Reformen der Kirche diskutiert.

Auf dem Konzil kam es zu vehementer Kritik an den Zuständen in der Kirche. Vor allem die Ämterhäufung, die Vernachlässigung der Residenzpflicht von Würdenträgern sowie die Privilegien der Bettelorden wurden attackiert.

Die Bischöfe konnten sich jedoch nicht auf einschneidende Reformen einigen. Es wurden nur ein paar Dekrete erlassen, die jedoch über andere Regeln leicht auszuhebeln waren.

Entscheidende Funktionäre der Kirche werteten dies scheinbar als Erfolg. Das Konzil wurde im Jahr 1517 unter dem Nachfolger von Papst Julius II. vorzeitig beendet.

Tod und Nachfolge (1513)

Papst Julius II. verstarb am 21. Februar 1513 im Alter von 69 Jahren. In seiner alten Titelkirche San Pietro in Vincoli wurde ihm ein prächtiges Grabmal errichtet.

Papst Julius II. Grabmal
Grabmal von Papst Julius II. (Jörg Bittner Unna / CC-BY-SA 3.0)

Das zentrale Element war eine berühmte Moses-Figur von Michelangelo Buonarroti. Der Leichnam von Papst Julius II. wurde jedoch im Grab seines Onkels Papst Sixtus IV. im Petersdom bestattet.

Der fanatische Kunstliebhaber erhielt damit wohl gegen seinen Willen nur ein sehr schlichtes Grab unter einer Marmorplatte. Es wird heutzutage kaum beachtet.

Nachfolger von Papst Julius II. wurde sein Günstling Giovanni de’ Medici. Als Papst Leo X. wurde er zum Inbegriff der klerikalen Dekadenz der Renaissance:

„Da Gott uns das Papsttum verliehen hat, so lasst es uns denn genießen.“

Doch das Erbe von Papst Julius II. wog schwer. Die immensen Kosten für den Bau des Petersdom finanzierte der Medici-Papst durch einen schwungvollen Handel mit Ablassbriefen. Der Thesenanschlag von Martin Luther erfolgte bereits im vierten Jahr seiner Herrschaft und die Zeit der Reformation begann.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Cesare Borgia – Fürst der Renaissance

Cesare Borgia war ein Sohn von Papst Alexander VI. und wurde am 13. September 1475 geboren. Sein Vater zwang ihn zunächst zu einer Laufbahn in der Kirche. Aber dann wurde er ein gefürchteter Feldherr der Renaissance.

„Cum nomine Cesaris omen – iacta est alea – aut Caesar aut nihil“

„Mit Caesars Namen als Omen – Der Würfel ist gefallen – Entweder Cäsar oder gar nichts“

Nach der Erhebung seines Vaters zum römischen Papst musste Cesare Borgia ab dem Jahr 1492 dessen Stelle als Erzbischof von Valencia übernehmen. Nach und nach kamen zahlreiche, sehr einträgliche Funktionen hinzu.

Cesare Borgia
Cesare Borgia – Fürst der italienischen Renaissance (Altobello Melone / gemeinfrei)

Doch ab 1498 konnte Cesare Borgia seine Wunschrolle als weltlicher Fürst einnehmen. Der grandiose Aufstieg begann mit dem Bündnis seiner Familie mit Frankreich.

Seine militärischen Ziele waren die Festigung der Macht im Kirchenstaat und weitere Eroberungen. Anschließend kam es zur Umwandlung der päpstlichen Ländereien in ein erbliches Fürstentum der Borgias.

Cesare Borgia führte für diese Zwecke mehrere Feldzüge in Italien. Die Familie schuf sich mit ihren großen Erfolgen jedoch auch viele Feinde.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1503 bröckelte die Macht dann sehr schnell. Cesare Borgia verlor schließlich alle Titel, wurde verhaftet und gefoltert.

Ihm gelang zwar später noch die Flucht. Doch am 12. März 1507 wurde Cesare Borgia in einem erkannten Hinterhalt niedergemetzelt.

Doch bis heute kennt man Cesare Borgia als Vorbild für Fürsten im gleichnamigen Werk des florentinischen Politikers Niccolo Machiavelli. Darüber hinaus wurde er in Serien als sehr attraktiver, aber auch skrupelloser Mann inszeniert, für den Mord, Korruption und Verrat zum Tagesgeschäft gehörte.

Frühe Jahre und Ausbildung

Über die Jugend von Cesare Borgia ist wenig bekannt, weil er der Bastard eines hohen Kirchenmannes war. Die öffentliche Anerkennung erfolgte erst im Erwachsenenalter.

Man weiß nur, dass er ein sehr guter Schüler war. Ihm wurde sogar ein Lehrbuch gewidmet. Darin wurde Cesare als „Zierde und Hoffnung“ des Hauses Borgia gepriesen.

An den Haushofmeister Lorenz Beheim seines Vaters richtete Cesare Borgia einen überlieferten Fragenkatalog. Darin zeigte sich der weitsichtige Blick eines aufgeweckten Kindes des 15. Jahrhunderts:

  • Gifte
  • Chiffrierung
  • Festungsbau
  • Künstliches Gedächtnis
  • Unter Wasser atmen
  • Sprechende Totenköpfe
  • Fernsprech-Anlagen

Erste Pfründe in der Kirche

Bereits im Alter von sieben Jahren erhielt Cesare Borgia von Papst Sixtus IV. seine ersten Pfründe. Das Wort bedeutete ursprünglich „Schenkung“ und bezeichnet Einnahmen aus kirchlichen oder weltlichen Ämtern.

Cesare Borgia wurde im März 1482 zunächst zum Apostolischen Protonotar ernannt. Noch im selben Jahr erhielt er eine Stelle als Stiftsherr an der Kathedrale von Valencia.

Am 12. September 1491 erhielt Cesare Borgia das Bistum Pamplona in Spanien. Dies führte zu großem Widerstand in der Bevölkerung, da er noch nicht einmal zum Priester geweiht war.

Studium der Rechtswissenschaft

Ab etwa 1489 begann Cesare Borgia ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität von Perugia. Zwei Jahre später wechselte er an die Universität von Pisa in Italien. Dort lernte er Giovanni de’ Medici, den späteren Papst Leo X., kennen.

Cesare Borgia soll laut Zeitgenossen ein außerordentlich intelligenter Student gewesen sein. Sowohl im kanonischen wie auch im zivilen Recht zeigte er große Talente und erlangte problemlos die Doktorwürde.

Bereits als Student fiel Cesare Borgia jedoch auch durch sein Luxusleben auf. Er gab das Geld mit beiden Händen aus und kleidete sich gerne in feinste Seide.

Kardinal und päpstlicher Verwalter

Papst Alexander VI.
Papst Alexander VI. – Vater von Cesare Borgia (Cristofano dell’Altissimo / gemeinfrei)

Am 23. September 1493 wurde Cesare Borgia zusammen mit zwölf weiteren Günstlingen von seinem Vater zum Kardinal erhoben. Auch diese Entscheidung führte zu großem Widerspruch bei Gegnern der Familie.

Der mächtige Kardinal Giuliano della Rovere, der spätere Papst Julius II., soll einen Wutanfall bekommen haben. Er weigerte sich zumindest, seine zeremonielle Rolle bei der Investitur wahrzunehmen.

Am 17. Oktober 1493 zog Cesare Borgia dann als Kardinal von Valencia in Rom ein. Auch zu diesem Zeitpunkt war er kein geweihter Priester.

Cesare Borgia hat immer nur das Geld aus seinen Ämtern kassiert und die damit verbundene Macht ausgeübt. Er hat nie einen Gottesdienst gefeiert oder sich um die Seelsorge bemüht.

In der folgenden Zeit war Cesare Borgia dann als päpstlicher Verwalter von zahlreichen Institutionen tätig:

  • Zisterzienser-Kloster Santa Maria de la Valldigna in Spanien
  • Benediktiner-Kloster von Abondance in Frankreich
  • Diözese von Genf in der Schweiz
  • Diözese von Szent Márton in Pannonien
  • Diözese von Győr in Ungarn
  • Diözese von San Vittore in Mailand
  • Diözese von Nantes in Frankreich
  • Diözese von Elne in Frankreich
  • Diözese von Coria in Spanien

Geisel des französischen Königs

Die einseitige Machtpolitik von Papst Alexander VI. erzeugte viele Feindschaften. Bereits 1494 bildete sich ein starkes Bündnis gegen die Borgias.

Engelsburg im Vatikan
Cesare Borgia flüchtete in die von Kaiser Hadrian als Mausoleum errichtete Engelsburg. (gemeinfrei)

Schließlich marschierte sogar der französische König Karl VIII. mit einer Armee nach Rom. Cesare Borgia zog sich daraufhin mit seinem Vater in die Engelsburg zurück.

Nach langen Verhandlungen einigten sich der Papst und seine Gegner auf einen Deal. Im Gegenzug für eine hohe Summe kam es zu einem Friedensschluss und Cesare Borgia wurde als Geisel gestellt.

Doch bereits zwei Tage nach der Abreise entkam Cesare Borgia als Stallknecht verkleidet. Darüber hinaus hatte er die Truhen auf siebzehn Maultieren lediglich mit Sand und Steinen füllen lassen. Die Franzosen wurden so auch um das Geld betrogen.

Diese dreiste Flucht begründete seinen späteren Ruf als brillanter Taktiker. Während dessen hatte sein Vater ein italienisches Bündnis zur Verteidigung gegen die Franzosen schmieden können.

Die Invasoren wurden anschließend vertrieben. Bei seiner Rückkehr nach Rom zeigten sich bei Cesare Borgia jedoch erstmals sichtbare Folgen seiner Syphilis, wie Zeitgenossen bemerkten.

Cesare Borgia – der Feldherr

Cesare Borgia wollte nie den Weg eines Klerikers gehen. Nach der Ermordung seines Bruders Juan im Sommer 1497 konnte er den Vater endlich überzeugen.

Am 17. August 1498 wurde Cesare Borgia von Papst Alexander VI. und dem Kollegium der Kardinäle aus seinen kirchlichen Pflichten entlassen. In der Folge wurde zunächst die Rückeroberung von abtrünnigen Gebieten des Kirchenstaates zur Aufgabe.

Herzog von Valentinois 1498

Am 07. April 1498 verstarb der französische König. Unter seinem Nachfolger Ludwig XII. änderte sich auch das Verhältnis zwischen den Borgias und Frankreich. Diese Entwicklung hatte zwei Gründe:

  • Man hatte das gemeinsame Interesse, eine Allianz gegen das Herzogtum Mailand der Familie Sforza zu bilden. Besonders delikat war daran, dass Ludovico Sforza die Papstwahl von Cesares Vater Rodrigo Borgia finanziert und so überhaupt erst ermöglicht hatte.
  • Der französische König benötigte die Erlaubnis des Papstes für eine Scheidung seiner kinderlosen Ehe.
Cesare Borgia
Cesare Borgia – Herzog von Valentinois (Bartolommeo Veneto / gemeinfrei)

Im Gegenzug für die Auflösung der Ehe erhielt Cesare Borgia das Herzogtum Valentinois in der Provence. Des Weiteren wurde er zum Grafen von Diois und Herren von Issoudun ernannt. Damit waren nicht nur erhebliche Einkünfte verbunden.

Cesare Borgia wurde auch in den Michaelsorden aufgenommen und erhielt einen Rang in der französischen Armee. Darüber hinaus sicherte man ihm eine Truppe von etwa 400 Mann zu.

Zur Stärkung des Bündnisses wurde Cesare Borgia auch eine französische Edelfrau versprochen. Er hatte die Wahl und entschied sich für Charlotte d’Albret. Mit ihr zeugte er seine legitime Tochter Luisa.

Bereits 1499 zogen Ludwig XII. und Cesare Borgia nach Italien. Nach und nach schlossen sich weitere Akteure dem Bündnis an, bis Ludovico Sforza und Mailand völlig isoliert waren. Der florentinische Politiker Niccolo Machiavelli schrieb hierzu:

„Genua ergab sich; die Florentiner wurden seine Freunde, der Marchese von Mantua, der Herzog von Ferrara, Bentivoglio, die Herrin von Forlì, die Herren von Faenza, von Pesaro, von Rimini, Camerino, Piombino, die Republiken Lucca, Pisa, Siena, sie alle richteten sich auf, um seine Freundschaft zu erwerben.“

Am 06. Oktober 1499 zogen die Verbündeten kampflos in Mailand ein. Der französische König Ludwig XII. kehrte anschließend in die Heimat zurück. Cesare Borgia erhielt den Befehl über eine kleine Streitmacht, um sich in der Romagna ein eigenes kleines Reich zu erobern.

Erster Romagnafeldzug 1499

Am 21. November 1499 begann Cesare Borgia an der Spitze von 10.000 Mann seinen ersten Feldzug in der Romagna. Das Kontingent setzte sich französischen und aus päpstlichen Truppen zusammen.

Kirchenstaat Karte 1494
Karte des Kirchenstaats im Jahr 1494 (MapMaster / CC-BY-SA 3.0)

Das Ziel war die Schaffung eines geeinten Königreiches in Mittel-Italien. Dafür griff er zunächst die beiden Städte Forlì und Imola an.

Diese gehörten zwar bereits zum Kirchenstaat. Sie verweigerten den Borgias jedoch die untertänige Gefolgschaft.

Imola ergab sich noch im November 1499 kampflos. Forlì leistete unter Caterina Sforza aber Widerstand. Die Stadt wurde allerdings nach zwei Monaten Belagerung erobert.

Anfang 1500 zog Cesare Borgia triumphal in Rom ein. Sein Vater ernannte ihn zum Gonfaloniere und zum Oberbefehlshaber aller päpstlichen Truppen. Damit hatte er einen hohen formalen Rang innerhalb der militärischen Ordnung von Italien inne.

Zweiter Romagnafeldzug 1500

Das Jahr 1500 stand zunächst im Zeichen eines Familienkonfliktes. Der Papst und Cesare Borgia hatten sich nämlich mit Frankreich gegen Spanien und Neapel verbündet, um die Expansion in Italien voranzutreiben.

Dadurch litt jedoch das Verhältnis zu Alonso von Aragon, dem zweiten Ehemann von Cesares Schwester Lucrezia Borgia. Er wurde deshalb in der Nähe des Petersplatzes in Rom erdrosselt.

Der Mörder war wahrscheinlich Micheletto Corella. Das war ein Auftragskiller im Dienste von Cesare Borgia, der mehrfach aktiv war.

Am 01. Oktober 1500 brach Cesare Borgia erneut mit 10.000 Mann zu seinem zweiten Feldzug in der Romagna auf. Er vertrieb Giovanni Sforza aus Pesaro und besetzte anschließend Rimini.

Daraufhin konnte Cesare Borgia eine Allianz mit der Familie di Naldo schließen und brachte so elf Burgen kampflos unter seine Kontrolle. Dann zog er weiter nach Faenza.

Cesare Borgia musste Faenza belagern. Dabei wurde er von Leonardo da Vinci beraten, der den Einsatz eines Rampenturms empfahl. Die Stadt kapitulierte am 25. April 1501.

Sofort im Anschluss marschierte die Armee von Cesare Borgia nach Norden. Dort konnte er Castel Bolognese dank einer vertraglichen Regelung für sich in Besitz nehmen. Damit hatte er den wesentlichen Teil des Kirchenstaates unter seiner realen Kontrolle.

Am 15. Mai wurde Cesare Borgia vom Papst zum Herzog der Romagna ernannt. Damit begann die Umwandlung des Kirchenstaates in ein erbliches Fürstentum.

Wenige Wochen später wurden französische Truppen in Capua vom neapolitanischen König angegriffen. Der korrupte Papst ächtete daraufhin weitere Adelshäuser, zog ihre Güter ein und verteilte sie innerhalb seiner Familie.

Dritter Romagnafeldzug 1502

Die Borgias steuerten 1502 auf ihren Zenit zu. Innerhalb von nur drei Jahren waren praktisch alle Adelsfamilien, außer den Orsini, entmachtet worden.

Im Juni 1502 zog Cesare Borgia erneut mit 10.000 Mann los, um weitere Gebiete in sein inzwischen erbliches Fürstentum einzugliedern. Ihm gelang die Eroberung von Camerino und Urbino.

Darüber hinaus konnte Cesare Borgia nun Leonardo da Vinci für zehn Monate als Architekt und Generalingenieur fest engagieren. Zu dieser Zeit gehörte auch Niccolo Machiavelli als Gesandter von Florenz zu seinem Umfeld.

Die Condottieri von Cesare Borgia, das waren hoch gerüstete Söldner, versetzten jedoch die Toskana in Angst und Schrecken. Das Gebiet stand nur leider unter der Protektion des französischen Königs.

Nach zahlreichen Beschwerden intervenierte der König schließlich persönlich. Die Verhandlungen zwischen den alten Partnern verliefen im Ton sehr freundschaftlich. Aber Cesare Borgia und seine Condottieri mussten sich aus der Toskana zurückziehen.

Aufstand der Condottieri 1503

Die großen Erfolge von Cesare Borgia stärkten jedoch schließlich den Zusammenhalt seiner Gegner. Auch die Anführer seiner Condottieri verschworen sich gegen ihn.

Condottiere
Il Condottiere (Leonardo da Vinci / gemeinfrei)

Doch zunächst blieb das Glück dem Feldherrn treu. Seine übrigen Truppen blieben erfolgreich gegen die Condottieri. Er konnte die Rädelsführer verhaften oder ermorden.

Anfang 1503 beherrschten die Borgia die Romagna, Umbrien und das Latium. Doch sie waren umzingelt von Florenz, Mailand, Venedig und Neapel.

Außerdem geriet das strategische Bündnis zwischen den Borgias und Frankreich immer mehr unter Spannung. Cesare Borgia konnte in der ersten Hälfte des Jahres 1503 zwar noch Landgewinne verbuchen. Aber eine Zerschlagung seiner Gegner sollte ihm nicht mehr gelingen.

Am 31. Mai 1503 erhob Papst Alexander VI. mehrere spanische Kardinäle. Dies sorgte zwar für neuen Rückhalt in der alten Heimat der Borgias, stellte jedoch bisherige Bündnisse in Frage.

Entmachtung, Verbannung, Tod

Tod von Rodrigo Borgia

Am 12. August 1503 erkrankten Papst Alexander VI. und Cesare Borgia schwer. Die parallele Entwicklung führte zu dem Gerücht, dass die beiden Borgias zusammen bei einem Festmahl vergiftet wurden.

Inzwischen geht man jedoch eher von einer Malaria-Erkrankung aus. Doch während sich Cesare Borgia wieder erholte, starb sein Vater wenige Tage später am 18. August 1503.

Damit schwand die Macht der Borgias. Obwohl Cesare noch Ende August vom Heiligen Kollegium der Kardinäle als Generalkapitän bestätigt wurde, besaß die Familie keine Mehrheit mehr.

Papstwahl von Julius II.

Als Nachfolger auf dem Stuhl des Petrus wurde zunächst Pius III. ernannt. Er starb jedoch nach etwa vier Wochen an den Folgen der Gicht.

Daraufhin wurde mit Giuliano della Rovere als Papst Julius II. ein erklärter Feind der Borgias zum Stellvertreter Gottes auf Erden. Dabei hatte Cesare Borgia sogar noch den naiven Fehler gemacht, seine spanischen Kardinäle bei der Papstwahl für eben diesen stimmen zu lassen.

Niccolo Machiavelli
Niccolo Machiavelli (Santi di Tito / gemeinfrei)

Der florentinische Politiker Niccolo Machiavelli war in dieser Zeit in Rom und beobachtete die Ereignisse rundum das Konklave. Es kam erneut zu einer persönlichen Begegnung mit Cesare Borgia, dessen Handeln Machiavelli jedoch später kritisiert:

„Nur hinsichtlich der Wahl von Papst Julius II. kann man ihm [Cesare Borgia] den Vorwurf machen, dass er eine falsche Entscheidung getroffen hat. So beging der Herzog bei dieser Wahl einen Irrtum und verursachte dadurch seinen Untergang.“

Bis Anfang 1504 verlor Cesare Borgia alle Ämter und Befugnisse. Zeitweise hielt man ihn sogar im Vatikan gefangen. Im April diesen Jahres gelang ihm jedoch die Flucht nach Neapel.

Dort wurde Cesare Borgia zunächst als Gast empfangen, dann wieder eingesperrt und gefoltert. Nach der Auslieferung an Spanien gelang ihm eine erneute Flucht.

Er stellte sich in den Dienst seines Schwagers, des Königs von Navarra in Spanien. Bei der Belagerung von Viana geriet Cesare Borgia in einen erkannten Hinterhalt. Er ignorierte die Gefahr und wurde am 11. März 1507 in einem aussichtslosen Kampf getötet.

„Der Fürst“ bei Machiavelli

Machiavelli erlebte wenige Jahre nach Tod von Cesare Borgia seinen eigenen Sturz. Nachdem die de’ Medici sich in Florenz wieder etabliert hatten, wurde er selbst aus der Stadt verbannt.

Lorenzo di Piero de’ Medici
Lorenzo di Piero de’ Medici (gemeinfrei)

Anschließend musste Niccolo Machiavelli in ärmlichen Verhältnissen auf seinem Landsitz leben. Dort wurde der frühere Politiker als Schriftsteller tätig.

Machiavelli verfasste Dramen, Komödien und sein Hauptwerk „Discorsi“ zur politischen Theorie. Deshalb gilt er heute als Vater der Politikwissenschaft.

Dort verfasste Machiavelli auch sein berühmtestes Buch: „Il Principe – Der Fürst“. Dabei handelte es sich um eine Art Bewerbungsschreiben an Lorenzo di Piero de’ Medici zur Wiederaufnahme in den Dienst.

Darin bezog sich Machiavelli immer wieder auf Cesare Borgia. Es stellt sich jedoch die Frage, ob das wirklich eine kluge Wahl war. Die Borgias und die de’ Medicis hatten nämlich auch ihre Konflikte miteinander.

Deshalb kann man eigentlich davon ausgehen, dass Lorenzo di Piero de’ Medici sich Cesare Borgia eher nicht als Vorbild vorstellen wollte. Wahrscheinlich hat er das Werk von Machiavelli nie gelesen.

Cesare Borgia als Vorbild für Fürsten

Das Buch „Der Fürst“ ist eine Art Anleitung für machtpolitisches Handeln von Fürsten. Inhaltlich nahm Machiavelli dabei immer wieder Bezug auf Cesare Borgia, den er vor allem für seine „virtu“ lobte.

Der „virtu“-Begriff wird allgemein mit „Tüchtigkeit“ übersetzt. Der Begriff ist jedoch sehr facettenreich. Er steht für kraftvolle Eigeninitiative und ergebnisorientiertes, sowie im Zweifel auch rücksichtsloses Handeln.

Cesare Borgia ist deshalb beispielsweise im VII. Kapitel von besonderer Bedeutung: „Von neuen Herrschaften, die man mit fremden Waffen und durch Glück erobert hat“.

Kirchliches Verbot von „Der Fürst“

Das Buch „Der Fürst“ wurde erst nach dem Tod von Machiavelli von seiner Familie veröffentlicht. Aber der Autor stellte sich mit dieser Schrift gegen den pseudo-moralischen Anspruch seiner Zeit.

Die zu diesem Zeitpunkt jüngst von Papst Paul III. gegründete Glaubenskongregation setzte das Werk umgehend auf den Index der verbotenen Schriften. Ein Grund dürfte das XI. Kapitel gewesen sein: „Von geistlichen Herrschaften“.

Darin hält sich Machiavelli überraschend kurz und verzichtet auf eine Analyse. Er wollte den Konflikt mit der römischen Kirche wohl eigentlich vermeiden.

Dies beförderte die gängige Unterstellung, dass Machiavelli ein skrupelloser Machtmensch gewesen sein. Bei der Lektüre wird jedoch klar, dass bei ihm mit dem Gemeinwohl ein kollektives Interesse über dem persönlichen Vorteil steht.

Er selbst hatte auch den begründeten Ruf als unbestechlicher Diener des Staates. Im Dienste des Gemeinwohls, insbesondere zur Vermeidung von gewaltsamen Umstürzen, sind dann aber sehr viele Mittel zulässig. Carlo Schmid schrieb hierzu:

„Wer glaubt, Machiavelli sage, Politik könne man nur mit Gift und Dolch, Lüge und Verbrechen machen, hat ihn gründlich missverstanden. Wo es ohne diese Dinge geht, darf man diese Mittel gar nicht anwenden, nicht aus moralischen Gründen, sondern weil es unpolitisch wäre, es zu tun. Wo aber, gewissermaßen von der Technik des Machtkampfes her, in einer bestimmten Lage Gift und Dolch, Lüge und Verbrechen nicht entbehrt werden können, um den Gegner zu überwinden, wenn es wirklich um Sein oder Nichtsein geht, dann ist einer als Staatsmann nur dann richtig am Platze, wenn er es über sich bringt, sich dieser Mittel zu bedienen.“

Neben Cesare Borgia präsentierte Machiavelli in Kapitel VI. noch weitere Fürsten, die sich als Vorbilder eignen: Moses, Romulus, Kyros und Theseus.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Papst Alexander IV. – Rodrigo Borgia

Papst Alexander VI. wurde als Roderic Llançol i de Borja am 01. Januar 1431 bei Valencia geboren. Er gehörte zu den schillerndsten Kirchenfürsten der Renaissance.

Mit viel Ehrgeiz und Korruption bahnte er sich den Weg an die Spitze der klerikalen Hierarchie. Schließlich wurde er am 11. August 1492 zum römischen Papst gewählt.

Papst Alexander VI.
Papst Alexander VI. (Cristofano dell’Altissimo / gemeinfrei)

Rodrigo Borgia war der Neffe von Papst Claxitus III. und gelangte schon während dessen Herrschaft von 1455 bis 1458 zu kirchlichen Pfründen. Er wurde beispielsweise der Stiftsherr von Xàtiva in der Provinz Valencia, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch gar kein geweihter Priester war.

Im Jahr 1456 ernannte ihn sein päpstlicher Onkel zum Kardinaldiakon von San Nicola in Carcere in Rom. Im darauffolgenden Jahr erfolgte die Erhebung zum Vizekanzler der Apostolischen Kanzlei.

Während Rodrigo Borgia in der Folgezeit als Kardinal immer weiter aufstieg, erfreute er sich zugleich am anderen Geschlecht. Bereits von Papst Pius II. ist ein Schreiben erhalten, in dem er sich über das ausschweifende Sexleben des jungen Mannes mokierte.

Mit Vanozza de’ Cattanei hatte der spätere Papst Alexander VI. für mehr als 20 Jahre eine feste Lebensgefährtin. Aus dieser Beziehung gingen vier Kinder hervor:

  • Cesare Borgia, geboren am 13. September 1475.
  • Juan Borgia, geboren zwischen 1476 und 1478.
  • Lucrezia Borgia, geboren am 14. April 1480.
  • Jofré Borgia, geboren im Jahr 1481 oder 1482.

In späteren Beziehungen zeugte der lüsterne Papst zwei weitere Kinder. Besonders bekannt war seine Affäre mit Giulia Farnese.

  • Giovanni Borgia, geboren im März 1498.
  • Rodrigo Borgia, geboren im Frühjahr 1503.

Darüber hinaus zeichnete sich Papst Alexander VI. durch seinen Opportunismus und seine Vetternwirtschaft aus. Sein Handeln zielte stets darauf ab, der eigenen Familie ein mächtiges Erbe zu hinterlassen.

Nach dem Tod von Papst Alexander VI. zerfiel der Einfluss der Borgias jedoch sehr schnell. Der korrupte Clan hatte sich während seiner Amtszeit einfach zu viele Feinde gemacht.

Häufige Fragen zu Papst Alexander VI. (FAQ)

  • Woher kamen die Borgias? Die Familie Borgia war ein Adelsgeschlecht aus der Provinz Saragossa in Spanien.
  • Wie viele Kinder hatte Alexander VI.? Der Borgia-Papst hatte sechs Kinder mit zwei verschiedenen Frauen: Cesare, Juan, Lucrezia, Jofré, Giovanni und Rodrigo.
  • Wie viele Borgia-Päpste gab es? Es waren zwei: Calixtus III. von 1455 bis 1458 und später sein Neffe Alexander VI. von 1492 bis 1503.

Borgia – eine spanische Dynastie

Abstammung des Adelsgeschlechts

Die Borgias waren Aristokraten aus dem spanischen Aragonien. Namensgebend war ihr Herkunftsort, die Stadt Borja in der Provinz Saragossa.

Wappen der Borgia
Wappen der Familie Borgia (Echando una mano / CC-BY-SA 3.0)

Die genaue Abstammung der Borgias ist jedoch umstritten. Feinde der Familie wie Giuliano della Rovere, der spätere Papst Julius II., behaupteten, sie wären Juden. Damit wollte er den gängigen Antisemitismus seiner Zeit adressieren.

Die Borgias selbst beriefen sich in ihrer Genealogie jedoch auf Pedro de Atarés. Das war ein erfolgloser Anwärter auf die Krone von Aragon um 1100.

Inzwischen weiß man jedoch, dass Pedro de Atarés kinderlos verstarb. Deshalb liegt die tiefere Geschichte der Borgias weiterhin im Dunkeln.

Es ist jedoch bekannt, dass die Borgias in die Provinz von Valencia an der spanischen Ostküste übersiedelten. Mit Alonso de Borja hatte die Familie dann den ersten ganz großen Aufsteiger in ihren Reihen.

Rodrigo – Neffe von Alonso de Borja

Alonso de Borja wurde am 31. Dezember 1378 geboren. Er wurde zunächst Professor für Recht an der Universität Lleida in Katalonien.

Papst Calixtus III.
Calixtus III. – Onkel von Papst Alexander IV. (Vicente Juan Masip / gemeinfrei)

Anschließend wurde Alonso de Borja in den diplomatischen Dienst des Königs von Aragon berufen. Schließlich folgte seine Erhebung zum Kardinal.

Im hohen Alter wurde Alonso de Borja als ein Kandidat des Kompromisses in das Amt des römischen Papstes gewählt.

Als Calixtus III. amtierte er ab dem 08. April 1455 auch nur drei Jahre bis zu seinem Tod. Doch die kurze Amtszeit von Calixtus III. reichte, um vor allem den Werdegang seines Neffen Rodrigo de Borgia zu fördern.

Zunächst wurde er Nachfolger des Onkels als Bischof von Valencia. Bereits im Februar 1456 wurde Rodrigo de Borgia zum Kardinal ernannt. Darüber hinaus förderte Calixtus III. auch weitere Clan-Mitglieder.

Im Jahr 1457 wurde Rodrigo de Borgia dann zum Vizekanzler der Kurie ernannt. Damit stand er in der kirchlichen Hierarchie direkt unterhalb des Pontifex. Das Amt wurde auf Lebenszeit besetzt und war auch außerordentlich gut bezahlt.

Darüber hinaus wurde Rodrigo Borgia zum Hauptmann der päpstlichen Truppen ernannt. Das war noch nicht die heute so berühmte Schweizergarde. Diese Einheit wurde erst 1506 von Papst Julius II. aufgestellt.

Trotz allem galt Papst Calixtus III. unter Zeitgenossen als relativ zurückhaltend. Er hatte keine Affären und führte einen bescheidenen Lebensstil. Sein Nepotismus entsprach dem üblichen Verhalten seiner Epoche.

Pontifikat von Alexander VI.

Rodrigo de Borgia hatte es unter seinem Onkel zu hohen Würden in der Kirche gebracht. Das Amt des römischen Papstes ging jedoch nicht direkt auf ihn über. In der Zwischenzeit kamen zunächst andere Kandidaten an die Macht:

  • Pius II. (1458 bis 1464)
  • Paul II. (1464 bis 1471)
  • Sixtus IV. (1471 bis 1484)
  • Innozenz VIII. (1484 bis 1492)

Doch Rodrigo de Borgia konnte sich in der kirchlichen Hierarchie halten. Nur wenige Tage vor dem Tod von Papst Innozenz VIII. war er noch dazu vom Bischof zum Erzbischof von Valencia befördert worden.

Damit hatte Rodrigo de Borgia eine interessante Position, um sich für die kommende Papstwahl in Stellung zu bringen.

Ämterkauf während der Papstwahl

1492 fand die Papstwahl erstmals in der Sixtinischen Kapelle statt. Rodrigo de Borgia hatte im Konklave zwei mächtige Kardinäle als Konkurrenten. Dabei war es in dieser Zeit üblich, durch Bestechungen solche Ämter zu kaufen (= Simonie):

  • Giuliano della Rovere
  • Ascanio Maria Sforza

Besonders einflussreich war Giuliano della Rovere. Er sollte dann später tatsächlich als Papst Julius II. noch zum Stellvertreter Gottes auf Erden werden.

Der mächtige Giuliano della Rovere erhielt nämlich nicht nur von einflussreichen Personen Zuspruch. Auch die Republiken von Florenz, Genua, Neapel und Venedig sowie der französische König unterstützten ihn.

Sixtinische Kapelle
Außenansicht der Sixtinischen Kapelle (Maus-Trauden / CC-BY-SA 3.0)

Ascanio Sforza wurde hingegen vor allem vom starken Mailand gefördert. Dort stellte seine Familie den Herzog. Eigentlich wollte sogar eben dieser, nämlich der Bruder Ludovico Sforza selbst gewählt werden. Er war jedoch erst 37 Jahre alt.

Zu Beginn des Konklaves kam es zu einem Bündnis zwischen Ascanio Sforza und dem Vizekanzler Rodrigo Borgia. Die Abmachung zielte auf eine Trennung von formaler Position und realer Macht.

Mit einer Blankovollmacht von Ludivo Sforza wurden genügend Stimmen gekauft, um Rodrigo de Borgia zu wählen. Ab dem 11. August 1492 war er dann als Papst Alexander VI. der neue Oberhirte der Christenheit.

Die Sforza dachten, sie hätten mit Alexander VI. nun eine Marionette inthronisiert. Tatsächlich war der Borgia-Papst in den ersten Jahren auch sehr abhängig von den Mailändern.

Doch die Sforza erlebten in der Folge selbst einen Niedergang im Zuge eines Konfliktes um die neapolitanische Krone. In der Folge konnte Papst Alexander VI. nach Belieben regieren.

Korruption und Vetternwirtschaft

Cesare Borgia
Cesare Borgia – Herzog von Valentinois (Bartolommeo Veneto / gemeinfrei)

Als Papst Alexander VI. zeigte Rodrigo de Borgia seinen ausgeprägten Hang zum dynastischen Denken.

Seinen ältesten Sohn Cesare Borgia ernannte er zunächst und auch gegen dessen Willen zum Bischof von Valencia. Später erhob Alexander VI. seinen Erstgeborenen sogar zum Kardinal.

Im Jahr 1498 wurde Cesare im Gegenzug für einen päpstlichen Gefallen vom französischen König zum Herzog von Valentinois ernannt.

Den zweiten Sohn Juan Borgia ernannte Papst Alexander VI. zum Herzog von Gandía in Spanien. Außerdem erhielt er das Herzogtum Benevento in Italien.

Darüber hinaus begünstigte Alexander VI. auch zahlreiche weitere Personen aus seinem spanischen Umfeld. Alleine im Jahr nach seiner Erhebung ernannte er seinen Sohn und zwölf weitere Günstlinge zu Kardinälen.

Die überbordende Nepotismus von Papst Alexander IV. führte aber auch zu üblen Gerüchten über seine Person. Ein besonders pikantes Beispiel war die Behauptung, er würde mit seiner Tochter Lucrezia Borgia schlafen.

Außerdem wurde erzählt, dass Rivalen mit dem unfehlbaren „Borgia-Gift“ umgebracht wurden. Den Gerüchten über das Borgia-Gift steht jedoch die einfache Tatsache gegenüber, dass insbesondere Cesare vorzugsweise gewaltsam mordete.

Giulia Farnese – die Schöne

Papst Alexander VI. war ein Lustmolch. Bekanntermaßen hatte er mit seiner langjährigen Gefährtin Vanozza de’ Cattanei vier Kinder.

Giulia Farnese
Giulia Farnese – La Bella (Raffael / gemeinfrei)

Ein lebenslanger Bund kam für diesen Stellvertreter Gottes auf Erden jedoch wohl auch persönlich nicht in Frage. Papst Alexander VI. suchte sich immer wieder jüngere Frauen.

Wohl noch bevor Rodrigo de Borgia zum Papst gewählt wurde, lernte er Giulia Farnese kennen. La Bella heiratete zwar am 21. Mai 1489 den römischen Adeligen Orsino Orsini.

Giulia Farnese wurde dann aber eine enge Freundin von Lucrezia Borgia. Wann schließlich die Affäre mit Papst Alexander VI. genau begann, ist jedoch nicht bekannt.

Die Familie Farnese gehörte nach der Erhebung von Rodrigo de Borgia ebenfalls zu den großen Profiteuren des Nepotismus. Als Papst Alexander VI. ernannte er den jüngeren Bruder Alessandro Farnese von Giulia bereits sehr früh zum Kardinal.

Der Volksmund verlieh Alessandro Farnese jedoch wenig schmeichelhafte Namen:

  • Cardinale Gonella – „Kardinal Röckchen“
  • Cardinal Fregnese – „Kardinal Möse“

Alessandro Farnese ließ sich jedoch nicht kleinkriegen und wurde später sogar noch selbst das Oberhaupt der römischen Kirche. Seine Amtszeit als Papst Paul III. war von 1534 bis 1549.

Die Liebe von Papst Alexander IV. zu seiner Giulia muss etwa ein Jahrzehnt lang sehr intensiv gewesen sein. Im Jahr 1494 wurde sie auf einer Reise von einem französischen Hauptmann inhaftiert, der erfolgreich 3.000 Dukaten von Papst Alexander VI. erpresste.

Um 1500 verließ der inzwischen greise Papst Alexander VI. jedoch die Geliebte. Er suchte sich wieder eine jüngere Dame und zeugte dann sogar noch ein weiteres Kind.

Entdeckung von Amerika 1492

Teilung Amerikas
Während des Pontifikats von Alexander VI. wurde Amerika zwischen Portugal und Spanien aufgeteilt. (Koppchen / CC-BY-SA 3.0)

Im Jahr 1492 entdeckte Christoph Kolumbus Amerika für die europäischen Großmächte. Binnen kürzester Zeit kamen sich die Königreiche Portugal und Kastilien (Spanien) deshalb in die Quere.

Das spanische Königspaar Isabella und Ferdinand sowie der portugiesische König Alfons V. warben deshalb bei Alexander VI. um eine Regelung des Konflikts. Dieser erließ eine unklare und widersprüchliche Bulle.

Die Bulle Inter caetera vom 03. Mai 1493 diente vor allem den kastilischen Interessen. Vermutlich wurde im Juni sogar eine zweite Fassung verabschiedete, die dann auf den 04. Mai rückdatiert wurde.

Der portugiesische König war sehr unzufrieden. Er durfte den Schiedsspruch von Papst Alexander VI. jedoch nicht anzweifeln. In der Folge vereinbarten die beiden Großmächte direkte Verhandlungen. Unter diesen fragwürdigen Bedingungen wurde am 07. Juni 1494 der Vertrag von Tordesillas verabschiedet.

Amerika wurde dabei in zwei Einflusssphären geteilt. Erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts stellten die Kaperfahrten von Francis Drake diese Regelung wieder in Frage.

Verhältnis zu Girolamo Savonarola

Schon vor Papst Alexander VI. waren die Kirchenfürsten durch Dekadenz und Korruption aufgefallen. In der breiten Bevölkerung und auch bei vielen Mönchen führte dieses Verhalten oftmals zu großem Widerstand.

Girolamo Savonarola
Papst Alexander VI. bekämpfte Girolamo Savonarola (Fra Bartolommeo / gemeinfrei)

Bis zum Thesenanschlag von Martin Luther sollten zwar noch einige Jahre vergehen. Doch bereits 1497 kam es in Italien zu einer schweren religiösen Eruption.

„Diese Kirchenführer haben das Gesicht einer Hure, ihr Ruhm schadet der Kirche sehr. Ich sage euch, diese halten nichts vom christlichen Glauben.“

Unter der Führung des dominikanischen Bußpredigers Girolamo Savonarola vertrieb man die Medici aus Florenz. Der Mönch wurde als eine Art Prophet verehrt und übernahm dann sogar für etwa ein Jahr faktisch selber die Kontrolle über die Stadt.

Dabei hatte Papst Alexander VI. ihm bereits zwei Jahre zuvor ein Verbot zu predigen erteilt. Der revolutionäre Dominikaner baute dennoch seinen Einfluss auf die breite Bevölkerung von Florenz aus.

Im Februar 1497 rief er dann Kinder und Jugendliche auf, im Namen Christi die Symbole der menschlichen Verkommenheit zu beschlagnahmen. Anschließend wurden Gegenstände wie Schmuck, pornographische Schriften, Musikinstrumente oder auch Spielkarten auf Scheiterhaufen verbrannt – dem „Fegefeuer der Eitelkeiten“.

Am 13. Mai 1497 wurde Girolamo Savonarola deshalb von Alexander VI. als Häretiker, Schismatiker und Verächter des Heiligen Stuhls exkommuniziert. In Florenz selbst hatte der Papst die Unterstützung der dortigen Franziskaner. Der revolutionäre Dominikaner wurde letztlich gestürzt.

Zusammen mit zwei Glaubensbrüdern hängte und verbrannte man ihn. Die Medici kehrten nach Florenz zurück und ein junger Politiker namens Niccolo Machiavelli nutzte den Machtwechsel für seinen persönlichen Aufstieg.

Tod von Papst Alexander VI.

Papst Alexander VI. strebte stets danach, seiner Familie ein möglichst reiches Erbe zu hinterlassen. Entsprechend heftig vielen die Anfeindungen gegen seine Person aus.

Bereits 1494/95 hatte es den Versuch einer Absetzung gegeben. Dabei war sogar der französische König bis nach Rom marschiert und Alexander VI. hatte sich in die Engelsburg zurückziehen müssen.

Im „Heiligen Jahr“ von 1500 ausgerechnet am Peter-und-Pauls-Tag am 29. Juni zerstörte ein heftiger Sturm die Decke des päpstlichen Palastes. Das wurde als böses Omen gedeutet.

Papst Alexander VI. Grabmal
Borgia-Grabmal für die Päpste Calixtus III. und Alexander VI. (Lalupa / CC-BY-SA 3.0)

In Italien erhob sich vielerorts die Opposition. Mit wechselhaften Bündnissen, militärischer Gewalt und zahlreichen Morden konnten sich die Borgias jedoch vorläufig an der Macht halten.

Am 11. August 1503 erkrankte Papst Alexander VI. jedoch schwer. Schnell machten Gerüchte über eine Vergiftung die Runde. Er starb schließlich in den Abendstunden des 18. August 1503.

Seine Gegner verbreiteten die Legende, dass sein Körper aufquoll und sich schwarz verfärbte. Für abergläubische Zeitgenossen war dies ein Indiz für ein Bündnis von Papst Alexander VI. mit dem Teufel.

Die gängigen Gift-Theorien über den Tod von Alexander VI. sind im Detail jedoch nicht überzeugend. Vielmehr starb der damals schon 71 Jahre alte Mann wahrscheinlich an Malaria in diesem sehr heißen Sommer.

Anschließend übernahmen seine Feinde die Macht in Rom. Auch der weitere Einfluss der Borgias ging nach dem Tod von Alexander VI. schnell verloren. Ein ehrenvolles Grabmal wurde ihm erst 1889 errichtet.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

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AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
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DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
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Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
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OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
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Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
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Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
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Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
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Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
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William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
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Frühe Neuzeit

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Alexander VI.Papst
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Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
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Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
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Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
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19. Jahrhundert

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Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

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PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Elisabeth I. – Königin von England

Königin Elisabeth I. war eine Tochter von Heinrich VIII. und seiner zweiten Ehefrau Anne Boleyn. Sie wurde am 7. September 1533 in Greenwich geboren und entwickelte England als letzte Vertreterin des Hauses Tudor zur Großmacht.

„Ich werde Sie um einen Kopf kürzer machen.“

Elisabeth I. war während ihrer 44-jährigen Herrschaft eine sehr innovative Regentin und den anderen Monarchen ihrer Epoche gedanklich weit voraus. Dank ihrer Einflussnahme setzten sich die Engländer in der Karibik, in Nord-Amerika und in Indien fest.

Königin Elisabeth I. von England
Krönungsporträt von Elisabeth I. (gemeinfrei)

Dabei muss man besonders betonen, dass Elisabeth I. nur selten aus einer Position der Stärke handelte. Vielmehr gelang es ihr mit geringen Mitteln, die strategische Lage an den bedeutenden Schauplätzen der frühen Neuzeit zu Gunsten von England zu drehen.

Beispielsweise stattete Königin Elisabeth I. den Freibeuter Francis Drake mit Kaperbriefen aus. Dieser störte in der Folge ganz empfindlich die einseitige Dominanz der Spanier in Süd-Amerika. Mit nur fünf Schiffen trieb El Draque die katholische Großmacht an den Rand der Zahlungsunfähigkeit.

In zähen Seeschlachten konnten die erfahrenen Kapitäne ihrer königlichen Hoheit schließlich sogar zweimal eine drohende Invasion der britischen Inseln durch die Spanier abwenden. Die englische Marine entwickelte erstmals eine große Überlegenheit bei der Bewaffnung und der Ausbildung der Seeleute. Nur zahlenmäßig waren sie noch unterlegen.

Elisabeth I. protegierte darüber hinaus die Entwicklung der Londoner Börse und später auch die Gründung der Ostindien Kompanie. Die ehrgeizigen Kaufleute erhielten hierfür einen Freibrief. Auf dieser Basis gelang die langfristige Unterwerfung des indischen Subkontinents mit einem Minimum an eigenem Personal.

Fer aut feri; ne feriaris, feri!“

„Trag oder schlag! Damit du nicht geschlagen wirst, schlag selbst!“

Königin Elisabeth I. erwies sich darüber hinaus als geschickte Reformerin. Sie förderte nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Kultur ihres Landes und bot großen Künstlern wie William Shakespeare eine gesellschaftliche Bühne.

Dabei war sie selbst sehr eloquent und auch persönlich den Künsten zugeneigt. Elisabeth I. beherrschte sechs Sprachen. Sie konnte sehr charmant sein, aber auch kräftig fluchen. Ihr äußeres Erscheinen war dabei von einem dicken, weißen Make Up geprägt. Damit wollte sie möglicherweise die Narben von Pocken überdecken.

Königin Elisabeth I. blieb zeitlebens sowohl ehe- wie auch kinderlos. Sie wurde deshalb in der breiten Bevölkerung als Virgin Queen, als die jungfräuliche Königin, verehrt und befeuerte sehr bewusst dieses positive Image. In Anlehnung an das öffentliche Bild tauften englische Siedler in Nord-Amerika die erste Kolonie auf den Namen Virginia.

Elisabeth I. verstarb im Frühjahr 1603 und hinterließ keine eigene Nachkommen. Deshalb gilt sie als letzte Vertreterin der Tudors. Ihr Thronfolger war Jakob VI. von Schottland aus dem Haus Stuart.

Häufige Fragen zu Königin Elisabeth I. (FAQs)

  • Wie wurde Elisabeth Königin? Sie erbte den Thron von ihrer älteren, aber kinderlosen Schwester Maria Tudor.
  • Warum wurde Elisabeth I. „die jungfräuliche Königin“ genannt? Sie wollte nie heiraten und hatte auch keine Kinder.
  • Was war das Elisabethanische Zeitalter? Damit wird ihre Regierungszeit von 1558 bis 1603 bezeichnet, die eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte brachte.
  • Was war die Todesursache von Elisabeth? Sie starb im Alter von 69 Jahren nach einer Erkrankung an Altersschwäche.
  • Wer erbte den Thron von der „jungfräulichen Königin“? Der schottische König Jakob Stuart erbte die englische Krone und vereinte damit erstmals die beiden Reiche durch Personalunion.

Elisabeth – Tochter von Anne Boleyn

Königsgeschlecht der Tudors

Königin Elisabeth I. von England hieß ursprünglich Elisabeth Tudor. Sie war eine Enkelin von Henry Tudor, der als König Heinrich VII. die Rosenkriege zwischen den Häusern Lancaster und York beendete.

Tudor-Rose
Die weiß-rote Tudor-Rose (Sodacan / CC-BY-SA 3.0)

Bei den Häusern Lancaster und York handelte es sich um Nebenlinien der vormals regierenden Plantagenêts. Diese waren wiederum eine Nebenlinie der skandinavischen Rolloniden, die in Person von Wilhelm dem Eroberer das Königreich England nach der Schlacht bei Hastings im Jahr 1066 unterwarfen.

Elisabeth Tudor gehörte über diese Verbindungen deshalb ebenfalls zu den Nachfahren des skandinavischen Jarl Rollo. Dieser hatte 911 an der französischen Kanalküste das Herzogtum Normandie gegründet und damit eine der größten Dynastien des Mittelalters etabliert. Außer England nahmen die Rolloniden beispielsweise auch Sizilien ein.

Heinrich VIII. und seine sechs Ehefrauen

Nach dem Tod von Henry Tudor wurde sein Sohn als Heinrich VIII. der neue König von England. Er regierte von 1509 bis 1547 und ist vor allem für seine sechs Ehefrauen bekannt:

  1. Katharina von Aragon (1509 – 1533)
  2. Anne Boleyn (1533 – 1536)
  3. Jane Seymour (1536 – 1537)
  4. Anna von Kleve (1540 – 1540)
  5. Catherine Howard (1540 – 1542)
  6. Catherine Parr (1543 – 1547)

Von besonderer Bedeutung sollte Anne Boleyn werden. Sie war wohl sagenhaft attraktiv und verdrehte noch als einfache Hofdame dem lüsternen König völlig den Kopf. Dieser wollte sich dann von seiner ersten Ehefrau Katharina von Aragon scheiden lassen.

Heinrich VIII. Tudor
König Heinrich VIII. Tudor von England (Hans Holbein der Jüngere / gemeinfrei)

Der Papst verweigerte dem verliebten König jedoch die Scheidung. Heinrich befahl dem Erzbischof von Canterbury Thomas Cranmer daraufhin die Auflösung der Ehe.

Papst Paul III. exkommunizierte daraufhin Anne, Heinrich und den Erzbischof. Der König wechselte jedoch einfach seine Konfession und auch die der englischen Kirche.

In diesem Zuge machte er sich dann selbst zum Oberhaupt der neuen Glaubensrichtung, die als „anglikanische Kirche“ bekannt wurde. Um Anne Boleyn den Ehe-Wunsch zu erfüllen, wurde ganz England nur wenige Jahre nach dem Thesenanschlag von Martin Luther nun ebenfalls protestantisch.

Doch Heinrich riss mit diesem Schritt einen tiefen konfessionellen Graben in England auf. Viele Katholiken im Land hielten dem Papsttum die Treue. Es wurde immer wieder versucht, eine gewaltsame Gegenreformation in Gang zu setzen.

Aber aus der Verbindung ging Elisabeth hervor. Ihr Leben war jedoch von den religiösen Konflikten geprägt. Das war auch einer der zentralen Gründe, aus denen es später zu mehreren Verschwörungen gegen sie kam.

Thronfolge von Königin Elisabeth I.

Die junge Prinzessin Elisabeth wurde am 7. September 1533 in Greenwich von Anne Boleyn geboren. Sie soll ein sehr lebhaftes Kind gewesen sein und wurde bereits ab dem dritten Monat von eigenen Dienern aufgezogen. Zu ihrer Mutter konnte sie deshalb nie ein persönliches Verhältnis aufbauen.

Anne Boleyn
Anne Boleyn war die Mutter von Elisabeth I. (gemeinfrei)

Der König hatte jedoch ein Problem mit dem Geschlecht seiner Tochter, was in der Folge wohl auch für die Mutter Anne Boleyn zum Verhängnis wurde. Das Schicksal nahm dann eine dramatische Wende, als Heinrich VIII. sein Interesse für Jane Seymour entdeckte.

Um den Weg für die neue Beziehung frei zu machen, wurde Anklage gegen Anne Boleyn erhoben. Man warf ihr Hochverrat vor. Sie soll mehrfachen Ehebruch, darunter Inzest mit dem Bruder, begangen und sich gegen den König verschworen haben. Historiker halten diese Vorwürfe für wenig glaubhaft.

Der Erzbischof von Canterbury erklärte nun jedoch auch diese Ehe für ungültig. Damit hatte Elisabeth Tudor nur noch den rechtlichen Status eines Bastards. Wenige Tage später wurde Anne Boleyn am 17. Mai 1536 hingerichtet. Zu diesem Zweck reiste ein besonders talentierter Henker aus Frankreich an. Dieser schlug im Tower of London der knienden Frau mit einem Streich den erhobenen Kopf ab.

Als Bastard hatte Elisabeth Tudor eigentlich keine Aussicht auf den Thron. Darüber hinaus wurde sie von ihrem Vater zeitweise explizit von der Thronfolge ausgeschlossen. Aber ihre weiteren Vorgänger konnten keine eigenen Nachkommen zeugen:

  • Heinrich VIII. starb am 28. Januar 1547. Sein unmündiger Sohn Eduard folgte auf den Thron, weil die älteste Tochter Maria aus erster Ehe mit Katharina von Aragon von ihm testamentarisch als nachrangige Thronfolgerin eingestuft wurde.
  • Eduard VI. war König bis zu seinem Tod am 6. Juli 1553. Da er noch im Kindesalter verstarb wurde seine Herrschaft von den beiden Lordprotektoren Edward Seymour und später John Dudley ausgeübt.
  • Jane Grey, eine Nichte von Heinrich VIII., wurde am 10. Juli 1553 zur Königin proklamiert. Sie verlor jedoch interne Machtkämpfe und wurde bereits nach neun Tagen wieder abgesetzt. Ein halbes Jahr später wurde auch sie im Tower of London geköpft.
  • Maria I., besser bekannt als Bloody Mary, war ein Kind aus der ersten Ehe ihres Vaters mit Katharina von Aragon. Sie war die ältere Schwester von Elisabeth Tudor und eine überzeugte Katholikin. Obwohl sie zunächst in der Thronfolge übergangen wurde, kam Maria aufgrund der innenpolitischen Situation und fehlender Alternativen schließlich doch zum Zuge. Während ihrer Herrschaft von 1553 bis 1558 initiierte sie eine blutige Gegenreformation und ließ knapp 300 Protestanten brennen.

Ursprünglich verstanden sich Maria Tudor und Elisabeth Tudor gut. Doch zwischen den beiden Stiefschwestern kam es zum Zerwürfnis, dass auch durch die unterschiedlichen Konfessionen ausgelöst wurde.

Die spätere Königin Elisabeth I. von England wurde sogar des Verrats verdächtigt. Zeitweise hielt man sie deshalb im Tower of London fest. Als sich der Verdacht nicht erhärtete, wurde Elisabeth Tudor nach Woodstock in Oxfordshire gebracht und dort unter Hausarrest gestellt.

Doch Maria Tudor starb am 17. November 1558. Wahrscheinliche Todesursache war ein Krebs im Unterleib. Nur wenige Tage zuvor hatte sie ihre Schwester Elisabeth Tudor rehabilitiert und testamentarisch als Nachfolgerin eingesetzt. Der Hintergrund war, dass sie und ihre Macht-Clique eine Regierungsübernahme durch Maria Stuart von Schottland fürchteten.

Elisabethanisches Zeitalter von 1558 bis 1603

Elisabeth I. wurde am 17. November 1558 als Elisabeth I. von England gekrönt. Sie regierte bis zu ihrem Tod im Frühjahr 1603 und brachte dem Königreich mit ihrer Herrschaft Wachstum und Stabilität. Aufgrund der zahlreichen Erfolge und der kulturellen Blüte des Landes wird diese Phase auch als Elisabethanisches Zeitalter bezeichnet.

Beziehung zu Robert Dudley

Elisabeth I. hatte bereits aus ihrer Jugendzeit einen wichtigen Vertrauten, Robert Dudley, den 1. Earl of Leicester. Beide waren während der Regentschaft von Maria Tudor zeitlich parallel im Tower of London in Haft und sollen auch dort schon eine enge Beziehung gehabt haben.

Robert Dudley
Robert Dudley war Favorit von Königin Elisabeth I. von England (Steven van der Meulen / gemeinfrei)

Bereits bei ihrem Regierungsantritt hatte Elisabeth I. ihren Robert Dudley zum Oberstallmeister ernannt. Ein solcher Master of Horse war eine wichtige Person am königlichen Hof und gehörte dem Kabinett im Rang eines Ministers an.

Robert Dudley erwies sich in diesem Amt als besonders einflussreich. Es soll offensichtlich gewesen, dass Königin Elisabeth I. in ihn verliebt war. Eine Ehe war aus politischen Gründen jedoch ausgeschlossen.

Bis zu seinem Tod am 4. September 1588 war Robert Dudley jedoch der Favorit der Königin. Bis zuletzt betraute sie ihn mit wichtigen Aufgaben. Er hatte in seinem letzten Sommer beispielsweise den Befehl über die Landstreitkräfte, als England unter dem Eindruck einer möglichen Invasion durch die Spanier stand.

Möglicherweise war es diese unerfüllte Liebe zu Robert Dudley, die Elisabeth I. zu einem Leben ohne Ehe und ohne Kinder verleitete. Die zu damaligen Zeiten unübliche Lebensweise brachte ihr die Bezeichnung als „jungfräuliche Königin“ ein. An Bewerbern hatte es ihr nämlich ganz sicher nicht gemangelt:

  • Erik, späterer König von Schweden
  • Franz, späterer Herzog von Anjou
  • Karl, Erzherzog von Österreich
  • Philipp, König von Spanien
  • u.v.m.

Ihre tatsächlichen Motive bleiben jedoch im Dunkeln. Dafür konzentrierte sich Elisabeth I. umso mehr auf die realpolitische Führung des Königreiches.

Geheimdienst des Francis Walsingham

Francis Walsingham wurde 1532 geboren und machte unter der Herrschaft von Elisabeth I. zunächst eine politische Karriere. Doch dank seiner zahlreichen Kontakte ins Ausland, entwickelte sich Francis Walsingham zum ersten englischen Spymaster.

Er baute einen schlagkräftigen Nachrichtendienst mit mindestens 50 Agenten auf. Zu diesem Kreis gehörte beispielsweise der bekannte Dichter und Schriftsteller Christopher Marlowe.

Seine Organisation hatte im Wesentlichen zwei Aufgaben. Sie bekämpften innere Feinde von Königin Elisabeth I. und klärten militärische Bedrohungen im Ausland auf. So konnten beispielsweise mehrere Verschwörungen um Maria Stuart aufgedeckt werden:

  • Die Ridolfi-Verschwörung war ein Komplott englischer Katholiken in den Jahren 1570/71. Die Schlüsselfigur war ein florentinischer Bankier namens Roberto Ridolfi, der als Agent des Papstes nach London entsandt worden war. Trotz oder gerade wegen seiner großen Versprechungen galt der Italiener aber als ein Schwätzer. Er hätte wohl nie die angekündigte internationale Unterstützung für die englischen Katholiken mobilisieren können. Es ist auch nicht bekannt, in wie weit Maria Stuart in das Komplott involviert war. Jedoch wurde ein Schotte mit belastenden Briefen im Sommer 1571 in Dover verhaftet. Die Briefe waren verschlüsselt, aber die Agenten von Francis Walsingham konnten die Codierung schnell knacken. Die übrigen Verschwörer flogen auf. Aber Königin Elisabeth I. war schockiert über die hohe Beteiligung durch englische Adelige. In der Folge schloss sie eine Rückkehr der damals schon gefangenen Maria Stuart nach Schottland grundsätzlich aus.
  • Die Throckmorton-Verschwörung aus dem Jahr 1583 hatte eine parallele Ermordung der Königin, Befreiung von Maria Stuart sowie die Unterstützung von katholischen Invasionstruppen zum Ziel. Zentrale Figur war Francis Throckmorton, der als Sekretär in den Diensten von Maria Stuart stand. Francis Walsingham kam ihm durch seine Kontakte zum spanischen Botschafter auf die Schliche.
  • Die Babington-Verschwörung aus dem Jahr 1586 wurde nach dem späteren Hauptangeklagten Anthony Babington benannt. Der tatsächliche Drahtzieher war jedoch ein Jesuit namens John Ballard. Francis Walsingham konnte aber bereits früh den verschlüsselten Briefverkehr mit Maria Stuart abfangen. Diese Schreiben schmuggelte man in einem hohlen, aber wasserdichten Spund eines Bierfasses. Die Briefe wurden heimlich kopiert und anschließend wieder versteckt, um die Verschwörer in Sicherheit zu wiegen. Dem Linguisten und Code-Knacker Thomas Phelippes gelang es dann, die Texte mit einer Häufigkeitsanalyse zu decodieren. Nach diesem Erfolg versuchte Walsingham sogar, die Texte gezielt zu manipulieren. Im August 1586 ließ er die Verschwörer dann verhaften.

Wirtschaftspolitik von Elisabeth I.

Als Königin Elisabeth I. im Jahr 1558 den Thron bestieg, war England in wirtschaftlicher Hinsicht ein schwaches Land und hatte darüber hinaus große Schulden. Zunächst beendete sie deshalb einen teuren Krieg mit Frankreich.

Königin Elisabeth I. von England
Königin Elisabeth I. von England um 1580 (Nicholas Hilliard / gemeinfrei)

Mit Calais war bereits unter Maria I. Tudor die letzte englische Bastion auf dem Festland gefallen. Im Frieden von Cateau-Cambrésis von 1559 verzichtete Königin Elisabeth I. gegen eine finanzielle Entschädigung auf weitere Ansprüche. Mit diesen Einnahmen wurden Staatsschulden abbezahlt und die Grundlage für eine Sanierung des Haushalts gelegt.

Zur Stabilisierung der Preise erließ sie mehrere Gesetze. Darüber hinaus protegierte Königin Elisabeth I. im Jahr 1566 die Eröffnung der ersten Londoner Börse. Außerdem erließ sie Regeln, die die heimische Industrie schützten. Es durften beispielsweise nur noch Filzhütte aus England verkauft werden.

Aber Elisabeth I. war dennoch die Königin eines relativ armen Landes. Vor allem mit der katholischen Großmacht Spanien konnte man noch lange nicht konkurrieren. Ein Hintergrund war, dass diese über reiche Kolonien in Süd-Amerika verfügten.

Kooperation mit englischen Freibeutern

Elisabeth I. erkannte als erste Königin ihrer Epoche die Potentiale der Privatisierung von militärischen Aufgaben. Dabei griff sie auf ein altes Mittel des See- und Handelskrieges zurück: den Kaperbrief.

Ein Kaperbrief ist ein Schreiben, dass dem Inhaber gestattet, fremde Handelsschiffe aufzubringen. Die ältesten Exemplare von solchen Kaperbriefen stammen aus dem 12. Jahrhundert. Ursprünglich stellten solche Dokumente sogar eine Regulierung des damals noch grenzenlosen Seekrieges dar.

Golden Hind
Replikat der Golden Hind (gemeinfrei)

Mit solchen Briefen konnte Elisabeth I. Kapitäne wie Francis Drake anwerben. Diese finanzierten und organisierten Kaperfahrten dann auf eigenes Risiko.

Wenn sie erfolgreich waren, mussten sie jedoch die Königin an der Beute beteiligen. Dafür waren sie vor Strafverfolgung in der Heimat geschützt.

Elisabeth I. verließ sich dabei jedoch nicht nur auf den Geschäftssinn der jeweiligen Kapitäne. Sie steuerte aus der Staatskasse auch selbst Gelder bei, um ihren Anteil entsprechend zu vergrößern.

Als besonders gewinnbringend erwies sich die Investition in die Kaperfahrt von Drake mit der Golden Hind. Dabei gelang den Engländern sogar ihre erste Weltumsegelung.

Es dauerte zwar mehr als zwei Jahre, bis der Freibeuter zurückkehrte. Die Investoren fuhren jedoch einen sagenhaften Gewinn von 4.700 % ein.

Die Unterstützung der englischen Freibeuter mit solchen halb-offiziellen Aufträgen spülte aber nicht nur Geld in die klamme Staatskasse. Vor allem wurden nun die spanischen Kolonien und Handelswege bedroht. Die waren bis dato ungeschützt und deshalb auch so rentabel.

In der Folge geriet Spanien in eine prekäre Situation. Einerseits wurde der Cashflow der Großmacht gestört, was sogar zum Bankrott einiger Banken führte. Andererseits musste nun in teure Schutzmaßnahmen für die überseeischen Besitzungen investiert werden.

Das einst so lukrative Geschäft der Ausbeutung Süd-Amerikas führte so zu einer imperialen Überdehnung des spanischen Kolonialreiches. Mit nur wenigen Schiffen und minimalem Einsatz von Kapital konnte Elisabeth I. so die strategische Lage in der Karibik und Süd-Amerika zu Gunsten von England drehen.

Gründung von Virginia durch Walter Raleigh

Hoch in der Gunst von Königin Elisabeth I. stand mit Sir Walter Raleigh ein weiterer Entdecker und Seefahrer. Er gehörte zu ihrem engsten Beraterkreis und wurde mit besonderen Handelsprivilegien ausgestattet.

Raleigh organisierte Expeditionen nach Nord-Amerika. Diese führten zur Gründung einer Siedlung auf Roanoke Island im heutigen Bundesstaat North Carolina.

Sir Walter Raleigh 1598
Sir Walter Raleigh diente Königin Elisabeth I. von England (William Segar / gemeinfrei)

Diese ersten englischen Siedlungsversuche waren zwar nicht besonders erfolgreich. Aber dennoch wurde bereits im Jahr 1584 die Kolonie „Virginia“ ausgerufen.

Das Gebiet der damaligen Kolonie Virginia entsprach jedoch nicht dem gegenwärtigen Bundesstaat Virgina. Vielmehr handelte es sich um eine Region, die sich über die heutigen Staaten Virginia, West Virginia, North Carolina, Kentucky, Tennesse und Ohio erstreckte.

Königin Elisabeth I. selbst interessierte sich aber nicht einmal besonders für Nord-Amerika. Erst unter ihrem Nachfolger wurde im Jahr 1607 mit Jamestown die erste dauerhafte Siedlung der Engländer errichtet. Sie konnte wohl nicht ahnen, was für eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte nach ihrem Tod von diesen Niederlassungen ausgehen sollte.

Dabei gingen die Engländer nach bewährtem Schema vor und ließen ein privates Unternehmen das Risiko tragen. In der Namenstradition mit Bezug auf Königin Elisabeth I. erhielt diese Organisation den Namen „Virgina Company“.

Ab dem Jahr 1612 sollte dann die boomende Entwicklung der Kolonie einsetzen. Ein englischer Siedler namens John Rolfe, der spätere Ehemann der Indianer-Prinzessin Pocahontas, hatte wohl von Trinidad einige Tabakpflanzen mitgebracht. Das Kraut gedieh bestens im Klima von Virginia und entwickelte sich schnell zu einem sehr wertvollen Handelsgut.

  • Im Jahr 1618 wurde Virginia-Tabak im Wert von 20.000 Pfund exportiert.
  • Im Jahr 1638 betrug der Wert der Exporte bereits drei Millionen Pfund.

Angesichts des damaligen Wertes eines englischen Pfunds waren das enorme Summen. Im Vergleich dazu hatte die Ladung eines Handelsschiffes mit den spanischen Einnahmen aus Malaysia, dass 1587 vom Freibeuter Drake vor den Azoren aufgebracht wurde, einen Wert von 115.000 Pfund.

Hinrichtung der Maria Stuart

Maria Stuart wurde am 8. Dezember 1542 geboren. Sie war die Königin von Schottland und durch eine Ehe auch vorübergehend die Königin von Frankreich. Die Stuarts, oder auch Stewarts, waren ein sehr altes, bretonisches Adelsgeschlecht, dass bereits in den Diensten von Robert the Bruce stand.

In der Schlacht von Bannockburn im Jahr 1314 hatte Walter Stuart den linken Flügel der schottischen Rebellen geführt. Damit trug er wesentlich zum Sieg im Unabhängigkeitskrieg bei und heiratete anschließend die Tochter des Königs.

Loch Leven Castle
Maria Stuart war Gefangene in Loch Leven Castle. (gemeinfrei)

In dieser Erbfolge stellten die Stuarts mit Robert II. bereits ab 1371 den König von Schottland. Zweihundert Jahre später folgte in dieser Rolle dann Maria als die Queen of Scots.

Doch Maria Stuart verscherzte es sich mit großen Teilen des schottischen Adels. Es kam zu einer Revolte und sie wurde ein Jahr lang in Loch Leven Castle gefangen gehalten. Von dort aus gelang ihr mit Hilfe eines jungen Wärters die Flucht.

Anschließend wandte sich Maria Stuart mit einem Hilfegesuch an die englische Königin. Diese Bitte war klang ziemlich absurd: Die katholische Maria Stuart hatte den Anspruch von Elisabeth I. auf den Thron als ein Kind aus zweiter Ehe nie anerkannt. Vielmehr sah sie sich selbst als legitime Erbin der englischen Krone und führte diese nach einer Proklamation im Jahr 1558 auch in ihrem Wappen.

Elisabeth I. war dem Anliegen von Maria Stuart dennoch grundsätzlich zugeneigt, wohl weil die beiden Frauen denselben Stand hatten. Die englische Königin griff dann zu einem sehr geschickten Manöver, um sich alle Optionen zunächst offen zu halten. Sie befahl im Herbst 1568 die Untersuchung einer alten Mordanklage gegen Maria Stuart und ließ sie in Haft nehmen.

Dieses Zeitspiel von Königin Elisabeth I. sollte am Ende ganze 18 Jahre lang dauern. Maria Stuart verbrachte ihre Haft jedoch unter sehr komfortablen Bedingungen in diversen Schlössern.

William Cecil, ein enger Berater von Elisabeth I., verhandelte in der Zeit auch über die Anerkennung des Thronanspruches. Doch jegliche Gespräche scheiterten letztlich an der vermeintlichen oder auch tatsächlichen Beteiligung von Maria Stuart an Verschwörungen gegen die Königin.

Die Verschwörungen führten zu einem Sinneswandel bei Elisabeth I. gegenüber Maria Stuart. Die alte Mordanklage wurde um einen Vorwurf erweitert: Hochverrat.

Man verurteilte die Königin der Schotten zum Tode durch das Schwert. Verglichen mit der üblichen Strafe (Hängen, Ausweiden und Vierteilen) war das normalerweise ein relativ humaner Tod. Maria Stuart erhielt jedoch nicht die Gnade eines erfahrenen Henkers.

Ihr Scharfrichter brauchte drei Hiebe, bis der Kopf abgetrennt war. Einer Legende nach endete die Hinrichtung der Queen of Scots dann in einer bizarren Szene:

Der Henker wollte seinen Zuschauern den Kopf von Maria Stuart präsentieren. Doch er hob diesen nur an den langen Haaren ihrer Perücke. Das geschorene Haupt von Maria Stuart fiel deshalb herunter, rollte anschließend über den Boden und zog eine Blutspur hinter sich her. Währenddessen sprang der erschrockenen Schoßhund aus den Kleidern der Toten hervor und wurde dabei ebenfalls von Blut überströmt.

Abwehr der spanischen Armada

König Philipp II. von Spanien war der Witwer von Maria I. Tudor. Dennoch hatte er einst um die Hand von Elisabeth I. geworben. Doch nach der Hinrichtung von Maria Stuart wollte er die Engländer unterwerfen und das Land auch wieder zum Katholizismus bekehren.

Erstmals im Jahr 1587 versuchte der spanische König eine Armada, bestehend aus einer Flotte und Landstreitkräften, in Cadiz zu versammeln. Agenten klärten diese Bedrohung jedoch sehr früh auf. Ein präventiver Gegenschlag der englischen Marine unter dem Befehl von Sir Francis Drake verhinderte den ersten Versuch einer Invasion bereits im Ansatz.

Spanische Armada
Die Marine von Elisabeth I. zerstörte 1588 eine spanische Armada (Philip James de Loutherbourg / gemeinfrei)

1588 gelang jedoch die Mobilisierung einer spanischen Armada. Diese bestand aus sehr großen, aber dafür auch langsamen Schiffen, die nach Möglichkeit eine enge Formation hielten.

Die Royal Navy bestand dafür aus schnellen, wendigen Schiffen. Sie verfügten außerdem über Kanonen aus Bronze. Die hatten zwar weniger Durchschlagskraft, aber dafür eine deutlich höhere Reichweite als die eisernen Kanonen der Spanier. Außerdem nutzten die Engländer ihre neu entwickelte „Breitseite“. Dabei wurde mit allen Geschützen auf einer Schiffsseite parallel gefeuert.

Dank günstiger Winde konnte die Marine von Königin Elisabeth I. die spanische Armada in ein Seegefecht von zehn Tagen im Ärmelkanal verwickeln. Die englischen Schiffe hielten ihre Gegner immer soweit auf Distanz, dass sie selbst kaum Verluste erlitten.

Von besonderer Bedeutung war der Einsatz von Brandern. Dabei handelte es sich um brennende Schiffe, die man gezielt in die gegnerische Formation treiben ließ.

Die dichten Linien der Spanier konnten mit solchen Brandern aufgesprengt werden. Die englische Marine hatte dann leichtes Spiel bei den Angriffen auf einzelne Schiffe der spanischen Armada.

Ein großer Glücksfall für Königin Elisabeth I. war auch die persönliche Unfähigkeit des spanischen Admirals Alessandro Farnese, der nicht mit seinem namensgleichen Ur-Großvater Papst Paul III. verwechselt werden darf. Der spanische Kommandeur entschied sich nach den ersten Verlusten nämlich für eine Flucht der Armada um die britische Hauptinsel herum.

Auf dieser langen Route zurück in die Heimat waren die Katholiken weiteren Angriffen ausgesetzt. Dabei erlitten sie sogar noch größere Verluste als während der eigentlichen Schlacht im Ärmelkanal.

Die spanische Armada war anschließend so zerzaust, dass sich Königin Elisabeth I. sogar zu einem Gegenschlag hinreißen ließ. Unter der Führung von Sir Francis Drake landeten 1589 englischen Invasionstruppen auf der iberischen Halbinsel. Die Unternehmung entwickelte sich nach der Plünderung der Lager von A Coruña und einem anschließenden Saufgelage der Soldaten jedoch ebenfalls zum Desaster.

Gründung der Ostindien Kompanie

Zum 31. Dezember 1600 stellte Königin Elisabeth I. von England einigen Kaufleuten von der Londoner Börse einen Freibrief aus. Sie durften eine Aktiengesellschaft gründen und Kapital für eine Expedition sammeln.

Im Gegenzug durfte diese British East India Company für 15 Jahre den Handel zwischen dem Kap der Guten Hoffnung und der Magellanstraße abwickeln. Im Jahr 1602 stachen dann fünf Schiffe unter der Führung von Kapitän James Lancaster in See.

Die eigentliche Erfolgsgeschichte dieser Aktiengesellschaft sollte Elisabeth I. zwar nicht mehr erleben, die Expansion der Organisation war dennoch atemberaubend:

  • 1615 wurde ein Handelsabkommen mit dem Mogulkaiser geschlossen. Dieser kontrollierte etwa 70 % des indischen Subkontinents und gestattete den Engländern exklusive Handelsrechte im Tausch für europäische Waren.
  • 1634 erweiterte der Mogulkaiser die Rechte der englischen Kaufleute, deren Kerngeschäft nun der Handel mit Baumwolle, Seide, Indigo, Salpeter und Tee war.
  • 1647 hatte die Ostindien Kompanie bereits 23 Kontore in Indien, für deren Betrieb nur 90 Angestellte benötigt wurden. Im Laufe der Zeit entwickelten sich drei besonders wichtige Standorte heraus:
    • Fort William in Bengalen (seit 1612)
    • Fort St. George in Madras (seit 1639)
    • Bombay Castle (seit 1668)
  • 1657 erneuerte Oliver Cromwell den Freibrief der Ostindien Kompanie mit geringfügigen Änderungen, so dass die Aktiengesellschaft auch den Bürgerkrieg in der Heimat überstand.
  • 1670 erhielt die Ostindien Kompanie durch fünf Erlasse von König Charles II. quasi-staatliche Rechte. Die Kaufleute konnten von da an:
    • Festungen bauen,
    • Soldaten rekrutieren,
    • Krieg erklären,
    • Bündnisse und Frieden schließen,
    • Zivil- und Strafgerichtsbarkeit durchsetzen.
  • In den 1680er Jahren erfolgte eine rasante Militarisierung der Kompanie und die Aktiengesellschaft war schließlich ein quasi souveräner Staat in Indien.

Auf Basis des Freibriefes von Königin Elisabeth I. von 1600 entwickelte sich die Ostindien Kompanie zu einem der wichtigsten Teilnehmer des Welthandels. Darüber hinaus führte die Aktiengesellschaft auch Stellvertreterkriege gegen andere Großmächte wie Frankreich und die Niederlande.

Doch die Organisation entwickelte auch maßgeblichen Einfluss auf die Willensbildung der Regierung. Ihren Status und ihre Privilegien verloren die Kaufleute erst nach der Umwandlung von Indien zur Kronkolonie durch Königin Victoria im Jahr 1858.

Goldene Rede der Virgin Queen

Am 30. November 1601 hielt Elisabeth I. eine Rede vor 140 Abgeordneten des Parlamentes. Diese hatten sich über die ungerechte Verteilung von Handelsrechten beschwert.

Die Rede gilt als letzter öffentlicher Auftritt der Königin. Sie soll die Herzen der Abgeordneten so berührt haben, dass alle 140 Männer ihr hinterher die Hand küssten. Nachträglich bildete sich die Bezeichnung als „Goldene Rede“ heraus:

„Es gibt kein Juwel, sei es noch so hoch im Preis, das ich über dieses Juwel stelle: ich meine eure Liebe. Diese achte ich mehr als alle Schätze oder Reichtümer. Diese wissen wir zu bewerten, doch Liebe und Dankbarkeit halte ich für unbezahlbar. Und hat mich Gott auch hoch erhoben, ist das, was ich als Ruhm meiner Krone zähle, dass ich mit eurer Liebe regiert habe.“

Tod und Thronfolge

Elisabeth I. wurde im Februar 1603 schwer krank und verlor ihre Energie. Sie litt unter Schlaflosigkeit und verstarb nur wenige Wochen später am 24. März 1603 im Alter von 69 Jahren.

Ihre letzten Worte soll Königin Elisabeth I. an ihren Berater Robert Cecil gerichtet haben. Dieser hatte nach dem Tod des Vaters William Cecil dessen Rolle an der Seite der Monarchin eingenommen. Er hatte sie wohl aufgefordert, sich auszuruhen:

„Kleiner Mann, kleiner Mann, das Wort »müssen« ziemt sich nicht, wenn man mit Fürsten spricht.“

Nur wenige Stunden nach dem Tod von Elisabeth I. wurde Jakob VI. von Schottland, der Sohn von Maria Stuart, als König Jakob I. von England ausgerufen. Durch diese Thronfolge wurden erstmals in der Geschichte die Königreiche England und Schottland in einer Personalunion vereinigt. Er gilt deshalb auch als Vater von Großbritannien.

Der neue König mühte sich sehr, seine Abstammung von Heinrich VII. zu betonen. Er stellte Königin Elisabeth I. in der Öffentlichkeit als letztes Mitglied der nun verstorbenen Tudor-Dynastie dar. Mit ihm begann die Herrschaft eines neuen Geschlechtes auf dem englischen Thron – dem Haus Stuart.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Sir Henry Morgan – englischer Freibeuter

Über die Herkunft von Henry Morgan ist wenig bekannt. Er gab 1635 als sein Geburtsjahr an und stammte wohl aus einer walisischen Gegend zwischen Cardiff und Newport.

Englische Freibeuter in der Karibik
Henry Morgan – „Chefadmiral der karibischen Freibeuter“ (gemeinfrei)

Der familiäre Hintergrund von Henry Morgan kann jedoch nicht ganz eindeutig geklärt werden. Man weiß auch nicht, wie es ihn in die Karibik verschlug. Dort entwickelte er sich jedoch schnell zu einem berüchtigten Freibeuter, der seine englischen Kaperbriefe gerne nach Gutdünken interpretierte.

Als charismatischer Anführer gelang ihm bereits früh die Organisation von eigenen Raubzügen. Dabei nutzte er die kleine Île à Vache südlich von Haiti als Drehscheibe für seine Abenteuer. Die Insel ist durch gefährliche Riffe geschützt und bot den Piraten vor allem auch Süßwasser.

Henry Morgan war sehr um seine Attraktivität als Auftraggeber für karibische Freibeuter bemüht. Zu diesem Zweck ließ er den „Piratencodex“ entwickeln. Dabei handelte es sich um eine Art von Sozialversicherung für Piraten, in deren Rahmen jedoch auch die Verteilung der Beute und Mitbestimmungsrechte geregelt wurden.

„Henry bittet zum Rendezvous.“

Als selbsternannter „Chefadmiral aller Bukaniersflotten und Generalissimo der vereinigten Freibeuter von Amerika“ konnte Henry Morgan bis zu 1.800 Mann auf 36 Schiffen mobilisieren. An der Spitze dieser Streitmacht gelang sein vermeintlich größter Coup, die Plünderung von Panama-Stadt im Jahr 1671.

In wirtschaftlicher Hinsicht war die Aktion jedoch wohl eher ein Reinfall. Überhaupt wird die tatsächliche Bedeutung von Henry Morgan in populären Publikationen gerne stark übertrieben. Im Gegensatz zu dem Freibeuter Sir Francis Drake hatten seine Aktionen kaum Bedeutung für das Ringen der Großmächte England und Spanien.

Außerdem hatte England zum Zeitpunkt der Plünderung von Panama bereits Frieden mit Spanien geschlossen. Deshalb wurde Henry Morgan nach seiner Rückkehr auf Jamaika verhaftet und nach London gebracht.

Doch der Pirat saß nicht lange im Gefängnis. Er wurde schnell begnadigt und anschließend sogar zum Ritter geschlagen. Fortan trug der Freibeuter den Namen Sir Henry Morgan. Des Weiteren ernannte man ihn zum Vizegouverneur von Jamaika.

In offizieller Funktion entwickelte sich der Pirat nach und nach zu einem gefürchteten Jäger der Bukaniere und brachte frühere Weggefährten an den Galgen. Doch Sir Henry Morgan war zeitlebens auch ein starker Trinker. Im fortschreitenden Alter kam neben dem Alkoholismus noch ein schlechtes Gewissen wegen seiner zahllosen Greueltaten hinzu.

Sir Henry Morgan spendete schließlich aus Reue große Teile seines Vermögens an die Kirche. Am 25. August 1688 verstarb er auf Jamaika gegen 11 Uhr morgens. Als mögliche Todesursache stehen wahlweise Tuberkulose, Syphilis oder Leberversagen im Verdacht.

Aber Henry Morgan ist als Pirat eine sehr populäre Figur geworden. Bis heute wird sein Leben auch bei nichtigen Anlässen mit der Rumsorte „Captain Morgan“ exzessiv gefeiert.

Chefadmiral und Generalissimo der Bukaniere

Über die Jugend von Henry Morgan liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor. Es ist auch nicht bekannt, wie es ihn in die Karibik verschlug.

Doch auf Jamaika angekommen, beteiligte er sich ab 1665 an den Raubzügen der englischen Freibeuter gegen die Spanier. Im Gegensatz zu seinen Kameraden verprasste Henry Morgan die Beute jedoch nicht in den Kneipen und Bordellen der Karibik-Insel.

Stattdessen nutzte er seine Einnahmen als Startkapital für den Aufbau seiner Selbstständigkeit. Bereits nach drei Jahren hatte Henry Morgan die Mittel, um eigene Unternehmungen zu starten.

Bukaniere – Piraten von Tortuga

Zur Zeit von Henry Morgan wurde die karibische See von den sogenannten Bukanieren oder auch Buccanieren heimgesucht. Der Begriff bedeutet übersetzt soviel wie „Fleischräucherer“, aber wurde in der Folge zum Sammelbegriff für alle Arten von Piraten.

Ursprünglich waren die Bukaniere jedoch siedelnde Jäger aus Frankreich, die auf Hispaniola lebten. Sie nutzten einen speziellen Grill mit niedriger Flamme, um geschossene Tiere zu zubereiten. Daher kam dann auch der Name.

Ungefähr um 1630 wurden die Bukaniere von den Spaniern auf die Insel Tortuga im Norden von Haiti verdrängt. Doch dort konnten sie sich festsetzen. Vor Ort erhielten die Bukaniere dann viel Zulauf von weiteren Franzosen, aber auch Holländern und Engländern.

Aus den Jägern wurden die Brüder der Küste. Als Piraten griffen sie mit kleinen wendigen Schiffen die schweren Galeonen der Spanier an. Anschließend brachten sie ihre Beute ins englische Port Royal auf Jamaika.

Für etwa 50 Jahre wurden die Bukaniere von den Engländern toleriert und teilweise sogar aktiv gefördert. Neben der Ausstellung von Kaperbriefen entsandte die englische Krone mit Christopher Myngs beispielsweise auch einen Marine-Offizier, um die Piraten zwischenzeitlich aktiv zu führen. Die Blütezeit der Bukaniere endete sogar erst 1717, als England eine Generalamnestie gewährte.

Île à Vache – die Schatzinsel

Henry Morgan entdeckte mit der Île à Vache südlich von Haiti einen idealen Standort für die Planung seiner Unternehmungen. Von dort aus gab er die Parole aus, um die Bukaniere zu rufen: „Henry bittet zum Rendezvous.“

Die Insel ist durch gefährliche Riffe sehr gut geschützt, so dass sie dort vor Angriffen sicher waren. Außerdem finden sich auf der Île à Vache ein großer Süßwasser-See für die Wasserversorgung sowie Nutztiere.

Die zahllosen Höhlen auf der Île à Vache waren darüber hinaus bestens als Versteck für Schätze geeignet. Auf der Insel konnten sich die Piraten deshalb auch für lange Zeiträume aufhalten und wilde Orgien feiern.

Angriff auf Portobelo 1668

Im Frühjahr 1668 konnte Henry Morgan 500 Freibeuter mobilisieren, die auf vier Schiffen und acht Schaluppen verteilt waren. Mit dieser Meute griff er die spanische Hafenstadt Puertobelo im heutigen Panama an.

Portobelo war eine Schlüsselstation für den Export von erbeuteten Edelmetallen wie Gold und Silber aus Süd-Amerika. Doch die Spanier verschifften auch Perlen, Edelsteine, Edelhölzer, Indigo und Kakao.

Die Güter wurden entweder aus dem Hinterland über Karawanen oder mit Hilfe von Küstenseglern herbeigeschafft. Portobelo diente dabei als Umschlagplatz für den Transport über den Atlantik. Deshalb wurde der Hafen von vier Forts gesichert, in denen insgesamt etwa 600 Spanier stationiert waren.

Doch Henry Morgan entschied sich für einen nächtlichen Angriff über Land. Als Vorwelle schickten die Piraten gefangene Mönche mit Sturmleitern, die so als menschliche Schutzschilde dienten. Davon wurden die Verteidiger völlig überrascht und die Schlacht konnte leicht gewonnen werden.

Bei dem Angriff auf Portebelo von 1668 hatte Henry Morgan einen Kaperbrief von Sir Thomas Modyford bei sich, dem Gouverneur von Jamaika. Damit war er vor einer Strafverfolgung zumindest durch die englischen Behörden geschützt.

Die Beute in Portebelo war schon beträchtlich. Aber Henry Morgan pokerte noch höher. Er drohte den spanischen Behörden in Panama-Stadt, die karibische Hafenstadt Portobelo gänzlich zu vernichten. Dies hätte zu einer langfristigen und sehr teuren Störung der Warenströme geführt.

So erpresste Henry Morgan ein Lösegeld für die Freigabe von Portobelo. Diese Zahlung machte letztlich den größten Teil seiner Gewinne aus.

Raubzüge von Maracaibo und Gibraltar

Nach bewährtem Schema zog Henry Morgan im Jahr 1669 erneut mit 500 Piraten los. Dieses mal lagen seine Ziele weiter östlich am Maracaibo-See im heutigen Venezuela.

Henry Morgan und seine Freibeuter konnten die Städte Maracaibo und Gibraltar plündern. Erneut machten sie große Beute.

Piratencodex des Henry Morgan

Henry Morgan bemühte sich sehr um seine Attraktivität als Auftraggeber. Dafür ließ er wahrscheinlich durch den holländischen Wundarzt Alexandre Olivier Exquemelin einen Piratencodex entwickeln.

Diese Articles of Agreement enthielten dabei ganz unterschiedliche Paragraphen. Teilweise handelte es sich um eine Art von früh-neuzeitlicher Sozialversicherung, aber es wurden auch weitere Fragen geklärt:

  • Demokratische Mitsprache bei der Wahl der Kapitäne wurde geregelt.
  • Die Verteilung der Beute wurde abgesprochen.
  • Die Versorgung bei einer Verwundung wurde geklärt, beispielsweise: „Sie erhalten für den Verlust eines rechten Arms 600 Piaster oder sechs Sklaven, für den Verlust eines linken Arms 500 Piaster oder fünf Sklaven…“

Alexandre Exquemelin war einer der wenigen echten Vertrauten von Henry Morgan. Von ihm stammte auch ein Augenzeugenbericht der Schreckenstaten: „Die Amerikanischen Seeräuber“

Darin wurden Folter und Morde durch die Bukaniere teils sehr genau beschrieben: „Sie drehten ihm einen Strick um den Kopf, schnitten ihm Nase und Ohren ab und hingen ihn an seinem Glied auf.“

Auch auf die Vergewaltigungen von Frauen ging Alexandre Exquemelin ein. Manche überlebten nur durch Gefügigkeit und Henry Morgan beteiligte sich an diesen Übergriffen.

Plünderung von Panama-Stadt 1671

Im Jahr 1671 startete Henry Morgan sein wohl umfangreichstes Unternehmen. Er stellte 1.800 Mann auf, die mit Hilfe von 36 Schiffen die größte und reichste Niederlassung der Spanier in Süd-Amerika plündern sollten – Panama-Stadt.

Henry Morgan musste die Hafenstadt am Pazifik jedoch über den Landweg angreifen. Deshalb führte er seine kleine Streitmacht von einem Landeplatz auf der karibischen Seite in einem neun-tägigen Fußmarsch über den Isthmus von Panama.

Henry Morgan und seine Bukaniere konnten die Spanier dieses mal jedoch nicht so leicht überraschen. Ein Überläufer hatte sie verraten. Erst nach heftigen Kämpfen wurde die Stadt eingenommen.

Doch die Plünderung von Panama-Stadt war weniger ergiebig als erhofft. Ein großer Teil der Schätze war auf Schiffe gerettet worden, die rechtzeitig in den Pazifik ablegen konnten. Noch dazu brach am Tag nach der Besetzung ein Großbrand aus, der nicht mehr zu bändigen war.

Außerdem hatte Henry Morgan nun auch keinen Ansprechpartner für Forderungen nach Lösegeld wie nach der Plünderung von Portebelo. Der vermeintlich größte Coup des Chefadmirals aller Freibeuter war deshalb in wirtschaftlicher Hinsicht wohl eher ein Reinfall.

Die fehlende Beute führte auch zu großen Spannungen unter den Bukanieren. Henry Morgan wurde sogar verdächtigt, Gewinne vor seinen Leuten verheimlicht zu haben.

Verletzung des Vertrages von Madrid

Die Plünderung von Panama-Stadt im Jahr 1671 war jedoch nicht nur ein finanzieller Fehlschlag. Henry Morgan hatte auch Pech mit dem Timing.

Als er nach Jamaika zurückkam, erfuhr er vom Friedensschluss zwischen England und Spanien. Sein Überfall hatte jedoch erst stattgefunden, nachdem dieser Friedensvertrag von Madrid zwischen den Großmächten bereits geschlossen war.

Die englischen Behörden mussten deshalb auf seinen Bruch des Friedensvertrages reagieren. Henry Morgan und Sir Thomas Modyford wurden verhaftet und nach London geschickt.

Doch in England nahmen die Dinge eine glückliche Wendung für den charismatischen Freibeuter. Die britische High Society hatte ihre Freude an dem durchtriebenen und vor allem auch sehr erfolgreichen Piraten.

Henry Morgan wurde im Jahr 1674 nicht nur begnadigt. Vielmehr wurde der Freibeuter vom englischen König sogar zum Ritter geschlagen.

Der Chefadmiral der Freibeuter durfte sich fortan als Sir Henry Morgan bezeichnen. Des Weiteren ernannte man den Oberschurken der Karibik sogar zum Vizegouverneur von Jamaika. Doch damit war nun ein neuer Auftrag verbunden. Fortan war die Bekämpfung und nicht mehr die Förderung der Piraterie seine Aufgabe.

Sir Henry Morgan – Vizegouverneur von Jamaika

Im Jahr 1676 segelte Sir Henry Morgan auf der Jamaica Merchant in Richtung Port Royal. Das Schiff lief allerdings vor der Île à Vache auf ein Riff.

Sir Henry Morgan
Sir Henry Morgan (gemeinfrei)

Insgesamt war er wohl einfach kein guter Seemann und hatte nun sogar schon zum vierten Mal ein Schiff auf Grund gesetzt.

Sir Henry Morgan konnte sich jedoch retten. Später wurde ein großer Teil der Waffen und der Munition geborgen. Diese verwendete man für die Bewaffnung von Port Royal.

Die Hafenstadt auf Jamaika wurde zu einem späteren Zeitpunkt noch deutlich stärker ausgebaut. Sir Henry Morgan befürchtete nämlich eine Invasion dieser englischen Basis in der Karibik.

Bekämpfung der Piraterie in der Karibik

Nach seiner Ankunft auf Jamaika begann Sir Henry Morgan jedoch nicht sofort mit der Bekämpfung der Piraten. Vielmehr pflegte er zunächst die alten Beziehungen und investierte sogar in Schiffe seiner früheren Freunde.

Bis 1678 operierten die Bukaniere dann mit Kaperbriefen des französischen Gouverneurs von Tortuga. Dafür wurde Sir Henry Morgan schließlich sogar vor dem Parlament von Jamaika angeklagt.

Überhaupt entwickelte sich Sir Henry Morgan auf Jamaika zu einem Wirbelsturm der Kommunalpolitik. Zahlreiche Feindschaften und Intrigen prägten seine Zeit als Politiker auf der Karibik-Insel.

Von besonderer Bedeutung war beispielsweise Sir Thomas Lynch. Dieser amtierte dreimal als Gouverneur von Jamaika und gehörte ursprünglich zu den Protektoren der Freibeuter. Doch mit dem politischen Aufstieg von Sir Henry Morgan wurde Lynch zu einem der wichtigsten Konkurrenten.

Fortifikation von Port Royal auf Jamaika

Sir Henry Morgan rechnete ab 1678 mit einer Invasion der inzwischen eher feindlichen gesonnenen Bukaniere. Darüber hinaus war er ab dieser Zeit auch als kommissarischer Gouverneur tätig.

Kanone Jamaika
Sir Henry Morgan befestigte Port Royal. (gemeinfrei)

Er ließ deshalb die Befestigung der Stadt verstärken. Beispielsweise erhöhte Sir Henry Morgan die Zahl der Kanonen von 60 auf 100 Stück.

Innerhalb von nur zwei Jahren wurde die Hafenstadt eine der am besten gesicherten Niederlassungen in der Karibik.

Port Royal ging bis auf das Fort jedoch bei einem Erdbeben im Jahr 1692 unter. Die Reste der Stadt finden sich jedoch heute noch auf dem Grund einer Lagune.

Alkoholismus und Tod im Jahr 1688

Im Jahr 1684 zahlte Sir Thomas Lynch 50.000 Pfund an den englischen König und wurde dafür wieder einmal zum Gouverneur von Jamaika ernannt. Sir Henry Morgan wurde daraufhin seine Position als Stellvertreter aberkannt und er verlor auch seine militärische Befehlsgewalt.

Der alternde Mann nahm die Nachricht sehr schlecht auf und entwickelte sich in der Folge endgültig zum schweren Alkoholiker. Lynch verstarb zwar wenig später und Sir Henry Morgan erhielt wieder eine inoffizielle Führungsrolle auf der Insel.

Aber der ehemalige Chefadmiral der Freibeuter verfiel immer mehr ins Delirium. Der Arzt Sir Hans Sloane diagnostizierte sogar Ödeme. Das sind Einlagerungen von Wasser im Gewebe in diesem Fall aufgrund von starkem Alkoholmissbrauch.

Zugleich wurde ein schlechtes Gewissen aufgrund seiner Greueltaten zum steten Begleiter. In der Hoffnung auf eine Befreiung von dieser seelischen Last spendete Sir Henry Morgan große Teile seines Vermögens an die St. Peters Church.

Dennoch verstarb Sir Henry Morgan am 25. August 1688 als reicher Mann. Er besaß drei Plantagen und etwa 130 Sklaven sowie ein nennenswertes Vermögen in Cash.

Der ehemalige Pirat erhielt in Port Royal ein Staatsbegräbnis mit 22 Salutschüssen. Das entsprach keinesfalls dem üblichen Protokoll und war sogar ein Schuss mehr, als einem fremden Monarchen bei einem Staatsbesuch zu Teil wurde.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
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Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
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20. Jahrhundert

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Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
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LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
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Adolf HitlerDiktator / Deutschland
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Erwin RommelOffizier
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Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
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Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
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Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
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Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
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Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
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Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Sir Francis Drake – Pirat der Königin

Sir Francis Drake wurde um 1540 in der kleinen Hafenstadt Tavistock in der britischen Grafschaft Devon geboren. Das genaue Datum seiner Geburt ist unbekannt. Er war das älteste von zwölf Kindern einer protestantischen Bauernfamilie.

Statue von Sir Francis Drake in Plymouth
Sir Francis Drake in Plymouth (gemeinfrei)

Der Vater von Francis Drake, ein Pastor, brachte ihm das Lesen und Schreiben bei. Doch er musste bereits als Junge selbst für seinen Lebensunterhalt sorgen. Deshalb heuerte er im Alter von 13 Jahren als Schiffsjunge auf einem kleinen Handelsschiff an, dass im Ärmelkanal zwischen Plymouth und dem Festland unterwegs war.

Francis Drake muss bereits in jungen Jahren ein sehr talentierter Seemann gewesen sein. Er lernte an Bord das Navigieren. Dann wurde er zunächst zum Matrosen und dann zum Steuermann befördert.

Als der Besitzer des Schiffes verstarb, erbte Franics Drake im Alter von nur 20 Jahren das Gefährt. Der damalige Konflikt zwischen England und Spanien beendete jedoch vorzeitig die Aussicht auf eine zivile Karriere. Doch zu dieser Zeit stellte die britische Krone bereits Kaperbriefe für ambitionierte Kapitäne aus.

Im Jahr 1566 begleitete Francis Drake dann den englischen Freibeuter James Lovell zu den kapverdischen Inseln im Atlantik. In diesem Zug lehrte der junge Offizier die maritime Gefechtsführung. Dabei konnten sie bereits einige feindliche Schiffe kapern. Sie erbeuteten auch eine wertvolle Fracht dieser Zeit: afrikanische Sklaven.

1567 war Francis Drake an einer vergleichbaren Kaperfahrt unter dem Befehl seines Vettern John Hawkins beteiligt. Dabei gelang die Eroberung der portugisischen Karavelle „Gracia Dei“ bei den Kapverden.

Die Fahrt ging weiter in die Karibik, wo der aufstrebende junge Mann dann das Kommando über die „Judith“ erhielt. Die Fahrt endete jedoch letztlich in einer Katastrophe mit vielen Verlusten.

Ab 1570 organisierte Francis Drake eigene Kaperfahrten. Im Namen ihrer Majestät, Königin Elisabeth I. von England wurde er in den kommenden fast 20 Jahren zum gefürchteten Freibeuter. Dabei gelang dem Draufgänger auch die erste englische Weltumsegelung auf der Flucht vor seinen spanischen Feinden.

Mit seinen Beutezügen setzte Francis Drake zwar nur Nadelstiche. Aber er zwang die Spanier zu kostenintensiven Gegenmaßnahmen. So konnte er persönlich dennoch einen erheblichen Einfluss auf den Konflikt der Großmächte nehmen.

„Ich habe den Bart des spanischen Königs versengt!“

Im Jahr 1581 wurde er für seine Erfolge geadelt und zu Sir Francis Drake ernannt. Darüber hinaus verteidigte er die britischen Inseln auch gegen die spanische Armada. Dabei erreichte er den Rang eines Admirals.

El Draque – Freibeuter ihrer Majestät

Verhältnis von England und Spanien

Während Francis Drake ein junger Mann war, kam es zu schweren Spannungen um den englischen Thron. Dabei wurden Erbstreitigkeiten der Töchter von Heinrich VIII. und auch konfessionelle Konflikte ausgetragen.

Zunächst ging die Krone jedoch an den Sohn Eduard. Dieser verstarb aber noch als Teenager. Daraufhin bestieg die katholische Maria Tudor, die „Bloody Mary“, aus erster Ehe den Thron. Sie heiratete aus politischen Gründen den spanischen König Philipp II. und verließ ihn dann später für einen anderen Mann.

Im Jahr 1558 verstarb Maria Tudor bereits sehr früh und vor allem auch ohne eigene Erben. In der Folge kam es zum Konflikt zwischen ihren Stiefschwestern, der protestantischen Elisabeth I. und der katholischen Maria Stuart.

Die protestantische Elisabeth setzte sich in diesem Konflikt durch und ließ ihre Schwester im Jahr 1587 sogar hinrichten. Der katholische Philipp II. von Spanien hatte deshalb zeitlebens eine doppele Motivation, das eigentlich deutlich schwächere Königreich England für sich zu erobern.

Er sah aufgrund seiner Ehe mit Maria Tudor einen legitimen Herrschaftsanspruch. Außerdem wollte er den Katholizismus im Land wieder durchsetzen. Das ursprünglich noch sehr unterentwickelte England wehrte sich jedoch mit allen Mitteln.

Unter der Führung von Elisabeth setzte man deshalb auch auf den bewaffneten Handelskrieg. Freibeuter wie Francis Drake sollten die eigenen Schatztruhen auf Kosten der Spanier füllen.

Kaperbriefe von Königin Elisabeth I.

Kaperei beziehungsweise Freibeuterei sind die Begriffe für staatliche Piraterie. Vor der Pariser Seerechtsdeklaration von 1856 waren solche Gewaltakte ein Teil der Handelskriege zwischen Seemächten. Dieses Instrument wurde besonders genutzt von:

  • Großbritannien
  • Frankreich
  • Hansestädte
  • USA

Die Beute von Kaperfahrten sowie der Wert der eroberten Schiffe, die Prise, wurden dabei anteilig an die Seefahrer sowie an den verantwortlichen Staat verteilt. Damit diese Art der Piraterie nicht geahndet wurde, stellten die Staaten sogenannte Kaperbriefe aus.

Im Gegensatz zu Piraten waren Freibeuter mit Kaperbriefen in ihren Heimatländern dann nicht mehr der Strafverfolgung ausgesetzt. Dennoch waren die Ziele vergleichbar. Meist wurden feindliche Handelsschiffe oder auch Handelsstützpunkte attackiert.

Zu Lebzeiten von Sir Francis Drake hatte das Ausstellen von Kaperbriefen bereits eine lange Tradition in England. Der älteste bekannte Letter of marque and reprisal stammt aus dem Jahr 1354 und wurde von König Edward III. ausgestellt.

Die Königin konnte sich aus Gründen der internationalen Politik lange Zeit nicht offen zu der Kaperei von Francis Drake bekennen. Entsprechend ist nicht vollständig überliefert, über welche Kaperbriefe der Pirat tatsächlich verfügte. Die stillschweigende Zustimmung sowie die Beteiligung der englischen Königin an der Beute gelten jedoch als zweifelsfrei belegt.

Erste Kaperfahrten in die Karibik

Die erste eigenverantwortliche Kaperfahrt von Francis Drake begann im Frühjahr 1570. Die Fahrt verlief ereignislos und wurde im nachhinein als Aufklärungsmission deklariert.

Im Herbst 1570 startete Francis Drake jedoch seine erste Kaperfahrt, die zu großen Erfolgen führte. Hierfür stand ihm nur das kleine Schiff „Swan“ mit einer Verdrängung von 25 Tonnen zur Verfügung.

  • Am 21. Februar 1571 eroberte Francis Drake eine spanische Frigata. Bei diesem Schiffstyp handelte es sich um einen kleinen Küstensegler mit zwei Masten. Bei dem Überfall wurden mehrere Spanier getötet. Außerdem hinterließ der englische Freibeuter eine diplomatische Note. In dem Schreiben bezeichnete er sich als wohlgesinnten Engländer, der auf Provokationen wie der Teufel reagieren werde.
  • Das nächste Ziel war Venta Cruces. Das war ein Knotenpunkt für den Transport von spanischem Silber und Gold aus Süd-Amerika nach Europa. Dort plünderte er auch etwa ein Dutzend kleiner Schiffe, die vor Anker lagen.
  • Am 8. Mai 1571 kaperte Francis Drake ein spanisches Depeschenbot und machte erneut Beute. Außerdem fiel den Protestanten ein katholischer Mönch in die Hände. Dieser wurde zum Spaß nackt ausgezogen und von den englischen Seeleuten verhöhnt. In der Regel wurden Gefangene von Francis Drake jedoch relativ gut behandelt und später freigelassen. Dies sollte sich auch herumsprechen, damit man sich ihm kampflos ergab.
  • Ende Mai konnten dann noch weitere Schiffe gekapert werden. König Phillip II. von Spanien wurde nun erstmals über die Probleme in der Karibik informiert. Die Spanier nannten den englischen Freibeuter fortan El Draque.

Nach der offiziellen Liste war die Beute der ersten großen Kaperfahrt insgesamt etwa 66.000 englische Pfund wert. Für das Jahr 1572 organisierte Francis Drake seine zweite große Kaperfahrt.

Neben der Swan mit 25 Tonnen stand ihm jetzt auch die „Pasco“ mit 70 Tonnen zur Verfügung. Insgesamt brachen 73 Personen zu dieser Fahrt auf. Darunter fanden sich auch zwei Brüder von Francis Drake – John und Joseph.

  • In der Karibik traf Francis Drake auf den englischen Kapitän James Raunse. Sie schlossen sich zusammen und überfielen mit ihren etwa 100 Mann die Küstenstadt Nombre de Dios im heutigen Panama. Die Stadt war ebenfalls ein Knotenpunkt für den Transport von spanischen Edelmetallen aus der neuen Welt. Die Engländer erbeuteten bei diesem Überfall am 29. Juli 1572 einen großen Silberschatz. Francis Drake erlitt dabei aber auch eine Schussverletzung am Bein.
  • Doch nur etwa zwei Wochen später überfiel der englische Freibeuter die Stadt Cartagena im heutigen Kolumbien. Francis Drake erbeute dabei zwei Schiffe und übernahm diese auch für seine Zwecke. Die kleine Swan wurde absichtlich versenkt, so dass er nun drei Schiffe unter seinem Befehl hatte.
  • Die folgenden Monate verbrachte Francis Drake mit einer Blockade des Hafens von Cartagena. Dabei konnten erneut Silber und Gold erbeutet werden. Doch ein Ausbruch des tödlichen Gelbfiebers in seiner Mannschaft zwang ihn zum Abbruch der Operation. Die Seuche wird durch Stechmücken übertragen. Am Ende starben fast 40 % seiner Leute durch die Erkrankung. Eines der Opfer war sein Bruder Joseph.
  • Doch vor Cartagena konnte Francis Drake ein wichtiges Bündnis schmieden. Dies trug entscheidend zu seinem Ruf als Gentleman-Pirat bei. Er verbündete sich mit den entlaufenen Sklaven der Spanier, den Cimarrones. Dabei handelte es sich um Schwarz-Afrikaner, die ihn in der Folge immer wieder sehr unterstützten. Überhaupt zeichnete sich Francis Drake durch seinen respektvollen Auftritt gegenüber farbigen und indigenen Menschen aus.
  • Francis Drake ging mit seinen Leuten in Panama an Land, um eine Karawane der Spanier zu überfallen. Die Cimarrones unterstützen ihn und kümmerten sich beispielsweise um die Aufklärung. Doch der Coup scheiterte. Ein betrunkener Seemann verriet aus Versehen den Hinterhalt der englischen Freibeuter. So konnten sie nur einige Lamas erbeuten und kehrten daraufhin zu den Schiffen zurück.
  • Die Mannschaft von Francis Drake bestand zu diesem Zeitpunkt nur noch aus 31 Mann. Doch im März 1573 trafen sie auf französische Freibeuter unter dem Befehl von Kapitän Guillaume Le Testu. Sie verbündeten sich und planten erneut einen Überfall auf eine Karawane, dieses mal nördlich von Nombre de Dios. Außerdem wurden sie erneut von Cimarrones unterstützt. Der dann folgende Überfall war so ein Erfolg, dass nur die Gold-Schätze abtransportiert werden konnten. 15 Tonnen erbeutetes Silber vergrub man vor Ort.
  • Doch bei der Rückkehr vom erfolgreichen Überfall auf die Karawane waren die englischen Schiffe verschwunden. Stattdessen stand ein Begrüßungskomittee von sieben spanischen Schaluppen mit Marine-Infanterie bereit.
  • Doch die Engländer konnten unbemerkt ihre etwa drei Meilen entfernten Schiffen wieder entdecken und einnehmen. Dabei nutzten sie ein selbst gebautes Floss, dass nach den Worten von Francis Drake „eine sehr abenteuerliche Konstruktion“ war.

So gelang ihm dennoch die erfolgreiche Rückkehr. Am 9. August 1573 kehrte Francis Drake nach über einem Jahr von dieser Kaperfahrt zurück. Er wurde mit großer Freude und als Volksheld empfangen.

Es soll sogar ein Gottesdienst unterbrochen worden sein, damit die Leute seine Ankunft bestauen konnten. Auch Königin Elisabeth I. war über ihren Anteil begeistert, der den Staatshaushalt spürbar aufbesserte.

Aus diplomatischen Gründen sollte er sich jedoch eher bedeckt halten. Der spanische König setzte derweil ein Kopfgeld auf den Freibeuter aus. Umgerechnet handelte es sich dabei um einen Betrag von etwa sieben Millionen Euro. Erst ab 1575 trat Francis Drake bei einer Unternehmung in Irland wieder in Erscheinung.

Golden Hind – ein neuer Prototyp

Am 13. Dezember 1577 brach Francis Drake mit einer Flotte von fünf Schiffen erneut auf. Sein Flagschiff war eine Galeone und hieß ursprünglich Pelican. Später wurde sie in Golden Hind, die „Goldene Hirschkuh“, umbenannt:

  • Verdrängung: 300 Tonnen
  • Besatzung: etwa 80 Mann
  • Länge: 37 Meter
  • Breite: 5,5 Meter
  • Geschwindigkeit: bis zu 8 Knoten

Die Golden Hind war zunächst noch ein Prototyp, doch solche Galeonen entwickelten sich schnell zum gängigen Kriegsschiff der Engländer. Die niedrigen Aufbauten erlaubten eine höhere Geschwindigkeit. Damit senkte sich auch der Schwerpunkt des Gefährts. Dies brachte viel Stabilität für das Segeln. Große Kanonen-Decks wie auf der Victory von Horatio Nelson waren jedoch noch nicht verbreitet.

Foto des Replikats der Golden Hint von Sir Francis Drake in Brixham (UK).
Replikat der Golden Hind von Sir Francis Drake (gemeinfrei)

Das ursprüngliche Ziel der Reise lässt sich nicht eindeutig belegen. Letztlich sollte Francis Drake mit der Golden Hind jedoch die erste englische Weltumsegelung gelingen. Den Finanziers von der Börse in London brachte die Investition einen Gewinn von 4.700 %.

Francis Drake steuert seinen Verband zunächst über die Kapverdischen Inseln in Richtung des heutigen Staates Brasilien. Von dort aus ging es weiter nach Süden. An der Ost-Küste von Süd-Amerika mussten zwei Schiffe jedoch bereits aufgegeben werden.

Im September 1578 durchquerte Francis Drake die Magellanstraße an der südlichen Spitze des amerikanischen Kontinents. Dort gerieten sie in einen schweren Sturm. Dabei ging ein weiteres Schiff verloren und der Kontakt zwischen der Golden Hind und dem letzten verbliebenen anderen Schiff riss ab. Dieses kehrte daraufhin in die Heimat zurück.

Doch Francis Drake stieß mit der Golden Hind nun entlang der süd-amerikanischen West-Küste nach Norden vor. Dabei plünderte er zahlreiche spanische Schiffe und Siedlungen, die in dieser Weltregion eigentlich mit keinem Angriff rechneten. Besonders spektakulär war sein Eindringen in den Hafen von Lima, wo 30 Schiffe vor Anker lagen.

Kaperung der Cacafuego

Doch die richtig fette Beute schlummerte bereits im Bauch des spanischen Transporters Cacafuego, der „Feuerscheißer“. Francis Drake gelang vor Panama ein Abfangmanöver. Hierfür näherte er sich dem Schiff von hinten an und verlangsamte dann seine eigene Fahrt mit Eimern an Seilen, die er am Heck der Golden Hind ins Wasser ließ.

Auf diese Art „schlich“ er sich an die Cacafuego an. Das Fernrohr war zu dieser Zeit noch nicht erfunden, so dass die Spanier ihn aus der Distanz nicht als englischen Freibeuter identifizieren konnten.

In der folgenden Nacht ließ Francis Drake die Golden Hind dann schnell zur Cacafuego aufholen und dann entern. So konnte er diese schwimmende Schatztruhe sogar ohne Gegenwehr kapern. Das Verladen der Beute aus der Cacafuego auf die Golden Hind dauerte drei Tage lang.

Weltumsegelung von Francis Drake

Nach der Kaperung der Cacafuego vor Panama stand Francis Drake vor einer kritischen Entscheidung. Eine Rückreise entlang der südlichen Spitze des amerikanischen Kontinents kam für ihn nicht in Frage. Er rechnete nämlich mit einer Übermacht an feindlichen Schiffen auf diesem Weg.

Deshalb machte sich Francis Drake an Bord der Golden Hind zunächst auf die Suche nach der Nordwestpassage. Das ist ein langer Seeweg durch den kanadisch-arktischen Archipel. Auf dem Weg landete er unweit des heutigen San Francisco und hatte dort Kontakt zu freundlich gesinnten Indianern.

Karte der Weltumsegelung von Francis Drake
Weltumsegelung von Francis Drake (Lencer / CC-BY-SA 3.0)

Die Fahrt nach Norden brach er jedoch schließlich ab. Stattdessen fuhr Francis Drake quer über den Pazifik bis nach Indonesien. Dort konnte er auf den Molukken einen Handelsvertrag mit dem Sultan von Ternate schließen.

Auf der Weiterfahrt kam es fast zur Katastrophe. Die Golden Hind lief vor einer kleinen Insel auf ein Riff. Sie mussten einige Kanonen und einen Teil der Beute über Bord werfen, um loszukommen. Doch Francis Drake hatte zum Glück in weiser Voraussicht bei der Konstruktion der Golden Hind für Zwischenfälle vorgeplant.

Das Schiff hatte eine doppelte Beplankung. Es konnte auf Strände gezogen und dort repariert werden. Auf der indonesischen Insel Java wurden die notwendigen Arbeiten durchgeführt. Außerdem nahmen sie dort auch frischen Proviant auf.

Von Java aus stach der englische Freibeuter zu einer Etappe von fast 25.000 Kilometer auf. Ohne Unterbrechung fuhr er über den indischen Ozean. Am 15. Juni 1580 umrundete Francis Drake das Kap der Guten Hoffnung an der südlichen Spitze von Afrika. Fünf Wochen später erreichten sie Sierra Leone.

Am 26. September 1580 lief die Golden Hind dann in Plymouth ein. Die Fahrt hatte 1.018 Tage gedauert und war die erste Weltumsegelung der Engländer. Darüber hinaus war Francis Drake der erste Kommandeur überhaupt, der eine solche Fahrt überlebt hatte.

Ritterschlag in Deptford

Im Frühjahr 1581 lag die Golden Hind in Deptford. Das ist ein Stadtteil des Londoner Bezirks Lewisham am südlichen Themse-Ufer. Dort gab sich Königin Elisabeth I. von England am 4. April persönlich die Ehre und erschien zu einem Lunch auf dem Schiff.

Nach dem gemeinsamen Essen kniete der Freibeuter vor seiner Monarchin. Sie nahm das Schwert und flüsterte: „Francis Drake, Ihr seid ein Schurke, und um meiner Ehre willen muss ich mich von Euch lossagen.“

Daraufhin wandte sich die englische Königin an den anwesenden Gesandten Frankreichs und sprach zu ihm: „Ich bin überzeugt, dass Monsieur den Ritterschlag mit Freuden für mich ausführen wird.“

Daraufhin wurde Francis Drake vom französischen Gesandten zum Ritter geschlagen. Dieses Theater war ein politisches Manöver, um Spanien nicht allzu offen zu provozieren. Doch der Freibeuter wurde für seine Verdienste um die englische Krone geehrt und in den Adelsstand erhoben.

Eskalation zwischen England und Spanien

Trotz der englischen Freibeuterei hatte sich das Verhältnis zu Spanien bis 1585 spürbar verbessert. In diesem Jahr gab es dann eine Missernte auf der iberischen Halbinsel und Philipp II. bat daraufhin die Engländer um Hilfe.

Elisabeth I. von England reagierte positiv auf seine Anfrage. Sie beorderte die Handelsflotte der Stadt London mit Lebensmitteln nach Spanien. Doch bei der Ankunft beschlagnahmten spanische Soldaten die Fracht.

Die Königin war außer sich, als sie von diesem Verrat erfuhr. Das Verhältnis der Großmächte eskalierte und es kam zum offenen Krieg.

Erneute Kaperfahrt in die Karibik

Am 1. Juli 1585 erhielt Sir Francis Drake die Erlaubnis, spanische Schiffe und Städte zu plündern. Er erhielt darüber hinaus 25 Kriegsschiffe sowie weitere acht Beiboote und brach mit dieser Flotte in die Karibik auf.

Zunächst griffen sie Santo Domingo an. Erneut profitierte Sir Francis Drake von seinem guten Verhältnis zu den entflohenen Sklaven in der Karibik, die ihn wieder unterstützten.

Das nächste Ziel war wiederum Cartagena im heutigen Kolumbien. Dort kam es zu schweren Kämpfen in deren Folge knapp 30 Engländer sowie neun Spanier, einige Sklaven und Hilfstruppen getötet wurden.

Ein geplanter Angriff auf Panama konnte jedoch aufgrund der Verluste und der Ausfälle durch Krankheit nicht mehr erfolgen. Dafür plünderte Sir Francis Drake St. Augustine an der Ost-Küste von Florida.

Die Beute dieser Kaperfahrt fiel jedoch sehr gering aus. Sir Francis Drake und seine Investoren mussten einen finanziellen Verlust von 25 % hinnehmen. Doch bezogen auf den Konflikt der Großmächte war die Fahrt ein wichtiger Erfolg.

Sir Francis Drake hatte den spanischen Cashflow massiv gestört. Einige Banken gerieten sogar in die Zahlungsunfähigkeit. Aber vor allem weigerten sich andere Fürsten in der Folge, Kredite an Spanien zu vergeben. Philipp II. stand deshalb vor einem großem Problem im Bereich der Liquidität.

Eine Randnotiz dieser Kaperfahrt war, dass Sir Francis Drake die überlebenden Siedler der ersten englischen Kolonie in Nord-Amerika auf Roanoke Island auf dem Rückweg an Bord nahm. Die Gründung ging ursprünglich auf Sir Walter Raleigh zurück, war jedoch an Schwierigkeiten vor Ort gescheitert.

Weitere Bekämpfung Spaniens

Im Jahr 1587 zog der spanische König eine Invasionsflotte im Hafen von Cadiz zusammen. Doch der englische Geheimdienst unter Sir Francis Walsingham erkannte die Bedrohung bereits sehr früh.

Bereits Anfang April 1587 verließ Sir Francis Drake mit 23 Schiffen den Hafen von Plymouth. Damit sollte er die erwartete Invasion für den Sommer diesen Jahres verhindern.

  • Am 19. April segelten sie dann direkt in den Hafen von Cadiz und zerstörten dort je nach Angabe zwischen 24 und 37 spanische Schiffe.
  • Anschließend versuchten die Engländer bei der Stadt Lagos in Portugal zu landen. Sie scheiterten jedoch am heftigen Widerstand der Verteidiger.
  • In der Folge gelang jedoch die Eroberung der Burg von Sarges am süd-westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Die Engländer errichten auf dieser Halbinsel ein befestigtes Lager. Sie kreuzten daraufhin drei Wochen vor der Küste und kaperten Handelsschiffe.
  • Vor den Azoren fingen sie ein mächtiges Handelsschiff mit einer Verdrängung von 1.400 Tonnen ab. Das Schiff kam aus dem heutigen Malaysia und es wurden Waren im Wert von 115.000 Pfund erbeutet.

Der Versuch einer Invasion der britischen Inseln im Jahr 1587 konnte damit abgewendet werden. Darüber hinaus waren die Spanier und vor allem ihr König vorgeführt worden. Selbst der Papst bewunderte die Taten des englischen Freibeuters. Sir Francis Drake selbst schrieb später:

„Ich habe den Bart des spanischen Königs versengt!“

Spanische Armada und ihre Vernichtung

Im Jahr 1588 wollte Philipp II. von Spanien nun endlich einen vernichtenden Schlag gegen England führen. Eine mächtige Kriegsflotte, die Armada, konnte unter dem Befehl eines Herzogs in See stechen.

Doch die Flotten der Engländer und Spanier unterschieden sich sehr voneinander:

  • Die Schiffe der Spanier waren größer und konnten mehr Personen aufnehmen. Dafür waren die englischen Kriegsschiffe wendiger und schneller. Außerdem waren die neuen Schiffe der Engländer so konstruiert, dass alle Geschütze auf einer Seite gleichzeitig abgefeuert werden konnten. Sie hatten die Breitseite erfunden.
  • Die Offiziere der Spanier stammten aus dem hohen Adel. Die meisten englischen Kommandanten waren jedoch erprobte Kapitäne und Freibeuter, die nur dank ihrer Fähigkeiten eine Karriere gemacht hatten.
  • Die Kanonen der Spanier waren aus Eisen, hatten einen kurzen Lauf und waren für schwere Geschosse ausgelegt. Außerdem handelte es sich jeweils um Einzelstücke, was die Versorgung mit Munition schwieriger machte. Die Engländer hatten dagegen einheitliche Kanonen aus Bronze mit einem langen Lauf. Die Projektile waren zwar weniger durchschlagskräftig, hatten dafür aber mehr Präzision und eine höhere Reichweite.

Für die englischen Kriegsschiffe war es deshalb wichtig, dass sie sich nicht auf schwere Gefechte auf kurze Distanz einließen. Vielmehr nutzten die erfahrenen Kapitäne ihre nautische Überlegenheit. Die spanische Armada wurde so aus sicherer Entfernung beschossen.

Statt einer schnellen Entscheidungsschlacht kam es deshalb zu einem Kampf auf Distanz, der sich zunächst über zehn Tage im Ärmelkanal hinzog. Dabei erlitten die Spanier bereits solche Verluste, dass eine geplante Invasion von England nicht mehr in Frage kam.

Der wenig talentierte Kommandeur der spanischen Armada gab daraufhin einen fatalen Befehl. Die ganze Flotte sollte um die britischen Insel herum flüchten und dann in einem großen Bogen zurück nach Spanien segeln.

Doch auf dieser langen Fluchtroute war die spanische Armada nur noch länger dem englischen Feuer ausgesetzt. Letztlich erlitten sie dadurch sogar noch größere Verluste als in den ersten Tagen der Schlacht.

Englische Armada von 1589

Nachdem die spanische Armada besiegt worden war, unterbreitete Sir Francis Drake der Königin eine Idee. Er wollte mit einer englischen Armada nun den Gegenschlag führen.

Tatsächlich wurde nun eine Flotte mit 150 Schiffen aufgestellt, die etwa 18.000 Mann transportieren konnte. Zunächst sollten erneut spanische Schiffe zerstört werden. Anschließend war ein Großangriff auf Lissabon geplant.

Doch Sir Francis Drake hielt sich nicht an den Plan. Er nahm die kleine Stadt A Coruña im Nord-Westen von Spanien ein. Dort plünderten seine Leute ein Weindepot und feierten erstmal eine große Party. Damit war der Überraschungseffekt eines schnellen Angriffs dahin.

Die Flotte setzte die Fußsoldaten daraufhin mehrere Tagesmärsche nördlich von Lissabon ab. Parallel zu deren Angriff sollte die Stadt von der See aus beschossen werden. Doch seine Schiffe trieben aufgrund widriger Winde immer wieder ab.

Das Unternehmen endete in einem Desaster. 12.000 Seeleute und Soldaten starben bei der Aktion. Wohl aus Frust wurde dann auf dem Heimweg noch die kleine Stadt Vigo eingeäschert. Die Königin wandte sich daraufhin von Sir Francis Drake ab.

Letztes Abenteuer in der Karibik

Im Jahr 1595 brach Sir Francis Drake zu einem letzten Angriff auf die Spanier in der Karibik auf. Hierfür hatte er eine große Flotte aufgestellt:

  • 27 Schiffe
  • 1.500 Seeleute
  • 1.000 Soldaten

Die Hauptziele waren San Juan und Panama-Stadt. Die heftige Gegenwehr der Spanier ließ die beiden Angriffe jedoch scheitern.

Ersatzweise wollte Sir Francis Drake von Rio de la Hachas Lösegeld erpressen. Dies scheiterte ebenfalls. Erfolgreich war dann jedoch die Einäscherung von Nombre de Dios.

Am 28. Januar 1596 starb Sir Francis Drake vor Portebelo an der Ruhr. Sein Leichnam wurde in einem Metallsarg auf See bestattet.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Gustav II. Adolf – König von Schweden

Gustav II. Adolf wurde am 19. Dezember 1594 geboren. Als König von Schweden führte er zeitweise die Protestanten im 30-jährigen Krieg. Zahlreiche Siege trugen die schwedischen Truppen dabei von der Landung auf Usedom bis zur Besetzung von München im Mai 1632.

Gustav II. Adolf von Schweden
Gustav II. Adolf von Schweden um 1630 (Jacob Henrik Elbfas / gemeinfrei)

Der schwedische König errang dabei neben den militärischen Siegen auch große propagandistische Erfolge. Als „Löwe aus Mitternacht“ wurde er von vielen Städten als Befreier begrüßt. Doch mit seinem Heerzug durch Deutschland brachte Gustav II. Adolf vor allem auch sehr großes Leid über die Bevölkerung.

In Albrecht von Wallenstein fand Gustav II. Adolf seinen größten Gegner. In der Schlacht von Lützen suchte er die Entscheidung gegen den katholischen Feldherrn. Dabei fand der kurzsichtige König am 16. November 1632 jedoch selbst den Tod.

Der draufgängerische König wollte während der Schlacht von Lützen eine Verstärkung auf kürzestem Weg von seinem rechten auf den linken Flügel führen. Dabei bewegte er sich aber nicht hinter, sondern zwischen den Frontlinien.

Bei dieser grandiosen Aktion geriet Gustav II. Adolf in das Feuer von feindlichen Musketieren. Eine Kugel traf den Arm, so dass sein Begleiter die Zügel führen musste.

Außerdem erschienen kaiserliche Reiter in der Szene. Gustav II. Adolf wurden dann aus kurzer Entfernung von einem Schuss aus der Pistole des Moritz von Falkenberg in den Rücken getroffen. Die tödliche Kugel trat unter dem rechten Schulterblatt ein und zerstörte die Lunge.

Anschließend stach man auf den Verwundeten ein und zur Sicherheit hat man ihm dann noch in den Kopf geschossen. Moritz von Falkenberg wurde jedoch selbst umgehend von einer Kugel getroffen, so dass Gustav II. Adolf unerkannt fiel. Die Leiche wurde gefleddert und man fand ihn erst sehr viel später unter einem Berg von anderen Toten wieder.

Gustav II. Adolf kannte Moritz von Falkenberg. Er hatte ihn erst kurz zuvor aus der Kriegsgefangenschaft entlassen. Mit Dietrich von Falkenberg hatte der Offizier der kaiserlichen Kürassiere nämlich einen Vetter, der für den schwedischen König bei der Belagerung von Magdeburg gefallen war.

Häufige Fragen zu Gustav Adolf (FAQs)

  • Wieso beteiligte sich Gustav Adolf am 30-jährigen Krieg? Der schwedische König wollte die Ostsee kontrollieren und nutzte die Chance, sich auf der deutschen Seite festzusetzen. Außerdem fand er mit Kardinal Richelieu einen großzügigen Finanzier, um seine reformierte und hochgerüstete Armee mal ins Feld führen zu können.
  • Was hat Gustav Adolf im 30-jährigen Krieg erreicht? Er zog militärisch sehr erfolgreich durch Deutschland und gewann dabei zahlreiche Gefechte. Der schwedische König drang bis Bayern vor und konnte in seinem Zenit sogar München besetzen.
  • Wie starb Gustav Adolf? Der schwedische König wollte während der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 die leichte Kavallerie quer über das Schlachtfeld vom rechten auf den linken Flügel führen. Dabei erwischten ihn kaiserliche Kürassiere. Er bekam erst eine Kugel in den Arm, dann eine weitere in den Rücken, wurde anschließend mit Stichwaffen bearbeitet und am Ende in den Kopf geschossen.

Haus Wasa – die Könige von Schweden

Gustav I. Wasa und das schwedische Reich

Gustav II. Adolf stammte aus der Dynastie der Wasa. Aus dieser Familie kamen von 1521 bis 1654 die Könige von Schweden. Darüber hinaus stellte eine weitere Linie von 1587 bis 1668 auch die Könige von Polen.

Die Familie war erst unter der Führung von Gustav I. Wasa aus dem mittleren Adel aufgestiegen. Dieser hatte sich in den Kämpfen gegen den dänischen König Christian II. ausgezeichnet. Nach dem Ende der Kalmarar Union von Dänemark und Schweden wurde Gustav I. Wasa zum ersten König gewählt.

Bereits unter Gustav I. Wasa wurde in Schweden die Reformation eingeleitet. Die Lehren von Martin Luther verbreiteten sich deshalb früh in dem skandinavischen Land. Das schwedische Reich wurde zu einer Bastion des Protestantismus.

Schweden war zu diesem Zeitpunkt jedoch ein sehr rückständiges Land. Darüber hinaus war das landwirtschaftliche geprägte Reich auch hoch verschuldet. Die Herrschaft der Wasa war außerdem nicht vollständig konsolidiert. Dies galt für die territoriale Durchdringung wie auch für politische Konflikte mit dem schwedischen Adel.

Gustav II. Adolf als König einer Großmacht

Gustav II. Adolf war der sechste König aus der Dynastie der Wasa. Seit seinem legendären Vorgänger hatte das Königshaus jedoch auch weniger glückliche Vertreter hervor gebracht. Das Land war arm geblieben und war nach wie vor von Konflikten geprägt.

Als Gustav II. Adolf mit 17 Jahren den Thron bestieg, musste sich der junge Monarch deshalb in einer schwierigen Beziehung mit schwedischen Hochadel behaupten. Er war nämlich auf die Kooperation des Reichstages angewiesen.

Axel Gustafsson Oxenstierna
Axel Gustafsson Oxenstierna um 1635 (Michiel van Mierevelt / gemeinfrei)

Neben den innenpolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen war die Politik des Reiches international von Rivalität geprägt. Dänemark war der Konkurrent in Skandinavien. Im Jahr 1613 musste Gustav II. Adolf dann sogar einen schmachvollen Friedensschluss mit Dänemark hinnehmen. Aber auch die polnischen Wasa stellten eine Konkurrenz in der Ostsee dar.

In Axel Gustafsson Oxenstierna von Gustav II. Adolf jedoch einen vertrauenswürdigen Reichskanzler. Der talentierte Politiker überlebte den König und blieb bis zum Jahr 1654 in dieser Funktion. Mit dieser Karriere erinnert der schwedische Kanzler sehr an Otto von Bismarck.

Zunächst reformierten sie die Verwaltung und modernisierten nach und nach das Militär. Gustav II. Adolf entwickelt sich dabei im Laufe seiner Regierungszeit zu einem historisch bedeutenden Militärreformer.

Den russisch-schwedischen Krieg von 1610 bis 1617 konnte Gustav II. Adolf zu einem günstigen Ende führen. Die karelische Landenge an der Grenze zwischen Finnland und Russland fielen an das schwedische Reich. Das Reich des Zaren von Russland wurde von der Ostsee abgeschnitten. Außerdem mussten sich die Russen aus Estland und Livland zurückziehen.

Damit hatte Gustav II. Adolf das schwedische Reich zu einer führenden Macht im Ostsee-Raum gemacht. Als der 30-jährige Krieg ausbrach, blieb er jedoch mehr als zehn Jahre lang in der Rolle des Beobachters. Der schwedische König interessierte sich jedoch sehr für das Engagement seines dänischen Konkurrenten Christian IV. sowie dessen spätere Niederlagen.

Militärreformen des Löwen aus Mitternacht

Der Gustav II. Adolf erwies sich im Laufe seines Lebens als ein innovativer Geist, der zahlreiche Neuerungen in das schwedische Militär brachte. Darüber hinaus reformierte er die Verwaltung und strukturierte insbesondere die Versorgung der Soldaten neu.

Insgesamt konnte Gustav II. Adolf so in Anlehnung an die Oranische Heeresreform der Niederlande ein schlagkräftiges Heerwesen aufbauen. Außerdem entwickelte sich die schwedische Flotte ebenfalls zu einem dominierenden Machtfaktor in der Ostsee:

  • Die Wehrpflicht wurde quasi eingeführt. Damit schuf Gustav II. Adolf die erste bezahlte nationale Armee der Neuzeit. Er rekrutierte mehr als 40.000 Mann, so dass bis zu 3 % der Bevölkerung unter Waffen stand.
  • Die Organisation der Soldaten wurde ebenfalls der Zeit angepasst:
    • Eine Kompanie bestand aus 72 Musketieren und 54 Pikenieren.
    • Ein Bataillon bestand aus vier Kompanien.
    • Ein Regiment bestand aus zwei Bataillonen.
    • Eine Brigade bestand zwei Regimentern.
  • Die Unteroffiziere erhielten mehr Einfluss. Dadurch verbesserte sich die Qualität der Führung und der Ausbildungsstand der Soldaten.
  • Grobe Uniformen und Rangabzeichen wurden eingeführt. Diese sollten einerseits die vielen neuen Inhaber von Befehlsgewalt kenntlich machen. Aber die Uniformierung diente auch dem Kampf- und dem Korpsgeist der Soldaten.
  • Eine strenge Disziplinarordnung wurde in der Armee eingeführt. Diese wurde sowohl gegen die eigenen Soldaten wie auch gegen Gefangene und Zivilsten angewendet. Damit war eine legale Grundlage für viele Gräueltaten gegenüber der Bevölkerung gelegt.
  • Für Feldprediger wurden Posten geschaffen. Diese sollte die Moral der Truppen in dem Krieg der Konfessionen heben.

Neben den organisationalen Reformen gab es auch zahlreiche Änderungen bei der Bewaffnung beziehungsweise bei der Taktik.

  • Gustav II. Adolf führte die Muskete ein. Dabei wurden Neuerungen realisiert wie eine Vereinfachung des Ladevorgangs, das verlässliche Radschloss für die Zündung sowie die Papierpatrone. Darüber hinaus gehörte der Drill an der Muskete zum Trainingsplan von schwedischen Soldaten.
  • Der schwedische König ließ eine leichte Artillerie entwickeln, um die Angriffe von schweren Reitern mit Pistolen, den Kürassieren, besser abwehren zu können. Diese leichten Geschütze wurden zwischen den Linien der Infanterie geführt und zeichneten sich durch ihre Beweglichkeit aus. Im Unterschied dazu konnten die schwere Geschütze des 30-jährigen Krieges im Laufe einer Schlacht praktisch nicht mehr verlagert werden.
  • Die leichte Kavallerie und insbesondere die drei Regimenter der „Hakkapeliitta“ aus Finnland unter dem Befehl von Torsten Stålhandske erhielten neue Einsatztaktiken. Normalerweise setzte die Kavallerie gegen die Formationen der Infanterie auf das Caracolla. Dabei handelte es sich um eine Taktik, bei der die Reiter zunächst im Vorbeireiten ihre Fernwaffen wie Pistolen auf die Pikeniere abfeuern. Dann wird in einem Bogen gewendet und anschließend frontal angegriffen. Doch Gustav II. Adolf experimentierte mit dem Keil und der Raute für Frontalangriffe, um Reihen gleich zu sprengen. Außerdem schulte er seine leichten Reiter in der Jagd auf feindliche Kavallerie. In dieser Rolle konnten sie dann immer wieder Schlachten entscheiden. Häufig führte der schwedische König die Hakkapeliitta (vom finn.: hakkaa päälle „hau drauf!“) sogar persönlich. In der Schlacht bei Lützen wurde er dabei getötet.

Schwedens Eintritt in den 30-jährigen Krieg

Belagerung von Stralsund und Allianzvertrag

In den ersten Jahren des 30-jährigen Krieges hatten sich die Katholiken unter der Führung von Kaiser Ferdinand II. weitgehend durchgesetzt. Dank der tatkräftigen Unterstützung des Kriegsunternehmers Albrecht von Wallenstein dehnte das Haus Habsburg seinen Einfluss bis nach Nord-Deutschland aus.

  • 1626 verdrängten Kaiserliche die Dänen aus Mecklenburg.
  • 1627 ergab sich Wismar. Pommern wurde mit 20.000 Mann besetzt. Außerdem wurden Greifswald und Rügen eingenommen.
  • 1628 kapitulierte Rostock.
Belagerung von Stralsund
Gustav II. Adolf unterstützte Stralsund gegen Wallenstein (Franz Hogenberg / gemeinfrei)

Die unabhängige, aber strategisch wichtige Stadt Stralsund verhandelte deshalb seit Anfang 1628 mit Gustav II. Adolf. Im Februar konnte sich die Stadt dann durch eine Zahlung von 30.000 Talern an den kaiserlichen Oberst Arnim noch etwas Zeit verschaffen.

Doch Albrecht von Wallenstein erteilte im April den Befehl, eine Garnison in der Stadt zu errichten oder sie zu belagern. Stralsund verweigerte sich und am 23. Mai 1628 begann schließlich die Belagerung. Doch innerhalb von zwei Tagen traf dänische Unterstützung in Stralsund ein.

Die Abgesandten von Stralsund und Gustav II. Adolf handelten daraufhin einen Allianzvertrag aus. Ab dem 23. Juni 1628 wurde die Stadt dann auch von schwedischen Truppen verteidigt.

Zusätzlich zu den 1.500 Mann der Stadt kamen so insgesamt noch weitere 4.700 Mann aus Dänemark und Schweden bei der Verteidigung von Stralsund zum Einsatz. Darunter waren jedoch auch Söldner. Vor allem irische und schottische Regimenter waren an den Kämpfen beteiligt.

Büste von Gustav Adolf in Stralsund
Büste von Gustav Adolf am Rathaus von Stralsund (© Wolfgang Reinöhl)

In der Folge begab sich Wallenstein persönlich zur Belagerung. Diese entwickelte sich zu einer Katastrophe für die kaiserlichen Truppen. Bis Ende Juli 1628 starben 12.000 kaiserliche Soldaten bei der Belagerung von Stralsund. Wegen dieser Rückschläge und aufgrund von Versorgungsproblemen wurde die Belagerung von Oberst Arnim abgebrochen.

Bereits im August erschienen dann die Gesandten von Gustav II. Adolf in der Stadt. Sie erinnerten an die Abmachungen des Allianzvertrages. Die Schweden errichteten in der Folge eine dauerhafte Präsenz und später auch eine Garnison.

Desweiteren forderte Gustav Adolf ein Schutzgeld in Höhe von 100.000 Reichstalern von der Stadt. Außerdem musste Stralsund in den folgenden Jahren für den Aufbau der Garnison und deren Versorgung aufkommen. Dies machte schließlich etwa 40 % des städtischen Haushalts aus.

Der schwedische König Gustav II. Adolf erschien dann am 10. September 1630 persönlich in der Stadt. Er inspizierte dabei die Stralsunder Stadtbefestigungen und befahl deren Ausbau.

Landung bei Peenemünde auf Usedom

Am 18. Januar 1629 erteilte der schwedische Reichstag dann Gustav II. Adolf das Mandat, aktiv in den 30-jährigen Krieg einzugreifen. Der König stellte daraufhin eine Streitmacht von etwa 13.000 Mann auf.

„Es gibt keine bessere Verteidigung für die Ostsee als die Offensive.“

Gustav II. Adolf vor dem schwedischen Reichstag

Am 6. Juli 1630 landeten die Schweden bei Peenemünde auf Usedom. Der Ort ist bis heute bekannt als Stützpunkt für Marineverbände. Dort erhielt die Armee von Gustav II. Adolf großen Zulauf bis sie auf etwa 40.000 Mann angewachsen war. Den regionalen Fürsten zwang er in ein Bündnis.

Darüber hinaus ließ Gustav II. Adolf vorsorglich alle Flussmündungen in die Ostsee besetzen. Damit verfolgte er jedoch nicht nur militärische Zwecke. Der schwedische König erhob auch Zölle auf Handelswaren. Diese Einnahmen nutzte er zur Finanzierung des Feldzuges. Die Mittel reichten jedoch noch lange nicht aus.

Bündnis mit Kardinal Richelieu

Die diplomatischen Aktivitäten des schwedischen Königs im Jahr 1630 reichten sehr weit. Es gelang ihm, sich die tatkräftige Unterstützung einer weiteren Großmacht zu sichern. Diese fürchtete nach den Erfolgen Wallensteins mit dem Heiligen Römischen Reich einen übermächtigen Nachbarn.

Am 24. Januar 1631 wurde der Vertrag von Bärwalde von Schweden und Frankreich unterzeichnet. Kardinal Richelieu war dabei der Drahtzieher auf französischer Seite. Er hatte keinerlei Bedenken, ein Bündnis mit einer protestantischen Macht einzugehen. Vielmehr sah der Erste Minister eine gute Chance, dem Haus Habsburg zu schaden.

  • Schweden verpflichtete sich, ein Heer mit 30.000 Fußsoldaten und 6.000 Reitern nach Deutschland zu führen.
  • Frankreich verpflichtete sich, dafür jährlich 400.000 Reichstaler zu zahlen. Dies entsprach etwa 20 % der Kosten für den Unterhalt einer solchen Streitmacht.
  • Die Mächte vereinbarten desweiteren die Religionsfreiheit.

Der Vertrag von Bärwalde war auf fünf Jahre befristet. Am 9. April 1633 wurde er jedoch vorzeitig erneuert.

Feldzug der Schweden durch Deutschland

Belagerung von Magdeburg

Noch im Jahr 1630 hatte Gustav II. Adolf den Oberst Dietrich von Falkenberg nach Magdeburg geschickt. Die Stadt wurde von kaiserlichen Truppen bedroht. Die Stadtbefestigung befand sich jedoch in einem schlechten Zustand und es fehlte an Soldaten.

Belagerung von Magdeburg
Magdeburger Blut-Hochzeit von 1631 (Matthäus Merian der Ältere / gemeinfrei)

Der schwedische Oberst übernahm daraufhin das Kommando in der Stadt. Im Rahmen seiner Möglichkeiten setzte er die Wehranlagen in Stand.

Doch während Gustav II. Adolf im April 1631 in Frankfurt an der Oder einmarschierte, rückten kaiserliche Truppen unter Tilly gegen Magdeburg. Der schwedische König konnte nicht rechtzeitig Hilfe senden. Auch die Mühen des Dietrich von Falkenberg blieben letztlich ohne Erfolg. Magdeburg wurde erobert und zur Plünderung freigegeben.

Dabei kam es zu einem Massaker an der Bevölkerung und es brachen Brände aus. Ein Feuersturm tobte durch die Stadt und vernichtet zahlreiche Häuser. Die Gewalt nahm so überhand, dass sich der Begriff „Magdeburgisieren“ für die totale Vernichtung einer Stadt etablierte.

Nach den anfänglichen Erfolgen fasste Gustav II. Adolf den Mut, tiefer nach Deutschland vorzustoßen. Ein Feldherr des 30-jährigen Krieges war jedoch keinesfalls frei bei der Wahl der Marschrichtung. Das ganze Material und insbesondere die Kanonen mussten mit Muskelkraft bewegt werden.

Deswegen folgten die Heere des 30-jährigen Krieges nach Möglichkeit den Flüssen. Mit Hilfe der Wasserwege konnte die immense Logistik einer solchen Armee besser bewältigt werden.

Schlacht bei Breitenfeld

Am 17. September 1631 kam es zur ersten großen Schlacht zwischen schwedischen und kaiserlichen Truppen unter dem Befehl von Tilly. In der Schlacht bei Breitenfeld nördlich von Leipzig trafen zwei Armeen mit je mehr als 30.000 Mann aufeinander.

Den Auftakt der Schlacht dominierte die schwedische Artillerie mit einer überlegenen Feuerrate. Tilly versuchte deshalb mit einem Vorstoß von vier Gewalthaufen auf dem rechten Flügel die doppelte schwedische Schlachtreihe zu brechen. Dabei konnten die kaiserlichen Kürassiere unter von Pappenheim kurzzeitig sogar in den Rücken der Schweden vordringen.

„Glaubensfreiheit für die Welt, rettete bei Breitenfeld – Gustav Adolf, Christ und Held.“

Aus Erschöpfung musste sich die kaiserliche Kavallerie jedoch zurückziehen. Gustav II. Adolf ließ daraufhin seine eigene Line in eine Diagonale schwenken. So stand nun plötzlich die legendäre bayrische Artillerie der Kaiserlichen entblößt da. Sie wurde Opfer einer Attacke der leichten Kavallerie. Der König führte den Angriff persönlich.

Die Schlacht bei Breitenfeld war nicht nur die größte Schlacht des 30-jährigen Krieges. Sie brachte auch eine entscheidende Wende in das Geschehen. Der große General Tilly mit seiner vermeintlich unbesiegbaren Artillerie hatte eine schwere Niederlage hinnehmen müssen. Für Gustav II. Adolf und die Schweden hingegen öffnete sich nun das Tor in das Heilige Römische Reich.

Fall der Festung Marienberg

Nach dem Sieg bei Breitenfeld zogen die Schweden weiter nach Süden. Würzburg mit seiner Lage am Main war deshalb ein wichtiges Ziel für Gustav II. Adolf. Die Stadt und der Fluss wurde im 30-jährigen Krieg von der mächtigen Festung Marienberg kontrolliert. Die eindrucksvolle Anlage auf der Spitze eines lang gezogenen Bergkamms war zuletzt im Jahr 1525 während des Deutschen Bauernkrieges angegriffen worden.

Unter dem Befehl von Florian Geyer und Götz von Berlichingen hatten 15.000 Mann den Marienberg etwa drei Wochen lang belagert. Dabei hatte es mehrere Angriffe und vor allem einen großen nächtlichen Sturm gegeben.

Gustav Adolf eroberte die Festung Marienberg in Würzburg
Festung Marienberg in Würzburg von der Mainbrücke aus (© Wolfgang Reinöhl)

Doch Sebastian von Rotenhan hatte den Berg mit 16 Rotten mit je 16 Mann noch sehr erfolgreich verteidigen können. Aber die Feuerkraft der Kanonen hatte sich in den etwa hundert Jahren entscheidend weiterentwickelt. Außerdem waren die schwedischen Truppen unter Gustav II. Adolf sehr viel professioneller als die deutschen Bauern.

Zunächst wurden die Mauern der Vorstadt eingeschossen. Die Stadt selbst stand den Schweden dann offen und wurde geplündert. Der Marienberg war zu diesem Zeitpunkt mit 800 Mann besetzt. Darüber hinaus befanden sich zahlreiche Zivilisten auf dem Gelände, vor allem aus dem Klerus. Einen ersten Angriff aus Richtung der Stadt konnten sie noch zurückweisen.

Die schwedische Artillerie eröffnete dann am Morgen des 18. Oktober 1631 das Feuer von Westen. Dabei sollte sich die altitalienische Manier der Mauer des Vorhofs als fatal verwiesen. Das Tor war noch dazu mit Säulen versehen.

So entstand am verletzlichsten Punkt der Festung ein toter Winkel, auf den die Verteidiger praktisch nicht einwirken konnten. Bis heute ist diese fatale Prunksucht der Würzburger Fürstbischöfe erkennbar.

Das mächtige Scherenberg-Tor der Festung Marienberg
Das Scherenberg-Tor der Festung Marienberg in Würzburg (gemeinfrei)

Den Schweden gelang es deshalb binnen kürzester Zeit, sich im toten Winkel festzusetzen.

Dann gelang ihnen die Sprengung des äußeren Tores zum Echterschen Vorhof. Für einen solchen Fall hatte der Kommandant eine Reihe von Geschützen auf die Innenseite des Tores gerichtet, um die anstürmenden Schweden aus nächster Nähe zu beschießen.

Doch die Mannschaften an den Kanonen flohen nach der Sprengung des Tores tiefer in die Festung. Die Platzierung von schussbereiter Artillerie unmittelbar vor dem inneren Scherenberg-Tor erwies sich als katastrophale Entscheidung.

Die Schweden drehten die Geschütze einfach um 180 Grad und knackten damit sofort auch die innerste Verteidigungslinie. Die Festung war gefallen.

Die Verteidiger wurden alle massakriert. Gustav Adolf war es binnen kürzester Zeit gelungen, die strategische Kontrolle über das heutige Nord-Bayern zu erringen. Noch am selben Tag begannen die Schweden, die beschädigten Mauerwerke auszubessern und zusätzliche Schanzen anzulegen.

Einige schwedische Soldaten ließen es sich dabei nicht nehmen, von der Festung aus eine kleine katholische Kirche auf dem benachbarten Berg zu beschießen. Bis heute findet sich an diesem „Käppele“ eine eingeschlagene Kugel im Rahmen des Portals. Dabei handelt es sich um ein etwa faustgroßes Geschoss aus einer Feldschlange.

Gustav Adolf und die Rückkehr Wallensteins

Besetzung von München

Nach den Erfolgen gegen Tilly setzte Gustav II. Adolf den Kaiserlichen immer weiter nach. Dabei stieß er bis tief in das Reich vor. Noch im März 1632 standen die katholischen Truppen in Erlangen und zogen sich dann weiter zurück.

Die Schweden plünderten zunächst Bayern. Dann nutzte Gustav II. Adolf die Chance und besetzte im Mai 1632 die Hauptstadt München. Kaiser Ferdinand II. fürchtete nun, das protestantische Heer würde weiter bis nach Wien ziehen, um ihm schließlich dort persönlich die Friedensbedingungen zu diktieren.

Doch Albrecht von Wallenstein erwies sich erneut als Retter in höchster Not. Kaiser Ferdinand II. bat ihn erfolgreich, die Rolle als Generalissimus erneut zu übernehmen. Dies brachte das ersehnte Ende des schwedischen Vormarsches.

Der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches überschätzte mit dieser Reaktivierung Wallensteins jedoch seinen schwedischen Gegner. Der Löwe aus Mitternacht hatte offenbar keinen Plan für die Zeit nach der militärischen Auseinandersetzung.

Der Politikwissenschaftler Herfried Münkler bezeichnete die Besetzung Münchens deshalb als einen „Ausdruck strategischer Ratlosigkeit“.

Aber weil sich Gustav II. Adolf soweit in den Süden gewagt hatte, konnte Wallenstein nun mit seinen Truppen leicht die Linien der Versorgung bedrohen. Er versammelte ein Heer und zog damit von Böhmen nach Nürnberg. Mit diesem einfachen Schachzug stand Wallenstein nun im Rücken der Schweden.

Doch das Manöver von Wallenstein hatte ein entsprechendes Timing erfordert und der Preis erwies sich als sehr viel höher als gedacht. Dass Bayern währenddessen immer weiter verwüstet wurde, trug man dem Kriegsunternehmer nämlich übel nach. Es war einer der Gründe, die nur eineinhalb Jahre später zur Ermordung Wallensteins in Eger führten.

Belagerung von Nürnberg

Nach dem Erscheinen Wallensteins in Nürnberg wendete Gustav II. Adolf umgehend sein Heer und zog gegen die Franken-Metropole. Zum Glück der Schweden eilte ein Entsatzheer unter dem Befehl des Kanzlers Axel Oxenstierna mit Verstärkung herbei.

Als sich die schwedischen Kräfte vereinigt hatten, boten sie den Kaiserlichen gleich am 31. August 1632 die Schlacht an. Auf beiden Seiten standen je etwa 27.000 Mann. Wallenstein weigerte sich jedoch zunächst und verblieb in seinen Stellungen. Diese wurden ab dem nächsten Tag erfolglos beschossen und berannt.

Gustav II. Adolf ließ daraufhin ein Feldlager auf der Fürther Hardhöhe errichten. Von dort aus begann am 3. September 1632 eine frontale Offensive. Die Schweden hatten sich in drei Flügeln zu einer Schlachtlinie mit einer Breite von 2,7 Kilometern aufgestellt. Dann gingen sie zum Angriff über.

Im Zentrum entwickelte sich die entscheidende Schlacht an der Alten Veste. Das ist eine Burgruine aus dem frühen 13. Jahrhundert, die immer noch existiert. Der fränkische Volksmund kennt den Ort als „Burg Berch“. Der heutige Aufgang zum Aussichtsturm diente im September 1632 als Stellung für die kaiserliche Artillerie.

Vorsorglich hatte Albrecht von Wallenstein das Gelände roden lassen. Seine Truppen hatten deshalb freies Schussfeld. Sie konnten sich dann auch in dieser zentralen Bastion halten. Doch bis zum Anbruch der Dunkelheit hatten die schwedischen Verbände andere Stellungen der Verteidiger einnehmen können.

Doch in der Nacht vom 3. auf den 4. September 1632 begann es zu regnen. Das Material der Soldaten des 30-jährigen Krieges war nur leider sehr anfällig für Nässe. Vor allem die Zündlunten der Musketen und Kanonen funktionierten dann nicht mehr verlässlich. Der heftige Dauerregen verhinderte sogar die Verlagerung der schweren Artillerie.

Am Vormittag des 4. September 1632 wurde die Schlacht von Gustav II. Adolf abgebrochen. Die Verluste waren mit etwa 1.200 Mann zwar relativ gering ausgefallen. Doch der fehlende Sieg wirkte psychologisch wie eine Niederlage. Der Nimbus der Unbesiegbarkeit des Löwen aus Mitternacht ging bei Nürnberg verloren.

Tod in der Schlacht von Lützen

Nach der gefühlten Niederlage bei Nürnberg zog Gustav II. Adolf nach Norden. Da nutzte Wallenstein den Moment, um gegen das protestantische Sachsen zu marschieren. Der schwedische König erhielt diese Nachricht, als er sich in Naumburg befand.

Er marschierte mit seinem Heer umgehend los, um den Verlust von Sachsen zu verhindern. Südwestlich von Leipzig bei Lützen trafen dann am 16. November 1632 je etwa 13.000 Mann aufeinander. An diesem Tag hing über dem Schlachtfeld ein dichter Nebel, der sich erst gegen 11 Uhr langsam löste.

Schlacht von Lützen
Gustav II. Adolf wurde in der Schlacht von Lützen getötet. (United States Military Academy / gemeinfrei)

Wallenstein stellte seine Armee bei Lützen in einer schiefen Schlachtordnung zu Lasten des linken Flügels auf. Dort wurde die Ankunft der schweren Kavallerie unter Graf zu Pappenheim erwartet. Dieser befand sich mit seinem Regiment und einiger Artillerie bereits auf dem Weg in ein Winterlager.

Doch Eilboten hatten die Pappenheimer rechtzeitig eingeholt und zurück befohlen. Die Kavallerie des draufgängerischen Heerführers traf zum Höhepunkt der Schlacht ein. Sofort gingen etwa 3.000 Reiter in einen fliegenden Angriff über. Bei diesem Manöver wurde Graf zu Pappenheim umgehend tödlich verletzt. Seine Reiterei flohen daraufhin wieder.

Doch ungeachtet der filmreifen Episode auf dem linken Flügel hielten die 14 Kanonen von Wallenstein auf seinem rechten Flügel ihr Versprechen. Die Schweden kamen unter massiven Druck und auch im Zentrum bröckelten ihre Linien. Gustav II. Adolf befand sich zu diesem Zeitpunkt bei seinem erfolgreichen rechten Flügel.

Der schwedische König wollte deshalb persönlich Kräfte gegen den starken Flügel der Kaiserlichen führen. Dabei wählte Gustav II. Adolf jedoch den kurzen Weg. Er ritt zwischen den Frontlinien von seinem rechten zu seinem linken Flügel.

Dabei wurde Gustav II. Adolf von feindlichen Musketieren gesehen und beschossen. Eine Kugel traf den linken Arm, so dass er sein Pferd nicht mehr führen konnte. Sein Begleiter Franz Albrecht von Sachsen-Lauenburg führte daraufhin die Zügel.

Doch sie wurden nun auch von kaiserlichen Kürassieren entdeckt. Diese zogen ihre Pistolen und feuerten dem verwundeten König in den Rücken. Die tödliche Kugel soll Moritz von Falkenberg abgegeben haben, ein kaiserlicher Kürassieroffizier. Er war der Vetter des Dietrich von Falkenberg. Dieser hatte Magdeburg für Schweden verteidigt und war dabei gefallen.

Aus der Nähe versetzten die Reiter Gustav II. Adolf dann weitere Stiche in den Rücken. Dabei bleib er jedoch zunächst unerkannt, weil von Falkenberg nach seiner Schussabgabe selbst getroffen wurde und fiel. Die Leiche von Gustav II. Adolf wurde gefleddert. Seinen Körper fand man erst sehr viel später unter einem Berg von anderen Toten.

Die Kämpfe gingen dann noch bis zum Einbruch der Dunkelheit weiter. Zu einer echten Entscheidung kam es jedoch nicht mehr. Am nächsten Tag führten der sächsische Kurfürst und der Kanzler Axel Oxenstierna die Truppen zurück nach Naumburg. Dieser übernahm auch zunächst die politische Nachfolge des toten Königs Gustav II. Adolf, dessen Ableben man anfangs verheimlichen wollte.

Aber die Schlacht bei Lützen brachte keiner Partei einen taktischen Sieg. Auch der Tod von König Gustav II. Adolf führte nicht zur strategischen Niederlage der Protestanten. Aber der schwedische König hatte die Protestanten in Deutschland als Gewaltakteur im 30-jährigen Krieg phasenweise geeint.

Nach seinem Tod und später der Ermordung des Albrecht von Wallenstein auf der katholischen Seite ging der 30-jährige Krieg in eine neue Phase über. Diese Jahre von 1632 bis zum Ende der Gewalthandlungen waren noch stärker von einer selbständig marodierenden Soldateska geprägt. Nach dem Tod der großen Organisatoren des Krieges nahm das Leid der breiten Bevölkerung sogar noch zu.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Leo X. – Papst der Medici (1513 – 1521)

Papst Leo X. wurde als Giovanni de’ Medici am 11. Dezember 1475 in Florenz geboren. Er war der Inbegriff eines dekadenten und korrupten Papstes der Renaissance.

Papst Leo X
Papst Leo X. (Raffael / gemeinfrei)

Sein Verhalten gilt als ein unmittelbarer Auslöser für den Anschlag der 95 Thesen von Martin Luther am 31. Oktober 1517.

Damit begann die Reformation, eine lange Zeit blutiger Religionskriege. Außerdem ging Nord-Europa für die römische Kirche verloren.

Der Buchdruck wurde erfunden., Columbus entdeckte Amerika und auch die Philosophie entwickelte sich in diesen Jahren rasant weiter.

„Da Gott uns das Papsttum verliehen hat, so lasst es uns denn genießen.“ Papst Leo X.

Doch Papst Leo X. blieb bis zu seinem Tod in der Vergangenheit gefangen. Weder erkannte er seine zentrale Rolle an diesem Wendepunkt der Geschichte, noch griff er bewusst in die Entwicklung der religiösen Großwetterlage in Europa ein.

Dynastie der de’ Medici

Papst Leo X. stammte aus der mächtigen italienischen Dynastie der de’ Medici. Diese hatten ihre Machtbasis in Florenz. Ursprünglich waren sie Tuchhändler. Doch sie stiegen schon sehr früh in das aufstrebende Bankwesen im 15. Jahrhundert ein.

Auf dieser wirtschaftlichen Grundlage entwickelten sie sich zu den wichtigsten Mäzen in ihrer Heimatstadt. Darüber hinaus wurden sie sehr mächtige Politiker im boomenden Florenz.

Die de’ Medici stellten später nicht nur Oberhäupter der Christenheit. Aus ihren Reihen kamen auch Großherzöge der Toskana und zwei Königinnen von Frankreich.

Kirchenlaufbahn von Giovanni

Giovanni war das sechste von neun Kindern des Lorenzo de’ Medici. Dieser lebte von 1449 bis 1492 und schuf die Machtbasis der Familie. Man nannte ihn auch il Magnifico, den Prächtigen. Er wurde aufgrund seiner wirtschaftlichen Macht zum führenden Kopf von Florenz, obwohl Lorenzo über keinerlei Amtsgewalt verfügte.

Eine klerikale Karriere war dem jungen Giovanni bereits in die Wiege gelegt worden. Schon mit sieben Jahren erhielt er die Tonsur, das apostolische Pronotariat sowie seine ersten Pfründe. Zwei Jahre später wurde Giovanni zum Abt ernannt und erhielt ein Kloster.

Bereits in diesen Jahren erhob sich Widerstand gegen seine Manieren. Nur mit Waffengewalt konnte er seine Ansprüche gegen die Mönche in dem Kloster durchsetzen.

Mit 14 Jahren wurde Giovanni de’ Medici „in pectore“ zum Kardinal erhoben und erhielt eine Titelkirche in Rom. Dabei handelte es sich um eine geheime Ernennung zum Kardinal gemäß § 351 des kanonischen Rechts. Sie sollte dem Schutz des Kardinals vor Anfeindungen dienen.

Vertreibung aus Florenz

1497 kam es in Florenz unter der Führung des häretischen Predigers Girolamo Savonarola zu einem Aufstand gegen die gesellschaftliche Ordnung. Die de’ Medici hatten die Bevölkerung mit ihrem dekadenten Lebensstil endgültig gegen sich aufgebracht.

Girolamo Savonarola 1498
Girolamo Savonarola im Jahr 1498 (gemeinfrei)

Sie waren so verhasst, dass alle Mitglieder der Dynastie aus ihrer Heimatstadt flohen. Die Bevölkerung entfernte daraufhin ihre Symbole und Kunstwerke aus dem Stadtbild und verbrannte sie im „Fegefeuer der Eitelkeiten“.

Der zukünftige Papst Leo X. nutzte die Jahre des Exils für Reisen quer durch Europa. Damit entzog sich der Medici-Sprößling auch dem Zugriff von Papst Alexander VI. der Borgias.

Kardinal de’ Medici knüpfte auf diesen Reisen zahlreiche wichtige Beziehungen. Doch die Angehörigen des Clans hatten in dieser Zeit einen wesentlichen Teil ihrer Machtbasis eingebüßt. Sie mussten sich zunächst neu orientieren.

Kardinal de’ Medici schloss sich 1503 dann dem neuen Papst Julius II. an. Von da an begleitete er ihn auf seinen Zügen. Im selben Jahr noch verstarb auch der ältere Bruder, wodurch das Leben von Giovanni eine weitere Wendung nahm.

Giovanni wurden damit zum Oberhaupt der Dynastie der de’ Medici. Von nun an begann er selbst, die Rückkehr nach Florenz vorzubereiten. Dabei wurde er tatkräftig von seinem Cousin Giulio de’ Medici unterstützt. Dieser sollte später in seine Fußstapfen treten und Papst Clemens VII. werden.

Rückkehr der de’ Medici

1512 hatten Giovanni und Giulio endlich den entscheidenden Erfolg. Vor allem mit Unterstützung aus dem Vatikan konnten sie ein Bündnis schmieden, dass zur Rückeroberung von Florenz ausreichte.

Mehrere tausend Mann sammelten sich unter ihrem Kommando. Die Stadt versuchte sich unter der Führung von Niccolo Machiavelli zu verteidigen. Doch die päpstlichen Soldaten schlugen bei Prato blutige Schneisen durch die Milizen der Stadt. Florenz musste kapitulieren.

Ein Jahr bevor Giovanni sein Pontifikat als Papst Leo X. antreten sollte, konnte er so mit Unterstützung der Heiligen Liga nach Florenz zurückkehren. Die jahrelange Bündnisarbeit hatte sich damit bereits ausgezahlt.

Damit errang der Clan auch seine alte Machtbasis zurück. Diese wurde nun instrumentalisiert, um nach höheren Würden zu greifen. Nach dem Tod von Papst Julius II. ergab sich die passende Gelegenheit.

Pontifikat von Papst Leo X.

Wahl und Krönung

Papst Leo X. Statue
Papst Leo X. Statue in Santa Maria in Aracoeli (Diana / CC-BY-SA 3.0)

Anfang des Jahres 1513 verstarb Papst Julius II. und es wurde ein Nachfolger gesucht. Giovanni de’ Medici konnte sich bei der folgenden Papstwahl durchsetzen.

Den Ausschlag gaben erneut seine internationalen Beziehungen, die seine Familie und auch er persönlich im Laufe der Jahre aufgebaut hatten.

Noch während des Konklave sprachen sich die Kardinäle hierfür in den Latrinen ab. Dabei ging es sowohl um persönliche Interessen wie auch um internationale Machtpolitik. Das Theater um die Papstwahl von Giovanni de’ Medici dauerte über eine Woche.

Dabei war Giovanni zum Zeitpunkt seiner Wahl aus kirchenrechtlichen Gründen nicht einmal befähigt, direkt als Papst gesalbt zu werden.

Obwohl er schon seit Kindertagen ein Kardinal war, hatte sich Giovanni nie um die formale Weihe zum Priester (Presbyterat) bemüht.

Nach der Wahl wurde am 15. März des Jahres 1513 diese lästige Formalie noch schnell nachgeholt. Zwei Tage später konnte dann die ebenfalls noch notwendige Weihe zum Bischof (Episkopat) vollzogen werden.

Am 19. März 1513 erfolgte dann schließlich die Krönung. Giovanni gab sich selbst den Namen Papst Leo X. und begann umgehend mit seiner nepotistischen Politik.

Vergnügen und Vetternwirtschaft

Nur einen Monat nach der Erhebung ernannte Leo X. seinen Cousin bereits zum Erzbischof von Florenz. Noch im Herbst des Jahres 1513 wurde dieser zweite de’ Medici auch schon zum Kardinal ernannt.

Blick vom Dom St-Peter zu Ehren des Apostels Simon Petrus
Blick vom Petersdom im Vatikan (gemeinfrei)

In den folgenden Jahren schuf der korrupte Papst hunderte neue Ämter im Vatikan. Diese vergab er an Verwandte und Freunde oder verkaufte sie höchst bietend. Außerdem war Papst Leo X. auch ein sehr freizeitorientierter Stellvertreter Gottes auf Erden.

Seinen Hofnarren hatte er stets an seiner Seite. Er ließ den armen Tropf auch gerne mal zum Spaß verprügeln. Darüber hinaus bereiteten ihm Karnevalsumzüge eine große Freude. Außerdem war er auch ein begeisterter Angler und Jäger.

Der Medici-Papst hatte eine große Leidenschaft für Kunst und Kultur. Zur Vollendung des Petersdom im Vatikan rief Leo X. den Künstler Raffael nach Rom. Von diesem ließ er sich eine der größten und prunkvollsten Kirchen der Christenheit errichten. Michelangelo war ebenfalls für ihn tätig.

Versuchte Ermordung und Vergeltung

Im Jahr 1516 schmiedeten einige Kardinäle ein Komplott. Sie wollten Papst Leo X. beseitigen, doch dieser wurde rechtzeitig gewarnt. Es kam zu unmittelbaren Vergeltungsmaßnahmen gegen alle Beteiligten.

Doch Papst Leo X. baute darüber hinaus den vatikanischen Appart um. Er schuf weitere neue Ämter und besetzte diese mit Vertrauten. Damit hebelte er Machtstrukturen seiner Feinde aus, wovon die Familie später noch profitieren sollte.

Ablasshandel und Reformation

Unter Papst Leo X. hatte die Kirche angefangen, Ablässe im ganz großen Stil zu verkaufen. Es wurden sogar Ablässe für Tote angeboten. Damit konnte man sich von Sünden befreien und schneller in den Himmel auffahren. Der korrupte Kirchenvater erkannte zwar die Gefahren möglicher Widerstände gegen sein Verhalten.

Er unterschätzte jedoch völlig, welche Dynamik während seines Pontifikats entstehen sollte. Nicht nur Martin Luther, sondern weite Teile der Priesterschaft, des Adels und natürlich der breiten Bevölkerung stemmten sich immer stärker gegen das Gebaren der römischen Kirche.

„Erasmus schadete uns mehr durch seinen Witz als Luther durch seinen Zorn.“ Papst Leo X.

Nach dem Thesenanschlag im Herbst 1517 konnte Papst Leo X. den Mönch aus Wittenberg zwar nach Rom vor ein Tribunal zitieren und ihn später sogar exkommunizieren. Aber letztlich gelang es dem Vatikan nie wieder, die rebellischen Theologen in den Griff zu bekommen.

Vielmehr erodierte der alles dominierende Rang der römischen Kirche während des Pontifikats von Leo X. endgültig. Die Übersetzung der lateinischen Bibel in die deutsche Sprache nahm den Klerikern noch dazu ihre Funktion als Mittler zwischen den Gläubigen und Gott.

Vielmehr erkannte die breite Bevölkerung den Missbrauch der klerikalen Allmacht immer deutlicher und begann sich zu wehren. Wenige Jahre nach dem Tod von Papst Leo X. sollte es in Deutschland zu Aufständen unter Anführern wie Thomas Müntzer oder Florian Geyer kommen. Nur dieser erste Bauernkrieg würde bereits über 100.000 Tote fordern.

Aber es sollten noch mehr als 175 Jahre vergehen, bis die aufgebrochenen Konflikte im Westfälischen Frieden von 1648 eine neue Friedensordnung finden würden.

Tod & Beerdigung

Papst Leo X. verstarb im Jahr 1521 sehr plötzlich an einer Grippe. Zunächst kamen Spekulationen auf, ob es sich möglicherweise um einen Giftmord gehandelt haben könnte.

Dies konnte jedoch nie und auch nicht durch eine Obduktion bewiesen werden. Der unter Verdacht stehende Mundschenk wurde schließlich freigelassen.

Es wird erzählt, dass Papst Leo X. nach seinem Tod von seiner Prunksucht eingeholt wurde. Der Legende nach waren die Kassen so leer, dass man angeblich nicht einmal mehr Kerzen für seine Beerdigung kaufen konnte.

15 Jahre später wurden seine Gebeine dann doch mit einem prunkvollen Grab gewürdigt. Der Bildhauer Baccio Bandinelli und der Architekt Antonio da Sangallo der Jüngere schufen in der Kirche Santa Maria sopra Minerva in Rom ein monumentales Wand-Grabmal mit Statue.

Nachfolger für Leo X.

Als Nachfolger für Leo X. wurde Papst Hadrian VI. bestimmt. Er war bereits im Jahr 1517 zum Kardinal ernannt worden und genoss als Theologe ein hohes Ansehen. Nach seiner Geburtsstadt ist er im Deutschen auch bekannt als Adrian von Utrecht.

Doch bei dem Nachfolger von Leo X. handelte es sich um einen Kompromiss. Im Kräftemessen zwischen dem deutschen Kaiser und dem französischen König fand man in ihm eine Lösung, die keine Seite glücklich machte.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
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Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Martin Luther – Theologe & Reformator

Keine andere Figur prägte die Reformation in der ersten Hälfte des 16. Jhds. so sehr wie Martin Luther. Er formulierte die 95 Thesen gegen den Ablasshandel.

Martin Luther Porträt
Martin Luther (Lukas Cranach / gemeinfrei)

Schon dafür wurde er von Papst Leo X. wegen Gotteslästerung vor Gericht gestellt. Dann übersetzte der Mönch aus Wittenberg schließlich noch die lateinische Bibel in die deutsche Sprache und brach damit das Monopol der belesenen Geistlichkeit auf das Wort Gottes.

Sein Handeln trug wenig später zum Ausbruch des Deutschen Bauernkrieges im Heiligen Römischen Reich bei. Der gemeine Mann erhob sich gegen die frevelhafte Ausbeutung durch die weltlichen und geistlichen Herren.

Martin Luther verteufelte jedoch den Aufstand der Bauern. Er entsetzte die einfache Bevölkerung mit seiner Überzeugung von der gottgebenen Ordnung.

Martin Luther und die Reformation

Mit den 95 Thesen von Martin Luther im Jahr 1517 begann die Reformation. Das war eine Phase des äußerst blutigen Auseinanderbrechens der christlichen Kirche. Erst mit dem westfälischen Frieden nach dem 30-jährigen Krieg endete 1648 dieser inner-konfessionelle Konflikt.

Der Sturm zieht auf

Martin Luther war ein studierter Augustinermönch. Er promovierte 1512 zum Doktor der Theologie und erhielt den Lehrstuhl für Bibelauslegung der Universität von Wittenberg. Er hielt seine Vorlesungen zweimal in der Woche morgens um sechs Uhr, im Winter um sieben Uhr. Den Lehrstuhl behielt er bis an sein Lebensende.

Der Mönch aus Wittenberg befasste sich theologisch mit dem Prinzip der göttlichen Gerechtigkeit. Die soziale Realität seiner Zeit war jedoch von großer Ungleichheit geprägt. Der unterste gesellschaftliche Stand, die Bauern, machten im ausgehenden Mittelalter mehr als 90 % der Bevölkerung aus.

Aber nicht nur die weltlichen Herrscher beuteten den gemeinen Mann aus. Die vielen Klöster und Abteien pressten ebenfalls alles aus der einfachen Bevölkerung. Selbst der einst so tugendhafte Zisterzienser-Orden hatte 400 Jahre nach Bernhard von Clairvaux, dem letzten großen Reformator der christlichen Kirche, seine Ideale gänzlich verraten.

Besonders belastend war die Erweiterung des Kirchenzehnts von pflanzlichen Produkten auch auf tierische Erzeugnisse. Außerdem ächtze die unterste Gesellschaftsschicht unter dem Ablasshandel, dem Frondienst und der Leibeigenschaft. Die einfache Bevölkerung war damals tief religiös und die Priester baten geschmäftsmäßig zur Kasse, wenn jemand Sünden beichten wollte. Im Angesicht des drohenden Fegefeuers oder gar ewiger Verdammis, wie es diesselben Priester im Gottesdienst predigten, waren sehr viele Menschen bereit, alles für den Sündenerlass zu bezahlen.

Die Thesen von 1517

Martin Luther war ein wortgewandter Theologe. Er formulierte im Herbst 1517 knapp einhundert Thesen für einen theologischen Disput unter universitären Kollegen. Das Kernthema seiner Argumentation war der menschenverachtende Ablasshandel.

Es war die Überzeugung von Martin Luther, dass dem gewerblichen Treiben der Kirche jegliche biblische Legitimation fehlte. Tatsächlich würden die Gläubigen durch ein fatales Gefühl der Sicherheit getäuscht, sie könnten sich den Eintritt in das Paradies käuflich erwerben.

Eine leicht gekürzte Fassung mit 95 Thesen schlug er angeblich am 31. Oktober des Jahres 1517 an die Schlosskirche von Wittenberg. Dieses Ereignis ist historisch jedoch nicht eindeutig belegt. Dennoch verbreitete sich das Thesen-Papier binnen kurzer Zeit. Nachweislich wurden in den folgenden Jahren eine Reihe hoch- und niederdeutsche Übersetzungen aus dem lateinischen Original erstellt.

Leo X. drohte dem zunehmend populären Martin Luther daraufhin mit Kirchenbann. Der zornige Theologie ließ es sich aber nicht nehmen, das Schreiben des obersten Stellvertreter Gottes auf Erden öffentlich zu verbrennen. Der Mönch aus Wittenberg war eben nur Gott und seinem Gewissen gegenüber verantwortlich.

Der römische Prozess

Das Thesen-Papier verursachte schnell erhebliche Aufmerksamkeit. Bereits im Juni 1518 wurde Martin Luther nach Rom zitiert und wegen Häresie vor ein kirchliches Gericht gestellt. Im schlimmsten Fall erwartete ihn die Todesstrafe.

Der Mönch aus Wittenberg hatte jedoch längst mächtige Fürsprecher gewonnen. Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen, war nicht nur der Landesherr von Marthin Luther, sondern verstand auch dessen Anliegen.

Der Kurfürst gehörte zum einem 7-köpfigen Gremium, dass den Kaiser wählte. Karl V. sollte im Jahr 1520 gekrönt werden. Die Stimme des Kurfürsten von Sachsen wurde hierfür benötigt, so dass der Mönch aus Wittenberg von seinem Fürsprecher politischen Schutz erhalten konnte.

Reichstag zu Worms 1521

Anfangs hatte Martin Luther nur die Missstände in der Kirche angeprangert. Seine Kritik an der Monopol-Stellung der Kirche, stellt jedoch auch die Legitimationskette der kaiserlichen Herrschaft in Frage. Sobald niemand mehr zwischen Gott und den Gläubigen steht, verliert auch die Rolle des Kaisers an Bedeutung.

Karl V. war ein strammer Katholik und hielt Martin Luther für einen Ketzer. Auf dem Reichstag 1521 in Worms stand der Reformator wieder vor Gericht. Vor dem Kaiser und den großen Fürsten des Reiches weigerte sich der Mönch aus Wittenberg jedoch zu widerrufen:

„Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift und klare Vernunftgründe überzeugt werde; denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, da es feststeht, daß sie öfter geirrt und sich selbst widersprochen haben, so bin ich durch die Stellen der heiligen Schrift, die ich angeführt habe, überwunden in meinem Gewissen und gefangen in dem Worte Gottes. Daher kann und will ich nichts widerrufen, weil wider das Gewissen etwas zu tun weder sicher noch heilsam ist. Gott helfe mir, Amen!“

Weiterhin warf er dem Papst und der Kirche Ausbeutung sowie Verschwendung vor. Für die Nachwelt wurde diese Rede zum Wendepunkt der Geschichte. Auge in Auge mit dem Kaiser hatte sich Martin Luther mit den höchsten Gewalten seiner damaligen Zeit angelegt.

Er stand aber nicht alleine. Martin Luther hatte viele Anhänger quer durch alle Stände der Gesellschaft, auch im Klerus. Dank des jüngst erfundenen Buchdrucks verbreiteten sich seine Worte in Windeseile durch die damalige Welt. Ein Wettkampf der Karrikaturen zwischen Befürwortern und Gegnern des Mönchs aus Wittenberg entbrannte.

Kaiser Karl V. wollte Martin Luther brennen sehen und erließ das Wormser Edikt. Der Mönch wurde geächtet. Er durfte zwar noch die Stadt verlassen, aber wer danach seiner habhaft wurde, durfte mit ihm nach Belieben verfahren.

Die Bibelübersetzung auf der Wartburg

Ein Foto von der Wartburg in Thüringen dem zeitweiligen Aufenthalt von Martin Luther
Die Wartburg in Thüringen (gemeinfrei)

Auf dem Rückweg nach Wittenberg wurde Martin Luther von einer Gruppe bewaffneter Männer überfallen. Das war jedoch eine abgesprochene Rettungsaktion, um den Reformator in Sicherheit zu bringen. Er flüchtete auf die Wartburg bei Eisenach in Thüringen.

Friedrich der Weise, der Landesherr von Luther, weigerte sich schlichtweg, das Wormser Edikt in seinem Herrschaftsgebiet durchzusetzen. Der Kaiser hatte nicht die Macht, das Edikt gegen den Willen des Kurfürsten zu exekutieren. Er musst die Entwicklung hinnehmen.

Auf der Wartburg war der Mönch aus Wittenberg vor seinen Feinden sicher. Während seiner Zeit auf in diesem Refugium nahm Martin Luther den Namen „Juncker Jörg“ an. Außerdem begann er sein größtes Werk.

Ein Monopol zerbricht

Der Mönch aus Wittenberg begann die Evangelien aus der lateinischen Bibel ins Deutsche zu übersetzen. „Evangelisch“ würden sich später auch seine Anhänger nennen. Damit brach er das Monopol des Klerus, die heilige Schrift lesen und verstehen zu können.

Die Folgen der Bibelübersetzung durch Martin Luther waren enorm. Im Jahr 1522 begann die erste Druckerei, dass frisch übersetzte Neue Testament zu vervielfalten. Das Werk verbreitete sich rasend schnell in der Bevölkerung. Bis 1525 waren über 100.000 Exemplare gedruckt worden.

Fahrende Buchhändler vertrieben diesen ersten Bestseller der Geschichte auf den Märkten des Landes. Die wenigen Lesekundigen lasen allen anderen laut vor. Das einfache Volk begann zu verstehen, wie sehr es über Jahrhunderte hinweg ausgebeutet und betrogen worden waren. Die aufgehitzte Stimmung im Reich wurde explosiv.

Luther und der Bauernkrieg

Martin Luther und sein reformatorisches Bestreben war jedoch völlig vom politischen Schutz durch Friedrich den Weisen abhängig. Sein Worte und Taten lösten jedoch Aufstände im Reich aus. Im Jahr 1524 eskalierte die Situation und es kam zum Deutschen Bauernkrieg.

Gustav Adolf eroberte die Festung Marienberg in Würzburg
Festung Marienberg in Würzburg von der Mainbrücke aus (© Wolfgang Reinöhl)

Die aufständischen Bauern formulierten die zwölf Artikel der Bauernschaft und beriefen sich dabei auch auf Martin Luther. Dieser fand sich in einem tiefen Konflikt wieder. Zunächst war der Mönch aus Wittenberg auch noch ein Förderer eines anderen reformatorischen Predigers, Thomas Müntzer. Dieser ergriff bald aktiv Partei für die einfache Bevölkerung.

Luther verliess daraufhin sein Versteck auf der Wartburg und suchte den Kontakt zu Anführern der Bauen. Er wollte die Gemüter beruhigen, aber zum großen Entsetzen der Bauern verurteilte Martin Luther den gewaltsamen Aufruhr. Er prangerte zwar die Missstände in der Gesellschaft an. Aber die politsche Ordnung war in seinen Augen Gott gewollt. Die Gewalttaten der Bauern hingegen stellten klare Sünden dar.

Er wollte seine Reformation schützen. Aber der Aufstand eskalierte. Binnen kurzer Zeit erfasste ein Flächenbrand Süd- und Mittel-Deutschland. Die Fürsten konnten jedoch ein professionelles Söldnerheer unter dem Truchseß von Waldburg-Zeil aufstellen. Dieser vernichtete alle Aufgebote der Bauern wie bspw. die Männer unter dem Kommando von Florian Geyer. Für sein blutiges Vorgehen erhielt er den Spitznamen „Bauernjörg“.

Im Sommer 1525 kam es schon zu einer vernichtenden Schlacht bei Frankenhausen. Wenige Wochen später endete die Belagerung der Festung Marienberg in Würzburg ebenfalls in einer Katastrophe für den gemeinen Mann. Der Deutsche Bauernkrieg sollte insgesamt ca. 100.000 Menschenleben kosten.

Folgen der Reformation

In den Jahren nach dem Bauernkrieg bekannten sich mehr und mehr Menschen zu der Reformation von Martin Luther. Im Jahr 1530 versuchten die evangelischen Stände auf dem Reichstag in Augsburg ihre Religion reichsrechtlich anerkennen zu lassen. Kaiser Karl V. dachte jedoch, die Zeit könnte noch zurückgedreht werden und verweigerte die Zustimmung. Unter Protest verließen die „Protestanten“ den Reichstag und der Konflikt sollte weitergehen.

Die Protestanten stellen sich auf den Ernstfall ein. 28 Städte sowie 18 Fürsten schloßen sich schon 1531 zum Schmalkaldischen Bund zusammen. Ein Verteidigungsbündnis gegen Übergriffe durch den katholischen Kaiser. Sie forderten Religionsfreiheit für ihre Territorien. 1547, ein Jahr nach dem Tod von Martin Luther, wurde der Bund von katholischen Truppen zerschlagen.

Aber es sollte nicht der letzte Konfessionskrieg innerhalb der Christenheit sein. In der Folge der Reformation durch das Wirken von Martin Luther kam das Reich über hundert Jahre lang nicht zur Ruhe. Erst der verheerende 30-jährige Krieg sollte die erschöpften Konfliktparteien im Westfälischen Frieden von 1648 wieder in einem Frieden vereinen.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Florian Geyer – fränkischer Ritter

Im Deutschen Bauernkrieg machte der fränkische Reichsritter Florian Geyer von sich reden. Er ging in die Geschichte als großmütiger Edelmann ein, der in den stürmischen Jahren der Reformation für die Sache der Bauern im Heiligen Römischen Reich kämpfte.

Gustav Adolf eroberte die Festung Marienberg in Würzburg
Festung Marienberg in Würzburg von der Mainbrücke aus (© Wolfgang Reinöhl)

Florian Geyer verzichtete auf ein standesgemäßes und komfortables Leben. Dafür stellte er sich im Deutschen Bauernkrieg von 1524/25 an die Spitze einer Gruppe von Aufständischen. Damit zeichnete er einen starken Kontrast zum hohen Adel und der dekadenten Geistlichkeit seiner Zeit mit Päpsten wie Leo X.

Sein „Schwarzer Haufen“ zog plündernd durch den Süden von Deutschland. In Würzburg vereinigten sie sich schließlich im Mai 1525 mit anderen Gruppen. Ein gesammeltes Heer von wohl etwa 15.000 Bauern versuchte dort die Festung Marienberg einzunehmen. Diese stellte zugleich auch die letzte Bastion des Fürstbischofs Konrad II. von Thüngen in seinem Hochstift dar.

Nachdem Florian Geyer schon zahlreiche kleine Burgen eingenommen hatte, blieb die Belagerung des Marienbergs jedoch vergeblich. Sebastian von Rotenhan konnte mit nur etwa 250 Mann die Festung erfolgreich verteidigen. Dabei wehrten sie beispielsweise auch einen nächtlichen Großangriff ab.

Florian Geyer floh nach der gescheiterten Belagerung im Sommer 1525. Doch bereits wenige Tage später wurde er im Alter von nur 35 Jahren im Gramschatzer Wald ermordet.

Florian Geyer erfuhr posthum die zweifelhafte Ehre, als Symbolfigur instrumentalisiert zu werden. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstand im völkischen Umfeld der Bündischen Jugend das Fahrten- und Kampflied: Wir sind des Geyers schwarzer Haufen

Wir sind des Geyers schwarzer Haufen, heia hoho,
und wollen mit Tyrannen raufen, heia hoho.

Sowohl im Dritten Reich wie auch in der DDR wurden Truppenverbände nach ihm benannt. Dazu zählte beispielsweise die 8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“. Dieser berittene Verband wurde von Hermann Fegelein aufgebaut und dann ausgerechnet zur Bekämpfung von Partisanen an der Ostfront eingesetzt. Dabei gingen sie extrem grausam vor und verübten zahllose Kriegsverbrechen.

Doch heutzutage wird der Ritter aus Unterfranken mit den Florian Geyer Festspielen geehrt. Alljährlich werden in Giebelstadt bei Würzburg wechselnde Theaterstücke aufgeführt, die Szenen aus seinem Leben nachzeichnen.

Florian Geyer – junger Edelmann aus Unterfranken

Spross der „Geyer von Giebelstadt“

Im Jahr 1490 wurde Florian Geyer als jüngster Sohn des Adelsgeschlechts der „Geyer von Giebelstadt“ im Landkreis Würzburg geboren. Er war ein junger Graf mit zwei älteren Brüdern. Diese verstarben jedoch früh und auch der Vater wurde nicht alt.

Florian Geyer erbte deshalb schon in jungen Jahren ein erhebliches Vermögen sowie die Ländereien der Familie. In diesen Zeiten des aufkommenden Buchdrucks, der Reformation und der Söldnerheere widmete sich der Reichsritter dann bereits früh einer militärischen Karriere.

Hauptmann und Diplomat

Ab 1519 stand Florian Geyer als Hauptmann und Berater im Dienste des Herren von Ansbach.

Wappen Florian
Das Wappen der Geyer von Giebelstadt (gemeinfrei)

In diesem Jahr war er schon als Landsknechtsführer an einer Strafexpedition gegen den Herzog von Württemberg beteiligt. Dabei kämpfte er auch gegen den legendären Rauberitter Götz von Berlichingen.

Einige Jahre später würden sich die beiden Ritter noch einmal begegnen und dann Seite an Seite stehen.

Noch im selben Jahr wechselte Florian Geyer als Offizier in den Dienst des Hochmeisters von Ansbach. Dort wandelte sich seine Rolle vom Hauptmann hinzu einem Verbindungsoffizier in diplomatischer Mission.

Der fränkische Ritter bereiste dabei nicht einfach nur die Höfe Europas. Schon 1520 führte er auch erfolgreiche Verhandlungen über einen Waffenstillstand mit dem König von Polen.

Anführer im Deutschen Bauernkrieg 1524/25

Die religiösen und ständischen Spannungen nahmen in diesen Jahren immer weiter zu. Martin Luther hatte mit seinen Thesen und der Bibelübersetzung nicht nur die Reformation ausgelöst.

Luther hatte ohne Absicht auch die einfache Bevölkerung in Aufruhr versetzt. 1524 brach der Aufstand des Gemeinen Mannes los. Der Deutsche Bauernkrieg hatte begonnen.

Florian Geyer identifizierte sich wie manch anderer Graf aus dem niederen Adel mit der Sache der Bauern. Er wurde zunächst eine Art militärischer Berater sowie Verhandlungsführer des „Schwarzen Haufens“.

Ein „Haufen“ war die damalige Bezeichnung einer Gruppe von aufständischen Bauern. Ein solcher bestand aus einigen hundert oder sogar vielen tausend Mann.

Die Bauern konnten zwar bereits in der Frühphase des Aufstandes viele Waffen erbeuten. Sie waren jedoch miserabel organisiert und benötigten dringend erfahrene Anführer.

Florian Geyer hatte diese Qualitäten und erarbeitete Leitlinien für die Bauernarmee. In diesem Zug nahm er dann auch eine immer aktivere Rolle ein.

Niederlagen bei Würzburg, Königshofen und Giebelstadt

Als Unterhändler gelang es Florian Geyer noch dazu, einige Städte von der bäuerlichen Sache zu überzeugen. Fast der gesamte fränkische Hochstift Würzburg war Ende April 1525 in den Händen der Bauern.

Es waren nur noch etwa 250 Mann an fürstbischöflichen Truppen auf der Festung Marienberg übrig. Diese verteidigten den Berg als letzte Stellung gegen die etwa 15.000 aufständischen Bauern.

Sogar die Stadt Würzburg schloss sich mit ihren Truppen und Waffen dem Aufstand an. Mit Tilman Riemenschneider hatte die Stadt zu diesem Zeitpunkt einen bis heute bekannten Künstler als Ratsherrn. Dieser sollte für seine Beteiligung später noch inhaftiert und wochenlang gefoltert werden.

Auch Götz von Berlichingen, inzwischen ebenfalls ein Hauptmann der Bauern, war mit seinem Haufen vor Ort. Die Belagerung der Festung auf Berg über der Stadt endete jedoch in einem Desaster. Ein nächtlicher Sturm führte nur zu einem blutigen Chaos und herbei geschafftes Belagerungsgerät konnte nicht erfolgreich eingesetzt werden.

Ende Mai zogen die Bauern ab und wurden von einem fürstlichen Entsatzheer erst bei Königshofen und dann bei Giebelstadt geschlagen. Jeweils richtete vor allem die schwere Kavallerie die entscheidenden Verluste unter den leicht bewaffneten Bauern an.

Es waren die Truppen des Truchseß Georg von Waldburg-Zeil, auch Bauernjörg genannt. Nur wenige Tage zuvor hatte diese Söldnerarmee bereits die Männer unter dem Befehl von Thomas Müntzer bei Frankenhausen in Thüringen ebenfalls vernichtend geschlagen.

Gewaltsamer Tod im Gramschatzer Wald

Florian Geyer sollte die Niederlagen der Bauern nur um wenige Tage überleben. Schon am 10. Juni 1525 wurde der fränkische Ritter im Gramschatzer Wald überfallen und getötet.

Die Täter sollen Knechte des Wilhelm von Grumbach gewesen sein. Es hat jedoch nie Belege für die gängige Version gegeben.

Rezeption durch die Nachwelt

Florian Geyer – Drama von Gerhart Hauptmann

Der Nobelpreisträger für Literatur Gerhart Hauptmann verfasste um 1895 das historische Revolutionsdrama Florian Geyer. Auf über 1.000 Seiten verfasste der Autor ein Stück mit Vorspiel und fünf Akten.

In dem Werk werden zahlreiche Spannungen zwischen Bauern und deutschen Adligen thematisiert. Dabei inszenierte Gerhart Hauptmann im Drama über Florian Geyer eine Vielfalt an Figuren, um die Komplexität der Ereignisse zu beleuchten.

Der Autor griff mit dem Drama über Florian Geyer die freiheitlichen Tendenzen des 19. Jahrhunderts auf. Er wollte mit seinem Werk einen Beitrag zu Liberalisierung leisten.

Vorbild für die Bündische Jugend

Die „Bündische Jugend“ war eine Art Pfadfinder-Organisation mit völkischer Orientierung. Die ursprünglichen Anführer waren im Ersten Weltkrieg entweder gefallen, schwer verletzt oder zumindest desillusioniert worden.

Die Bündische Jugend entwickelte deshalb nach 1918 ein neues Männer-Bild. Als „Ritter“ sollten sie sich mit Selbstdisziplin den Zielen der „Volksgemeinschaft“ unterwerfen.

Auch den jugendlichen Charakter von Pfadfindern legten sie zu Gunsten eines „Lebensbundes“ ab. Florian Geyer bot sich für diese Organisation in mehrfacher Hinsicht als Vorbild an.

Zunächst hatte Florian Geyer als Ritter auf den Luxus verzichtet und sich dafür in den Dienst der einfachen Bevölkerung gestellt. Außerdem hatte er selbst schwere Niederlagen im Krieg erlebt und eignete sich damit als Bezugsfigur für die Kriegsgeneration.

8. SS-Kavallerie-Division „Florian Geyer“

Für das Dritte Reich war die Figur des Florian Geyer ebenfalls sehr dienlich. Schließlich wurde sogar die 8. SS-Kavallerie-Division am 17. März 1944 nach ihm benannt.

Die Einheit war bereits im November 1939 als Reiter-Standarte unter Hermann Fegelein aufgestellt worden. In der Stärke eines Regiments wurde sie im Polenfeldzug eingesetzt.

Beim Überfall auf die Sowjetunion wurde die Einheit zunächst der Heeresgruppe Mitte unterstellt. Dort wurden sie für das gezielte Töten vor allem von Juden und Kommunisten eingesetzt. Darüber hinaus jagten sie versprengte Rotarmisten auf dem Rückzug.

Diese Aufgabe wurde als „Säuberung“ oder „Sicherung“ des Hinterlandes bezeichnet. In der Praxis bedeutete dies vor allem Terror gegen die örtliche Zivilbevölkerung. Beispielsweise hat eine Brigade alleine vom 1. bis zum 12. August 1941 in den Prypjatsümpfen etwa 14.000 Juden ermordet.

Trotz dieser Kriegsverbrechen galt der Verband in militärischer Hinsicht als eher unzuverlässig. Im Sommer 1942 wurde die Einheit um ein drittes Reiter-Regiment aus rumänischen Volksdeutschen erweitert. Zum 9. September diesen Jahres wurde der Verband dann als 8. SS-Kavallerie-Division aufgestellt.

Im März 1944 war die Division an der Besetzung von Ungarn beteiligt. Dafür erhielt die Einheit den Ehrennamen „Florian Geyer“. Doch noch im selben Jahr wurden große Teile der Division auf dem Rückzug in Budapest eingekesselt.

Bis zum Fall von Budapest am 12. Februar 1945 wurde 8. SS-Division „Florian Geyer“ weitgehend vernichtet. Verbliebene Reste der Einheit außerhalb des Kessels wurde der 37. SS-Freiwilligen-Kavallerie-Division unterstellt. Am 5. Mai 1945 ergaben sie sich dann amerikanischen Truppen in Österreich.

Florian Geyer-Festspiele in Giebelstadt

In den Ruinen der Stammburg der Geyer von Giebelstadt werden jährlich auf einer Freilichtbühne die Florian Geyer-Festspiele gefeiert. In dieser prächtigen Kulisse wird der Rebell gegen die Feudalherrschaft in einem bunten Spektakel zelebriert.

Die Florian Geyer-Festspiele sollen dabei ein Bild von den dramatischen Ereignissen im Bauernkrieg zeichnen. Mit zahlreichen Darstellern und Pyro-Effekten bieten die Spiele eine spannende Unterhaltung.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Götz von Berlichingen – Raubritter

Der historische Götz von Berlichingen war ein schwäbischer Raubritter im ausgehenden Mittelalter des Heiligen Römischen Reiches. Er wurde für seine zahlreichen Fehden und als Hauptmann des Odenwälder Haufens im Deutschen Bauernkrieg von 1524/25 berühmt und berüchtigt.

Götz von Berlichingen
Götz von Berlichingen als junger Mann (gemeinfrei)

Das Leben des Götz von Berlichingen wurde von Johann Wolfgang Göthe in einem Schauspiel verarbeitet. Dieser legte ihm auch den „Schwäbischen Gruß“ als vermeintliches Zitat in den Mund:

„Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken!“

Dabei handelt es sich jedoch nicht einfach nur um eine möglichst obszöne Beleidigung. Solche Aussagen gehen auf alte Entblössungs- und Abwehrzauber zurück.

Diese richteten sich gegen Dämonen, Hexen oder persönliche Feinde. Sie finden sich häufig auch als bildliche Darstellungen auf mittelalterlichen Mauern.

Der historische Götz von Berlichingen soll seinen eigenen Angaben zufolge einen Amtmann des Bistums Mainz mit einer ähnlichen Aussage verjagt haben:

„Da schriehe ich wider zu ime hinauff, er soldt mich hinden leckhenn.“

Das Heilbronner Bürgerhaus, in dem Götz von Berlichingen von 1519 bis 1522 in Haft war, setzte dem Raubritter mit einer Spruchtafel deshalb ein besonderes Denkmal:

„Unser großer Landsmann Götz
sprach: jetzt geht die Sache letz,
aber – eh ich soll verrecken,
könnt ihr mich am Arsche lecken.
Goethe hört dies große Wort,
gibt ihm einen Dichterhort,
und er schafft mit dieser Tat
Deutschlands häufigstes Zitat.“

Das Leben des Götz von Berlichingen

Götz von Berlichingen wurde 1480 geboren. Er war das jüngste von zehn Kindern und verbrachte seine ersten Jahre auf der Burg Jagsthausen im Landkreis Heilbronn.

Götz von Berlichingen
Rüstung des Götz von Berlichingen auf der Burg Hornberg (gemeinfrei)

Seine Mutter war eine von Thüngen. Das ist ein sehr altes, aber heute noch existierendes Adelsgeschlecht aus Unterfranken.

Beispielsweise gehörte mit Karl Freiherr von Thüngen eine Person aus diesem Geschlecht zum Kreis der Verschwörer gegen Adolf Hitler vom 20. Juli 1944.

Er wurde von der Gestapo verhaftet und erschossen. Doch auch Götz von Berlichingen sollte seiner Zeit noch viel Ärger mit diesem Zweig seiner Verwandtschaft haben.

Ab 1494 diente der junge Mann als eine Art Knappe bei einem seiner Vettern. Er wurde auf die ritterlichen Pflichten im ausgehenden 15. Jahrhundert vorbereitet.

Später wechselte er in den höfischen Dienst. Götz von Berlichingen fiel schon früh als rüpelhafter Querkopf auf und war für die Tätigkeit als Page wohl nicht besonders geeignet.

Umso engagierter stürzte sich Götz von Berlichingen in zweifelhafte Abenteuer. Schon als Knappe zog er mit in den Schweizer Krieg von 1499. Der streitlustige Götz begann jedoch erst seine vielleicht größte Leidenschaft, die ritterlichen Fehden, zu entdecken.

Rowdie mit Schwert wird erwachsen

Der junge Götz von Berlichingen wurde nach seiner Zeit als Knappe in den Kreis der vereidigten und freien Ritter aufgenommen. Nach eigenen Worten wollte er nur für den deutschen Kaiser und gute Dinge kämpfen.

Aber kurz nach seiner Weihe zum Ritter schloss er sich schon seinem Bruder an. Dieser hatte sich bereits als Wegelagerer und Plünderer einen Ruf erworben.

Die Brüder waren sehr umtriebig und die Geschäfte liefen gut. Aber die Fürsten und der Schwäbische Bund gingen schließlich gemeinsam gegen die beiden Raubritter vor.

Es war ausgerechnet der eigene Vetter, Neidhart von Thüngen, der erfolgreich intervenierte. Götz zog sich vorerst auf eine Burg zurück und versuchte, die Füße still zu halten.

Ritterliche Fehden des Heißsporns

Der umtriebige Götz von Berlichingen wurde aber bald schon wieder aktiv und das mittelalterliche Fehderecht kam ihm dabei sehr gelegen. Freie Ritter durften sich bei noch so kleinen Rechtsbrüchen gegenseitig bekriegen und das nutzte er aus.

Bereits 1502 beteiligte er sich an der Fehde zwischen den Fürsten von Ansbach und von Nürnberg. Insgesamt war er in seinem Leben nach eigenen Angaben an 15 Fehden beteiligt.

Wegen nichtiger Anlässe führte er Krieg auf eigene Kosten. Er legte sich mit anderen Rittern und auch Städten an. Je nach Situation konnte man so einige tausend Gulden herausschlagen. Sogar mit dem Erzbischof von Mainz lag Götz von Berlichingen im Zwist.

Auch seine Aktivitäten als Raubritter ließen ihn nicht los. Bereits ab 1503 wurden er und sein Bruder wieder aktiv. Aber die Geschichte sollte sich wiederholen. Neidhart von Thüngen legten seinen räuberischen Verwandten erneut das Handwerk.

Ritter mit der eisernen Hand

Als hätte er nicht schon genug Ärger, beteiligte sich Götz von Berlichingen ab 1504 am Landshuter Erbfolgekrieg. Es war auch bei der Belagerung von Landshut, als eine Feldschlange dem Raubritter die rechte Hand zerschoss.

Eine Feldschlange oder auch Kalverine war ein sehr einfacher Kanonen-Typ, der bereits im späten Mittelalter aufkam. Die Kugeln hatten einen Umfang von 3,5 cm bis 13 cm.

Eiserne Hand
Die jüngere „Eiserne Hand“ des Götz von Berlichingen von etwa 1530 (Landesarchiv Baden-Württemberg / CC-BY-SA 3.0)

Götz von Berlichingen lag nach der Verwundung durch die Feldschlange wochenlang auf dem Krankenbett. Nach seiner Genesung ließ er sich dann die berühmte eiserne Hand fertigen.

Tatsächlich ließ er sich sogar zwei verschiedene Ausführungen anfertigen: eine feine und eine schwere Version. Diese Prothesen konnte er am Stumpf seines rechten Arms festschnallen.

Die mechanischen Finger der eisernen Hände waren sogar verschließbar. Götz von Berlichingen konnte damit Gegenstände halten. Angeblich war er sogar in der Lage, sein Schwert als Ritter mit der eisernen Hand zu führen. Dies dürfte jedoch eine Legende sein.

Keine der beiden Prothesen konnte fest genug angeschnallt werden, um die Energie eines schwingenden Schwertes halten zu können. Die eiserne Hand und das von der Mechanik gehaltene Schwert wären dem Feind höchstens mit viel Schwung entgegen geflogen.

Freundschaft mit Franz von Sickingen

Götz von Berlichingen war jedoch keinesfalls der einzige große Raubritter seiner Zeit. Der große Star der Szene war sein guter Freund Franz von Sickingen.

Dieser führte zahlreiche sehr gewinnbringende Fehden als Ritter des Reiches. Bereits 1515 unterstützte Götz von Berlichingen seinen Kumpel bei der Fehde gegen die Stadt Worms.

1516 beteiligten sich die beiden Raubritter an einem Zug gegen Lothringen. Außerdem führten sie gemeinsam eine Fehde gegen den Landgraf von Hessen.

Burg Hornberg – Wohnsitz des Raubritters

Scheinbar liefen die Geschäfte für Götz von Berlichingen sehr gut. 1517 konnte er sich die stattliche Burg Hornberg als Stammsitz erwerben. Der Raubritter zahlte 6.500 Gulden für sein neues Zuhause an Conz, aus dem fränkischen Rittergeschlecht der Schott von Schottenstein.

Burg Hornberg
Burg Hornberg um 1600 (A. Zeller / gemeinfrei)

Die Burg Hornberg liegt auf einem hohen Felssporn über dem Neckartal in der Nähe von Mosbach. Die eindrucksvolle Anlage war zusätzlich noch mit einer Vorburg gesichert.

Burg Hornberg konnte deshalb nur sehr schwer eingenommen werden. Damit bot sie sich für Götz von Berlichingen auch ideal als Rückzugsort an.

Der schlitzohrige Raubritter erwarb jedoch nicht nur einen würdigen Sitz für sich und seine Familie. Vor Ort wurde Weinbau betrieben, so dass er zugleich auch eine neue Einkommensquelle erschloss.

Bis zu seinem Tod im Jahr 1562 war die Burg Hornberg dann der Wohnsitz des Götz von Berlichingen. Dort diktierte er auch seine Lebensgeschichte. Diese wurde später von Johann Wolfgang Göthe als Vorlage für sein Werk genutzt.

Götz von Berlichingen im Bauernkrieg 1524/25

Hauptmann des Odenwälder Haufens

Die Spannungen zwischen den deutschen Adligen und der bäuerlichen Unterschicht nahm in diesen Jahren vor dem Hintergrund der Reformation immer weiter zu. Der Mönch Martin Luther hatte mit seinen Thesen und der Bibelübersetzung das einfache Volk in Aufruhr versetzt. Ohne Absicht hatte der Augustinermönch einen Bürgerkrieg ausgelöst.

Der Deutsche Bauernkrieg tobte ab 1524 wie ein Flächenbrand vor allem über der Mitte und dem Süden von Deutschland. Angestachelt durch Prediger wie Thomas Müntzer hatte sich der gemeine Mann erhoben. Die Bauern organisierten sich in großen Gruppen von einigen hundert und schließlich einigen tausend Mann.

Eine solche Gruppe, der Odenwälder Haufen, fiel im April 1525 in der Nähe der Burg Hornberg ein. Götz von Berlichingen musste verhandeln. Die Bauern machten dem Raubritter ein Angebot, dass er nicht ablehnen wollte. Sie waren eine unorganisierte Bande und brauchten erfahrene Anführer, um den Hochstift Würzburg zu plündern.

Von Götz von Berlichingen versprach man sich, dass er solche Qualitäten haben könnte. Außerdem hatte der Raubritter auch ganz persönliche Motive, gemeinsame Sache mit den Bauern zu machen.

Seine Verwandten, die Herren von Thüngen, hatten ihm und seinem Bruder nicht nur mehrfach das Handwerk als Raubritter gelegt. Sie stellten auch den damaligen Fürstbischof von Würzburg: Konrad II. von Thüngen.

Genau dieser Fürstbischof sollte vertrieben werden. Nebenbei konnten aber auch dutzende Klöster, Güter, kleinere Burgen und natürlich der Familiensitz derer von Thüngen, das Schloss Thüngen, geplündert werden.

Die Bauern im Hochstift Würzburg

Die Bauern zogen plündernd durch den Hochstift. Mehrere solcher bäuerlichen Haufen, insgesamt etwa 15.000 Mann, trafen sich im Mai 1525 zur Belagerung der Festung Marienberg in Würzburg. Darunter fand sich auch der Schwarze Haufen von Florian Geyer.

Gustav Adolf eroberte die Festung Marienberg in Würzburg
Festung Marienberg in Würzburg von der Mainbrücke aus (© Wolfgang Reinöhl)

Der Marienberg wurde nur von etwa 250 Mann unter dem Kommando des Sebastian von Rotenhan verteidigt. Götz von Berlichingen dürfte wohl auf fette Beute spekuliert haben.

Der Raubritter erwies sich bei der Belagerung jedoch als katastrophaler Anführer. Am 15. Mai 1525 befahl er seinem Haufen einen nicht abgesprochenen Sturmangriff.

Sie wollten wohl die ersten Plünderer des fürstbischoflichen Sitzes sein. Der Angriff scheiterte jedoch krachend an den Mauern der Festung.

Vor allem der Halsgraben vor dem Tor der Burg wurde den Bauern zum Verhängnis. Der Stadtschreiber Martin Cronthal berichtete, dass die Angreifer „jemmerlich zerhauen und darin begraben wurden“.

Götz von Berlichingen beging noch vor Würzburg Fahnenflucht. Die Bauern zogen nach drei erfolglosen Wochen ebenfalls ab. Anschließend wurden sie von einem Entsatzheer unter dem Truchseß Georg von Waldburg-Zeil, dem Bauernjörg, vernichtend geschlagen.

Der Strauchdieb redet sich heraus

Der Deutsche Bauernkrieg war in der Region bald darauf beendet und Götz von Berlichingen wurde erwischt. Ab 1526 stand er auf dem Reichstag von Speyer vor Gericht.

Dort begründete der Götz von Berlichingen sein Verhalten im Deutschen Bauernkrieg mit einer einfachen Erklärung: Er habe nur das Kommando über den Odenwälder Haufen übernommen, um größere Greueltaten zu verhindern.

Für diese hanebüchene Ausrede wurde er vom Gericht tatsächlich für schuldlos befunden. Aber das Glück hatte dem Glücksritter nur noch diese letzte Gnade gewährt.

Götz von Berlichingen wurde dennoch zu sehr hohen Schadensersatzzahlungen verdonnert. Ausgerechnet seinem verhassten Verwandten, dem Fürstbischof von Würzburg musste er tausende Gulden zahlen. Außerdem wurde er vom Gericht endgültig an die kurze Leine genommen.

Götz von Berlichingen durfte seine Burg Hornberg nie wieder verlassen. Der Richterspruch zwang ihn, jede Nacht in seinem Wohnsitz zu verbringen. Außerdem wurde es dem Raubritter für alle Zeit verboten, ein Pferd zu besteigen.

Letzte Mission des alten Haudegens

Lange Jahre später wurde Götz von Berlichingen im Jahr 1540 vom Kaiser persönlich aus der Acht entlassen. Dieser brauchte erfahrene Leute für den Kampf gegen die Türken.

Innerhalb von nur zwei Wochen stellte der bereits 60-jährige Götz von Berlichingen einen Trupp von 100 Rittern auf. An deren Spitze stürmte er nach Wien, um sich der osmanischen Bedrohung entgegen zu werfen.

Nach dieser letzten Mission kehrte Götz von Berlichingen auf seine Burg Hornberg zurück. Hier diktierte er auch seine Memoiren.

Götz von Berlichingen erreichte noch das damals schon fast biblische Alter von 82 Jahren. Am 23. Juli 1562 ist er dann friedlich verstorben.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Thomas Müntzer – Prediger der Bauern

Thomas Müntzer wurde um 1489 in Stollberg im Harz geboren. Er war ein Zeitgenosse von Martin Luther und gehörte ebenso zu den großen Reformatoren der Kirche.

Thomas Müntzer
Älteste Darstellung von Thomas Müntzer (gemeinfrei)

Doch Thomas Müntzer war nicht nur ein wortgewaltiger Prediger, der die Missstände in der Christenheit anprangerte. Im Gegensatz zu Luther stellte er auch den deutschen Adel in Frage.

Insofern war Thomas Müntzer nicht nur ein Häretiker, sondern auch ein Demagoge. Besonders der niedrigste, der bäuerliche Stand, war für seine Worte empfänglich.

Dabei machten die Bauern zu seiner Zeit etwa 90 % der Bevölkerung aus und mussten erdrückende Steuern und Abgaben leisten. Als im Zuge der Reformation die kirchliche Herrschaft in Frage gestellt wurde, entzündete sich in Deutschland und der Schweiz schließlich der Aufstand des Gemeinen Mannes.

„Die Grundsuppe der Dieberei sind unsere Fürsten und Herren, nehmen alle Creaturen zu ihrem Eigenthum…“

Dieser Konflikt wurde als Deutscher Bauernkrieg von 1524/25 bekannt. In dessen Verlauf gehörte Thomas Müntzer zu den einflussreichsten Figuren dieser Aufstandsbewegung.

Doch die Rebellion erzielte nur anfängliche Erfolge. Die kirchlichen und weltlichen Fürsten organisierten sich im Schwäbischen Bund. Sie stellten eine professionelle Armee auf und zogen gegen die bäuerlichen Milizen.

Nach mehreren Gefechten kam es am 15. Mai 1525 zur Schlacht bei Frankenhausen. Die Bauern erlitten dort unter der Führung von Thomas Müntzer eine vernichtende Niederlage. Er selbst wurde gefangen genommen und anschließend auf der Festung Heldrungen inhaftiert und gefoltert.

Für seine Forderung nach einer gerechteren Welt hat man Thomas Müntzer dann am 27. Mai 1525 vor den Toren von Mühlhausen enthauptet. Sein Kopf wurde auf einen Pfahl gespießt.

In den folgenden Wochen wurden der Aufstand auch in Süd-Deutschland schnell und blutig niedergeschlagen. Der Deutsche Bauernkrieg sollte letztlich mehr als 100.000 Menschenleben kosten, ohne dass es zu spürbaren Verbesserungen für den gemeinen Stand kam.

Frühe Lebensjahre und akademische Karriere

Thomas Müntzer wurde vermutlich im Jahr 1489 in Stollberg im Harz geboren. Ab 1506 studierte der junge Mann in Leipzig.

Ab 1512 war er dann als Student in Frankfurt an der Oder. Während seiner akademischen Laufbahn erwarb Thomas Müntzer die Titel:

  • Baccalaureus Artium
  • Magister Artium
  • Baccalaureus Biblicus.

Theologe für die einfachen Leute

Im Jahr 1513 wurde Thomas Müntzer in Halberstadt zum Priester geweiht. Ab 1517 frequentierte er die Lutherstadt Wittenberg. Es war auch Martin Luther, der den ebenfalls protestantischen Müntzer zu seinem ersten Pfarramt in Zwickau verhalf.

Dort fiel Thomas Müntzer bereits mit seiner Rhetorik auf. Er hielt als erster Priester überhaupt eine komplette Messe auf deutsch. Die einfache Bevölkerung verstand nun selbst das Wort Gottes und war nicht mehr auf die Übersetzungen der Pfaffen angewiesen.

Diese Messe von Thomas Müntzer wurde sogar gedruckt. Bis heute findet sich ein Original im Archiv von Braunschweig. In sprachlicher Hinsicht fällt besonders auf, dass er sehr viele Bilder und Vergleiche verwendete.

Außerdem übersetzte Thomas Müntzer gregorianische Gesänge aus dem Lateinischen. In der Folge entstand der überregionale Trend, dass in Kirchen auf deutsch gesungen wurde.

Diese Gottesdienste waren sehr beliebt. Thomas Müntzer wusste zu begeistern. Seine Messen erhielten vor allem durch die bäuerliche Bevölkerung mehr und mehr Zulauf.

Idealistischer Querulant im Klerus

Aber bereits im Jahr 1521 ging die theologische Karriere des Querdenkers zu Ende. Er musste Zwickau wegen seiner aufrührerischen Reden verlassen.

Vor allem in der katholischen Grafschaft Mansfeld hatte er wohl mit Absicht sehr viel Unfrieden gestiftet. Er quittierte sein letztes Gehalt dann mit den Worten:

„Thomas Müntzer, qui pro veritate militat in mundo.“

„Thomas Müntzer, der für die Wahrheit in der Welt kämpft.“

Thomas Müntzer wandte sich dabei aufgrund seines Verständnisses des christlichen Glaubens gegen die Auswüchse der kirchlichen und weltlichen Fürsten. Er hielt das Herrschaftssystem für eine illegitime Oligarchie.

Der Glaube war für den reformatorischen Theologen eine direkte Beziehung zwischen der gläubigen Person und Gott. Der Glaube ist aus der Sicht von Thomas Müntzer ein Geschenk Gottes und entspringt im Innersten der Seele.

Es bedarf hierfür keiner Medien wie einer katholischen Kirche mit Leuten wie Leo X. als Gottes Stellvertreter auf Erden. Vielmehr sollte ein Mensch nach der Kraft des persönlichen Glaubens beurteilt werden. Insofern war für Thomas Müntzer auch ein religiös untermauerter Herrschaftsanspruch von weltlichen Fürsten sehr problematisch.

In den Augen des strengen Theologen war es die göttliche Pflicht auch und gerade der Adeligen, sich die Taten des Jesus von Nazareth als Vorbild zu nehmen. Damit stellte er sich jedoch klar gegen die Ansichten der Mächtigen.

Thomas Müntzer im Deutschen Bauernkrieg

Erste Unruhen und Bruch mit Luther

Anfangs unterstützten sich Luther und Thomas Müntzer noch gegenseitig in ihren Bestrebungen nach Reformen. Jedoch kühlte das Verhältnis im Laufe der Zeit ab und zerbrach letztlich.

Beide Theologen wollten die christliche Kirche zwar reformieren. Doch Luther hielt die politische Herrschaftsordnung im Heiligen Römischen Reich mit den Fürsten an der Spitze für Gott gewollt.

Martin Luther
Martin Luther (Lukas Cranach / gemeinfrei)

Deshalb hatte Luther auch einige Verbündete im sächsischen Adelsstand. Diese konnten ihn immer wieder beschützen, so dass er selbst nicht zum Opfer des kommenden Bauernkrieges werden sollte.

Doch einige Anhänger von Thomas Müntzer sahen sich aufgrund seiner Reden bestätigt. Sie verweigerten einem katholischen Kloster die geforderten Abgaben. Stattdessen plünderten sie eine Kapelle. Bald darauf kam es dann zu Brandschatzungen im ganzen Land.

Luther verfolgte diese Entwicklung mit größtem Argwohn. Er begann in dem eher anarchistischen Thomas Müntzer einen Konkurrenten für sein eigenes Konzept der Reformation zu sehen.

Während Luther die sächsischen Adligen auf seine Seite ziehen konnte, viel der umtriebige Prediger Thomas Müntzer in Ungnade. Die Fürsten gingen gewaltsam gegen einige Bauern vor und vertrieben diese von ihrem Land.

Daraufhin zogen die vertriebenen Bauern zu Thomas Müntzer nach Allstedt. Dieser schloss sich mit bemerkenswerter Kompromisslosigkeit der aufständischen Sache an. Der Bruch mit Luther und den sächsischen Adeligen war endgültig.

Zwölf Artikel der Bauern vom 6. März 1525

1525 kam es zum Treffen des Parlamentes der Bauern in Memmingen. Auf der Grundlage ihres Wissens und des Verständnisses der Inhalte der Bibel wiesen sie Steuern und Leibeigenschaft zurück.

Die Bauern formulierten in zwölf Artikeln ihr Manifest für mehr Freiheit und Gerechtigkeit:

  1. Jede Gemeinde soll das Recht haben, ihren Pfarrer zu wählen und ihn zu entsetzen, wenn er sich ungebührlich verhält. Der Pfarrer soll das Evangelium lauter und klar ohne allen menschlichen Zusatz predigen, da in der Schrift steht, dass wir allein durch den wahren Glauben zu Gott kommen können.
  2. Von dem großen Zehnten sollen die Pfarrer besoldet werden. Ein etwaiger Überschuss soll für die Dorfarmut und die Entrichtung der Kriegssteuer verwandt werden. Der kleine Zehnt soll abgetan werden, da er von Menschen erdichtet ist, denn Gott der Herr hat das Vieh dem Menschen frei erschaffen.
  3. Ist der Brauch bisher gewesen, dass man uns für Eigenleute gehalten hat, welches zu Erbarmen ist, angesehen, dass uns Christus alle mit seinem kostbarlichen Blutvergießen erlöst und erkauft hat, den Hirten gleich wie den Höchsten, keinen ausgenommen. Darum erfindet sich mit der Schrift, dass wir frei sind und sein wollen.
  4. Ist es unbrüderlich und dem Wort Gottes nicht gemäß, dass der arme Mann nicht Gewalt hat, Wildbret, Geflügel und Fische zu fangen. Denn als Gott der Herr den Menschen erschuf, hat er ihm Gewalt über alle Tiere, den Vogel in der Luft und den Fisch im Wasser gegeben.
  5. Haben sich die Herrschaften die Hölzer alleine angeeignet. Wenn der arme Mann etwas bedarf, muss er es um das doppelte Geld kaufen. Es sollen daher alle Hölzer, die nicht erkauft sind, der Gemeinde wieder heimfallen, damit jeder seinen Bedarf an Bau- und Brennholz daraus decken kann.
  6. Soll man der Dienste wegen, welche von Tag zu Tag gemehrt werden und täglich zunehmen, ein ziemliches Einsehen haben, wie unsere Eltern gedient haben, allein nach Laut des Wortes Gottes.
  7. Soll die Herrschaft den Bauern die Dienste nicht über das bei der Verleihung festgesetzte Maß hinaus erhöhen.
  8. Können viele Güter die Pachtabgabe nicht ertragen. Ehrbare Leute sollen diese Güter besichtigen und die Gült nach Billigkeit neu festsetzen, damit der Bauer seine Arbeit nicht umsonst tue, denn ein jeglicher Tagwerker ist seines Lohnes würdig.
  9. Werden der große Frevel wegen stets neue Satzungen gemacht. Man straft nicht nach Gestalt der Sache, sondern nach Belieben. Ist unsere Meinung, uns bei alter geschriebener Strafe zu strafen, darnach die Sache gehandelt ist, und nicht nach Gunst.
  10. Haben etliche sich Wiesen und Äcker, die einer Gemeinde zugehören, angeeignet. Die wollen wir wieder zu unseren gemeinen Händen nehmen.
  11. Soll der Todfall ganz und gar abgetan werden, und nimmermehr sollen Witwen und Waisen also schändlich wider Gott und Ehre beraubt werden.
  12. Ist unser Beschluss und endliche Meinung, wenn einer oder mehr der hier gestellten Artikel dem Worte Gottes nicht gemäß wären […], von denen wollen wir abstehen, wenn man es uns auf Grund der Schrift erklärt. Wenn man uns schon etliche Artikel jetzt zuließe und es befände sich hernach, dass sie Unrecht wären, so sollen sie von Stund an tot und ab sein. Desgleichen wollen wir uns aber auch vorbehalten haben, wenn man in der Schrift noch mehr Artikel fände, die wider Gott und eine Beschwernis des Nächsten wären.

Die Erklärung der zwölf Artikel wurde von den Fürsten jedoch nicht als Verhandlungsbasis angenommen. Vielmehr verschärfte sich die Situation noch weiter.

Plünderungen und offener Krieg

In der Frühphase des Bauernkrieges waren die Aufständischen in zahlreichen Gruppen organisiert. Einige dieser „Haufen“ griffen vermehrt zu Gewalt.

In Thüringen aber auch in Franken gingen viele Kirchen und Klöster in Flammen auf. Auch Güter und einige kleinere Burgen konnten von den Bauern geplündert werden. Ein Beispiel war die Burg Thüngen, der Familiensitz des damaligen Fürstbischofs von Würzburg.

Ganze Landstriche fielen zunächst unter die Kontrolle der Bauern. Insgesamt wurden hunderte Einrichtungen gebrandschatzt. Hinzu kam, dass an zahllosen Orten Lynchjustiz verübt wurde.

Doch die Fürsten waren im Schwäbischen Bund organisiert und holten zum Gegenschlag aus. Beide Seiten zogen Heere zusammen, um eine Entscheidung auf dem Schlachtfeld zu suchen.

Schlacht bei Frankenhausen am 15. Mai 1525

Am 15. Mai 1525 kam es dann bei Frankenhausen im Kyffhäuserkreis in Thüringen zu einer großen Schlacht. Diese sollte den Deutschen Bauernkrieg in der Region beenden. Wenige Wochen später würde es nach der gescheiterten Belagerung der Festung Marienberg auch in Franken zum Ende der dortigen Kämpfe kommen.

Gustav Adolf eroberte die Festung Marienberg in Würzburg
Festung Marienberg in Würzburg von der Mainbrücke aus (© Wolfgang Reinöhl)

Aber noch hatten die Bauern eine Hoffnung auf den Sieg. Thomas Müntzer war es gelungen, etwa 8.000 Mann zu mobilisieren. Sie waren mit Sensen, Sicheln oder Dreschflegeln bewaffnet. Aber sie verfügten über praktisch keine Kampferfahrung.

Bereits am Vortag hatten sich die Bauern unter der Führung von Thomas Müntzer in einer Wagenburg auf dem Hausberg bei Frankenhausen verschanzt. Die Fürsten griffen dann mit 6.000 Söldner bestehend aus Infanterie, Artillerie und Kavallerie die bäuerliche Stellung an.

Thomas Müntzer hielt noch eine flammende Rede. Die Bauern weigerten sich sogar, ihn gegen Amnestie auszuliefern. Der Erzählung nach erschien ein Regenbogen am Himmel, den der eloquente Prediger als Zeichen Gottes für die Sache der Bauern deutete.

So ließen sie sich auf die Schlacht bei Frankenhausen ein und wurden als Streitmacht vernichtet. Etwa 6.000 Bauern starben bei diesem Gefecht.

Inhaftierung und Hinrichtung in Mühlhausen

Etwa 75 % der Bauern fielen bereits in der Schlacht bei Frankenhausen. Weitere 600 Mann wurden gefangen genommen und am nächsten Tag gehenkt.

Thomas Müntzer Denkmal
Thomas-Müntzer-Denkmal in Mühlhausen (Michael Sander / CC-BY-SA 3.0)

Thomas Müntzer wurde ebenfalls lebendig erwischt. Man verschleppte ihn als Rädelsführer in die Festung Heldrungen in Thüringen. Dort folterte man ihn tagelang.

Am 27. Mai 1525 wurde Thomas Müntzer schließlich vor den Toren von Mühlhausen enthauptet. Sein Kopf fand eine letzte Verwendung als aufgespießte Warnung an andere Aufrührer.

Ganz ähnlich sollte es den Bauern wenige Wochen später in Süd-Deutschland ergehen. Unter Anführern wie Florian Geyer und dem Götz von Berlichingen hatten sie den Hochstift Würzburg geplündert. Doch dort waren sie an der Festung Marienberg gescheitert.

Das Heer des Schwäbischen Bundes unter dem Befehl des Truchsess Georg von Waldburg-Zeil, dem Bauernjörg, schlug die Bauern im Juni 1525 dann ebenso vernichtend bei Königshofen und Giebelstadt.

Thomas Müntzer als Held des Proletariats

Thomas Müntzer wurde im 20. Jahrhundert als Symbol und Vorbild des Sozialismus wiederentdeckt. Die DDR fand gleich in mehrfacher Hinsicht eine Verwendung für den Prediger aus der Zeit des Bauernkrieges.

Bild auf der 5-Mark-Banknote

In der DDR wurde von 1971 bis 1990 das Profilbild von Thomas Müntzer auf den 5-Mark-Schein gedruckt. Darüber hinaus prägte die Staatsbank eine 20-Mark-Gedenkmünze zu seinen Ehren.

Thomas-Müntzer-Medaille

In der DDR gab es mit der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (VdgB) eine Massenorganisation für Bauern. Diese wurde von der SED kontrolliert und hatte mehr als 600.000 Mitglieder.

Die vorrangige Aufgabe dieser Vereinigung war eine Bodenreform und der Aufbau einer sozialistischen Landwirtschaft. Nach der Kollektivierung im Jahr 1952 übernahm sie weitere Funktionen wie:

  • Technische Versorgung der Landwirtschaftsbetriebe
  • Verbesserung von Arbeits- und Lebensbedingungen
  • Pflege der bäuerlichen Traditionen
  • Urlaubsgestaltung für die Genossenschaftsmitglieder

Innerhalb dieser Massenorganisation war die „Thomas-Müntzer-Medaille“ die höchste Auszeichnung.

DEFA-Verfilmungen

Die volkseigene Deutsche Film AG (DEFA) brachte Filme heraus, in denen die Figur des Thomas Müntzer behandelt wurde:

  • Thomas Müntzer – Ein Film deutscher Geschichte von 1956
  • Ich, Thomas Müntzer, Sichel Gottes von 1989

Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

George Washington – 1. US-Präsident

George Washington wurde am 22.02.1732 geboren und diente zunächst als Offizier in britischen Diensten. Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg wurde er dann zum Oberbefehlshaber der Continental Army und gehörte später zu den Gründervätern der Vereinigten Staaten von Amerika.

George Washington
George Washington gemalt von Gilbert Charles Stuart. (gemeinfrei)

Diese Rolle machte ihn zum größten Helden der Revolution gegen die Kolonialmacht Großbritannien. 1789 wurde er zum ersten Präsident der USA gewählt und amtierte für zwei Amtszeiten.

Als parteiloser Staats- und Regierungschef hielt George Washington die sich damals schon spaltende politische Elite des jungen Landes für einige Jahre zusammen.

Noch zu Lebzeiten wurde die Hauptstadt zu seinen Ehren in Washington D.C. benannt. Des Weiteren ziert sein Kopf bis heute die 1-Dollar-Note und ist am Mount Rushmore dargestellt.

1976 wurde George Washington für seine Verdienste nachträglich zum 6-Sterne-General befördert. Dies ist der höchste militärische Rang in der US-Armee.

Häufige Fragen zu George Washington (FAQs)

  • Zu welcher Partei gehörte George Washington? Der erste Präsident der USA war parteilos. Sein Vizepräsident und Nachfolger John Adams gehörte zur Föderalistischen Partei.
  • War George Washington ein Sklavenhalter? Ja, er hatte Berichten zu Folge sogar etwa 400 Sklaven, denen er testamentarisch die Freiheit schenkte.
  • Hatte George Washington Zähne aus Holz? Er hatte mehrere künstliche Gebisse, die jedoch nicht aus Holz, sondern beispielsweise aus Elfenbein bestanden.
  • Was war die Todesursache von Washington? Er hatte eine Kehlkopfentzündung, wurde zur Ader gelassen, erlitt aufgrund des Blutverlustes einen hypovolämischen Schock und verstarb an den Folgen.

Leben vor dem Unabhängigkeitskrieg

Herkunft und Ausbildung

George Washington kam aus Virginia und gehörte zum Geldadel. Seine Familie war englischer Abstammung und besaß eine Plantage.

Der Vater starb früh, so dass der junge George Washington unter der Obhut seines älteren Bruders aufwuchs. Er besuchte die Schule, galt aber als schlecht ausgebildet.

Sally Fairfax
Sally Fairfax (gemeinfrei)

Mit 16 Jahren half George Washington bei der Vermessung von Land. Er genoss und schätzte die Arbeit, die auch sein Interesse für Vermögen weckte.

Diese Erfahrungen mit der Einschätzung von Gelände nutzte George Washington auch bei seinen späteren militärischen Aufgaben. Später wurde er schließlich selbst ein Landbesitzer.

1752 verstarb sein Bruder, ebenfalls sehr früh. George Washington erbte das Vermögen der Familie. Er wechselte den Beruf und trat noch im selben Jahr als Adjutant eines Generals in die Miliz von Virgina ein.

Er lernte in dieser Zeit die junge Frau – Sally –  eines Freundes kennen, die es ihm offensichtlich angetan hatte. Sie animierte ihn, sich seiner Bildung zu widmen. George Washington begann sich für römische Philosophen zu interessieren.

Franzosen- und Indianerkrieg

Im Zuge des Siebenjährigen Krieges in Europa kam es auch zu Auseinandersetzungen in der neuen Welt. Die Großmächte Frankreich und Großbritannien hatten dort jeweils eigene Territorien und war mit lokalen Stämmen verbündet.

Die wichtigsten Stämme waren die Irokesen, die Delawaren und die Shawnee. Diese Indianer standen sich ebenfalls feindlich gegenüber. Deshalb war die politische Lage in Nordamerika ein sehr fragiles Gebilde. Im Jahr 1753 lösten sich auch noch Spannungen zwischen den Stämmen in einem Konflikt.

Karte Irokesen Stammesgebiete
Karte der irokesischen Stammesgebiete (Nikater / gemeinfrei)

George Washington war in dieser Gemengelage zunächst mit einer diplomatischen Mission betraut. Diese scheiterte zwar. Die Franzosen waren nicht bereit zu verhandeln.

Doch der junge Aufsteiger erhielt erste öffentliche Aufmerksamkeit. Aber die englische Seite stand unter Druck. Vor Ort waren die Franzosen viel stärker.

Das Jahr 1754 brachte ein Kommando für Washington. Er ließ eine Reihe Forts zur Abwehr eines Großangriffs der Franzosen errichten.

Es kam zu zwei Gefechten, in denen die Miliz zunächst erfolgreich war. Danach kam es jedoch zu einem unrühmlichen Ereignis.

George Washington hatte einen Offizier und weitere Franzosen gefangen genommen. Diese wurden unter seiner Obhut von verbündeten Indianern ermordet.

Etwas später in diesem Jahr wurde er mit seinen Männern in einem Fort eingekesselt. Sie erlitten große Verluste. Washington musste kapitulieren.

Frühphase des Konfliktes

Mit dem Ausbruch des Siebenjährigen Kriegs in Amerika wechselte Washington von der Miliz in die britische Armee. Dies kostete ihn jedoch zunächst einen Rang.

Bei der Miliz von Virginia war er Oberst. Bei den Briten erstmal nur Hauptmann. Er diente in einem Expeditionskorps. Sie sollten die Franzosen verjagen.

Das Unternehmen war eine Katastrophe. Die Engländer führten einen großen Tross mit sich, der für das europäische Festland ausgelegt war. Im amerikanischen Hinterland hatte die Einheit auf dem Marsch eine Länge von 10 Kilometern.

Eine 950 Mann starke Vorhut wurde eingekesselt und in der Schlacht am Monongahela fast vernichtet. Letztlich fielen etwa drei Viertel aller britischen Soldaten. Der junge George Washington überlebte nur mit viel Glück.

Washington als Frontoffizier

George Washington musste mit ansehen, dass sich nun viele Stämme mit den Franzosen verbündeten. Eine weitere Expedition war vorerst nicht Erfolg versprechend. Er selbst machte jedoch einen Karrieresprung und wurde zum Oberst befördert.

Zeitweise erhielt er den Befehl über alle Truppen in Virgina. Dort baute er eine reguläre Armee auf. Diese umfasste bis zu 1.000 Mann.

George Washington war ein strenger Offizier. Er legte sehr viel Wert auf das Training.

Außerdem wechselte er die Farben seiner Männer für bessere Tarnung. Vom ursprünglichen Rot der Briten zunächst zu Blau und dann später hinzu Grün.

Besondere wichtig war ihm dabei die taktische Flexibilität seiner Männer. Sie lernten beispielsweise das Verhalten in einem Hinterhalt und die Erwiderung des Feuers in mehrere Richtungen.

Aber Washington erkannte, dass er mit einem Angriff nicht erfolgreich sein würde. Die offene Schlacht war kein Schlüssel zum Sieg gegen die Indianer im Wald.

Er musste andere Indianer für den Kampf im Wald anwerben. Dies gelang jedoch kaum. In den Jahren nach der gescheiterten Expedition musste er deshalb sehr defensiv bleiben.

Die englische Seite errichtete weitere Forts. Mehr konnte erstmal nicht erreicht werden.

Entstehung von Pittsburgh

Karte von Fort Duquesne
Zeitgenössische Karte von Fort Duquesne (Thomas Jefferys / gemeinfrei)

1758 sollte es entgegen der Proteste von George Washington eine weitere Expedition geben. Es kam zu großem Streit zwischen ihm und der britischen Armeeführung.

Das strategisch wichtige Fort Duquesne am Ohio sollte von den Franzosen zurückerobert werden.

Washington hatte das Fort bereits 1754 erfolgreich eingenommen. Er musste es damals aber räumen. Nun glaubte er, niemand außer ihm könne es einnehmen. Die Lage hatte sich jedoch geändert.

Die britische Expedition war sehr groß, die Franzosen waren nur noch mit wenigen Kräften vor Ort. Das Fort konnte leicht eingenommen werden.

Es wurde wieder aufgebaut und nach dem damaligen Kriegsminister benannt: Fort Pitt. Die Siedlung Pittsburgh entstand.

Dennoch handelte es sich bei der Eroberung von Fort Duquesne um einen Wendepunkt des Krieges. In dieser Zeit fielen weitere französische Forts und die Großmacht büßte in der Folge viele lokale Verbündete ein. George Washington verließ dann bald darauf auch sein Regiment.

Mythos der Unverwundbarkeit

Im Zuge der späteren Glorifizierung kam das Gerücht auf, dass George Washington im Gefecht nicht zu verwunden sei. Im Franzosen- und Indianerkrieg wurden unter ihm beispielsweise drei Pferde erschossen, ohne dass er Verletzungen davon getragen hatte.

Man sagt, er blieb auch unter heftigen Beschuss gespenstisch ruhig. Es kam zu einer Reihe solcher Ereignisse, die den Mythos entstehen ließen:

  • Juli 1754 bei der Einkesselung im Fort: Seine Männer fallen scharenweise. Er bleibt unverwundet. Der Kampf endet mit einer Kapitulation.
  • 9. Juli 1755 bei der Einkesselung in der Schlacht am Monongahela: Alle britischen Offiziere wurden getötet oder verwundet. Drei Pferde werden unter ihm erschossen. Das Gefecht endet mit einer Niederlage für die Briten.

Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg

Eigentlich schwärmte George Washington auch nach dem Franzosen- und Indianerkrieg immer noch für Sally. Aber diese Verbindung war nicht möglich.

Er entschied sich für eine Geldheirat. Wirtschaftlich erfolgreich zog er dann 1774 als Abgeordneter in den Kontinentalkongress ein.

Am 19. April 1775 begann der Unabhängigkeitskrieg der amerikanischen Kolonien gegen England. Zwischen amerikanischen Milizionären und britischen Regulars kam es an dem Tag zu den Gefechten bei Lexington und Concord.

Schlacht um New York

Die Amerikaner waren zunächst siegreich. George Washington wurde daraufhin vom Kongress einstimmig zu Kommandeur der Continental Army gewählt.

Alexander Hamilton
Alexander Hamilton in der Uniform der Artillerie von New York gemalt von Alonzo Chappel. (gemeinfrei)

Entgegen der legendenhaften Darstellung war George Washington jedoch kein überragender Stratege. Er war vielmehr ein Pragmatiker und bedachte vor allem Details sowie die Grenzen des Machbaren.

Nach seiner Ernennung übernahm er im Juli 1775 das Kommando über etwa 16.000 Mann und belagerte eine englische Armee in Boston. Nach neun Monaten fiel die Stadt.

Es folgte der Kampf um New York. Die Briten griffen mit ihrer Flotte und 32.000 Mann an. Die routinierte Armee konnte nun ihre Erfahrung ausspielen und sich letztlich durchsetzen.

Die Continental Army musste sich zurückziehen. George Washington hatte vorgeschlagen, die Stadt nieder zu brennen. Die Briten sollten nicht von der Eroberung profitieren.

Die Politik entschied jedoch für den Erhalt der Stadt. Seine Milizionäre legten dennoch Feuer. Die Überlegenheit der Briten ließen ihn zur Kleinkriegsführung greifen. Er trug die Kämpfe tief in das Innere des Landes.

Kleinkrieg gegen Regulars

George Washington setzte auf seine Erfahrung in den Wäldern. Dort wurden Hinterhalte vorbereitet. Er vermied das offene Gefecht gegen die britischen Regulars und wurde dabei von Offizieren wie seinem späteren Finanzminister Alexander Hamilton unterstützt.

George Washington baute auch eine Scharfschützen-Einheit von 500 Mann auf. Sie hatten Gewehre mit gezogenen Läufen und einer Reichweite von mehr als 200 Metern.

Friedrich Wilhelm von Steuben
Friedrich Wilhelm von Steuben gemalt von Charles Willson Peale. (gemeinfrei)

Das war doppelt soviel wie bei einem englischen Gewehr. Sie trugen das Grün der Jäger, waren im Gelände flexibel und schossen gezielt auf Offiziere. Das sorgte für Chaos bei den Briten. So konnten Gefechte entschieden werden.

Den Engländern wurde ein Anti-Partisanen-Kampf aufgezwungen. Dabei machten sie sich extrem unbeliebt bei der lokalen Bevölkerung. Das wiederum half den Rebellen.

Außerdem wurde George Washington zum Meister der List, Täuschung und Spionage. Er lieferte gerne falsche Informationen an seine Feinde. Auch baute er ein ganzes Netz zur Spionage auf. Vor allem das besetzte New York City musste ausgespäht werden. Er setzte sogar Doppelagenten ein.

Das Training europäischer Taktiken wurden dennoch berücksichtigt. Im Verlauf des Unabhängigkeitskriegs schloss sich mit Friedrich Wilhelm von Steuben ein preußischer Offizier den Rebellen an.

Neben der Ausbildung brachte er ihnen das Bajonett. Das ist ein Dolch, der an der Mündung des Gewehrlaufs montiert wird. Dies ermöglicht den Nahkampf ohne Nachladen, was besonders bei der Stürmung von befestigten Stellungen wichtig war.

Der Unabhängigkeitskrieg endete militärisch nach der Belagerung von Yorktown. Im Frieden von Paris erlangten die USA unter der Führung von John Adams auch die diplomatische Anerkennung durch die alte Kolonialmacht Großbritannien.

Erster Präsident der Vereinigten Staaten

Rolle als Vater der Nation

Zwischen dem Frieden von Paris und dem Beginn des Konvents für eine Verfassung für den neuen Staat vergingen noch vier Jahre. Als es los ging, vertrat George Washington den Bundesstaat Virginia.

Washington Monument
Washington Monument (gemeinfrei)

Am 4. Februar 1789 wurde er von den Wahlmännern einstimmig zum ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. Ihm wurden nicht nur seine politischen und militärischen Erfolge hoch angerechnet.

Er wurde vor allem für seine integrative Wirkung gewählt. George Washington war der Vater der Nation. Sein Vizepräsident und späterer Nachfolger wurde John Adams.

Bereits in den ersten Beratungen kristallisierte sich das Zweikammersystem der USA heraus. Die wichtigsten Beschlüsse waren die Trennung von Legislative, Exekutive und Judikative.

Weitere besondere Aspekte des politischen Systems waren:

  • Zweikammersystem für die Legislative
  • Präsidentialismus für die Exekutive mit Fokus auf Außenpolitik
  • Einrichtung eines Wahlmänner-Kollegiums
  • Starke Gouverneure für die Bundesstaaten mit Fokus auf die Innenpolitik
  • Eine unabhängige Judikative
  • Mechanismen zur gegenseitigen Kontrolle
  • Schwache Parteien

Außenpolitischer Isolationismus

George Washington hatte eine klare Vision der US-amerikanischen Außenpolitik. Zuletzt in seiner Abschiedsrede als Präsident formulierte er seine Vorstellungen.

Er suchte den Isolationismus, insbesondere im Verhältnis zu den europäischen Mächten. George Washington schloss zur Erhaltung des Friedens einen sehr unbeliebten Vertrag mit England. Er zahlte sogar Schutzgeld an einen Warlord aus Algier.

Die Überzeugung vom Wert der militärischen Hard-Power blieb ihm jedoch erhalten. Die US-NAVY entstand und wurde zum Garanten des Isolationsimus.

Die Whiskey-Rebellion

Unter George Washington wurde 1794 eine sehr unpopuläre Steuer auf Whiskey erlassen. Tausende Siedler bewaffneten und formierten sich in Pittsburgh. Man drohte mit Bürgerkrieg.

George Washington mobilisierte daraufhin die Armee und marschierte mit 13.000 Soldaten los, um die Whiskey-Rebellion niederzuschlagen. Es war das einzige Mal in der Geschichte der USA, dass ein Präsident auf dem Schlachtfeld das Kommando hatte.

Die Whiskey-Rebellion konnte mit Hilfe der Armee schnell unterdrückt werden. Die Anführer wurden inhaftiert.

Später begnadigte George Washington die Rädelsführer. Die Steuer wurden dann auch 1802 schon wieder abgeschafft, weil sie kaum Einnahmen generierte.

Bedeutung der Sklaverei

George Washington kannte die Sklaverei sein Leben lang. Er wuchs umgeben von Sklaven auf. Als Erwachsener kaufte er selber welche und hatte bis zu 300.

Das Vermögen seiner Familie beruhte in großen Teilen auf der Sklaverei. Das war zwar nicht unüblich, jedoch stellte er seine eigene moralische Integrität in Frage.

Als Präsident ließ er einen Teil seiner Sklaven in seinem Amtssitz unterbringen. Es wurde sogar ein Tunnel gegraben, damit diese ungesehen das Haus betreten und verlassen konnten.

1780 erließ Pennsylvania ein Gesetz, um die Sklaverei schrittweise aufzuheben. George Washington umging diese Regelungen, in dem er seine Sklaven von einem Bundesstaat in einen anderen schaffen ließ.

Großkanzler der Freimaurer

Capitol
Darstellung des Capitols um 1825 (Thomas Sutherland / gemeinfrei)

1752 wurde George Washington mit 20 Jahren in eine Loge der Freimaurer aufgenommen. Die freiheitlichen Ideale begeisterten ihn.

Über die Freimaurer konnte er auch nützliche Verbindungen knüpfen. George Washington war ein engagiertes Mitglied und das half ihm beim Aufstieg.

Er wurde als Großmeister für eine Großloge vorgeschlagen, lehnte dies jedoch ab. 1788 wurde er Meister vom Stuhl und übte dieses Amt auch während seiner Präsidentschaft aus.

Er legte den Präsidenten-Eid auf eine Bibel aus der Loge ab. Derjenige der den Eid abnahm, war auch Freimaurer: Ein Großkanzler einer Großloge.

Der Grundstein des amerikanischen Capitols, dem Zentrum der damaligen Demokratie, wurde ebenfalls nach dem Ritus der Freimaurerei gelegt. Als George Washington starb, waren alle seine Sargträger Freimaurer.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

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PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
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Cato der ÄltereSenator
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Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
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SpartakusAufständischer
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VercingetorixAufständischer
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Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
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AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
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TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Albrecht von Wallenstein – Feldherr

Albrecht von Wallenstein hieß eigentlich Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein. Er wurde am 24. September 1583 in Hermanitz an der Elbe geboren und war ein Aufsteiger aus dem niederen Adel. Als Feldherr und Kriegsunternehmer avancierte Wallenstein dann zu einer Schlüsselfigur des 30-jährigen Krieges.

„Er [Albrecht von Wallenstein] hatte eine Vorstellung davon, dass man eine Kuh, die man melken will, nicht schlachten darf.“

Herfried Münkler – deutscher Politikwissenschaftler

Albrecht von Wallenstein
Albrecht von Wallenstein (Ludwig Ferdinand Schnorr von Carolsfeld / gemeinfrei)

Das besondere Talent des Albrecht von Wallenstein bestand in der Verknüpfung von wirtschaftlichen und militärischen Fragen. Einerseits zielte sein Ansatz auf die Ausbeutung von eroberten Gebieten. Damit prägte Wallenstein den neuzeitlichen Raubkrieg.

Andererseits baute Albrecht von Wallenstein ganze Industriezweige zur Produktion von Waffen und anderem Kriegsmaterial auf. Er entwickelte Produktionsschleifen und harmonisierte sein militärisches und wirtschaftliches Vorgehen.

„Der Krieg ernährt den Krieg.“ (Wallenstein bei Friedrich Schiller)

Als Günstling des katholischen Kaisers Ferdinand II. wurde Albrecht von Wallenstein schließlich zum Generalissimus ernannt. In dieser Rolle nahm er entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des 30-jährigen Krieges von 1618 bis 1648.

Etwa ein Drittel der Bevölkerung der betroffenen Gebiete verloren in den Wirren des Konfliktes ihr Leben. Insgesamt waren das etwa sechs Millionen Menschen. Der Krieg endete erst mit dem Westfälischen Frieden von Münster.

Doch der Emporkömmling hatte sich mit seinem Aufstieg viele Feinde unter den Reichsfürsten gemacht. Auf dem Regensburger Kurfürstentag im Jahr 1630 wurde der Feldherr deshalb erstmals entlassen. Nur die Landung der schwedischen Armee unter dem charismatischen König Gustav II. Adolf führte später zur Reaktivierung.

Doch Albrecht von Wallenstein hatte nach langen Kriegsjahren schließlich selbst viel zu verlieren. Nach dem Tod des schwedischen Königs in der Schlacht von Lützen im November 1632 zeigte sich bei dem Kriegsunternehmer eine zunehmende Bereitschaft zum Frieden.

Das Jahr 1633 war deshalb von wachsenden Konflikten zwischen dem mächtigen General und dem frommen Kaiser geprägt. Der wirtschaftlich denkende Wallenstein hatte kein Verständnis für die religiös motivierten Entscheidungen seines Monarchen.

In einer geheimen Entscheidung wurde am Wiener Hof am 31. Dezember 1633 deshalb der Sturz von Wallenstein geplant. Dieser verkannte zunächst die Gefahr und zog sich erst sehr spät vor seinen Feinden zurück. Kaisertreue Offiziere ermordeten Albrecht von Wallenstein dann am 25. Februar 1634 im Haus des Stadtkommandanten von Eger in Böhmen.

Häufige Fragen zu Albrecht von Wallenstein (FAQs)

  • Wer war Wallenstein? Er war ein böhmischer Feldherr und eine der bekanntesten Persönlichkeiten des 30-jährigen Krieges.
  • Wie schaffte Wallenstein den Aufstieg? Er heiratete mit Lukretia eine reiche ältere Witwe, die ihn zu einem der vermögendsten Männer von Böhmen machte.
  • Was war der 30-jährige Krieg? Es war ein Konflikt von 1618 bis 1648 um die Vorherrschaft im Heiligen Römischen Reich und in Europa. Zunächst war es ein Religionskrieg, aber endete als Territorialkrieg.
  • Was hat den 30-jährigen Krieg ausgelöst? Auslöser des Konfliktes war der Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618. Damit brach der protestantischen Aufstand der Stände in Böhmen gegen den katholischen Kaiser offen aus.
  • Warum dauerte der Krieg so lange? Der 30-jährige Krieg war ein Raubkrieg und wurde darüber hinaus von ausländischen Mächten mit Geld, Männern und Material befeuert.
  • Warum wurde Wallenstein ermordet? Er wurde von kaiserlichen Offizieren mit einer Partisane getötet, weil seine Loyalität in Frage gestellt wurde.

Familiärer Hintergrund der von Waldsteins

Ohne seinen ökonomischen Hintergrund ist der politische und militärische Aufstieg von Albrecht von Wallenstein nicht denkbar. Doch seine Familie stammte aus einem niederen Adelsstand und verfügte über keinen besonderen Reichtum.

Die Eltern verstarben, als der junge Albrecht erst elf Jahre alt war. Das Erbe musste er sich mit zwei Schwestern teilen. Er kam zunächst in die Obhut eines Schwagers seiner Mutter.

Dieser ließ Albrecht in protestantischen Schulen ausbilden. Doch er fiel mehrfach durch extreme Gewaltausbrüche auf. Einmal schlug er einen Diener halb tot und wurde deshalb von den Lehranstalten verbannt.

Erste militärische Erfahrung in Ungarn

Im Jahr 1602 begann Albrecht von Wallenstein dann seinen militärischen Werdegang als Schildknappe. Er diente beim Markgrafen Karl von Burgau in Innsbruck.

Nur zwei Jahre später wechselte Wallenstein im Sommer 1604 als Fähnrich zu einem Regiment von kaiserlich-böhmischen Fußknechten. Der junge Mann wurde mit der Einheit nach Ungarn versetzt. Dort war er an der Bekämpfung eines protestantischen Aufstandes beteiligt.

In Ungarn lernte Albrecht von Wallenstein die zeitgenössischen Taktiken der leichten Kavallerie kennen. Außerdem erlebt er erstmals den Grafen von Tilly. Dieser entwickelte sich später im 30-jährigen Krieg ebenfalls zu einem sehr wichtigen General der Katholiken.

Im Laufe des Feldzuges wurde Albrecht von Wallenstein zum Hauptmann befördert. In Oberungarn bei Kaschau kam es dann zu einer Verwundung an der Hand.

Nach dem Ende der Kämpfe wurde Wallenstein in den Rang eines Obristen befördert. Doch der Friedensschluss beendete auch seine erste militärische Karriere als Offizier.

Wallenstein wechselte daraufhin in eine zivile Funktion. Er hielt sich erst in Wien und dann in Prag auf.

Horoskop von Johannes Kepler

Albrecht von Wallenstein präsentierte sich im Laufe seines Lebens immer wieder als abergläubische Person. Während seines Aufenthalts in Prag aktivierte er dann seine Verbindungen für einen Kontakt zu dem Astronom Johannes Kepler.

Kepler war der Hofmathematikus erstellte dem noch unbedeutenden Mann ein Horoskop. Nach Golo Mann kam es dabei zu einer denkwürdigen Beschreibung des Charakters von Wallenstein:

„…ein wachendes, aufgemuntertes, emsiges, unruhiges Gemüt habe, allerhand Neuerungen begierig, dem gemeines menschliches Wesen und Händel nicht gefallen, sondern der nach neuen, unversuchten, oder doch sonst seltsamen Mitteln trachte, doch viel mehr in Gedanken habe, als er äußerlich sehen und spüret lassen.“

Erste Ehe mit Lukretia und Reichtum

Doch für Albrecht von Wallenstein war es zunächst entscheidend, das er all seine Unternehmungen vorfinanzieren musste. Im Jahre 1609 heiratete er dann eine angeblich wenig attraktive, aber dafür sehr reiche Witwe.

Die Frau hieß Lukretia und war etwa 400.000 Gulden schwer. Bereits ein Jahr später gehörte Albrecht von Wallenstein zu den reichsten Grundbesitzern in Mähren.

Lukretia verstarb bereits im Jahr 1614. Wallenstein richtete ihr eine prunkvolle Beerdigung aus und missachtete umgehend eine testamentarische Verfügung.

Nach seinen Jahren als landwirtschaftlicher Magnat zog es Albrecht von Wallenstein jedoch bald wieder zu den militärischen Fragen seiner Zeit. Im Jahr 1617 erwarb er seine erste Armee.

Es herrschte der Friauler Krieg. Das war ein Konflikt zwischen dem Landesherrn von Österreich und Venedig. Der junge Wallenstein nutzte die Chance, den späteren Kaiser Ferdinand II. erstmals zu unterstützen.

Der Dreißigjährige Krieg über Europa

Europa war im Jahr 1618 großen konfessionellen Spannungen ausgesetzt. Katholiken und Protestanten führten schwere Auseinandersetzungen. Vor diesem Hintergrund war der erz-katholische Ferdinand II. im Jahr zuvor zum böhmischen König ernannt worden.

Prager Fenstersturz am 23. Mai 1618

Der Hradschin - die Prager Burg, Ort des Fenstersturzes.
Hradschin – die Burg von Prag (gemeinfrei)

Ferdinand II. versuchte gegen den Widerstand der Stände eine Gegen-Reformation in Böhmen zu starten. Am 23. Mai 1618 eskalierte die Situation auf dem Hradschin in Prag.

Protestantische Böhmen verwickelten drei katholische Emissäre in ein Handgemenge. Die Katholiken wurden kurzerhand aus einem Fenster geworfen – der Prager Fenstersturz.

Diese Defenstration ging glimpflich aus. Sie landeten auf einem Misthaufen. Der Sekretär Philipp Fabricius profitierte sogar von dem Ereignis. Zurück in Wien wurde er geadelt und dürfte sich in der Folge Philipp Fabricius von Rosenfeld und „Hohenfall“ nennen. Dennoch war dieser Zwischenfall ein Funken am politischen Pulverfass.

Der Dreißigjährige Krieg von 1618 – 1648 begann. Albrecht von Wallenstein hatte erheblichen Einfluss auf die Perpetuisierung dieses Konfliktes. Außer den Gewalthandlungen kam es zu vielen Seuchen und Hungersnöten, so dass das Elend bald schon weite Landstriche überzog.

Aufstieg des böhmischen Feldherrn

Albrecht von Wallenstein gehörte zu den Verbündeten der ersten Stunde von Ferdinand II. in Wien. Dieser war im Jahr 1619 dann zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ernannt worden. Bereits in den ersten Jahren des 30-jährigen Kriegs gelang dem Aufsteiger aus Böhmen deshalb eine steile Karriere.

Zeichnung eines Musketiers
Ein Musketier im 30-jährigen Krieg (Konrad Sturmhoefel / gemeinfrei)

Nach dem Prager Fenstersturz rekrutierte Albrecht von Wallenstein umgehend 3.000 Musketiere. Er bot Ferdinand II. an, noch dazu ein Regiment Kürassiere anzuwerben. Das waren die schweren Reiter ihrer Zeit. Über das Schwert hinaus trugen Kürassiere auch zwei Pistolen für den Kampf gegen Pikeniere. 

Es kam dann auch zu dieser Anwerbung und der böhmische Aufsteiger wurde vom Kaiser erneut zum Obersten ernannt. Schon kurz darauf erweiterte Wallenstein seine Truppen um weitere 300 Mann.

Protestantische Kräfte wollten Albrecht von Wallenstein daraufhin auf ihre Seite ziehen. Er weigerte sich jedoch. Stattdessen plünderte er im protestantischen Olmütz die Stadtkasse und konfiszierte Waffen. Anschließend zog Wallenstein mit seinen Männern und der Beute nach Wien.

Wallenstein wurde dafür in Mähren enteignet und verlor dort seine Güter. Formal war er zu diesem Zeitpunkt nur noch ein mittelloser Söldnerführer. Dafür hatte Albrecht von Wallenstein erheblich an Einfluss beim Kaiser gewonnen. Das sollte sich für ihn noch auszahlen.

Schlacht am Weißen Berg (1620)

Der ursprünglich regionale Glaubenskonflikt zog schnell internationale Kreise. Das reiche Spanien wurde ebenfalls von einer Linie der Habsburger regiert. Diese schickten ihrem Verwandten, dem Kaiser in Wien, hochwertige Truppen und sehr viel Geld.

Schlacht am Weißen Berg
Albrecht von Wallenstein stellte Truppen für die Schlacht am Weißen Berg von 1620 (Pieter Snayers / gemeinfrei)

Die Spanier handelten jedoch nicht aus familiärer Nächstenliebe. Vielmehr befanden sie sich bereits selbst seit Jahren im Konflikt mit den protestantischen Niederländern. Das Engagement in Böhmen diente aus ihrer Sicht deshalb auch der Prävention eines weiteren konfessionellen Brandherdes in Europa.

Kaiser Ferdinand II. nahm die Unterstützung gerne an und war so erst in der Lage, im größeren Stil gegen Böhmen loszuschlagen. Es war die Intervention einer ausländischen Macht, die die erste Phase der großen militärischen Auseinandersetzungen des 30-jährigen Krieges möglich machte.

Später sollte dann Frankreich in Person von Kardinal Richelieu den Kriegseintritt der Schweden ermöglichen. Doch zehn Jahre zuvor kam es zunächst 1620 vor Prag zur Schlacht am Weißen Berg.

Die Protestanten waren weit unterlegen. Die Schlacht ging verloren und Böhmen fiel wieder in die Hände des katholischen Kaisers. Albrecht von Wallenstein hatte auf die richtige Karte gesetzt.

Erhebung zum Reichsfürsten

Im Sommer 1623 fiel Gabriel Bethlen, der Fürst von Siebenbürgen, mit 50.000 Mann in Ungarn ein. Der Kaiser konnte dem Eindringling jedoch nur etwa 9.000 schlechte ausgerüstete Soldaten entgegen stellen.

Albrecht von Wallenstein nutzte die Chance. Auf eigene Initiative hin rekrutierte er Truppen und kümmerte sich um Material. Kaiser Ferdinand II. war davon sehr angetan.

Am 3. September 1623 wurde Albrecht von Wallenstein dann in den Reichsfürstenstand erhoben. Der Angriff von Gabriel Bethlen blieb jedoch nur durch Glück ohne weiteren Erfolg.

Die Armee aus Siebenbürgen litt unter entscheidenden Versorgungsproblemen. Sie musste sich schließlich zurückziehen.

Kriegseintritt der Dänen

Die Folgen der Schlacht am Weißen Berg waren sehr weitreichend. Im österreichischen Stammland von Ferdinand II. und in Böhmen wurde die Gegen-Reformation mit Nachdruck voran getrieben.

Es folgten weitere Züge gegen protestantische Staaten in Mittel-Deutschland. Damit geriet die Machtbalance zwischen den Konfessionen in der Mitte Europas immer weiter aus den Fugen.

Die protestantischen Dänen fühlten sich bedroht und traten schließlich dem Krieg gegen die Katholiken bei. So entstand eine Notlage für Kaiser Ferdinand II. und Albrecht von Wallenstein gelang sein vielleicht größter Coup. 

Der Krieg ernährt den Krieg

Der Kaiser benötigte unbedingt Truppen, aber er hatte kein Geld. Wallenstein bot ihm an, auf eigene Kosten 50.000 Mann zu stellen. Auf die Frage hin, wie Wallenstein eine solche Armee unterhalten wolle, kam es nach Friedrich Schiller zu den berühmten Worten:

Der Krieg ernährt den Krieg. (Albrecht von Wallenstein)

Der Plan von Albrecht von Wallenstein war, dass die zu besetzenden Gebiete für die Soldaten bezahlen. Daraus ergab sich für ihn eine einfache Schlussfolgerung: Je größer die Armee ist, desto mehr Gewinn kann man machen.

Wallenstein änderte mit diesem Ansatz die Kriegsführung. Außerdem investierte er in neue Waffen. Die Muskete setzte sich immer mehr auf den Schlachtfeldern durch. Die Zeit der mittelalterlichen Schlachten war nun endgültig vorbei.

Wallensteins Belagerung von Stralsund
Albrecht von Wallenstein belagerte 1628 die Stadt Stralsund (Franz Hogenberg / gemeinfrei)

Wallenstein errichtete industrielle Produktionsstätten für die neuen Waffen. So profitierte er in mehrfacher Hinsicht von der militärischen Eskalation. Mit seinen 50.000 Man zog er schließlich marodierend durch den Norden von Deutschland.

Albrecht von Wallenstein brachte den Raubkrieg über Europa. Seine Truppen hinterließen eine Spur der Verwüstung. Sie plünderten nach Kräften. In Nord-Deutschland kam es dabei zu unzähligen Toten und es brachen Hungersnöte aus.

Sein Heerzug löste eine fatale Dynamik in der Region aus. Viele der Einheimischen hatten keine Chance, dem Elend zu entkommen. Ihnen blieb nur eine Wahl. Sie mussten sich selbst der Kriegsmaschine anschließen. So konnte Albrecht von Wallenstein seine Reihen mit frischen Soldaten auffüllen und die Dynamik erhalten.

Doch Albrecht von Wallenstein erwies sich auch als fähiger Taktiker auf dem Schlachtfeld. So verteidigte er sich beispielsweise 1626 in der Schlacht von Dessau sehr erfolgreich trotz großer Unterzahl.

Durch eine versteckte Bewegung seiner Kavallerie führte er einen erfolgreichen Gegenschlag aus. Er ging als Sieger aus diesem Gefecht hervor. Die Schlacht von Lutter im selben Jahr entschied Wallenstein ebenfalls durch ein verstecktes Manöver.

Erste Entlassung Wallensteins

Im Jahr 1630 hatten die Reichsfürsten jedoch endlich einen Trumpf gegen Albrecht von Wallenstein in der Hand. Der Hintergrund war, dass Kaiser Ferdinand II. die Königswahl seines Sohnes auf dem Kurfürstentag in Regensburg durchsetzen wollte.

Die Nachricht von der Absetzung erreichte den Generalissimus am 6. September 1630 in seinem Feldlager in Memmingen. Bis heute finden in Memmingen deshalb die Wallensteinfestspiele statt.

Doch die Reichsfürsten hatten sich zu früh gefreut. Aus dem Norden war bereits eine neue Bedrohung für die katholische Sache heraufgezogen, die nur Albrecht von Wallenstein abwehren konnte.

Kriegseintritt von Schwedenkönig Gustav Adolf

Der protestantische König Gustav II. Adolf von Schweden war bereits im Frühsommer 1630 auf Usedom gelandet. Im Herbst gelang ihm die Besetzung weiter Teile von Mecklenburg.

Der Löwe aus Mitternacht marschierte von Erfolg zu Erfolg. Die schwedischen Truppen drangen durch Mittel-Deutschland bis nach Franken und Bayern vor. Gegen Ende des Jahres 1631 wurde Wallenstein deswegen gedrängt, wieder eine Generalat zu übernehmen.

Im Rahmen der Göllersdorfer Vereinbarung wurde Albrecht von Wallenstein am 13. April 1632 erneut als Generalissimus bestellt. Seine Vollmachten wurden als „directorium absolutum“ bezeichnet.

Pappenheim und die Schlacht von Lützen

Nach einem ersten Achtungserfolg in der Schlacht an der alten Veste bei Nürnberg zog Wallenstein zunächst gegen die protestantischen Sachsen. Die Schweden stellten ihn daraufhin bei Lützen unweit süd-westlich von Leipzig.

Das Gefecht war militärisch eher unbedeutend. Jedoch fielen mit dem schwedischen König und einem kaiserlichen Heerführer zwei sehr bedeutende Persönlichkeiten des 30-jährigen Krieges. 

Karte der Schlacht von Lützen
Albrecht von Wallenstein in der Schlacht von Lützen (United States Military Academy / gemeinfrei)

Im Laufe der Schlacht von Lützen kam es zu einer spektakuläre Szene, die sich als geflügeltes Wort bis heute erhalten hat. Sie drehte sich um Gottfried Heinreich Graf von Pappenheim, einen Kavallerie-Offizier unter Wallensteins Kommando.

Das Sprichwort: „Ich kenne doch meine Pappenheimer!“ geht auf das verwegene Eingreifen des Offiziers in dieser Schlacht im November des Jahres 1632 zurück.

Pappenheim hatte sich mit der Kavallerie bereits von der Hauptstreitmacht getrennt. Sie waren vor der Schlacht schon auf dem Weg ins Winterlager. Dann entschloss sich der feindliche Gustav II. Adolf zu einem Angriff auf Wallenstein.

Boten eilten Pappenheim nach und holten ihn ein. Dieser ließ seine ganze Abteilung wenden und sie ritten schnellst möglich zurück. Mittags trafen 3.000 Reiter dann auf dem Schlachtfeld von Lützen ein.

Sie gingen sofort in den Angriff über, um den bedrohten linken Flügel zu stützen. Doch Pappenheim wurde bei der verwegenen Attacke tödlich verwundet. Seine gesamte Einheit floh daraufhin. Doch es war vielleicht eine versprengte Gruppe an Kürassieren aus dieser Abteilung, die wenig später dann den schwedischen König tötete. 

Pilsener Revers und zweite Entlassung

Das Verhältnis von Wallenstein und dem Kaiser wurde jedoch im Laufe der Jahre immer schlechter. Vor allem hinsichtlich der Bereitschaft zu Verhandlungen drifteten die alten Partner immer weiter auseinander.

Erschwerend kam hinzu, dass sich Albrecht von Wallenstein eine autonome Machtbasis im Reich aufgebaut hatte. Auf dieser Grundlage handelte er in seinen späten Jahren sehr selbstständig. Dabei nahm er auch auf die Befindlichkeiten der Angehörigen des Wiener Hofes keine Rücksicht. 

Gegen Ende des Jahres 1633 verweigerte Albrecht von Wallenstein dann offen den Befehl. Er sollte den Kampf suchen, aber stattdessen wurden die Truppen in die Winterquartiere geschickt. Deshalb entschieden Kaiser Ferdinand II. und seine Berater am Wiener Hof zunächst den Sturz des eigenmächtigen Generalissimus.

Wallenstein verkannte die gefährliche Lage zunächst. Vielmehr sorgte er sogar für eine weitere Eskalation. Im Richtungsstreit um die militärische Strategie verpflichtete der Kriegsunternehmer die hohen Offiziere auf sein Person.

  • Im „Ersten Pilsener Revers“ gelobten am 12. Januar 1634 insgesamt 49 Generäle und Obristen der kaiserlichen Armee ihre Treue gegenüber Albrecht von Wallenstein. Der Kaiser reagierte darauf mit der geheimen Absetzung als Oberbefehlshaber. Diese Entscheidung wurde nur vertrauenswürdigen Offizieren bekannt gegeben.
  • Im „Zweiten Pilsener Revers“ gelobten am 20. Februar 1634 nur noch 32 Obristen ihre Treue. Zwei Tage später wurde die Absetzung Wallensteins öffentlich gemacht.

Ermordung Wallensteins in Eger

Partisane
Partisane aus dem 30-jährigen Krieg (Knud Winckelmann / CC-BY-SA 3.0)

Albrecht von Wallenstein zog sich nach der Bekanntmachung seiner Entlassung aus Pilsen zurück.

Er begab sich nach Eger in Böhmen und kam dort im Haus des Stadtkommandaten unter. Es war ein calvinistischer Schotte mit dem Namen John Gordon.

Gordon war in den Mordkomplott gegen Wallenstein eingeweiht und wurde sogar zur Schlüsselfigur. Zunächst trennte er den Ahnungslosen von seinen Vertrauten.

Zusammen mit drei Dienern wurden sie auf ein Bankett in die Burg eingeladen. Dort warteten bereits kaiserliche Soldaten, die sie im Speisesaal töteten.

Albrecht von Wallenstein hielt sich unterdessen im Haus des Stadtkommandanten auf. Es ist das heutige Pachelbel-Haus am Unteren Marktplatz 492 in Eger.

Dort wurde Wallenstein am späten Abend des 25. Februar 1634 von irischen und schottischen Offizieren mit einer Partisane getötet.

Eine Partisane ist eine lange Stoßlanze, die in dieser Zeit auch als Paradewaffe geführt wurde. Die Mordwaffe wird bis heute in Eger aufbewahrt.

Mit dem Tod des Albrecht von Wallenstein verlor der 30-jährige Krieg jedoch noch lange nicht seine Dynamik.

Vielmehr wurde das Machtvakuum von Opportunisten gefüllt, die das breite Elend der Bevölkerung weiter verschlimmerten.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
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Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
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Anne StuartKönigin von Großbritannien
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Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
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Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
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19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
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Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
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James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
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Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Niccolo Machiavelli – Politik und Theorie

Niccolo Machiavelli wurde am 3. Mai 1469 in Florenz geboren und stieg im öffentlichen Dienst seiner republikanischen Heimatstadt bis in den Rat der Zehn auf. Er war ein Politiker an der Schwelle zwischen dem Mittelalter und der Neuzeit.

Niccolo Machiavelli
Niccolo Machiavelli gemalt von Santi di Tito. (gemeinfrei)

Im Dienste seiner Heimatstadt war Niccolo Machiavelli lange Zeit für die äußeren Beziehungen und das Militärwesen zuständig. Darüber hinaus war er in zahlreichen diplomatischen Missionen unterwegs.

Im Zuge eines Machtwechsels wurde er jedoch im Jahr 1512 entmachtet und aus Florenz verbannt. Sein Exil verbrachte Niccolo Machiavelli in Armut auf einem kleinen Landgut außerhalb von Florenz.

In der Verbannung schrieb er „Der Fürst“, ein Handbuch für politisches Handeln als eine Art Bewerbungsschreiben für die Rückkehr in den politischen Dienst. Doch der Text erreichte wohl nicht einmal den Adressaten.

Der neue starke Mann war Lorenzo de Medici. Dessen Clan hatte Niccolo Machiavelli vertrieben. Sie stellten während seiner theoretischen Schaffensphase mit Papst Leo X. auch ein Oberhaupt der römischen Kirche.

„Da Gott uns das Papsttum verliehen hat, so lasst es uns denn genießen.“

Niccolo Machiavelli blieb in der Verbannung und verfasste sein Hauptwerk, die Discorsi. Darin nahm er die Verfassungstheorie des Titus Livius aus der Antike auf und verarbeitete das Modell der Mischverfassungen. So schuf er ein neuzeitliches Grundlagenwerk für politische Theorien. Deshalb nennt man ihn auch den Vater der Politikwissenschaft.

Für die Nachwelt wurde Niccolo Machiavelli zum wichtigsten politischen Philosophen seiner Zeit. Bis zu seinem Tod am 21. Juni 1527 schrieb er darüber hinaus noch ein Buch über das Militärwesen – Die Kunst des Krieges.

Darüber hinaus verfasste Machiavelli im Exil auch Theaterstücke: drei Komödien und sechs Dramen.

Machiavelli als florentinischer Politiker

Girolamo Savonarola
Girolamo Savonarola gemalt von Fra Bartolommeo (gemeinfrei)

Gegen Ende des 15. Jahrhunderts führte die Dekadenz der Kirche und der weltlichen Oberschicht zu immer stärkeren gesellschaftlichen Spannungen. Bereits 20 Jahre vor der Reformation gab es revolutionäre Prediger und Aufstände.

In Florenz, der Heimatstadt von Niccolo Machiavelli, hatte der anarchistische Mönch Girolamo Savonarola die Bevölkerung aufgehetzt. Der hohe Klerus, der Adel und vor allem der mächtige Medici-Clan wurden vertrieben.

Von Februar 1497 bis März 1498 beherrschte der Prediger dann faktisch die Stadt. Von Papst Alexander VI. wurde er dafür exkommuniziert und zuletzt gestürzt.

Am Ende setzte ein wütender Mob den Bußprediger fest. Sie folterten und hängten ihn. Seine Asche wurde in den Fluss geworfen. Niccolo Machiavelli schrieb später dazu in seinem Buch „Der Fürst“ im Kapitel VI:

„Moses, Cyrus, Theseus und Romulus hätten ihre Anordnungen nicht lange aufrecht erhalten können, wenn sie nicht die Gewalt der Waffen hätten gebrauchen können; so wie es in unseren Zeiten dem Fra Girolamo Savonarola ergangen ist, der mit samt seiner Staatsverfassung zugrunde ging, als das Volk aufhörte, ihm zu glauben, und er keine Mittel hatte, seine Jünger beim Glauben festzuhalten und die Ungläubigen zum Glauben zu zwingen.“

Staatssekretär

Nach dem Tod von Girolamo Savonarola kam es zu politischen Säuberungen in der Stadt. Unter anderem wurde ein Posten als Staatssekretär der Republik Florenz frei. Auf dieses Amt konnte sich Niccolo Machiavelli erfolgreich bewerben.

Diese Ernennung war zunächst überraschend. Niccolo Machiavelli hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keine nachweisbare Karriere gemacht. Aber er profitierte wohl von seiner politischen Neutralität während der Zeit von Savonarola.

Als Niccolo Machiavelli aktiver Politiker wurde, regierte der Rat der Zehn die Republik Florenz. Er selbst arbeitete zunächst in einer nachgeordneten Kanzlei, die mit der Außen- und Sicherheitspolitik betraut war.

Diplomat

Dank seines rhetorischen Geschickes wurde Niccolo Machiavelli schon bald auf diplomatische Missionen geschickt. Bereits im Jahr 1500 entsandte man ihn an den französischen Hof.

Doch König Ludwig XII. hinterließ keinen guten Eindruck. Niccolo Machiavelli riet von einer Kooperation mit dem Monarchen ganz deutlich ab. Aber im Jahr 1501 begab er sich erneut auf eine neue Mission.

„Die beste Methode, um Informationen zu bekommen, ist die, selbst welche zu geben.“

Dabei traf er erneut auf Cesare Borgia. Das war ein Spross einer mächtigen spanischen Familie, die ebenfalls einen Papst stellen konnte.

Die Begegnungen sollte einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Cesare Borgia wurde das wichtigste Vorbild für den Fürsten.

Die Borgias stellten in diesen Tagen mit Papst Alexander VI. auch das amtierende Oberhaupt der Kirche. Als dieser verstarb, wurde Niccolo Machiavelli im Jahr 1503 zur Papstwahl nach Rom geschickt. Dort führte er im Namen der Republik Florenz Verhandlungen mit allen großen Akteuren seiner Zeit.

Spätere Aufträge sollten ihn auch noch an den deutschen Kaiserhof führen. Dort hatte er Kontakt mit Maximilian I. und berichtete über die politischen Zustände in Deutschland wenige Jahre vor der Reformation und Martin Luther.

Militärreformer

In diesen Jahren hatte Florenz mit zahlreichen aufständischen Städten wie Pisa zu kämpfen. Dabei sammelte Niccolo Machiavelli viele negative Erfahrungen mit dem Söldnerwesen seiner Zeit. Darüber hinaus fürchtete er die Entkoppelung einer Armee von der Bevölkerung.

„Eine Veränderung bewirkt immer eine weitere Veränderung.“

Deswegen führte Niccolo Machiavelli ab dem Jahr 1506 eine Militärreform in Florenz durch. Damit wollte er eine loyale Bürgermiliz formen, die nach dem Vorbild der alten römischen Legion organisiert war. In diesem Zuge entstand auch eine neue Magistratur, dessen Führung von ihm übernommen wurde.

Niccolo Machiavelli war damit eine Art Verteidigungsminister der Republik Florenz. Seine Aufgaben waren die Aufstellung, Ausbildung und Versorgung der Truppen sowie die Kriegsführung.

Der Bürgermiliz gelang im Jahr 1509 tatsächlich ein großer Sieg gegen Pisa. Dies war zugleich auch einer der größten politischen Erfolge von Niccolo Machiavelli. Wenige Jahre später würde sich die Republik Florenz jedoch als viel zu schwach erweisen, um eine Rückkehr der de Medici zu verhindern.

Theoretische Werke von Machiavelli

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Der Staat nach Machiavelli

Niccolo Machiavelli sah es als zentrales Problem an, dass Erfolge oft bewundert aber selten nachgeahmt werden. Darüber hinaus war er, ähnlich wie Polybios, ein Zeuge großer Umbrüche.

Diese beiden Philosophen konnten die antike Vorstellung und den Schrecken vom Zerfall der politischen Systeme hautnah erleben.

„Nichtsdestoweniger greift […] kein Fürst oder Freistaat, kein Feldherr oder Bürger auf die Beispiele der Alten zurück.“

In den Werken von Niccolo Machiavelli geht es vor allem darum, politische Best Practices zu entwickeln. Diese sollen vermeidbaren Fehler vorbeugen und das Leid der Menschen lindern.

„[…] und darum habe ich es für nötig gehalten, über alle Bücher des Titus Livius […] das niederzuschreiben, was ich auf Grund alter und neuer Begebnisse zu ihrem besseren Verständnis beizutragen vermag, damit die Leser dieser Betrachtungen den Nutzen daraus ziehen können […].“

In Bezug auf den Staat wird dabei von Niccolo Machiavelli zunächst zwischen der inneren Verfassung und den äußeren Beziehungen unterschieden. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit den ur-typischen Herrschaftsformen. Diese neigen jedoch zum inneren Zerfall:

Deshalb müssen austarierte Mischsysteme entwickelt werden. Diese sollen wiederum die Handlungs- und Lebensfähigkeit eines Staates erhöhen. Darüber hinaus entwickelte Niccolo Machiavelli eine klare Vorstellung von der persönlichen Verantwortung insbesondere von einzelnen Führungsfiguren.

Il Principe – Der Fürst

Caesare Borgia
Cesare Borgia gemalt von Bartolommeo Veneto (gemeinfrei)

Im Fürsten baute Niccolo Machiavelli den virtuBegriff auf. Dieser steht für Tugend beziehungsweise Tüchtigkeit und zielt auf das persönliche Vermögen eines Fürsten, politische Situationen aktiv zu gestalten.

In den philosophischen Diskussionen der Schriften von Niccolo Machiavelli wird dem virtu-Begriff eine hohe Aufmerksamkeit zu teil.

Plausibler ist jedoch, dass der Florentiner lediglich aus Opportunität gegenüber den de Medici die virtu so lobte.

Da er selbst jedoch vor allem Staatsformen und abstrakte Situationen behandelt, dürften individuelle Charaktereigenschaften einen eher untergeordneten Rang in seinem tatsächlichen Denken gehabt haben.

Anhand des Inhaltsverzeichnisses ist der institutionalistische Charakter seiner Philosophie bereits gut erkennbar.

Die teils pathetische Überhöhung beispielsweise von Cesare Borgia dient wohl vor allem der erzählerischen Aufwertung seiner Werke.

  1. Arten der Herrschaft und Wege, zu Ihr zu gelangen
  2. Erbliche Fürstenstaaten
  3. Gemischte Fürstenstaaten
  4. Warum sich das Reich des Darius […] nach Alexanders Tod gegen seine Nachfolger nicht erhob
  5. Wie Fürstenstaaten oder Monarchien zu regieren sind, die vor der Eroberung ihre eigene Verfassung hatten
  6. Von neuen Herrschaften, die durch eigene Waffen und Tapferkeit errungen wurden
  7. Von neuen Fürstenstaaten, die durch fremde Unterstützung und durch Glück erworben werden
  8. Von Solchen, die durch Verbrechen zur Herrschaft gelangen
  9. Von der vom Volke übertragenen Herrschaft
  10. Wie die Kräfte der Fürstenstaaten zu beurteilen sind
  11. Von geistlichen Fürstenstaaten
  12. Von den verschiedenen Arten der Truppen, insbesondere Soldtruppen
  13. Von Hilfstruppen
  14. Was der Fürst im Kriegswesen zu beobachten hat
  15. Wodurch die Menschen und vor allem die Fürsten Lob und Tadel verdienen
  16. Von der Freigiebigkeit und der Habsucht
  17. Von Grausamkeit und Gnade
  18. Inwieweit ein Fürst sein Wort halten muss
  19. Vor Verachtetwerden und Gehaßtwerden hat man sich zu hüten
  20. Ob Festungen und andere Vorkehrungen, die von Fürsten getroffen werden, nützlich oder schädlich sind
  21. Wie ein Fürst regieren muss, um Ansehen zu gewinnen
  22. Von den Staatssekretären der Fürsten
  23. Wie Schmeichler gemieden werden müssen
  24. Wie die Fürsten Italiens ihre Herrschaft verloren haben
  25. Welchen Einfluss das Schicksal auf die Angelegenheiten der Menschen hat
  26. Aufruf, Italien von den Barbaren zu befreien

Wenige Jahrzehnte nach der Entstehung des Buches schuf Papst Paul III. die Kongregation für die Glaubenslehre. Die Behörde ist besser bekannt als Heilige Inquisition. Dort erstellte man einen Index von verbotenen Schriften. Niccolo Machiavellis „Der Fürst“ war eines der ersten Bücher auf dieser Liste.

Discorsi sopra la prima deca di Tito Livio

Die Abhandlungen über die ersten zehn Bücher des Titus Livius stellen das philosophische Hauptwerk von Niccolo Machiavelli dar. Abgekürzt bezeichnet man die Schrift als Discorsi.

Das Werk entstand ebenfalls während seiner Verbannung auf dem Landgut Casa Machiavelli in der toskanischen Gemeinde San Casciano in Val di Pesa. In den Discorsi offenbart der Florentiner bereits im Vorwort die tatsächlichen Absichten seines politischen Handelns.

Im Gegensatz zur gängigen Interpretation handelt es sich bei Niccolo Machiavelli nämlich keineswegs um einen Denker, dem der Machterhalt der Fürsten über alles geht.

Statue von Niccolo Machiavelli in Florenz
Statue von Niccolo Machiavelli (gemeinfrei)

Vielmehr zeigte Niccolo Machiavelli sehr deutlich auf, dass Politik dem Allgemeinwohl dienen soll:

Glücklich der Staat, der einen Weisen hervorbringt, der ihm bleibende Gesetze gibt, unter denen er lange Zeit sicher leben kann! […] Weit schlechter daran ist ein Staat, […] der sich selbst eine neue Ordnung geben muss. Am unglücklichsten aber ist der Staat, wo am wenigsten Ordnung herrscht, und das ist der Fall, wenn seine Einrichtungen ganz vom geraden Wege abweichen […].

Der Machterhalt eines Fürsten hat für ihn einen instrumentellen Charakter. Dadurch sollen blutige Umstürze und Revolutionen vermieden werden, die seiner Meinung nach mit großem Übel für die Bevölkerung verbunden sind. Vor dem Hintergrund seiner persönlichen Erfahrungen ist das auch eine sehr glaubwürdige Position.

In den Discorsi geht Niccolo Machiavelli jedoch noch einen großen Schritt weiter. In drei Büchern legt er seine Vorstellungen dar:

  1. Innere Politik
  2. Äußere Politik und Kriegsführung
  3. Die handelnden Individuen

Als politischer Philosoph erbrachte Niccolo Machiavelli mit diesem Werk eine besondere Leistung. Zunächst bündelte er die antiken Erkenntnisse zum Kreislauf der Verfassungen.

Aber darüber hinaus schafft er mit den Äußeren Beziehungen ein neues Feld für politische Theorien, die heutzutage beispielsweise von Lehrstühlen der Internationalen Politik bedient werden. Deshalb nennt man ihn den Vater der Politikwissenschaft.

Bedeutung für die Nachwelt

1527 verstarb Niccolo Machiavelli an einem Magenleiden. Zu diesem Zeitpunkt war er eine unbedeutende und verarmte Person im Exil. Doch seine Familie bemühte sich um die Publikation der Werke. Fünf Jahre nach seinem Tod erging die päpstliche Druckgenehmigung.

Machiavellismus in der Politik

Friedrich II. der Große
Friedrich II. der Große im Jahr 1781 (Anton Graff / gemeinfrei)

Doch im 16. Jahrhundert ruhte die Gesellschaft noch auf der moralisch-ethischen Verklärung des politischen Handelns. Deshalb wurde die funktionalistische Auffassung von Niccolo Machiavelli einerseits als höchst verwerflich wahrgenommen.

„Ich muss leider zugeben, dass Machiavelli recht hat.“

Friedrich der Große

Aber andererseits sahen viele Denker der frühen Neuzeit hierin auch die Basis für eine gänzliche neue politische Ideologie, den Machiavellismus. Diese politische Programmatik zielt auf die Erlangung und Erhaltung von politischer Macht ohne Rücksicht auf Recht oder Moral.

Einer solchen Begrifflichkeit steht jedoch entgegen, dass Niccolo Machiavelli gar keine Theorie entwickelt hat, sondern Grundlagenarbeit leistete. Zum einen hat er die antike Verfassungstheorie aufgearbeitet. Zum anderen hat er parallel in einer Art populär-wissenschaftlichem Spin Off pragmatische Empfehlungen gesammelt.

Die Werke von Niccolo Machiavelli sind ein Bindeglied zwischen politischer Philosophie und Politikwissenschaft. Darüber hinaus wird in der Gegenwart stark bezweifelt, dass Niccolo Machiavelli selbst ein Anhänger des ihm zugeschriebenen Machiavellismus gewesen wäre.

Tatsächlich hatte er ein organisches Bild vom „Staatskörper“. Niccolo Machiavelli zieht den Vergleich zu Ärzten, die wirksame Mittel gegen Gebrechen und Krankheiten des Körpers suchen und anwenden. Als besonders bedrohlich sah er blutige und unkontrollierte Systemwechsel an.

Insgesamt basiert der politische Machiavellismus vor allem auf einer Überdehnung des tatsächlich Gesagten beziehungsweise Geschriebenen. Dennoch hatte der Begriff soviel Einfluss in politischen Diskursen, dass sich ein Niederschlag in der Psychologie findet.

Machiavellismus in der Psychologie

In Anlehnung an Eigenschaften, die im Buch Der Fürst beschrieben werden, wurde ein Persönlichkeitsmerkmal nach Niccolo Machiavelli benannt. Dieses gehört noch dazu zur sogenannten dunklen Triade: Narzissmus, Machiavellismus und Psychopathie.

„Man soll den Menschen entweder schmeicheln, oder sie sich unterwerfen.“

Im psychologischen Sinn handelt es sich bei einer Person um einen Machiavellisten, wenn diese:

  • sich manipulativ verhält und nur in geringem Maße emotional einbringt.
  • nur eine geringe Bindung an Moral und Ideologien aufweist.
  • sich im sozialen Verhalten an unterschiedliche Situationen anpasst.
  • sich im Verhalten nicht selbst reguliert oder gegenüber anderen Grenzen kennt.

Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Sebastian von Rotenhan – Fränkischer Ritter

Sebastian von Rotenhan verteidigte im Deutschen Bauernkrieg im Jahr 1525 die Festung Marienberg in Würzburg drei Wochen lang mit 250 Mann gegen 15.000 Angreifer. Er wurde um 1478 in Rentweinsdorf in Unterfranken geboren und starb 1534 in Rentweinsdorf.

Er war deutscher Ritter im Heiligen Römischen Reich und außerdem ein wichtiger früh-neuzeitlicher Kartograf. Aus seiner Feder stammt u. a. die ersten Karte von Franken.

Sebastian von Rotenhan
Die Medaille zeigt den Ritter Sebastian von Rotenhan (Sailko / CC-BY-SA 3.0)

Der Ritter Sebastian von Rotenhan verteidigte die letzte Stellung im nordbayerischen Raum gegen die aufständischen Bauern. Zuvor hatten die Bauern bereits 63 kleinere Burgen und 31 Klöster im Hochstift Würzburg geplündert.

Florian Geyer und der Götz von Berlichingen gehörten zu den angreifenden Kommandeuren auf Seiten der Bauern. Letzterer beging Fahnenflucht im späteren Verlauf der erfolglosen Belagerung des Marienbergs in Würzburg.

Sebastian von Rotenhan brach das Vorwärtsmoment der protestantischen Bauern. Der katholische Truchsess Georg von Waldburg-Zeil, auch Bauernjörg genannt, konnte schließlich den belagerten Marienberg entsetzen. Es folgte eine Feldschlacht am 2. Juni 1525 bei Königshofen.

Der Ort liegt ca. 30 km südwestlich von Würzburg. Den Bauern gelang es trotz aussichtsreicher taktischer Situation nicht, die Disziplin und die Linien zu halten. Die schwere Kavallerie des Bauernjörg hatte leichtes Spiel. Von einem Aufgebot von ca. 7.000 Bauern überlebten Schätzungen zu Folge nur etwa 1.000 Bauern.

Am 4. Juni 1525 konnten die Bauern ca. 4.000 bis 5.000 Mann als letztes Aufgebot stellen. Es kam zur Schlacht bei Giebelstadt. Aber die Ereignisse vom 2. Juni wiederholten sich und der Aufstand der Bauern war in im nordbayerischen Raum erfolgreich niedergeschlagen. In etwa zeitgleich war es auch zu einer ähnlichen Niederlage von ca. 8.000 thüringischen Bauern unter Thomas Müntzer gekommen.

Die Belagerung der Festung Marienberg 1525

Sebastian von Rotenhan nutzte die Wochen vor Ankunft der Belagerer für spezifische Umbauten. Er baute die Burg zu einer Festung um. Der Unterschied sind die für Abwehrfeuer zur Verfügung stehenden Winkel.

Außerdem liess von Rotenhan innerhalb des Geländes, vom Zentrum aus gesehen in jede Himmelsrichtung, zusätzliche Durchgänge ins innere Mauerweg durch nicht-militärische Räume schlagen. Durch diese Verbindungsgänge konnte er während der Belagerung seine Truppen schneller zwischen den einzelnen Stellungen des zu verteidigenden Marienbergs hin und her bewegen.

Sebastian von Rotenhan errichtete um das doppelte Mauerwerk (Ring- und Mantelmauer) außen herum noch eine hölzerne Palisade. Diese Holz gewann er von den Bäumen außerhalb der Burg/Festung, die er für die bessere Sicht und das bessere Schussfeld abholzen ließ.

Während der Artillerieduelle mit bäuerlichen Stellungen und den Sturmangriffen hatte er wichtige Pufferzeiten mit dieser zusätzlichen Palisade eingerichtet. Diese Pufferzeiten verschafften ihm erhebliche Handlungsmöglichkeiten. Beispielsweise hatte er so mehr Zeit seine Kräfte innerhalb des Geländes zu verlagern.

Sebastian von Rotenhan hatte zusätzliche Artilleriestellungen errichtet. Er konnte aus einer verteidigten Position heraus offensiv agieren. Das bedeutet, der feindliche Beschuss hatte praktisch keine Wirkung. Er selber konnte dabei aber völlig frei das Feuer gegen ein anderes Ziel eröffnen.

Er konnte auf Teile strategischen Versorgungslinien des Gegners (= Alte Mainbrücke sowie den Leistengrund) einwirken. Das erschwerte feindliche Bewegungen. Auch eine Konzertierung der bäuerlichen Kräfte für einen gemeinsamen Großangriff konnte er deutlich erschweren. Die Städter und die Bauern mussten einen notdürftigen Holzponton unterhalb und im Feuerschutz der Alten Mainbrücke errichten. Sonst hätte der Fluss nicht mehr halbwegs gefahrlos überquert werden können.

Sebastian von Rotenhan setzte auch auf demoralisierendes Feuer, welches keinen unmittelbarer militärischen Mehrwert hat. Gerade zu Beginn der Belagerung gab es viel Aufruhr unter den Würzburger. Diese versammelten sich an zwei Orten je auf beiden Seiten des Mains, einmal am Marktplatz und einmal am Deutschen Haus. Beide Orte lagen innerhalb der Reichweite der Festungsgeschütze. Er liess das Feuer eröffnen, um diese Versammlungen aufzulösen. Das demoralisierte die Städter erfolgreich.

Ritter Sebastian von Rotenhan – Der Taktiker

Gustav Adolf eroberte die Festung Marienberg in Würzburg
Festung Marienberg in Würzburg von der Mainbrücke aus (© Wolfgang Reinöhl)

Sebastian von Rotenhan teilte seine ca. 250 Mann in 18 Rotten auf. Diese Rotten mussten wiederum je vier Mann als taktische Reserve stellen. Alle Kräfte lagerten im Mittelpunkt des Geländes. Dieses hat in etwa die Größe eines Fußballfeldes. Seine Männer patrouillierten je an den vier Kanten des Geländes auf den äußeren Mauern und sie hatten die vier Türme bemannt. Für diesen Zweck waren sogar spezielle Glocken angebracht worden. Die Wache konnte laut Alarm schlagen und wurde überall gehört.

Während das Gelände zu drei Seiten steil abfällt, bleibt der ebenerdige Zugang von Westen. Dieser Zugang wurde von einem Halsgraben und einem davor liegendem umfriedeten Vorhof, heute Echterscher Vorhof, geschützt. Dieser Vorhof war schon immer als militärische Falle konzipiert. Der Götz von Berlichingen versuchte einen nächtlichen Überraschungsangriff und tappte in diese Falle. Dabei konnte jedoch nur kurzzeitig ein unsensibler Bereich der Vormauer eingenommen werden. Die Bauern wurde umgehend von Sebastian von Rotenhan zurückgeworfen und verloren dabei wahrscheinlich eine dreistellige Zahl an Menschenleben.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Friedrich der Große – König von Preußen

Friedrich der Große wurde am 24. Januar 1712 in Berlin geboren. Er machte aus dem provinziellen Preußen eine europäische Großmacht. Damit schuf er einen Gegenpol zu Österreich und prägte den „deutschen Dualismus“.

„Der Fürst ist der erste Diener seines Staates.“

Dieser Aufstieg glückte Friedrich dem Großen dank einer außerordentlichen militärischen Leistung: Im Jahr 1756 kam er der gemeinsamen Kriegserklärung von Sachsen, Österreich, Frankreich, Russland und Schweden gegen Preußen zuvor.

Friedrich II. der Große
Friedrich II. der Große im Jahr 1781 (Anton Graff / gemeinfrei)

Mit einem überraschenden Angriff auf Sachsen begann der Siebenjährige Krieg gegen diese übermächtige Koalition. Dabei stand Friedrich der Große mehrfach am Abgrund, aber ging mit viel Wagemut letztlich als Gewinner aus diesem Konflikt.

Den Beinnamen „der Große“ erhielt Friedrich II. von Preußen für seine vielen Reformen. Er förderte beispielsweise die Einführung der Kartoffel und verbesserte damit substantiell die Ernährung der breiten Bevölkerung.

„Alle Kultur kommt aus dem Magen.“

Außerdem ließ Friedrich der Große zahlreiche Schulen errichten und trieb die Alphabetisierung in Preußen voran. Zugleich reduzierte er seine gottgegebene Rolle als absolutistischer Herrscher auf ein rationalistisches Niveau. Er verwandelte das rückständige und rustikale Preußen in eine moderne Nation.

Weiterhin bemühte sich Friedrich der Große um kulturelle Fortschritte. Er schuf mit Schloss Sanssouci in Potsdam einen der bedeutendsten Prachtbauten der frühen Neuzeit und versammelte dort große Denker an seiner „Tafelrunde“.

Beginn der Regierung & Reformen

Friedrich der Große aus dem Haus der Hohenzollern folgte seinem Vater im Jahr 1740 als Friedrich II. auf den preußischen Thron. Die persönliche Beziehung der beiden war schwer belastet.

Friedrich der Große Tafelrunde Sanssouci
Die „Tafelrunde“ von Friedrich dem Großen in Sanssouci von Adolph von Menzel um 1850 gemalt. (gemeinfrei)

Der wesentlich liberalere Friedrich II. schlug deshalb zu Beginn seiner Herrschaft einen neuen politischen Kurs für Preußen ein. Er orientierte sich dabei auch an philosophischen Vorbildern aus der Antike wie dem Stoiker Mark Aurel.

Eine seiner ersten Maßnahmen war beispielsweise die Abschaffung der Folter. Bis zu dieser Zeit war es üblich, Verdächtige einer peinlichen Befragung zu unterziehen.

Gegen den Widerspruch seines Justizministers verbot Friedrich der Große solche Praktiken bei der Strafverfolgung. Nur bei Majestätsbeleidigung, Hochverrat oder einem Amoklauf durften die Behörden auch weiterhin foltern.

Dafür wurde der Wert von Beweisen und Indizien in Gerichtsprozessen gestärkt, damit Geständnisse unter der Folter nicht mehr für eine Verurteilung notwendig waren.

Friedrich der Große gewährte den Menschen in seinem Reich aber noch weitere Rechte. Schritt für Schritt distanzierte er das preußische Staatswesen weg vom bisher praktizierten Absolutismus. Die Religionsfreiheit war ihm beispielsweise ein zentrales Anliegen.

„Jeder soll nach seiner Façon selig werden.“

Die Religionspolitik von Friedrich dem Großen hatte jedoch auch pragmatische Gründe insbesondere in Bezug auf die Hugenotten. Das war eine Gruppierung von französischen Protestanten, die erhebliche finanzielle Mittel in das damals noch sehr arme Preußen brachte.

Er knüpfte damit an eine längere Tradition des Königreiches Preußen an, wohlhabende Ausländer mit Rechten und Sicherheiten anzulocken. Doch die Toleranz war auch nicht allumfassend. Juden wurden auch unter Friedrich dem Großen diskriminiert.

Schlesische Kriege (1740 – 1745)

Friedrich der Große führte bereits ein halbes Jahr nach seiner Thronbesteigung den ersten Krieg. Nachdem in Österreich mit Maria Theresia eine Frau die Krone erbte, sah er im Schatten des folgenden Thronstreits eine Chance, um Schlesien zu erobern.

Beginn des Erbfolgekriegs

Kaiserin Maria Theresia
Kaiserin Maria Theresia um 1752 gemalt von Martin van Meytens. (gemeinfrei)

Es kam zu einer Kettenreaktion und auch Frankreich, Bayern und Sachsen griffen Österreich an. Es entbrannte der Österreichische Erbfolgekrieg, den Friedrich der Große zu seinem Vorteil nutzen konnte.

Seine begrenzten Kriegsziele erreichte er sehr schnell. Im Jahr 1742 schloss Friedrich der Große im Gegenzug für die Anerkennung der Herrschaft von Maria Theresia einen Separatfrieden mit Österreich.

Durch das Abkommen fiel Schlesien an Friedrich den Großen. Doch nur zwei Jahre später trat er wieder dem Erbfolgekrieg bei.

Mit einer schlechten Ausrede marschierte Friedrich der Große im Jahr 1744 in Böhmen ein. Doch der Angriff sollte letztlich scheitern und man sah sein Verhalten als Vertragsbruch an.

Das internationale Ansehen des preußischen Königs litt deshalb stark unter diesem zweiten schlesischen Krieg. Zahlreiche Zeitungen ergossen damals ihren Spott über Friedrich den Großen.

Ärger mit der Presse

Ein Herausgeber aus Erlangen trieb es dabei besonders weit. Die Geduld von Friedrich dem Großen kannte jedoch auch Grenzen:

„[Der] unverschämte Lümmel von Zeitungsmacher aus Erlangen, der mich zweimal wöchentlich öffentlich verleumdet…“

Der Verleger Jean Ignace Roderique aus Köln überspannte den Bogen dann. Der König von Preußen gab die Order, der Mann solle „eine Tracht Prügel“ erhalten. Für die Aktion stellte er 50 Dukaten zur Verfügung.

Ein Mittelsmann rekrutierte einen Schläger, der den königlichen Befehl in Köln auf der Straße ausführte. Er prügelte sogar eine Entschuldigung aus Jean Ignace Roderique heraus. Am inhaltlichen Kurs der Zeitung änderte sich jedoch wenig.

Siebenjähriger Krieg (1756 – 1763)

Entstehung des Krieges

Preußen sollte vorerst eine Zeit des Wachstums vergönnt sein. Durch einen Erbfall war im Jahr 1744 auch noch Ostfriesland an das Königreich von Friedrich dem Großen gefallen. Doch in den Hinterzimmern der internationalen Diplomatie braute sich großes Unheil zusammen.

Eine Karte der Schlachten des Siebenjährigen Krieges mit Friedrich dem Großen
Schlachten im Siebenjährigen Krieg in Europa (ODbL)

Es war eine Zeit der hohen Verflechtungen in den internationalen Beziehungen. Zahlreiche Bündnisse bestimmten die geopolitische Landkarte. Die Diplomatie war ein Spielfeld der Adeligen und von Intrigen geprägt.

Das ohnehin sehr fragile Gleichgewicht der Mächte in Europa sollte jedoch mit einem Schlag ausgehebelt werden. Mehrere Staaten, allen voran Frankreich, Österreich und Russland, planten gemeinsam einen Überfall auf Preußen. Die territoriale Beute wollte man am Ende unter sich aufteilen.

Im Zuge der Ereignisse kam es jedoch auch zu einem Kriegseintritt von Großbritannien auf der Seite von Preußen. Der Siebenjährige Krieg eskalierte letztlich von einem geplanten Überfall bis hin zu einem globalen Konflikt mit Schlachten in überseeischen Kolonien.

Angriff auf Sachsen (1756)

Der ursprüngliche Plan der Koalition gegen Preußen ging völlig schief. Friedrich der Große erhielt noch rechtzeitig Kunde von dem drohenden Überfall.

Bereits seit seinem Vater verfügte Preußen über eine hervorragende Armee. Die Soldaten waren gut ausgebildet, ausgestattet und konnten sehr schnell mobilisiert werden.

Schlacht bei Lobositz Karte
Karte der Schlacht bei Lobositz von 1756 (gemeinfrei)

Mit einem präventiven Angriff auf Sachsen eröffnete Friedrich der Große diesen Krieg, der dann sieben Jahre lang ganz Europa und damit die halbe Welt im Bann halten würde.

Am 29. August 1756 überschritten drei preußische Kolonnen die Grenze. Die sächsische Armee hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die meisten Garnisonen geräumt und sich in der Festung Pirna konzentriert. Dort wurden sie von Friedrich dem Großen ab Anfang September belagert.

Das Kurfürstentum wurde damals von einem Sohn von August dem Starken regiert. Der verschanzte sich auf der Festung Königstein südlich von Dresden.

In der Schlacht bei Lobositz schlug Friedrich der Große am 01. Oktober 1756 ein österreichisches Entsatzheer. Der Kurfürst kapitulierte dann zwei Wochen später vor den weit überlegenen Preußen.

Schlacht von Leuthen (1757)

Ausgangslage vor der Schlacht

Nach der erfolgreichen Anfangsoffensive des Siebenjährigen Krieges geriet Friedrich der Große zunehmend in die strategische Defensive. Das Jahr 1757 hielt zahlreiche Niederlagen für ihn bereit. Schlesien ging verloren.

Im weiteren Verlauf des Jahres schien der König von Preußen dem endgültigen Aus nicht mehr entgehen zu können. Doch im November errang er in der Schlacht bei Roßbach einen überraschenden Sieg. Im Anschluss konnte Friedrich der Große dann sogar noch einige versprengte Truppen einsammeln.

Schlacht von Leuthen 1757 Karte
Karte der Schlacht bei Leuthen (gemeinfrei)

Daraufhin sah er die Chance, Schlesien und vor allem die wohlhabende Stadt Breslau wieder in seinen Besitz zu bekommen. Obwohl er selbst nur über etwa 35.000 Mann verfügte, versuchte er hierfür den zahlenmäßig weit überlegenen Österreicher bei Leuthen den Weg abzuschneiden.

Meine Herren, gegen alle Regeln der Kriegskunst werden wir morgen früh einen viel stärkeren Gegner in überlegener Position angreifen.“

Friedrich der Große hatte mit etwa 39.000 Gegnern gerechnet. Tatsächlich musste er sich aber knapp 66.000 Österreicher stellen. Dennoch ließ er es auf ein Gefecht ankommen.

Schiefe Schlachtordnung

Schlacht von Leuthen
Preußische Grenadiere während der Schlacht bei Leuthen gemalt 1920 von Carl Röchling im Jahr (gemeinfrei)

Friedrich der Große setzte auf eine Taktik aus der Antike. Bei der „Schiefen Schlachtordnung“ verteilte man die eigenen Truppen nicht gleichmäßig über die Front. Julius Cäsar war damit in Gallien sehr erfolgreich.

Vielmehr wurde ein Schwerpunkt auf einen Flügel zu Lasten des anderen Flügels gesetzt. So konnte man trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit eine punktuelle Überzahl herstellen.

Darüber hinaus kam Friedrich dem Großen noch etwas Glück zu Gute. Das Gelände war zwar offen und nur leicht hügelig. Er konnte die Kavallerie dennoch unbemerkt verlagern. Das sollte im Schlachtverlauf noch zum Verhängnis der Österreicher werden. Die stellten sich nämlich zunächst in voller Breite von neun Kilometern auf.

Angriff der Infanterie

Bei der preußischen Infanterie hingegen lagen die Schwerpunkte auf dem Zentrum und dem linken Flügel. Den Soldaten im Zentrum gelang es, dem Druck der Österreicher zu widerstehen, so dass sich auf dem linken Flügel die personelle Überlegenheit der Preußen entfalten konnte.

Choral von Leuthen Gemälde
Der „Choral von Leuthen“ von Wilhelm Camphausen aus dem Jahr 1864 (gemeinfrei)

Daraufhin sollte die österreichische Kavallerie die vermeintlich ungedeckte Flanke der preußischen Infanterie attackieren. Doch stattdessen glückte Friedrich dem Großen eine Überraschung mit seiner Kavallerie.

Die waren zwar ebenfalls in Unterzahl. Sie fielen nun aber den Österreichern in die Flanke, verursachten große Verluste und vertrieben die gegnerische Kavallerie.

Die preußische Infanterie hingegen startete einen Angriff mit aufgepflanztem Bajonett. Das sprengte die Schlachtordnung des zahlenmäßig überlegenen Feindes. Die Österreicher wollten sich dann zurückzuziehen.

Doch Friedrich der Große befahl eine scharfe Verfolgung. Die preußischen Abteilungen setzten mit allen Kräften nach und fügten den Österreichern weitere, schwere Verluste zu.

Neben den Toten und Verwundeten gab es sehr viele Gefangene. Insgesamt verloren die Österreicher etwa 22.000 Mann in der Schlacht bei Leuthen. Friedrich den Großen kostete der Sieg dagegen nur etwa 6.400 Mann.

Im weiteren Kriegsverlauf sollte er jedoch nicht immer soviel Glück haben. Darüber hinaus verfügten seine Gegner über sehr viel mehr Truppen und das wirkte sich aus.

Schlacht bei Kunersdorf (1759)

Am 23. Juli 1759 musste ein preußisches Korps unter Generalleutnant Carl Heinrich von Wedel eine Niederlage in der Schlacht bei Kay einstecken. In der folgenden Schlacht bei Kunersdorf hatte Friedrich der Große nur etwa 50.000 Mann gegen 80.000 Österreicher und Russen.

Zunächst setzte Friedrich der Große zu einer weitläufigen Umgehung an. Die führte ihn jedoch nur direkt vor eine befestigte Linie der Russen. Darauf war er auch mit der Gruppierung seiner Einheiten nicht eingestellt.

Mühlberg & Kuhgrund bei Kunersdorf

Friedrich der Große konnte dann jedoch dank seiner Artillerie einen Anfangserfolg erzielen. Er nahm mit dem Mühlberg eine kleine Erhebung zentral auf dem Schlachtfeld ein. Seine Offiziere rieten ihm dann von weiteren Angriffen ab.

Schlacht bei Kunersdorf
Die Schlacht bei Kunersdorf gemalt 1848 von Alexander von Kotzebue (gemeinfrei)

Friedrich der Große wollte trotz Unterzahl jedoch einen größeren Sieg erringen. Erneut sollte die Schiefe Schlachtordnung eine Entscheidung bringen. Er übersah mit dem Kuhgrund jedoch eine kleine Senke im Gelände.

Dort blieb die preußische Infanterie bei ihrem Angriff stecken. Sie wurden dort ein leichtes Opfer für die gegnerische Kavallerie.

Friedrich der Große verlor wegen diesem Kuhgrund bei Kunersdorf etwa 40 % der Truppen. Er selbst geriet ebenfalls unter Feuer.

Während der Schlacht wurden zwei Pferde unter Friedrich dem Großen erschossen. Ihn selbst rettete seine Tabakdose in der Jacke, die eine Kugel abfing. Das Stück ist auch heute noch auf der Burg Hohenzollern ausgestellt.

Mit nur wenigen tausend Mann konnte er sich aus dem Gefecht zurückziehen. Noch dazu stand seinen Feinden jetzt der Weg nach Berlin offen. Friedrich der Große verfiel er in eine tiefe Depression und dachte an Selbstmord.

„Es ist alles verloren. Retten Sie die königliche Familie. Adieu für immer.“

Doch die feindliche Koalition ließ die Chance ungenutzt verstreichen. In der Zeit sammelten sich immer mehr versprengte preußische Truppen. Die kritische Niederlage in der Schlacht bei Kunersdorf hatte letztlich keine kriegsentscheidenden Folgen.

Mirakel des Hauses Brandenburg

Friedrichs Bruder spottete später vom „Mirakel des Hauses Brandenburg“. Das war eine Anspielung auf die geschwollene Redensart der Habsburger:

„Ich verkündige Ihnen das Mirakel des Hauses Brandenburg. In der Zeit, da der Feind die Oder überschritten hatte und eine zweite Schlacht hätte wagen und den Krieg beendigen können, ist er von Müllrose nach Lieberose marschiert.“

Schlacht bei Torgau (1760)

Besetzung von Berlin

Nach der Niederlage bei Kunersdorf war die Lage Preußens desaströs. 1760 war Friedrich der Große deshalb vor allem defensiv ausgerichtet.

Dennoch fiel Berlin im Oktober kurzzeitig in feindliche Hände. Das war sogar schon der zweite erfolgreiche Handstreich gegen die preußische Hauptstadt während des Siebenjährigen Krieges. Strategisch hatte dies zwar kaum Auswirkungen. Aber es zeigte die katastrophale Lage Preußens.

Angriff auf Sachsen

Schlacht bei Torgau Karte
Karte der Schlacht bei Torgau (gemeinfrei)

Friedrich der Große hatte außerdem noch ein großes Problem. Sachsen war von seinen Feinden besetzt, aber er brauchte das Gebiet für die Logistik.

In der Schlacht bei Torgau trafen dann etwa 58.000 Preußen auf etwa 52.000 Österreicher. Es wurde eines der blutigsten Gefechte des 18. Jahrhunderts.

Friedrich der Große teilte seine Streitkraft für einen asymmetrischen Zangenangriff. Das war ein sehr innovativer Ansatz und eine erneute Abkehr von der Lineartaktik.

Die Abstimmung der beiden Keile funktionierte jedoch nicht und der Zangenangriff endete zunächst fast in einem Desaster. Unter Friedrich dem Großen wurden erneut zwei Pferde weggeschossen.

Im späten Nachmittag sandten die Österreicher bereits eine verfrühte Siegesmeldung nach Wien. In der Dämmerung kippte jedoch die Lage.

Der schwächere Arm des Zangenangriffs unter Hans Joachim von Zieten eroberte gegen 18 Uhr eine feindliche Artilleriestellung. Sie wendeten die Kanonen und nahmen die Österreicher unter Feuer. Die scheiterten dann bei zwei Versuchen der Rückeroberung.

Gegen 21 Uhr stand der Sieg von Friedrich dem Großen fest. Beiden Seiten verloren an dem Tag mehr als 15.000 Mann. Das folgende Kriegsjahr war von allseitiger Erschöpfung geprägt.

Schlacht bei Burkersdorf (1762)

Das Jahr 1762 brachte mit dem Tod der russischen Zarin eine wesentliche Wendung. Der Thronfolger Peter III. war ein großer Fan von Preußen und wechselte von der Koalition in das Lager von Friedrich dem Großen.

Zar Peter III. wurde zwar wenig später von Katharina der Großen gestürzt. Aber auch unter der neuen Herrscherin war Russland zumindest kein Gegner mehr.

Schlacht bei Burkersdorf 1762 Karte
Karte der Schlacht bei Burkersdorf (gemeinfrei)

In der Schlacht bei Burkersdorf sollte sich der dramatische Wechsel im Zarenhaus besonders vorteilhaft auswirken. Der österreichische Kommandeur wusste nicht um die Passivität der anwesenden knapp 20.000 russischen Soldaten.

Friedrich der Große konnte noch dazu in der Nacht vor dem Gefecht heimlich seine Artillerie in Stellung bringen. Zu Beginn der Schlacht bei Burkersdorf eröffnete er das Feuer auf die feindliche Kavallerie.

Die geriet in Panik und flüchtete durch das eigene Fußvolk. Parallel rückte schon die preußische Infanterie vor und nahm die österreichischen Kanonen ein.

Der Sieg von Friedrich dem Großen in der Schlacht bei Burkersdorf hatte zwei bedeutende Folgen: Die Österreicher zogen sich aus Schlesien zurück und der Weg zur Belagerung der strategischen Festung Schweidnitz war frei.

Nach dem Fall von Schweidnitz war die Schlacht bei Freiberg das letzte große Gefecht des Siebenjährigen Krieges. Das Kommando über die Preußen hatte dabei der Bruder von Friedrich dem Großen. Der konnte den Kampf um Sachsen erfolgreich beenden und bekam von seinem König dafür eine bemerkenswerte Nachricht:

„Die guten Botschaften haben mich um zwanzig Jahre verjüngt; gestern war ich sechzig, heute bin ich achtzehn Jahre alt. Sie leisten dem Staate so schwerwiegende Dienste, dass ich nicht genug danken kann und mir vorbehalte, dies persönlich zu tun.“


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
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Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
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Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

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