Henry Shrapnel, die Erfindung der Schrapnel-Granate & „Große Belagerung von Gibraltar“

Henry Shrapnel wurde am 03. Juni 1761 in Bradford-on-Avon in Wiltshire geboren. Er war das jüngste von neun Kindern einer wohlhabenden Familie und trat mit 18 Jahren als Kadett in der Armee ein. Er wurde zum Offizier der Artillerie ausgebildet und begann seinen Dienst als Second Lieutenant.

Henry Shrapnel Portrait
Henry Shrapnel im Jahr 1817 (gemeinfrei)

Schon als sehr junger Mann entwickelte Henry Shrapnel das Konzept der heute als „Schrapnell“ bekannten Granate. Es handelt sich dabei um eine Weiterentwicklung der Kartätsche, die aufgrund ihrer streuenden Wirkung – vergleichbar mit einer Schrotflinte – gegen eine Vielzahl von Personen eingesetzt wurde. Man nutzte solche Munition beispielsweise um einen Sturmangriff der Infanterie abzuwehren.

Ein besonders bekanntes Beispiel für den Einsatz von Kartätschen lieferte in diesen Jahrzehnten der aufstrebende Napoleon Bonaparte. Der ließ am 05. Oktober 1795 in Paris aus nächster Nähe auf zivile Demonstranten schießen und sicherte sich damit die Beförderung zum Général de division (Generalmajor).

Das Problem mit solchen Kartätschen – also der Beladung von Kanonen mit Schrot – war die begrenzte Reichweite von etwa 500 Metern. Das konnte man zwar sehr gut gegen Zivilisten einsetzen, aber die sich entwickelnden Techniken des Grabenkriegs gaben hierauf bereits adäquate Antworten.

Animation Schrapnell Granate
Animation einer Schrapnell-Granate (gemeinfrei)

Der junge Henry Shrapnell entwickelte deshalb eine ganz neue Granate, die erst im Bereich oberhalb von Schützengraben detoniert und von dort aus streut. Seinen äußerst gefährlichen Ideenreichtum konnte Henry Shrapnel dann schon während der Belagerung von Gibraltar demonstrieren. Dabei handelte es sich um eine für sich genommen sehr spannende Belagerung, die noch dazu ein Mosaikstein der Weltgeschichte bildete.

Die Belagerung von Gibraltar gilt – geopolitisch betrachtet – als ein entscheidendes Gefecht des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges: Die Briten entsandten nämlich dorthin zur Abwehr von Spaniern und Franzosen immer wieder vor allem maritime Kräfte und zwar Teile der Home Fleet, die im Ärmelkanal stationiert waren.

Dadurch öffnete sich die Abschirmung des Kontinents und Frankreich konnte Truppen für die Schlacht von Yorktown von Brest aus in die Neue Welt schicken. Die Franzosen stellten dann sogar knapp die Hälfte der Truppen für diesen entscheidenden strategischen Sieg von George Washington.

Letztlich konnte das Empire nach vierjähriger Belagerung den Felsen von Gibraltar zwar behaupten, aber Nordamerika ging zeitgleich und auch genau deshalb verloren. Jenseits dieser geostrategischen Verquickungen war die Verteidigung der Briten jedoch eine Meisterleistung der dortigen Artillerie- und Pionier-Truppe.

Dennoch wurde Henry Shrapnell für seinen Erfindungsgeist nie wirklich gewürdigt. Anfangs war Grund war der einfach: Der Duke of Wellington ordnete strenge Geheimhaltung um diese neue Waffentechnik an.

Später verhinderte die schwerfällige Bürokratie die tatsächliche Auszahlung einer Gratifikation in Höhe von 1.200 £ pro Jahr bis an sein Lebensende. Das wäre gemessen an der Kaufkraft des Jahres 2021 eine Zahlung von mehr als 100.000 £ zusätzlich zum Sold gewesen.

Henry Shrapnell machte jedoch als Offizier der Artillerie eine beachtliche Karriere und wurde 1837 zum Lieutenant General (3 Sterne) befördert. Er verstarb dann fünf Jahre später am 13. März 1842 in Southampton.

Geschichte der Festung von Gibraltar

Gibraltar ist eine Halbinsel an der Südspitze von Spanien und Namensgeber für die Straße von Gibraltar, dem einzigen Seeweg vom Atlantik ins Mittelmeer. Dort thront der 406 Meter hohe Kalksteinfelsen von Gibraltar mit einer Länge von 4 Kilometern und einer Breite von 1,2 Kilometern.

Die sagenhafte Gesteinsformation entstand im Jura vor zirka 175 bis 200 Millionen Jahren, als die Afrikanische Platte und die Eurasische Platte kollidierten.

Felsen von Gibraltar
Der Felsen von Gibraltar ist 406 Meter hoch, 4 Kilometer lang und 1,2 Kilometer breit. (gemeinfrei)

Errichtung einer maurischen Burg (711)

Militärisch wurde der Felsen erstmals von den Mauren befestigt. Der berberische Kriegsherr Tāriq ibn Ziyād errichtet dort ab 711 eine erste Burg, als er das damals noch westgotische Reich eroberte. Von dieser Burg sind heute vor allem noch der „Turm der Ehre“ sowie einige Überreste der Mauer sowie ein Torhaus erhalten.

Die Mauren hielten den Felsen von Gibraltar bis auf eine kurze Unterbrechungen für knapp 730 Jahre. Die Anlage gehörte dabei zum Einflussgebiet von Grenada und fiel erst 1462 wieder in christliche Hände.

Britische Besetzung von Gibraltar (1704)

Im Jahr 1701 begann der Spanische Erbfolgekrieg zwischen den Häusern Habsburg und Bourbon. Unter anderen traten Großbritannien und die Vereinigten Niederlande diesem Konflikt bei und eroberten 1704 mit Hilfe von Seesoldaten die Festung von Gibraltar.

Eroberung von Gibraltar 1704 Karte
Karte der Eroberung von Gibraltar im Jahr 1704 (gemeinfrei)

Bei dieser Offensive war Gibraltar jedoch eigentlich nur ein kläglicher Trostpreis: Ursprünglich hatte man eine Flotte von 70 Schiffen, wollte günstig anlanden, dann mit der Hilfe von Portugal nach Madrid marschieren und Karl VI. auf den spanischen Thron setzen. Der Plan war aber zu ambitioniert und nicht durchführbar.

Alternativ bot sich die Umseglung der iberischen Halbinsel an, um Barcelona zu nehmen und in der Folge einen Aufstand in Katalonien gegen die Bourbonen anzetteln. Auch das scheiterte, so dass man sich als letzte Option auf den Felsen von Gibraltar stürzte.

Dort waren etwa 200 bis 300 Mann sowie 100 Kanonen stationiert. Die Verteidiger waren jedoch hauptsächlich Milizionäre und konnte die Geschütze nicht bedienen. Tatsächlich hielten sich auf dem Felsen nur etwa 80 Soldaten auf, die von der englisch-niederländischen Invasionsflotte noch dazu völlig überrascht wurden.

Am 01. August 1704 landeten dann etwa 1.800 Marinesoldaten und sperrten zunächst den Landzugang. Der Gouverneur von Gibraltar verweigerte jedoch erstmal die Kapitulation. Die Angreifer reagierten mit einem Raid gegen den Hafen und einem Bombardement von etwa 15.000 Schuss gegen den Felsen.

Königin Anne und ihr Ehemann
Königin Anne und ihr Mann Prinz Georg von Dänemark (Charles Boit / gemeinfrei)

Am 04. August 1704 wurde erneut verhandelt und die Verteidiger ergaben sich nun „ehrenvoll“. Die Festung von Gibraltar wurde nun zunächst mit 2.000 Portugiesen besetzt, da mit einem Gegenschlag durch die Spanier zu rechnen war. Entsprechende Pläne wurden auch tatsächlich geschmiedet.

Aber weder die Portugiesen noch die Habsburger waren an einem dauerhaften Engagement auf Gibraltar interessiert. Deshalb wurde der Felsen unter den Schutz der englischen Königin Anne gestellt. So fiel dieses sehr prominente Überseegebiet quasi im Handstreich an die Briten.

Im Herbst 1704 kam es dann noch zu einem Versuch der Rückeroberung durch zeitweise bis zu 14.000 Mann. Dank der Verstärkung und Versorgung des Felsens durch die britische Flotte konnten sich die Verteidiger jedoch halten und im Frühjahr 1705 ging man zur Blockade über.

Mit dem Frieden von Utrecht aus dem Jahr 1713 endete der Spanische Erbfolgekrieg. Gibraltar wurde von Spanien als britisches Gebiet anerkannt und bis heute weht der Union Jack über der Halbinsel. Doch gegen Ende des 18. Jahrhunderts sollten die Spanier es mit einer knapp vierjährigen Belagerung ein letztes Mal versuchen.

Belagerung von Gibraltar (1779 – 1783)

Phase 1: Entscheidung zur See

George Augustus Eliott 1st Baron Heathfield
General George Augustus Eliott, 1st Baron Heathfield um 1790 (gemeinfrei)

Die Festung von Gibraltar wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts weiter ausgebaut und mit zusätzlicher Artillerie versehen. Der Großteil der Kanonen war nach Westen ausgerichtet, um den darunter liegenden Hafen zu schützen.

Der Zugang über den Seeweg war zur Verteidigung des Felsen strategisch von entscheidender Bedeutung. So konnte die britische Garnison auf Gibraltar von der Flotte versorgt und verstärkt werden. Nur deshalb konnten sie letztlich drei Jahre, sieben Monate und zwölf Tage lang durchhalten. Es war die längste Belagerung, die britische Streitkräfte in ihrer Geschichte je durchstehen mussten.

Seit 1777 stand die Anlage unter dem Kommando von General George Augustus Eliott, der schon an praktisch allen relevanten Schauplätzen der letzten Jahrzehnte gekämpft hatte. Der erfahrene Militär wusste um die Bedeutung des Felsens von Gibraltar und erhöhte die Zahl der Geschütze von 400 auf 663.

Aber vor allem unterstellte er die zivilen Ingenieure von Gibraltar seinem Kommando und bildete daraus eine Pioniereinheit. Außerdem hatte General Eliott etwa 5.400 Soldaten sowie 760 Seeleute unter seinem Kommando.

Dazu gehörte eine Einheit aus dem Kurfürstentum Hannover unter dem Befehl des damaligen Generalmajors August de la Motte, der wie Eliott ebenfalls im Siebenjährigen Krieg gekämpft hatte und mehrfach ausgezeichnet worden war.

Große Belagerung Gibraltar von 1779 bis 1783 Karte
Karte der „Großen Belagerung von Gibraltar von 1779 bis 1783“ (Falconaumanni / CC-BY-SA 3.0)

Der schmale Landzugang wurde von fünf Bastionen geschützt und über die Mole wachte ein Fort. Eine weitere Fortifikation wurde an der flachen Südspitze der Halbinsel errichtet, um eine dortige Landung zu verhindern.

Am 24. Juni 1777 begann der spanische General Joaquin de Mendoza mit der Blockade des Felsens von Gibraltar, um die Besatzung auszuhungern. Dafür hatte er anfangs etwa 14.000 Mann sowie unweit in Cadiz noch 19 Linienschiffe und einige kleinere Schiffe.

Doch die Briten setzen sich seeseitig bereits am 16. Januar 1780 in der Seeschlacht bei Kap St. Vincent durch. Sie hatten hinterher 32 Tote und 132 Verwundete zu beklagen, die Spanier hingegen den Verlust von sieben Linienschiffen und etwa 2.500 Mann.

Die Versorgung der britischen Besatzung von Gibraltar war damit praktisch gewährleistet. Auch konnten weitere Verstärkungen eingeschifft werden. Die erhoffte Aushungerung war damit gescheitert und die Spanier mussten den Sturmangriff probieren.

Phase 2: Artillerie- und Grabenkampf

Die Belagerer konnten die Konvois nach Gibraltar nicht stoppen. Sie erhöhten die Zahl der Angreifer auf 21.000 Mann und intensivierten den Beschuss der Anlage.

Im Gegenzug ließ General Georg Eliott ganz hoch oben auf dem Felsen eine neue Artilleriestellung errichten – die „Sky Battery“. 150 Mann brauchten vier Tage, um einen 24-Pfunder dorthin hochzuziehen.

Das Kommando hatte Captain John Mercer, der mit Hilfe seines Leutnants Henry Shrapnel das Verschießen von Granaten testete. Ihnen gelang das präzise Einkürzen der Zündschnüre, so dass sie Granaten direkt über den Köpfen der Belagerer zünden konnten.

Ausfallangriff der Garnison von Gibralt
„Der Angriff der Garnison von Gibraltar“ im Jahr 1781 (von unbekannt)

Das war auch entscheidend, weil die Spanier auf der schmalen Landzunge ihre Schützengräben immer weiter nach vorne trieben. Damit unterliefen sie schließlich dann doch die Kampfdistanz einiger Geschütze und beschworen eine echte Gefahr herauf.

Am 27. November 1781, in der Nacht vor dem Beginn des spanischen Großangriffs, unternahmen die Briten deshalb einen überraschenden Ausfall. Insgesamt waren 2.435 Soldaten mit 99 Offizieren beteiligt, die in drei Kolonnen zu je etwa 800 Mann organisiert waren. Dazu gehörten neben den Kampftruppen auch Ingenieure und Pioniere, die teils nur mit Äxten bewaffnet waren.

Gegen 2:00 Uhr marschierten sie auf die Linien der Belagerer zu. Die rechte Kolonne stieß am Ende der Parallele auf die spanischen Wachposten. Sie stürmten die feindlichen Linien mit aufgepflanztem Bajonett. Während sich der Rest der Verteidiger zurückzog, wurde die östliche Flanke der spanischen Vorhut eingenommen.

Dann kam sogar General Eliott bis nach vorne an die Kampflinie, um seinen Erfolg zu begutachten. Anschließend wurden zahlreiche eingenommene Geschütze gesprengt und die Briten zogen sich wieder auf den Felsen zurück. Der drohende Großangriff war mit diesem Gegenschlag um Monate verzögert.

Phase 3: Abwehr des „Grand Assault“

Die feindliche Allianz aus Spaniern und Franzosen hatte sich unter den Augen der Weltöffentlichkeit blamiert. Deshalb begannen sie mit den Vorbereitungen für einen konzertierten Großangriff von Land- und Seestreitkräften. Dieser „Grand Assault“ sollte am 13. September 1782 stattfinden.

Die folgenden Wochen nutzten die Verteidiger hingegen für umfassende Grabungen im Felsen von Gibraltar. Diese „Great Siege Tunnels“ können heute noch besucht werden und entstanden in brutaler Knochenarbeit: 30 Mann brauchten mehr als einen Monat, um 25 Meter voranzukommen.

Koehler Depressing Carriage bei der Belagerung von Gibraltar
„Koehler Depressing Carriage“ (Prioryman / CC-BY-SA 3.0)

Außerdem entwickelte Lt. George Frederick Koehler während der Belagerung eine neue Technik zur Beladung von Kanonen. So konnten diese abwärts gerichtet werden, ohne dass die Kanonenkugel vorne herauskullerte.

Die Briten hatten mehr als ein halbes Jahr, um dieses Verfahren, das „Koehler Depressing Carriage“, zu testen. Sie konnten ihre Kanonen nun um 20 bis 70 Grad nach unten neigen. Ein Unterlaufen der Kampfdistanz hoch gelegener Batterien durch einen feindlichen Massenangriff war damit deutlich erschwert.

Die Franzosen und Spanier bauten hingegen schwimmende Batterien. Die sollten im Zusammenspiel mit der kombinierten französischen und spanischen Flotte über die Bucht hinweg angreifen. Insgesamt wurden dafür etwa 30.000 Seeleute und Marinesoldaten eingesetzt.

Zeitgleich schickte man weitere 35.000 spanische und noch dazu etwa 7.000 bis 8.000 französische Soldaten über den Landweg gegen den Felsen von Gibraltar. Es war so ein Spektakel, dass sich on Top noch etwa 8.000 Gaffer einfanden, die den Großangriff von jenseits der Bucht bestaunen wollten. Dazu gehörte mit dem Comte D’Artois auch der künftige König Karl X. von Frankreich.

The Grand Assault on Gibraltar 1782
„The Scene before Gibraltar“ von
James Jefferys (gemeinfrei)

Die britische Garnison unter General Eliott hatte dagegen selbst in ihrem Zenit nur 7.500 Mann. Dafür hatten sie deutlich mehr Kanonen, den Geländevorteil und vor allem glühende Kugeln. Als sich nun die feindlichen Seestreitkräfte näherten, eröffnete man schon früh aus deutlich erhöhter Position das Feuer.

Dabei mussten die glühenden Kugeln nur irgendwo in den Holzschiffen des Gegners einschlagen, um nach und nach zahlreiche Feuer zu entfachen. Es kam zu Explosionen der Pulvervorräte, die bis zu 300 Meter in die Luft stiegen. Gedeckt von diesem Artilleriefeuer ging die wenigen britischen Schiffe in Gibraltar unter dem Befehl von Roger Curtis zum Angriff über.

Die feindlichen Schiffsbesatzungen gerieten angesichts der Brände auf ihren Schiffen in Panik und stürzten sich ins Wasser. Nachdem Roger Curtis die verbliebenen Kriegsschiffe vernichtet hatte, ließen er noch mehrere hunderte Gegner aus dem Wasser ziehen und nahm sie als Kriegsgefangene zurück nach Gibraltar. Der Angriff über Land wurde dann gar nicht mehr durchgeführt.

Dieser „Grand Assault“ während der Belagerung von Gibraltar gilt als eines der brutalsten Gefechte des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges. Die Briten verloren 15 Mann und hatten 68 Verwundete.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Karl XII. und der Große Nordische Krieg

Karl XII. wurde am 27. Juni 1682 in Stockholm geboren. Er stammte aus dem Geschlecht der Fürsten von Pfalz-Zweibrücken. Dabei handelte es sich um eine der vielen Nebenlinien der bayerischen Wittelsbacher. Mütterlicherseits war er ein Enkel des dänischen Königshauses.

Karl XII. war König von Schweden - Öl auf Leinwand 1715
Karl XII. im Jahr 1715 (gemeinfrei)

Als er 15 Jahre alt war, starb sein Vater Karl XI. nach langer Krankheit am 05. April 1697. Aufgrund seines jungen Alters hätte nun eigentlich zunächst ein Regent die Herrschaft über das schwedische Königreich übernommen.

Aber der Junge war ein hervorragend ausgebildeter Kronprinz. Karl XII. setzte sich dann als Teenager gegen den Adel durch – und sich selbst die Krone aufs Haupt. Der schwedische Reichstag erklärte daraufhin seine Volljährigkeit und Karl XII. wurde als Monarch anerkannt.

Seine Position innerhalb des schwedischen Reichs war zunächst sehr vorteilhaft, weil sein Vater ihm gesunde Staatsfinanzen und ein starkes Militär hinterließ. Aber das jugendliche Verhalten von Karl XII. wurde im Ausland als Schwäche gewertet.

Karte Großer Nordischer Krieg
Karte des Großen Nordischen Krieges mit den Feldzügen von 1700 bis 1709 (S. Bollmann / CC-BY-SA 3.0)

Dänemark, Russland und Sachsen verschworen sich gegen ihn. Die drei Mächte überfielen gemeinsam das schwedische Reich, um sich große Territorien anzueignen.

Im Februar 1700 begann dieser „Große Nordische Krieg“. Überraschenderweise zeigte der junge Karl XII. dabei enormen Qualitäten als Feldherr und errang zunächst zahlreiche Siege.

Voltaire schrieb deshalb eine vielbeachtete Biographie über Karl XII. und er gilt als eines der wichtigsten Vorbilder für Friedrich den Großen.

„Ich habe mir vorgenommen, nie einen ungerechten Krieg zu beginnen, aber auch nie einen legitimen Krieg zu beenden, es sei denn, ich besiege meine Feinde.“ (Karl XII.)

Doch letztlich übernahm sich der schwedische König. Bei einer Offensive tief in das russische Zarenreich erlitt er in der Schlacht bei Poltawa im Sommer 1709 die letztlich entscheidende strategische Niederlage.

Doch Karl XII. sollte das Ende des Krieges nicht mehr erleben. Am 11. Dezember 1718 wurde er bei der Belagerung von Frederikshald südlich von Oslo durch einen Kopfschuss getötet. Vermutlich wurde er aus einer Distanz von etwa 200 Metern durch die Gewehrkugel eines Verteidigers getroffen.

Nebenlinie Pfalz-Zweibrücken aus dem Haus der Wittelsbacher

Ahnherr Otto II. von Scheyern

Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten Geschlechter des deutschen Hochadels. Sie sind benannt nach ihrer Stammburg in Aichach im heutigen Bayerisch-Schwaben. Die Burg wurde um 1000 erstmals urkundlich erwähnt.

Aber die genaue Entstehung der Wittelsbacher ist unbekannt. Die gesicherte Geschichte des Geschlechts beginnt mit Graf Otto II. von Scheyern. Der gehörte zur Opposition gegen den berühmten Heinrich IV. aus dem Haus der Salier.

Otto II. von Scheyern folgte außerdem dem Aufruf von Urban II. zum Ersten Kreuzzug. Später wurde er Vogt von Freising und dann von Weihenstephan. Am 31. Oktober 1120 verstarb er wahrscheinlich während einer Pilgerreise nach Jerusalem.

Entstehung der pfälzischen Wittelsbacher

Wappen Pfalz-Zweibrücken
Wappen der Fürsten von Pfalz-Zweibrücken (Ziegelbrenner / CC-BY-SA 3.0)

Aus dem ursprünglichen Haus Wittelsbach entstanden zahlreiche Linien. Die pfälzischen Wittelsbacher und damit die Nebenlinie von König Karl XII. bildeten sich unter Rudolf von Hohenberg um 1300 heraus.

Bei diesem Grafen von Hohenberg handelte es sich nebenbei um den Enkel des Rudolf von Habsburg, seines Zeichen erster deutscher König aus dem Haus Habsburg.

Das für das Geschlecht des späteren schwedischen Königs Karl XII. namensgebende Herzogtum Pfalz-Zweibrücken wurde jedoch erst in den 1450er Jahren im Zuge einer Erbteilung eingerichtet.

Es handelte sich um ein reichsunmittelbares Fürstentum östlich von Saarbrücken und sollte bis 1801 unter der Kontrolle der Wittelsbacher stehen. Es fiel dann im Rahmen des Friedens von Lunéville zum Ende des Zweiten Koalitionskrieges an Frankreich.

Machtübernahme im schwedischen Reich

Karl X. Gustav war schwedischer König - Öl auf Leinwand
Karl X. Gustav (gemeinfrei)

Nach dem Tod von Gustav II. Adolf im Jahr 1632 in der Schlacht bei Lützen übernahm faktisch der Reichskanzler Axel Oxenstierna die Macht. Als königliches Staatsoberhaupt folgte jedoch zunächst die damals erst fünf Jahre alte Tochter Christina.

Man versuchte die junge Dame zu einer starken Kronprinzessin zu erziehen. Christina wollte jedoch nicht regieren und schon gar nicht aus politischen Gründen heiraten. Vielmehr konvertierte sie zum Katholizismus und dankte am 06. Juni 1654 in Uppsala ab. Damit waren alle hochtrabenden Pläne um ihre Person beerdigt.

Die schwedische Krone fiel an ihren Vettern, den Herzog Karl Gustav von Zweibrücken. Der übernahm daraufhin als Karl X. Gustav die Macht im schwedischen Reich und war zweifellos eine passende Wahl.

Bei Karl X. Gustav handelte es sich nämlich um einen erfahrenen Militär, der in der Spätphase des 30-jährigen Krieges ein bedeutender Feldherr war. Das kam ihm als neuem König von Schweden sehr zu Gute. Er musste sich nämlich umgehend gegen den Thronanspruch des polnischen Königs Johann II. Kasimir wehren.

Dabei war der Großvater von Karl XII. allerdings auch außerordentlich erfolgreich. In einem weiteren Krieg gegen Dänemark griff er über das Eis an und eroberte Teile des kleinen und großen Belts. Damit erreichte Schweden unter der Führung von Karl X. Gustav seine größte territoriale Ausdehnung.

Selbstkrönung und frühe Jahre von Karl XII.

Regierungszeit von Karl XI.

Schlacht von Fehrbellin 1675 Karte

Karl X. Gustav starb 1660 bereits im Alter von 37 Jahren. Sein Sohn und Thronfolger Karl XI. war zu diesem Zeitpunkt erst fünf Jahre alt. Deshalb wurde sein Regent Magnus Gabriel De la Gardie zunächst zur politischen Schlüsselfigur.

Der ließ sich jedoch auf unvorteilhafte Deals mit Frankreich ein und stolperte so in einen Krieg gegen Brandenburg-Preußen. Zugleich ließ de la Gardie auch das Militär verfallen und Schweden kassierte in der Schlacht von Fehrbellin im Sommer 1675 trotz großer Überlegenheit eine herbe Niederlage.

Unter der Führung von Kurfürst Friedrich Wilhelm von Preußen, dem Ur-Großvater von Friedrich dem Großen aus dem Haus der Hohenzollern, zerrupften etwa 6.000 Preußen eine doppelte Zahl an Gegnern.

Der Rückzug der Schweden unter dem Befehl des Wolmar Wrangel entwickelte sich zu einem Debakel. Neben den Toten und Verwundeten musste die schwedische Armee deshalb auch erhebliche Verluste durch zahlreiche Deserteure hinnehmen.

Von anfänglich 12.000 ausgesandten schwedischen Soldaten kehrten nur etwa 4.000 zurück und ganz Europa registrierte die krachende Niederlage der nordischen Großmacht. Bis heute erinnerte der „Fehrbelliner Platz“ in Berlin an diesen großen Sieg des langsam, aber sicher aufstrebenden Preußens. Friedrich der Große schrieb dazu:

„[…] berühmten und entscheidenden Schlacht […] die mehr durch Mut als durch Klugheit herbeigeführt wurde. […] [Kurfürst Friedrich Wilhelm] schlug mit einer kleinen und von langem Marsch ermüdeten Kavallerie eine zahlreiche und ansehnliche Infanterie, die durch Tapferkeit das Reich und Polen bezwungen hatte. […] Seine Nachkommen halten dieses berühmte Treffen für den Ausgangspunkt der Größe, zu der das Haus Brandenburg seither aufgestiegen ist.“

Es folgte ein direkter Angriff des Heiligen Römischen Reiches, Dänemarks und Hollands gegen Schweden. Karl XI. feuerte daraufhin zunächst den unfähigen Regenten und übernahm selbst die Organisation der Verteidigung. Zu Land gelang dies auch, aber die schwedische Flotte steuerte von Niederlage zu Niederlage.

Letztlich gelang König Karl XI. die Konsolidierung der Staatsfinanzen und des Militärs. Doch er verstarb nach langer Erkrankung relativ früh mit nur 41 Jahren im April des Jahres 1697.

Karl XII. – ein selbstgekrönter Teenager

Karl XII. war 15 Jahre alt, als sein Vater starb. Eigentlich war er damit noch minderjährig und entsprechend nicht geschäftsfähig als König von Schweden. Das hielt ihn aber nicht davon ab, einen Regenten abzulehnen und sich selbst zum König auszurufen.

Karl XII. von Schweden im Jahr 1700
Karl XII. von Schweden im Jahr 1700 (David von Krafft / gemeinfrei)

Die schwedischen Reichsstände (Adel, Geistliche, Bürger und Bauern) erklärten deshalb auf dem Reichstag seine Volljährigkeit. Geprägt von einem absolutistischen Selbstverständnis krönte sich Karl XII. dann selbst und setzte damit einen Trend.

Nur wenige Jahre später sollte sich Friedrich I. von Preußen ganz in dieser Manier ebenfalls selbst krönen. Die Selbstkrönung von Napoleon Bonaparte bedarf wahrscheinlich keiner Erwähnung.

Aber die Position von Karl XII. war auch sehr stark: Der Vater hatte ein gefestigtes Staatswesen, solide Finanzen und eine erneuerte Armee hinterlassen. Darüber hinaus hatte das Schwedische Reich zu diesem Zeitpunkt eine enorme Ausdehnung.

Karl XII. regierte nun als Teenager über das heutige Schweden, Finnland, Livland, Karelien und Ingermanland, Wismar und Schwedisch-Pommern und das Herzogtum Bremen-Verden. Die ersten Jahre seiner Herrschaft blieben politisch auch sehr ruhig und er machte sich vor allem einen Ruf als unseriöser Draufgänger.

Karl XII. im Großen Nordischen Krieg

Vorspiel – Bündnis gegen Schweden

Karl XII. Karte Schwedisches Reich
Karte des Schwedisches Reichs (Memnon335bc / CC-BY-SA 3.0)

Benachbarte Fürsten und Könige hielten das große und wirtschaftlich stabile Schweden unter dem jungen Karl XII. für eine leichte Beute.

Bereits 1698 verbündeten sich August der Starke in seiner damaligen Rolle als Kurfürst von Sachsen und König von Polen-Litauen sowie Friedrich IV. von Dänemark in einem offensiven Bündnis gegen Schweden.

Der russische Zar Peter der Große schloss sich 1700 dieser Allianz an. Im März diesen Jahres begann dann der „Große Nordische Krieg“.

Doch überraschenderweise veränderte sich das Verhalten von Karl XII. sofort. Eben noch ein leichtfertiger Lebemann, entwickelte sich der Teenie zu einem spartanischen Kriegerkönig.

Er fokussierte sich auf seine militärischen Aufgaben und hatte eine simple Strategie: Karl XII. konzentrierte sich jeweils mit voller Wucht auf einen Gegner, um diesen aus dem Krieg zu drängen. Das funktionierte gegen Friedrich von Dänemark und August den Starken. Gegen Russland sollte er letztlich jedoch den Kürzeren ziehen.

Ein „starker“ Angriff auf Livland

August der Starke
August der Starke im Jahr 1718 gemalt von Henryk Rodakowski. (gemeinfrei)

Eigentlich sollten die drei Verbündeten zeitgleich gegen Schweden losschlagen. Karl XII. erfuhr von dem verbündeten Herzog von Holstein-Gottorf mit etwas Vorlaufzeit von der dänischen Truppenkonzentration. Der schwedische König hatte deshalb eine kleine Vorwarnzeit.

Er konnte der Offensive von August dem Starken von Polen aus gegen Livland jedoch im offenen Feld nicht initial etwas entgegensetzen. Dafür konzentrierte er sich zunächst voll auf die Dänen.

Aber der Kurfürst von Sachsen und gewählte König von Polen-Litauen war trotzdem nicht so erfolgreich wie gewünscht. Der eitle Pfau aus Dresden schickte 14.000 Mann unter Jacob Heinrich von Flemming gen Riga.

Dort erwartete ihn mit Feldmarschall Erik Dahlberg der royale Festungsbaumeister von Schweden hinter massiven Fortifikationen. Deshalb hatten die Angreifer auf lokale Unterstützung für ihre Offensive gezählt. Diese blieb jedoch weit unter den Erwartungen. Riga wurde dann den Rest des Jahres belagert, aber hielt stand.

Schwedischer Angriff auf Kopenhagen

Karl XII. Belagerung Kopenhagen
Karl XII. belagerte Kopenhagen mit Hilfe einer englisch-niederländischen Flotte (gemeinfrei)

Die Dänen hatten zum Start des Großen Nordischen Krieges eine andere Angriffsachse. Sie wollten das schwedische Schonen erobern. Das ist die Region im Süden um Malmö.

Friedrich IV. von Dänemark attackierte jedoch zunächst das mit Schweden verbündete Gottorfer Teilherzogtum in Schleswig-Holstein. Das war ein strategischer Kardinalfehler.

Damit war nämlich für Karl XII. der Weg frei für einen direkten Angriff auf Kopenhagen. Mit der Unterstützung einer englisch-niederländischen Flotte landete er am 23. Juli auf der dänischen Hauptinsel Seeland. Den Verbündeten ging es dabei um die Sicherung von Handelsinteressen in der Ostsee.

Der dänische König befand sich damit aber sofort in einer prekären Lage. Seine Marine war unterlegen und sein Heer war weit weg von der Hauptstadt. Bereits am 18. August 1700 schloss Friedrich IV. deshalb einen Separatfrieden mit Schweden und war damit aus dem Spiel genommen.

Schwedische Verteidigung von Narwa

Karl XII. Narwafeldzug 1700
Feldzug gen Narwa von Karl XII. im Jahr 1700 (Elbarto3232 / CC-BY-SA 4.0)

Doch am folgenden Tag, den 19. August 1700, eröffnete Peter der Große seine Offensive gegen angrenzende Territorien. Sein Hauptziel war Narwa am finnischen Meerbusen. Eigentlich hätte er schon viel früher angreifen sollen, doch Verhandlungen mit dem Osmanischen Reich hatten seinen rechtzeitigen Beitritt zum Großen Nordischen Krieg verzögert.

Der russische Zar begann die Belagerung von Narwa schließlich mit 30.000 Mann sowie mehr als 150 Kanonen und Mörsern. Eigentlich hätte diese Feuerkraft reichen müssen, um Narwa in Grund und Boden zu schießen. Aber die Armee von Peter dem Großen litt unter großen Versorgungsproblemen.

Narwa hielt stand und im November erreichte Karl XII. mit einer Streitmacht die Region. Peter verließ daraufhin die Szene und überließ die Verteidigung seines Belagerungsrings um Narwa militärisch unfähigen Höflingen.

Die schwedische Infanterie sprengte in einem frontalen Angriff den Ring in der Mitte und rollte die russischen Positionen auf. Damit erzielte Karl XII. im November 1700 bei Narwa einen sehr nachhaltigen Sieg. Aber Russland sollte sich letztlich erholen und sehr viel stärker zurückkommen.

Entthronung von August dem Starken

Gegen Ende des Jahres 1700 stand Karl XII. sehr gut da: Dänemark hatte er mit einem Handstreich aus dem Spiel genommen, Polen und Sachsen waren an den Mauern von Riga verzweifelt und Russland war vor Narwa gescheitert.

Karl XII. Schlacht bei Klissow 1702 Karte
Karl XII. siegte 1702 in der Schlacht bei Klissow (gemeinfrei)

Es war ein günstiger Moment, in die Offensive zu gehen. Zunächst besetzte Karl XII. deshalb das Kurland und marschierte anschließend in Polen ein, um mit August dem Starken den nächsten Akteur zu einem Frieden zu zwingen.

Das Vertrauen in einen formalen Friedenschluss fehlte jedoch. Deshalb zielte Karl XII. gleich auf die Entthronung und er marschierte gen Warschau. Sein Gegner setzte sich weiter nach Süden ab und die polnische Hauptstadt fiel an den schwedischen König.

Karl XII. verfolgte ihn und verfügte dabei etwa über 8.000 Grenadiere und 4.000 Reiter sowie vier Kanonen. Das feindliche Aufgebot an sächsischen sowie polnisch-litauischen Truppen hingegen war mit etwa 28.000 Mann mehr als doppelt so stark.

Bei Klissow verschanzte sich der polnische König und entdeckte während einer Aufklärungsmission nur Teile des schwedischen Heeres. Er hielt sie für eine Aufklärungseinheit und nahm die Bedrohung noch nicht wirklich ernst.

Tatsächlich setzte Karl XII. jedoch zu einem Überraschungsangriff an und errang damit einen großen Sieg in der Schlacht von Klissow im Sommer 1702. Ein Schlüsselmoment war erneut, dass die schwedische Infanterie im Zentrum durchbrach und anschließend die restlichen Positionen aufrollte.

Russlandfeldzug & Schlacht bei Poltawa

Die Frühphase des Großen Nordischen Krieges entschied Karl XII. klar für sich. Aber dann begann er sich zu verzetteln und es kam auch Pech hinzu: Obwohl ihm bereits im Sommer 1702 der entscheidende Sieg in der Schlacht bei Klissow gelang, dauerte der Krieg zur Entthronung von August dem Starken letztlich bis in den Herbst des Jahres 1707.

Großer Nordischer Krieg Spätphase Karte
Karte des Großen Nordischen Krieges mit den Feldzügen von 1709 bis 1721 (S. Bollmann / CC-BY-SA 3.0)

Der russische Zar konnte diese lange Phase bestens zur Aufrüstung nutzen. Er verfügte zu Beginn des Jahres 1708 über knapp 200.000 Soldaten, hatte bereits das heutige Sankt Petersburg gegründet und inzwischen auch Narwa eingenommen.

Karl XII. entschloss sich deshalb zu einer Offensive, die er auch sehr gut vorbereitete. Er hatte zwar nur etwa 36.000 Mann an kämpfender Truppe. Die waren aber bestens ausgebildet und ausgestattet. Außerdem verfügte der schwedische König über eine üppige Kriegskasse.

Die Strategien der beiden Feldherrn waren klar: Karl wollte eine Entscheidung erzwingen und marschierte dafür auf Moskau. Peter wollte eine Entscheidung vermeiden, hinterließ verbrannte Erde, lieferte sich Scharmützel und attackierte Versorgungslinien.

Der schwedische König konnte sich jedoch nicht durchsetzen und machte schließlich selbst den entscheidenden Fehler. Statt sich nach Norden zurückzuziehen, wich er nach Süden in die heutige Ukraine aus.

Bei Poltawa, etwa 350 Kilometer südöstlich von Kiew, erlitt Karl XII. die entscheidende Niederlage des Großen Nordischen Krieges. Zu ihrem Glück konnten die Schweden sich nach ihrer Niederlage zunächst ins Osmanische Reich zurückziehen.

Voltaire verfasste später eine vielfach aufgelegte Biographie von Karl XII. und beschrieb das Ereignis mit folgenden Worten:

„Karl XII. wollte nicht fliehen, verteidigen konnte er sich nicht. Nur Oberst Poniatowski […] befand sich noch bei ihm […] Er gab zwei Gefolgsleuten ein Zeichen, sie fassten den König unter den Schultern und hoben ihn auf ein Pferd, ungeachtet der qualvollen Schmerzen. Jetzt wurde Poniatowski, der bei der Armee kein Kommando hatte, der Not gehorchend zum Führer. Er sammelte 500 Berittene um die Person des Königs […] Der kleinen Schar gab der Anblick ihres Königs neue Kraft. Sie bahnte sich mit blanker Waffe durch mehr als zehn russische Regimenter einen Weg und gelangte zum schwedischen Tross. Auf diesem von allen Seiten gehetzten Ritt wurde des Königs Pferd getötet. Oberst Gierta, selbst schwer verwundet, gab ihm das seine.“

Kopfschuss vor der Festung Fredriksten

In den Jahren nach der Niederlage in der Schlacht von Poltawa versuchte Karl XII. den Sultan in einen Krieg gegen Russland zu ziehen. Erst 1713 endeten diese Bemühungen, nach dem es mit osmanischen Truppen zum „Handgemenge von Bender“ kam.

Festung Fredriksten nördliche Wehranlage Foto
Blick auf die nördliche Wehranlage der Festung Fredriksten (© Wolfgang Reinöhl)

Doch sogar erst im Herbst 1714 kehrte Karl XII. zurück in den Ostseeraum. Dort beteiligte er sich noch einige Wochen an der Belagerung von Stralsund. Die Stadt war von Schweden besetzt, kapitulierte aber am 23. Dezember 1715 vor dem preußischen General Leopold von Anhalt-Dessau. Das waren die letzten Kämpfe des Großen Nordischen Krieges auf deutschem Boden.

Die letzten Jahre des Großen Nordischen Krieges waren dann auch vor allem von diplomatischen Manövern geprägt. Der Hintergrund war, dass Russland mit seinen Siegen über Schweden von anderen Großmächten als aufschließenden Player wahrgenommen wurde. Die internationalen Mächteverhältnisse verschoben sich und wurden durch neue Bündnisse austariert.

Karl XII. hingegen war vermehrt durch innere Angelegenheiten gebunden und versucht militärisch das alte schwedische Großreich herzustellen. 1716 begann er deshalb eine Offensive gegen das damals dänische Norwegen. Konkret wollte er Oslo erobern und musste dafür etwa 100 Kilometer südlich in Frederikshald die Festung Fredriksten einnehmen.

Dort begab sich Karl XII. am 11. Dezember 1718 im Schützengraben bis auf etwa 200 Meter an den nördlichen Bereich der Festung Fredriksten heran. Der Hintergrund war, dass dort bereits 70 schwedische Soldaten gefallen waren und er den Ausbau der Gräben persönlich planen wollte. Doch dabei wurde er selbst am Kopf getroffen und war sofort tot.

Sein Leichnam wurde von einem Militärarzt einbalsamiert, nach Stockholm überführt und in der traditionellen Grablege schwedischer Könige in der Riddarholmskyrkan bestattet. Der Militärarzt äußerte jedoch auch den Verdacht, dass es sich bei dem Tod um ein Attentat aus den eigenen Reihen gehandelt haben könnte.

Experimente untermauern jedoch die offizielle Version eines Todes durch Feindeshand. Sehr wahrscheinlich war es eine Gewehrkugel mit einem Durchmesser von etwa 22mm, die den Schädel von links nach rechts durchschlug.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Girolamo Savonarola – der „Schwarze Prophet“ von Florenz

Girolamo Maria Francesco Matteo Savonarola wurde am 21. September 1452 geboren. Er war ein dominikanischer Bußprediger aus Ferrara und in ganz Norditalien sehr bekannt.

Girolamo Savonarola Statue
Statue von Girolamo Savonarola in Ferrara (Corradox / CC-BY-SA 3.0)

In flammenden Predigten forderte er von der Kanzel grundlegende Reformen der Kirche. Darüber hinaus attackierte Girolamo Savonarola die Verkommenheit der Oberschicht.

Dennoch wurde er von den Medici in Florenz sehr gefördert. Außerdem sah man ihn als einen Propheten, weil Girolamo Savonarola den Todestag von Papst Innozenz III. für den 25. Juli 1492 genau vorausgesagte.

Aber im Jahr 1495 erhielt er von dem inzwischen amtierenden Papst Alexander VI. ein Verbot weiterhin als Prediger aktiv zu sein. Vorerst hielt er sich an die päpstliche Vorgabe.

Doch im Februar 1497 entzündete Girolamo Savonarola auf der Piazza della Signoria in Florenz das „Fegefeuer der Eitelkeiten“. Jugendliche zogen scharenweise durch Florenz. Sie konfiszierten Symbole der Verkommenheit wie Gemälde, Kosmetika oder teure Kleidung und übergaben die Gegenstände den Flammen.

Weite Teile der Bevölkerung unterwarfen sich aus Angst diesem Ritual. In vorauseilendem Gehorsam übergaben sie ihre Wertsachen eigenhändig dem Feuer.

Selbst Sandro Botticelli vernichtete einige seiner Kunstwerke persönlich. Die führende Familie Medici war zu diesem Zeitpunkt bereits aus Florenz geflohen.

Mehr als ein Jahr lang versuchte Girolamo Savonarola dann eine theokratische Diktatur zu etablieren. Seine Herrschaft über die „Stadt Gottes“ war jedoch nicht stabil und wurde von externen Schocks erschüttert.

Darüber hinaus stellten sich die Franziskaner von Florenz gegen den Dominikaner. Er verlor letztlich seine Macht über den Mob, wurde gefoltert und am 23. Mai 1498 gehängt.

Anschließend verbrannte man die Leiche von Girolamo Savonarola auf der Piazza della Signoria in Florenz. Dort hatte er im Jahr zuvor sein „Fegefeuer der Eitelkeiten“ zeleberiert.

Der Blick der Nachwelt auf Girolamo Savonarola ist sehr wohlwollend und sieht vor allem den Kirchenreformer. Bereits Martin Luther bezeichnete ihn als Heiligen und bezog sich auch inhaltlich immer wieder auf den Bußprediger.

Die Evangelische Kirche gedenkt dem „Schwarzen Propheten“ als Märtyrer. 1998, fünf Jahrhunderte nach dem Tod von Girolamo Savonarola leitete auch die katholische Kirche ein Verfahren zur Seligsprechung ein.

Herkunft von Girolamo Savonarola

Verschmähter Sohn eines Bankiers

Girolamo Savonarola war Sohn eines Bankiers, der allerdings später verarmte. Er selbst studierte zunächst Medizin und machte mit 22 Jahren der Nachbarstochter einen Heiratsantrag.

Girolamo Savonarola wurde zurückgewiesen und konnte damit scheinbar nicht gut umgehen. Er trat am 24. April 1475 in das Kloster San Domenico in Bologna ein und erhielt zwei Jahre später seine Priesterweihe.

Ab 1479 war Girolamo Savonarola der Novizenmeister in einem Kloster in Ferrara. Damit fiel die Einführung und Ausbildung von Ordensanwärtern unter seine Verantwortung.

Dominikanischer Lektor & Prediger

1482 wurde Girolamo Savonarola zum Lektor des Klosters San Marco berufen. In dieser Funktion interpretierte er die Bibel und hielten Predigten.

Inhaltlich trat Girolamo Savonarola für grundlegende Reformen der Kirche ein. Ab 1484 hatte er während des Fastens immer wieder göttlichen Offenbarungen und entwickelte ein ausgeprägtes endzeitliches Denken.

1487 wurde er abberufen und trat in der Folge als flammender Prediger in zahlreichen Städten in Oberitalien auf. Seine massive Kritik an der Verkommenheit der Oberschicht traf auf jubelnden Zuspruch in der breiten Bevölkerung.

Apokalypse & Soziale Revolution

Der Erfolg von Girolamo Savonarola war aber kein speziell italienisches Phänomen. Sozialrevolutionäre Priester hatte in diesen Jahrzehnten Hochkonjunktur mit zahlreichen Vertreter auch in Deutschland.

Girolamo Savonarola Illustration
Illustration von Girolamo Savonarola von 1496 (gemeinfrei)

Nur wenige Jahre zuvor wurde beispielsweise mit Hans Böhm in Würzburg ein sehr prominenter Prediger als Ketzer verbrannt. Das löste Massenproteste in Franken aus.

Auch der Deutsche Bauernkrieg ab 1524 war wesentlich von Theologen geprägt. Luther als zentrale Figur des Protestantismus wollte die göttliche Ordnung zwar nicht in Frage stellen. Dafür war aber beispielsweise Thomas Müntzer sogar persönlich auf dem Schlachtfeld.

Und tatsächlich waren während der Wirkungszeit von Savonarola die tektonischen Platten der Gesellschaft in fundamentaler Bewegung. Das hatte allerdings nur wenig mit der breiten Bevölkerung oder einem Ende aller Tage zu tun.

Händler und reiche Städte untergruben mit ihrem Geld die alte Ordnung. Mit der Erfindung der doppelten Buchführung hatten sie darüber hinaus eine neue, sehr scharfe Waffe.

Bereits 20 Jahre später sollte ein Tuchhändler namens Jakob Fugger dem römisch-deutschen Kaiser bereits in vielen Fragen seine Bedingungen diktieren. Er war für Maximilian I. nicht nur der entscheidende Finanzier. Dem Unternehmer gehörten etwa 2% des BIP.

Die breite Bevölkerung hatte aber natürlich keinen Einblick in diese wirtschaftliche Transformation und blieb als gesellschaftliche Schicht ohnehin in ihrer prekären Lage gefangen. Aber man konnte das Beben der Macht gerade in Städten wie Florenz an jeder Ecke spüren.

Förderung durch Lorenzo de’ Medici

Hintergrund der de’ Medici

Lorenzo de Medici
Lorenzo de Medici (gemeinfrei)

Die Banco Medici aus Florenz nahm bereits im 13. Jahrhundert ihre Arbeit auf. In der Mitte des 14. Jahrhunderts konzentrierten sie sich unter der Führung von Vieri de‘ Medici auf das Kreditgeschäft und bauten Filialen in europäischen Großstädten auf.

Zu Beginn des 15. Jahrhunderts verstießen die de’ Medici ganz offen gegen das kirchliche Zinsverbot. Zeitgleich kontrollierten sie wesentliche Teile der päpstlichen Finanzen.

Mit Cosimo de’ Medici übernahm im Jahr 1434 erstmals ein Vertreter des Clans die faktische Kontrolle über die eigentlich sehr republikanische Republik Florenz.

Das politische System des Stadtstaats hatte zahlreiche Ebenen, deren Amtsträger („Signoria“) man regelmäßig wählte. Die Medici konnten mit ihrem sagenhaften Reichtum und ihren Netzwerken diese Kontrollmechanismen jedoch außer Kraft setzen.

Die Rolle als faktischer Fürst der Republik von Florenz erbte am 01. August 1464 dann der älteste Sohn von Cosimo namens Piero „der Gichtige“ . Wie der Beiname subtil andeutet, hatte diese Person gesundheitliche Beschwerden.

Rolle von Lorenzo dem Prächtigen

Nach dem Tod von Piero am 02. Dezember 1469 übernahm wiederum dessen legendärer Sohn namens Lorenzo „der Prächtige“ die Führung der Republik Florenz. Ein zweites Mal war die Kontrolle über den republikanischen Staat mit seinen zahlreichen Wahlgremien innerhalb der Bankiersfamilie vererbt worden.

Lorenzo der Prächtige wurde dann nicht nur ein großer Förderer der Kunst sondern auch ein großer Förderer für Girolamo Savonarola. Er rief den talentierten Prediger 1490 zurück nach Florenz.

Vertreter des Proto-Protestantismus

Porträt von Girolamo Savonarola
Girolamo Savonarola – posthumes Portrait von 1524 (gemeinfrei)

Nach seiner Rückkehr lehrte Girolamo Savonarola zunächst Logik an seiner alten Wirkungsstätte San Marco.

1491 wurde er dank der Medici zum Prior der Einrichtung gewählt. So bezeichnet man die Vorsteher von solchen Klöstern, die keinen Abt haben.

Girolamo Savonarola wollte San Marco dann aus der lombardischen Kongregation der Dominikaner lösen. Anschließend wollte er selbst einen toskanischen Ableger mit seinem Kloster gründen und dort die Ordensregeln strenger durchsetzen.

Seine Predigten übersetzte Girolamo Savonarola in die italienische Sprache, um ein breiteres Publikum zu erreichen. Vor allem aber kehrte er ganz im Geiste des Proto-Protestantismus zur einfachen Ausdrucksweise der frühen Apostel zurück.

Mit seinen Schriften beeinflusste Girolamo Savonarola dann auch Martin Luther. Der wiederum äußerte sich mehrfach zu dem dominikanischen Bußprediger und schrieb sogar ein Vorwort für dessen „Meditatio Pia“.

Konflikte mit Papst Alexander VI.

Papst Alexander VI.
Papst Alexander VI. (Cristofano dell’Altissimo / gemeinfrei)

1494 fiel der französische König Karl VIII. mit 25.000 Mann in Italien ein. Bei dieser anfangs erfolgreichen Kampagne nahm er die Republik Florenz ein.

Der regierende Piero de’ Medici hingegen musste demütigende Zugeständnisse zu Lasten von Florenz machen. Girolamo Savonarola ergriff jedoch offen Partei für den französischen König.

Am 31. Dezember diesen Jahres marschierte Karl VIII. schließlich sogar in Rom ein. Dies beunruhigte dann andere Großmächte.

Allerdings erst nach weiteren militärischen Erfolgen konnte Papst Alexander VI. die sogenannte „Heilige Liga“ organisieren. Vor allem mit der Unterstützung vom Mailand und Venedig wurde Karl VIII. im Juli 1495 geschlagen.

In Florenz blieb das Ansehen von Piero de’ Medici in der Folge jedoch dauerhaft beschädigt. Damit war der Boden für Savonarolas spätere theokratische Revolution bereitet.

Aber seine offene Unterstützung für Karl VIII. bleib im Gedächtnis. Girolamo Savonarola hatte sich Papst Alexander VI. zu einem persönlichen Feind gemacht. Noch im Jahr 1495 erging ein päpstliches Predigtverbot gegen den Dominikaner.

Herrschaft von Girolamo Savonarola

Nach dem Verbot zu predigen durch den römischen Papst verschwand Girolamo Savonarola zunächst vermeintlich von der Bildfläche. Tatsächlich sollte er aber zwei Jahre später mit einem großen Knall wieder sehr präsent werden.

Man weiß zwar nicht genau, was Girolamo Savonarola in der Zeit zwischen dem päpstlichen Erlass und dem seiner theokratischen Revolution genau getrieben hat. Dennoch kann man sicher sein, dass er seinen Einfluss insbesondere auf Personen von niedrigem Stand in Florenz pflegte.

Dabei adressierte er auch weiterhin die Missstände in der Oberschicht. Außerdem untergrub er die Legitimation der gesellschaftlichen Ordnung:

„Jedes mal, wenn man ausdrücklich sehen kann, dass die Befehle der Oberen den Befehlen Gottes entgegen sind und besonders dem Gebot der Liebe, dann dürfte keiner gehorchen.“

(Predigt von Girolamo Savonarola von 1496)

Das „Fegefeuer der Eitelkeiten“

Anfang Februar 1497 schickte Girolamo Savonarola scharenweise Jugendliche durch Florenz. Diese „Fanciulli“ gingen von Haus zu Haus. Sie konfiszierten Symbole der weltlichen Verkommenheit gemäß der Definition des Dominikaners wie Kosmetika, Gemälde, Schmuck und vieles mehr.

Piazza della Signoria Florenz Foto
Piazza della Signoria in Florenz (Zolli / CC-BY-SA 3.0)

„Je gesitteter sich ein Tyrann nach außen zeigt, um so verschlagener und böser ist er und von einem um so größeren, schlaueren Teufel ist er besessen, der sich in einen Engel des Lichts verkleidet hat, um besser treffen zu können.“

(Girolamo Savonarola im Jahr 1498)

Am 07. Februar 1497 veranstaltete der Dominikaner dann auf der zentralen Piazza della Signoria das berühmte „Fegefeuer der Eitelkeiten“. In einer großen Zeremonie warf man die lasterhaften Gegenstände auf einen brennenden Scheiterhaufen.

Viele Bürger von Florenz unterwarfen sich diesem Spektakel in vorauseilendem Gehorsam. Girolamo Savonarola entwickelte sich dabei dank seiner Definitionshoheit zu einem moralischen Diktator über die Republik.

Das Fegefeuer der Eitelkeiten führte jedoch auch unter den Geistlichen zu Widerspruch. Vor allem die Franziskaner von Florenz predigten bereits früh gegen das aggressive Vorgehen von Girolamo Savonarola.

Auch der Borgia-Papst legte nach. Am 13. Mai 1497 exkommunizierte er Girolamo Savonarola als „Häretiker, Schismatiker und Verächter des Heiligen Stuhls“.

Zumindest den zweiten und dritten Teil des Vorwurfs kann man jedoch klar zurückweisen. Girolamo Savonarola stellte nie die Einheit der Kirche oder die Stellung des Papstes in Frage.

Leben in der „Stadt Gottes“

Girolamo Savonarola 1498
Girolamo Savonarola im Jahr 1498 (gemeinfrei)

Girolamo Savonarola führte nach seiner faktischen Machtübernahme für die Öffentlichkeit einige demokratische Reformen durch. Das entsprach dem republikanischen Selbstverständnis der Florentiner und stärkte zunächst seine Position.

Darüber hinaus kehrten viele von den Medici vertriebene Exilanten in die Stadt zurück. Aber das tatsächliche Ziel des Bußpredigers war die Errichtung einer „Stadt Gottes“.

Während seiner Herrschaft wandelte sich dann buchstäblich das Stadtbild. Bunte Farben und Kunst verschwanden aus der Öffentlichkeit.

Die Versprechen und Prophezeiungen von Girolamo Savonarola hielten jedoch nicht: Aufgrund eines Krieges zwischen Florenz und Pisa wurden die Nahrungsmittel knapp und es traten einzelne Fälle der Pest auf.

„Tyrann ist der Name eines Menschen von üblem Lebenswandel, des schlechtesten unter allen andern Menschen, der mit Gewalt über alle herrschen will, und besonders, wenn er sich vom Bürger zum Alleinherrscher aufgeschwungen hat.“

(Girolamo Savonarola im Jahr 1498)

Hinrichtung & Verbrennung

Girolamo Savonarola Hinrichtung
Hinrichtung von Girolamo Savonarola seiner beiden Gefährten – Darstellung von 1641 (gemeinfrei)

Im Frühjahr 1498 unterlagen Girolamo Savonarola und seine Parteigänger dann bei städtischen Wahlen. Der römische Papst forderte daraufhin von Florenz die Gefangennahme des rebellischen Dominikaners.

Der „Schwarze Prophet“ kündigte daraufhin göttliche Wunder an, um den himmlischen Segen für seine Sache zu demonstrieren. Die Franziskaner nahmen die Vorlage an und forderten eine Feuerprobe seiner Person als Gottesbeweis.

Girolamo Savonarola wollte aber nicht freiwillig ins Feuer und hatte auch keinen rhetorischen Kontor gegen die Franziskaner parat. Er stand als Blender da, verlor die Gunst der Menge und zog sich in sein Kloster zurück.

Ein wütender Mob stürmte jedoch das Gebäude und setzte ihn sowie zwei weitere Dominikaner fest. Girolamo Savonarola gestand dann unter der Folter jegliche Vorwürfe gegen seine Person.

Am 23. Mai 1498 wurden die drei Mönche dann öffentlich gehängt. Man verbrannte den Leichnam von Girolamo Savonarola anschließend auf der Piazza della Signoria, dem Ort seines Fegefeuers der Eitelkeiten.

Einige seiner Anhänger wollten noch Knochenreste aus den verkohlten Überresten holen, um diese wohl als Reliquien zu verehren. Die Asche von Girolamo Savonarola wurde deshalb von Vertretern der Stadt in den Fluss Arno geworfen. Ein Grab blieb ihm verwehrt.

Machiavelli über Savonarola

Der zeitgenössische Niccolo Machiavelli schrieb in seinem Buch „Der Fürst“ in Kapital VI über Girolamo Savonarola und den Sturz seines Regimes:

„Moses, Cyrus, Theseus und Romulus hätten ihre Anordnungen nicht lange aufrecht erhalten können, wenn sie nicht die Gewalt der Waffen hätten gebrauchen können; so wie es in unseren Zeiten dem Fra Girolamo Savonarola ergangen ist, der mit samt seiner Staatsverfassung zugrunde ging, als das Volk aufhörte, ihm zu glauben, und er keine Mittel hatte, seine Jünger beim Glauben festzuhalten und die Ungläubigen zum Glauben zu zwingen.“


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Benjamin Franklin – Erfinder, Philosoph und Staatsmann

Benjamin Franklin wurde am 17. Januar 1706 in Boston geboren und war einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika. Im Kontinentalkongress beteiligte er sich an der Entstehung der Unabhängigkeitserklärung. Später gehörte er zur Delegation für die Verhandlungen für den Frieden von Paris mit Großbritannien.

Benjamin Franklin war ursprünglich jedoch ein Unternehmer. Bereits in seinen zwanziger Jahren leitete er eine Druckerei und gab die „Pennsylvania Gazette“ heraus.

Benjamin Franklin
Benjamin Franklin im Jahr 1783 gemalt von Joseph Siffred Duplessis. (gemeinfrei)

Lange vor seinem Eintritt in die Politik engagierte sich Benjamin Franklin bereits sehr in der Gesellschaft. Er trieb beispielsweise den Aufbau von Freiwilligen Feuerwehren und später von Bürgermilizen voran.

1743 gehörte Franklin zu den Gründungsmitgliedern der American Philosophical Society.

„Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.“

Ebenfalls in den 1740er Jahren begann Benjamin Franklin mit seinen naturwissenschaftlichen Forschungen und beschäftigte sich intensiv mit Elektrizität.

Bis heute ist er als Erfinder des Blitzableiters berühmt. Benjamin Franklin gehörte zu den wissenschaftlichen Rockstars seiner Zeit. Besonders beliebt war er in Großbritannien.

1748 wurde Benjamin Franklin in den Stadtrat von Philadelphia und drei Jahre später in das Abgeordnetenhaus der Kolonie Pennsylvania gewählt. In den folgenden Jahren erlebte er die politischen Konflikte in Nordamerika zwischen Frankreich und Großbritannien aus nächster Nähe.

Als Vertreter der 13 Kolonien verbrachte Benjamin Franklin ab 1765 fast ein Jahrzehnt in England. Er war dort ein politisches Leichtgewicht, lernte dank seiner Beliebtheit jedoch intellektuelle Größen wie Adam Smith kennenlernen.

Benjamin Franklin – Unternehmer & Erfinder

Der Vater von Benjamin Franklin war ein Seifen- und Kerzenmacher aus Boston. Er schickte den Jungen im Alter von acht Jahren auf eine Schule, um ihn auf ein späteres Studium in Harvard und eine Karriere als Pastor vorzubereiten.

Jugend und Ausbildung in Boston

Der junge Benjamin Franklin zeigte schon in der Schule seine hohe Begabung und übersprang sogar eine Klasse. Wohl aufgrund seiner rebellischen Art wurde er jedoch bereits nach zwei Jahren von der Schule genommen und begann eine Ausbildung zum Drucker.

Als Lehrling in der Druckerei seines älteren Bruders William entfaltet sich schnell seine Begeisterung für das Lesen und Schreiben. Unter dem Pseudonym „Mrs. Silence Dogood“ begann Benjamin Franklin mit dem Verfassen von ersten satirischen Beiträgen, die beispielsweise den Einfluss der puritanischen Kirche auf den Staat kritisierten.

Sein Bruder William reagierte jedoch sehr negativ auf die spätere Erkenntnisse, dass die bis dato so gelobte Mrs. Silence Dogood tatsächlich der junge Lehrling war. Benjamin Franklin verließ daraufhin den Betrieb und schiffte sich als 17-jähriger nach New York ein.

Drucker und Verleger in Philadelphia

Auf dem Weg nach New York erfuhr Benjamin Franklin, dass die Stadt damals keine einzige Zeitung und entsprechend auch keine Druckerei hatte. Es zog in darauf nach Philadelphia, wo er eine neue Heimat finden sollte.

Der Vizegouverneur William Keith wurde auf das junge Talent aufmerksam. Er bot ihm finanzielle Unterstützung für den Aufbau einer Druckerei. Das Material sollte Benjamin Franklin in London kaufen.

Bei seiner Ankunft in London im November 1724 musste er jedoch feststellen, dass die zugesagte Unterstützung nicht eintraf. Benjamin Franklin schlug sich in der Folge mit Jobs in verschiedenen Druckereien durch.

Doch Benjamin Franklin knüpfte während diesem Abenteuer zwei wertvolle Kontakte. Er lernte mit Hans Sloane den späteren Präsidenten der Royal Society kennen. Außerdem entwickelte er eine Freundschaft zu dem Quäker Thomas Denham, von dem er drei Lebensmaximen für seinen „Plan für zukünftiges Verhalten“ übernahm:

Sparsamkeit, Aufrichtigkeit und Strebsamkeit

1726 eröffneten Benjamin Franklin und Thomas Denham zusammen eine Druckerei in Philadelphia. Der Quäker starb jedoch bereits wenige Monate später.

Es folgte eine Anstellung als Geschäftsführer in einer Druckerei von Samuel Keimer. 1728 machte er sich zusammen mit einem Gesellen selbstständig und wurde schnell ein erfolgreicher Verleger.

Freiwillige Feuerwehr & Milizen

Benjamin Franklin machte sich große Sorgen vor einer Feuersbrunst, die seine Heimatstadt Philadelphia heimsuchen könnte. Nach dem Vorbild von Boston regte er deshalb in einem anonymen Leserbrief die Gründung von freiwilligen Zusammenschlüssen zur Brandbekämpfung.

Im Dezember 1736 entstand die Union Fire Company mit zunächst 25 Mitgliedern. Die Idee wurde aufgenommen und es bildeten sich schnell noch weitere Freiwillige Feuerwehren.

Mit dem King George’s War von 1744 bis 1748 zog ein Kolonialkrieg zwischen Frankreich und Großbritannien über Nordamerika. In dieser Zeit war Philadelphia weitgehend schutzlos.

Benjamin Franklin griff mit seiner Schrift „Die blanke Wahrheit“ schließlich in die Debatte ein und forderte den Aufbau einer Bürgermiliz. Dabei machte er einige sehr spezielle Vorschläge:

  • Staatsangehörigkeit war keine notwendige Vorrausetzung für den Eintritt in die Miliz, sondern vielmehr eine regionale Zugehörigkeit.
  • Offiziere sollten nicht ernannt, sondern von den Soldaten gewählt werden.

Die Idee kam in den Bevölkerung sehr gut an. Binnen weniger Tage meldeten sich mehrere zehntausend Freiwillige.

American Philosophical Society

Bereits der Botaniker John Bertram hatte vorgeschlagen, dass man eine amerikanische Gelehrtenschule gründen sollte. Als Verleger konnte Benjamin Franklin der Idee die notwendige Reichweite verschaffen.

Trotz der Bezeichnung als „American Philosophical Society“ war die Ausrichtung sehr pragmatisch orientiert. Vor allem die Landwirtschaft, der Handel und die Landvermessung standen im Fokus.

In der Frühphase war die Gesellschaft jedoch kaum aktiv. Später wurden weitere Gründerväter und die ersten drei Präsidenten George Washington, John Adams und Thomas Jefferson aufgenommen. Die Institution besteht bis heute.

Erforschung der Elektrizität

Die Elektrizität wurde im 6. Jahrhundert durch Thales von Milet entdeckt. 1672 entwickelte der deutsche Physiker Otto von Guericke eine Maschine, die elektrische Ladung erzeugte.

Damit erzeugte man dann Lichteffekte. In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurden solche Spielereien dann beispielsweise auf Jahrmärkten dargeboten.

Benjamin Franklin war fasziniert und begann mit Forschungen an elektrischer Ladung. Dabei entdeckte er beispielsweise die „Ladungserhaltung“. Damit ist gemeint, dass eine elektrische Ladung in einem abgeschlossenen System erhalten bleibt.

Erfinder des Blitzableiters

Benjamin Franklin Blitzableiter
Benjamin Franklin ist der Erfinder des Blitzableiters. (Benjamin West / gemeinfrei)

Benjamin Franklin erkannte Parallelen vom Funkenflug bei elektrischen Experimenten und Blitzen bei Gewitter. Seine Beobachtungen schrieb er einem Mitglied der britischen Royal Society:

„Wenn elektrifizierte Wolken über ein Land, hohe Berge, große Bäume, hochaufragende Türme, Kirchtürme, Masten von Schiffen, Schornsteine usw. ziehen, dann ziehen diese das elektrische Feuer auf sich, und die gesamte Wolke entlädt sich dort.“

Die beiden Wissenschaftler tauschten sich zu einem Experiment aus, bei dem man mehrere Eisenstangen an der Spitze eines Turms installierte. Angeblich soll Benjamin Franklin zusammen mit seinem Sohn sogar einen Drachen mit leitender Schnur in eine Gewitterwolke gesteuert haben.

Die Ideen von Benjamin Franklin wurden in Europa publiziert und fanden großen Anklang. Ohne großes Zutun wurde er so zu einem wissenschaftlichen Rockstar seiner Zeit. Bei Tests kamen jedoch immer wieder Menschen ums Leben.

Politiker, Diplomat & Staatsmann

Die politische Karriere von Benjamin Franklin begann 1748 mit der Wahl in das Abgeordnetenhaus von Philadelphia. Drei Jahre später wurde er zum Ratsherrn ernannt.

Abgeordneter der Kolonie Pennsylvania

1751 erfolgte die Wahl von Benjamin Franklin in das Parlament der Kolonie von Pennsylvania. Es handelte es sich damals um eine „Eigentümerkolonie“ der Familie Penn.

William Penn
Darstellung von William Penn (gemeinfrei

Der Hintergrund war, dass der englische König Karl II. im Jahr 1681 die Kolonie dem Quäker William Penn als Eigentum zugewiesen hatte. Neben dem Verhältnis zu den Indianern war vor allem die Bedrohung durch Franzosen von besonderer Bedeutung für Pennsylvania.

Die westlich gelegene Stadt Ohio hatte dabei eine besondere Schlüsselfunktion und wurde von einer wachsenden Zahl an französischen Forts gesichert. Im Jahr 1754 trafen sich deshalb amerikanische Händler mit Vertretern der Liga der Irokesen und schlossen ein Bündnis.

Bei diesem Albany-Kongress trat Benjamin Franklin als einer der Delegierten auf. Er stellte dabei einen Plan vor, wie sich die 13 Kolonien vereinigen könnten.

Diese „Short Hints towards a Scheme for Uniting the Northern Colonies“ wurde vom Albany-Kongress angenommen und zur Entscheidung nach London geschickt. Kernelement war die gemeinsame Verteidigung gegen Franzosen und Indianer.

Der Vorschlag von Benjamin Franklin wurde jedoch nicht ratifiziert. Später war sein Vorschlag jedoch eine Vorlage für den Föderalismus der Vereinigten Staaten von Amerika.

Oberst der Milizionäre von Philadelphia

Die fortwährenden Attacken von Indianern und Franzosen trafen auf eine weitgehend wehrlose Kolonie. Die reiche Familie Penn weigerte sich aber, einen angemessenen Teil der Kosten zur Verteidigung zu tragen.

Der einst von Benjamin Franklin initiierten Miliz kam deshalb eine besondere Bedeutung zu. Er selbst wurde an die Kontaktlinie geschickt und sogar zum Oberst eines Regiments befördert.

Die Konflikte mit den Penns verschärften sich immer weiter. Das Parlament akzeptierte die Verweigerung der Eigentümerfamilie schließlich nicht mehr.

Erste Reise nach London (1757 – 1762)

Benjamin Franklin wurde nach London geschickt, um für eine Umwandlung von Pennsylvania in eine „Kronkolonie“ zu werben. Er war in Großbritannien zwar bereits als gefeierter Wissenschaftler bekannt, auf dem politischen Parkett aber nur ein unbedeutendes Leichtgewicht.

Die britischen Entscheidungsträger ignorierten Benjamin Franklin. Dafür konnte er in London direkt mit den zwei führenden Köpfen der Penn-Familie verhandeln.

Richard und Thomas Penn verlangten jedoch eine schriftliche Darstellung der Beschwerdepunkte, die Benjamin Franklin in einem sehr informellen Ton formulierte. Darüber regten sich die Penns so auf, dass die Kommunikation in der Folge nur noch über einen Anwalt lief.

Benjamin Franklin nutzte diese Zeit in Großbritannien jedoch auch für private Reisen. Er besuchte Schottland und lernte beispielsweise Adam Smith kennen.

Die Konflikte mit den Penns blieben jedoch ungelöst. Deshalb kehrte Benjamin Franklin schließlich in die Heimat zurück.

Zweite Reise nach London (1765 – 1775)

In Pennsylvania flammten die Streitigkeiten mit den Penns weiter auf. Trotz seines offiziellen Amtes als Deputy Postmaster verfasste Benjamin Franklin eine Petition zur Absetzung der Eigentümer der Kolonie.

Benjamin Franklin 1767
Benjamin Franklin im Jahr 1767 gemalt von David Martin. (gemeinfrei)

In einer Kampfabstimmung setzte sich sein Vorschlag im Abgeordnetenhaus mit 19 zu elf Stimmen durch. Benjamin Franklin wurde daraufhin erneut nach London entsandt. Dieses mal wurde er dann auch vom britischen Premierminister und dem Schatzkanzler empfangen.

Benjamin Franklin hatte jedoch den Widerstand in Pennsylvania gegen eine zusätzliche Besteuerung zur Landesverteidigung unterschätzt. Als seine Pläne bekannt wurden, versuchte ein Mob sein Haus in der Heimat niederzubrennen.

Der gesellige Benjamin Franklin provozierte schließlich mit den Hutchinson-Briefen einen Eklat. Das waren zwei ursprünglich anonyme Satiren, in denen er weitere Vorschläge zur Entfremdung von Großbritannien und den Kolonien in Nordamerika machte.

Nach der Boston Tea Party am 16. Dezember 1773 wurde Benjamin Franklin sogar vor den britischen Generalstaatsanwalt zitiert. Etwas mehr als ein Jahr später kehrte er nach Nordamerika zurück.

Beitrag zur Unabhängigkeitserklärung

Benjamin Franklin traf erst nach dem Beginn des Unabhängigkeitskrieges mit den Gefechten bei Lexington und Concord in der Heimat ein. Doch bereits am Tag nach seiner Ankunft wurde er in den Kontinentalkongress gewählt und präsentierte sich dort als einer der glühendsten Verfechter der Freiheitsbewegung.

Mit Thomas Jefferson gehörte er dann zu jenem Komitee, welches einen Entwurf für die Unabhängigkeitserklärung erarbeiten sollte. Während Jefferson der Hauptautor war, gehörte Franklin zu den wenigen Beteiligten, deren Änderungsvorschläge übernommen wurden.

Entsendung nach Paris (1776 – 1785)

1776 wurde Benjamin Franklin erneut nach Europa entsandt. Als Diplomat kam er nach Paris sollte zunächst für die Unterstützung Frankreichs im Unabhängigkeitskrieg werben. Obwohl eigentlich John Adams der Verhandlungsführer war, kam der gesellige Franklin bei den Gesprächspartnern deutlich besser an.

Er blieb dann bis 1785 in der alten Welt und war schließlich sogar an Verhandlungen zum Frieden von Paris beteiligt. In diesem Rahmen wurde die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Großbritannien anerkannt.

Präsident von Philadelphia

Mit dem erfolgreichen Unabhängigkeitskrieg hatten sich auch viele der ursprünglichen Probleme von Pennsylvania gelöst. Die Eigentümerfamilie war abgesetzt und das politische System war zur Demokratie geworden.

Doch Pennsylvania war, wie auch andere Teile der Vereinigten Staaten, ein gespaltenes Land. Handwerker und Bauern standen den Kaufleuten gegenüber: ein Konflikt, der auch den ersten amerikanischen Finanzminister Alexander Hamilton beschäftigte.

Benjamin Franklin wurde zum ersten Präsidenten des Bundesstaates gewählt, weil man sich eine einigende Wirkung von seiner Person versprach. Sein inzwischen sehr hohes Alter untergrub letztlich jedoch seine reale Durchsetzungskraft.

Sein letztes großes Engagement galt der Bekämpfung der Sklaverei. Nach bewährtem Muster schrieb er unter einem Pseudonym eine Satire, in der ein Schwarzer gegen die Versklavung von Weißen argumentierte:

„Wer wird in diesem heißen Klima unser Land bearbeiten, wenn wir es verbieten, ihr Volk [die Christen] zu versklaven?“


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Alexander Hamilton – Offizier, Staatsrechtler und erster Finanzminister

Alexander Hamilton wurde am 11. Januar 1755 oder 1757 geboren und gehörte zu den Gründervätern der Vereinigten Staaten von Amerika. Darüber hinaus war ein Vordenker der repräsentativen Demokratie und erster Finanzminister der USA.

Alexander Hamilton
Alexander Hamilton gemalt von John Trumbull. (gemeinfrei)

Bereits im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zeigte Alexander Hamilton seine Fähigkeiten. Er stieg schnell vom Captain der New Yorker Artillerie zum Adjutanten von George Washington auf.

In der großen Entscheidungsschlacht bei Yorktown stürmte er am 14. Oktober 1781 mit der leichten Infanterie eine zentrale Stellung der Briten.

Der feindliche General Lord Cornwallis kapitulierte wenige Stunden später. Im Nachgang kam es unter der Führung von John Adams zur Verhandlung des Friedens von Paris, der mit der Anerkennung der USA durch Großbritannien endete.

Als gut vernetzter Anwalt und Politiker in New York gehörte Hamilton dem Kontinentalkongress und dem Verfassungskonvent an. Aber vor allem verschaffte er sich als einer der Autoren der Federalist Papers große Aufmerksamkeit.

Das waren 85 Beiträgen von Alexander Hamilton, James Madison und John Jay, die in verschiedenen Zeitungen erschienen und zentrale Themen eines föderalen Staates diskutierten. Damit positionierte er sich auch in der Öffentlichkeit als idealer Kandidat für das Amt des ersten Finanzministers der USA.

Alexander Hamilton gestaltete dann als Mitglied des Kabinetts von Washington das zugehörige Ministerium. Dabei verfasste er auch mehrere Berichte, um die damals sehr rückständige Wirtschaft der USA zu fördern.

Doch Alexander Hamilton war stets auch eine streitbare Person. Für seine späteren Attacken auf Aaron Burr, den Vizepräsidenten von Thomas Jefferson, wurde er von diesem zum Duell aufgefordert und starb in Folge einer tödlichen Verwundung am 12. Juli 1804.

Offizier im Unabhängigkeitskrieg

Familiärer Hintergrund

Alexander Hamilton wurde auf Nevis Island in der Karibik geboren. Väterlicherseits entstammte er dem schottischen Clan Hamilton aus den Lowlands. Die Familie seiner Mutter waren Hugenotten aus Frankreich, die vor Ludwig XIV. geflohen waren.

Über die Jugend von Alexander Hamilton ist wenig bekannt. Es konnten lediglich einige dünne Spuren in Verzeichnissen von Ämtern entdeckt werden und selbst das Geburtsjahr ist strittig.

Als gesichert gilt der 11. Januar als Geburtstag. Jedoch gab Alexander Hamilton das Jahr 1757 an, während offizielle Dokumente aus der Karibik auf das Jahr 1755 verweisen.

Eine Theorie dazu ist, dass Alexander Hamilton 1755 geboren wurde, er sich jedoch selbst als jünger darstellte, um später am College noch ein Examen ablegen zu können. Den wesentlichen Teil seiner Bildung erhielt der spätere politische Philosoph jedoch wahrscheinlich durch Privatunterricht.

Außerdem las Alexander Hamilton wohl die Bücher seiner Mutter. Dazu gehörte ein Werk von Plutarch und beispielsweise „Der Fürst“ von Niccolo Machiavelli.

Captain der Hearts of Oak

Nach dem Beginn des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges mit den Gefechten von Lexington und Concord trat Alexander Hamilton in die Miliz ein. Er konnte zu diesem Zeitpunkt bereits mit Waffen umgehen.

Alexander Hamilton in Uniform
Alexander Hamilton in der Uniform der Artillerie gemalt von Alonzo Chappel. (gemeinfrei)

Das Motto der Einheit lautete „Freiheit oder Tod“. Alexander Hamilton tat sich beim Training besonders hervor und wurde deshalb bereits 1775 zum Kandidaten für eine Verwendung als Offizier.

Sein erstes Feuergefecht erlebte Alexander Hamilton am 23. August 1775. Das war während einer Mission, für die er sich als Freiwilliger gemeldet hatte.

Am 14. März 1776 wurde er dann zum Captain einer Artillerie-Einheit ernannt. Er soll für seinen persönlichen Einsatz im Dienst bei seinen Soldaten sehr beliebt gewesen sein.

Er war dann bei den Schlachten um New York dabei und erlebte die Niederlage auf den White Plains. Nach diesen schweren Rückschlägen gehörte er zu den Verfechtern der „Fabian-Strategy“.

Diese spielte auf Quintus Fabius Maximus an, den römischen General, der Hannibal nach der Schlacht bei Cannae auf Distanz hielt. Alexander Hamilton fiel Washington dann erstmals auch besonders während eines Rückzugsgefecht bei einer Flussüberquerung auf.

Bei den Siegen von Trenton und von Princton im Winter 1776/77 war seine Kompanie, die inzwischen „Hearts of Oak“ hieß, ebenfalls dabei.

Aide-de-Camp von Washington

Alexander Hamilton war ein prominenter Offizier. Mehrere Generale boten ihm den Posten als Adjutant, als Aide-de-Camp, an. Doch er wollte zunächst weiterhin seine Kompanie führen und Ruhm in der Schlacht gewinnen.

George Washington
George Washington gemalt von Gilbert Charles Stuart. (gemeinfrei)

Am 20. Januar 1777 nahm er jedoch das Angebot des Oberbefehlshabers George Washington an und wurde Mitglied in dessen Stab. Wenig später folgte die Beförderung zum Lieutenant Colonel.

Insgesamt hatte Washington 32 solcher Adjutanten, unter denen Alexander Hamilton jedoch eine hervorstechende Position hatte. Seine Rolle ähnelte einem modernen Chief of Staff.

Alexander Hamilton war in der folgenden Zeit in eine Reihe bedeutender Entwicklungen persönlich involviert. Aber vor allem baute er auch sein Netzwerk aus.

Dazu gehörte eine Ehe mit Elisabeth Schuyler, der Tochter von General Philip Schuyler. Alexander Hamilton war aber beispielsweise auch sehr gut mit Friedrich Wilhelm von Steuben befreundet, jenem preußischen Offizier, der den Amerikanern die reguläre Kriegsführung beibrachte.

Ab 1780 begann Alexander Hamilton mit dem Verfassen von Aufsätzen zu politischen Themen. Neben der Rolle der Exekutive und des Kontinentalkongresses interessierte er sich vor allem für staatliche Finanzen.

Schlacht bei Yorktown

Als sich der Unabhängigkeitskrieg zu Gunsten der Amerikaner entwickelte, keimte bei Alexander Hamilton erneut das Bedürfnis nach Ruhm in der Schlacht auf. Zunächst bat er jedoch George Washington vergeblich um ein Feldkommando.

Schlacht von Yorktown
Die leichte Infanterie von Alexander Hamilton stürmte das Redout Nr. 10 (gemeinfrei)

Erst nachdem er mit dem Rücktritt als Lieutenant Colonel drohte, erhielt er den Befehl über ein Bataillon der Leichten Infanterie. Mit der Einheit sollte er an der Entscheidungsschlacht bei Yorktown beteiligt sein.

Yorktown wurde zu diesem Zeitpunkt von britischen Truppen unter Lord Cornwallis gehalten. Zur Verteidigung waren zehn Redouten angelegt. Das ist ein Begriff aus dem Festungsbau, mit dem man geschlossene Schanzen bezeichnet.

Eine dieser Redouten, die Nummer 10, wurde von den Soldaten unter dem Befehl von Alexander Hamilton im Sturmangriff erobert. Kurz darauf fiel eine weitere Stellung der Briten. Lord Cornwallis kapitulierte wenige Stunden später und der Unabhängigkeitskrieg war militärisch entschieden.

Theoretiker der repräsentativen Demokratie

Prominenter Anwalt

Alexander Hamilton lebte ab März 1782 im Landhaus der Familie seiner Frau Elisabeth Schuyler in Albany. Dort widmete er sich dem Selbststudium des Rechts.

Er orientierte sich dabei an englischen Standardwerken, die den Gesetzen von New York sehr ähnlich waren. Alexander Hamilton legte schon im Sommer 1782 ein Examen ab und eröffnete noch im selben Jahr eine Anwaltskanzlei in der Wall Street.

Dank seines persönlichen Netzwerks aber auch aufgrund seiner Fähigkeiten wurde er schnell einer der erfolgreichsten Anwälte der Stadt. Fachlich versierte Zeitgenossen lobten vor allem seine „unermessliche Kreativität“.

Interessenterweise verteidigte Alexander Hamilton in seinen größten Prozessen ehemalige Loyalisten, also Gegner aus der Zeit des Unabhängigkeitskrieges. Er berief sich beispielsweise auf jene Artikel des Friedens von Paris, die Rechtssicherheit für Privatleute herstellen sollten.

Er hatte jedoch auch den Ruf eines heuchlerischen Snobs. Einerseits bewegte er sich in dem elitären Umfeld von ehemaligen Offizieren, der gesellschaftlichen Oberschicht und handelte beispielsweise mit Sklaven. Andererseits engagierte er sich für die Abschaffung der Sklaverei.

Kontinentalkongress

Alexander Hamilton gehörte im Kontinentalkongress zu den Verfechtern des Föderalismus mit einer stark nationalistischen Prägung. Einer seiner wichtigsten Verbündeten war dabei der spätere vierte Präsident James Madison.

Ein bedeutender und wiederkehrender Punkt der Nationalisten war beispielsweise die Einführung eines Zolls zur Stärkung der Staatskasse. Das Thema konnte Alexander Hamilton jedoch nie zu seiner Zufriedenheit abschließen.

Verfassungskonvent

Im Verfassungskonvent von 1787 hatte Alexander Hamilton eine sehr unglückliche Position. Er gehörte der dreiköpfigen Delegation aus New York an, die gemeinsam eine Stimme hatte.

Die beiden anderen Delegierten John Lansing und Robert Yates vertraten jedoch andere Sichtweisen. Sie überstimmten Alexander Hamilton jeweils bei internen Absprachen, so dass er praktisch keine Hebel in der Hand hatte.

Seine Beteiligung am Verfassungskonvent fiel deshalb auch sehr dünn aus. Er hielt nur eine längere Rede, bei der er für ein Zweikammersystem mit Ober- und Unterhaus ähnlich dem britischen Parlamentarismus plädierte.

Die Rede erhielt zwar von anderen Delegierten viel Zuspruch. Inhaltlich wurde sie jedoch nicht in Erwägung gezogen, zumal vor allem die Rolle des Regierungschefs in seinem Entwurf zu sehr an eine Wahlmonarchie erinnerte.

Autor der Federalist Papers

Nach dem Verfassungskonvent konnte Alexander Hamilton bei der Ratifizierung in New York wieder deutlich aktiver werden. Zusammen mit James Madison und John Jay startete er darüber hinaus ein bemerkenswertes Projekt.

Mit insgesamt 85 Beiträgen in drei großen Zeitungen warben die Autoren für ihre Vorstellungen von einer föderalen Ordnung in der Öffentlichkeit. Alexander Hamilton hatte dabei die besondere Ehre, den ersten Aufsatz und damit die Eröffnung zu schreiben.

In diesen „Federalist Papers“ diskutierten die Autoren dann Chancen und Gefahren aus den Vorgaben des Verfassungskonvents. Alexander Hamilton verfasste beispielsweise den sechsten Beitrag, in dem mögliche Kriege zwischen den Bundesstaaten thematisiert wurden.

Doch die Themen waren vielfältig und bildeten auch die aktuellen Diskussionen ab. Im Januar des Jahres 1788 veröffentlichte Alexander Hamilton innerhalb weniger Tage eine Serie von sechs Beiträgen über Besteuerung. Damit positionierte er sich auch öffentlich als idealer Kandidat für das Amt des Finanzminister in einer kommenden Regierung.

Im Februar 1788 kamen weitere drei Aufsätze aus seiner Feder über die Wahl von Mitgliedern der Legislative hinzu. Im Frühling diskutierte er sehr ausführlich den Apparat einer Exekutive, der militärischen Führung und im Sommer dann abschließend die Judikative.

Erster Finanzminister der USA

Gestaltung des Finanzministeriums

Nach der Wahl von Washington zum ersten Präsidenten der USA im Jahr 1789 wurde Alexander Hamilton als Finanzminister in das Kabinett berufen. Wie auch andere Minister konnte er quasi auf einem weißen Blatt Papier die Strukturen und Leitlinien für sein Ministerium entwickeln.

Als erster Finanzminister hatte Alexander Hamilton deshalb grundlegenden Einfluss auf die Gestaltung des Ministeriums. Mit seiner sehr engagierten Art war er dann praktisch in alle größeren Themen involviert und hatte auch als Berater von George Washington einen enormen Einfluss.

Den Kern seiner Arbeit bildete die Erstellung von mehreren Berichten, die er vor den Kongress brachte, um die damals sehr rückständige Wirtschaft der Vereinigten Staaten anzukurbeln.

  • Report on Public Credit
  • Report on a National Bank
  • Report on the Mint
  • Report on Manufactures

Die Details der Arbeit von Alexander Hamilton als Finanzminister waren aber natürlich nicht unumstritten. Eine strukturelle Angriffsfläche für permanenten Widerspruch war, dass die Aufgaben des Finanzministeriums nicht in der Verfassung ausdekliniert waren.

First Bank of the United States

Die Gründung der „First Bank of the United States“ im Jahr 1791 gehörte zu den großen Errungenschaften von Alexander Hamilton. Die Einrichtung sollte zunächst vor allem beim Abbau der Schulden aus dem Unabhängigkeitskrieg helfen.

Als Vorbild diente die Bank of England. Zentrale Funktionen waren die Herausgabe von Banknoten sowie die sichere Aufbewahrung von Staatsgeldern. Als Anerkennung für diese Leistung ziert bis heute ein Bild von Alexander Hamilton den 10-Dollar-Schein.

10 Dollar-Schein
Alexander Hamilton auf dem 10-Dollar-Schein (gemeinfrei)

Die First Bank of the United States hatte jedoch auch nicht den vollen Funktionsumfang einer modernen Zentralbank. Beispielsweise regelte sie nicht die Geldpolitik und kontrollierte auch nicht die Privatbanken.

Ab März 1792 kam es auch begünstigt durch die Vergabe von Krediten durch die First Bank of the United States zu einer Vertrauenskrise in die Geldinstitute. Doch Alexander Hamilton erwies sich als ein geschickter Manager und konnte den Markt nach etwa zwei Monaten wieder stabilisieren.

Die Institutionalisierung der First Bank of the United States war jedoch sehr umstritten. Innerhalb der Regierung opponierte vor allem der damalige Außenminister Jefferson vehement, weil die Einrichtung nicht durch die Verfassung vorgesehen war.

Dieser Richtungsstreit in Bezug auf die Bank leistete einen wesentlichen Beitrag zur Herausbildung des Zweiparteiensystems in den Vereinigten Staaten. Während „Föderalisten“ wie Alexander Hamilton die Schaffung der Institution begrüßten, lehnten „Republikaner“ wie Jefferson und James Madison diese ab.

Großes Finale & Rücktritt

Am 01. Januar 1794 gab Alexander Hamilton bekannt, dass er vom Amt des Finanzministers zum Ende des Monats zurücktreten werde. Hintergrund waren wohl private Motive. Seine Frau hatte während seiner Abwesenheit eine Fehlgeburt erlitten.

Alexander Hamilton wollte jedoch nicht abtreten, ohne das größte Problem zu lösen: Der Schuldendienst verschlang zu diesem Zeitpunkt noch 55 % des Haushalts.

In einem politischen Gewaltmarsch legte er dem Kongress zum 19. Januar 1794 einen verbindlichen Plan zur Tilgung der Schulden innerhalb von 30 Jahren vor. Änderungsanträge konnte Alexander Hamilton zurückdrängen und das Papier wurde angenommen.

Politisches Leben außer Dienst

Aaron Burr 1802
Aaron Burr im Jahr 1802 gemalt von John Vanderlyn (gemeinfrei)

Frei von der Last eines Ministerpostens blieb Alexander Hamilton eine prägende Figur seiner Zeit. Er mischte sich in öffentliche Diskussionen ein und war darüber hinaus auch für Parteifreunde ein gefährlicher Strippenzieher im Hintergrund.

Vor allem der zweite Präsident John Adams sollte erhebliche Probleme mit Hamilton bekommen. Damit trug er wesentlich zur Spaltung der Föderalisten bei, was später den Wahlsieg des Republikaners Jefferson begünstigte.

Doch auch die Republikaner waren nicht sicher vor Alexander Hamilton. Jeffersons Vizepräsident Aaron Burr war eine der Personen, die er öffentlich besonders scharf angriff.

Aaron Burr verlor auch deshalb eine Wahl im Jahr 1804 um seine erneute Aufstellung als Kandidat für das Amt als Vizepräsident unter Thomas Jefferson. Zutiefst gekränkt forderte er Alexander Hamilton zum Duell auf.

Am 11. Juli 1804 stellte sich Hamilton, der bereits zuvor in Duellen angetreten war. Doch dieses mal wurde er durch einen Treffer in den Unterleib tödlich verwundet und starb am nächsten Tag.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

John Adams – Zweiter Präsident der USA

John Adams wurde am 30. Oktober 1735 in Massachusetts geboren und war einer der Gründerväter der USA. Unter George Washington war er der erste Vizepräsident und von 1797 bis 1801 der zweite Präsident der Vereinigten Staaten.

John Adams Portrait
John Adams (Asher B. Durand / gemeinfrei)

„Ich muss Politik und Krieg studieren damit meine Söhne vielleicht die Freiheit haben Mathematik oder Philosophie zu studieren.“

John Adams gehörte neben Thomas Jefferson und Benjamin Franklin bereits zu den Autoren der Unabhängigkeitserklärung. Darüber hinaus arbeitete er an der Verfassung von Massachusetts und zeigte enorme Qualitäten als weitsichtiger und strategischer Denker.

In seinen „Thoughts on Government“ erkannte John Adams beispielsweise bereits sehr früh die Gefahren für eine Demokratie durch Einkammersysteme. Auch hinsichtlich der Unabhängigkeit von Richtern setzte er Maßstäbe.

Seine Amtszeit als Präsident der USA war jedoch sehr von Konflikten mit oppositionellen Kräften geprägt. Außerdem handelte es sich bei den Vereinigten Staaten seiner Zeit um ein sehr rückständiges Land. Es gab nur eine Handvoll befahrbarer Straßen.

Außenpolitisch war John Adams mit einem unerklärten Krieg gegen Frankreich konfrontiert. Neben dem diplomatischen und handelspolitischen Schlagabtausch gab es auch Gefechte zur See.

Nach der ersten Amtszeit als Präsident hatte John Adams bei der Wahl im Jahr 1800 praktisch keine Chance. Er zog sich nach der Niederlage gegen Jefferson weitgehend ins Privatleben zurück und verstarb am 04. Juli 1826. Das war der 50. Jahrestag der Verkündung der Unabhängigkeitserklärung.

John Adams und Unabhängigkeitserklärung

Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges wollte Großbritannien ab 1763 die Staatskasse sanieren. Dafür wurden in den Kolonien die Abgaben und Steuern erhöht.

Das führte natürlich zu Spannungen. Am 16. Dezember 1773 kam es zu einer großen Protestaktion. Bei der Bosten Tea Party versenkten Demonstrationen mehr als dreihundert Kisten Tee der East India Company im Hafen von Bosten.

Unter dem Motto: „No taxation without representation“ formierte sich eine Unabhängigkeitsbewegung in den britischen Kolonien. Ab 1774 tagte ein Kontinentalkongress, der letztlich zur treibenden Kraft für die amerikanische Unabhängigkeitserklärung wurde.

Am 4. Juli 1776 erklärten die 13 britischen Kolonien in Nordamerika ihre Loslösung von Großbritannien und die Bildung eines souveränen Staatenbundes. Zu dieser Proklamation war es jedoch nicht von jetzt auf gleich und schon gar nicht ohne Widerspruch gekommen.

John Adams gehörte dabei neben Richard Henry Lee zu den treibenden Akteuren in der Vorgeschichte der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung.

Beginn des Unabhängigkeitskrieges

Mit den Gefechten von Lexington und Concord begann am 19. April 1775 der Unabhängigkeitskrieg gegen Großbritannien. Amerikanische Milizen unter dem Befehl von General William Heath drängten britische Regulars zurück und begannen wenige Tage später mit der Belagerung von Boston.

Der Krieg sollte dann bis 1783 andauern und mit dem unter Führung von John Adams verhandelten Frieden von Paris enden. Bis dahin bestimmte der Konflikt wesentliche Teile der Agenda.

Entstehung der Erklärung

Die Autoren der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung waren intellektuell sehr von den liberalen Theorien des 17. und 18. Jahrhunderts geprägt. In der Zeit vor der Loslösung von Großbritannien hatten in den 13 Kolonien auch die Whigs, die liberale Partei im britischen Parlament, den besseren Stand.

Konkret waren es politische Philosophen wie John Locke und John Milton, die den Unterbau der Diskurse prägten. Aber die Unabhängigkeitserklärung wurde inhaltlich auch mit Bezügen zu Gott begründet:

„Folgende Wahrheiten erachten wir als selbstverständlich: dass alle Menschen gleich geschaffen sind; dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet sind; dass dazu Leben, Freiheit und das Streben nach Glück gehören; dass zur Sicherung dieser Rechte Regierungen unter den Menschen eingerichtet werden, die ihre rechtmäßige Macht aus der Zustimmung der Regierten herleiten; dass, wenn irgendeine Regierungsform sich für diese Zwecke als schädlich erweist, es das Recht des Volkes ist, sie zu ändern oder abzuschaffen und eine neue Regierung einzusetzen und sie auf solchen Grundsätzen aufzubauen und ihre Gewalten in der Form zu organisieren, wie es zur Gewährleistung ihrer Sicherheit und ihres Glücks geboten zu sein scheint.“

Am 04. Juli 1776 nahm der Kontinentalkongress die Erklärung an. Der Tag wurde dann als der „Independence Day“ zum Nationalfeiertag und wird auch heute noch groß gefeiert.

Diplomat und Verfassungsrechtler

Erste Entsendung nach Frankreich

John Adams gehörte im Kontinentalkongress zu den außenpolitischen Vordenkern. Er wurde deshalb im November 1777 zum Botschafter für Frankreich gewählt und erhielt umfangreiche Vollmachten.

Aus Angst vor britischen Agenten stach John Adams eines Nachts im Februar 1778 sehr heimlich von Bosten aus in See. Dennoch wurde sein Schiff wenig später von einer englischen Fregatte gesichtet, die erst nach drei Tagen abgehängt werden konnte.

Als er in Versailles ankam, hatten Benjamin Franklin und Arthur Lee bereits ein Handelsabkommen abgeschlossen. Doch John Adams sollte vor allem für die Unterstützung durch die französische Marine im Unabhängigkeitskrieg werben.

Allerdings plante Ludwig XVI. zu diesem Zeitpunkt eine Invasion der britischen Hauptinsel. Doch auch in anderen Fragen stand seine diplomatische Mission unter einem schlechten Stern.

Der viel geselligere Benjamin Franklin kam bei den französischen Ansprechpartnern deutlich besser an. John Adams wurde dann gegen Ende des Jahres 1778 ohne Vorwarnung abberufen, ohne einen weiteren Posten zu erhalten. Diese Demütigung empfand er als schwere persönliche Niederlage.

Verfassung von Massachusetts

Im Herbst 1779 begann John Adams mit der Arbeit an einem Entwurf für die Verfassung von Massachusetts. Dabei erwies er sich erneut als ein brillanter Vordenker der modernen Demokratie:

  • Trennung von Legislative, Exekutive und Judikative
  • Zweikammersystem mit Checks and Balances
  • Rechtsprechung mit Normenkontrolle
  • Bildungsauftrag für die Regierung

Der Entwurf von John Adams wurde später zum Muster für die Verfassungen der meisten Bundesstaaten und auch der Bundesebene. Ein wesentlicher Punkt war dabei die Einführung der Ernennung von obersten Richtern auf Lebenszeit.

„Eine Regierung von Gesetzen, nicht von Männern.“

Entsendung in die Niederlande

Von 1780 bis 1782 war John Adams erneut in Europa auf diplomatischer Mission. Dieses mal war er in der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen und dort hauptsächlich in Amsterdam.

Sein Sohn John Quincy Adams, der sechste Präsident der USA, wurde in dieser Zeit nach Russland in das Reich von Katharina der Großen geschickt.

In den Niederlanden hatte man große Sympathien für den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Am 19. April 1782 erreichte John Adams dann schließlich die diplomatische Anerkennung der Vereinigten Staaten.

Darüber hinaus konnte er einen Handelsvertrag und einen hohen Kredit aushandeln. Im nachhinein bezeichnete John Adams die Ergebnisse aus der Zeit in den Niederlanden als seinen größten politischen Erfolg.

Friedensvertrag mit Großbritannien

Vertragstext Frieden von Paris 1783
John Adams unterzeichnete im Jahr 1783 den Frieden von Paris (gemeinfrei)

Im Oktober 1782 wurde John Adams zusammen mit Franklin und John Jay vom Kongress nach Paris entsandt. Gleich drei Gründungsväter der Vereinigten Staaten sollten einen Friedensvertrag mit Großbritannien verhandeln.

Eigentlich sah die schriftliche Order des Kongresses vor, dass man sich der Verhandlungsführung der Franzosen unterwerfen solle. Dazu gehörte selbst der Umgang mit der Loslösung von Großbritannien.

John Adams, Benjamin Franklin und John Jay waren jedoch nicht bereit, die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten im Zweifel für einen Kuhhandel zwischen Frankreich und Großbritannien zu opfern.

Einvernehmlich setzten sie sich in Paris über den politischen Auftrag aus der Heimat hinweg. Die Anerkennung der Unabhängigkeit der USA durch Großbritannien platzierten sie als unverhandelbare Bedingung im Vertragstext.

Die tatsächlich kritische Frage im Verlauf der Verhandlungen sollte sich dann auch in einem ganz anderen Themenfeld ergeben. Großbritannien wollte den USA nicht das „Recht“ auf Fischerei vor Neufundland zugestehen.

Man einigte sich schließlich darauf, dass die Amerikaner die „Freiheit“ haben, vor Neufundland zu fischen. Am 03. September 1783 konnte dann der Frieden von Paris unterzeichnet werden:

  • Artikel 1: Anerkennung der Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika.
  • Artikel 2: Grenzverlauf zwischen den Vereinigten Staaten und Britisch-Nordamerika.
  • Artikel 3: Fischerei rundum die Küste von Neufundland.
  • Artikel 4: Anerkennung von rechtsgültigen Privatschulden auf beiden Seiten.
  • Artikel 5: Unterstützung des amerikanischen Kongresses für die Rückerstattung von konfiszierten Gütern an britische Eigentümer.
  • Artikel 6: Verhinderung weiterer Konfiszierung von britischen Gütern durch den US-Kongress.
  • Artikel 7: Entlassung von Kriegsgefangenen und Rückgabe von militärischem Material.
  • Artikel 8: Immerwährender Zugriff für beide Parteien auf den Mississippi.
  • Artikel 9: Kompensationslose Rückgabe von Territorien, die nach dem Friedensschluss besetzt wurden.
  • Artikel 10: Ratifizierung des Friedens von Paris durch Großbritannien und die USA binnen sechs Monaten.

1785 wurde John Adams als Botschafter der USA nach London entsandt. Er lernte König George III. kennen und baute die amerikanische Botschaft am Grosvenor Square auf.

Weitere diplomatische Ziele wie der Abbau von verbliebenen britischen Truppen in Nordamerika oder verbesserte Handelsbeziehungen konnte er jedoch nicht mehr erreichen. Vielmehr wurde John Adams in London von politischen Entscheidern höflich ignoriert, aber dafür von der Presse sehr hässlich attackiert.

Vizepräsident von George Washington

Wahl zum Vizepräsidenten

John Adams kehrte 1788 nach neun Jahren in die Vereinigten Staaten zurück und wurde in Boston als Held der Revolution gegen Großbritannien empfangen. Für die anstehende Wahl des Präsidenten galt er als aussichtsreichster Kandidat auf den Posten als Vize.

John Adams formulierte jedoch nicht offen irgendwelche Ambitionen auf dieses Amt. Sein größter Konkurrent Alexander Hamilton tat dies allerdings auch nicht und konnte dann verdeckt intrigieren.

Letztlich wurde John Adams am 06. April 1789 zwar zum Vizepräsidenten der USA gewählt. Er bekam jedoch überraschend wenige Stimmen, was ihn sehr kränkte.

Funktion im politischen System

John Adams beschrieb die Vizepräsidentschaft als „das unbedeutendste Amt“ der Menschheitsgeschichte. Er hatte zwar beispielsweise den Vorsitz im Senat, konnte jedoch weder dort noch in der Öffentlichkeit groß Reden halten.

(Gilbert Charles Stuart / gemeinfrei)
George Washington gemalt von Gilbert Charles Stuart. (gemeinfrei)

Ihm fehlten schlicht auch die Befugnisse, um Entscheidungen zu fällen und deren Umsetzung zu realisieren. Diese institutionelle Schwäche prägt bis heute das Amt des Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten.

Im Gegensatz dazu ist beispielsweise der sogenannte „Vizekanzler“ einer deutschen Bundesregierung gemäß der politischen Konvention zugleich auch der Minister eines sehr einflussreichen Hauses wie dem Außenamt oder der Finanzen.

Vielleicht aus Langweile beschäftigte sich John Adams deswegen sehr mit Fragen des Protokolls. Damit handelte er sich jedoch den Vorwurf ein, während seiner Zeit als Diplomat in Europa zum Monarchisten geworden zu sein.

Diese Unterstellung wurde auch später massiv gegen ihn verwendet. Aus seiner Zeit als Vizepräsident unter George Washington ging John Adams deshalb schwer beschädigt hervor.

Rolle in der Regierung

Innerhalb der Regierung von George Washington pflegte John Adams einen pragmatischen Stil. Nur mit dem Außenminister Jefferson und dem Finanzminister Hamilton hatte er Differenzen.

John Adams als Vizepräsident
John Adams als Vizepräsident (gemeinfrei)

Die Dreiecksbeziehung war von zwei Konfliktlinien geprägt. Thomas Jefferson und Hamilton hatten starke regionale Bezüge, trennten sich jedoch bei dem jeweiligen Fokus auf ländliche und städtische Gebiete.

John Adams hingegen war vor allem Föderalist. Außerdem war er auch ein großer Anhänger von starken Institutionen.

Ein weiterer Streitpunkt war die Haltung zur Französischen Revolution, die am 05. Mai 1789 begonnen hatte. Der Außenminister Jefferson begrüßte die Erhebung der Bevölkerung gegen die Unterdrückung durch die Monarchie.

Der Verfassungsrechtler John Adams warnte dagegen schon Jahre zuvor in seinen „Thoughts on Government“ vor den grundsätzlichen Gefahren eines Einkammersystems wie es in Frankreich in der Frühphase der Revolution realisiert wurde.

Mit einem außerordentlich Maß an politischer Weitsicht erkannte John Adams, dass die Französische Revolution zu einer Gewaltherrschaft führen würde. Seine politischen Gegner hielten ihn jedoch verstärkt für einen Reaktionär.

Darüber hinaus hatte John Adams als Vizepräsident noch ein weiteres Problem: Der Regierungschef Washington galt als sakrosankt, so dass sich die Opposition voll seine Person einschoss.

Zweiter Präsident der Vereinigten Staaten

Als bekannt wurde, dass Washington kein drittes Mal zur Wahl als Präsident antreten würde, begann der Wettstreit zwischen den Hauptkonkurrenten John Adams und Jefferson. Obwohl keiner von beiden offen nach dem höchste Amt strebte, waren die Kampagnen schmutzig.

Wahlkampf gegen Jefferson

Vor allem die Haltung zur Französischen Revolution wurde für Attacken genutzt. Während die Anhänger von Thomas Jefferson teils sogar demonstrativ Jakobinermützen trugen, wurde John Adams als konterrevolutionärer Monarchist angegangen.

Thomas Jefferson um 1800
Thomas Jefferson um 1800 (Rembrandt Peale / gemeinfrei)

Erneut versuchte auch Alexander Hamilton im Hintergrund zu intrigieren. Er wollte Jefferson zwar auf jeden Fall verhindern, aber idealerweise auch den Außenseiter Thomas Pinckney zu einem überraschenden Sieger machen.

Zu diesem Zweck sollten die geneigten Wahlmänner im Electoral College ihre beiden Stimmen entsprechend auf John Adams und Pinckney verteilen. Das Manöver war jedoch am Ende nicht erfolgreich.

John Adams gewann die Wahl. Der 04. März 1797 war der Tag seiner offiziellen Amtseinführung. In einer präsidentiellen Manier rief er dann zur Kooperation der Parteien auf.

Außerdem übernahm John Adams weitgehend das Kabinett von Washington. Damit blieb sein größter Konkurrent Thomas Jefferson jedoch ebenfalls in der Regierung, was zu erheblichen Problemen führen sollte.

Denn drei weitere Minister gehörten eigentlich zum Flügel von Jefferson und arbeiteten auch gegen John Adams. Der Präsident selbst sollte deshalb häufig ohne Rücksicht auf sein Kabinett entscheiden.

Dies verstärkte die Entfremdung zwischen Adams und seinem Führungspersonal. Obwohl die personelle Kontinuität den politischen Apparat professionalisieren und stärken sollte, hatte dieser Ansatz einen gegenteiligen Effekt.

Quasi-Krieg gegen Frankreich

Die Regierungszeit von John Adams begann mit einem Paukenschlag. Das Direktorium der Französischen Revolution interpretierte einen Vertrag zwischen Großbritannien und den USA als feindseliges Bündnis. Zunächst wurde der amerikanische Botschafter in Paris des Landes verwiesen.

USS Constitution Foto
USS Constitution im Jahr 1997 (Todd Stevens / gemeinfrei)

Frankreich eröffnete anschließend einen unerklärten Seekrieg und begann mit Kaperfahrten in der Karibik. Dabei wurden amerikanische und britische Handelsschiffe aufgebracht.

Ein Freibeuter drang sogar in den Hafen von Charleston ein und versenkten dort ein britisches Handelsschiff.

Dann forderten französische Diplomaten im Rahmen der zunächst geheimen XYZ-Affäre einen enormen Tribut für Friedensverhandlungen und auch persönliche Bestechungsgelder.

Als John Adams die XYZ-Affäre öffentlich machte, löste dies eine Welle der Empörung in den USA aus und der Präsident erreichte den Zenit seiner politischen Beliebtheit.

In der Folge wurden Geldern zum Ausbau der US Navy gesammelt. 1797 genehmigte das Parlament den Bau von zwölf Kriegsschiffen.

Die USS Constitution war dann besonders erfolgreich. Das Schiff existiert auch heute noch. Sie ist das älteste noch seetaugliche Kriegsschiff und nach der HMS Victory von Admiral Horatio Nelson das zweitälteste noch in Dienst stehende.

Entgegen der Erwartung griff jedoch auch John Adams nicht zur offiziellen Kriegserklärung. Dies brachte ihm dann die vehemente Opposition der „Erzföderalisten“ ein, die ein Ende der Diplomatie forderten. Der Präsident blieb jedoch bei seiner Entscheidung.

„Groß ist die Schuld eines unnötigen Krieges.“

Ab dem 10. November 1799 begann dann auch die Herrschaft von Napoleon Bonaparte als erster Konsul. Eine amerikanische Delegation war fortan wieder Willkommen in Paris. Der Quasi-Krieg gegen Frankreich war damit militärisch überstanden.

Rebellion von John Fries

Der Quasi-Krieg gegen Frankreich wirkte innenpolitisch jedoch nach. Im Angesicht der Bedrohung hatte der Kongress nämlich die Erhebung von direkten Steuern eingeführt.

Dies führte zu Widerständen, vor allem unter ehemals deutschen Siedlern in Pennsylvania. Ab dem Januar 1799 kam es zu ersten Übergriffen auf Steuerbeamte.

Daraufhin griffen die US Marshals zur Unterstützung ein. Diese wurden dann von einer etwa 150 Mann starken Miliz unter John Fries eingezingelt.

Wiederum brach der Konflikt zwischen den politischen Lagern auf: Die einen begrüßten den Widerstand gegen die Staatsgewalt, die anderen sahen die Aktion als den Beginn eines Bauernaufstandes.

John Adams erließ in der Folge den Eventual Army Act, womit kurzfristig ein Heer des Bundes ausgehoben werden konnte. Das befeuerte die Spannungen jedoch noch weiter.

John Fries sowie 60 weitere Beteiligte wurden verhaftet. Es folgte eine Anklage wegen Hochverrats und die Verurteilung zum Tod.

John Adams begnadigte die Verurteilten jedoch. Aber auch damit hatte er kein Glück. Das Zeichen der Aussöhnung entfremdete ihn von der eigenen Gefolgschaft.

Wahlniederlage gegen Jefferson

Bei der Wahl zum Präsidenten im Jahr 1800 war John Adams chancenlos gegen seinen Kontrahenten Thomas Jefferson. Die fortwährende Rufschädigung und auch erneute Intrigen von Hamilton zeigten ihre Wirkung.

Entschieden wurde das Rennen um die Stimmen der Wahlmänner durch den Wechsel von New York und Pennsylvania zu den Republikanern. Am 04. März 1801 verließ John Adams das Weiße Haus und zog sich ins Privatleben zurück.

Im Jahr 1824 erlebte er im Alter von fast 90 Jahren noch die Wahl seines Sohnes John Quincy Adams zum sechsten Präsidenten der USA. Am 50. Jahrestag der Verkündung der Unabhängigkeitserklärung verstarb der große Staatsmann im hohen Alter.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

August der Starke – Kurfürst von Sachsen

August der Starke wurde am 12. Mai 1670 in Dresden geboren. Er stammte aus dem Haus Wettin, einem der ältesten Geschlechter des deutschen Adels.

August der Starke
August der Starke im Jahr 1718 gemalt von Henryk Rodakowski. (gemeinfrei)

Ab dem 27. April 1694 war er als Friedrich August I. der Kurfürst von Sachsen und entwickelte sich zu einer schillernden Figur des Barock. Besonders bekannt wurde er für seine Bauwerke wie dem Dresdener Zwinger.

„Die Fürsten schaffen sich Unsterblichkeit durch ihre Bauten.“

Darüber hinaus pflegte August der Starke einen exzessiven Lebensstil und hatte zahllose Mätressen. 354 Kinder sollen aus seinen Leidenschaften entstanden sein, offiziell anerkannt waren acht.

Daraus entwickelte August der Starke eine enge Freundschaft mit Peter dem Großen. Die beiden stürzten sich gemeinsam in den Großen Nordischen Krieg, um die Vorherrschaft von Schweden im Ostsee-Raum zu brechen.

Außerdem bemühte sich August der Starke um die Krone über das Königreich Polen und das Großherzogtum Litauen. Er ließ sich seine Ambitionen 39 Millionen Reichstaler kosten und wurde am 15. September 1697 in Warschau gekrönt.

Friedrich August aus dem Haus Wettin

August der Starke war ein Vertreter der albertinischen Linie des Hauses Wettin. Die Wettiner gehören zu den ältesten Geschlechtern des deutschen Hochadels und haben ihre Stammburg in der Nähe von Halle.

Wie sonst noch nur die Welfen und die Reginaren sind die Wettiner bereits aus einer Zeit vor der ersten Jahrtausendwende nachweisbar und existieren bis heute. Der älteste bekannte Wettiner war Dietrich I. aus dem 10. Jahrhundert, den zeitgenössische der Chronist Thietmar von Merseburg erwähnte.

Gesicherte Erkenntnisse gibt es jedoch erst zu dessen Sohn Dido I., der über die Grafschaft Hassegau herrschte und sich an einer Rebellion gegen Kaiser Otto II. beteiligte.

Im Zuge der Leipziger Teilung von 1485 entstanden mit den Albertinern und den Ernestinern die beiden späteren Hauptlinien des Hauses Wettin. In Deutschland herrschten Wettiner dann bis 1918. Verwandtschaften bestehen zum britischen und dem belgischen Königshaus.

August der Starke ließ sich von so schnöden Dingen wie einer Quellenlage jedoch nicht weiter beeindrucken: Er bezog seine Abstammung vorzugsweise auf Widukind, den legendären Feind von Karl dem Großen.

Jugendjahre und Ausbildung

August der Starke war der zweite Sohn von Herzog Johann Georg III. von Sachsen und Prinzessin Anna Sophie von Dänemark und Norwegen. Er wurde am 02. Mai 1670 geboren und erlebte bereits als Kind die prächtige Hofhaltung seiner Dynastie.

August der Starke erhielt entsprechend eine standesgemäße Ausbildung. Diese umfasste beispielsweise Mathematik, Militärwesen, Musik, Sprachen, Theologie oder auch die Geschichte der großen Häuser.

Mit 16 Jahren hatte er seine erste Affäre und zwar mit einer Hofdame namens Marie Elisabeth. Am 19. Mai 1687 startete er seine Kavalierstour zu den großen Höfen in Europa, die auf drei Jahre angelegt war.

Eine solche auch als Grand Tour bezeichnete Reise war seinerzeit eine gesellschaftliche Konvention zur Einführung von Söhnen des Hochadels in die gehobene Gesellschaft.

1690 erkrankte August der Starke an den Pocken. Die Krankheit endete häufig mit dem Tod, der junge Mann überlebte jedoch dank seiner starken Konstitution.

In den folgenden Jahren hielt sich August der Starke am Hof von Kaiser Leopold I. in Wien auf und beteiligte sich an einigen Kriegen der Österreicher.

  • Pfälzischer Erbfolgekrieg
  • Feldzug gegen die Spanischen Niederlande
  • Feldzug gegen Ungarn

Nachfolger des älteren Bruders

Insgesamt hatte August der Starke eine sehr entspannte Jugend. Als Zweitgeborener war er nicht für die Arbeit als Regierungschef vorgesehen und konnte sich voll auf sein privilegiertes Leben konzentrieren.

Am 27. April 1694 starb jedoch sein älterer Bruder Johann Georg IV. an den Pocken, mit denen er sich bei seiner Mätresse Magdalena Sibylla von Neitschütz angesteckt hatte.

Weil der ältere Bruder keine legitime Söhne hinterließ, wurde August der Starke plötzlich zum regierenden Kurfürsten von Sachsen. Er kehrte deshalb umgehend vom Wiener Hof in die Heimat zurück und übernahm die Geschäfte.

August der Starke als Herrscher

Zu Beginn seiner Herrschaft reiste August der Starke zunächst durch die großen Städte seines Reiches und der Adel sowie Vertreter der Stände leisteten den Treueeid. Seine Regierung sollte jedoch von einem fundamentalen Konflikt geprägt werden.

Während August der Starke einen absoluten Herrschaftsanspruch vertrat, war die Geschichte bereits weiter fortgeschritten: Der niedere Adel und die Stände hatten sich bereits Rechte erkämpft und das Kurfürstentum in ein konstitutionelles Korsett gedrängt.

Die Herrschaft von August dem Starken war deshalb von wiederholten Attacken auf die Strukturen des politischen Systems geprägt. Federführend war dabei häufig sein Vertrauter und wichtigster Berater: der Reichsgraf von Flemming.

Merkantilistische Reformen

Noch im Jahr seines Regierungsantritts begann August der Starke mit einer Reform des Finanzwesen und der Steuererhebung. Zunächst wurden alle Vermögenswerte, Einkünfte und Ausgaben in einem einheitlichen Schema erfasst.

Reichsgraf von Flemming Portrait
Jacob Heinrich Reichsgraf von Flemming um 1720 (gemeinfrei)

Vor allem wollte August der Starke jedoch die Mitsprache der Stände bei der Erhebung von Steuern soweit wie möglich aushebeln. Er führte deshalb Abgaben auf den Verbrauch von Gütern beziehungsweise Binnenzölle ein.

1703 gelang August dem Starken sogar die Einführung einer obersten Steuerbehörde. Später kam noch eine Revisionsbehörde hinzu, die die Finanzen in seinem Sinn kontrollierte.

Diese Eingriffe waren jedoch nicht ausschließlich rückwärtsgewandt. Beispielsweise wurden die Bücher des kurfürstlichen Hofes und des Staates getrennt. Die sächsische Wirtschaft wurde dann gezielt nach merkantilistischen Prinzipien gefördert.

Das heißt vor allem, dass man so viele Güter wie möglich innerhalb des Binnenmarktes produzieren wollte, um dann eine positive Außenhandelsbilanz zu erzielen: August der Starke machte Sachsen zur Exportnation.

Zu seinen großen Errungenschaften zählte:

  • Gründung der ersten deutschen Staatsbank
  • Gründung einer Landeslotterie
  • Landesvermessung und Postreform
  • Gründung der Meissener Porzellanmanufaktur

Erwerb von Polen-Litauen

Am 17. Juni 1696 starb mit Johann III. Sobieski der König von Polen und Großfürst von Litauen. Er war den Zeitgenossen darüber hinaus als Retter Wiens während der Zweiten Türkenbelagerung ein Begriff.

Die polnische Wahlmonarchie sah nach seinem Tod jedoch nicht automatisch die Thronfolge durch seinen Sohn vor. Für August den Starken bot sich damit die Gelegenheit, seinen Rang vom Kurfürsten zum König aufzuwerten und natürlich neue Gebiete und Absatzmärkte unter seine Kontrolle zu bekommen.

Wappen Polen-Litauen
Wappen von Polen-Litauen zur Zeit der Wettiner (Avalokitesvara / CC-BY-SA 3.0)

Um einer Intervention durch Österreich vorzubeugen, verliefen die Verhandlungen von August dem Starken mit dem polnischen Adel geheim. Er schmierte die Gespräche mit angeblich etwa 39 Millionen Reichstalern.

Ein Reichstaler war damals vor allem eine Rechengröße und entsprach gegen Ende des 17. Jahrhunderts grob etwa 19,5 g Silber. Umgerechnet auf heutige Preise wären das Bestechungsgelder in Höhe von weit mehr als 400 Millionen Euro. Neben solche liquiden Mitteln wurden aber vor allem auch noch zahlreiche Ländereien vergeben.

Es gab aber noch ein weiteres sehr heikles Detail: Sachsen war seit Martin Luther die Wiege des Protestantismus und Polen traditionell sehr katholisch geprägt.

August der Starke konvertierte deshalb, was ein halbes Jahrhundert nach dem 30-jährigen Krieg immer noch denkbar kritisch war. Seine Reputation in Sachsen wurde dadurch nachhaltig beschädigt und das Kurfürstentum verlor seine Vorreiterrolle unter den protestantischen Staaten im Heiligen Römischen Reich an Preußen.

Dennoch konnte August der Starke anfangs nur etwa ein Viertel der Stimmen auf seine Person vereinigen. Sein Gesandter, der Reichsgraf von Flemming, bediente sich deshalb eines besonderen Tricks.

Er brachte immer weitere Kandidaten ins Spiel, bis sich die Stimmen der Wahlberechtigten so ungünstig verteilten, dass das Viertel für August den Starken zur relativen Mehrheit wurde. Der Coup war erfolgreich. Am 15. September 1697 wurde dem konvertierten Kurfürsten von Sachsen in Warschau die polnische Krone aufs Haupt gesetzt.

August der Starke hatte in Polen-Litauen jedoch keinen besonders festen Stand. Im Laufe des Großen Nordischen Krieges musste er den Thron sogar zeitweise räumen.

Großer Nordischer Krieg

Die exzessive Hofhaltung und der progressive Absolutismus von August dem Starken waren seiner Zeit in Europa weit verbreitet. Als lebende Partylegende fand er in Peter dem Großen einen wahren Bruder im Geiste.

Karte Großer Nordischer Krieg
Karte des Großen Nordischen Krieges mit den Feldzügen von 1700 bis 1709 (S. Bollmann / CC-BY-SA 3.0)

Man weiß nicht, wieviel Wein im Spiel war, aber die beiden Monarchen heckten schon bald einen grandiosen Plan aus: Mit vereinten Kräften wollte man die Dominanz der Schweden im Ostsee-Raum brechen. Von dem Vorhaben ließ sich dann auch der dänische-norwegische König überzeugen.

Schweden war damit eingekreist. Auch der Zeitpunkt schien ideal, weil auf dem Thron in Stockholm mit Karl XII. ein Teenager saß. Ab Februar 1700 griffen dann Dänemark-Norwegen, Sachsen-Polen sowie Russland gemeinsam die Schweden an.

Der junge Karl XII. erwies sich jedoch als ein sehr guter Feldherr. Darüber hinaus war die schwedische Armee dank der Reformen von Gustav II. Adolf immer noch eine hervorragende Streitkraft.

Die Truppen von August dem Starken erlitten im Mai im Gefecht bei Jungfernhof ihre erste große Niederlage. Die gesamte Frühphase des Großen Nordischen Krieges verlief dann so unglücklich, dass Dänemark-Norwegen noch 1700 aus dem Konflikt austrat.

Zu Beginn des darauffolgenden Jahres begann die Gegenoffensive der Schweden, die primär auf die Territorien von August dem Starken zielte. Dessen Vorbereitungen zur Verteidigung litten jedoch sehr unter dem Mangel an Rückhalt für seine Herrschaft in Polen-Litauen.

Es begann eine fünfjährige Phase, in der Karl XII. alles daran setzte, August den Starken zu neutralisieren. Im Spätsommer des Jahres 1706 besetzten die Schweden schließlich das Kurfürstentum Sachsen.

Im Altranstädter Frieden gab August der Starke schließlich klein bei und löste sich aus der Allianz mit Russland. Er verzichtete „für immer“ auf Polen-Litauen.

Aber nun hatten sich die Schweden zu weit aus dem Fenster gelehnt. Eine derartige Einmischung in die Angelegenheiten des Heiligen Römischen Reiches hatte zur Folge, dass der in Warschau installierte Marionetten-König Stanislaus Leszczyński auch nicht zu halten war.

Nach der schweren Niederlage von Karl XII. in der Schlacht bei Poltawa gegen russische Truppen im Juni 1709 kündigte August der Starke die Bedingungen des Altranstädter Friedens. Der polnische Adel erkannte ihn wieder als König an und seine Herrschaft wurde wiederhergestellt.

Dresdner Barock in „Elbflorenz“

Auch wenn die politische Herrschaft von August dem Starke sicherlich erzählenswert ist, kennt man ihn bis heute vor allem für seine opulente Hofhaltung und exzessive Lebensführung. Gerade seine körperliche Kraft stellte er gerne demonstrativ zu Schau.

Den Beinamen „der Starke“ erhielt er, weil er ein Hufeisen mit bloßen Händen zerbrach. Die Stücke stellte er anschließend in der Kunstkammer aus.

Der Beginn seiner Herrschaft in Sachsen gilt auch als Anfang des Augusteischen Barocks. Seine Bauten in Dresden kannten nur eine Grenze: die Stadtmauer, eine Befestigung, die man nach den noch relativ frischen Erinnerungen aus dem 30-jährigen Krieg dann doch lieber erhalten wollte.

August der Starke entsandte aber sogar seinen federführenden Landesarchitekten Matthäus Daniel Pöppelmann in die großen europäischen Metropolen, um sich für die Erschaffung des Dresdner Zwingers und weitere Bauten inspirieren zu lassen.

Diese kulturelle Hochphase des „Augusteischen Zeitalters“ endete erst lange nach Tod von August dem Starken im Jahr 1756, als Friedrich der Große zu Beginn des Siebenjährigen Krieges in Sachsen einmarschierte.

Schloss Moritzburg

Moritzburg liegt unweit nördlich von Dresden und bot den Kurfürsten von Sachsen bereits seit dem 16. Jahrhundert ein kleines Jagdschloss auf einer künstlichen Insel. Ab 1703 ließ August der Starke die damals schon prächtige Anlage noch weiter ausbauen.

Schloss Moritzburg
Schloss Moritzburg (gemeinfrei)

Schloss Moritzburg bot dann 200 Räume für die fürstliche Familie, Gäste und natürlich das Personal. Dazu gehören auch vier doppelgeschossige Prunksäle.

Das übergeordnete Motto des Barockschloss war natürlich die Jagd. Bis heute findet sich dort eine der weltweit größten Sammlungen von insgesamt 71 Rothirschgeweihen.

Das Prunkstück ist das über 10.000 Jahre alte Geweih eines Riesenhirsches, das wohl von der Krim stammt. Es handelt sich dabei um ein Geschenk von Peter dem Großen für August den Starken.

Ein weiteres Highlight ist das Prunkbett, welches August der Starke ursprünglich für das Japanische Palais in der Inneren Neustadt von Dresden angeschafft hatte und dann erst später nach Schloss Moritzburg kam. Dafür wurden ungefähr eine Millionen Federn von Pfauen, Edelhühnern und Fasanen verarbeitet.

Auch die umliegenden Parkanlagen waren voll auf die Lebensführung eines barocken Fürsten ausgelegt. Es wurden Achsen und Schneisen für die Jagd gezogen sowie kleine „Kavaliershäuschen“ für das Zwischenmenschliche errichtet.

Mit Hubertusburg ließ August der Starke ab 1721 ein weiteres Jagdschloss neu errichten. Dort widmete man sich der Pferdezucht und verfügte dafür über 240 Stände.

Dann gab es auch noch das Schloss Pillnitz. Ein Wasserpalais an der Elbe, dessen erste Bauphase unter der Leitung von Pöppelmann ebenfalls im Jahr 1721 begann.

Dresdner Zwinger

Der Dresdner Zwinger entstand ab 1709 als „Gesamtkunstwerk“ aus Architektur, Plastiken und Malerei. August der Starke ließ dafür zunächst eine Orangerie mit einer umschließenden Gartenanlage errichten.

Dresdner Zwinger
Dresdner Zwinger (gemeinfrei)

Anschließend wurde dieser Bereich von einer barocken Mauer ergeben, so dass bildlich ein „Zwinger“ entstand. Der Begriff steht eigentlich für eine mittelalterliche Fortifikation, bei der man offene Räume zwischen den Mauern einer Burg zur Verteidigung nutzte.

Ein solcher Zwinger war sehr vorteilhaft für eine Burg: Sobald die äußere Mauer gefallen war, konnte der Angreifer zwar vordringen. Man konnte in dem Zwischenraum bis zur nächsten Mauer jedoch nur noch schwer manövrieren und war zugleich relativ schutzlos den Verteidigern ausgesetzt. Die Rede vom Dresdner Zwinger war jedoch rein bildlich gemeint, weil die Anlage keinen wehrtechnischen Vorteil bot.

Doch so eindrucksvoll der Dresdner Zwinger auch heute noch ist, zu Zeiten von August dem Starken muss er eine kolossale Wirkung gehabt haben. Das Stadtbild war damals noch von Holzbauten geprägt und die barocke Anlage in Stein war deshalb schon in materieller Hinsicht ein großer Wurf.

Mätressen und Kinder

August der Starke heiratete bereits am 20. Januar 1693 mit Christiane Eberhardine die Prinzessin von Brandenburg-Bayreuth aus dem Haus der Hohenzollern. Aus der Ehe ging ein Kind hervor.

Gräfin von Cosel Portrait
Anna Constantia Gräfin von Cosel im Jahr 1705 (gemeinfrei)

August der Starke hatte jedoch zahllose Mätressen. Laut der Schwester von Friedrich dem Großen gingen aus diesen amourösen Abenteuern 354 Kinder hervor.

Die Zahl dürfte übertrieben sein, aber dennoch erkannte August der Starke acht uneheliche Kinder aus seinen Affären offiziell an. Besonderen Eindruck hinterließ ab 1704 eine gewisse Anna Constantia, besser bekannt als die Gräfin von Cosel.

Die Liebhaberin wusste ihre Reize zu verwerten. August der Starke machte ihr große Geschenke und viele Versprechungen, darunter eben auch die Erhebung der Mätresse zur Gräfin.

Doch die Gräfin von Cosel war auch sehr eifersüchtig und duldete keine weiteren Mätressen neben sich. 1713 verbannte sie August der Starke schließlich von seinem Hof auf sein Schloss Pillnitz.

Aber die Gräfin von Cosel fand sich nicht mit diesem Exil ab. Sie wollte ein einstmals schriftlich gegebenes Eheversprechen von August dem Starken einfordern. Dafür landete sie im Arrest und lebte dann noch 48 Jahre lang bis zu ihrem Tod auf Burg Stolpen.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Kaiserin Katharina II. „die Große“

Die spätere Kaiserin Katharina die Große wurde am 02. Mai 1729 in Stettin als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst geboren. Sie war die Tochter eines preußischen Fürsten aus einer eher unbedeutenden Linie der Askanier.

„Ich war nie eine Schönheit.“

Ihre ehrgeizige Mutter strebte eine Hochzeit mit einer großen Dynastie an. Dafür ließ sie von der jungen Prinzessin ein geschöntes Portrait malen.

Katharina die Große
Katharina die Große um 1780 gemalt von einem Nachahmer von Giovanni Battista Lampi. (gemeinfrei)

Die russische Kaiserin Elisabeth I. fand Gefallen an dem Bild des damals erst 15 Jahre alten Mädchens. Daraufhin wurde eine Ehe mit dem Sohn und Thronfolger Peter III. arrangiert.

Am Hof angekommen, setzte Prinzessin Sophie sofort alles dran, russischer als alle Russen zu werden. Sie lernte nachts die Sprache, was ihr enorme Sympathien einbrachte. Zur Hochzeit änderte sie ihren Rufnamen in „Katharina“, was im damaligen Kontext eine sehr charmante Verneigung vor ihrem neuen Umfeld war.

Nur das Verhältnis zu Peter III. blieb stets unterkühlt und die Ehe acht Jahre lang kinderlos. Statt das Bett zu teilen, ließ der Thronfolger seine Frau nachts lieber vor der Tür als uniformierte Wache stehen.

Nachdem Peter III. zum Kaiser von Russland wurde, drohte Katharina die Verbannung oder Schlimmeres. Die energische Dame griff erneut zur Uniform und konnte mit Hilfe ihres Liebhabers Grigori Orlow zunächst die Garde und schließlich das gesamte Militär auf ihre Seite ziehen.

Katharina die Große putschte gegen ihren Ehemann und der Staatsstreich gelang. Sie wurde Alleinherrscherin und Peter III. ermordet.

Als Kaiserin entwickelte sich Katharina die Große zu einer ambivalenten Figur. Einerseits präsentierte sie sich sehr geschickt als fürsorgende „Mutter von Russland“ und schuf kulturelle Highlights wie die Ermitage in St. Petersburg.

Ihr offizielles Vorbild war Peter der Große und auch sie wollte als innovative und aufgeklärte Monarchin gelten. Exemplarisch kann man den Wechsel von über 800 Briefen mit dem Philosophen Voltaire und ihre Kontakte zu Diderot nennen.

Aber andererseits bestätigte Katharina die Große für ihren autokratischen Machterhalt beispielsweise auch die gesetzliche Leibeigenschaft zu Gunsten des Adels. Sie hatte mit massiven Unruhen und sogar Aufständen zu kämpfen.

Sophie – Prinzessin von Anhalt-Zerbst

Das Fürstentum von Anhalt-Zerbst entstand 1396 und wurde von einer Nebenlinie der Askanier regiert. Das ist ein bis heute existierendes Geschlecht aus dem sächsischen Hochadel, deren ältester bekannter Vertreter ein Graf aus dem 10. Jahrhundert war.

Die Prinzessin Sophie war eine Tochter von Christian August, der als relativ armer Fürst im preußischen Militär ein Zubrot verdienen musste. Er arbeitete sich jedoch sehr erfolgreich von einem kleinen Posten in der Garde hoch.

„Mein Vater, den ich weniger häufig sah, hielt mich für einen Engel.“

Der Vater der späteren Kaiserin von Russland war dann beispielsweise am Spanischen Erbfolgekrieg in den Niederlanden dabei. Später wurde er als Ritter in den Schwarzen Adlerorden aufgenommen, die höchste Vereinigung dieser Art in Preußen.

Elisabeth I. von Russland
Kaiserin Elisabeth I. von Russland im Jahr 1760 gemalt von Charles André van Loo. (gemeinfrei)

Am 16. Mai 1742 wurde Christian August von König Friedrich dem Großen sogar zum Generalfeldmarschall ernannt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatten die von Anhalt-Zerbst einen guten Draht zu den Hohenzollern.

Für die netzwerkende Mutter der Prinzessin war das eine Steilvorlage. Sie versuchte deshalb eine besonders vorteilhafte Ehe für die Tochter zu verhandeln.

Neben der guten Beziehung zum König von Preußen war ein verwandtschaftlicher Draht zu Kaiserin Elisabeth I. von Russland sehr praktisch.

Die Kaiserin war nicht nur eine Verwandte, sondern auch die Mutter des russischen Thronfolgers. Dieser Großfürst Peter Fjodorowitsch, besser bekannt als Peter III., war wiederum ein Cousin zweiten Grades der jungen Sophie.

Vermählung mit Großfürst Peter III.

Im Jahr 1743 wurde die Ehe zwischen der Prinzessin Sophie von Anhalt-Zerbst und dem Thronfolger vereinbart. Auf dem Weg nach Russland machte das junge Mädchen noch Halt in Berlin und lernte Friedrich den Großen persönlich kennen.

Katharina die Große
Portrait von Katharina der Großen aus dem Jahr 1745 gemalt von Louis Karavak. (gemeinfrei)

Mit 14 Jahren kam sie im Januar 1744 an und bemühte sich sofort und sehr aktiv um ihre Integration in das neue Umfeld. Besondere Anerkennung erwarb sie sich durch das nächtliche Erlernen der Sprache.

Schon bald konnte die charmante junge Dame auf russisch parlieren und erwarb sich große Sympathien. Zu ihrer Hochzeit mit Peter III. konvertierte sie zum orthodoxen Glauben und firmierte fortan unter dem Namen „Katharina“.

Der neue Vorname war eine schwungvolle und vielschichtige Anspielung auf eine bedeutende Namensschwester: Kaiserin Katharina I. war selbst nämlich ebenfalls nicht aus Russland gekommen, sondern war wie die nun vormalige Sophie von Anhalt-Zerbst ursprünglich eine Ausländerin.

Eine weitere Parallele war, dass Katharina I. ebenfalls aus einem sehr viel niedrigeren Stand kam: Dafür war sie aber die große Liebe von Peter dem Großen und nebenbei auch die Mutter der damals regierenden Kaiserin Elisabeth.

Nach dem Tod von Peter I. im Februar 1725 regierte Katharina I. noch weitere zwei Jahre. Zwei Jahrzehnte später war sie deshalb natürlich vielen Menschen noch im Gedächtnis. Insofern war diese Namensänderung von Sophie zu Katharina in symbolischer Hinsicht enorm aufgeladen.

Damit endeten jedoch die Gemeinsamkeiten. Auf Katharina II. wartete zunächst kein erfülltes Leben. Die Eheleute konnten sich gegenseitig nicht abhaben. Es wird bezweifelt, dass der Bund jemals auch im Schlafgemach geschlossen wurde.

Affäre mit Sergei Saltykow

Für Katharina die Große müssen die erste Jahre am russischen Hof sehr langweilig gewesen sein. Der goldene Käfig bot zwar viele Abwechselungen: Sie nahm sehr rege an sozialen Veranstaltungen teil, knüpfte Kontakt und beschäftigte sich intensiv mit politischer Philosophie.

Aber die junge Frau stand unter der strengen Beobachtung durch ihre Schwiegermutter. Da sie mit ihrem Mann nicht in einer ehelichen Umarmung zusammenfand, fehlten die mütterlichen Aufgaben.

Darüber hinaus fehlte dem Reich nach langen Ehejahren immer noch eine Erbe, was für die damalige Großfürstin Katharina II. wahrscheinlich sehr unangenehm war. Ob sie dann im Laufe der Zeit einfach nur eine längere Leine bekam oder gezielt verführt wurde, ist bis heute ein Teil der Legenden.

Der attraktive Graf Sergei Saltykow fand jedoch schließlich einen Weg in die nächste Nähe zur Großfürstin. Am 01. Oktober 1754 kam Paul I. auf die Welt und wurde zumindest offiziell auch von Peter III. als legitimer Nachfolger anerkannt.

Affäre mit Stanislaus Poniatowski

Mit dem polnischen Gesandten Stanislaus Poniatowski ließ Katharina die Große einen weiteren Mann für viele Jahre in ihre Gemächer. Es handelte es sich bei dieser Person um einen der wichtigsten Aufklärer seiner Zeit.

Stanislaus Poniatowski
Stanislaus II. August Poniatowski gemalt von Marcello Bacciarelli im Jahr 1793. (gemeinfrei)

Neben der privaten Beziehung entwickelte sich aus dem Kontakt auch ein politisches Bündnis. Katharina die Große stützte den Edelmann und trug zu dessen Wahl zum König von Polen und Großfürsten von Litauen im Jahr 1764 bei.

Doch auch in diesem Verhältnis sollte sich noch die realpolitische Distanz der späteren Kaiserin von Russland zu den Idealen der Aufklärung zeigen.

Sie torpedierte seine späteren Versuche einer Überwindung der gesellschaftlichen Spannungen und beteiligte sich an der Spaltung von Polen im Jahr 1772.

Stanislaus Poniatowski gab seine philosophischen Ambitionen jedoch keinesfalls auf. Am 03. Mai 1791 ließ er vom polnischen Parlament die erste aufgeklärte Verfassung Europas mit einer Gewaltenteilung von Exekutive und Legislative verabschieden.

Coup d’Etat – der Staatsstreich von 1762

Ob Katharina die Große den späteren Staatsstreich gegen ihren Ehemann von langer Hand geplant hatte, ist unbekannt. Klar ist jedoch, dass sie beginnend mit ihrer engagierten Integration in das höfische Umfeld über viele Jahre hinweg die notwendigen Voraussetzungen schuf.

Affäre mit Grigori Orlow

Graf Grigori Orlow war ein sehr attraktiver Mann, der als russischer Offizier im Siebenjährigen Krieg kämpfte. Nach einer Verwundung in der Schlacht von Zorndorf am 25. August 1758 wechselte er zur Garde.

Großfürstin Katharina II.
Großfürstin Katharina II. gemalt von Alexei Antropow vor dem Jahr 1762. (gemeinfrei)

Er fiel Katharina der Großen ins Auge und sie machte ihn zu ihrem neuen Liebhaber. Jenseits seines privaten Engagements für das Wohlbefinden der damaligen Großfürstin sollte Grigori Orlow zu einer Schlüsselfigur bei ihrem Aufstieg zur Kaiserin von Russland werden.

Denn auch sein Bruder Alexei Orlow war ein Offizier der Garde. Gemeinsam konnten sie später den entscheidenden Einfluss auf die kaiserlichen Wachen und in dieser Dynamik auf das ganze Militär ausüben.

Darüber hinaus sollte Grigori Orlow zeitlebens ein Verehrer von Katharina der Großen bleiben. Während der Moskauer Pestrevolte von 1771 erwies er sich erneut als entscheidende Stütze ihrer Herrschaft. Er schlug den Aufstand nieder, reorganisierte das Gesundheitswesen und wurde dafür hoch dekoriert.

Putsch gegen den Ehemann

Am 05. Januar 1762 starb Elisabeth I. sehr überraschend. Dann machte Peter III. bereits seinen ersten schweren Fehler: Er alberte während der Trauerzeit für seine Mutter öffentlich herum, was ihm persönlich sehr übel genommen wurde.

„Jeder Mann ist ein Manuskript, das erst korrigiert werden muss.“

Dennoch wurde Peter III. zunächst zum neuen Kaiser von Russland erhoben. Dann machte er seinen zweiten schweren Fehler: Er verzichtete auf die traditionelle Zaren-Krönung, die eine Kontinuität der Herrschaft zurück bis zu Iwan dem Schrecklichen symbolisierte. Der verwestlichte Titel als Kaiser hingegen war zu diesem Zeitpunkt noch sehr neu und gerade einmal vier Jahrzehnte alt.

Katharina die Große in Uniform
Katharina die Große in der grünen Uniform der Garde gemalt im Jahr 1762 von Vigilius Eriksen. (gemeinfrei)

Als Monarch machte Peter III. dann gleich den dritten schweren Fehler: Zu dieser Zeit tobte noch der Siebenjährige Krieg in Europa und er verhandelte aus persönlicher Sympathie für Preußen einen für Russland unvorteilhaften Frieden mit Friedrich dem Großen. Damit disqualifizierte er sich vor allem aus Sicht des Militärs.

Seiner Linie treu bleibend, machte Peter III. dann umgehend den vierten und letztlich tödlichen Fehler: Er verlieh seiner Geliebten demonstrativ einen Orden, der Angehörigen der herrschenden Familie vorbehalten war. In der Symbolsprache der damaligen Zeit war das quasi eine Verlobung mit einer neuen Frau.

Katharina die Große stand damit vor der Wahl, entweder zu handeln oder unterzugehen. Sie entschied sich für den proaktiven Ansatz und zog sich wieder eine Uniform der Garde. Den Faustriemen für den Degen soll sie von ihrem späteren Liebhaber Grigori Potemkin erhalten haben.

Währenddessen ließ ihr damalige Affäre Grigori Orlow die Regimenter antreten ließ. Mit einer flammenden Rede zog Katharina die Große zunächst diese Einheiten auf ihre Seite. In der Folge schloss sich auch die Führung der Armee ihrer Sache an.

Anschließend machte sie dem Klerus einige Versprechen und erhielt so den Segen der Kirche. Dem weltlichen Adel sagte Katharina die Große den Erhalt feudaler Privilegien zu.

Zarin und Kaiserin von Russland

Am 9. Juli 1762 machte Katharina die Große dann den äußerst cleveren Zug, sich zunächst als Zarin ausrufen zu lassen. Der Posten war ja Dank der Missachtung alter Zeremonien durch Peter III. zumindest aus traditionalistischer Sicht ohnehin vakant.

Anschließend ritt sie in Uniform mit den Regimentern der Garde nach Schloss Peterhof, um ihren Ehemann als Kaiser von Russland abzusetzen. Das war eine Residenz etwa 25 Kilometer westlich von St. Petersburg. Peter III. konnte zunächst flüchten, kehrte jedoch später freiwillig zurück und unterzeichnete seine Abdankung.

An diesem Tag ließ sich Katharina die Große sofort selbst zur Kaiserin von Russland krönen. Peter III. wurde gefangen genommen und dann wohl von Alexei Orlow auf eine nicht näher bekannte Art und Weise getötet.

Katharina die Große – aufgeklärte Autokratin

Katharina die Große präsentierte sich zeitlebens als eine Person, die der Aufklärung sehr offen gegenüber stand. Exemplarisch kann man ihre ganz besondere Sympathie für Stanislaus Poniatowski nennen.

Denis Diderot
Denis Diderot gemalt im Jahr 1767 von Louis-Michel van Loo. (gemeinfrei)

Weitere Beispiele für ihr demonstratives Auftreten als aufgeklärte Monarchin sind Diskussionen über Gewaltenteilung mit führenden Philosophen wie Voltaire oder Diderot. Hinsichtlich der Religion erließ sie 1773 ein Toleranzedikt, von dem nur Juden ausgenommen wurden.

In ihrem Profil als Herrscherin über Russland stellte sich Katharina die Große jedoch als eine Vertreterin der romanowschen Autokratie dar: Die reale Politik zielte auf den Erhalt und den Ausbau der persönlichen Macht. Vor allem der Adel erlebte als Stütze der kaiserlichen Herrschaft eine erhebliche Aufwertung.

Man kann ihr persönlich jedoch zugestehen, dass der Regierungsbetrieb vor allem von Pfadabhängigkeiten geprägt war. Auch ein absoluter Herrscher bewegt sich innerhalb schmaler Handlungskorridore. Eine utopische Systemtransformation hätte „nur“ zu einem systemischen Schock und dem Totalversagen des Staates geführt.

Volksschulen und Ermitage (1764)

Katharina die Große investierte wie ihre Vorgänger in die schulische und kulturelle Entwicklung der breiten Bevölkerung. Ab 1764 ließ sie Volksschulen, Gymnasien und Fachschulen für Ingenieure einrichten.

Darüber hinaus begann sie mit dem Aufbau der Ermitage in St. Petersburg. Bis heute handelt es sich dabei um eines der weltweit bedeutendsten Museen für Kunst.

Russische Türkenkriege (ab 1768)

Katharina die Große führte bis zum Ende ihrer Herrschaft zwei jeweils mehrjährige Kriege gegen das Osmanische Reich. In der nummerischen Ordnung handelte es sich um den Fünften und den Sechsten Russischen Türkenkrieg.

Den wesentlichen Erfolg errang Katharina die Große sehr früh: Sie behauptete einen dauerhaften Zugang zum Schwarzen Meer. Bereits 1770 errang die russische Flotte einen entscheidenden Sieg gegen die osmanische Marine.

Die Krim wurde 1783 annektiert. Katharina die Große initiierte in der Folge eine Neugründung von Sewastopol. Damit legte sie den Grundstein für die außerordentliche militärische Bedeutung der Hafenstadt.

Aber auch gen Westen machte sie territoriale Fortschritte: Die Besetzung des Fürstentums Moldau fiel beispielsweise in ihre Zeit.

Pestwelle und Pestrevolte (1771)

Die russische Gesellschaft während der Zeit von Katharina der Großen war tief gespalten. Einer sehr wohlhabenden und gebildeten Oberschicht stand eine große, teils in Leibeigenschaft vegetierende Unterschicht gegenüber.

Im November 1770 brach dann eine mörderische Pestwelle in einem Krankenhaus in der Nähe von Moskau aus. Katharina die Große nahm die Warnungen zunächst nicht ernst und ließ erst Monate später Maßnahmen gegen die Pandemie ergreifen:

  • Eine Sperrzone von 30 Kilometern wurde um Moskau gezogen.
  • Der Handel mit Lumpen wurde verboten.
  • Öffentliche Bäder wurden geschlossen.
  • Versammlungsverbote wurden entlassen.

Dennoch sollte Moskau letztlich die Hälfte seiner Bevölkerung wegen der Seuche verlieren. Auch andere Städte wie Kiew waren betroffen. Schätzungen gehen von insgesamt etwa 120.000 Toten aus.

Zur politischen Eskalation führte jedoch das Verbot von Bestattungen und Leichenzügen innerhalb der Stadtgrenzen. Damit wurden den Toten faktisch die Ruhe in geweihter Erde verweigert.

Für die einfache, oft abergläubische Bevölkerung war diese Maßnahmen ein ungeheurer Frevel. Es kam zu einer Erhebung: die „Moskauer Pestrevolte“.

Das war jedoch kein organisierter Aufstand. Aber die geballte Wut auf Autoritäten eskalierte bis hin zum Mord am Erzbischof, der von einer aufgebrachten Menge zu Tode geprügelt wurde.

Der Moskauer Kreml konnte gegen die rebellierende Bevölkerung nur mit Kanonen verteidigt werden. Katharina die Große entsandte deshalb schließlich eine Armee aus St. Petersburg unter dem Befehl ihres alten Liebhabers Grigori Orlow.

Mit vier Regimentern sowie einem großen Stab an Ärzten hatte die Mission drei Ziele: Rädelsführer ausschalten, das Gesundheitswesen reorganisieren und die öffentliche Ordnung wiederherstellen.

Grigori Orlow erwies sich dabei als sehr guter Organisator und wurde dafür später auch hoch dekoriert. Er teilte die Stadt in 14 Sanitärbezirke, richtete neue Behandlungsräume ein und konnte vor allem einen Ring an Kontrollposten um die Stadt zu ziehen.

Reformen der Verwaltung (1775)

1775 realisierte Katharina die Große mit Hilfe von Graf Sievers eine bedeutende Verwaltungsreform des Reiches. Sie wandte sich dabei jedoch gegen den Trend der Zeit und auch der Stoßrichtung von vergleichbaren Maßnahmen durch Peter den Großen.

Statt den Einfluss des Adels auf staatliche Strukturen zurückzudrängen, erweiterte Katharina die Große den Kreis der Einflussfelder. Beispielsweise übergab sie das Bildungs- und Gesundheitswesen an lokale Eliten.

Affäre mit Grigori Potemkin

Grigori Potemkin war der Legende nach ein Wachtmeister der Garde während des Staatsstreichs von 1762. Er soll gesehen haben, dass Katharina die Große noch keinen Faustriemen an ihrem Degen hatte. Er gab ihr seine Schlinge, die einen Verlust der Waffe im Kampf verhindern soll.

Grigori Potemkin
Grigori Potemkin gemalt im Jahr 1790 von Johann Baptist Lampi. (gemeinfrei)

Als besonders gut aussehender Mann fiel er Katharina der Großen umgehend ins Auge. Nach dem Putsch berief sie ihn als Hofmarschall. Er machte dann eine steile Karriere im Militär:

Grigori Potemkin wurde General, dann Oberbefehlshaber der Armee, schließlich sogar Großadmiral der Flotte und sammelte dabei natürlich auch jede Menge Orden.

Als Minister und Generalgouverneur wurde er für die südlichen Provinzen zuständig. Einer Legende nach soll er Katharina der Großen bei Reise durch die Gegend einige Dörfer aus Pappe gezeigt haben, um Erfolge bei der Besiedlung vorzutäuschen.

Daher stammt das Sprichwort von den „Potemkinschen Dörfern“. Damit bezeichnet man die Vorspiegelung von falschen Tatsachen mit Hilfe von Attrappen oder ähnlichem.

Diesen Sprichwort wird ihm jedoch nicht gerecht. Historiker halten Potemkin sogar für einen außerordentlich erfolgreichen Gouverneur, der seine Provinzen weit voranbrachte.

Letzte Affäre und Tod (1796)

Katharina die Große verlor als Herrscherin in ihren späten Jahren an Dynamik und Einfluss. Mit fortschreitendem Alter wurden ihre Männer allerdings immer jugendlicher.

Ihr letzter Liebhaber Fürst Platon Subow war fast 40 Jahre jünger. Er hätte nicht nur ein Sohn sein können, sondern sollte später noch maßgeblich an der Ermordung ihres tatsächlichen Sohnes und Nachfolgers Paul I. beteiligt sein.

Das erlebte Katharina die Große jedoch nicht mehr. Sie starb am 17. November 1796 in St. Petersburg. Als Todesursache wurde ein Schlaganfall angegeben. Sie hätte sich eigentlich ihren Enkel Alexander I. als direkten Nachfolger gewünscht. Die Krone fiel jedoch an den ungeliebten Sohn Paul, der 1801 mit der eigenen Schärpe erdrosselt wurde.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Zar Iwan IV. – „der Schreckliche“

Iwan der Schreckliche wurde am 25. August 1530 in einer Moskauer Residenz geboren. Er entstammte der einstmals schwedischen Wikinger-Dynastie der Rurikiden, die im 9. Jahrhundert das Fürstentum der Kiewer Rus gründeten.

Iwan der Schreckliche Gesicht
Rekonstruktion des Gesichtes von Zar Iwan dem Schrecklichen fotografiert von Shakko. (CC-BY-SA 3.0)

Innerhalb des einstigen Großreiches hatte sich im 14. Jahrhundert das Fürstentum von Moskau herausgebildet und war schließlich zur Führungsmacht im Verband der russischen Reiche geworden.

Iwan war Schreckliche selbst entwickelte sich dann bereits als junger Teenager zum souveränen Herrscher. Im Alter von nur 16 Jahren ließ er sich sogar zum ersten Zar von Russland krönen.

Innenpolitisch ging er mit dem Rückhalt durch seine Garde und Sondereinheiten sowie der Kirche brutal gegen die Bojaren, den hohen Adel, in seinem Reich vor.

Darüber hinaus trieb er der erste russische Zar auch die Expansion weiter voran. Iwan der Schreckliche erkämpfte einen Zugang zur Ostsee und besiegte auch das weiter östlich gelegene Khanat von Kasan endgültig.

Iwan der Schreckliche leistete bedeutende Beiträge für das Fundament der späteren russischen Großmacht. Seine Kriege waren jedoch so teuer, dass das Reich zunächst geschwächt aus seiner Herrschaft hervorging.

Aber vor allem blieb das Image von einem blutigen Schlächter. Neben Hinrichten befahl Iwan der Schreckliche auch zahlreiche Massenexkutionen. Darüber hinaus mordete er auch selbst im Affekt und erschlug persönlich seinen ältesten Sohn und Thronfolger.

Häufige Fragen zu Iwan dem Schrecklichen (FAQs)

  • Wer war Iwan der Schreckliche? Er war ein Großfürst von Moskau aus dem alten Waräger-Geschlecht der Rurikiden und gründete das russische Zarenreich.
  • Wann wurde Iwan der Schreckliche zum Zar? Er wurde mit 16 Jahren am 16. Januar 1547 vom Moskauer Bischof zum ersten Zar von Russland gekrönt.
  • Warum war Iwan schrecklich? Er ließ schon mit 13 Jahren einen unliebsamen Höfling von Hunden zerfetzen. Später verübte er zahllose Morde und Massaker. Im Zorn erschlug Iwan der Schreckliche sogar seinen Sohn.
  • Wer waren die Opritschniki? Das war ein spezielle paramilitärische Einheit, die die Herrschaft von Iwan dem Schrecklichen brutal durchsetzte.
  • Was war die Todesursache von Iwan dem Schrecklichen? Er starb am 18. März 1584 an einem Ödem im Kreml.

Iwan Wassiljewitsch – der Vollwaise

Sohn von Großfürst Wassili III.

Der Vater von Iwan dem Schrecklichen, Großfürst Wassili III. Iwanowitsch, war ein machtvoller Politiker. Wie sein Vater Iwan III. der Große trieb er die russische Expansion um Moskau voran und eroberte beispielsweise die Stadt Smolensk im Jahr 1514.

Wassili  III.
Großfürst Wassilli III. von einem unbekannten Zeichner (gemeinfrei)

Vor allem aber legte sich Wassili III. auch mit dem hohen Adel, den sogenannten Bojaren, in seinem Reich an. Er nahm den Aristokraten einige Privilegien und schreckten auch nicht vor Verbannungen oder gar Hinrichtungen zurück.

Großfürst Wassili III. blieb jedoch lange kinderlos. Deshalb trennte er sich 1526 von seiner ersten Ehefrau und heiratete Helena Glinskaja.

Erst als Wassili III. schon 51 Jahre alt war, gebar ihm seine zweite Ehefrau mit Iwan IV. den lange ersehnten Nachfolger. Zwei Jahre später kam noch ein Bruder hinzu. Doch der alternde Großfürst starb bereits 1533 an den Folgen eines nicht behandelbaren Abszess an der Hüfte.

Regentschaft von Helena Glinskaja

Helena Glinskaja
Rekonstruktion des Gesichtes von Helena Glinskaja fotografiert von Shakko. (CC-BY-SA 3.0)

Nach dem Tod von Wassili III. wurde sofort dessen Bruder und Thronanwärter Juri von Dmitrow in den Kerker geworfen und später auch ermordet. Dasselbe Ende ereilte auch einen Großonkel, der zwischenzeitlich eine Rolle spielte.

Dafür wurde 1533 der damals erst drei Jahre alte Iwan IV. zum Großfürsten erhoben. Die Regentschaft übernahm stellvertretend seine Mutter, die dann erstmal recht öffentlich ihre Liebesaffären auslebte.

In politischer Hinsicht knüpfte Helena Glinskaja an den Kurs ihres verstorbenen Mannes an und konnte vor allem die territoriale Integrität des Reiches bewahren.

Darüber hinaus initiierte sie eine Münzreform. Das Großfürstentum Moskau wurde zu einem einheitlichen Währungsraum, was sich sehr förderlich auf die Binnenwirtschaft auswirkte.

Die Mutter von Iwan dem Schrecklichen war jedoch mit stetig wachsendem Widerstand seitens der mächtigen Bojaren konfrontiert. Dann starb sie im Alter von nur 32 Jahren sehr überraschend.

Man geht deshalb davon aus, dass sie gezielt mit Gift beseitigt wurde. Die reale Kontrolle über den minderjährigen Großfürsten fiel in der Folge an ihre politischen Gegner.

Herrschaft des Rates der Bojaren

Nach dem Tod von Helena Glinskaja am 04. April 1538 war Iwan IV. immer noch ein kleiner Junge und nun Vollwaise. Im Moskauer Kreml wurde er von der Außenwelt abgeschottet und zum Spielball mächtiger Bojaren.

Es etablierte sich ein Rat von Bojaren, der in zwei Fraktionen gespalten war. Zunächst konnte sich die Partei von Fürst Iwan Belski durchsetzen und dem Reich etwas Stabilität bringen.

1542 kam es jedoch zum Putsch. Belski wurde in den Kerker geworfen und anschließend ermordet. Der damals zwölf Jahre alte Iwan IV. wurde daraufhin zum Pfand von Fürst Andrei Schuiski, der die Persönlichkeit des Knaben offenbar völlig falsch einschätzte.

Griff zur Macht mit 13 Jahren

Mit 13 Jahren wurde Iwan der Schreckliche vom Hasen zum Wolf: Am 29. Dezember 1543 ließ er Andrei Schuiski einfach von der Palastwache ergreifen und ausgehungerten Jagdhunden zum Fraß vorwerfen.

Strelizen
Zeichnung eines russischen Strelizen (gemeinfrei)

Nach dem Tod der beiden Fraktionsführer im Rat der Bojaren konnte oder wollte sich aus dem Kreis der Aristokraten niemand mehr als Platzhirsch gegen Iwan IV. behaupten.

Der genaue Verlauf ist zwar nicht bekannt, jedoch konnte sich der junge Großfürst binnen etwa zwei Jahren als Monarch über das Moskauer Großfürstentum etablieren.

Eine wesentliche Rolle spielte wahrscheinlich der Rückhalt durch die Palast-Wache des Moskauer Kremls. Während seiner späteren Herrschaft baute Iwan der Schreckliche die Garde zu den sogenannten Strelizen aus.

Diese formal im Jahr 1550 gegründete Einheit wird gerne mit den römischen Prätorianern verglichen. Das ist im Detail nicht ganz treffend, wobei es durchaus interessante Parallelen gibt:

Die Strelizen hatten eigene Quartiere in Moskau, aber waren vor allem auch besser ausgebildet und bewaffnet als die Soldaten der Bojaren. Einen wesentlichen Beitrag zur individuellen Loyalität gegenüber den Zaren waren jedoch lukrative Vorrechte im Handel, die auch vererbt wurden.

Die Strelizen entwickelten sich deshalb langfristig zu einer eigenen und auch sehr korrupten Kaste. Sie wurden dann letztlich von Peter dem Großen im Jahr 1689 wieder zerschlagen.

Zar Iwan IV. der Schreckliche von Moskau

Krönung als erster Zar von Russland

Iwan dem Schrecklichen gelang es als jungem Teenager, sich als souveräner Großfürst gegen die Aristokratie durchzusetzen.

Wie bereits sein Vater genoss auch Iwan der Schreckliche die Unterstützung der Kirche. Am 16. Januar 1547 vom Moskauer Bischof zum ersten Zar von Russland krönen.

Ehe mit Anastassija Romanowna

Im Jahr seiner Zarenkrönung heiratete Iwan der Schreckliche mit Anastassija Romanowna eine große Liebe. Sie beruhigte sein Temperament und verschaffte damit auch dem Reich etwas Stabilität.

Aus der Ehe mit Anastassija Romanowna gingen sechs Kinder hervor. Sie starb jedoch relativ früh bereits im Jahr 1560. Anschließend war niemand mehr vor dem Blutdurst von Iwan dem Schrecklichen sicher.

  1. Anna (* 10. August 1549; † 20. Juli 1550), Prinzessin von Russland
  2. Maria (* 17. März 1551; † 1551), Prinzessin von Russland
  3. Dimitri (* Oktober 1552; † 6. Juni 1553), Zarewitsch von Russland
  4. Iwan (* 28. März 1554; † 19. November 1581), Zarewitsch von Russland
  5. Jewdokija (* 28. Februar 1556; † Juni 1558), Prinzessin von Russland
  6. Fjodor I. (* 31. Mai 1557; † 17. Januar 1598), Zar von Russland

Für die Nachwelt wurde Anastassija Romanowna jedoch erneut sehr bedeutet. Sie war die Tante des Ahnherren der zweiten Zaren-Dynastie, der Romanows, die von 1613 bis 1917 über Russland regierten.

Dank ihrer Ehe mit Iwan dem Schrecklichen aus dem Geschlecht der Rurikiden hatte man eine Verbindung der beiden Häuser, die eine Thronfolge in Person von Zar Michael I. rechtfertigte.

Sieg gegen das Khanat Kasan

Das Khanat von Kasan wurde 1437 östlich von Moskau gegründet und ging dabei aus der Erbmasse der Goldenen Horde hervor. Schon bald kam es zu Kämpfen mit den Russen.

Selbst das mächtige Nischni Nowgorod fiel schnell in die Hände der Tartaren. Der damalige Moskauer Großfürst Wassili II. geriet nach einer großen Schlacht sogar in Gefangenschaft und musste ein enormes Lösegeld bezahlen.

Tualer Kreml
Tulaer Kreml fotografiert von Aleksisn28. (CC-BY-SA 3.0)

Sein Nachfolger Iwan III. der Große war für den Rest des 15. Jahrhunderts mit den Kämpfen beschäftigt. Während der Zeit von Wassili III. kam es erneut zu kämpfen. Doch erst die Offensiven von Iwan dem Schrecklichen brachten eine finale Entscheidung.

Das Jahr 1551 verbrachte er mit intensiven strategischen Vorbereitungen. Dafür wurde beispielsweise in dem kleinen Ort Swijaschsk an der Wolga eine Basis errichtet. Von dort aus konnte man flusswärts in das feindliche Gebiet vordringen.

1552 griff Iwan der Schreckliche mit einer großer Streitmacht an. Zunächst nahm er die bedeutende Stadt Tula ein. Der Ort war stark mit einem Kreml, einem ummauerten Stadtkern, befestigt, aber konnte letztlich dennoch überrannt werden.

Ab dem 30. August belagerte der Zar die Hauptstadt Kasan in der heutigen Republik Tatarstan. Er schnitt den Ort von der Wasserversorgung ab und schoss die Verteidigungslinien mit 150 Kanonen sturmreif.

Der erfolgreiche Angriff auf Kasan am 02. Oktober war begleitet von Massakern an der Zivilbevölkerung. Anschließend wurde die gesamte Region annektiert.

Jenseits der Grenzen von Kasan lag das reiche Sibirien, ein weiteres Ziel des russischen Expansionsdranges. Zur Feier seines Sieges ließ Iwan der Schreckliche außerdem die prächtige Basilius-Kathedrale auf dem Roten Platz in Moskau errichten.

Archangelsk – die „Erzengelstadt“

Im Jahr des Herrschaftsantritts von Maria Tudor starteten die Engländer eine Expedition zur Entdeckung einer Passage durch das Nordpolarmeer. Sie landeten am 24. August 1553 in bei Sewerodwinsk am Weißen Meer.

Archangelsk Karte
Archangelsk wurde unter Iwan dem Schrecklichen zum ersten russischen Handelshafen (Dr. Blofeld / gemeinfrei)

Iwan der Schreckliche empfing die Gesandten von Bloody Mary in Moskau und etablierte erste Handelsbeziehungen zwischen Russland und England.

Mit der Moskauer Kompanie wurde zwei Jahre später auch eine Handelsgesellschaft gegründet. Ab dem Jahr 1584 betrieb Russland dann mit Archangelsk seinen ersten Handelshafen.

Iwan der Schreckliche ließ dort auch eine zunächst hölzerne Festung sowie ein Kloster für den Erzengel Michael errichten. Darüber hinaus baute Iwan der Schreckliche die Stadt Wologda auf halber Höhe nach Moskau aus, um die Anbindung des Hafens zu verbessern.

Archangelsk, die „Erzengelstadt“, selbst wurde im Laufe der Jahrzehnte immer stärker gegen die schwedische Bedrohung aufgerüstet. Der Hafen verlor jedoch nach der Gründung von St. Petersburg durch Peter den Großen an der Ostsee im Jahr 1703 schnell an Bedeutung.

Beginn der Terrorherrschaft

Im Januar des Jahres 1558 griff Iwan der Schreckliche mit 40.000 Mann Livland an, um einen Zugang zur Ostsee zu erkämpfen. Der Erste Nordische Krieg hatte begonnen.

Elfenbeinthron Iwan der Schreckliche
Der Elfenbeinthron von Zar Iwan dem Schrecklichen fotografiert von Stan Shebs. (CC-BY-SA 3.0)

Im Mai gelang die Eroberung von Narva im heutigen Estland. Im Sommer fiel auch die Stadt Tartu. Daraufhin bildete sich eine defensive Allianz unter der Führung von Polen und der Krieg ruhte für einige Jahre.

Erst im Februar 1563 kam wieder Bewegung in die Situation. Iwan der Schreckliche konnte Polazk im heutigen Weißrussland einnehmen.

Während eines anstrengenden Marsches erschlug der Zar im Affekt den Fürsten Iwan Schachowskoi. Auf diesen Mord folgte eine Kette von weiteren Attacken insbesondere auf hohe Adelige.

Ab März 1563 begann die erste Welle an Exekutionen. Vor allem die Adelshäuser Adaschew und Scheremetjew verloren mehrere Mitglieder. Daraufhin kam es zu realen Verrat an dem blutrünstigen Herrscher.

Gründung der Opritschniki

Im Jahr 1564 lief Fürst Andrei Kurbski, der russische Oberbefehlshaber im Westen, zu Polen über. Daraufhin verdächtigte Iwan der Schreckliche auch weitere Teile der feudalen Adeligen des Verrats.

Daraufhin schuf er mit der Opritschnina eine Region, die nicht unter der Kontrolle eines Fürsten war, sondern direkt dem Zaren unterstand. Dort hob Iwan der Schreckliche neue Truppen aus, die vom niederen Dienstadel geführt wurden.

Diese Opritschniki waren ein Verband von etwa 1.500 Mann. Sie setzten sich aus loyalen Verbündeten, aber auch Söldnern zusammen. Schnell formten sie eine sehr schlagkräftige, aber auch gnadenlose Einheit.

Dazu gehörte mit Fjodor Basmanow auch der Liebhaber von Iwan dem Schrecklichen. Tolstoi schrieb zwei Jahrhunderte später:

„Es war ein junger Mensch von etwa zwanzig Jahren, von einer außergewöhnlichen Schönheit, die durch einen unangenehm dreisten Gesichtsausdruck stark beeinträchtigt wurde.“

Die Opritschniki richteten zahlreiche Massaker an, die Iwan der Schreckliche angeordnet hatte. Der Terror fand im Jahr 1568 seinen Zenit, doch das Morden hörte nicht so schnell wieder auf.

Im Jahr 1570 verdächtigte Iwan der Schreckliche die Stadt Nowgorod des Verrats und ließ sie einen Monat lang belagern. Anschließend kam es zu wochenlangen Übergriffen gegen die Bevölkerung, bei der mehrere tausend Menschen ihr Leben ließen.

Im weiteren Verlauf kamen es jedoch auch zu internen Angriffen und auch die Strelizen reagierten allergisch auf die Konkurrenz. Die Opritschniki mussten deshalb 1572 von Iwan dem Schrecklichen wieder aufgelöst werden.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

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NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
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Peter der Große – Kaiser von Russland

Pjotr Alexejewitsch Romanow wurde am 09. Juni 1672 im Kreml geboren. Sein Vorgänger Zar Fjodor III. verstarb, als der spätere Kaiser Peter der Große gerade einmal zehn Jahre alt war. Unter maßgeblicher Beteiligung der Palastwache entbrannte zunächst ein blutiger Machtkampf.

Peter der Große
Peter I. der Große im Jahr 1717 gemalt von Jean-Marc Nattier. (gemeinfrei)

Während dieses Ersten Strelizenaufstandes töteten die Gardisten vor seinen Augen sogar die Mutter sowie zwei Brüder. Dem jungen Peter wurde daraufhin zusammen mit einem weiteren Bruder formal der Titel als Zar und Großfürst von Russland übertragen.

Die Regierungsgeschäfte übernahm allerdings seine ältere Schwester Sophia. Doch als Teenager baute sich Peter eine treue und kampfkräftige Clique auf.

1689 konnte der Zar mit Hilfe seiner Gefolgsleute die Schwester stürzen. Er entwickelte sich dann zu einem der bedeutendsten Herrscher des Landes und führte später den verwestlichten Titel als Kaiser von Russland ein.

Zu seinen großen Erfolgen zählt, dass er im Großen Nordischen Krieg einen Zugang zur Ostsee erkämpfen konnte. Dort ließ Peter der Große bereits ab 1703 mit St. Petersburg eine neue Hauptstadt errichten.

„Das Unglück fürchten heißt, das Glück nie zu Gesicht bekommen.“

Darüber hinaus ging Peter der Große als bedeutender Reformer in die Geschichte ein. Mit diesen Petrinischen Reformen griff er tief in die territoriale Gliederung sowie Verwaltung des Reiches ein. Außerdem ließ er zahlreiche Schulen bauen, um das Bildungsniveau zu heben.

Der ambitionierte Monarch starb dann am 08. Februar 1725 an den Folgen einer Rettungsaktion: Während einer Seereise auf dem Weg nach St. Petersburg half er Schiffbrüchigen und begab sich dabei selbst in das eiskalte Wasser. Das war für die angeschlagene Leber des trinkfreudigen Kaisers zu viel.

Häufige Fragen zu Peter dem Großen (FAQs)

  • Welche Kriege führte Zar Peter der Große? Er führte den „Großen Nordischen Krieg“ von 1700 bis 1721 und erkämpfte für Russland einen Zugang zur Ostsee.
  • Welche Reformen führte Peter der Große durch? Zu den „Petrinischen Reformen“ gehören die Verlegung der Hauptstadt von Moskau nach Sankt Petersburg, Verwaltungsreformen, Adelsreformen, Kirchenreformen, Militärreformen, Bildungsreformen und Steuerreformen.
  • Wie groß war Peter? Peter der Große hatte eine Körpergröße von 2,03 Metern.
  • Wie ist Peter der Große gestorben? Er starb am 08. Februar 1725 an den Folgen eines Leberschadens.
  • Wer war der Nachfolger von Peter dem Großen? Katharina I. war die zweite Ehefrau und Nachfolgerin von Peter dem Großen.

Zar Peter I. in der russischen Realpolitik

Machtkampf mit den Strelizen

Zar Iwan der Schreckliche zerschlug in der Frühphase seiner Herrschaft die Macht der sogenannten Bojaren. Das waren hohe russische Adelige, die dank eigener Territorien auch über private Armeen verfügten.

Zu diesem Zweck baute Iwan mit den sogenannten Strelizen eine Garde auf, die besser ausgebildet und bewaffnet als die Einheiten der Bojaren waren. Deshalb wird häufig ein Vergleich zu den römischen Prätorianern gezogen.

Strelizen
Zeichnung eines russischen Strelizen (gemeinfrei)

Die Strelizen hatten in Moskau eigene Quartiere, erhielten einen höheren Sold und verfügten über gesellschaftliche Privilegien. Im Laufe des 17. Jahrhunderts erodierte jedoch ihre Stellung.

Die Garde wurde immer schlechter bezahlt und verlor interessante Sonderrechte. Nach dem Tod von Zar Fjodor III. am 07. Mai 1682 sahen sie wohl ihre Stunde gekommen.

Im Ersten Strelizenaufstand stürmten sie den Palast und massakrierten eine ganze Reihe von Romanows. Peter der Große sah als damals zehn Jahre alter Junge mit eigenen Augen, wie zwei Brüder und seine Mutter erschlagen wurden.

Anschließend erhoben ihn die Strelizen zusammen mit einem behinderten Bruder zum Zaren. Die Macht übernahm mit Hilfe der Garde jedoch die ältere Schwester Sophia.

Doch Peter der Große entwickelte sich schnell zu einem sehr kräftigen Teenager mit einer Vorliebe für Kriegsspiele. Mit seinen 50 besten Freunden verbrachte er gerne viel Zeit mit Dingen, die man heute wohl als paramilitärische Übungen bezeichnen würde.

Zur Eskalation kam es dann während seiner Reise in den Westen von Europa im Jahr 1689. Dieser Zweite Strelizenaufstand wurde von seiner Clique abgeschmettert. Zar Peter I. der Große kehrte in die Heimat zurück, löste die alte Garde auf und ließ Rädelsführer hinrichten.

Eroberung der Festung Asow (1696)

Russland verfügte bereits zu Beginn der Herrschaft von Zar Peter dem Großen über eine riesige Landmasse. Es fehlte aber ein günstiger Zugang zum Meer für den Handel und auch zum Betrieb einer Kriegsflotte.

Zar Peter der Große
Zar Peter I. der Große im Jahr 1698 gemalt von Godfrey Kneller. (gemeinfrei)

Das erste große Ziel von Peter dem Großen war deshalb die Festung Asow am Asowschen Meer. Das ist liegt östlich von der Krim unweit des Flusses Don und gehört zum Schwarzen Meer.

Der Ort wurde vom Osmanischen Reich kontrolliert und war bis dato bereits mehrfach berannt worden. Auch die anfänglichen Bemühungen von Zar Peter dem Großen scheiterten zunächst.

Am 28. Juli 1696 könnte er die Festung Asow jedoch einnehmen und damit seinen ersten militärischen Erfolg verbuchen. Dieser Zugang zum Schwarzen Meer blieb aber nicht lange offen.

Bereits 1711 trat Russland in Folge einer Niederlage im Vierten Russisch-Türkischen Krieg die Festung Asow wieder an die Osmanen ab. Erst unter Katharina der Großen konnte der Ort ab dem Jahr 1774 dauerhaft von Russland besetzt werden.

Freundschaft mit August dem Starken

Peter der Große war ein lebenslustiger und sehr kraftvoller Typ, der unter den europäischen Herrschern einen perfekten Kumpel fand: August der Starke war zwei Jahre älter und schon seiner Zeit eine Party-Legende.

August der Starke
August der Starke im Jahr 1718 gemalt von Henryk Rodakowski. (gemeinfrei)

Der Kurfürst von Sachsen feierte großartige Feste und schuf den Dresdner Zwinger. Die beiden trinkfesten Monarchen teilten aber nicht nur die Vorliebe für Prachtbauten:

„Die Fürsten schaffen sich Unsterblichkeit durch ihre Bauten.“

Der prächtige August wurde 1697 dann auch noch zum König von Polen-Litauen. Mit Peter dem Großen teilte er fortan auch höher gesteckte Machtinteressen und die beiden Kumpanen heckten einen Plan aus:

Sie gingen ein Dreier-Bündnis mit dem dänischen König ein, um die Vormachtstellung der Schweden im Ostsee-Raum zu brechen.

Auf dem Thron in Stockholm saß der damals erst 18-jährige Karl XII. und der Zeitpunkt erschien günstig. Der Jungspund verfügte jedoch nicht nur über eine sehr schlagkräftige Armee, sondern war auch selbst ein sehr talentierter Feldherr, wie man schon bald herausfinden sollte.

Großer Nordischer Krieg (1700 bis 1721)

Der Große Nordische Krieg begann im März 1700. Schweden wurde von den drei Partnern zugleich attackierte. Das Angriffsziel von Peter dem Großen war Livland, das heutige Lettland.

Karte Großer Nordischer Krieg
Karte des Großen Nordischen Krieges mit den Feldzügen von 1701 bis 1709 (S. Bollmann / CC-BY-SA 3.0)

Die Schweden war zahlenmäßig weit unterlegen. Doch auch viele Jahrzehnte nach den großen Reformen durch Gustav II. Adolf hatten sie immer noch eine hervorragende Armee.

Die Russen erlitten in der Anfangsphase vor allem wegen des Mangels an Munition nicht nur schwere Niederlagen. Die Schweden gingen zum Gegenangriff über und drangen bis tief in das Landesinnere ein.

Der Große Nordische Krieg eskalierte immer weiter. Schließlich traten auch Großbritannien, Hannover, das Osmanische Reich, die Niederlande, Preußen und Schleswig-Holstein ein.

Die Wende zu Gunsten von Russland im Ringen mit den Schweden kam 1709 mit dem Sieg in der Schlacht bei Poltawa.

Bis dahin musste aber vor allem August der Starke Federn lassen. Zeitweise verlor er sogar seine Position als König von Polen-Litauen.

Bis zum endgültigen Frieden von Nystad vergingen mehr als zwei Jahrzehnte. Der Blutzoll war immens. Alleine auf russischer Seite starben etwa 100.000 Mann durch Krankheiten und Gefechte.

Die Schwierigkeiten lösten letztlich auch einen neuen Krieg mit den Türken an ganz anderen Schauplätzten aus. In diesem Zusammenhang ging dann beispielsweise die Festung Asow am Schwarzen Meer verloren.

Allerdings muss man auch sagen, dass Peter der Große sein strategisches Kriegsziel bereits im Jahr 1703 erreichte. Er hat sich den Zugang der Ostsee erstritten und gründete dort die Stadt St. Petersburg, die nach seinen Worten ein zweites Amsterdam werden sollte.

Gründung von St. Petersburg (1703)

Bereits die ersten Landgewinne im Großen Nordischen Krieg reichten, um einen dauerhaften Zugang zur Ostsee und damit zu Handelsrouten zu erlangen. An der Mündung des Flusses Newa wollte Peter der Große jedoch nicht nur ein Handelszentrum, sondern eine neue Hauptstadt gründen.

Die Legende, dass Peter der Große die Stadt aus dem Nichts heraus in einem Sumpf errichtete, ist jedoch übertrieben. Die Region war spätestens seit dem 10. Jahrhundert besiedelt und kultiviert worden.

Der Landstreifen war auch ein Gegenstand im Streit zwischen Schweden und Nowgorod. Man einigte sich auf eine Demilitarisierung der Zone und schliff laut einer Quelle im Jahr 1301 eine Festung in der Region.

Peter-und-Paul-Festung
Luftbild der Peter-und-Paul-Festung in St. Petersburg (Andrew Shiva / CC-BY-SA 4.0)

1611 errichteten die Schweden am Fluss Newa die Festung Nyenschanz, die heute im Petersburger Stadtteil Malaja Ochta liegt. Zar Peter der Große nahm die Anlage im Frühjahr 1703 ein und ließ sie zerstören.

Nur zwei Wochen später begann er mit dem Bau der Peter-und-Paul-Festung, die den historischen Kern von St. Petersburg bildet. Die Arbeiten in St. Petersburg wurde so intensiviert, dass Peter der Große schließlich sogar die parallele Errichtung von Steinbauten in anderen Teilen von Russland verbot.

Doch St. Petersburg sollte auch ein riesiger Prachtbau werden. Dazu wurden nicht nur enormen Parkanlagen, sondern sogar eine Beleuchtung der Innenstadt geschaffen. Den Luxus bezahlten jedoch so viele Arbeiter mit ihrem Leben, dass sich eine Redensart entwickelte:

„St. Petersburg ist auf Schlamm und Menschenknochen gebaut.“

Um St. Petersburg mit Leben zu füllen, erließ Peter der Große einige Gesetze um insbesondere die Angehörigen der Verwaltung in die neue Hauptstadt zu zwingen. Die Stadt war jedoch sehr unbeliebt, wie der Zar selber wusste:

„Ich weiß, die Menschen lieben Sankt Petersburg nicht, anzünden werden sie die Stadt und die Flotte, sobald ich tot bin, aber solange ich lebe, halte ich sie hier fest, sie sollen spüren, ich bin Zar Peter Alexejewitsch.“

Ehen und Kinder von Peter dem Großen

Während des Zweiten Strelizenaufstandes verdächtigte Peter der Große seine erste Frau Jewdokija Fjodorowna Lopuchina des Verrats. Er verbannte sie daraufhin in ein Kloster.

Zarin Katharina I. von Russland
Katharina I. von Russland im Jahr 1717 gemalt von Jean-Marc Nattier. (gemeinfrei)

Ein Sohn, Alexei Petrowitsch, aus dieser ersten Ehe sollte dann tatsächlich irgendwann richtig Ärger machen. Er war ein jähzorniger Alkoholiker, Schläger, und verschwor sich gegen seinen Vater.

Die Intrige flog auf, Alexei Petrowitsch wurde auf der Flucht geschnappt, gefoltert und zum Tode verurteilt. Er starb dann sogar schon vor seiner Hinrichtung an den Folgen der Misshandlung.

Der heißblütige Zar fand aber in einer Bäuerin aus Litauen noch seine große Liebe. Entgegen der Konventionen heiratete er sie 1712.

Als Katharina I. wurde die Litauerin dann Mutter von zwölf gemeinsamen Kindern. Es erreichten jedoch nur zwei Töchter das Erwachsenenalter.

Katharina I. war jedoch offenbar eine große Stütze. Nach dem Tod von Peter dem Großen übernahm sie sogar als Zarin die Herrschaft und regierte noch zwei Jahre bis mit Peter II. ein Enkel die Krone erhielt.

Sie ist jedoch nicht zu verwechseln, mit ihrer Namensschwester Katharina der Großen, die erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts regierte.

Petrinische Reformen in der Übersicht

Die Umsetzung der Petrinischen Reformen begann während und trotz der schmerzhaften Einschnitte des Großen Nordischen Krieges. Bei diesen Maßnahmen handelt es sich jedoch um Stückwerk, weil es keinen einheitlichen Masterplan gab.

Dennoch gelang es Peter dem Großen, Stück für die Stück die Grundlage für den Aufstieg Russlands zur Großmacht zu schaffen. 1721 kam auch der Titel als „Kaiser von Russland“ hinzu.

Große Gesandtschaft in Europa

Im Jahr 1696 reiste Zar Peter der Große inkognito in den Westen von Europa. Er besuchte Deutschland, die Niederlande und England, um Inspirationen für die Entwicklung seines Reiches zu sammeln.

Peter der Große war sehr groß und kräftig. Zumindest in körperlicher Hinsicht könnte er sich deshalb als einfacher Arbeiter tarnen. Beispielsweise arbeitete oder vielmehr lebte er als Zimmermann in den Niederlanden, wie die Kurfürstin Sophie von Hannover schrieb:

„In Amsterdam amüsiert sich seine Exzellenz, indem er zusammen mit Matrosen Wirtshäuser aufsucht.“

In dieser Zeit machte er sich mit den Konstruktionsplänen von großen Handelsschiffen vertraut.

Besteuerung von Bärten

Nachdem Peter der Große von seiner Reise nach Europa zurückkehrte, zeigte sich immer deutlicher seine Ablehnung von russischen Traditionen, die er als rückständig erachtete.

Besonderen Anstoß nahm der Zar an langen, traditionellen Bärten. Bei einem Empfang rasierte er sogar persönliche eine Reihe von Würdenträgern.

1698 führte er dann die „Bartsteuer“ ein. Je nach gesellschaftlichem Stand musste ein Bartträger zwischen 30 und 100 Rubeln entrichten. Gemessen an dem Staatshaushalt von grob zehn Millionen war das enorm teuer.

Reformen des Militärwesens

Die schweren Niederlagen zu Beginn des Großen Nordischen Krieges führten zu einer Reihe von Reformen des Militärs. Vor allem die Offiziere wurden nun Berufssoldaten, die im dauerhaften Sold standen.

Darüber hinaus wurden auch für die Mannschaften neue Ausbildungsstätten geschaffen. Einen wesentlichen Beitrag leisten jedoch auch Spezialisten aus dem Ausland.

Die Artillerie wurde beispielsweise mit Hilfe von Niederländern verbessert. Zur Finanzierung dieses Aufwandes griff Peter der Große später zu einer Kopfsteuer für Bauern und Bürger. Damit leistete er jedoch einen Beitrag für die fundamentalen Konflikte in der russischen Gesellschaft.

Manufakturen und Spinnrad

Wirtschaftliche Reformen waren angesichts der großen finanziellen Herausforderungen durch den Großen Nordischen Krieg ebenfalls von großer Bedeutung. Peter der Große trieb deshalb den Ausbau von Fabriken voran.

Während seiner Zeit stieg die Zahl von zehn auf 100 Manufakturen in Russland. Ein besonders bekanntes Beispiel war die Waffenfabrik von Tula mit mehreren tausend Arbeitern.

Im Jahr 1717 wurde in Russland auch das Spinnrad eingeführt, um die Produktivität der Textilindustrie zu steigern. Per Gesetz ordnete er die Ausbildung von Waisenkindern zu Handwerkern und Fabrikanten an.

Interessanterweise gelang es Peter dem Großen durch solche Maßnahmen tatsächlich, zum Ende seiner Regentschaft einen ausgeglichenen Haushalt von etwa zehn Millionen Rubel zu erreichen.

Verhältnis zur orthodoxen Kirche

Die engen Beziehungen der Russisch-Orthodoxen Kirche und den Strelizen belastete von Anfang an das Verhältnis zu Peter dem Großen. Der hohe Einfluss des Klerus auf die breite Bevölkerung machte ein allzu offensives Vorgehen anfangs jedoch möglich.

Eine große Chance ergab sich, als der Patriarch verstarb. Peter der Große untersagte daraufhin die Wahl eines Nachfolgers und setzte Strukturreformen durch.

Er entzog Besitzungen und schuf die Heilige Synode der Russisch-Orthodoxen Kirche. Das ist bis heute ein leitendes Gremium, deren Mitglieder jedoch von Peter dem Großen abhängig waren. Damit ging beispielsweise die Unabhängigkeit der kirchlichen Rechtsprechung verloren.

Reform des Bildungswesen

Das Bildungswesen in Russland ruhte auf den kirchlichen Schulen. Peter der Große investierte deshalb sehr gerne in den Bau und den Betrieb von weltlichen Einrichtungen.

Damit verbesserte er das Bildungsniveau im Land. Zugleich schwächte er aber auch durch diese Maßnahme den Einfluss den gesellschaftlichen Einfluss der Kirche.

Peter der Große gründete 1724 die Russische Akademie der Wissenschaften. Im Gegensatz zu vergleichbaren Institutionen im Westen von Europa handelte es sich dabei um eine staatliche Einrichtung, die die wissenschaftlichen Bestrebungen des Landes aktiv bündeln sollte.

Rangtabelle des Kaiserreichs

Peter der Große war bereits sehr früh daran interessiert, die Stellung des Adels zu untergraben. Ein wesentlicher Trick war die Einführung der Primogenitur. Damit wurde das Erbe eines Adeligen nur noch an den ältesten Sohn weitergegeben.

Das hatte zur Folge, dass alle weiteren Söhne im Militär oder der Verwaltung arbeiten mussten, um sozial nicht abzustürzen. Damit zwang Peter der Große einen wesentlichen Teil des Adels in Dienstpflichten und damit in die persönliche Abhängigkeit.

„Hinauswerfen ist leicht, Hinrichten auch.“

Im Jahr 1722 kam mit der „Rangtabelle“ ein weiteres Instrument hinzu. Damit wurden alle Positionen in der Verwaltung, dem Heer und der Marine in 14 Stufen gegliedert.

Erst wenn ein Adeliger durch entsprechende Leistungen den achten Rang erreicht hatte, wurde sein Status wiederum erblich. Diese Rangtabelle galt dann fast 200 Jahre bis zur Oktoberrevolution im Jahr 1917.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Kardinal Richelieu – seine Eminenz

Armand-Jean du Plessis, 1er Duc de Richelieu wurde am 09. September 1585 in Paris geboren. Der Kardinal war unter König Ludwig XIII. der „Erste Minister“ von Frankreich und bestimmte wesentliche Linien der Politik.

Kardinal Richelieu
Kardinal Richelieu in den 1630er Jahren gemalt von Philippe de Champaigne. (gemeinfrei)

Das Ziel von Kardinal Richelieu war die Durchsetzung des Absolutismus im Inneren. Dafür ging er mit Sonderrechten und schließlich sogar seiner persönlichen Armee vor allem gegen die protestantischen Hugenotten vor.

In den äußeren Beziehungen richtete sich der Fokus von Richelieu auf die Einhegung der Habsburger. Zu diesem Zweck finanzierte der katholische Kardinal sogar den Einstieg des protestantischen Königs Gustav II. Adolf von Schweden in den 30-jährigen Krieg.

Im Vertrag von Bärwalde verpflichtete sich Richelieu zur Zahlung von 400.000 Reichstalern, um einen Stellvertreterkrieg gegen das Heilige Römische Reich in Fahrt zu bekommen. In dieser Logik wurde der Kardinal auch zum Geldgeber für rebellische Katalanen, um Aufstände gegen die Habsburger in Spanien zu provozieren.

„Der Haushalt ist der Nerv des Staates. Daher muss er den profanen Augen des Untertanen entzogen werden.“

Darüber hinaus trieb Kardinal Richelieu die Entwicklung der überseeischen Kolonien Frankreichs voran. Nach dem Vorbild der von Elisabeth I. protegierten Ostindien Kompanie schuf der Erste Minister eine private Gesellschaft mit einem Monopol auf den Handel sowie mit Sonderrechten zur Besiedelung.

Persönlich war der Kirchenfürst ein großer Freund der Künste. Er liebte guten Wein und verstarb am 04. Dezember 1642 mit einem Privatvermögen von 20 Millionen Livre als einer der reichsten Menschen seiner Zeit.

„Wenn Gott verboten hätte, Wein zu trinken, würde er dann diesen Wein so herrlich haben wachsen lassen?“

Der Schriftsteller Alexandre Dumas machte im 19. Jahrhundert aus Kardinal Richelieu den Erzschurken in seinem Roman „Die drei Musketiere“. Das Buch basiert auf der Geschichte des Comte d’Artagnan, dem Chef der königlichen Garde. Dessen historisches Leben wurde zur literarischen Darstellung jedoch etwa 20 Jahre zurückversetzt.

Kirchenfürst und Mitglied des Kronrats

Der Vater von Kardinal Richelieu war ein hoher Militär, dessen Familie bereits einige erbliche Kirchenämter anhäufen konnte. Im Alter von nur 21 Jahren erhielt der aufstrebende Sohnemann von Papst Paul V. das Amt als Bischof von Luçon.

Die Hugenottenkriege des ausgehenden 16. Jahrhunderts hatten in dem Bistum schwer gewütet. Der junge Richelieu gehörte ab 1608 dann zu den konsequenten Vertretern der Gegenreformation.

Père Joseph – die „Graue Eminenz“

In seiner Zeit als Bischof von Luçon fand Richelieu in dem Kapuziner Père Joseph einen treuen Gefährten. Der unscheinbare Mönch entstammte dem Amtsadel und war umfassend in politischen sowie militärischen Fragen bewandert.

So wurde der Mann in dem grauen Habit zum einflussreichen Berater und Strippenzieher im Hintergrund. Darüber hinaus trat er bei diplomatischen Verhandlungen als Botschafter von Richelieu auf oder wurde direkt als Agent eingesetzt.

In dieser Rolle entwickelte sich sein Spitzname als „Graue Eminenz“. Mit diesem Ausspruch werden bis heute mächtige Akteure bezeichnet, die in der Öffentlichkeit kaum sichtbar werden.

Père Joseph
Père Joseph – die „Graue Eminenz“ (gemeinfrei)

1616 verhandelte Père Joseph im Auftrag der Königinmutter Maria de’ Medici einen politischen Kompromiss mit Rebellen aus dem französischen Hochadel. Sein zentraler Verhandlungsgegner, der Herzog von Bouillon, sagte anschließend:

„Dieser Mann dringt in meine geheimsten Gedanken ein; er weiß Dinge, die ich nur einigen Leuten von erprobter Verschwiegenheit mitgeteilt habe und er geht nach Tours und kommt von dort zurück, zu Fuß, in Regen, in Schnee und Eis, in fürchterlichstem Wetter, ohne dass irgend jemand imstande ist, ihn zu beobachten. Ich will schwören, der Teufel sitzt diesem Pater im Leib.“

Die erfolgreiche Arbeit von Père Joseph für die Königinmutter und damalige Regentin Maria de’ Medici wirkte sich auch sehr positiv für Richelieu aus. Er wurde noch 1616 an den Hof berufen und zum Staatssekretär für Äußeres und Krieg ernannt.

Ermordung von Concino Concini

Das Jahr 1617 brachte jedoch zunächst einen Bruch für die Karriere von Richelieu. Der heranwachsende König Ludwig XIII. emanzipierte sich unerwartet früh von seiner Mutter und ließ den damaligen Ersten Minister Concino Concini ermorden.

Ludwig XIII.
König Ludwig XIII gemalt von Philippe de Champaigne. (gemeinfrei)

Das offenbar recht angespannte Verhältnis von Mutter und Sohn führte zur Verbannung von Maria de’ Medici. Richelieu verlor in diesem Zuge ebenfalls seine Posten.

1619 wurde Richelieu vom König jedoch reaktiviert und als Diplomat zur damals rebellierenden Mutter geschickt. Dem Strippenzieher gelang eine Vermittlung im Familienstreit, was auch zu seiner persönlichen Rehabilitierung führte.

In der Folge stand der Aufsteiger sowohl in der Gunst des Königs wie auch der Königinmutter Maria de’ Medici. Dank ihrer Fürsprache beim römischen Papst wurde er 1622 zum Kardinal von Richelieu ernannt.

1624 berief man ihn zunächst in den Kronrat und schließlich im August zum Ersten Minister. Kardinal Richelieu begann mit substantiellen Reformen der Verwaltung, entmachtete den Amtsadel, erhielt den Rang eines Generalleutnants und ließ von Père Joseph einen Nachrichtendienst aufbauen.

Chef des Nachrichtendienstes mit Privatarmee

Die „Schwarze Kammer“

Mit Hilfe seines Vertrauten Père Joseph entwickelte Kardinal Richelieu ein weitreichendes Netz an Agenten. Seine Leute durchdrangen das ganze Land und auch den Hof. Er warb beispielsweise Zofen im unmittelbaren Umfeld der königlichen Gattin Anna von Österreich an.

Kardinal Richelieu ließ mitten im Palast eine geheime Zentrale für den Nachrichtendienst einrichten – das sogenannte „Cabinet Noir“. Der Raum diente als Horchposten insbesondere zur Überwachung von Königin Anna.

Kardinal Richelieu
Kardinal Richelieu gemalt im Jahr 1636 von Philippe de Champagne. (gemeinfrei)

In seiner „Schwarzen Kammer“ ließ Kardinal Richelieu auch die abgefangene Korrespondenz des Hofes auswerten. Dabei wurden die Briefe vorsichtig mit Dampf geöffnet, gelesen und anschließend wieder verschlossen.

„Man gebe mir sechs Zeilen, geschrieben von dem redlichsten Menschen, und ich werde darin etwas finden, um ihn aufhängen zu lassen.“

Neben handfesten Verschwörungen deckte Kardinal Richelieu so vor allem auch Sex-Skandale und Verbrechen auf. Diese Informationen nutzte er dann wahlweise zur öffentlichen Anklage oder auch einfach zur Erpressung der jeweiligen Personen.

Die Abteilung arbeitete dabei ständig verdeckt, weil die gefährlichsten Feinde Frankreichs und von Ludwig XIII. im unmittelbaren Umfeld des Monarchen vermutet wurden.

Doch Kardinal Richelieu war auch selbst gefährdet. Mehrfach wurden Mordkomplotte gegen ihn geschmiedet, die letztlich jedoch vor allem den Ausbau seiner persönlichen Macht bef.

Das „Große Chiffre“

Neben den Spionen im Außendienst gehörten bereits damals auch schon Code-Knacker zu den Aktivposten der Nachrichtendienste. Botschaften, die man beispielsweise mit einem Polybios-Chiffre verschlüsselt hatte, wurden dann mit einer Häufigkeitsanalyse entziffert.

Polybios-Chiffre
Während der Belagerung von Karthago im 3. Punischen Krieg entwickelte Polybios eine Verschlüsselungstechnik.

Die Methode wurde im 7. Jahrhundert von dem arabischen Gelehrten al-Kindī entwickelt. Bei einer solchen statistischen Analyse werden einzelne Zeichen einer Botschaft gezählt und mit der durchschnittlichen Häufigkeit von Buchtstaben abgeglichen.

Der Buchstabe „E“ kommt mit etwa 17 % beispielsweise besonders oft vor. Deshalb steht ein Zeichen in einem so verschlüsselten Text mit dieser Häufigkeit wahrscheinlich für eben diesen Buchstaben.

Solche nachrichtendienstlichen Fähigkeiten setzte man auch offensiv ein. Schon der englische Spymaster Francis Walsingham hatte sich an der gezielten Manipulation der verschlüsselten Kommunikation seiner Gegner versucht.

Die Leute von Kardinal Richelieu konnten dann beispielsweise während einer Belagerung einer Stadt der Hugenotten im Jahr 1626 einen codierten Hilferuf abfangen. Sie knackten die Botschaft, schrieben eine Absage, sandten diese zurück und der Ort kapitulierte daraufhin aus Verzweiflung – ein Paradebeispiel für psychologische Kriegsführung.

In Reaktion auf die eigenen Erfolge bei der Entschlüsselung ließ Kardinal Richelieu von dem Mathematiker Antoine Rossignol das „Grand Chiffre“ entwickeln. Dank mehrerer Sicherungen galt die Technik als unknackbar und wurde noch bis ins 19. Jahrhundert verwendet.

  • Zunächst wurden im Grand Chiffre nicht nur Buchstaben, sondern nun auch Silben verschlüsselt. Davon gibt es sehr viel mehr, so dass sich die Zahl der Codes dramatisch erhöhte.
  • Für Buchstaben oder auch Silben wurden nicht mehr nur ein, sondern mehrere verschlüsselte Zeichen verwendet. Dafür nutzte der Mathematiker auch willkürliche Zahlenfolgen.
  • Dann fügte Antoine Rossignol noch irrelevante Zeichen als Blender ein. Schließlich schrieb man in die codierten Botschaften noch gezielt einige falsche Informationen, die wiederum mit anderen Zeichen für den eingeweihten Empfänger markiert wurden.

Insgesamt sank die Anfälligkeit der Verschlüsselung für statistische Analysen entscheidend. Dennoch war die Methode in der operativen Verwendung praktikabel. Das Verfahren unterlag höchster Geheimhaltung und Verstöße gegen die Sicherheit wurden mit Hinrichtung bestraft.

Die „Garde seiner Eminenz“

Im Jahr 1626 kam es zur ersten großen Verschwörung gegen Kardinal Richelieu. Das Komplett wurde aufgedeckt und endete mit einigen Hinrichtungen.

Daraufhin erhielt Kardinal Richelieu die Erlaubnis von König Ludwig XIII., eine eigene militärische Leibwache aufzustellen. Diese „Garde seiner Eminenz zu Pferd“ bestand anfangs aus 50 Musketieren sowie Offizieren.

Wie in einem Zeitraffer wiederholte Kardinal Richelieu die Entwicklung der Prätorianer von der persönlichen Wache eines Generals bis hin zu einem militärischen Großverband:

  • Nach fünf Jahren wurde die Garde auf 120 leichte Kavalleristen ausgebaut. Darüber hinaus wurde eine Kompanie mit 100 Mann an Gendarmen als Fußtruppen aufgestellt.
  • 1634 umfasste die Infanterie zwei Kompanien an Musketieren. Im darauf folgenden Jahr kam es mit der Aufstellung eines Regiments an Dragonern zu einem weiteren bedeutenden Schritt. Als 6e régiment de cuirassiers sollte die Einheit zu einem der traditionsreichsten Verbände Frankreichs werden, der erst 1994 endgültig aufgelöst wurde.
  • Die persönliche Streitmacht von Kardinal Richelieu erreichte schließlich eine Stärke von insgesamt 2.700 Mann und wurde auch im Feld eingesetzt.

Richelieu gegen Habsburger und Hugenotten

Kardinal Richelieu war die rechte Hand eines nationalistischen Herrschers, der seine aggressiven Ideen vom Absolutismus durchsetzen wollte. Ludwig XIII. war zwar ein Pfau, der häufig nicht wirklich ernst genommen wurde. Entgegen der literarischen Darstellung hatte er jedoch auch sehr klare Vorstellungen.

Kardinal Richelieu
Kardinal Richelieu bei der Belagerung von La Rochelle gemalt von Henri-Paul Motte im Jahr 1881 (gemeinfrei)

Vor allem die Stellung der Hugenotten war dem König ein Dorn im Auge. Die Protestanten hatten nach den blutigen Kriegen des 16. Jahrhunderts durch das Edikt von Nantes einige Sonder- und Schutzrechte erhalten, so dass sie punktuell wie in La Rochelle quasi souverän waren.

Außenpolitisch stellte das Haus Habsburg die größte Bedrohung dar. Als Machthaber in Spanien und im römisch-deutschen Reich hatten sie Frankreich in einer geostrategischen Zange.

Kardinal Richelieu setzte deshalb alles dran, die Reiche der Habsburger zu destabilisieren. So wurde der katholische Kirchenfürst zum Finanzier der Protestanten im 30-jährigen Krieg und subventionierte katalanische Rebellen.

Belagerung von La Rochelle

La Rochelle ist eine Hafenstadt im Westen von Frankreich und war eine der wichtigsten Zentren der Hugenotten. Es war darüber hinaus eine sehr reiche Gemeinde, die im natürlichen Schutz von Sümpfen eine Basis für Piraten war.

Hafen La Rochelle
Befestigter Hafen von La Rochelle (gemeinfrei)

Diese Einnahmen reinvestierten die Bewohner von La Rochelle in weitere Fortifikationen und bauten die Stadt zu einer der besten Festungen dieser Zeit aus.

Mit entsprechendem Selbstbewusstsein reagierten die Hugenotten ab 1624 auf die wachsenden Attacken durch Kardinal Richelieu.

Als es zu ersten Gefechten kam und sich eine Armee formierte, baten die Bewohner von La Rochelle über den Duke of Buckingham um englische Schützenhilfe.

Der schickte eine Flotte mit 5.000 Mann zur Unterstützung der Hafenstadt, die auf der vorgelagerten Île de Ré landete. Die dortigen Forts waren jedoch bereits von Einheiten des französischen Königs besetzt worden.

Insgesamt sammelten sich nun 11.000 Mann an königlichen Truppen in der Region. Am 04. August 1624 begann die Belagerung von La Rochelle zunächst als Sitzkrieg. Man schoss noch nicht aufeinander, jedoch wurde nach und nach eine Linie von Befestigungen um die Stadt gezogen. Die Hugenotten wurden regelrecht eingemauert.

Bis zum November waren 20.000 Mann zusammen. Dann startete Ludwig XIII. den ersten Sturmangriff. Ein vorgelagertes Fort wurde eingenommen und die Engländer auf der Île de Ré aufgerieben. Der Duke of Buckingham war einer von nur 1.000 Überlebenden, die sich auf ihre Schiffe retten konnten.

Im Januar 1625 hatte die französische Armee schon 30.000 Mann in der Gegend. La Rochelle konnte dank der mächtigen Hafenbefestigung dennoch nicht vollständig von der Versorgung abgeschnitten werden.

Kardinal Richelieu übernahm schließlich persönlich den Befehl. Er ließ einen mächtigen Damm aus Holzkähnen um die Hafeneinfahrt bauen. Die Blockade führte zu einer verheerenden Hungersnot in La Rochelle mit zahllosen Toten.

Die Hugenotten kapitulierten nach einer über einjährigen Belagerung am 28. Oktober 1625. Von den ursprünglich etwa 28.000 Einwohnern hatten nur etwa 20 % überlebt.

Finanzierung von Gustav II. Adolf

Im Jahr 1618 war der 30-jährige Krieg ausgebrochen. Der Konflikt verlief in den ersten Jahren sehr erfolgreich für den Habsburger Ferdinand II. von Österreich.

Der berühmte Feldherr Albrecht von Wallenstein setzte sich nicht nur in Böhmen durch, sondern konnte schließlich auch Mecklenburg einnehmen und wurde dort als Herzog installiert. Die Belagerung von Stralsund ab April 1628 führte jedoch zu einem der Wendepunkt im 30-jährigen Krieg.

Belagerung Stralsund
Belagerung von Stralsund gemalt von Franz Hogenberg. (gemeinfrei)

Der schwedische König Gustav II. Adolf sah eine potentielle Bedrohung für seine Vormachstellung in der Ostsee. Dank zahlreicher Reformen verfügte er auch über eine sehr moderne Armee. Es fehlte jedoch das nötige Startkapital, um mit voller Wucht in diesen 30-jährigen Raubkrieg einsteigen zu können.

Nach dem Motto, dass der Feind des Feindes ein Verbündeter ist, engagierte sich nun der erzkatholische Kardinal Richelieu für die Protestanten. Im Vertrag von Bärwalde wurde am 23. Januar 1631 eine immense Zahlung von Frankreich an Schweden vereinbart.

Kardinal Richelieu stellte etwa 20 % des Startkapitals, im Gegenzug sagten die Schweden eine Entsendung von 30.000 Fußsoldaten und 6.000 Reitern zu. Das Abkommen entwickelte sich dann zu einem seiner größten Coups.

Die schwedische Armee war nämlich nicht nur an der Ostseeküste erfolgreich. Sie drangen quer durch das heutige Deutschland vor und nahmen schließlich im Mai 1632 sogar München ein. Die österreichischen Habsburger gerieten dadurch in höchste Not.

Offener Krieg gegen die Habsburger

Nach dem Tod von Gustav II. Adolf in der Schlacht von Lützen am 16. November 1632 verlor die protestantische Seite ihre Dynamik. So geriet letztlich auch Kardinal Richelieu wieder unter Zugzwang.

Bernhard von Sachsen-Weimar
Bernhard von Sachsen-Weimar gemalt von Michiel Janszoon van Mierevelt. (gemeinfrei)

1635 kam es zunächst zur Kriegserklärung gegen das Heilige Römische Reich und dann gegen Spanien. Nur leider war die französische Armee marode und hatte kaum erfahrenes Führungspersonal.

Kardinal Richelieu finanzierte deshalb nun Bernhard von Sachsen-Weimar. Dem Herzog wurden vier Millionen Livre zugesagt, um 12.000 Fußsoldaten, 6.000 Reiter sowie Artillerie aufzustellen.

Mit dieser Streitmacht fügte Herzog Bernhard dem österreichischen Kaiser Ferdinand II. auch einige Niederlagen zu. Vor allem wurde durch die Offensive ein wahrscheinlicher Angriff auf Paris abgewehrt. Mit Politik mit dem Checkbuch bewährte sich erneut.

Ab 1640 finanzierte Kardinal Richelieu auch Rebellen aus Katalonien. Diese attackierten dann die Festung von Perpignan im Süden von Frankreich.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Rob Roy MacGregor – schottischer Outlaw

Rob Roy MacGregor wurde am 07. März 1671 in Glengyle am Loch Katrine geboren, wie aus dem Taufregister des Ortes Buchanan Parish hervorgeht.

Rob Roy MacGregor
Rob Roy MacGregor von W.H. Worthington um 1820 (gemeinfrei)

Der Name Rob Roy ist eine anglisierte Form des gälischen „Raibert Ruadh“. Das bedeutet soviel wie der rote Robert und war eine Anspielung auf seine Haarfarbe.

Rob Roy MacGregor war ursprünglich ein Viehhändler und kämpfte als Soldat in einer Reihe von Konflikten. Der schottische Clan der MacGregors wurde seinerzeit jedoch massiv durch Nachbarn bedrängt und verlor wichtige Ländereien.

Rob Roy MacGregor wurde deshalb ganz in der Tradition seines Clans zu einem Rinderdieb. Schließlich betätigte sich der Schotte jedoch in der hohen Kunst der Schutzgelderpressung unter seines Gleichen. Er hatte prägenden Einfluss auf den bis heutigen gängigen Begriff vom „Blackmailing“.

Letztlich scheiterte seine kriminelle Karriere jedoch am Widerstand von John Graham, dem 1. Duke of Montrose. Rob Roy MacGregor wurde wegen Betruges verurteilt, geächtet und eingesperrt.

Wenige Jahre vor seinem Tod wurde der Outlaw von König Georg I. begnadigt und lebte fortan in Balquhidder in der Nähe von Stirling. Dort findet sich heute eine prächtige Grablege.

Der berühmte schottische Schriftsteller Sir Walter Scott schuf dann über hundert Jahre nach seinem Tod mit „Rob Roy“ ein literarisches Denkmal. Er verlieh dem Gangster das Image von einem neuzeitlichen Robin Hood.

1995 wurde das Stück mit Liam Neeson in der Hauptrolle verfilmt. Rob Roy MacGregor wurde damit einer noch größeren Öffentlichkeit als Nationalheld präsentiert.

Clan MacGregor – „Königlich ist meine Rasse“

Legendäre Abstammung von Kenneth I.

Die MacGregors führen ihre Abstammung auf den ersten schottischen König Kenneth I. MacAlpin zurück. Das war ursprünglich ein Anführer gälischer Skoten, der Schottland im Jahr 843 einigte.

Der Auslöser für diese Reichseinigung war ein Wikingereinfall, den Pikten und Skoten nur gemeinsam zurückschlagen konnten. Anschließend regierte das Haus MacAlpin noch bis 1058 und brachte so legendäre Figuren wie Macbeth hervor.

Diese angebliche Abstammung der MacGregors von der ersten Königslinie ist jedoch nicht belegbar. Nichts desto trotz lautet das Motto des Clans: „Königlich ist meine Rasse“.

Raubzug gegen die Colquhouns

Die tatsächliche Geschichte des Clans von Rob Roy ist weit weniger glamourös als die angebliche Abstammung. Die MacGregors gerieten bereits relativ früh in einen Konflikt mit dem weit mächtigeren Clan Campbell.

Dabei verloren die MacGregors erstmals große Teile ihre Ländereien. Bereits im 16. Jahrhundert waren sie ein verarmter Clan, der sich wiederum gegen Schwächere wandte.

Legendär ist ihr Raubzug gegen den benachbarten Clan Colquhoun von 1603. Die MacGregors wurden bei diesem groß angelegten Raubzug nämlich entdeckt.

Es kam zu einem Kampf, zu einer regelrechten Schlacht: Dabei wurden 200 Colquhouns erschlagen, während nur zwei MacGregors ihr Leben ließen.

Zerschlagung durch Jakob I. Stuart

Der Sieg gegen die Colquhouns hatte jedoch fatale Konsequenzen. Die politische Großwetterlage in Britannien wurde für den Clan von Rob Roy zum Verhängnis, denn Königin Elisabeth I. war kurz zuvor kinderlos verstorben.

Jakob I. Stuart
König Jakob I. von England (John de Critz / gemeinfrei)

Die Nachfolge trat Jakob I. Stuart an. Erstmals wurden die Königreiche von England und Schottland in Personalunion regiert.

Der Monarch hatte jedoch in seiner persönlichen Geschichte extrem negative Erfahrungen mit der rebellischen Kultur der Schotten gesammelt.

In einem breit angelegten Programm versuchte dieser Jakob I. beziehungsweise James I. die Kultur der Highlander auszurotten.

Bräuche und gälische Dialekte wurden verboten. Den Nachwuchs des schottischen Adels brachte man zur Erziehung nach England.

Besonders hart traf es jedoch die MacGregors. Ihr Clan wurde verboten und der gesellschaftliche Niedergang beschleunigte sich. Angehörige des Familienverbandes mussten in der Folge massive Übergriffe und Enteignungen hinnehmen.

Erst 1775, also lange nach dem Tod von Rob Roy, wurde das Tragen des Familiennamens wieder gestattet. Zu diesem Zeitpunkt meldeten sich nur noch 826 Angehörige des Clans MacGregor.

Robert Roy MacGregor im Widerstand

Rob Roy MacGregor wurde etwa 70 Jahre nach dem offiziellen Verbot seines Clans durch Jakob I. Stuart am Loch Katrine geboren. Der See ist reich an Forellen und dient heutzutage der Wasserversorgung des Großraumes von Glasgow.

Seit dem Anfang des 17. Jahrhunderts hatten sich die Verhältnisse in England und Schottland jedoch mehrfach gewendet. Besondere Zäsuren waren die englische Bürgerkriege sowie die Herrschaft des Oliver Cromwell als Lordprotektor von 1653 bis 1658.

Nach der Schreckensherrschaft des Militärdiktators erhielten die Stuarts wieder vermehrte Unterstützung. Als in Folge der „Glorious Revolution“ die Krone an Wilhelm III. von Oranien-Nassau ging, erhoben sich dann wiederholt die Anhänger des alten Königshauses.

Jakobitischer Aufstand von 1689

Rob Roy MacGregor war erst 18 Jahre alt, als er am folgenden Aufstand der Schotten von 1689 teilnahm. Der als „Bonnie Dundee“ bekannte John Graham, 1. Viscount of Montrose, führte die Rebellion an.

Rob Roy MacGregor kämpfte zusammen mit seinem Vater für die Interessen des schottischen Thronwärters Jakob II. in diesem ersten „Jakobitenaufstand“. Zu Beginn konnte die Bewegung einige Erfolge erzielen.

Bemerkenswert war die etwa 10-minütige Schlacht von Killiecrankie am 27. Juli 1689. Die Jakobiten waren zwar grob 1:2 unterlegen und verloren etwa ein Drittel ihrer Streitkraft in dem Blutbad, insgesamt etwa 800 Verwundete und Tote.

Anne Stuart
Anne Stuart um 1685 (William Wissing / gemeinfrei)

Die Engländer verloren jedoch zwei Drittel, grob etwa 2.000 Mann. Sie trollten sich dann wie geprügelte Hunde davon. Der taktische Sieg führte dennoch zu einer strategischen Niederlage.

Denn unter den jakobitischen Opfern war eben auch Bonnie Dundee, der niedergeschossen wurde, als er mit empor gerecktem Schwert nach vorne stürmte.

Der charismatische Anführer des Aufstandes verblutete wenig später und die Bewegung verlor ihre Zugkraft. Auch die Zeit des Königreiches Schottland ging nun zu Ende.

Im Act of Union von 1707 wurden die bereits in Personalunion regierten Königreiche von England und Schottland vereinigt. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits alle katholischen Thronfolger kategorisch ausgeschlossen worden. Dies führte nach dem Tod von Königin Anne Stuart am 01. August 1714 zu weiteren Konflikten.

Als Erbe des Vereinigten Königreiches wurde Herzog Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg bestimmt. Der spätere Premierminister Winston Churchill zeichnete ein eindrückliches Bild der damaligen Stimmung:

„Man traf wirksame Maßnahmen zur Sicherung der hannoverschen Thronfolge. Man entsandte Boten in alle Himmelsrichtungen, um jeden Beamten und jeden Offizier auf seinen Posten zu rufen. Die Flotte wurde unter dem Kommando eines Whigs, des Earl of Berkeley, mobilisiert und erhielt den Befehl, im Kanal zu patrouillieren und die französischen Häfen zu beobachten. Zehn Bataillone wurden aus Flandern zurückgerufen. Die Garnisonen wurden bewaffnet, und die Miliz alarmiert. Man erinnerte die Holländer an ihre Vertragspflichten. Alles war gerüstet, um die Thronbesteigung des Kurfürsten von Hannover als Georg zu sichern. […] Als Königin Anne am 1. August um halb acht Uhr ihren letzten Atemzug tat, stand fest, dass es keinen Papismus, keine umstrittene Thronfolge, keine französischen Bajonette und keinen Bürgerkrieg geben würde.“

Jakobitischer Aufstand von 1715

Wie Churchill im 20. Jahrhundert ganz richtig schrieb, kam es im Zuge des dynastischen Wechsels von den Stuarts zum welfischen Haus Hannover zu keinem Bürgerkrieg. Die Schotten taten jedoch ihr Bestes, um es wenigstens zu versuchen.

Rob Roy MacGregor war wieder mitten drin statt nur dabei: Im Jahr 1715 sammelte dann John Erskine, 23. Earl of Mar, eine Streitmacht für einen erneuten Aufstand der Jakobiten.

Für James Francis Edward Stuart erhoben sich 12.000 Highlander gegen das neue, weil protestantische Königshaus von England und Schottland.

Der Anführer John Erskine war 1715 jedoch überfordert und konnte die schnelle Mobilisierung der schottischen Clans nicht in eine schlagkräftige Initiative verwandeln. Nach langem Zögern zog er gegen Stirling.

Rob Roy MacGregors Haus in Glen Shira
Ruine des Hauses von Rob Roy MacGregor in Glen Shira (CC-BY-SA 3.0)

Rob Roy MacGregor und die anderen aufständischen Schotten erlitten am 13. November 1715 in der Schlacht von Sheriffmuir eine strategische Niederlage. Die Bewegung fiel schnell in sich zusammen.

Rob Roy zog dann 1716 nach Glen Shira. Dort stand er unter dem Schutz des Feldmarschalls John Campbell, 2. Duke of Argyll.

Im Gegenzug für eine freiwillige Entwaffnung durfte Rob Roy ein Haus bauen. Allerdings gab er nur eine Kiste an alten, verrosteten Waffen ab. Im Museum von Inveraray Castle werden bis heute einige dieser Stücke ausgestellt.

Als es aber 1717 zu einer Amnestie für Jakobiten kam, wurde der Clan MacGregor explizit ausgeschlossen. Damit hatte Rob Roy ein gutes Motiv, auch weiterhin zu rebellieren.

Jakobitischer Aufstand von 1719

Vier Jahre später versuchten die exilierten Stuarts erneut ihr Glück. Auch Rob Roy MacGregor zeigte wieder vollen Einsatz.

Eilean Donan Castle
Eilean Donan Castle am Loch Duich ist über den Seeweg erreichbar. (gemeinfrei)

Diese Aktion war jedoch letztlich nur eine Kopfgeburt von spanischen Diplomaten. Sie planten einen eigenen Angriff auf Großbritannien und wollten dafür die Schotten als Unterstützer mobilisieren.

Die Hoffnung war, dass man die britische Verteidigung so in einen Zweifrontenkrieg zwingen und damit entscheidend schwächen kann.

Letztlich kamen jedoch nur einige hundert spanische Soldaten. Die kleine Streitkraft besetzte Eilean Donan Castle. Die kleine Burg liegt in der Nähe von Skye und ist über den Seeweg erreichbar.

Die Briten schickten Unterhändler zu der isolierten Einheit. Diese wurden jedoch aus unbekannten Gründen beschossen. Das war auf jeden Fall keine gute Idee:

Das Gewehrfeuer der Spanier wurde von drei Fregatten der Royal Navy erwidert. Es überlebten nur 46 Mann. Rob Roy MacGregor führte dabei eine kleine Gruppe mit Verstärkungen herbei und wurde bei Eilean Donan Castle wohl am Arm verwundet.

Denn nächsten großen Aufstand der Jakobiten unter Bonnie Prince Charlie sollte Rob Roy MacGregor dann allerdings nicht mehr erleben. Mit dem Aufstand von 1719 ging auch sein militärischer Werdegang zu Ende.

Rob Roy und der 1. Duke of Montrose

Nach einer Zwischenstation in Monachyle Tuarach am Loch Doine zog Rob Roy MacGregor 1722 nach Balquhidder. Der Ort liegt nord-östlich von Stirling. Dort entwickelte er sich zunächst zu einem angesehenen Viehhändler.

Viehdiebstahl, Erpressung und Ächtung

Schließlich traf er jedoch eine geschäftliche Entscheidung, die sich fatal auswirken sollte. Rob Roy MacGregor lieh sich eine große Summe vom Duke of Montrose, um seinen Viehbestand zu erweitern.

Doch das erworbene Vieh ging verloren und Rob Roy MacGregor konnte den Kredit nicht bedienen. Dafür wurde er als Outlaw geächtet und der Duke of Montrose erhielt als Schadensersatz sein Land.

Das Haus von Rob Roy MacGregor wurde niedergebrannt und es begann eine Blutfehde. Diese ging jedoch nicht zu seinen Gunsten aus. Er wurde noch 1722 inhaftiert.

Rückkehr nach Balquhidder

Doch Rob Roy MacGregor hat bereits damals einen gewissen Kult-Status. Ein Hintergrund war die vorhergehende Veröffentlichung der Novelle „The Highland Rogue“.

Rob Roy MacGregor Grab Balquhidder
Grab von Rob Roy MacGregor in Balquhidder (Joe / (CC-BY-SA 3.0)

Diese Popularität bewegte König Georg I. im Jahr 1727, eine Begnadigung für Rob Roy MacGregor zu erlassen.

Dieser kehrte nach Balquhidder zurück und genoss seinen Ruf als lebende Legende. Der alte Haudegen verstarb dort im Alter von 63 Jahren am 28. Dezember 1734.

Bis heute findet sich in dem kleinen Ort ein prächtiges Grab für den schottischen Nationalhelden. Neben ihm ruhen seine Frau und ein Sohn.

Im Jahr 1817 veröffentlichte dann Sir Walter Scott seinen „Rob Roy“. Die Beliebtheit des Gauners stieg noch weiter und heutzutage setzt sich vor allem die sezessionistische Scottish National Party (SNP) sehr gerne für die Pflege seines Andenkens ein.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Maria Stuart – die kopflose Königin

Maria Stuart wurde am 08. Dezember 1542 in Linlithgow Palace in der Nähe von Edinburgh geboren. Sie entstammte dem bretonischen Geschlecht der „Stewarts“, die im Laufe der normannischen Invasion nach Britannien kamen.

Als junges Mädchen wurde Maria mit dem Dauphin, dem französischen Thronfolger, verheiratet. In diesem Zusammenhang änderte sich der Name in die heute bekanntere Version: „Stuart“.

Maria Stuart Gemälde
Maria Stuart um 1558 gemalt von François Clouet. (gemeinfrei)

1559 bestieg der Dauphin als Franz II. den Thron. Maria Stuart wurde an seiner Seite zur Königin von Frankreich.

Der erste Mann von Maria Stuart starb bereits ein Jahr später. Sie kehrte als 17-jährige Witwe nach Schottland zurück.

Dort traf sie auf eine komplexe politische Lage. Die Spannungen zwischen den schottischen Clans waren noch dazu durch religiöse Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten angeheizt.

Maria Stuart zeigte punktuell zwar durchaus Talent als Politikerin. 1565 verliebte sie sich jedoch in ihren damals 19-jährigen Cousin Lord Darnley. Der Schönling war außerhalb des Bettes nur leider ein wandelndes Problem.

Aus der leidenschaftlichen Ehe entstand zwar der spätere König Jakob I. Stuart, aber vor allem auch enorm viel Ärger. Der weitere Verlauf des Lebens von Maria Stuart war ein Strudel von verhängnisvollen Ereignissen.

Getrieben von eklatanten Fehleinschätzungen endete schließlich sogar die Enthauptung von Maria Stuart am 18. Februar 1587 in einem grotesken Spektakel.

Häufige Fragen zu Maria Stuart (FAQs)

  • Wer war Maria Stuart? Sie war die Königin von Schottland und kurzzeitig von Frankreich. Darüber hinaus wurde ihr Sohn Jakob I. Stuart später zum König von England.
  • Wie waren Königin Elisabeth und Maria Stuart verwandt? Sie hatten mit Heinrich VII. einen gemeinsamen Vorfahren und wurden als Cousinen bezeichnet.
  • Warum wurde Maria Stuart hingerichtet? Nachdem sich die Queen of Scots mehrfach an Verschwörungen gegen Elisabeth I. beteiligte, ließ diese sie Fotheringhay Castle enthaupten.

Mary aus dem Haus der Stewarts

Aufstieg im Unabhängigkeitskrieg

Die Stewarts hatten bretonische Wurzeln und waren im Zuge der normannischen Invasion durch Wilhelm den Eroberer nach Britannien gekommen. Sie erhielten im 12. Jahrhundert von König David I. von Schottland einige Ländereien in den Lowlands.

Dort waren sie Nachbarn des ebenfalls ursprünglich bretonischen Clans Bruce und gründeten beispielsweise die Abtei von Paisley, wo William Wallace erzogen wurde.

Karte Schlacht von Bannockburn
Karte der Schlacht von Bannockburn im Jahr 1314 (Andrei Nacu / gemeinfrei)

Die Stewarts unterstützen dann auch die Bewegung von Robert the Bruce. In der Schlacht von Bannockburn, dem entscheidenden Gefecht des Zweiten Schottischen Unabhängigkeitskrieges, führte Walter Stewart nominell einen Schildtron gegen die Engländer.

Nach der Schlacht wurde der damals noch sehr junge Walter Stewart zum Ritter geschlagen. Aber vor allem durfte er ein Jahr später Marjorie Bruce heiraten. Das war die älteste Tochter von König Robert.

Außerdem wurde Walter Stewart zum High Steward ernannt. Das war ein erbliches Hofamt und entsprach dem Truchsess im Heiligen Römischen Reich.

Beginnend mit Robert II. waren die Stewarts ab 1371 das herrschende Geschlecht von Schottland. Diese lange Tradition führte später zu einem außerordentlichen Rückhalt für die Dynastie in der Bevölkerung, von dem auch Maria Stuart profitierte.

Das Geschlecht herrschte praktisch durchgehend bis zum Tod von Königin Anne Stuart im Jahr 1714 in Schottland. Ausgenommen waren nur die wenigen Jahre der Diktatur von Oliver Cromwell und seinem Sohn Richard.

Die „rüde Brautwerbung“

Maria Stuart war die Tochter von Jakob V. von Schottland, der nur wenige Tage nach ihrer Geburt verstarb. Sie wurde deshalb bereits als Säugling am 14. Dezember 1542 zur nominellen schottischen Königin ernannt.

Heinrich VIII. Gemälde
König Heinrich VIII. Tudor von England gemalt von Hans Holbein dem Jüngeren (gemeinfrei)

Ihre Mutter Marie de Guise war eine Nachfahrin von Heinrich VII. aus dem Haus Tudor. Mit dieser Abstammung begründete Maria Stuart später ihren Anspruch auf den Thron von England.

In Schottland konnte sich nach dem Tod von König Jakob V. zunächst James Hamilton, der 2. Earl von Arran, als realer Machthaber durchsetzen.

Dann wurde für die kleine Maria Stuart zunächst umgehend eine Heirat mit Eduard VI., dem Sohn des englischen Königs Heinrich VIII. arrangiert. Die geplante Allianz zwischen England und Schottland zerbrach jedoch schnell wieder.

Der englische König reagierte allerdings recht empfindlich auf die Zurückweisung seiner Pläne für Schottland. Ab 1543 kam es deshalb zu einer ganzen Reihe von militärischen Angriffen.

In der Schlacht bei Pinkie Cleugh erlitten die Schotten am 10. September 1547 eine vernichtende Niederlage mit grob etwa 5.000 Toten auf ihrer Seite. Marie de Guise gelang es jedoch immer wieder, die kleine Königin Maria Stuart in Sicherheit zu bringen.

Dieser Krieg wurde als „rüde Brautwerbung“ bekannt. Aber weder England noch Schottland konnten den Konflikt einfach so für sich entscheiden. Trotz ihrer militärischen Überlegenheit waren die Armeen des Südens nicht in der Lage, den ganzen Norden zu kontrollieren.

Die Schotten hingegen konnten nur mit der „Auld Alliance“, einem Bündnis mit Frankreich, eine Antwort auf die englische Bedrohung geben. Im Dezember 1547 begannen deshalb Gespräche für eine Ehe zwischen Maria Stuart und dem französischen Dauphin.

Ehe mit Dauphin Franz II.

Am 07. August 1548 brachte eine Flotte die damals erst fünf Jahre alte Maria Stuart nach Frankreich. Im Gegenzug erhielten die Schotten finanzielle und militärische Unterstützung.

Die Ehe von Maria Stuart und dem Dauphin Franz II. wurde am 24. April 1558 geschlossen. Im darauffolgenden Jahr starb ihr bis dato regierender Schwiegervater, so dass Maria Stuart an der Seite ihres damaligen Gemahls auch zur Königin von Frankreich wurde.

Franz II. verstarb jedoch selbst bereits am 05. Dezember 1560. Die Macht im Land übernahm dann schnell ihre Schwiegermutter Katharina von Medici, die mit Karl IX. umgehend einen weiteren Sohn als König von Frankreich installierte.

Maria Stuart kehrte anschließend zurück nach Schottland, wo die Administration inzwischen von ihrer Mutter Marie de Guise geleitet wurde.

Maria Stuart – Königin von Schottland

Am 19. August 1561 erreichte Maria Stuart ihre alte Heimat. Sie war nominell zwar die Königin von Schottland, aber plante zunächst nicht in das politische Gefüge einzugreifen.

Als gläubige Katholikin wurde Maria Stuart auf der Insel jedoch mit erheblichen Misstrauen empfangen. Entgegen der Erwartungen setzte sie sich jedoch nicht für die Belange ihrer Konfession ein.

Trotz der anfänglichen Abneigung, wurde Maria Stuart dennoch schnell in den Konflikt der Religionen hinein gezogen. Ein Hintergrund war, dass die seit 1558 in England regierende Elisabeth I. von den Katholiken nicht anerkannt wurde.

Vielmehr war Maria Stuart aus römisch-katholischer Sicht die Erbin des Hauses Tudor und damit die rechtmäßige Königin von England. Sie selbst demonstrierte und artikulierte diesen Thronanspruch sogar in ihrem persönlichen Wappen. Letztlich wurde es ihr zum Verhängnis.

Ehe mit Lord Darnley

Maria Stuart war als attraktive junge Witwe und noch dazu als regierende Königin von Schottland eine sehr interessante Partie. Zahlreiche Fürsten aus ganz Europa bemühten sich um ihre Hand.

Lord Darnley
Henry Stuart, Lord Darnley, um 1564 (gemeinfrei)

Aber Maria Stuart verliebte sich in ihren katholischen Cousin Henry Stuart, besser bekannt als Lord Darnley. Als Großneffe von Heinrich VIII. brachte er ebenfalls einen Thronanspruch mit.

Doch Lord Darnley war nur ein Schönling, der mit seinen 19 Jahren vor allem für jugendliche Eskapaden stand. Die anfangs offenbar sehr verliebte Königin Maria Stuart heiratete ihn dann sehr kurzfristig am 29. Juli 1565.

Die Verbindung führte jedoch zu massivem Widerstand seitens der Protestanten unter der Führung von Marias Halbbruder James Stewart. Selbst Elisabeth I. war genervt, weil Lord Darnley ein Engländer und damit ihr Untertan war.

Ein Kind aus der Verbindung von Maria Stuart und Lord Darnley hätte einen Anspruch sowohl auf den englischen wie auch auf den schottischen Thron. Genau dieser Fall trat mit der Geburt des späteren König Jakob I. Stuart am 19. Juni 1566 ein.

Die anfängliche Verliebtheit des Paares verflog jedoch schnell. Noch während der Schwangerschaft kamen Gerüchte auf, Maria Stuart hätte eine Affäre mit ihrem Privatsekretär David Rizzio. Der wurde umgehend erstochen.

Am 10. Februar 1567 kam es dann zu einer Explosion im Haus von Lord Darnley. Selbiger wurde anschließend nackt, unverletzt, aber tot im Garten gefunden. An einen Unfall glaubte niemand. Vielmehr ging man von einer Erdrosselung aus.

Als Drahtzieher hinter dem Attentat wurde Lord Bothwell vermutet. Jener hatte nur drei Monate zuvor öffentlich und in der Gegenwart von Maria Stuart geschworen, Lord Darnley zum Wohle des Landes umzubringen.

Ehe mit Lord Bothwell

Auch dass Maria Stuart über den Anschlag auf ihren Ehemann Lord Darnley informiert war, galt als offensichtliche Tatsache. Lord Bothwell wurde dann Anfang April in einem Scheinprozess von jeglichen Vorwürfen schnell freigesprochen.

Lord Bothwell Portrait
James Hepburn, der 4. Earl of Bothwell im Jahr 1566 (gemeinfrei)

Doch bereits am 24. April 1567 ließ sich die offenbar wiederum informierte Maria Stuart von Lord Bothwell und einige Schergen entführen. Etwa eine Woche später ließ er sich von seiner damaligen Frau scheiden.

Daraufhin vergab Maria Stuart ihrem Entführer öffentlich. Am 15. Mai 1567 heirateten die Beiden. Die Königin von Schottland hatte in der öffentlichen Wahrnehmung den Bogen nun endgültig überspannt.

Es kam umgehend zu einer Revolte gegen Maria Stuart. Selbst treue Parteigänger wandten sich gegen sie. Das eilig von Lord Bothwell aufgestellte Heer war der Opposition so dramatisch unterlegen, dass es den Befehl verweigerte.

Haft in Loch Leven Castle

Maria Stuart beugte sich dem rebellischen Adel und dankte ab. Die Queen of Scots wurde in Loch Leven Castle inhaftiert.

Ihren damals erst 1-jährigen Sohn Jakob I. Stuart ernannte man zum König. Die reale Macht im Land fiel zunächst an ihren protestantischen Stiefbruder James Stuart, den Earl of Moray.

Ruine Loch Leven Castle
Maria Stuart war Gefangene in der Burg auf einer Insel im Loch Leven. (gemeinfrei)

Eigenen Angaben zu Folge hatte Maria Stuart während ihrer Haft in Loch Leven Castle eine Fehlgeburt von Zwillingen. Nach etwa einem Jahr gelang ihr dann endlich die Flucht.

Angeblich war ihr dabei der junge Wärter Willie Douglas behilflich. Nähere Details sind aber nicht bekannt.

Allerdings führte Maria Stuart bereits wenige Tage nach ihrer Flucht ein Heer von 6.000 Kämpfern an. Insofern liegt eine umfangreiche Vorbereitung mit Hilfe von mächtigen Unterstützern nahe.

Die Streitkraft wurde jedoch zeitnah vernichtet. Maria Stuart floh daraufhin über Carlisle nach England und sollte ihre Heimat nie wieder sehen.

Die Macht in Schottland fiel vorläufig an ihren Halbbruder James Stewart. Der wurde jedoch relativ zeitnah auf eine durchaus bemerkenswerte Art und Weise aus dem Leben befördert:

Am 23. Januar 1570 wurde James Stewart im Vorbeireiten aus dem Hinterhalt von einem Attentäter namens James Hamilton mit einer Arkebuse angeschossen und erlag den Verletzungen. Damit war er das erste bekannte Opfer eines Anschlages mit einer Feuerwaffe in der Geschichte.

Gefangene von Königin Elisabeth I.

Flucht nach England und Inhaftierung

Königin Elisabeth I. Portrait
Königin Elisabeth I. um 1580 von Nicholas Hilliard (gemeinfrei)

Königin Elisabeth I. gewährte Maria Stuart eine Art Schutzhaft. Einerseits stellte die Geflüchtete zwar eine Konkurrentin um den englischen Thron dar.

Andererseits wollte die Monarchin wohl keinen Präzedenzfall für die Hinrichtung von Königen schaffen. Sie selbst hatte stets Feinde und musste sich immer wieder gegen innere Bedrohungen behaupten.

Einige Historiker spekulieren darüber hinaus, ob die anfängliche Entscheidung zum Wohle von Maria Stuart nicht auch eine Art von feministischer Solidarität in dieser sehr patriarchalen Zeit war.

Aber Maria Stuart verkannte mal wieder die Lage. Sie hätte sich ein wunderbar entspanntes Leben mit attraktiven Liebhabern machen können. Stattdessen beteiligte sich Maria Stuart immer wieder an Intrigen gegen ihre Beschützerin.

Verschwörungen und Putschversuche

Maria Stuart beteiligte sich während ihrer Schutzhaft in dem goldenen Käfig an mehreren Verschwörungen. Die Drahtzieher waren jedoch meist andere Figuren. Außerdem leistete die Gegenspionage unter Sir Francis Walsingham eine bemerkenswerte Arbeit:

  • Die Ridolfi-Verschwörung war ein Komplott englischer Katholiken in den Jahren 1570/71. Die Schlüsselfigur war ein florentinischer Bankier namens Roberto Ridolfi, der als Agent des Papstes nach London entsandt worden war. Trotz oder gerade wegen seiner großen Versprechungen galt der Italiener aber als ein Schwätzer. Er hätte wohl nie die angekündigte internationale Unterstützung für die englischen Katholiken mobilisieren können. Es ist nicht genau bekannt, in wie weit Maria Stuart in das Komplott involviert war. Jedoch wurde ein Schotte mit belastenden Briefen im Sommer 1571 in Dover verhaftet. Die Texte waren verschlüsselt, aber die Agenten von Francis Walsingham konnten die Codierung schnell knacken. Die übrigen Verschwörer flogen auf. Königin Elisabeth I. war schockiert über die hohe Beteiligung durch englische Adelige. In der Folge schloss sie eine Rückkehr von Maria Stuart nach Schottland grundsätzlich aus.
  • Die Throckmorton-Verschwörung aus dem Jahr 1583 hatte eine parallele Ermordung der Königin, Befreiung von Maria Stuart sowie die Unterstützung von katholischen Invasionstruppen zum Ziel. Zentrale Figur war Francis Throckmorton, der als Sekretär in den Diensten von Maria Stuart stand. Francis Walsingham kam ihm durch seine Kontakte zum spanischen Botschafter auf die Schliche.
  • Die Babington-Verschwörung aus dem Jahr 1586 wurde nach dem späteren Hauptangeklagten Anthony Babington benannt. Der tatsächliche Drahtzieher war jedoch ein Jesuit namens John Ballard. Francis Walsingham konnte aber bereits früh den verschlüsselten Briefverkehr mit Maria Stuart abfangen. Diese Schreiben schmuggelte man in einem hohlen, aber wasserdichten Spund eines Bierfasses. Die Briefe wurden heimlich kopiert und anschließend wieder versteckt, um die Verschwörer in Sicherheit zu wiegen. Dem Linguisten und Code-Knacker Thomas Phelippes gelang es dann, die Texte mit einer Häufigkeitsanalyse zu decodieren. Nach diesem Erfolg versuchte Walsingham sogar, die Texte gezielt zu manipulieren. Im August 1586 ließ er die Verschwörer dann verhaften.

Enthauptung in Fotheringhay Castle

Als der englischen Königin der Geduldsfaden riss, machte man sich aber dennoch die Mühe, einen formalen Prozess gegen Maria Stuart einzuleiten. Eine gewisse Beißhemmung von Elisabeth gegen ihre Standesgenossin blieb bis zuletzt erhalten.

Allerdings hatte man auch ein gutes juristisches Argument: Die Queen of Scots wurde für den Mord an ihrem damaligen Ehemann Lord Darnley, der Engländer gewesen war, mit einem ordentlichen Grund zum Tode verurteilt.

Maria Stuart Hinrichtung Zeichnung
Exekution von Maria Stuart gezeichnet von einem Augenzeugen. (gemeinfrei)

Die gängige Methode zur Hinrichtung einer Person ihres Standes war die Enthauptung. Es machte jedoch einen wesentlichen Unterschied, ob man hierfür einen routinierten Henker oder einen Amateur berief.

Maria Stuart hatte sich bei Elisabeth I. allerdings so unbeliebt gemacht, dass für einen Anfänger entschieden wurde.

Statt mit einem sauberen Hieb aus dem Leben scheiden zu dürfen, hackte der Henker wie ein Metzger drei Mal auf ihren Nacken, bis der Kopf endlich rollte. Die Hinrichtung von Maria Stuart endete dann in einem grotesken Finale.

Der Henker wollte den Kopf der Getöteten ergreifen und der Menge präsentieren. Er griff jedoch lediglich in ihre Perücke. Das Haupt von Maria Stuart löste sich und rollte über den Boden davon. Ihr kleiner Hund wurde dabei von Blut überspritzt und lief jaulend weg, während der Scharfrichter rief:

„Es lebe die Königin!“


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
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VespasianRömischer Kaiser
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Mark AurelRömischer Kaiser
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Spätantike

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DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
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Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
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Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
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Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
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Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
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John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
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Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
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Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
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20. Jahrhundert

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Woodrow WilsonUS-Präsident
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Josef StalinDiktator / Sowjetunion
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SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
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PanzerreiterFrühmittelalter
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Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Bonnie Prince Charlie – Young Pretender

Charles Edward Stuart wurde am 31. Dezember 1720 in Rom geboren. Er war der Sohn eines exilierten Thronanwärters und versuchte die Herrschaft des Hauses Stuart über Großbritannien wiederherzustellen.

Bonnie Prince Charlie Portrait
Charles Edward Stuart – „Bonnie Prince Charlie“ gemalt von Allan Ramsay um 1745. (gemeinfrei)

1745 segelte der „junge Thronwärter“ mit nur sieben Begleitern nach Schottland. Nach anfänglichen Misserfolgen konnte er die MacDonalds auf seine Seite ziehen. Die Organisation der schottischen Clans führte anschließend zur rasanten Mobilisierung einer Armee von Highlandern.

Der gut aussehende Prinzregent der Stuarts wurde dann als „Bonnie Prince Charlie“ zum Anführer des Zweiten Jakobitenaufstandes. Die vergleichsweise träge Reaktion der britischen Armee in der Anfangsphase begünstigte mehrere Siege.

Mit diesem Rückenwind marschierte Bonnie Prince Charlie anschließend gen Süden. Für einen Angriff auf London rechnete er sowohl mit der Unterstützung englischer Jakobiten wie auch mit einer Streitkraft aus Frankreich. Beides blieb aus.

Dafür verlagerte die britische Armee erfahrene Kampftruppen von kontinentalen Schauplätzen auf die Hauptinsel. Der junge Thronanwärter zog sich daraufhin nach Schottland zurück und erlitt in der Schlacht bei Culloden eine vernichtende Niederlage.

Bonnie Prince Charlie konnte sich der Gefangenschaft jedoch entziehen und verbrachte die folgenden Monate in diversen Verstecken. Trotz eines sehr hohen Kopfgeldes wurde er auf der Flucht nicht verraten. Letztlich musste er sich ins Exil zurückziehen und sah Britannien nie wieder.

Charles Edward aus dem Haus der Stuarts

Die „Stewarts“ entstammten einer bretonische Adelsfamilie. Sie kamen im Zuge der normannischen Invasion durch Wilhelm den Eroberer nach Britannien. Der älteste Nachweis bezieht sich auf einen Alain und stammt aus dem Jahr 1086.

Aufstieg der schottischen „Stewarts“

Im 12. Jahrhundert erhielten die Stewarts vom schottischen König David I. einige Ländereien. Außerdem gründeten sie mit der Hilfe von cluniazensischen Mönchen die Abtei von Paisley, wo beispielsweise William Wallace ausgebildet wurde.

Schlacht von Bannockburn
Karte der Schlacht von Bannockburn im Jahr 1314 (Andrei Nacu / gemeinfrei)

Nur wenige Jahrzehnte später wurden die Stewarts zu einer treibenden Kraft des Zweiten Schottischen Unabhängigkeitskrieges. Der Clan gehörte in dieser Zeit zum engsten Umfeld von Robert the Bruce.

Walter Stewart hatte in der Schlacht von Bannockburn den nominellen Befehl über einen Schildtron auf dem linken Flügel. Tatsächlich lag das Kommando allerdings bei dem erfahrenen James Douglas, dem Lord of Douglas.

Der junge Walter Stewart wurde nach dem Sieg dennoch zum Ritter geschlagen. Außerdem heiratete er die Tochter von diesem König Robert I. und zeugte mit ihr den späteren Monarchen Robert II. von Schottland.

Im 16. Jahrhundert heiratete dann die berühmte Maria von Schottland den französischen König und wandelte die Schreibweise von Stewart in „Stuart“ um. Seitdem ist sie auch besser bekannt als Maria Stuart.

Mit dem Tod von Königin Elisabeth I. im Jahr 1603 endete die Zeit der Tudors. Der damals in Schottland regierende Jakob Stuart wurde dann als Ur-Ur-Enkel von Heinrich VII. zum ersten Vertreter der neuen Dynastie auf dem englischen Thron.

Act of Settlement von 1701

Mit der Ernennung von Jakob I. Stuart beziehungsweise englisch James I. im Jahr 1603 kam es erstmals zur Personalunion an der Spitze der beiden Königreiche. Die Dynastie herrschte dann für mehr als einhundert Jahre.

Das 17. Jahrhundert war jedoch eine sehr turbulente Zeit mit tiefen Zäsuren wie der Herrschaft von Oliver Cromwell als Lord Protector. Wenige Jahrzehnte danach kam es dann noch zur Glorious Revolution und der Verabschiedung der Bill of Rights im Oktober 1689.

Seitdem waren die englische Könige nur noch „King-in-Parliament“. Das heißt, dass die Macht und die Souveränität sich immer stärker vom Königtum hin zum Parlamentarismus verlagerte.

Diese inneren Konflikte gingen aber auch auf die religiösen Spannungen zwischen den „Papisten“, den Anhängern der römischen Kirche, und den Protestanten zurück. Deshalb wurde im Jahr 1701 ein Gesetz zur Regelung der Thronfolge im Parlament verabschiedet.

In diesem „Act of Settlement“ wurden quasi mit dem Rasenmäher alle katholischen Anwärter ausgeschlossen. Für das traditionell römisch orientierte Haus Stuart bedeutete das der formale Ausschluss von der Thronfolge.

Eine besondere Ausnahme war Anne Stuart, die aus persönlichen Gründen bereits vorher zum Protestantismus konvertiert war. Sie bestieg dann als letzte Vertreterin der Dynastie im Jahr 1702 den englischen Thron.

Erster Jakobitenaufstand von 1715

Nach dem kinderlosen Tod von Anne am 01. August 1714 wurde ein hannoveranischer Welfe als Georg I. zum neuen König auf der Insel. Der legendäre Premierminister und Literaturnobelpreisträger Winston Churchill beschrieb im 20. Jahrhundert die Stimmung jener Tage:

„Man traf wirksame Maßnahmen zur Sicherung der hannoverschen Thronfolge. Man entsandte Boten in alle Himmelsrichtungen, um jeden Beamten und jeden Offizier auf seinen Posten zu rufen. Die Flotte wurde unter dem Kommando eines Whigs, des Earl of Berkeley, mobilisiert und erhielt den Befehl, im Kanal zu patrouillieren und die französischen Häfen zu beobachten. Zehn Bataillone wurden aus Flandern zurückgerufen. Die Garnisonen wurden bewaffnet, und die Miliz alarmiert. Man erinnerte die Holländer an ihre Vertragspflichten. Alles war gerüstet, um die Thronbesteigung des Kurfürsten von Hannover als Georg zu sichern. […] Als Königin Anne am 1. August um halb acht Uhr ihren letzten Atemzug tat, stand fest, dass es keinen Papismus, keine umstrittene Thronfolge, keine französischen Bajonette und keinen Bürgerkrieg geben würde.“

James Francis Edward Stuart
James Francis Edward Stuart – „The Old Pretender“ – gemalt von Alexis Simon Belle um 1712 (gemeinfrei)

Der Vater von Bonnie Prince Charlie hatte nämlich bereits ab 1707 versucht, sich mit Hilfe einer französischen Flotte gegen die protestantische Anne durchzusetzen. Seine Landung in Schottland scheiterte jedoch.

Dieser James Francis Edward Stuart, den man auch als älteren Thronanwärter beziehungsweise „Old Pretender“ kennt, versuchte ein Jahr später sein Glück erneut.

Die Jakobiten in Schottland konnten zunächst auch einen kleineren strategischen Sieg in der Schlacht bei Sheriffmuir in der Nähe von Stirling erringen.

Aber James Francis Edward Stuart erkrankte bald darauf und der französische König, sein Unterstützer, verstarb. Der erste Aufstand der Jakobiten gegen die Herrschaft der Welfen fiel deshalb schnell in sich zusammen.

Jugend von Bonnie Prince Charlie

Charles Edward Stuart wurde im römischen Exil geboren. Seine Feinde nannten ihn später deshalb abfällig „Italiener“.

Als Erbe des Hauses Stuart genoss er jedoch eine hervorragende Erziehung und lernte mehrere Sprachen. Bereits als junger Teenager nahm er am Polnischen Erbfolgekrieg teil und sammelte erste militärische Erfahrung.

Im Dezember 1743 wurde er von seinem Vater zum Prinzregenten ernannt. Damit erhielt Bonnie Prince Charlie die Autorität, im Namen des Vaters und für das Haus Stuart zu sprechen.

In der Folge warb Bonnie Prince Charlie finanzielle Mittel bei Sympathisanten seiner Dynastie ein. Damit rüstete er in Frankreich zwei kleine Kriegsschiffe aus, um nach Schottland zu segeln.

Zweiter Jakobitenaufstand von 1745/46

Im Zuge des Österreichischen Erbfolgekrieges um die Rolle von Maria Theresia plante Frankreich eine Invasion von Großbritannien bereits für das Jahr 1744.

Das Vorhaben konnte jedoch nicht realisiert werden. Preußen war unter der Führung von Friedrich dem Großen nach dem Erhalt von Schlesien vorläufig aus dem Krieg ausgeschieden, wodurch sich die Situation zu Lasten von Frankreich verschob.

Der junge Charles Edward Stuart rüstete daraufhin kurz entschlossen zwei eigene Schiffe aus. Mit nur sieben Begleitern ging er an der schottischen Westküste bei Moidart an Land.

Freundschaft mit Ranald MacDonald

Bei Glenfinnan errichtete der junge Thronanwärter ein Lager und versuchte zunächst vergeblich, Anhänger um sich zu scharen. Eigentlich sollte er auch Hilfe von der französischen Flotte erhalten, diese wurde in einem Sturm jedoch beschädigt.

Bonnie Prince Charlie
Bonnie Prince Charlie als Anführer im Zweiten Jakobitenaufstand (gemeinfrei)

Als entscheidend erwies sich seine Bekanntschaft aus früheren Jugendtagen mit dem Sohn des Clanchefs der MacDonalds. Der Vater selbst verweigerte sich zwar einer Beteiligung am Aufstand von Bonnie Prince Charlie.

Er ließ seinen Erben Ranald MacDonald jedoch gewähren. Dieser mobilisierte kurzerhand etwa 250 Clankrieger und rief weitere Highland-Clans zum Kampf auf.

Sie zogen zunächst nach Dundee und waren bei ihrer Ankunft bereits eine Kolonne von 500 Kämpfern. Die Nachricht von der Rebellion fiel bei den Highlandern auf einen fruchtbaren Boden.

Es entstand eine sehr dynamische Welle der Begeisterung. Innerhalb von kürzester Zeit sammelte sich so eine Streitkraft, die lokalen Regierungstruppen überlegen war.

Besetzung von Edinburgh (17.09.1745)

Am 17. September 1745 marschierte Bonnie Prince Charlie mit 3.000 Mann in Edinburgh ein. In der Stadt waren zwei Regimenter an Dragonern stationiert, die sich kampflos zurückzogen. Nur die Besatzung der Burg leistete Widerstand.

Der regionale Oberbefehl lag bei General Sir John Cope, der vier Regimenter an Infanterie aus Aberdeen heranzog und mit den Dragonern vereinte. Insgesamt verfügte er über etwa 2.300 Mann sowie sechs Geschütze.

Aber die erfahrenen britischen „Rotröcke“ standen zu diesem Zeitpunkt in Belgien. Die Territorialtruppen in Schottland waren vergleichsweise schlecht ausgebildet und ausgerüstet.

Schlacht bei Prestonpans (21.09.1745)

Bei Prestonpans am Südufer des Firth of Forth trafen Sir John Cope und seine kleine Armee schließlich auf 2.500 Schotten unter dem Befehl von Bonnie Prince Charlie.

Schlacht von Prestonpans Verlauf
Karte der Schlacht von Prestonpans am 21. September 1745 (Hoodinski / CC-BY-SA 3.0)

Der britische General wusste offenbar um die geringe Kampfkraft seiner Soldaten und schlug sein Nachtlager in der landschaftlichen Deckung eines Sumpfes auf.

Die hochmotivierten Highlander fanden in der Nacht vom 20. auf den 21. September 1745 jedoch einen Weg durch das unwegsame Gelände. Sie fielen noch in der Dunkelheit mit ihren Breitschwertern über die Regierungstruppen her.

Die feindliche Artillerie wurde sofort ausgeschaltet. Daraufhin verfielen auch die Dragoner in Panik und flohen vom Schlachtfeld.

Die vier Regimenter an Infanterie wurden im Nahkampf aufgerieben. Die Aufständischen um Bonnie Prince Charlie verloren in dieser Schlacht nur etwa einhundert Mann durch Verwundung und Tod.

Viele Überlebende der kleinen Armee von Sir John Cope gerieten in Gefangenschaft. Anschließend fiel praktisch ganz Schottland an die Jakobiten. Lediglich die Festungen von Edinburgh und Stirling wurden noch von Regierungstruppen verteidigt.

Marsch der Schotten gen London

Im November 1745 marschierte Bonnie Prince Charlie mit 6.000 Schotten nach Süden und nahmen Carlisle ein. Von dort zogen sie weiter bis zur Swarkestone Bridge über den Trent.

Doch entgegen aller Hoffnungen gab es praktisch keine Unterstützung für Bonnie Prince Charlie durch englische Jakobiten. Auf Anraten seines Umfeldes zog sich die Armee der schottischen Clans deshalb wieder in den Norden zurück.

Schlacht von Falkirk (17.01.1746)

Nach der schmachvollen Niederlage bei Prestonpans hatte General Henry Hawley den regionalen Oberbefehl über die britischen Regierungstruppen erhalten. Bei Falkirk traf er mit 7.000 Soldaten auf eine deutlich kleinere Armee von Bonnie Prince Charlie.

Schlacht bei Falkirk 1746 Karte
Karte der Schlacht bei Falkirk am 17. Januar 1746 (Hoodinski / CC-BY-SA 3.0)

Die Highlander stellten sich mit etwa 5.000 Mann zum Kampf in einer Ebene auf. Obwohl seine überlegene Artillerie in dem sumpfigen Gelände stecken blieb, befahl der britische General der Kavallerie den Angriff.

Die schottischen Jakobiten behaupten jedoch ihre Position gegen diesen Angriff von drei Regimentern an Dragonern. Deren Reihen lösten sich auf und sie zerstörten dabei auch die Ordnung der nachrückenden Infanterie.

Die Schlacht dauerte nur etwa 20 Minuten und endete mit einem überraschenden Sieg für Bonnie Prince Charlie. Der Aufstand der Jakobiten erhielt jedoch nur einen Aufschub von einigen Monaten.

Schlacht von Culloden (16.04.1746)

Trotz des Sieges bei Falkirk war die militärische Perspektive niederschmetternd. Außerdem verschlechterte sich die Versorgung der kleinen Armee. In der Folge desertierten viele Highlander.

Im April 1746 marschierte nun eine kampferprobte Armee von etwa 9.000 Mann gegen Bonnie Prince Charlie. Die Streitkräfte trafen beim Moor von Culloden östlich von Inverness aufeinander.

Schlacht von Culloden Gemälde
Die Schlacht von Culloden gemalt von David Morier im Jahr 1746. (gemeinfrei)

Eine Besonderheit war, dass zur Armee des britischen Generals Cumberland auch einige Regimenter an regierungstreuen Schotten gehörten. Er kannte deshalb die Kampfweise der Highlander und insbesondere den gefürchteten Sturmangriff, den Highland Charge.

Die britischen Rotröcke waren deshalb gedrillt, im Nahkampf mit ihren Bajonetten nicht den Gegner direkt vor sich, sondern den rechts anzugreifen. Damit umging man den Schild und war sehr viel effektiver.

Die Schlacht bei Culloden begann dann mit dem überlegenen Feuer der britischen Artillerie. Als Reaktion ließen Bonnie Prince Charlie und seine Kommandeure die Schotten angreifen.

Die ersten Linie der Infanterie von Cumberland brach sogar unter dem Highland Charge. Aber die zweite Linie hielt. Parallel umging die Kavallerie die Schotten und fiel ihnen in den Rücken.

Das Gefecht dauerte wohl nur etwa 25 Minuten. Die Jakobiten hatten mit etwa 1.250 Toten mehr als viermal so viele Verluste zu beklagen.

Nach der Schlacht von Culloden kam es zu schweren Übergriffen. Zunächst ließ Cumberland alle gefangenen und verwundeten Highlander hinrichten. Anschließend zogen die britischen Soldaten plündernd und vergewaltigend bis tief in das schottische Hochland.

Flucht und Exil von Prince Charlie

Bonnie Prince Charlie flüchtete noch während der Schlacht von Culloden. Die folgenden Monate zog er von Versteck zu Versteck durch Schottland. Seine wichtigste Beschützerin war ein junge Schottin namens Flora MacDonald.

Bonnie Prince Charlie Monument
Das Monument bei Glenfinnan in Gedenken an Bonnie Prince Charlie und den Zweiten Jakobitenaufstand (Antony McCallum / CC-BY-SA 3.0)

Die Regierung setzte ein Kopfgeld in Höhe von 30.000 Pfund auf ihn aus. Bonnie Prince Charlie wurde dennoch nicht verraten und konnte sich letztlich nach Frankreich absetzen.

Sein späteres Leben war jedoch von persönlichem Verfall geprägt. Er begann exzessiv zu trinken, wurde sehr streitbar und suchte das schnelle Glück in den Armen von diversen Geliebten.

Bonnie Prince Charlie verstarb dann 1788 in Rom. Seine sterblichen Überreste wurden zwei Jahrzehnte später in den Petersdom überführt, wo er neben seinem Vater und seinem Bruder ruht.

In Schottland wird er jedoch bis heute als Nationalheld verehrt. Im Jahr 1815 wurde bei Glenfinnan ein Monument für Bonnie Prince Charlie errichtet.

Der Turm ist 18 Meter hoch und kann bestiegen werden. Auf der Spitze thront die Statue des „Unbekannten Highlanders“.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Sir Walter Raleigh – englischer Seefahrer

Sir Walter Raleigh wurde zwischen 1552 und 1554 in Devonshire in Cornwall geboren. Als Protestant kämpfte er zunächst an der Seite der Hugenotten in Frankreich und dann bei der Niederschlagung der Desmond Rebellions in Irland.

Für seine militärischen Erfolge als Offizier erhielt Sir Walter Raleigh große Ländereien im Süden der grünen Insel und würde zur gefragten Persönlichkeit am englischen Hof. Dort entwickelte er sich zum Günstling von Königin Elisabeth I. und trieb in ihrem Namen die Expansion in der Neuen Welt voran.

Sir Walter Raleigh 1598
Sir Walter Raleigh im Jahr 1598 (William Segar / gemeinfrei)

Sir Walter Raleigh finanzierte Expeditionen nach Virginia in Nord-Amerika. Dort ließ er die erste, wenn auch wenig erfolgreiche Kolonie auf Roanoke Island gründen.

Später eroberte Sir Walter Raleigh Trinidad für England und suchte nach der legendären Stadt El Dorado im heutigen Venezuela.

Doch unter Jakob I. Stuart, dem Nachfolger von Elisabeth, fiel Sir Walter Raleigh in Ungnade. Er wurde zunächst im Jahr 1603 wegen einer angeblichen Beteiligung an einer Verschwörung zu einer langen Freiheitsstrafe im Tower of London verurteilt.

Sir Walter Raleigh war dann dreizehn Jahre in Haft. In dieser Zeit wurde er zum Schriftsteller und schrieb sein Buch: „History of the World“.

Am 16. März 1616 wurde er aus der Haft im Tower of London entlassen. Er begab sich auf eine weitere erfolglose Expedition nach Guyana in Süd-Amerika. Statt die erhofften Goldminen zu finden, verlor er dort seinen Sohn.

Bei seiner Rückkehr wurde Sir Walter Raleigh auf Betreiben Spaniens erneut verhaftet und zum Tode verurteilt. Am 29. Oktober 1618 wurde er in London enthauptet. Angeblich zeigte er dabei ein gehörige Portion Galgenhumor:

„Wenn das Herz am rechten Fleck ist, spielt es keine Rolle, wo der Kopf ist.“

Familiärer Hintergrund und Aufstieg

Das Geburtsdatum von Sir Walter Raleigh ist nicht genau bekannt. Man geht davon aus, dass sein Geburtstag der 22. Januar war. Jedoch ist unklar, ob er im Jahr 1552 oder 1554 geboren wurde.

The Boyhood of Raleigh
„The Boyhood of Raleigh“ (John Everett Millais / gemeinfrei)

Er wuchs in South Devon in Cornwall auf und war der jüngste von fünf Söhnen eines niederen Adeligen. Die Familie war streng protestantisch und von den Verfolgungen unter Maria I. Tudor betroffen. Der Vater von Walter Raleigh musste sich deswegen sogar zeitweise verstecken.

Nach dem Tod von „Bloody Mary“ stieg die Familie jedoch wieder auf. Mit Sir Arthur Champernowne, einem Onkel mütterlicherseits von Walter Raleigh, hatten sie ein prominentes Mitglied in ihren Reihen.

Sir Champernowne war Mitglied des Parlamentes, Sheriff von Devon und Admiral of the West in den Jahren von 1562 bis 1577. Damit war er vor allem für die Verteidigung von Cornwall sowie die Bekämpfung der Piraterie zuständig.

Diese Verbindung half entscheidend bei der Karriere von Walter Raleigh. Auch seine Brüder waren deshalb während der Regierung von Königin Elisabeth I. erfolgreich.

Hugenottenkrieg in Frankreich

Im Jahr 1559 ging Walter Raleigh nach Frankreich und schloss sich den Hugenotten im Religionskrieg an. Dabei handelte es sich um insgesamt acht teils sehr blutige Bürgerkriege.

Oriel College
Oriel College der University of Oxford (Alf / gemeinfrei)

Über die Rolle von Walter Raleigh in den französischen Hugenottenkriegen ist jedoch wenig bekannt. Er kehrte dann 1572 nach England zurück und begann ein Studium am Oriel College der University of Oxford.

Er verließ die Universität nach einem Jahr ohne Abschluss. Seine Ausbildung beendete er dann an den Inns of Court, den Anwaltskammern in London. In den Jahren bis 1575 war Walter Raleigh in verschiedenen Bereichen tätig.

In seinem später geschriebenen Buch gab er jedoch an, zwischenzeitlich als Augenzeuge bei der Schlacht bei Moncontour am 03. Oktober 1569 gewesen zu sein. Es handelte sich dabei um ein Gefecht zwischen dem katholischen König Karl IX. von Frankreich und den protestantischen Hugenotten, die eine herbe Niederlage erlitten.

Soldat in Irland und Ritterschlag

Zwischen 1579 und 1583 war Sir Walter Raleigh in Irland an der Bekämpfung der Desmond Rebellions beteiligt. Es ging dabei um die Unabhängigkeit von irischen Feudalherren gegenüber England. Bei der Belagerung von Smerwick führte er ein Kontingent von etwa 600 italienischen und spanischen Söldnern.

Für seine Erfolge erhielt Sir Walter Raleigh riesige Ländereien im Süden von Irland mit einer Fläche von etwa 16.000 Hektar. Das waren etwa 0,2 % der gesamten Fläche der grünen Insel.

Myrtle Grove
Myrtle Grove – Landsitz von Sir Walter Raleigh in Youghal (Will McGoldrick / CC-BY-SA 3.0)

Sir Walter Raleigh wurde damit zu einem der führenden Landbesitzer in Irland. Der elisabethanische Landsitz Myrtle Grove bei der Stadt Youghal diente ihm dabei als zentralem Wohnsitz. Wirtschaftlich war er jedoch wenig erfolgreich und verkaufte die Besitzungen zwei Jahrzehnte später.

Doch die militärischen Erfolge in Irland machten Sir Walter Raleigh zu einer gefragten Persönlichkeit. Im Jahr 1581 kam er an den Königshof und gewann die Freundschaft der Königin.

Im Jahr 1584 erhielt er besondere Handelsprivilegien für Expeditionen und die Gründung von Kolonien in Übersee. Diese Sonderrechte waren zunächst auf sieben Jahre begrenzt und sahen eine Beteiligung der Krone in Höhe von 20 % vor.

1585 wurde Sir Walter Raleigh zum Ritter geschlagen. Ein Jahr später wurde er zum Vizeadmiral ernannt und vertrat Devon zeitweise sogar im Parlament. Schließlich nahm die Königin ihn sogar in ihren engsten Beraterkreis auf.

Sir Walter Raleigh im Dienste der Königin

Sir Walter Raleigh nutzte seinen Einfluss, um den Ausbau der englischen Kolonien in der Neuen Welt voranzutreiben. Mit Hilfe seiner königlichen Privilegien konnte er außerdem finanzstarke Investoren werben.

Kolonie auf Roanoke Island (ab 1585)

Umgehend entsandte Sir Walter Raleigh eine Expedition nach Nord-Amerika, an der er jedoch nicht persönlich teilnahm. Am 17. August 1585 gründeten 108 Siedler in seinem Auftrag die erste englische Kolonie auf Roanoke Island in Virginia.

Roanoke Island Karte
Karte für die Kolonie Roanoke Island von 1584 (John White / gemeinfrei)

Ursprünglich dachte man, dort ließen sich ebenso Edelmetalle gewinnen wie in Süd-Amerika. Das war jedoch ein schwerer Irrtum. Darüber hinaus hatte die Kolonie große Probleme wegen fehlender Nahrung und internen Streitigkeiten.

Das Vorhaben musste schon im darauf folgenden Jahr aufgeben werden. Die verbliebenen Siedler wurden von Sir Francis Drake auf dem Rückweg von einer Kaperfahrt in die Karibik wieder mit in die Heimat genommen.

Der zweite Versuch von 1587 scheiterte ebenso kläglich. Drei Jahre später stellte man fest, dass die Siedler unter unerklärlichen Umständen verschwunden waren.

Im Nachgang entwickelten sich diverse Theorien zum Verbleib der englischen Siedler, von einem freiwilligen Zusammenschluss mit Indianern bis zur Versklavung durch eben diese. Die genauen Zusammenhänge konnten jedoch bis heute nicht aufgeklärt werden.

Captain of the Yeomen of the Guard

1586 wurde Sir Walter Raleigh erstmals zum Captain of the Yeomen of the Guard ernannt. Das sind bis heute die Bodyguards der englischen Könige.

Die traditionelle Einheit wurde 1485 von Heinrich VII. nach der Schlacht von Boswerth Field gegründet. Dabei handelte es sich um das letzte Gefecht der Rosenkriege.

Heutzutage bestehen die Yeoman of the Guard aus vier Zügen mit je 13 Mann und je einem Offizier. Die Mannschaften sind ausnahmslos ehemalige Unteroffiziere der britischen Armee, die eine Dienstzeit von mindestens 15 Jahren absolviert haben.

Sir Walter Raleigh hatte das Amt als Captain bis 1592 und dann nochmal von 1597 bis 1603 inne.

Ehe mit Elizabeth Throckmorton

Im Jahr 1591 heiratete Sir Walter Raleigh heimlich die Hofdame Elizabeth Throckmorton. Sie war die Tochter des Diplomaten und Politikers Sir Nicholas Throckmorton, der als eine graue Eminenz und Strippenzieher an zahlreichen Intrigen und Verschwörungen beteiligt war.

Elizabeth Throckmorton
Elizabeth Throckmorton war die Ehefrau von Sir Walter Raleigh (William Segar / gemeinfrei)

Ihre besondere Stellung am Hof verdankten die Throckmortons der Verwandtschaft mit Catherine Parr. Das war die sechste und letzte Ehefrau von Heinrich VIII. von 1543 bis zu seinem Tod im Jahr 1547.

Elizabeth Throckmorton war zum Zeitpunkt der Eheschließung bereits schwanger und gebar im März 1592 einen Jungen, der jedoch wenig später bereits verstarb. Im Juni diesen Jahres erfuhr die Königin von der heimlichen Ehe und ließ Sir Walter Raleigh und seine Ehefrau für einige Monate im Tower of London inhaftieren.

Da sich weder Sir Walter Raleigh noch Elizabeth Throckmorton für die heimliche Ehschließung entschuldigten, verlor er für etwa fünf Jahre die Gunst der Königin. In dieser Zeit wurde der zweite Sohn Walter geboren, der seinen Vater später auf einer verhängnisvollen Expedition begleiten und dabei sterben sollte.

Expedition nach El Dorado (1595)

Im Jahr 1595 startete Sir Walter Raleigh eine Expedition zur Entdeckung der legendären goldenen Stadt El Dorado in Süd-Amerika. Diese Aktion ist im Rahmen des englisch-spanischen Krieges zu sehen und sollte den Katholiken einen schmerzhaften Verlust zu fügen.

Zunächst eroberte Sir Walter Raleigh San José de Oruña auf Trinidad. Die Stadt wurde zur Basis für seine Expedition, die ihn tief in das Landesinnere von Süd-Amerika führte.

Die Engländer drangen unter dem Befehl von Sir Walter Raleigh über 600 Kilometer entlang des Orinoco in das Hochland von Guyana im heutigen Venezuela ein.

Da es sich bei El Dorado lediglich um einen Mythos handelte, war diese auch sehr teure Expedition von Sir Walter Raleigh auch nicht erfolgreich. Dennoch konnten die Engländer vorteilhafte Kontakte zu Einheimischen aufbauen, so dass die Reise nicht völlig umsonst war.

Eroberung von Cadiz (1596)

Im Jahr 1596 erlangte Sir Walter Raleigh durch seine Beteiligung an der Eroberung von Cadiz erneut die königliche Gunst. Er wurde dabei auch verwundet.

Cadiz war damals der größte spanische Kriegshafen am Atlantik. Bereits im Jahr 1587 hatte Sir Francis Drake mit einem Überfall die dort ankernde spanische Armada zerstört und so eine mögliche Invasion von England abgewehrt.

Als 1596 erneut eine Invasion drohte, entschieden sich die Engländer wiederum für einen präventiven Schlag. Zusammen mit den Niederländern entsandten sie eine Flotte von 150 Schiffen.

In dem nur schwach verteidigten Hafen wurden einige Kriegsschiffe zerstört. Aber vor allem versenkten die Spanier selber ihre Handelsflotte, damit die reiche Beute nicht in die Hände ihrer Feinde fiel.

Der wirtschaftliche Schaden für Spanien war dennoch immens. Darüber hinaus plünderten und zerstörten die Engländer Cadiz und ließen bei ihrer Abreise zwei Wochen später nur brennende Ruinen zurück.

Die Flotte segelte weiter zu den Azoren, wobei Sir Walter Raleigh als Vize-Admiral fungierte. Man wollte dort die spanische Silberflotte aus Süd-Amerika abfangen. Dies misslang jedoch, worauf die Schiffe in ihre Heimathafen zurückkehrten.

Kampf gegen die Dritte Armada (1597)

1597 entsandte Spanien eine dritte Armada gegen England. Sie unterschätzten jedoch erneut die Stürme im Ärmelkanal und erlitten bereits bei der Anreise große Verluste.

Sir Walter Raleigh war zunächst als Vize-Admiral und dann als Lieutenant General an der Verteidigung vor Cornwall beteiligt. Die Spanier waren jedoch zu keinem Zeitpunkt in der Lage, einen geballten Schlag gegen England zu führen.

Doch für die Karriere von Sir Walter Raleigh war die Entwicklung sehr vorteilhaft. Er wurde anschließend als Abgeordneter ins Parlament entsandt und zum Gouverneur der Kanalinsel Jersey ernannt.

Tiefer Fall nach dem Tod ihrer Majestät

Am 24. März 1603 starb Königin Elisabeth I. und damit begann der tiefe Fall von Sir Walter Raleigh. Wenige Monate später wurde er als einer der angeblichen Hauptverschwörer im „Main Plot“ gegen ihren Nachfolger verurteilt und im Tower of London eingesperrt.

Haftzeit im Tower of London

Das Verfahren gegen Sir Walter Raleigh begann man 17. November 1603. Mit Hilfe seiner juristischen Vorbildung führte er die Verteidigung selbst.

Zelle im Bloody Tower
Zelle von Sir Walter Raleigh im Bloody Tower (Kjetil Bjørnsrud / CC-BY-SA 3.0)

Die Anklage stützte sich dabei auf eine schriftliche Aussage seines Freundes Henry Brooke, 11th Baron Cobham. Trotz des Verlangens von Sir Walter Raleigh kam es jedoch nicht zu einer mündlichen Befragung des Zeugen.

Sir Walter Raleigh argumentierte, dass die Anklage nur auf Hörensagen basieren würde. Das Tribunal verurteilte ihn dennoch. Aber Jakob I. Stuart verschonte zunächst sein Leben.

Sir Walter Raleigh musste nach seiner Verurteilung für dreizehn Jahre im Bloody Tower des Tower of London einsitzen. In dieser Zeit schrieb sein Buch: „History of the World“

Es handelt sich dabei jedoch nicht um ein vollständiges Werk. Vielmehr beschäftigte sich Sir Walter Raleigh vor allem mit der Antike und geographischen Fragen.

Zweite Reise nach Guyana (1617)

Nach seiner Freilassung im Jahr 1616 organisierte Sir Walter Raleigh eine zweite Expedition, um El Dorado nun doch noch zu finden. Währenddessen kam es zu einem von ihm nicht genehmigten Überfall auf den spanischen Außenposten Santo Tomé de Guayana am Orinoco.

Damit war es unter dem Befehl von Sir Walter Raleigh nicht nur zu einem Bruch des damaligen Friedens mit Spanien gekommen. Tragischerweise wurde auch sein Sohn bei dem kleinen Gefecht erschossen.

Hinrichtung in London (1618)

Nachdem Sir Walter Raleigh nach England zurückkehrte, forderte der spanische Botschafter seinen Kopf. Seine Hinrichtung fand am 29. Oktober 1618 statt.

Sir Walter Raleigh Pfeife
„Raleigh’s First Pipe in England“ (Frederick William Fairholt / gemeinfrei)

Das Schicksal gewährte ihm jedoch eine letzte Gnade. Als leidenschaftlicher Raucher durfte er noch ein letztes Pfeifchen paffen.

Sir Walter Raleigh wurde dann auf dem Old Palace Yard im Palace of Westminster enthauptet. Seinen Kopf übergab man anschließend der trauernden Witwe. Sie hob ihn bis zu ihrem Tod auf.

Wie bereits die Verurteilung wegen Verschwörung wurde nun auch die Hinrichtung von vielen Zeitgenossen als überzogene Maßnahme gewertet. Die Witwe kämpfte lange Zeit, aber letztlich erfolgreich für seine Rehabilitation, womit vor allem auch das Vermögen an den noch lebenden Sohn vererbt werden konnte.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Königin Anne Stuart von Großbritannien

Anne Stuart wurde am 06. Februar 1665 in London geboren. Sie war ab 1702 die neue Königin von England. Fünf Jahre später wurde Anne die erste Regentin eines vereinigten Königreiches von Großbritannien.

Zum Verständnis der Regierung von Königin Anne Stuart muss man die Umwälzungen in England im Jahrhundert davor zumindest grob kennen:

  • Der absolutistische Anspruch von Karl I. Stuart hatte zu den Kriegen der drei Königreiche von 1639 bis 1651 geführt. Darin eingebettet waren die drei englischen Bürgerkriege des Parlamentes gegen den König. Die extrem blutigen Konflikte endeten erst, nachdem der einstige Parlamentarier Oliver Cromwell als Lordprotektor eine neue Form der Alleinherrschaft etablierte.
  • Nach dem Tod von Cromwell und der Abdankung von dessen Sohn kam es dann jedoch zur Wiedereinsetzung des königlichen Hauses Stuart. Mit Jakob II. ging jedoch nur wenige Jahrzehnte später ein König mit seinen Ansprüchen erneut zu weit. Daraufhin kam es 1688/89 zur Glorious Revolution. Es folgte die Thronbesteigung von Wilhelm von Oranien sowie die Durchsetzung der Bill of Rights. Seitdem konnten die Könige keine absoluten Alleinherrscher mehr sein, sondern waren nur noch „King-in-Parliament“.

Eben jener Jakob II. Stuart war der Vater der späteren Königin Anne von England. Er hatte vor allem den Fehler gemacht, sich an der alten Konfliktlinie zwischen Katholizismus und Protestantismus zu aggressiv zu positionieren.

Königin Anne Stuart von England
Königin Anne Stuart im Jahr 1705 (Michael Dahl / gemeinfrei)

Die Regierung von Königin Anne war dann geprägt von einer weiteren Verlagerung des Machtzentrums hin zum Parlament. Dies wurde bereits in ihrem Amtseid deutlich:

„… to govern the people of this kingdom […] according to the statutes in parliament agreed on, and the laws and customs of the same.“

Die historische Leistung von Königin Anne war, dass sie den parlamentarischen Zirkus von England und Schottland managen konnte. Mit dem Act von Union von 1707 handelte sie die erste britische Realunion dieser beiden einstmals unabhängigen Königreiche aus. Daran waren bis dato viele Vorgänger gescheitert.

Die Integration von Irland sollte dann erst unter König Georg III. mit dem zweiten Act of Union im Jahr 1800 gelingen. Dennoch war Anne Stuart mit ihrem politischen Durchbruch die erste Monarchin eines neuen Königreiches von Großbritannien.

Als Mutter erlebte Königin Anne jedoch sehr schwere Zeiten. Sie war mindestens 17 mal schwanger, doch kein Kind erreicht das Teenager-Alter. Deshalb war sie auch die letzte Vertreterin aus dem Haus Stuart. Nach ihr kam das Haus Hannover an die Macht.

Frühe Jahre von Anne von Stuart

Die spätere Königin Anne war eine Tochter von Jakob II. Stuart, der von 1685 bis 1689 über die drei Königreiche England, Irland und Schottland herrschte. Doch der König sollte letztlich über seine Religionspolitik stolpern und im Exil enden.

Lady Anne Hyde Porträt
Lady Anne Hyde (Sir Peter Lely / gemeinfrei)

Die Mutter von Anne Stuart hieß Anne Hyde, eine Tochter von Edward Hyde, 1. Earl of Clarendon. Dabei handelte es sich um einen sehr einflussreichen Politiker.

Edward Hyde begleitete zunächst als Schatzkanzler und dann als Lordkanzler die Restauration der Stuart-Herrschaft in den ersten Jahren.

Er führte heftige Auseinandersetzungen mit dem Parlament über die Rechte zur Kontrolle der Staatsfinanzen.

Später empfahl Edward Hyde dem König, das Unterhaus aufzulösen. Im Jahr 1667 wurde er des Hochverrats bezichtigt und musste aus England fliehen.

Sarah Churchill – Duchess of Marlborough

Als kleines Kind verbrachte die spätere Königin Anne Stuart einige Jahre in Frankreich. Nach ihrer Rückkehr im Jahr 1783 lernte sie Sarah Janings kennen.

Sarah Churchill - Duchess of Marlborough
Sarah Churchill – Duchess of Marlborough (Sir Godfrey Kneller / gemeinfrei)

Die beiden Mädchen wurden trotz eines Altersunterschiedes von fünf Jahren sehr gute Freundinnen. Sarah Janings heiratete später einen Mann namens John Churchill.

John Churchill war ein bedeutender Feldherr im spanischen Erbfolgekrieg. Das Paar gehört auch zu den Ahnen des späteren Premierministers während des Zweiten Weltkriegs: Winston Churchill.

Als Sarah Churchill wurde die Freundin von Anne zunächst in den Stand einer Countess erhoben. Sie entwickelte sich während der Herrschaft der späteren Königin zur wichtigsten Beraterin.

Sarah Churchill und ihr Ehemann wurden später dann noch innerhalb der Adelshierarchie befördert. Bis heute ist sie deshalb unter dem Titel Duchess of Marlborough bekannt.

Die Freundschaft von Anne Stuart und Sarah Churchill sollte jedoch nicht ein Leben ungetrübt bleiben. Im Jahr 1709 kühlte die Beziehung aus und die Königin suchte sich mit Abigail Masham eine neue Vertraute. Winston Churchill beschrieb diese Entwicklung etwa 200 Jahre später:

„Sarah verlor [später] die Freundschaft der Königin, weil sie es für ihre Pflicht hielt, ihr zu einer Regierungspolitik zu raten, die mit dem Parlament im Einklang stand. […] Als Sarah älter wurde und die Aufgaben einer großen Dame, die über mehr Macht gebot als ein Kabinettsminister, immer schwerer auf ihr lasteten, suchte sie sich der dauernden Beanspruchung durch den persönlichen Dienst bei der Königin […] zu entziehen. Anne´s Freundinnen hatten es nicht leicht. Sie verlangte von ihren Gefährtinnen, dass sie den ganzen Tag um sie waren und bis tief in die Nacht mit ihr Karten spielten.“

Sturz von Jakob II. von England (1689)

Bereits 1672 war bekannt geworden, dass Jakob II. zum Katholizismus konvertierte. Zu diesem Zeitpunkt herrschte jedoch noch sein Bruder Karl II. Stuart.

Anne Stuart
Anne Stuart um 1685 (William Wissing / gemeinfrei)

Nach dessen Tod wurde Jakob II. im Jahr 1685 zum König erhoben. Er wollte dann unbedingt einen römisch-katholischen Nachfolger.

Deshalb stellte Jakob II. seiner Tochter Anne den Thron in Aussicht, sofern sie ebenfalls konvertieren würde. Die selbstbewusste junge Frau blieb ihren protestantischen Überzeugungen jedoch treu.

Der despotische Jakob II. hatte jedoch nicht nur Gegner in der eigenen Familie. 1688 kam es zur lange vorbereiteten „Glorious Revolution“.

Jakob II. floh gegen Ende des Jahres nach Frankreich. Anne Stuart unterstützte den Sturz ihres Vaters und schloss sich dem Bündnis um den dann folgenden Wilhelm III. von Oranien-Nassau an.

Entscheidend waren die Absprachen im Hintergrund. Auf Anraten von Sarah Churchill hatte Anne Stuart mit Wilhelm eine verschachtelte Thronfolge vereinbart.

Herrschaft von Königin Anne Stuart

Anne Stuart – rechtmäßige Thronfolgerin

Nachdem Wilhelm III. von Oranien-Nassau am 19. März 1702 ohne lebende Kinder verstarb, trat Anne Stuart das königliche Erbe an. Ihre dann folgende Erhebung basierte auf der vereinbarten und auch vom Parlament längst ratifizierten Regelung zur Thronfolge.

Königin Anne und ihr Ehemann
Königin Anne und ihr Mann Prinz Georg von Dänemark (Charles Boit / gemeinfrei)

Als Anne Stuart im Jahr 1702 zur Königin von England gekrönt wurde, war sie körperlich jedoch bereits stark angeschlagen. Zahlreiche Schwangerschaften und die Gicht hatten sie sehr geschwächt.

Anne Stuart wurde deshalb in einer Sänfte zur Krönung getragen. Politisch nahm ihre Regentschaft jedoch schnell Fahrt auf. Zunächst sicherte die frisch gebackene Königin die zentralen Posten in ihrem näherem Umfeld mit Getreuen.

Ihren Ehemann Georg von Dänemark ernannte sie zum Lord High Admiral, zum Oberbefehlshaber der Marine. Dem Mann ihrer Freundin Sarah Churchill übergab Königin Anne den Befehl über das Heer.

Sarah Churchill selbst wurde von Königin Anne Stuart zur Mistress of the Robes, zur Oberhofmeisterin, ernannt. Das war eine zentrale Position am Königshof mit sehr hohem Einfluss auf alltägliche Prozesse. Damit schützte Anne Stuart nicht nur ihre Privatsphäre, sondern steuerte auch den öffentlichen Zugang zu ihrer Person.

Spanischer Erbfolgekrieg – ein Kabinettskrieg

Bereits im Jahr 1701 brach in Europa ein bewaffneter Konflikt um das Erbe des letzten spanischen Habsburgers aus. Kurz vor seinem Tod hatte jener Karl II. von Spanien einen Franzosen als Nachfolger eingesetzt.

Dieser Philipp V. von Anjou sollte sich am Ende zwar tatsächlich durchsetzen. Auf ihn geht sogar die bis heute mit Unterbrechungen herrschende Dynastie der Bourbonen zurück.

Dennoch hielt bis 1714 der spanische Erbfolgekrieg die europäischen Königshäuser in Atmen. Die Auseinandersetzung war jedoch kein Krieg der Bevölkerungen, sondern einer der sogenannten „Kabinettskriege“.

Dabei handelte es sich um einen besonderen Typ der Kriegsführung aus der absolutistischen Epoche zwischen Westfälischem Frieden und Französischer Revolution:

  • kleine stehende Heere
  • meist adelige Offiziere
  • zurückhaltende Kriegsführung
  • beschränkte Kriegsziele
  • wechselnde Koalitionen
  • Verrechtlichung des Krieges
  • wenig Öffentlichkeit

Für Königin Anne Stuart wurde der spanische Erbfolgekrieg zum steten Begleiter ihrer Regentschaft. Die Entwicklungen prägten sowohl die Außen- wie auch die Innenpolitik maßgeblich.

Vor allem die Zusammensetzung der Kabinette von Königin Anne Stuart wechselten mit dem Kriegsglück im spanischen Erbfolgekrieg. Zunächst waren vor allem Tories mit in der Regierung, die eine Beteiligung am Konflikt jedoch ablehnten.

Nach dem Sieg von John Churchill in der Schlacht bei Höchstädt am 13. August 1704 wurden die Tories von den damals im Parlament konkurrierenden Whigs verdrängt.

In der Folge wurde John Churchill zum einflussreichsten Strippenzieher in der englischen Regierung unter Anne Stuart. Doch die Königin musste sich auch einem anderen Kriegsschauplatz stellen. Im Zuge des spanischen Erbfolgekrieges entbrannte in Nord-Amerika ein Stellvertreterkrieg mit Frankreich.

Queen Anne’s War in Nord-Amerika

Noch im Jahr 1702 eroberten englische Truppen das spanische St. Augustine im heutigen Staat Florida. Damit begann der zweite von vier Franzosen- und Indianerkriegen der Briten in Nord-Amerika.

Die größte Last der Kämpfe trugen jedoch vor allem die englischen Kolonialisten, weil die Masse der regulären Truppen in Europa gebunden war. Auf französischer Seite kämpften hauptsächlich angeheuerte Indianer.

Erst das Deerfield Massaker von 1704, bei dem 56 englische Siedler getötet wurden, führte zur Vorbereitung eines großen Gegenschlages. Die endgültige Verdrängung der Franzosen aus Kanada scheiterte jedoch 1711 nach einem Schiffsunglück mit 890 Todesopfern endgültig.

Im Jahr 1713 wurde im Frieden von Utrecht das Ende der Kämpfe vereinbart. Das zu diesem Zeitpunkt bereits gegründete Königreich von Großbritannien erhielt jedoch Gebiete an der Ost-Küste: Neufundland, Neuschottland und Neubraunschweig.

Zum Beifang des diplomatischen Sieges von Königin Anne Stuart gehörten auch Gibraltar und Menorca. Außerdem sicherte sie ihrem Königreich das Monopol auf den Sklavenhandel mit den spanischen Kolonien.

Act of Union – Vereinigung von Großbritannien

Die Königreiche von England und Schottland wurden erstmals von Jakob I. Stuart ab dem Jahr 1603 in Personalunion regiert. Die jeweiligen Parlamente wehrten sich jedoch immer wieder gegen eine Realunion der beiden Länder.

Bereits 1606, 1667 und 1689 waren entsprechende Vorstöße der Könige von England abgewehrt worden. Auch Anne Stuart musste zunächst die Widerstände vor allem seitens der Schotten hinnehmen.

Doch ein drohender Staatsbankrott des schottischen Königreiches bot Anne Stuart schließlich die große Chance. Der schottische Adel hoffte nun zumindest teilweise auf wirtschaftliche Vorteile durch eine Vereinigung der Königreiche. Darüber hinaus zahlte die englische Krone auch hohe Bestechungsgelder an entscheidende Personen.

Union Jack von 1707 bis 1801
Union Jack von 1707 bis 1801 – ohne das irische Andreaskreuz in Rot (Hoshie / gemeinfrei)

Am 17. Februar 1707 nahm das schottische Parlament schließlich mit 110 zu 69 Stimmen den Unionsvertrag an. Dieser Act of Union hatte 25 Artikel. Die meisten Punkte zielten auf wirtschaftliche Fragen ab.

Eine Währungs- und Zollunion trat nun in Kraft. Gewichte, Maße sowie Besteuerung und Verwaltung wurden angeglichen. Der Union Jack, noch ohne das irische Andreaskreuz in Rot, wurde zur Flagge des Vereinigten Königreiches von Großbritannien.

Des Weiteren wurde die Zahl der schottischen Abgeordneten im nun britischen Ober- und Unterhaus geregelt. Darüber hinaus garantierte der Act of Union von 1707 die Eigenständigkeit der schottischen Kirche und die Unabhängigkeit des schottischen Rechtssystems mit einem eigenen Obersten Gerichtshof.

Nachfolgeregelung und Tod von Königin Anne

Während der Regierung von Königin Anne gab es mit James Francis Edward Stuart einen katholischen Thronanwärter. Für die Mehrheit der Briten war es inzwischen jedoch undenkbar, dass ein Anhänger des römischen Papstes die Krone erhalten könne.

Weil jedoch Königin Anne Stuart keine lebenden Kinder hatte, galt nun wieder die Nachfolgeregelung des Jahres 1701, der sogenannte Act of Settlement.

Mit diesem Gesetz wurde die protestantische Thronfolge gesichert. Damit kam mit Sophie von der Pfalz eine Cousine ersten Grades von Königin Anne Stuart an die Reihe.

Sophie von der Pfalz starb jedoch noch vor Königin Anne. Die rechtmäßige Thronfolge ging deshalb auf ihren Sohn Herzog Georg Ludwig von Braunschweig-Lüneburg über:

Doch die Angst vor einem Bürgerkrieg mit den Katholiken war scheinbar virulent. Der spätere Literaturnobelpreisträger und Premierminister Winston Churchill schrieb hierzu:

„Man traf wirksame Maßnahmen zur Sicherung der hannoverschen Thronfolge. Man entsandte Boten in alle Himmelsrichtungen, um jeden Beamten und jeden Offizier auf seinen Posten zu rufen. Die Flotte wurde unter dem Kommando eines Whigs, des Earl of Berkeley, mobilisiert und erhielt den Befehl, im Kanal zu patrouillieren und die französischen Häfen zu beobachten. Zehn Bataillone wurden aus Flandern zurückgerufen. Die Garnisonen wurden bewaffnet, und die Miliz alarmiert. Man erinnerte die Holländer an ihre Vertragspflichten. Alles war gerüstet, um die Thronbesteigung des Kurfürsten von Hannover als Georg zu sichern. […] Als Königin Anne am 1. August um halb acht Uhr ihren letzten Atemzug tat, stand fest, dass es keinen Papismus, keine umstrittene Thronfolge, keine französischen Bajonette und keinen Bürgerkrieg geben würde.“

Ab 1745 kam es unter Bonnie Prince Charlie dennoch zu einem ernstzunehmenden Aufstand gegen diese Regelung. Letztlich setzte sich der Act of Settlement jedoch durch.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Oliver Cromwell – Lordprotektor

Oliver Cromwell wurde am 25. April 1599 in Huntingdon geboren. Anfangs war er nur ein Abgeordneter des Parlaments. Doch im Widerstand gegen die absolutistischen Ansprüche von König Karl I. Stuart wurde er zum Feldherrn des republikanischen Parlamentsheeres.

Oliver Cromwell Porträt
Oliver Cromwell um 1656 (Samuel Cooper / gemeinfrei)

Nach dem Bürgerkrieg schwang sich Oliver Cromwell selbst zum Regenten auf. Als „Lordprotektor“ war er zwar kein gekrönter König. Cromwell übte aber eine vergleichbare Macht aus und verwandelte England zeitweise sogar in eine Militärdiktatur.

Sein Lebenswerk wird auch deshalb zwiespältig beurteilt. Oliver Cromwell gilt in der englischen Bevölkerung zwar bis heute als einer der größten Briten aller Zeiten.

Für andere war er aber ein Königsmörder und Tyrann. Sein Vorgehen gegen Katholiken insbesondere in Irland hatte sogar genozidalen Charakter.

Des Weiteren etablierte Oliver Cromwell eine dynastische Erbfolge. Sein Sohn Richard Cromwell wurde Nachfolger als Lordprotektor.

Richard Cromwell gab diese Position jedoch nach wenigen Monaten freiwillig auf und ging ins Exil nach Frankreich. Letztlich kam wieder das Haus Stuart an die Macht.

Häufige Fragen zu Oliver Cromwell (FAQs)

  • War Oliver Cromwell ein Held oder ein Tyrann? Während seines Aufstieges war er für viele ein Held. Als „Lordprotektor“ verhielt er sich jedoch auch wie ein Tyrann.
  • Was war die Todesursache von Oliver Cromwell? Er starb am 03. September 1658 an den Folgen einer Erkrankung oder einer Blutvergiftung. Nach der Restauration der Königsherrschaft im Jahr 1660 wurde er posthum hingerichtet: Man hängte seine Leiche und schnitt dann den Kopf ab.
  • Waren Thomas und Oliver Cromwell verwandt? Der spätere Lordprotektor war ein Ur-Großneffe des berühmten Beraters von König Heinrich VIII. Tudor.

Abstammung von Oliver Cromwell

Oliver Cromwell war der Sohn des Landadeligen Robert Cromwell und konnte auf eine ansehnliche Familiengeschichte blicken:

  • Väterlicherseits war er ein Ur-Großneffe von Thomas Cromwell, dem Lordsiegelbewahrer von König Heinrich VIII. Tudor. Dieser hatte zeitweise extrem viel Einfluss am Hof, wurde jedoch schließlich hingerichtet.
  • Mütterlicherseits war Oliver Cromwell mit dem Haus Stuart entfernt verwandt.

Die Familie von Oliver Cromwell war während der Zeit von eben jenem Thomas Cromwell zu großem Reichtum gekommen. Sie hatten nach der Abspaltung der englischen Kirche von der Auflösung von Klöstern, der „Dissolution of the Monasteries“ von 1536 bis 1541, profitiert.

Der Großvater von Oliver Cromwell hatte jedoch viele Erben. Das einstmals sehr große Vermögen wurde aufgeteilt. Doch der spätere Lordprotektor verbrachte seine Jugend immer noch in auskömmlichen Verhältnissen, ohne aber reich gewesen zu sein:

„I was by birth a gentleman, living neither in considerable height, nor yet in obscurity.“

Student der University of Cambridge

Oliver Cromwell besuchte als Kind zunächst die Huntingdon Grammar School. Als Student wechselte er an das Sidney Sussex College der University of Cambridge.

Sidney Sussex College
Sidney Sussex College um 1690 (David Loggan / gemeinfrei)

Das College war damals erst wenige Jahre alt und hatte ein streng protestantisches Profil. Oliver Cromwell verließ die puritanische Einrichtung unmittelbar nach dem Tod seines Vaters ohne Abschluss.

Historiker spekulieren, dass Oliver Cromwell anschließend an einem der Inns of Court tätig war. Das waren die vier Anwaltskammern, deren Mitglieder vor Gericht plädieren durften.

Einer anderen Überlegung nach kehrte Oliver Cromwell heim nach Huntingdon. Seine Mutter war verwitwet und die sieben Schwestern noch unverheiratet. Möglicherweise wurde er dort gebraucht.

Ehe mit Elizabeth Bourchier (1620)

Oliver Cromwell heiratete am 22. August 1620 mit Elizabeth Bourchier die Tochter eines reichen Lederwaren-Händlers. Damit wurde der spätere Lordprotektor Teil eines einflussreichen Netzwerkes von Unternehmern.

Aus der Ehe gingen darüber hinaus neun Kinder hervor:

  1. Robert (1621–1639)
  2. Oliver (1622–1644)
  3. Bridget (1624–1662)
  4. Richard (1626–1712)
  5. Henry (1628–1674)
  6. Elizabeth (1629–1658)
  7. James (1632 – 1632)
  8. Mary (1637–1713)
  9. Frances (1638–1720)

Erste Wahl in das englische Parlament

1628 wurde Oliver Cromwell für Huntingdonshire in das englische Parlament gewählt. Noch im selben Jahr begab er sich in ärztliche Behandlung wegen verschiedener Beschwerden, darunter auch Depressionen.

In seinem ursprünglichen Wahldistrikt kam es jedoch wohl auch zu Streitigkeiten. Oliver Cromwell verkaufte den Großteil seiner Güter und zog nach St Ives in Cambridgeshire.

Es folgten einige turbulente Jahre. Oliver Cromwell bestritt seinen Lebensunterhalt nur noch mit der Haltung von einigen Schafen und verkaufte die Eier von Hühnern. Zeitweise plante er die Auswanderung nach Connecticut.

Zweite Wahl in das englische Parlament

Ende der 1630er Jahre erbte Oliver Cromwell ein kleines Vermögen von einem Onkel. In der Folge stabilisierte sich seine Situation.

Er überschritt wieder eine wichtige Einkommensgrenze, die für die Zugehörigkeit zum Landadel (= Gentry) notwendig war. Das waren etwa 300 £ im Jahr.

1640 wurde Oliver Cromwell für den Bezirk Cambridge erneut in das Parlament gewählt. Er verdankte diesen politischen Erfolg wohl der Patronage von mächtigen Freunden.

In den kommenden zwei Jahren baute er enge Beziehungen zu einer Gruppierung von Aristokraten auf, die sowohl im Unter- wie auch im Oberhaus vertreten waren. Diese Leuten planten Reformen, um den König stärker zu kontrollieren.

Englische Bürgerkriege (1639 – 1653)

Die englischen Bürgerkriege oder auch Wars of the Three Kingdoms waren eine Serie von militärischen Konflikt zwischen Royalisten und Republikanern. Von 1638 bis 1653 beteiligten sich etwa 15 % bis 20 % der männlichen Bevölkerung an den Kämpfen:

  • Bishops‘ Wars von 1639 bis 1640.
  • Irish Confederate Wars von 1641 bis 1653.
  • First English Civil War von 1642 bis 1646.
  • Second English Civil War von 1648.
  • Third English Civil War von 1649 bis 1651.
  • Cromwellian conquest of Ireland von 1649 bis 1653.

Während dieser Kriege der drei Königreiche starben etwa 4 % der Gesamtbevölkerung. In Anteilen gemessen waren die Konflikte verlustreicher als der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 mit einer Quote von 2,23 %.

Allgemein gilt, dass der absolutistische Herrschaftsanspruch von Karl I. von England zu den Spannungen führte. Zum Funken am Pulverfass wurde ein Konflikt mit der Kirche von Schottland.

Erster & Zweiter Bischofskrieg (1639 – 1640)

Noch unter König Jakob I. Stuart, englisch James I. Stuart, war das Verhältnis zwischen Krone und Kirche relativ gut. Vor allem das Einsetzen von Bischöfen war ein kooperatives Wechselspiel.

Aber der thronfolgende Sohn Karl I. Stuart versuchte als König, ihm treue Bischöfe mit seiner Macht durchzusetzen. Dies führte dann schon zu großen Widerständen.

Im Jahr 1637 wollte Karl I. Stuart dann auch noch die englische Liturgie in Schottland erzwingen. In der Folge kam es zu ersten Aufständen im Norden der britischen Hauptinsel.

1638 entschied sich Karl I. Stuart deshalb zu einem militärischen Vorgehen. Um Zeit zu gewinnen, rief der König eine erste Generalversammlung der schottischen Kirche und des schottischen Parlamentes ein. Dort wurden jedoch nur Beschlüsse gegen seine Vorstellungen gefasst.

Der König baute nun eine Armee auf und marschierte 1639 nach Norden. Die Bischofskriege begannen:

  • Erster Bischofskrieg: Im Sommer 1639 traf eine 20.000 Mann starke Armee von Karl I. Stuart in Berwick-upon-Tweed auf eine überraschend gut organisierte Streitmacht der Schotten. Keine Seite wollte angreifen. Deshalb einigte man sich auf einen Friedensschluss sowie eine zweite Generalversammlung zur Klärung der Streitfragen.
  • Zweite Generalversammlung: Die zur Klärung der Streitfragen eingerufene Versammlung bestätigte jedoch erneut die Beschlüsse der ersten Generalversammlung. Darüber hinaus sagte sich das schottische Parlament von der Kontrolle durch den englischen König los. Nun nutzte auch das englische Parlament die Chance und stellte hohe Forderungen an Karl I. Stuart.
  • Zweiter Bischofskrieg: König Karl I. setzte wieder auf den militärischen Weg. Sein Berater Thomas Wentworth trieb mit allen Mitteln Gelder ein, um eine Armee aufzustellen. Das Heer hatte jedoch nur eine geringe Moral und wenig Kampfkraft. Die Schotten überquerten den Fluss Tweed und schlugen den Feind in die Flucht.

König Karl I. Stuart musste nun das englische Parlament um Gelder anbetteln. Die Abgeordneten konnten dem Monarchen im Gegenzug weitere Rechte abtrotzen. Zentral war das neue Recht, die Arbeit der Minister zu kritisieren.

Die Probleme mit den Schotten konnten anschließend durch die Anerkennung der Beschlüsse der Generalversammlungen sowie einige Adelstitel bereinigt werden. Doch nun war der Grundstein für einen Bürgerkrieg in England gelegt.

Irische Konföderationskriege (1641 – 1653)

Doch zunächst kam es im Oktober 1641 zu einer Rebellion in Irland. Eigentlich war geplant, dass die wenigen englischen Soldaten auf der grünen Insel überfallartig besiegt werden.

Karl I. von England
König Karl I. von England (Anthony van Dyck / gemeinfrei)

Doch ein Informant verriet den Plan und es kam kurz nach Beginn der Aktionen zur Verhaftung von zwei Schlüsselfiguren. In der Folge geriet die irische Rebellion außer Kontrolle. Es folgten diverse Massaker an den verhassten Engländern, darunter vor allem auch Zivilisten.

Katholiken und Protestanten brachten sich zu Tausenden um. Die Gewalt wurde noch stärker angeheizt, weil das englische Parlament entschied, dass keine Gefangenen gemacht werden sollen.

König Karl I. entsandte deshalb 1642 eine große Armee nach Irland. Im Gegenzug wurde die irische Konföderation ausgerufen. Dafür erhielten die Iren Unterstützung von Frankreich, Spanien und sogar dem römischen Papst.

Die Konföderierten nutzten ihre Chance jedoch nicht. Sie ließen sich bis 1646 auf Verhandlungen über eine irische Unabhängigkeit ein.

Im August 1649 landete dann Oliver Cromwell mit der New Model Army in Irland. Vor allem dank seiner Artillerie konnte er in zahlreichen Gefechten die Insel zurückerobern.

Der Krieg der drei Königreiche war in Irland extrem blutig. Heutige Schätzungen gehen von etwa 200.000 Toten bei einer Gesamtbevölkerung von damals 1,5 Millionen Menschen aus.

Erster Englischer Bürgerkrieg (1642 – 1646)

Spätestens ab dem Jahr 1640 herrschte im englischen Parlament die breite Meinung vor, dass König Karl I. Stuart mit seiner Herrschaftspraxis zu weit ging. Die Konflikte mit den schottischen Clans und in Irland führten dann zur entscheidenden Schwächung seiner Position.

Auslöser: Große Remonstranz von 1641

Im Jahr 1641 kam es zur „Großen Remonstranz“. Den Begriff Remonstration gibt es bis heute. Damit bezeichnet man das Recht eines Beamten, einem Vorgesetzten eine Gegenvorstellung zu einer Entscheidung vorzulegen.

Die Große Remonstranz der englischen Parlamentarier vom 23. November 1641 enthielt 204 Artikel. Diese listeten alle Verfehlungen von Karl I. Stuart seit seinem Amtsantritt im Jahr 1625 auf.

Der englische König setzte daraufhin wieder auf Gewalt. Am 04. Januar 1642 besetzte er mit 400 Bewaffneten das Parlament.

Karl I. Stuart wollte eigentlich fünf Rädelsführer verhaften lassen, die waren aber bereits geflohen. Dieser offene Verfassungsbruch löste Unruhen in London aus und der erste englische Bürgerkrieg begann.

Erste Kampagne von 1642

Zu Beginn des ersten englischen Bürgerkrieges gingen beide Seiten von einem schnellen Sieg durch eine große Entscheidungsschlacht aus. Doch zunächst kam es nur zu kleineren Gefechten im Süden von England.

König Karl I. verfügte schließlich über eine Armee von etwa 15.000 Mann. Diese bestand hauptsächlich aus Fußsoldaten, die häufig nur mit Knüppeln oder Sensen bewaffnet waren.

Dennoch waren die Royalisten immer noch besser ausgestattet und trainiert. Sie konnten jedoch auch nach mehreren Schlachten die Hauptstadt London nicht einnehmen und nutzten fortan Oxford als Hauptquartier:

  • Am 23. September 1642 wurde die Schlacht von Powick Bridge geschlagen. Dabei starben etwa 40 Rebellen.
  • Am 23. Oktober 1642 kam es zu einem Unentschieden in der Schlacht von Edge Hill. Es starben jeweils etwa 500 Personen.
  • Am 13. November 1642 trennten sich die Parteien nach der Schlacht von Turnham Green erneut ohne klaren Sieger mit jeweils etwa 50 Toten.

Oliver Cromwell war an den Kämpfen von 1642 kaum beteiligt. Seine militärische Erfahrung begrenzte sich anfangs auf die Führung lokaler Milizen.

Im Laufe des Jahres 1642 stellte Oliver Cromwell eine berittene Einheit auf. Zur Schlacht von Edge Hill im Oktober kamen sie jedoch zu spät.

Zweite Kampagne von 1643

Im zweiten Jahr des ersten englischen Bürgerkriegs änderten sich die Vorzeichen. Beide Parteien stellten sich nun auf einen längeren Konflikt ein.

Karte englischer Bürgerkrieg
Karte des englischen Bürgerkriegs von 1642 bis 1645 (unbekannt / CC-BY-SA 3.0)

Die Royalisten befestigten ihr Lager in Oxford. Man führte Friedensverhandlungen. Jedoch warben beide Parteien parallel auch um Unterstützung durch Iren und Schotten.

Im Süd-Westen konnten die Parteigänger von Karl I. Stuart dann einige Erfolge erzielen. Sie besetzten Cornwall und eroberten Bristol für ihre Sache.

Oliver Cromwell war in diesem Jahr vor allem in East Anglia aktiv und auch sehr erfolgreich. Am 28. Juli 1643 erlebte er in der Schlacht von Gainsborough sein erstes großes Gefecht und wurde anschließend zum Colonel befördert.

Beide Kriegsparteien hatten in diesem Jahr aber große Probleme mit der Koordinierung ihrer Maßnahmen. Dennoch gelang es den Royalisten im Spätsommer, die Hauptstadt London zu bedrohen.

Am 20. September 1643 wurden die Royalisten zurückgeworfen. Auch im Osten von England waren die Truppen des Parlamentes erfolgreich. Deutlich zeichnete sich nun ein langer und blutiger Konflikt ab.

Dritte Kampagne von 1644

Das Jahr 1644 begann vielversprechend für die Parlamentarier. Gemeinsam mit schottischen Verbündeten organisierten sie sich im Committee of both Kingdoms.

Ab dem 03. Februar belagerte Alexander Leslie, 1st Earl of Leven, die Stadt Newcastle um Kohlevorkommen zu sichern. Die Belagerung sollte sich dann jedoch bis Oktober hinziehen.

Alexander Leslie Porträt
Alexander Leslie, 1st Earl of Leven (gemeinfrei)

Am 29. März 1644 errangen die Parlamentarier einen Sieg in der Schlacht bei Cheriton im Süden von England. Zwei Wochen später folgte ein weiterer Sieg in der Schlacht bei Selby. Die Schotten belagerten nun auch York.

Die Parlamentarier waren dann im Mai schon auf dem Marsch gen Oxford. Doch das Kriegsglück wendete sich. Auf der Cropredy Bridge kam es am 29. Juni 1644 zu einem demoralisierenden Sieg der Royalisten.

Unter der Beteiligung von Oliver Cromwell trafen sich am 02. Juli 1644 in der größten Schlacht des ersten englischen Bürgerkrieges zwei Armeen in der Schlacht von Marston Moor. Die Parlamentarier errangen einen großen Sieg und hatten das Momentum wieder auf ihrer Seite.

Aber die Royalisten konnten im Spätsommer ihre Position erneut stärken. Sie hatten jedoch Probleme mit der Finanzierung, weil sie von dem System der Steuererhebung abgeschnitten waren. Deshalb setzten sie in ihren Gebieten Vigilanten ein, um sich mit Nachschub zu versorgen.

Die Parlamentarier litten hingegen unter internen Spaltungen. Im Gegensatz zu Oliver Cromwell befürworteten manche eine diplomatische Lösung des Konfliktes. Darüber hinaus wurde nun der Aufbau einer professionellen Armee besprochen, der New Model Army.

New Model Army – Parlamentsarmee

Als New Model Army bezeichnete man die Armee des Parlaments, die zu Beginn des Jahres 1645 einsatzbereit war. Der erste Oberbefehlshaber hieß Thomas Fairfax. Die Soldaten waren Freiwillige und in der Regel Puritaner.

Das besondere an der New Modell Army war, dass der soziale Stand keinen Einfluss auf die Kommandogewalt hatte. Das war ein zentraler Unterschied zu den sonstigen Armee der damaligen Zeit.

Oliver Cromwell
Oliver Cromwell nach der Schlacht von Naseby (Charles Landseer / gemeinfrei)

Die Infanterie bestand zu zwei Dritteln aus Musketieren. Die übrigen Soldaten waren Pikeniere.

Oliver Cromwell erhielt schon 1645 den Befehl über die Reiterei. Die Kavallerie bestand aus Kürassieren und Arkebusierreiter.

Außerdem verfügten sie über ein Regiment Dragoner. Das waren berittene Fußsoldaten.

Oliver Cromwell hatte zwar keine militärische Ausbildung. Doch er war ein charismatischer Anführer und setzte seine Reiter sehr aggressiv ein.

In den kommenden Schlachten führte er die Kavallerie mit hoher Disziplin in engen Formationen. Er suchte kleine Geplänkel, in denen er die Überlegenheit gewinnen und behaupten konnte.

Oliver Cromwell gestattete seinen Reitern in der Regel keine Verfolgungen. Dafür sammelte er schnell seine Truppen, um in kurzen Abständen viele Angriffe mit geballter Macht führen zu können.

Außerdem hatte die New Model Army eine „Forlorn Hope“-Kompanie, eine Kompanie der verlorenen Hoffnung. Das waren Freiwillige, die besonders gefährliche Aufgaben übernahmen.

Vierte Kampagne von 1645

Das Jahr 1645 begann mit Friedensverhandlungen. Diesen scheiterten jedoch, was Leuten wie Oliver Cromwell zusätzlichen Rückhalt einbrachte.

Militärisch folgte ein Schlagabtausch an unterschiedlichen Frontabschnitten. Am 14. Juni 1645 errang die New Model Army in der Schlacht von Naseby einen deutlichen Sieg für die Parlamentarier.

Die Royalisten verloren dabei nicht nur einen großen Teil ihrer besten Truppen. Auch der Tross mit dem persönlichen Gepäck und der Korrespondenz von König Karl I. Stuart wurden erbeutet.

In der Schlacht bei Langport erlitten die Royalisten am 10. Juli 1645 erneut eine schwere Niederlage. Im September wurde Berkeley Castle eingenommen und Oliver Cromwell eroberte Basing House sowie Winchester.

In der Schlacht bei Rowton Heath im September wurden die Reste der royalistischen Kavallerie zerschlagen. Im Winter wurde König Karl I. dann in Oxford eingeschlossen und belagert.

Letzte Gefechte von 1646

Am 16. Februar und am 12. März gewann die New Model Army zwei kleinere Gefechte. Die letzte Schlacht des ersten englischen Bürgerkriegs fand am 21. März 1646 in Stow-on-the-Wold statt.

Das Parlament erließ eine Art Amnestie für Royalisten, die bis zum 01. Mai 1646 die Seiten wechseln wollten. In der Zwischenzeit nahm die New Model Army noch verbliebene Städte wie Barnstaple und Exeter ein.

Ende April flüchtete König Karl I. in Verkleidung aus Oxford. Nach etwa einer Woche wurde er von dem schottischen Kommandeur David Leslie gefangen. Die meisten Royalisten kapitulierten daraufhin.

Das letzte Widerstandsnest der Royalisten war Harlech Castle in Wales. Dort gab man den Kampf erst am 13. März 1647 auf.

Politisches Zwischenspiel (1647 – 1648)

Anfang 1647 fiel Oliver Cromwell aus gesundheitlichen Gründen zunächst für einen Monat aus. Als er in die Politik zurückkehrte, waren die Parlamentarier zerstritten.

Viele sprachen sich für eine Wiedereinsetzung von Karl I. als konstitutionellem Monarch aus. Ein weiterer Streitpunkt war die noch ausstehende Bezahlung der Soldaten der New Model Army.

In der Folge kam es zu langen Verhandlungen. Viele Kompromisse wurden formuliert. Auch Oliver Cromwell hätte einem Vorschlag zugestimmt, doch letztlich konnten nie alle zufrieden gestellt werden.

Darüber hinaus spalteten sich die Parlamentarier immer stärker. Im Jahr 1648 sah Karl I. dank schottischer Royalisten erneut eine Chance, mit Gewalt zurück an die Macht zu kommen. Der zweite englische Bürgerkrieg brach aus.

Zweiter Englischer Bürgerkrieg (1648)

Im April 1648 erlangten die schottischen „Engagers“ die Mehrheit im Parlament. Das war eine Gruppierung, die auf Vereinbarungen mit König Karl I. Stuart setzte.

Schlacht bei Preston Karte
Oliver Cromwell siegte in der Schlacht von Preston (Jlorenz1 / CC-BY-SA 3.0)

Am 21. Mai 1648 kam es dann auch in Kent zu einer Revolte im Namen des Königs. Während ein Teil der parlamentarischen Armee unter Thomas Fairfax die Rebellen im Süden vernichtete, zog Oliver Cromwell nach Norden.

Er war nun erstmals der Oberbefehlshaber einer Armee. Sein Heer umfasste 9.000 Mann. In der zweiten Hälfte des August 1648 stellte er die schottischen Engagers in der Schlacht bei Preston und errang einen überragenden Sieg.

Die weiteren Brennpunkte dieses zweiten englischen Bürgerkrieges in Cornwall, Lincolnshire, Northamptonshire und North Wales kollabierten dann sehr schnell. Nur in Essex und South Wales kam es zu heftigeren Kämpfen.

Doch Karl I. Stuart hatte den Bogen nun endgültig überspannt. Die Forderung nach einem Verfahren und der Hinrichtung des Königs fand bei vielen wie auch bei Oliver Cromwell großen Zuspruch.

Der Hinrichtungsbefehl wurde von 59 Personen unterzeichnet. Oliver Cromwell stand an dritter Stelle. Am 30. Januar 1649 wurde Karl I. enthauptet und anschließend in Windsor neben dem Grab von Heinrich VIII. bestattet.

Lordprotektor of the Commonwealth

Nach der Exekution von Karl I. wurde das Commonwealth of England ausgerufen. Die exekutive und legislative Gewalt lag bei einem kleinen Parlament, das als „Rump“ bezeichnet wurde.

Die verbliebenen Royalisten organisierten sich währenddessen in Irland neu. Oliver Cromwell wurde mit einem Feldzug gegen diese „Confederate Catholics“ beauftragt.

Bei der Vorbereitung der Kampagne hatte es Oliver Cromwell jedoch auch mit politischen Konflikten zu tun. Die „Levellers“, Befürworter der sozialen Gleichheit, wurden sehr populär.

Oliver Cromwell lehnte eine Egalisierung des gesellschaftlichen Standes jedoch ab. Die Folge waren viele Debatten und auch Meutereien in der Armee.

Rückeroberung Irlands (1649 – 1653)

Im August 1649 kam Oliver Cromwell mit der New Model Army in Irland an. Mit einer Reihe von Belagerungen konnte er die Kontrolle wiederherstellen:

  • Belagerung von Drogheda: Mit 18.000 Mann und schweren 48-Pfund-Kanonen belagerte Oliver Cromwell zunächst die Stadt Drogheda an der irischen Ost-Küste. Die Verteidiger zählten nur 3.000 Mann. In einem Sturmangriff wurde die Stadt eingenommen. Anschließend kam es zu einem Massaker, bei dem alle feindlichen Soldaten und auch die katholischen Priester der Stadt ermordet wurden. Oliver Cromwell verlor nur 150 Mann.
  • Belagerung von Wexford: Im Oktober 1649 folgte die nächste ebenso erfolgreiche Belagerung. 6.000 Soldaten der New Model Army mit schweren Kanonen und Mörsern griffen Wexford mit einer Garnison von 4.800 Mann an. Oliver Cromwell ließ die Stadt zunächst beschießen und führte dann Verhandlungen. Während der Gespräche stürmten seine Soldaten aus unbekannten Gründen die Stadt. Hunderte Soldaten und etwa 1.500 Zivilisten wurden massakriert. Wexford war anschließend so zerstört, dass man die Stadt weder als Winterquartier noch als Hafen nutzen konnte.
  • Belagerungen von Waterford: Diese Stadt wurde zunächst Ende 1649 und dann nochmal im Sommer 1650 belagert. Die erste Belagerung schlug fehl, weil ein Versorgungsweg nicht abgeschnitten werden konnte und weitere Verstärkung nach Waterford kam. Bei der zweiten Belagerung wurde die Stadt so schwer beschossen, dass sie schließlich kapitulierte. Insgesamt fielen auf beiden Seiten mehrere tausend Soldaten. Hinzu kamen Verluste durch Hunger und Krankheiten.
  • Belagerung von Clonmel: Im April und Mai 1650 belagerte Oliver Cromwell die Stadt Clonmel. Die Stadt wurde sehr gut von einem Veteranen des 30-jährigen Krieges verteidigt. Oliver Cromwell hingegen hatte schon den Befehl erhalten, nach England zurückzukehren. Dort formierten sich wieder Royalisten. Er entschied sich in der Eile für einen Sturmangriff. Der war zwar erfolgreich, führte jedoch auch zu hohen Verlusten. Es war der blutigste Tag in der Geschichte der New Modell Army. 1.500 englische Soldaten wurden getötet und Hunderte verletzt.
  • Schlacht von Scarrifholis: Am 21. Juni 1650 versuchten die Iren, die New Model Army in einer Feldschlacht zurückzuschlagen. Die unerfahrene Armee erlitt trotz großer Überzahl eine blutige Niederlage, während die Engländer kaum Verluste hatten. Anschließend folgten weitere Belagerungen von schwer befestigten Städten.
  • Belagerungen von Limerick: Henry Ireton, ein Stellvertreter von Oliver Cromwell, belagerte Limerick zweimal. Der erste Versuch im Oktober 1650 musste aufgrund von schlechtem Wetter schnell abgebrochen werden. Die zweite Belagerung war sehr gut vorbereitet. Aus zwei vorgelagerten Stellungen, Ireton’s Fort und Cromwell’s Fort, bombardierte die New Model Army die Stadt. Dort kam es aufgrund von Hunger und Pest schließlich zu Meutereien. Ein Teil der Garnison richtete ihre Kanonen nach innen und erzwang die Kapitulation.
  • Belagerung von Galway: Oliver Cromwell kehrte nach seinem Erfolg im dritten englischen Bürgerkrieg nach Irland zurück. Im August 1651 begann er die Belagerung von Galway, die unter einem Stellvertreter noch bis zum Mai 1652 fortgesetzt wurde. Die Stadt war in den Jahren zuvor umfassend befestigt worden und machte es Angreifern sehr schwer. Doch Hunger und Pest zwangen Galway letztlich in die Knie.

Aufgrund der blutigen Eroberungen kapitulierten jedoch auch zahlreiche Städte gleich vor Oliver Cromwell und der New Model Army. Doch auch nach dem Fall von Galway war der Krieg in Irland noch nicht beendet.

Die Iren attackierten noch bis 1653 in kleinen Einheiten die verhassten Eroberer. Die Guerillas beendeten ihren Aktionen erst nach der Zusicherung, dass die Kämpfer das Land straffrei verlassen durften.

Dritter Englischer Bürgerkrieg (1649 – 1651)

Während Oliver Cromwell in Irland einen extrem blutigen Feldzug führte, kam es in England erneut zu einem militärischen Konflikt. Dieser dritte englische Bürgerkrieg wurde von Karl II. Stuart ausgelöst, dem Sohn des exekutierten Königs.

Am 30. Januar 1649 wurde Karl II. von Royalisten unter anderem zum schottischen König ausgerufen. Es entwickelte sich ein Krieg zwischen England und dem nördlichen Nachbarn.

Karl II. Stuart Porträt
Karl II. Stuart um 1660 (John Michael Wright / gemeinfrei)

Oliver Cromwell wurde aus Irland zurückgerufen und zum Lord-General ernannt. Im Sommer 1650 marschierte er mit 10.000 Fußsoldaten und 5.000 Reitern in Richtung Edinburgh.

Die Zahl seiner Gegner war größer, doch sie waren schlechter trainiert. Oliver Cromwell hatte dafür Probleme mit dem Nachschub.

Im Laufe des August 1650 kam es zu zahlreichen Operationen um Edinburgh, die keine Seite endgültig für sich entscheiden konnte. Oliver Cromwell zog sich nach Dunbar zurück und war zu diesem Zeitpunkt etwa 2:1 unterlegen, doch sehr viel motivierter.

Am 03. September 1650 errang Oliver Cromwell in der Schlacht bei Dunbar einen bedeutenden Sieg gegen einen ausmanövrierten Gegner. Bei etwa gleicher Truppenstärke auf beiden Seiten starben nur ein paar Dutzend Engländer.

Die Schotten hatten große Verluste zu beklagen: 300 bis 500 Tote, etwa 1.000 Verwundete und etwa 5.000 Gefangene. In der Folge konnte Oliver Cromwell mit Leichtigkeit den Süden von Schottland besetzen.

Darüber hinaus erhielt er Verstärkung aus England. In der Schlacht von Inverkeithing am 20. Juli 1651 errang der parlamentarische General John Lambert einen weiteren großen Sieg.

Nun versuchte die royalistische Armee den Ausbruch nach Süden. Karl II. träumte wohl von einer Eroberung Londons. Die Schotten marschierten nach England und wurden erst am 03. September 1651 in der Schlacht bei Worcester gestellt.

Oliver Cromwell errang bei Worcester den entscheidenden Sieg des dritten englischen Bürgerkrieges. Schottland wurde zum Vasallenstaat und unterlag fortan dem Kriegsrecht.

Entlassung des Rump Parliament (1653)

Oliver Cromwell Karikatur
Zeitgenössische Karikatur von Oliver Cromwell (gemeinfrei)

Nach dem Ende der Bürgerkriege brachen neue politische Konflikte in England auf. Als Problem wurde beispielsweise angeführt, dass ein Monarch als bindendes Element für alle Interessensgruppen nun fehlte.

Oliver Cromwell versuchte vergeblich, die unterschiedlichen Strömungen und eine tolerante Kirche zu vereinen. Darüber hinaus sollte nach seiner Vorstellung ein regierender Rat von 40 Personen aus der Armee und dem Parlament entstehen.

Doch diese Initiativen scheiterten. Deshalb löste er am 20. April 1653 das Rump Parliament mit der Unterstützung von 40 Musketieren auf. Außerdem ließ er den zeremoniellen Streitkolben, das Symbol der parlamentarischen Macht, entfernen. Angeblich fielen dabei die Worte:

„You are no Parliament, I say you are no Parliament; I will put an end to your sitting.“

In der Folge setzte Oliver Cromwell eine noch kleinere Versammlung ein. Diese wurde spöttisch als Barebone’s Parliament bezeichnet.

Herrschaft als Lordprotektor (1653 – 1658)

Am 16. Dezember 1653 wurde Oliver Cromwell als Lordprotektor des Reiches vereidigt. Mit diesem neuen Amt war er nun das Oberhaupt der Regierung und der Verwaltung. Im Prinzip wurde er damit ein König, es fehlte nur die Krone.

Als Lordprotektor konnte Oliver Cromwell nun auch das Parlament einberufen oder auflösen. Darüber hinaus erhielt er das stattliche Einkommen von 100.000 £ pro Jahr.

Oliver Cromwell erklärte die „Heilung“ des zerrissenen Landes zu seinem Ziel. Obwohl er zwar eine revolutionäre Regierung führte, waren die tatsächlichen Reformen der Gesellschaft überschaubar.

König Edwards Stuhl
Krönungsstuhl der englischen König mit dem gestohlenen Stone of Scone (Kjetil Bjørnsrud / CC-BY-SA 3.0)

Die nach wie vor bestehende gesellschaftliche Struktur sowie das Justizwesen stellten die alte Ordnung im Wesentlichen wieder her. Die Steuern wurden etwas gesenkt und Oliver Cromwell sicherte auch umgehend die Unterwerfung der überseeischen Besitzungen.

Im Parlament gewannen jedoch schnell die Revolutionäre wieder die Mehrheit. Deshalb löste Oliver Cromwell sein erstes Parlament auch schon am 22. Januar 1655 wieder auf.

Ein Aufstand von Royalisten im März 1655 führte zur Aufteilung von England in 15 Militärdistrikte. Diese waren jeweils einem Major General unterstellt, die wiederum nur gegenüber Oliver Cromwell verantwortlich waren.

Diese Major Generals zogen auch die Steuern ein. Ihre Herrschaft dauerte jedoch nur ein Jahr bis zur Konstituierung eines neuen Parlaments durch Oliver Cromwell im September 1656.

Sein zweites Parlament bot Oliver Cromwell im Jahr 1657 sogar die Krone an. Nach sechs Wochen Bedenkzeit lehnte er jedoch ab.

Bei einer erneuten Vereidigung als Lordprotektor thronte er dennoch im Parlament auf dem englischen Krönungsstuhl aus dem Jahr 1296. Außerdem verwendete Oliver Cromwell nun eine königliche Robe sowie Schwert und Zepter.

Tod und posthume Exekution (1658)

Oliver Cromwell starb am 03. September 1658. Vielleicht war eine Malaria die Ursache oder eine Blutvergiftung wegen Nierensteinen. Sein Sohn Richard trat die Nachfolge an.

Doch Richard Cromwell hatte nicht den notwendigen Einfluss bei der Armee und im Parlament. Er dankte bereits im April 1659 ab und begab sich ins Exil nach Frankreich.

Dafür kehrte Karl II. aus dem Exil zurück und wurde ab 1660 doch noch König von England. Im folgenden Jahr kam es dann zur späten Rache an Oliver Cromwell.

Oliver Cromwell Totenmaske
Totenmaske von Oliver Cromwell in Warwick Castle (Chris Nyborg / CC-BY-SA 3.0)

Am 12. Jahrestag der Exekution von Karl I. wurde der Körper von Oliver Cromwell exhumiert. Selbiges tat man mit den Überresten des damals anklagenden Juristen John Bradshaw sowie dem alten Stellvertreter Henry Ireton.

Die Leichname wurde in Ketten gelegt und dann gehängt. Anschließend schnitt man Oliver Cromwell noch den Kopf ab und spießte diesen auf einen Pfahl.

Bis 1685 wurde der Kopf von Oliver Cromwell vor Westminister Hall ausgestellt. Anschließend fand der Schädel die letzte Ruhe in der Alma Mater seines alten Besitzers, dem Sidney Sussex College der University of Cambridge.

Manche glauben jedoch, dass der Leichnam von Oliver Cromwell von Anfang an in Sicherheit gebracht wurde. Selbst wenn tatsächlich die echten Überreste exhumiert wurden, bestehen dennoch Zweifel an der offiziellen Horrorstory um den aufgespießten Schädel.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

König Jakob I. (James I.) Stuart

Jakob Stuart, englisch James Stuart, wurde am 19. Juni 1566 in Edinburgh geboren. Bereits im Alter von nur einem Jahr ernannte man ihn als Jakob VI. zum König von Schottland. 1603 wurde er als Jakob I. auch der König von England und Irland.

Jakob I. von England
König Jakob I. von England (John de Critz / gemeinfrei)

Jakob war ein Sohn der berühmten schottischen Königin Maria Stuart. Die Familie war alter bretonischer Adel und im Unabhängigkeitskrieg unter der Führung von Robert the Bruce aufgestiegen.

In der Schlacht von Bannockburn im Jahr 1314 kommandierte Walter Stuart den linken Flügel der schottischen Rebellen. Damit hatte er eine rühmliche Rolle bei diesem historischen Sieg und heiratete anschließend die Tochter des Königs.

Jakob Stuart hatte dann das dynastische Glück, als Nachfolger der kinderlosen Elisabeth I. auch den englischen Thron zu erben. Damit war er der erste König, der die Reiche von England, Irland und Schottland unter einer Herrschaft vereinigte.

Dank dieser glücklichen Konstellation gilt Jakob I. Stuart auch als „Vater von Großbritannien“. Er war sehr bemüht, diese Union mit einem eigenen Geist zu erfüllen. Auf seine Initiative geht beispielsweise die Entwicklung der britischen Flagge zurück, des Union Jacks.

Doch die Herrschaft von Jakob I. Stuart ist auch umstritten. Während seine Regierung als König von Schottland positiv bewertet wird, war sein Händchen für England und Irland weniger glücklich. Darüber hinaus verkaufte er Ämter und befand sich im Dauerkonflikt mit dem englischen Parlament.

Als Monarch interessierte sich Jakob I. Stuart auch für Esoterik, Künste und Religion. Er schrieb beispielsweise ein Trakt über die Dämonologie und ließ die Bibel in die englische Sprache übersetzen. Er galt als „weisester Narr der Christenheit“.

Nach dem Tod von Jakob I. Stuart am 27. März 1625 übernahm seine Sohn Karl I. die Krone. Das Haus Stuart regierte dann noch mit Unterbrechungen bis 1714.

Jakob VI. Stuart – König von Schottland

Jakob war ein Sohn der schottischen Königin Maria Stuart und Lord Darnley. Er wurde katholisch auf den Namen James Charles getauft. Zu diesem Anlass wurde das erste Feuerwerk in der Geschichte Schottlands gezündet.

Abdankung von Maria Stuart

Am 10. Februar 1567 wurde Lord Darnley getötet. Es kam in seiner Unterkunft zu einer gewaltigen Explosion. Seine Leiche fand man jedoch außerhalb des Gebäudes liegend, entkleidet und unverletzt.

Maria Stuart
Maria Stuart um 1558 (François Clouet / gemeinfrei)

Deshalb ging man davon aus, dass Lord Darnley erdrosselt wurde und die Explosion nur der Tarnung eines Attentats diente. Als Drahtzieher galt Lord Bothwell, der wenige Monate zuvor den Mord öffentlich angekündigt hatte.

Am 24. April 1567 besuchte Maria Stuart ein letztes Mal ihren Sohn Jakob in Stirling Castle. Wenige Tage später wurde sie offenbar willentlich von Lord Bothwell entführt.

In einem rasanten Ereignisverlauf vergab sie ihrem Entführer am 12. Mai und erhob ihn zum Duke of Orkney. Drei Tage später heiratete sie ihn.

Damit hatte die Königin die Geduld großer Teile des schottischen Adels jedoch überstrapaziert. Es kam zu einer Revolte. Selbst ihr eigenes Heer verweigerte den Befehl.

Sie musste daraufhin abdanken. Ihr einjähriger Sohn James mit Lord Darnley wurde fünf Tage später am 24. Juli 1567 als Jakob VI. zum König von Schottland gekrönt.

Ermordung der ersten Vormunde

Weil Jakob VI. von Schottland im Alter von einem Jahr offenkundig nicht regierungsfähig war, wurde ein Vormund bestimmt. James Stewart, 1. Earl of Moray, ein Halbbruder der Mutter, übernahm die Regierungsgeschäfte.

James Stewart Porträt
James Stewart, 1. Earl of Moray (gemeinfrei)

James Stewart war ein vehementer Verfechter des Protestantismus. Damit machte er sich unter den Katholiken in Schottland viele Feinde.

Seine Regentschaft als königlicher Vormund war auch deshalb von den zahlreichen Konflikten im Land und zwischen den schottischen Clans geprägt. Am 23. Januar 1570 kam es dann zum Attentat.

Aus dem Hinterhalt wurde er im Vorbeireiten von einem Attentäter namens James Hamilton mit einer Arkebuse angeschossen und erlag den Verletzungen. Damit war er das erste bekannte Opfer eines Anschlages mit einer Feuerwaffe in der Geschichte.

Nach der Ermordung kam es zum offenen Bürgerkrieg. Die Parteigänger von Maria Stuart stellten sich gegen die Anhänger des damals erst dreijährigen Jakob VI. von Schottland.

Als Regent konnte sich der Großvater Matthew Stewart, 4. Earl of Lennox, etablieren. Er wurde ein Jahr später von den Anhängern der abgedankten Königin ebenfalls ermordet.

Phase der Stabilität in Schottland

Daraufhin übernahm John Erskine, 18. Earl of Mar, die Vormundschaft des jungen Jakob Stuart. Er starb jedoch zwei Jahre später eines natürlichen Todes.

In dieser Zeit erhielt König Jakob VI. von Schottland mit George Buchanan einen puritanischen Lehrer. Das war ein strenger Protestant, der häufig Prügel als Erziehungsmittel einsetzte. Auch in späteren Jahren war der König deshalb insbesondere dem puritanischen Protestantismus wenig zugeneigt.

James Douglas, 4. Earl of Morton Porträt
James Douglas, 4. Earl of Morton (Arnold Bronckorst / gemeinfrei)

James Douglas, 4. Earl of Morton, führte dann von 1571 bis 1578 die Regierung für König Jakob VI. von Schottland. Der Edelmann war bereits an der Ermordung von Lord Darnley beteiligt, stellte sich jedoch anschließend gegen die intrigante Queen of Scots.

Mit der Unterstützung von Elisabeth I. regierte er Schottland und verhielt sich gegenüber England besonders freundlich. Auch er förderte den Protestantismus.

Dabei erwies sich der Earl of Morton als ein brutaler Regent. Er reorganisierte die kirchliche und politische Verwaltung. Seine persönlichen Gegner ließ er inhaftieren oder gleich hängen.

Er musste jedoch 1578 zurücktreten. Wegen seiner Beteiligung am Mord von Lord Darnley wurde er zwei Jahre später verhaftet und schließlich selbst hingerichtet.

Ernennung von Jakob VI. zum König

Nach dem Rücktritt des Earl of Morton wurde Jakob VI. im Alter von zwölf Jahren offiziell zum König ernannt. Im darauffolgenden Jahr kam Esmé Stewart, 1. Duke of Lennox, aus Frankreich nach Schottland.

Esmé Stewart, 1. Duke of Lennox, Porträt
Esmé Stewart, 1. Duke of Lennox (gemeinfrei)

Dort entwickelte er sich zum Favoriten des Königs. In seinem Namen regierte Esmé Stewart das Land für die kommenden fünf Jahre.

Zwischenzeitlich kam es im Jahr 1582 zu einem letztlich gescheiterten Versuch eines Staatsstreichs. Unter der Führung des Earl of Gowrie wurde der junge König während einer Jagd entführt. Man hielt Jakob VI. von Schottland für fast ein Jahr gefangen.

Der schottische Adel sah Esmé Stewart jedoch sehr kritisch. Dieser hatte zwar den katholischen Glauben abgelegt, wurde jedoch verdächtig, weiterhin zur römischen Kirche zu stehen.

1585 wurde Esmé Stewart in Ruthven Castle festgesetzt. Nach zehn Monaten Haft wurde er zur Ausreise nach Frankreich gezwungen.

Im Jahr 1587 wurde die seit langem gefangene Maria Stuart von Elisabeth I. hingerichtet. Sie hatte es auch einfach provoziert. Jakob VI. protestierte zwar formell, er blieb jedoch bei seinem Bündnis mit England.

Jakob I. Stuart – König von England und Irland

Im Jahr 1603 verstarb Elisabeth I. kinderlos. Als Ur-Ur-Enkel von Heinrich VII. wurde nun der junge Jakob VI. Stuart von Schottland ihr Thronfolger.

Von da an regierte er als Jakob I. Stuart von England und hatte auch seinen Hauptsitz im Süden der britischen Insel. In der öffentlichen Darstellung distanzierte sich der neue König von dem Haus Tudor. Er sah sich als Begründer einer neuen Dynastie auf dem englischen Thron.

Zunächst gab es mit dem „Main Plot“ jedoch eine erfolglose Verschwörung gegen den neuen König. Einer der später wegen angeblicher Beteiligung Angeklagten war der damals sehr berühmte Seefahrer Sir Walter Raleigh.

Personalunion und Union Jack

Mit Jakob I. Stuart wurden die Königreiche von England, Irland und Schottland erstmals in einer Personalunion vereinigt. Der König war sich der Bedeutung dieses historischen Zufalls bewusst.

Union Jack
Union Jack – die britische Flagge (gemeinfrei)

Er versuchte die Union der Königreiche mit einem eigenen Leben zu erfüllen. Vor dem Hintergrund der vergangenen Konflikte dieser Länder war dies jedoch eine große Herausforderung.

Sowohl die Bevölkerungen wie vor allem auch die jeweiligen Parlamente sträubten sich gegen eine Vereinigung. Erst unter Königin Anne Stuart konnte im ersten Act of Union von 1707 eine Realunion der beiden Reiche ausgehandelt werden.

Dennoch ist die Bedeutung von Jakob I. Stuart für die Einigung von Großbritannien nicht zu unterschätzen. Der König schuf nämlich mit einer neuen Flagge ein besonders integratives Symbol:

Das rote Georgskreuz der englischen Flagge, das rote Andreaskreuz der irischen Flagge und das weiße Andreaskreuz auf blauem Grund der schottischen Flagge wurden überlagert. Zusammen bilden sie den „Union Jack“.

Doch erst seit 1801 wird diese Flagge auch tatsächlich als offizielle Fahne geführt. Als Symbol der Einigung entstand der Union Jack jedoch unter Jakob I. Stuart von England.

Dämonologie und Hexenverfolgung

Jakob I. Stuart galt als ein Befürworter der Verfolgung von Hexen. Bereits 1597 hatte er ein Trakt über Dämonologie geschrieben und verteidigte diese Schrift als einen Teil der christlichen Theologie.

King James I. - Daemonologie, in forme of a dialogue
Deckblatt des Trakts von König Jakob I. England über die Dämonolgie (Wellcome Images / CC-BY-SA 4.0)

In diesem Werk diskutierte Jakob I. von England beispielsweise die Abgrenzung von Nekromatie und Hexerei. Außerdem ging es ihm um Zaubersprüche und Beschwörungen.

Weitere Themen waren Astrologie oder auch Verträge zwischen Menschen und dem Teufel. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit göttlichen Wundern und Satan. Aber er interessierte sich auch für die Trennung von Beweisen und Einbildungen.

Schon 1604 erließ Jakob I. Stuart ein neues, deutlich strengeres Hexengesetz. Die Inspiration hatte er während einer Reise nach Dänemark erhalten. Zugleich warnte er jedoch vor unbewiesenen Anschuldigungen und den Gefahren von Verfolgungen.

Die Konsequenzen des Hexengesetzes blieben auch relativ überschaubar. In den letzten zehn Jahren der Herrschaft von Jakob I. Stuart wurden fünf Hexen hingerichtet. Im Vergleich dazu hatte beispielsweise seine Vor-Vorgängerin Maria I. Tudor innerhalb von drei Jahren noch kapp 300 Protestanten brennen lassen.

Guy Fawkes und der Gunpowder Plot

Am 05. November 1605 versuchten radikale Katholiken alle Angehörigen des Parlamentes sowie König Jakob I. Stuart und seine gesamte Familie auf einen Schlag zu töten. Die Verschwörung wurde von Robert Catesby geplant und von Guy Fawkes ausgeführt.

Guy Fawkes und Verschwörer
Guy Fawkes (3. v. r.) und die Verschwörer des Gunpowder Plots gegen König Jakob I. von England (Crispijn van de Passe / gemeinfrei)

Der Sprengstoffexperte Guy Fawkes platzierte hierfür etwa 2,5 Tonnen Schießpulver im Parlament. Während der jährlichen Eröffnungssitzung sollte dann der Enthauptungsschlag gegen die politische Führung des Landes erfolgen.

Der katholische Lord William Parker, 13. Baron Morley, 5. Baron Monteagle, erhielt jedoch im Vorfeld eine Warnung. Er solle sich von der Eröffnung des Parlamentes unter irgendeinem Vorwand besser fernhalten.

Das Schreiben wurde an die Behörden weitergereicht. Guy Fawkes und der Sprengstoff wurden dann am Morgen des 05. November 1605 bei einer Durchsuchung des Kellers des House of Parliament gefunden.

König Jakob I. ordnete daraufhin persönlich eine peinliche Befragung von Guy Fawkes an. Unter der Folter verriet er die Namen seiner Mitverschwörer, die schnell aufgespürt wurden.

Schon bei den Verhaftungen wurden vier Personen getötet. Die Überlebenden wurden nach der üblichen Manier hingerichtet: Hängen, Ausweiden, Vierteilen.

Der Katholizismus erhielt durch das gescheiterte Attentat auf König Jakob I. Stuart jedoch einen schweren Schlag. Erst im 18. Jahrhundert wurden die Rechte dieser Glaubensgruppe wieder hergestellt.

Die Bevölkerung feiert jedoch bis heute den 05. November als Guy Fawkes Night. Dazu gibt es ein bekanntes Gedicht:

„Remember, remember the fifth of November,
gunpowder, treason and plot,
I know of no reason why gunpowder treason
should ever be forgot.
Guy Fawkes, Guy Fawkes,
’twas his intent
to blow up the King and the Parliament.
Three score barrels of powder below,
Poor old England to overthrow:
By God’s providence he was catch’d
With a dark lantern and burning match.
Holloa boys, holloa boys, make the bells ring.
Holloa boys, holloa boys, God save the King!
Hip hip hoorah!“

Darüber hinaus hat sich eine weitere Tradition seit dem Gunpowder Plot entwickelt. Bis heute durchsuchen die Wachen der englischen Könige den Keller des House of Parliament vor der jährlichen Parlamentseröffnung.

Gründung von Jamestown im Jahr 1607

1607 wurde die erste dauerhafte Niederlassung der Engländer in Nord-Amerika gegründet. Die Siedlung trug zu Ehren von König Jakob I. Stuart beziehungsweise King James I. zunächst den Namen James Fort und erhielt dann den bekannteren Namen Jamestown.

Jamestown befand sich auf einer Insel im James River in Virginia und war anfangs wenig erfolgreich. Zunächst hoffte man nämlich auf reiche Gold- und Silber-Exporte aus der Kolonie.

Darüber hinaus wurde Jamestown schon im ersten Sommer von schweren Krankheiten, Hunger und auch Streit unter den Siedlern heimgesucht. Doch im Jahr 1612 kam mit dem Anbau von Tabak auch der wirtschaftliche Aufschwung:

  • 1618 wurde Tabak im Wert von 20.000 Pfund exportiert.
  • 1638 betrug der Wert der Exporte bereits drei Millionen Pfund.

Die Siedlung von Jamestown wurde im Zuge der Expansion der Kolonien zwar bereits 1699 aufgegeben. Dennoch war sie eine wichtige Keimzelle des sich erhebenden Empires.

King-James-Bibel (englische Übersetzung)

1611 wurde mit der King-James-Bibel eine englische Übersetzung der Bibel erstveröffentlich. Das Werk war von Jakob I. Stuart in Auftrag gegeben und von der anglikanischen Kirche erstellt worden.

Im Sinne des Protestantismus und nach dem Vorbild von Martin Luther wollte der König das Wort Gottes der einfachen Bevölkerung zugänglich machen. Es handelte sich bei der King-James-Bibel jedoch nicht um die erste Übersetzung. Diese war bereits ab 1525 aus der Hand von William Tyndale entstanden.

Die Tyndale-Bibelübersetzung war auch eine wichtige Grundlage für die Arbeit an der King-James-Bibel. Im Rahmen dieser dann offiziellen Arbeit waren 47 Gelehrte in sieben Arbeitsgruppen an der Fertigstellung beteiligt.

Tod und Nachfolge von Jakob I. (James I.)

König Jakob I. Stuart hatte am 20. August 1589 die Prinzessin Anna von Dänemark geheiratet. Zusammen zeugten sie zahlreiche Kinder, von denen jedoch viele bereits früh verstarben:

  1. Henry Frederick (1594 – 1612)
  2. Kind (1595 – 1595)
  3. Elizabeth (1596–1662)
  4. Margaret (1598 – 1600)
  5. Charles (1600 – 1649)
  6. Robert Bruce (1602)
  7. Kind (1603 – 1603)
  8. Mary (1605 – 1607)
  9. Sophie (1606 – 1606)

Aufgrund des relativ frühen Todes des erstgeborenen Sohnes wurde Charles der Thronfolger. Als Karl I. regierte er England von 1625 bis 1649.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

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Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
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Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

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BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
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Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

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NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Königin Maria I. Tudor von England

Maria I. Tudor, auch bekannt als „Bloody Mary“, wurde am 18. Februar 1516 in Greenwich geboren. Sie war das einzige überlebende Kind aus der ersten Ehe von Heinrich VIII. mit Katharina von Aragon.

Maria I. Tudor
Königin Maria I. Tudor (Anthonis Mor / gemeinfrei)

Ihr Vater ließ die Ehe 1533 zu Gunsten seiner Mätresse Anne Boleyn annullieren. Maria I. Tudor wurde ein königlicher Bastard und zunächst von der Thronfolge ausgeschlossen. Die Nachfolge trat mit Eduard VI. ein deutlich jüngerer Bruder an.

Eduard VI. starb jedoch bereits im Alter von 15 Jahren. Es folgte eine kurzzeitige Machtergreifung der protestantischen Jane Grey. Der Versuch scheiterte nach wenigen Tagen.

Maria I. Tudor wurde dann de facto ab dem 19. Juli 1553 doch zur Königin von England. Entscheidend waren ihre Beliebtheit in der Bevölkerung und ihre Rolle als Hoffnungsträger der Katholiken.

Während der Herrschaft von „Maria der Katholischen“ wurden über 300 Personen aus religiösen Gründen hingerichtet. Aufgrund ihres frühen Todes konnte sie die Abspaltung des Landes von der römischen Kirche jedoch nicht mehr nachhaltig bekämpfen.

Im Alter von nur 42 Jahren starb Maria I. Tudor am 17. November 1558. Kurz vor ihrem Tod erklärte sie ihre jüngere Schwester Elisabeth I. zur Nachfolgerin.

Häufige Fragen zu Maria Tudor (FAQs)

  • Wer war Maria Tudor? Sie war die Tochter von Heinrich VIII. und seiner ersten Frau Katharina von Aragon. Nach dem Tod ihres Stiefbruders Eduard VI. wurde sie Königin von England und Irland.
  • Wieso wird Maria I. als „Bloody Mary“ bezeichnet? Sie war streng katholisch und lehnte die von ihrem Vater gegründete anglikanische Kirche ab. Zur Aufhebung des päpstlichen Kirchenbanns über ganz England verfolgten ihre „Ketzerjäger“ zahlreiche Menschen und ließen 300 Personen auf Scheiterhaufen brennen.
  • Hatte die „blutige Maria“ eigene Kinder? Ihre Ehe mit Philipp II. von Spanien blieb kinderlos, so dass ihre Schwester Elisabeth I. zur Nachfolgerin wurde.
  • Wie starb Maria Tudor? Sie war lange Zeit kränklich und verstarb am 17. November 1558 wahrscheinlich an Krebs im Unterleib.

Maria – Tochter der Katharina von Aragon

Im Jahr 1509 heiratete Heinrich VIII. mit Katharina von Aragon die Witwe seines älteren Bruders. Ein solches Bündnis zwischen den Königshäusern von England und Spanien war schon 1489 vereinbart worden.

Heinrich VIII.
König Heinrich VIII. Tudor von England (Hans Holbein der Jüngere / gemeinfrei)

Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor. Doch nur die spätere Königin Maria I. Tudor überlebte das Kindesalter. Der König mochte die Tochter: „Bei Gott, dieses Kind weint niemals.“.

Er war jedoch unglücklich über ihr Geschlecht und hoffte weiterhin auf einen männlichen Erben. In England waren Frauen aber nicht grundsätzlich von der Thronfolge ausgeschlossen.

Maria I. Tudor wurde in ihrer Kindheit und Jugend dennoch auf ein Leben als Ehefrau eines ausländischen Monarchen vorbereitet. Sie sollte ein Werkzeug sein, um politische Bündnisse schmieden zu können.

Ab etwa 1520 war Margaret Pole für die Erziehung von Maria I. Tudor verantwortlich. Das war die letzte Nachfahrin des Hauses Anjou-Plantagenêt.

Margaret Pole war katholisch und 1539 angeblich in die Exeter-Verschwörung gegen den König verwickelt. Nach drei Jahren im Tower of London wurde sie hingerichtet und im 19. Jahrhundert als Märtyrerin seliggesprochen.

Ausschluss von der Thronfolge

Der lüsterne König war allerdings schon bald nicht mehr an Katharina von Aragon interessiert. Erst begann er eine Affäre mit Elizabeth Blount und dann mit Mary Boleyn.

Ab 1525 interessierte er sich für Anne Boleyn. Diese wollte sich mit ihrer Nebenrolle als Mätresse des Königs jedoch nicht begnügen.

Anne Boleyn
Anne Boleyn verlangte die Enterbung von Maria I. Tudor (gemeinfrei)

Anne Boleyn verlangte die Scheidung der Ehe mit Katharina von Aragon. Außerdem sollte Maria I. Tudor von der Thronfolge ausgeschlossen werden.

Der verknallte König tat seiner Affäre den Gefallen und löste damit sogar eine religiöse Krise in seinem Land aus. Der römische Papst verweigerte nämlich die Zustimmung zur Auflösung der Ehe.

Heinrich wies deshalb seinen Erzbischof von Canterbury Thomas Cranmer an, die Ehe aufzulösen. Dafür wurden Heinrich, Anne und Thomas Cranmer exkommuniziert.

König Heinrich VIII. ernannte sich mit der Suprematsakte daraufhin kurzerhand selbst zum Oberhaupt der englischen Kirche. Außerdem zwang er sein Land und seine Leute zur Konvertierung zum Protestantismus.

„Albeit the king’s majesty justly and rightfully is and ought to be the supreme head of the Church of England […].“

Dieser Ego-Trip brachte dem König viele Feinde und Maria I. Tudor viele Unterstützer ein. Teile des Adels sowie der Bevölkerung blieben insgeheim noch der römischen Kirche verbunden und brachten der jungen Prinzessin viele Sympathien entgegen. Außerdem wurde Anne Boleyn bereits 1536 hingerichtet.

Versöhnung mit dem Vater

Nachdem Maria I. Tudor vom Hof verbannt wurde, kam es zunächst über Briefwechsel zu einer leichten Annäherung. Ein Konfliktpunkt blieb jedoch, dass die Katholikin ihren Vater nicht als Oberhaupt der englischen Kirche anerkennen wollte.

Der König reagierte zeitweilig so aggressiv, dass sie am 22. Juni 1536 sogar gezwungen war, Lady Mary’s Submission zu unterzeichnen. Das war ein von Thomas Cromwell, einem sehr hohen Beamten und Ur-Großonkel von Oliver Cromwell, aufgesetztes Schreiben mit drei wesentlichen Punkten:

  • Anerkennung der Ungültigkeit der Ehe ihrer Eltern
  • Anerkennung des Status als illegitime Tochter
  • Anerkennung ihres Vaters als Oberhaupt der englischen Kirche

Diese Unterwerfung war notwendig, um ihr Leben und das Überleben ihrer Freunde zu sichern. Historiker gehen jedoch davon aus, dass diese Erfahrung die spätere Härte von Maria I. Tudor in Glaubensfragen begründete.

Jane Seymour
Jane Seymour hatte ein gutes Verhältnis zu Maria I. Tudor (Hans Hohlbein der Jüngere / gemeinfrei)

Drei Wochen nach der Unterwerfung traf sie den König das erste Mal nach fünf Jahren wieder. Ein echter Wandel in der Beziehung zu ihrem Vater trat dann im Zuge von dessen dritter Ehe mit seiner neuen Flamme Jane Seymour ein.

Jane Seymour war wohl eine sehr angenehme Stiefmutter. Zu Maria I. Tudor und auch Elisabeth I. entwickelte sie ein positives Verhältnis.

Während der Geburt des ersehnten männlichen Nachfolgers Eduard VI. im Herbst 1537 war Maria I. Tudor an der Seite von Jane Seymour. Sie wurde dann auch zur Taufpatin für ihren kleinen Stiefbruder.

Jane Seymour starb jedoch wenige Tage später im Kindbett. Maria I. Tudor führte den Trauerzug auf einem schwarzen Pferd an. Anschließend kümmerte sie sich sehr um ihren Stiefbruder Eduard VI., was ihre Stellung am Hofe deutlich verbesserte.

Auch unter den folgenden Ehefrauen ihres Vaters (Anna von Kleve, Catherine Howard und Catherine Parr) verbesserte sie nach und nach ihre Position. Bereits ab 1541 konnte sich Maria I. Tudor wieder dauerhaft am Hof ihres Vaters aufhalten.

Bedeutung unter Eduard VI.

Im Jahr 1543 hatte der König im dritten Act of Succession die Thronfolge bestimmt und vom Parlament ratifizieren lassen. Der männliche Nachfolger wurde vorgezogen, jedoch wurden die beiden Töchter ebenfalls wieder aufgenommen:

  1. Eduard VI.
  2. Maria I.
  3. Elisabeth I.

Formal wies dieser Act of Succession einen gravierenden Mangel auf. Die Töchter wurden zwar in der Thronfolge berücksichtigt, sie wurden jedoch nicht als legitime Kinder anerkannt.

Eduard VI. Tudor
Eduard VI. der Stiefbruder von Maria I. Tudor um 1550 (William Scroetes / gemeinfrei)

Dies führte später zu zahlreichen Versuchen, sowohl Maria I. wie auch Elisabeth I. von der Thronfolge auszuschließen. Nach dem Tod des Königs am 28. Januar 1547 ging die Krone jedoch zunächst unbestritten an den minderjährigen Sohn.

Doch Maria I. Tudor war im Testament ihres Vaters reichlich bedacht worden. Sie erhielt zahlreiche Herrenhäuser, Ländereien sowie ein garantiertes Jahreseinkommen.

Im Alter von 31 Jahren war Maria I. Tudor damit eine reiche und unabhängige Frau. Ihr jüngerer Bruder legte darüber hinaus Wert auf ein gutes Verhältnis:

„Wir sollten den Tod unseres Vaters nicht beklagen, da es Sein Wille ist, der alle Dinge zum Guten wirkt. Soweit es mir möglich ist, werde ich dir der beste Bruder sein und überfließen mit Freundlichkeit.“

Edward Seymour, der protestantische Vormund des minderjährigen Königs, war schon problematischer. Trotz der Spannungen verhielt man sich jedoch kooperativ.

Edward Seymour wurde 1549 durch John Dudley ersetzt. Der neue Vormund war deutlich radikaler.

John Dudley hatte jedoch Angst vor eine Kriegsdrohung des Heiligen Römischen Reiches. Der amtierende Kaiser Karl V. war ein Cousin mütterlicherseits von Maria I. Tudor und schützte seine katholische Verwandte in England.

Im Februar 1553 sah Maria I. Tudor ihren Stiefbruder das letzte Mal. Ihr wurde jedoch verheimlicht, dass Eduard VI. zu diesem Zeitpunkt bereits schwer krank war. Er starb am 06. Juli 1553 vermutlich an Tuberkulose.

Kampf gegen Jane Grey

Maria I. Tudor war die rechtmäßige Nachfolgerin ihres Bruders. Aufgrund der Glaubenskonflikte im Land versuchte die protestantische Fraktion jedoch mit Jane Grey eine alternative Kandidatin zu installieren.

Lady Jane Grey war eine Nichte von Heinrich VIII. und Enkelin von Mary Tudor, der Königin von Frankreich. Sie war als Mündel von Heinrichs sechster Ehefrau aufgewachsen und eifernde Protestantin.

Exekution Lady Jane Grey
„Exekution der Lady Jane Grey“ (Paul Delaroche / gemeinfrei)

Unter dem Einfluss der Dudleys hatte Eduard VI. auf dem Sterbebett Jane Grey zu seiner Nachfolgerin bestimmt. Er war zu diesem Zeitpunkt jedoch immer noch minderjährig und nicht berechtigt den Act of Succession von 1543 zu ändern.

Am 09. Juli 1553 wurde der Tod von Eduard VI. verkündet. Die damals selbst erst 16-jährige Jane Grey wurde nun zum Spielball der Eliten.

Am folgenden Tag machten ihr Adelige die Aufwartung. Darüber hinaus standen die Armee und das Parlament hinter der protestantischen Jane Grey.

Doch Maria I. Tudor wurde von der Bevölkerung sehr geschätzt. Als Jane Grey am 10. Juli 1553 zur Königin ausgerufen wurde, kam es bereits zum ersten Eklat. Ein Teenager in der Menge protestierte laut. Ihm wurden die Ohren abgeschnitten.

Dennoch hatte Maria I. Tudor zu diesem Zeitpunkt nach eigener Einschätzung praktisch keine Chance auf die Krone. Aber dann zerbrach das Bündnis der Familien Dudley und Grey an Machtfragen.

In der Folge desertierten viele Soldaten, in der Marine kam es zu Meutereien und die Bevölkerung stand zu Maria I. Tudor. Am 19. Juli 1553 besetzten berittene Einheiten den Tower of London und verhafteten Jane Grey.

Maria I. Tudor – Herrschaft von Bloody Mary

Die Herrschaft von Maria I. Tudor begann faktisch am 19. Juli 1553. Ihre Kontrahentin Jane Grey wurde an diesem Tag in den Tower of London gesperrt und dort am 12. Februar 1554 geköpft.

Am 03. August 1553 zog Maria I. Tudor triumphierend in London ein. Sie wurde von ihrer Schwester Elisabeth begleitet, die ihren Thronanspruch unterstützt hatte.

Am 01. Oktober 1553 erfolgte dann die Krönung von Maria I. Tudor in Westminister Abbey. So wie es bei männlichen Königen üblich war, wurden ihr zeremoniell Schwert und Sporen sowie das Zepter überreicht.

Ehe mit Philipp II. von Spanien

Dennoch war Maria I. Tudor zeitlebens mit frauenfeindlichen Forderungen konfrontiert. Ihr wurde einfach nicht zugetraut, dass sie als Königin von England alleine regieren kann.

Hinzu kamen die religiösen Spannungen mit ihrer protestantischen Schwester Elisabeth. Diese hatte zwar ihren Thronanspruch unterstützt, galt aber dennoch als Gefahr für eine katholische Gegenreformation.

Philipp II. von Spanien
Philipp II. von Spanien war der Ehemann von Maria I. Tudor (Anthonis Mor / gemeinfrei)

Aber große Teile des englischen Adels hatten sich im Konflikt mit Jane Grey gegen Maria I. Tudor gestellt. Deshalb entschied sie sich für den spanischen Kronprinzen Philipp.

Ein Bündnis mit Spanien diente auch dem Gleichgewicht der Mächte. Maria Stuart, die schottische Königin, hatte selbst einen Anspruch auf den englischen Thron formuliert und sich darüber hinaus mit dem Königshaus von Frankreich vermählt.

Der Widerstand gegen den katholischen Spanier war unter den protestantischen Adeligen in England jedoch groß. Im Rahmen der Wyatt-Verschwörung sammelte sich eine Armee in Kent, um Maria I. Tudor zu stürzen.

Der Aufstand wurde jedoch von königlichen Truppen niedergeschlagen. Maria I. Tudor heiratete Philipp II. von Spanien schließlich am 25. Juli 1554 in der Kathedrale von Winchester.

Eine Besonderheit der Heirat war jedoch der umfassende Ehevertrag, der für England extrem vorteilhaft war. Darin wurden Ländereien, mögliche Erbfolgen und auch die Nicht-Beteiligung an den Kriegen der spanischen Habsburger geregelt.

Das politische Zweckbündnis entwickelte sich für Maria I. Tudor zu einer Liebesbeziehung. Sie verliebte sich unendlich in Philipp II. von Spanien und schrieb an dessen Vater:

„Täglich entdecke ich in meinem Mann, dem König und Eurem Sohn, so viele Tugenden und solche Vollkommenheit, dass ich Gott fortwährend bitte, mir die Anmut zu schenken, ihm zu gefallen und mich in allen Dingen so zu verhalten, wie es sich für jemanden schickt, der ihm so tief verbunden ist.“

Philipp II. von Spanien sah die Beziehung jedoch wohl sehr viel nüchterner. Aus der Ehe gingen trotz des innigen Wunsches keine Kinder hervor.

Scheiterhaufen der „Bloody Mary“

Entgegen ihres späteren Rufs als „Bloody Mary“ war die Religionspolitik von Maria I. Tudor zunächst auf Toleranz ausgelegt. Sie lehnte den anglikanischen Protestantismus für sich selbst zwar ab, setzte in ihrer ersten Proklamation aber dennoch auf Verständigung:

„Ihre Majestät kann nicht jene Religion verbergen, zu der sie sich vor Gott und der Welt seit ihrer frühen Kindheit bekannt hat und die ihre Majestät nach wie vor befolgen will. Ihre Hoheit wäre glücklich, wenn all ihre Untertanen die selbe (Religion) friedlich und mildtätig annehmen würden. Und dennoch wünscht ihre Majestät ihre Untertanen nicht dazu zu zwingen, bis ein diesbezüglicher Parlamentsbeschluss vorliegt.“

Maria I. Tudor nahm aber Kontakt zur römischen Kirche auf. Sie wollte den im Jahr 1534 von Papst Paul III. über ganz England verhängten Kirchenbann aufheben lassen.

Die Königin warb dann lange Zeit vergeblich um die Unterstützung des Parlamentes für eine landesweite Gegenreformation. Die Abgeordneten hatten zwar kein Problem mit einer Anpassung von Riten. Eine Anerkennung der Hoheit des römischen Papstes kam jedoch nicht in Frage.

Exekution Thomas Cranmer
„Exekution von Thomas Cranmer“ (gemeinfrei)

Darüber hinaus fehlte es in England inzwischen an kanonisch ausgebildeten Priestern, die ehelos waren. Eine Ausnahme war Kardinal Reginald Pole, den sie zum Erzbischof von Canterbury ernannte.

Maria I. Tudor und Reginald Pole waren der Meinung, dass nur wenige Protestanten große Teile der Bevölkerung vom wahren Glauben abgebracht hatten. Im Jahr 1555 wurden deshalb Gesetze gegen Ketzer aus dem 14. Jahrhundert wieder eingeführt.

Zunächst wurden einige Bischöfe verbrannt. 1556 landete auch Thomas Cranmer trotz Widerruf auf dem Scheiterhaufen. Er hatte einst als damaliger Erzbischof von Canterbury die Ehe von Heinrich VIII. und Katharina von Aragon aufgelöst. Die Scheidung ihrer Eltern hatte Bloody Mary wohl persönlich genommen.

Zur großen Überraschung von Maria I. Tudor reichte die Hinrichtung der geistigen Elite jedoch nicht aus. Darüber hinaus stieß der Katholizismus in der breiten Bevölkerung auf immer größeren Widerstand.

Wer der Messe nicht aufmerksam folgte, an Prozessionen nicht teilnahm oder die Fastenzeit brach, konnte nun schnell das Opfer von Ketzerjägern werden. Zur Verfolgung wurden auch weltliche Behörden eingesetzt. Das Engagement unterschied sich von Region zu Region jedoch sehr.

Innerhalb von drei Jahren wurden knapp 300 Personen zur Abschreckung öffentlich verbrannt. Diese protestantischen Märtyrer bekamen jedoch viel Sympathie von der Bevölkerung.

So erhielt Königin Maria I. Tudor den Spitznamen „Bloody Mary“. Historiker betonen jedoch, dass sie selbst die Bevölkerung eher mit sanften Mitteln überzeugen als gewaltsam abschrecken oder gar zum Katholizismus zwingen wollte. Unstrittig ist jedoch, dass sie die Hinrichtungen hätte verhindern können.

Eine eher amüsante Anekdote in den Zusammenhang ist, dass Kardinal Reginald Pole schließlich selbst das Vertrauen des Papstes verspielte. Er sollte sich in Rom einer Anklage wegen Ketzerei stellen. Maria I. Tudor verweigerte die Zustimmung. Sie setzte sich über den Befehl hinweg und löste damit fast ein zweites Schisma aus.

Steuer- und Wirtschaftspolitik

Der Vater und der Bruder von Königin Maria I. Tudor hatten einen desolaten Staat hinterlassen. Die Schuldenlast war erdrückend und das Wirtschaftssystem marode.

Darüber hinaus litt England unter einer Inflation. Es kam zu drakonischen Maßnahmen gegen Münzfälscher. Es wurde auch eine Währungsreform vorbereitet, die jedoch erst unter ihrer Nachfolgerin umgesetzt wurde.

Maria I. Tudor konnte jedoch das Zollwesen tiefgreifend reformieren. Die Abgaben wurden nun zentral erfasst und direkt an die Krone abgeführt.

Außerdem förderte Maria I. Tudor den heimischen Handel mit Schutzzöllen auf importierte Waren. Der anfangs widerspenstigen deutschen Hanse konnte sie Zugeständnisse abringen.

Maria I. Tudor schloss auch ein Handelsabkommen mit Iwan dem Schrecklichen ab. Über die Moskauer Kompanie erhielt England Material für den Schiffsbau und exportierte Gewürze, Metallwaren und Wolle.

In England wurden Strukturreformen durchgeführt. Maria I. Tudor förderte die Neugliederung von Bezirken und Städten, um die Verwaltung zu verbessern.

Dennoch kam es aufgrund von Missernten auch zu Hungersnöten. Deshalb zentralisierte Maria I. Tudor die Versorgung von Armen. Das Horten von Nahrungsmitteln wurde mit schweren Strafen belegt.

Krieg gegen Frankreich

Frankreich und Spanien waren zur Zeit der Tudors fast permanent im Konflikt. England hingegen hatte mit der Stadt Calais noch aus normannischer Zeit eine letzte Bastion auf dem Festland.

Trotz der Regelungen im Ehevertrag von Maria I. Tudor mit Philipp II. von Spanien war sie schließlich bereit, sich militärisch zu beteiligen. Damit stellte sich die Königin gegen den Willen der Bevölkerung und des Kronrates.

Aber im Jahr 1557 landete der protestantische Exilant Thomas Stafford mit französischen Schiffen in England. Er nahm Scarborough Castle an der Westküste ein. Das war der passende Vorwand für eine Kriegserklärung.

Am 06. Juli 1557 setzte dann Philipp II. von Spanien mit englischen Truppen nach Frankreich über. Anfangs errangen sie einige Erfolge.

Doch die Franzosen hielten sich nicht an eine Konvention des Krieges. Sie führten unerwartet die Kämpfe im Winter fort. Im Januar 1558 fiel dann Calais in ihre Hände.

Damit hatten die Engländer ihren Brückenkopf verloren. Der Kronrat entschied, dass eine Rückeroberung praktisch unmöglich und ganz sicher nicht bezahlbar war.

Tod und Nachfolge

Krönung Elisabeth I.
Krönungsporträt von Elisabeth I. (gemeinfrei)

Maria I. Tudor war in ihren letzten Jahren körperlich und seelisch sehr krank. Sie wurde gegen ihre Beschwerden häufig zur Ader gelassen und wirkte deshalb bleich und schlapp.

Trotzdem hatte sie noch die Hoffnung auf Nachwuchs und erlebte 1558 ihre zweite Scheinschwangerschaft. Sie verfasste deshalb am 30. Mai ein Testament zu Gunsten des ungeborenen Kindes für den Fall, dass sie während der Geburt stirbt.

Maria I. Tudor wurde jedoch enttäuscht. Im August erkrankte sie dann schwer an einer Grippe. In ihrem Umfeld wuchs die Angst, dass im Todesfall die Krone an Maria Stuart fallen würde.

Erst am 06. November 1558 ernannte sie ihre Schwester Elisabeth I. offiziell zur Erbin und Nachfolgerin. Nur etwa zwei Wochen später starb sie in den Morgenstunden des 17. November 1558 wahrscheinlich an einem Krebs im Unterleib. Sechs Stunden später wurde ihre Schwester zur Königin proklamiert.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

König Heinrich VIII. Tudor von England

Heinrich VIII. Tudor wurde am 28. Juni 1491 in Greenwich in London geboren. Von 1509 bis 1547 war er der König von England.

Heinrich VIII. von England
König Heinrich VIII. Tudor von Hans Holbein dem Jüngeren (gemeinfrei)

Seine Thronbesteigung war nach den langen Rosenkriegen der erste friedliche Machtwechsel in England seit einem Jahrhundert. Doch er selbst blieb nicht als Politiker, sondern wegen seiner vielen Affären und Ehen im Gedächtnis.

Seine Leidenschaften trieben Heinrich VIII. sogar in einen schweren Konflikt mit der römischen Kirche. Deshalb wurde er 1534 exkommuniziert.

Daraufhin kam es zur Abspaltung. Gleich zu Beginn des Pontifikats von Papst Paul III. löste er diesen als Oberhaupt der englischen Kirche ab:

„Albeit the king’s majesty justly and rightfully is and ought to be the supreme head of the Church of England […].“

In der Folge wurde die englische Kirche zur anglikanischen Kirche und übernahm den Protestantismus. Dies führte zu schweren religiösen Spannungen auf der Insel.

Heinrich VIII. selbst verfiel ab 1537 nach dem Tod seiner dritten Ehefrau Jane Seymour und einem Turnierunfall immer mehr. Der einstmals noch sehr stattliche König wog vor seinem Tod etwa 160 Kg. Man musste sogar sein Bett verstärken.

Auch der geistige Zustand von Heinrich VIII. verschlechterte sich im letzten Jahrzehnt seines Lebens dramatisch. Er starb dann am 28. Januar 1547 wohl an einer Blutvergiftung aufgrund einer Verletzung am Bein.

Heinrich VIII. hinterließ ein schlecht regiertes Land und leere Staatskassen. Darüber hinaus hatte er sich zu Lebzeiten in teils völlig unsinnige Kriege gestürzt.

Nach der egomanischen Herrschaft von Heinrich VIII. führten seine von ihm verschmähten Töchter das Reich zu einer neuen Blüte. Unter Königin Elisabeth I. entwickelte sich England schließlich zur Großmacht.

Häufige Fragen zu Heinrich VIII. (FAQs)

  • Wie viele Ehefrauen hatte Heinrich VIII.? Der lüsterne König war sechsmal verheiratet: Katharina von Aragorn (geschieden), Anne Boleyn (hingerichtet), Jane Seymour (verstorben), Anna von Kleve (geschieden), Catherine Howard (hingerichtet) und zuletzt Catharine Parr, die ihn überlebte.
  • Was ist die anglikanische Kirche? Die „Kirche von England“ wurde von Heinrich VIII. am 11. Februar 1531 gegründet. Die Bischöfe unterstehen nicht dem Papst in Rom, sondern dem König.
  • Was war die Todesursache von Heinrich VIII.? Er starb am 28. Januar 1547 wahrscheinlich an einer Blutvergiftung in Folge einer entzündeten Verletzung am Oberschenkel.
  • Wer war der Nachfolger von Heinrich VIII.? Sein damals erst neun Jahre alter Sohn trat als Eduard VI. die Nachfolge an.

Erbe der Häuser Lancaster und York

Tudor-Rose
Die rot-weiße Tudor-Rose (Sodacan / CC-BY-SA 3.0)

Nach der Absetzung von König Richard II. aus dem Haus Anjou-Plantagenêt im Jahr 1399 brach in England ein langer Streit um die Thronfolge aus.

Die Häuser Lancaster und York bekämpften sich in den „Rosenkriegen“. Es handelte sich dabei um eine ganze Serien an Auseinandersetzungen, deswegen der Plural.

Der Name der Konflikte bezog sich auf die rote Rose im Wappen des Hauses Lancaster und die weiße Rose im Wappen des Hauses York.

Erst am 22. August 1485 konnte der walisische Lancasterianer Henry Tudor in der Schlacht von Bosworth Field den Konflikt für sich entscheiden.

Henry Tudor bestieg daraufhin als König Heinrich VII. den Thron von England. Zur Versöhnung des zerrissenen Landes heiratete er Elisabeth von York und schuf mit ihr ein neues Herrschergeschlecht.

Gemeinsam hatten sie sieben Kinder. Von diesen Nachkommen überlebten jedoch nur vier das Jugendalter:

  1. Arthur Tudor (* 1486; † 1502)
  2. Margaret Tudor (* 1489; † 1541)
  3. Henry Tudor (* 1491; † 1547)
  4. Elizabeth Tudor (* 1492; † 1495)
  5. Mary Tudor (* 1496; † 1533)
  6. Edmund Tudor (* 1499; † 1500)
  7. Katherine Tudor (*/† 1503)

Henry Tudor – Herzog von York

Die Geburt des späteren Königs Heinrich VIII. wurde groß gefeiert. Da er zu diesem Zeitpunkt jedoch mit Arthur Tudor einen lebenden älteren Bruder hatte, war er dynastisch noch nicht von Bedeutung.

Eher aus propagandistischen Gründen wurde der junge Heinrich bereits im Alter von drei Jahren zum Herzog von York erhoben. Dabei handelte es sich um den traditionellen Titel für den zweitgeborenen Königssohn.

Zeitgenossen berichteten begeistert, dass er schon alleine auf einem Pferd reiten konnte. Außerdem soll er so stattlich gewesen sein, dass er bereits wie ein Vierjähriger aussah.

Sein erster Lehrer war der englische Schriftsteller John Skelton. Außerdem wurde Heinrich im Umgang mit Waffen ausgebildet.

Im Jahr 1499 lernte er Erasmus von Rotterdam kennen, der sehr angetan von dem Jungen war. Der Humanist lobte das königliche Auftreten und die „erstaunliche Höflichkeit“.

Tod des Thronfolgers Arthur Tudor

Katharina von Aragon
Katharina von Aragon (Michel Sittow / gemeinfrei)

Bereits 1489 war eine Verlobung zwischen den Königshäusern von England und Spanien vereinbart worden. Der Thronfolger Arthur Tudor heiratete dann am 14. November 1501 die Prinzessin Katharina von Aragon.

Doch Arthur Tudor erkrankte im März 1502 sehr schwer und verstarb Anfang April. Damit wurde der fünf Jahre jüngere Heinrich plötzlich zum Thronfolger.

Da Katharina von Aragon noch nicht schwanger war, wurde nun eine Verlobung mit Heinrich angestrebt. Papst Julius II. erteilte die kirchenrechtlich notwendige Erlaubnis.

Die tatsächliche Hochzeit fand jedoch erst am 11. Juni 1509 statt. Bis dahin hatte sich die politische Situation mehrfach geändert.

Außerdem war Heinrich inzwischen zu König Heinrich VIII. Tudor geworden, nachdem sein Vater im April diesen Jahres verstorben war. Angeblich soll die Hochzeit auch der letzte Wunsch von Heinrich VII. gewesen sein.

Ehefrauen von Heinrich VIII. Tudor

Die Thronbesteigung von Heinrich VIII. Tudor verlief friedlich. Aufgrund der langen Rosenkriege hatte es seit einem Jahrhundert keinen gewaltfreien Machtwechsel mehr in England gegeben.

Die Ansprüche von vermeintlichen oder tatsächlichen Thronanwärtern aus anderen Linien waren bereits von seinem Vater Heinrich VII. erfolgreich zurückgewiesen worden.

Darüber hinaus war Heinrich VIII. der erste Monarch seines Landes mit einer umfassenden Ausbildung auf Höhe der Renaissance. Er beherrschte die Künste, Sprachen, Theologie, war charismatisch und in jungen Jahren sehr sportlich.

Aus diesen hervorragenden Voraussetzungen hat Heinrich VIII. nur sehr wenig gemacht. Die fast 40-jährige Herrschaft stand im Zeichen seiner sechs Ehen. Er selbst wurde stark fettleibig und chronisch krank:

  1. Katharina von Aragon (1509 – 1533)
  2. Anne Boleyn (1533 – 1536)
  3. Jane Seymour (1536 – 1537)
  4. Anna von Kleve (1540 – 1540)
  5. Catherine Howard (1540 – 1542)
  6. Catherine Parr (1543 – 1547)

Katharina von Aragon (1509 – 1533)

Heinrich VIII. heiratete im Jahr 1509 die spanische Prinzessin und Witwe seines älteren Bruders Katharina von Aragon. Er zeugte mit ihr sechs Kinder. Bis auf die spätere Königin Maria I. Tudor verstarben jedoch alle sehr früh.

Als König Heinrich VIII. im Jahr 1514 gegen Frankreich zog, begleitet ihn die Hofdame Elizabeth Blount. Sie wurde seine Mätresse und gebar 1519 den unehelichen Sohn Henry Fitzroy.

Mary Boleyn
Mögliches Porträt von Mary Boleyn (gemeinfrei)

Um 1520 wandte sich Heinrich VIII. dann der Hofdame Mary Boleyn zu. Der genaue Zeitpunkt des Beginns dieser Liebelei ist nicht bekannt.

Die Affäre wurde sehr diskret behandelt, weil Mary Boleyn selbst verheiratet war. Sie bekam in den folgenden Jahren zwei Kinder, die möglicherweise von Heinrich VIII. gezeugt wurden.

Die Beziehung mit Mary Boleyn endete um 1525. Daraufhin wandte er sich ihrer jüngeren Schwester Anne Boleyn zu. Aus dieser Affäre entstand 1533 die spätere Königin Elisabeth I. von England.

Die ehrgeizige Anne hatte Heinrich VIII. wohl sehr gut im Griff. Sie wollte selbst Königin werden und verlangte die Scheidung von Katharina von Aragon.

Doch der römische Papst wollte diesem Anliegen nicht entsprechen. Heinrich VIII. ließ die Ehe deshalb am 23. Mai 1533 vom Erzbischof von Canterbury Thomas Cranmer für ungültig erklären.

Dies führte zur Exkommunikation von Heinrich, Anne und Thomas Cranmer. In der folgenden Suprematsakte erklärte sich Heinrich VIII. nun kurzerhand selbst zum Oberhaupt der englischen Kirche.

„Albeit the king’s majesty justly and rightfully is and ought to be the supreme head of the Church of England […].“

All seine Untertanen mussten nun zum anglikanischen Protestantismus konvertieren. Aus dieser Abspaltung sollten noch schwere religiöse Konflikte entstehen. Thomas Cranmer selbst wurde beispielsweise von Maria I. Tudor auf dem Scheiterhaufen verbrannt.

Anne Boleyn (1533 – 1536)

König Heinrich VIII. Tudor heiratete Anne Boleyn in einer geheimen Zeremonie bereits am 25. Januar 1533. Das war noch bevor es zu der ohnehin strittigen Trennung von Katharina von Aragon kam.

Das heißt, Heinrich VIII. lebte selbst nach seinen eigenen Vorstellungen für einige Monate in einer Doppelehe. Aus dem Geburtsdatum von Elisabeth I. lässt sich außerdem schließen, dass er schon vor der heimlichen Hochzeit mit Anne Boleyn geschlafen hat.

Anne Boleyn
Anne Boleyn war die zweite Ehefrau von Heinrich VIII. (gemeinfrei)

Im Juni 1533 wurde Anne Boleyn dann zur Königin gekrönt. Aber sie war am Hof extrem unbeliebt.

Anne Boleyn gab sich arrogant und herrisch gegenüber anderen Personen. Darüber hinaus war ihr Humor geprägt von Sarkasmus und Zynismus.

Der tiefe Fall von Anne Boleyn begann nach ihrer zweiten Fehlgeburt im Januar 1536. Heinrich VIII. war schwer enttäuscht, dass er immer noch keinen männlichen Erben hatte. Er gab die Schuld der Frau und wollte sie schon bald loswerden.

Der lüsterne Monarch warf seine Auge nämlich auf die nächste Kandidatin Jane Seymour. Unter der Federführung von Thomas Cromwell, dem Ur-Großonkel von Oliver Cromwell, entwickelte sich dann schnell eine Intrige gegen Anne Boleyn.

Am 01. Mai 1536 begleitete sie König Heinrich VIII. zu einem Turnier in Greenwich. Dort sah sie ihn das letzte Mal. Einen Tag später wurde Anne Boleyn verhaftet.

Die Anklage lautete mehrfacher Ehebruch, darunter Inzest mit dem Bruder. Außerdem wurde Anne Boleyn eine Verschwörung gegen Heinrich VIII. Tudor vorgeworfen.

Die Anschuldigungen wurden nie bewiesen. Dennoch wurde Anne Boleyn zum Tode verurteilt und am 19. Mai 1536 im Tower von London geköpft.

Jane Seymour (1536 – 1537)

Jane Seymour war einige Jahre jünger als Anne Boleyn und seit etwa 1530 deren Hofdame. Sie war die älteste Tochter von Sir John Seymour von Wiltshire.

Über die Jugend von Jane Seymour ist jedoch nur wenig bekannt. Die ersten Hinweise auf Kontakte zu König Heinrich VIII. entstanden Anfang 1536. Der Botschafter Eustace Chapuys des Heiligen Römischen Reiches schrieb in die Heimat:

Jane Seymour
Jane Seymour war die dritte Ehefrau von Heinrich VIII. (Hans Hohlbein der Jüngere / gemeinfrei)

„Sie ist von mittlerer Größe und niemand hält sie für eine große Schönheit. Ihre Gesichtsfarbe ist so weiß, dass man sie als bleich bezeichnen könnte. Ihr könnt Euch wahrscheinlich denken, dass sie, als Engländerin und so lange Zeit bei Hofe, es als Sünde betrachten könnte, noch Jungfrau zu sein. Sie ist nicht besonders klug, aber möglicherweise hat sie einen hübschen Schambereich.“

Im Januar diesen Jahres verstarb darüber hinaus Katharina von Aragon, so dass Heinrich VIII. sich frei von möglichen Zwängen aus seiner ersten Ehe sah. Im März sandte der König ein Geschenk an Jane Seymour, welches sie in demonstrativer Tugendhaftigkeit zurückwies.

Heinrich VIII. war sehr angetan von diesem Balzverhalten. Historiker vermuten, dass Jane Seymour dabei durch Feinde von Anne Boleyn wie Thomas Cromwell beraten wurde.

Keine zwei Wochen nach der Enthauptung von Anne Boleyn heiratete Heinrich VIII. seine neue Favoritin am 30. Mai 1536. Wenige Tage später wurde Jane Seymour zur Königin ausgerufen. Es kam jedoch nie zur Krönung.

Am 12. Oktober 1537 gebar Jane Seymour nach dreitägigen Wehen den lange ersehnten männlichen Erben. Sie wurde bei der Niederkunft von ihrer Stieftochter Maria I. Tudor unterstützt.

Doch die Mutter überlebte die Geburt von Eduard VI. nicht lange. Sie starb zwölf Tage später im Kindbett.

Anna von Kleve (1540 – 1540)

Anna von Kleve
Anna von Kleve war die vierte Ehefrau von Heinrich VIII. (Hans Hohlbein der Jüngere / gemeinfrei)

Der Tod von Jane Seymour wirkte sich sehr negativ auf Heinrich VIII. aus. Seine Gesundheit verschlechterte sich und er wurde zu einem willkürlichen Choleriker.

In dieser Phase ab 1536 gewannen fähige Verwaltungsbeamte in seinem engsten Umfeld wie Thomas Cromwell großen Einfluss. Der Staat wurde reformiert und modernisiert.

Am 06. Januar 1540 heiratete Heinrich VIII. dann auf Bestreben von Thomas Cromwell die Deutsche Anna von Kleve. Diese vierte Ehe war ein politisches Zweckbündnis.

Heinrich VIII. war von Anfang an sehr unzufrieden mit der streng katholischen Anna von Kleve. Sie war ihm nicht attraktiv und witzig genug.

Der König begann umgehend eine Affäre mit Annas Hofdame Catherine Howard. Anfang Juli 1540 wurde die Ehe bereits wieder annulliert. Zum Ende des Monats wurde Thomas Cromwell wegen Hochverrat zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Catherine Howard (1540 – 1542)

Catherine Howard
Catherine Howard war die fünfte Ehefrau von Heinrich VIII. (Hans Hohlbein der Jüngere / gemeinfrei)

Am 28. Juli 1540, dem Tag der Hinrichtung von Thomas Cromwell, heiratete Heinrich VIII. mit Catherine Howard eine Cousine von Anne Boleyn. Diese fünfte Ehe stand jedoch unter keinem guten Stern.

König Heinrich VIII. Tudor hatte seine besten Tage längst hinter sich. Er war fettleibig, chronisch krank, jähzornig und herrschsüchtig.

Catherine Howard hingegen entsprach wohl seinem optischen Geschmack. Sie konnte jedoch nicht gut mit den Launen des Königs umgehen.

Außerdem hatte die fünfte Ehefrau von Heinrich VIII. noch andere Männer im Kopf. Die Affäre mit ihrem Cousin ersten Grades Thomas Culpeper wurde den beiden zum Verhängnis.

Heinrich VIII. ließ Culpeper am 10. Dezember 1541 in London enthaupten.

Ihr Kopf rollte zwei Monate später am 13. Februar 1542. Der Henker machte seine Sache gut. Er brauchte nur einen Hieb.

Catherine Parr (1543 – 1547)

Catherine Parr
Catherine Parr war die sechste Ehefrau von Heinrich VIII. (Master John / gemeinfrei)

Am 12. Juli 1543 heiratete Heinrich VIII. seine sechste Ehefrau Catherine Parr. Sie war damals etwa 30 Jahre alt und selber bereits zweimal verwitwet.

Heinrich VIII. akzeptierte Catherine Parr jedoch wohl als ebenbürtige Partnerin. Als er 1544 in einen Krieg gegen Frankreich zog, übertrug er ihr die Regierungsgeschäfte.

Darüber hinaus war Catherine Parr für die Erziehung der Kinder verantwortlich. Sie baute auch persönlich eine enge Beziehung zu Maria, Elisabeth und Eduard auf.

Der Lordsiegelbewahrer Bischof Stephan Gardiner zettelte schließlich jedoch eine Intrige gegen sie an. Heinrich VIII. hatte sogar kurzzeitig die Absicht, sie als Ketzerin anzuklagen.

Doch Catherine Parr konnte offenbar gut mit Heinrich VIII. umgehen. Sie beschwichtigte ihn und blieb bis zu seinem Tod am 28. Januar 1547 seine sechste und letzte Ehefrau. Sie heiratete dann jedoch selbst wenige Woche später erneut und zwar einen Bruder von Jane Seymour.

Kinder und Nachfolge von Heinrich VIII.

König Heinrich VIII. Tudor zeugte zahlreiche eheliche Kinder. Viele sind jedoch bereits sehr früh gestorben:

  • Mit Katharina von Aragon:
    • eine Tochter (*/† 1510)
    • Henry (*/† 1511)
    • ein Sohn (*/† 1513)
    • Henry (*/† 1514)
    • Maria I. (* 1516; † 1558)
    • eine Tochter (*/† 1518)
  • Mit Anne Boleyn:
    • Elisabeth I. (* 1533; † 1603)
    • Strittig: „Henry“ (*/† 1534)
    • Edward (*/† 1536)
  • Mit Jane Seymour:
    • Eduard VI. (* 1537; † 1553)

Weiterhin hatte Heinrich VIII. auch uneheliche Kinder:

  • Mit Elizabeth Blount:
    • Henry Fitzroy (* 1519; † 1536)
  • Mögliche Kinder mit Mary Boleyn:
    • Catherine Carey (* 1523/24; † 1569)
    • Henry Carey (* 1526; † 1596)

Seine Nachfolge regelte Heinrich VIII. im dritten Act of Succession von 1543:

  1. Eduard VI. regierte von 1547 bis 1553.
  2. Maria I. regierte von 1553 bis 1558.
  3. Elisabeth I. regierte von 1558 bis 1603.

Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
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SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
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Sonstige: Drittes Reich

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Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
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Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
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Theodor EickeWaffen-SS
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