Judas Thaddäus – Schutzheiliger für ausweglose Situationen

Judas Thaddäus war einer der zwölf Apostel. Er taucht in den Namenslisten der Evangelisten Markus, Matthäus und Lukas auf.

Judas Thaddäus gilt als Sohn oder als Bruder von Jakobus dem Älteren. Alternativ halten ihn manche Katholiken sogar für einen Bruder von Jesus selbst. Eindeutig ist jedoch nur die klare Abgrenzung seiner Person und Judas Iskariot.

Apostel Judas Thaddäus
Apostel Judas Thaddäus – Schutzheiliger für ausweglose Situationen (gemeinfrei)

Judas Thaddäus werden auch apokryphe Schriften wie das Judasevangelium zugeschrieben. Das ist jedoch ein falscher Bezug. Konkret bei diesem Werk handelt es sich um die Pseudepigraphie einer gnostischen Sekte aus dem 2. Jahrhundert, die allerdings sehr spannend ist.

Die Historizität von Judas Thaddäus ist jedoch auch grundsätzlich umstritten. Der Überlieferung nach soll er aber zusammen mit Simon dem Zeloten (Kananäus) als Missionar im vorderasiatischen Raum aktiv gewesen sein.

Um das Jahr 65 erlitten die beiden Apostel in Beirut ihr Martyrium. Judas Thaddäus wurde nieder geknüppelt und dann mit einer Axt getötet, die zu seinem zentralen Symbol wurde. Simon den Zeloten traf es sogar noch härter.

Später sollen die sterblichen Überreste der beiden in Beirut getöteten Apostel nach Rom in den Petersdom überführt worden sein. Dort sollen die Gebeine von Judas Thaddäus und Simon dem Zeloten unter dem Altar des Heiligen Joseph begraben liegen. Das ist im südlichen Bereich der Anlage.

Neben seiner Rolle als Apostel und Missionar wird Judas Thaddäus in einigen Konfessionen als Schutzheiliger für schwierige und ausweglose Situationen verehrt. Beispielsweise berichtete Bernhard von Clairvaux von entsprechenden Visionen. In der katholischen, evangelischen und anglikanischen Kirche ist sein Gedenktag am 28. Oktober.

Jesus und die Wahl der zwölf Apostel

Jünger vom See Genezareth

Johannes der Täufer
Johannes der Täufer von Leonardo da Vinci (gemeinfrei)

Der Schwerpunkt des Wirkens von Jesus lag an den Ufern des Jordan und am See Genezareth. Dort hatte bereits Johannes der Täufer zahlreiche Jünger sammeln können.

Wesentliche Gemeinsamkeit war, dass diese Jünger dem Ruf zur „Umkehr“ gefolgt waren. Die Taufe in den Fluten stellte dabei sowohl ein öffentliches Bekenntnis zur gottgewollten Lebensweise wie auch ein Ritual der Reinigung dar.

Und er [Johannes] predigte und sagte: Nach mir kommt der, der stärker ist als ich […] Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit Heiligem Geist taufen.“ (Mk 1,7)

Für Jesus von Nazareth war diese Vorarbeit durch Johannes enorm wertvoll. Gottes Sohn ließ sich selbst dort taufen und rekrutierte aus den Jüngern des Johannes die Gemeinschaft der Ur-Christen.

Aus dieser Schar wiederum wählte er zwölf Männer aus, die in besonderer Weise als seine Stellvertreter wirkten. Der Überlieferung nach verlieh Jesus den berufenen Apostel auch übernatürliche Kräfte wie beispielsweise die Vertreibung von Dämonen.

„Jesus stieg auf einen Berg und rief die zu sich, die er selbst wollte, und sie kamen zu ihm. Und er setzte zwölf ein, damit sie mit ihm seien und damit er sie aussende, zu verkünden und mit Vollmacht Dämonen auszutreiben. Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus – diesen Beinamen gab er dem Simon -, Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus – ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne -, dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn dann ausgeliefert hat.“ (Mk 3,13-19)

Aufgaben der Apostel

Das Wort „Apostel“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet „Gesandter“. Nach dem Tod von Jesus am Kreuz war es dann die zentrale Aufgabe der Apostel, das Wort Gottes in die Welt zu tragen.

„Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird; und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an die Grenzen der Erde.“ (Apostelgeschichte 1,8)

Sie sollten die Botschaft des Messias zunächst in der Stadt Jerusalem, dann in der Provinz und schließlich in der ganzen Welt verbreiten. Entgegen der katholischen Überlieferung war jedoch nicht Simon Petrus die zentrale Figur der Ausbreitung des frühen Christentums.

Karte der Orte an denen der Apostel Paulus von 46 bis 57 n. Christus missionierte.
Missionsreisen des Paulus (ODbL)

„Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.“ (Mt 16,18-19)

Historisch war auch die Gemeinde der ersten Christen in Rom nur von sehr nachrangiger Bedeutung. Vielmehr waren Paulus und seine Missionsreisen fundamental für die Ausbreitung der neuen Religion. Entscheidende Träger dieser Ausbreitung waren liberale jüdische Gemeinden im Bereich des östlichen Mittelmeers, die das frühe Christentum als eine neue Konfession in ihren Synagogen tolerierten.

Jenseits dieser historischen Fakten soll Judas Thaddäus dem überlieferten Auftrag der Apostel jedoch voll entsprochen haben. Zusammen mit Simon dem Zeloten war er im heutigen Syrien als Missionar aktiv. In Beirut wurden die beiden der Erzählung nach aber von ihrem Schicksal eingeholt.

Martyrium des Apostels Judas Thaddäus

Historia certaminis apostolici libri X

Das Martyrium des Judas Thaddäus wurde von Abdias von Babylon beschrieben. Dabei handelt es sich um den angeblichen ersten christlichen Bischof von Babylon.

Statue Apostel Andreas im Vatican
Statue des Apostels Andreas im Vatikan (Sailko / CC-BY-SA 3.0)

Bei dieser Überlieferung handelt es sich jedoch um eine apokryphe Apostelgeschichte: Weder gab es diesen Abdias noch hinterließ ein Bischof von Babylon einen Text über Judas Thaddäus und Simon den Zelot.

Vielmehr handelt es sich bei der Historia certaminis apostolici libri X um eine Kompilation aus dem späten 6. Jahrhundert. Der ursprüngliche Text war bereits auf Latein und es wurden beispielsweise aus der Vulgata aus dem 4. Jahrhundert wörtliche Zitate übernommen.

Der angebliche Autor „Abdias“ beschrieb jedoch im sechsten der zehn Bücher die Geschichte der beiden Apostel Judas Thaddäus und Simon dem Zeloten. Trotz der fragwürdigen Entstehungsgeschichte prägte diese Erzählung die Überlieferung.

Zunächst sei Abdias von Judas Thaddäus und Simon dem Zeloten getauft sowie anschließend zum Bischof von Babylon geweiht worden. Dann folgt eine sehr detaillierte Schilderung der Taten und vor allem der Verfolgung von Aposteln.

Der Autor erzählt dabei immer wieder aus der ersten Person. Er suggeriert damit eine persönliche Gegenwart beispielsweise bei der Hinrichtung des Apostels Andreas.

Jener soll zur Zeit vom Kaiser Nero in Patras gekreuzigt worden sein. Der unerschütterliche Andreas soll noch zwei Tage gelebt und dabei immer weiter vom Kreuz gepredigt haben.

Hinrichtung von Judas Thaddäus

Petersdom Altar Heiliger Joseph
Altar des Heiligen Joseph im Petersdom (Darafsh / CC-BY-SA 3.0)

Der Überlieferung nach muss Judas Thaddäus mehr als drei Jahrzehnte lang als Missionar aktiv gewesen sein. Der Schwerpunkt seines Wirkens lag im heutigen Syrien.

Um das Jahr 65 fanden Judas Thaddäus und Simon der Zelot dann in Beirut den Tod. Beide erlitten ein extrem brutales Martyrium.

Judas Thaddäus wurde nieder geknüppelt und schließlich enthauptet. Äxte und Knüppel gehören deshalb zu seinen Symbolen.

Simon der Zelot wurde sogar zersägt. Deshalb wird er häufig mit einer Säge dargestellt.

Ihre sterblichen Überreste sollen dann später in den Petersdom nach Rom verbracht worden sein. Dort ruhen sie unter dem Altar des Heiligen Joseph in einem Grab. Das befindet sich im südlichen Bereich der Anlage.

Judasevangelium aus dem 2. Jahrhundert

Häretische Pseudepigraphie

Das Judasevangelium wird aufgrund des Namens häufig dem Apostel Judas Thaddäus zugeschrieben. Das Werk wurde erstmals von Irenäus von Lyon um das Jahr 180 in seiner Schrift gegen die Häresien erwähnt.

Es handelt sich dabei jedoch um eine Pseudepigraphie. Der Text wurde als Apokryphe auch nie in den Kanon der biblischen Texte aufgenommen.

Der Bezug zu Judas Thaddäus ist darüber hinaus nur sehr lose. Vielmehr liegt der thematische Schwerpunkt auf den letzten Tagen vor der Passion Christi und spiegelt die Wahrnehmung zumindest von Teilen des frühen Christentums wieder.

Kainiten & Verehrung von Sündern

Der oder die Autoren gehörten nämlich zur gnostischen Sekte der „Kainiten“ und waren erst nach den anerkannten Evangelisten aktiv. Es handelte sich dabei allerdings um eine sehr spezielle Splittergruppe.

Judaskuss
Judaskuss im Garten Gethsemane (gemeinfrei)

Diese Kainiten verehrten nicht „die Guten“, sondern die großen Sünder der Heilsgeschichte. Am Beispiel von Judas Iskariot lässt sich dies gut erklären:

Ohne den Verrat an Jesus wäre der Messias nicht für die Sünden der Menschen am Kreuz gestorben. Dann hätten die Menschen auch keine Chance mehr in den Himmel zu kommen.

Entsprechend ist Judas für die christliche Heilsökonomie wesentlich bedeutender als alle anderen Apostel. Im Judasevangelium geht es dann auch um einen Dialog zwischen Jesus und dem angeblich sehr treuen Jünger.

Der Messias musste deshalb erst einiges an Überzeugungsarbeit leisten: Nur mit Hilfe des Verrats im Garten Gethsemane konnte die Heilsgeschichte ihren Lauf nehmen kann.

Da Judas Iskariot nach der Passion Christi aber von seinem sozialen Umfeld verstoßen wurde und letztlich Selbstmord beging, zahlt er für die Erlösung der Menschen den höchsten Preis. Im Gegensatz zu Märtyrern wie Judas Thaddäus hatte der Verräter nämlich keine Chance auf ein ewiges Leben im Himmelreich.

Deshalb wurde er von den Kainiten als Heiliger verehrt. Mit den offiziellen Dogmen der Kirche sind solche Überlegungen aber natürlich nicht zu vereinbaren.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Caracalla – Marcus Aurelius Severus Antoninus

Caracalla war von 211 bis 217 der römische Kaiser. Bereits seit 197 regierte er als Mitkaiser seines Vaters Septimius Severus, dem Begründer der severinischen Dynastie.

Caracalla Büste
Büste von Caracalla im Archäologischen Museum von Neapel (shakko / CC-BY-SA 3.0)

Nach dem Tod des Vaters teilte sich Caracalla die Herrschaft anfangs mit seinem Bruder Geta. Dieser wurde jedoch noch im Jahr des Herrschaftsantritts ermordet und seine Anhänger massakriert.

Carcalla wird zwar noch nicht den „Soldatenkaisern“ aus der Mitte des 3. Jahrhunderts zugeordnet. Er zeigte jedoch vergleichbare Charakterisika wie brutales Vorgehen, Fokussierung auf militärische Belange und Begünstigung von Soldaten.

Bei der Armee war Caracalla deshalb sehr beliebt. Der zeitgenössische Blick der römischen Senatoren war hingehend extrem negativ.

Während der Vorbereitung eines Feldzuges gegen die Parther wurde Caracalla dann aus seinem engsten Kreis heraus ermordet. Schlüsselfigur des Attentats war ein Präfekt der Prätorianer.

Der Anschlag wurde von dem Evocatus Iulius Martialis in der Garde des Kaisers ausgeübt. Caracalla verübte gerade seine Notdurft, als ihn der Dolch traf.

Jugend von Lucius Septimius Bassianus

Caracalla wurde am 04. April 188 im heutigen Lyon unter dem Namen Lucius Septimius Bassianus geboren. Sein Vater war Septimius Severus, der damalige Statthalter der Provinz Africa.

Ausrufung von Septimius Severus zum Kaiser

Kaiser Commodus
Kaiser Commodus als Hercules – Büste im Kapitolinischen Museum in Rom (Ricardo André Frantz / CC-BY-SA 3.0)

Elf Monate nach Caracalla wurde sein Bruder und späterer Mitregent Publius Septimius Geta geboren. Die beiden waren sich später spinnefeind.

Caracalla soll aber ein angenehmes Kleinkind gewesen sein. Auf Anweisung von Kaiser Commodus mussten er und seine Geschwister jedoch als Geiseln in Rom bleiben.

Der Hintergrund war, dass der Vater Septimius Severus 191 den Befehl über die Legionen am römischen Limes an der unteren Donau in Pannonien erhielt.

Der paranoide Kaiser wollte sich so vor einem Putsch schützen. Er wurde dennoch am 31. Dezember 192 im Bad von dem Athleten Narcissus erdrosselt.

Den Attentäter warf man den wilden Tieren in der Arena zum Fraß vor und es begann das sogenannte „Zweite-Vier-Kaiserjahr“.

Das Römische Reich stürzte in eine politische Krise, während die Staatsfinanzen ohnehin bereits ruiniert waren:

  • Pertinax wurde umgehend zum Nachfolger des ermordeten Kaisers ausgerufen. Mit Sparmaßnahmen machte er sich jedoch bei den Prätorianern unbeliebt. Nachdem er einige Soldaten wegen Verschwörung hinrichten ließ, wurde er aus den Reihen seiner Garde heraus bereits am 28. März 193 ermordet.
  • Didius Julianus wurde anschließend als Meistbietender von der Garde zum Kaiser ernannt. Er wurde jedoch in den Provinzen gar nicht erst anerkannt und genoss auch sonst keinerlei Respekt. Am 66. Tag im Amt tötete ihn ein Attentäter des Senats.
  • Septimius Severus war bereits im April in Carnuntum in Oberpannonien von seinen Legionen zum neuen Kaiser ausgerufen worden. Seine Erhebung beschleunigte den Niedergang von Didius Julianus. Zwischenzeitlich erhob sich jedoch auch noch ein anderer Gegenkaiser.
  • Pescennius Niger hatte sich ebenso schon im April als Statthalter von Syrien als neuer Kaiser ausrufen lassen. Dabei baute er auf ein Bündnis mit dem römischen Statthalter von Britannien sowie dem Partherkönig.

Im Bürgerkrieg zwischen Caracallas Vater Septimius Severus hatte Pescennius Niger militärisch jedoch von Anfang an die schlechtere Position. Die Zahl seiner Legionen und deren Qualität blieb deutlich hinter den Kräften von Severus zurück.

Trotz anfänglicher Erfolge der Gegenseite errangen Truppen von Septimius Severus bereits Ende 193 n. Christus die Vorentscheidung. Im Laufe des nächsten Jahres konnte sich der Vater von Caracalla zunächst bei Nicäa durchsetzen und später die Verteidigungslinie von Pescennius Niger im Taurusgebirge in der heutigen Türkei brechen.

Im Jahr 194 kam es zur Entscheidung in der Schlacht bei Issos. Der als Feldherr wohl recht untalentierte Pescennius Niger verlor dort weitere 20.000 Mann.

Er konnte dann zwar noch fliehen, doch bei seinen einstigen Verbündeten in Antiochia wurde er schließlich getötet. Man schlug seinen Kopf ab und sandte ihn als Entschuldigung zu Septimius Severus.

Ernennung zum Mitkaiser seines Vaters

Septimius Severus gab sich ab 195 als Adoptiv-Sohn von Kaiser Mark Aurel aus. Das war zwar reine Fiktion, doch er wollte zumindest nach außen hin an die damals sehr respektierte Tradition der „Adoptivkaiser“ anknüpfen.

Caracalla wurde anschließend zum Adoptiv-Enkel ernannt und erhielt entsprechend einen neuen Namen: Marcus Aurelius Severus Antoninus. Damit wurde er in das Geschlecht der Antonine aufgenommen, sein Bruder Geta hingegen allerdings nicht.

Septimius Severus
Septimius Severus – Vater von Caracalla (Bibi Saint-Pol / gemeinfrei)

Noch im Jahr 195 oder spätestens 196 wurde Caracalla zum „Caesar“ erhoben. Damit ernannte man ihn zum designierten Nachfolger seines Vaters.

In der Folge brach erneut einen kurzer Bürgerkrieg mit dem römischen Statthalter von Britannien mit den Namen Clodius Albinus aus. Den Konflikt hatte man wenige Jahre zuvor noch knapp vermeiden können, doch ein früher Sieg von Septimius Severus beendete die Auseinandersetzung auch schnell wieder.

Seit dem Frühjahr 197 wurde Caracalla als designierter Kaiser und Teilhaber an der Herrschaft bezeichnet. Im Jahresverlauf begleitete er seinen Vater auf einen Feldzug gegen die Parther.

Die Erhebung zum „Augustus“ erfolgte dann 198. Damit erhielt Caracalla die gesamten kaiserlichen Vollmachten. Als immer noch kleiner Junge hatte er aber natürlich ein geringeres Ansehen (auctoritas) als sein gestandener Vater und hätte sich nicht gegen diesen durchsetzen können.

Aber die formalen Vorrausetzungen waren geschaffen, dass Caracalla als Mitkaiser seines Vaters in seine Aufgaben hineinwachsen konnte. Der jüngere Bruder Geta wurde währenddessen zum Caesar ernannt und war damit an zweiter Position der Thronfolge installiert worden.

Jugendjahre und Konflikte mit Geta

Elagabal Büste
Büste von Elagabal im Kapitolinischen Museum (José Luiz / CC-BY-SA 3.0)

Caracalla wurde im April 202 mündig und gegen seinen Willen mit Publia Fulvia Plautilla, der Tochter eines Präfekten der Prätorianer, verheiratet. Er hasste seine Frau und den Stiefvater.

Nur drei Jahre später ließ Caracalla sie durch eine Verschwörung beseitigen. Angeblich wollte er den Stiefvater sogar persönlich erschlagen, der dann jedoch von einen Zenturio getötet wurde.

Publia Fulvia Plautilla hingegen wurde auf die Insel Lipari nördlich von Sizilien verbannt.

Neben der Ablehnung seiner Ehefrau entwickelte Caracalla in der Jugend auch einen ausgeprägten Hass auf seinen Bruder Geta. Die Schlichtungsversuche des Vaters blieben letztlich vergebens.

Elagabal, der später als unehelicher Sohn von Caracalla ausgegebene Nachfolger, stammte aus der Familie der Frau von Septimius Severus.

Herrschaft von Caracalla als Kaiser

Septimius Severus starb am 04. Februar 211 in Eboracum, der heutigen Stadt York. Nach seinem Tod traten zunächst wie vom Vater vorgesehen die Brüder Caracalla und Geta die Nachfolge an.

Sie führten anfangs relativ einvernehmlich die laufenden militärische Konflikte zu einem Ende. Zur Stabilisierung der Grenze zu Kaledonien fixierten sie beispielsweise den alten Wall von Kaiser Hadrian erneut als Grenze des Reiches.

Ermordung von Geta und seinen Anhängern

Caracalla und Geta führten jedoch getrennte Hofstaate. Sie schirmten sich sorgfältig voneinander ab, ohne jedoch ihre Einflussbereiche beispielsweise durch eine Reichsteilung eindeutig abzugrenzen.

Publius Septimius Geta
Büste von Publius Septimius Geta im Pushkin Museum (shakko / CC-BY-SA 3.0)

Auch ihre jeweiligen Anhängerkreise waren nicht klar strukturiert. Weder Bevölkerung, noch Senat, Militär oder Garde hatten einen klaren Favoriten, so dass sich im Laufe des Jahres die Angst vor einem umfassenden Bürgerkrieg breit machte.

Caracalla eröffnete schließlich den Showdown. Er bat die gemeinsame Mutter, ein Treffen mit Geta im kaiserlichen Palast zu arrangieren.

Nach Cassius Dio wurde Geta dann in den Armen seiner Mutter erschlagen, die dabei ebenfalls eine Verletzung davon trug. Caracalla hat sich wohl auch selbst an diesem Brudermord handfest beteiligt.

Das von ihm verwendete Schwert ließ er später im Serapeum von Alexandria weihen. Über Geta wurde anschließend eine gründliche damnatio memoriae verhängt. Sogar Münzen mit seinem Bildnis wurden eingeschmolzen.

Der Mord am eigenen Bruder stellte dennoch einen unerhörten Tabubruch dar. Das Image von Caracalla erholte sich nie wieder. Durch reiche Geldgeschenke konnte er sich jedoch die Treue der Garde und der Legionen sicher.

Wo das Zuckerbrot nicht half, griff Caracalla zur Peitsche. Nach Cassius Dio sollen trotzdem noch etwa 20.000 Anhänger von Geta im Nachspiel zu dessen Ermordung ebenfalls getötet worden sein.

Terror des neuen Alleinherrschers

Als neuer Alleinherrscher ging Caracalla dabei nicht nur brutal gegen Einzelne vor, sondern griff auch zu kollektiven Strafmaßnehmen. So wurden zahllose und auch unbeteiligte Personen misshandelt oder getötet.

Darunter waren auch Prominente. Caracalla ließ beispielsweise zwei echte Nachkommen von Mark Aurel hinrichten. Trotz dieser Einzelfälle in der Oberschicht wurden jedoch nur relativ wenige römische Senatoren getötet.

Die Repressionen richteten sich schwerpunktmäßig gegen Personen niederen Standes. Ein gängiges Schema war, mit Hilfe von Spitzeln entweder echte oder auch fingierte Vorwürfe zu erheben, um eine Anklage und Verurteilung zu ermöglichen.

Zeitweise führte die Terrorherrschaft von Caracalla jedoch auch zu Revolten in der Hauptstadt. Außerhalb von Rom agierte er teils aber sogar noch sehr viel aggressiver.

Bei einem Besuch in Alexandria ab Dezember 215 fühlte sich Caracalla von der Bevölkerung verspottet. Anschließend soll es zu einem tagelangen Massaker gekommen sein. Selbst zufällige Besucher von außerhalb fielen dem Gemetzel zum Opfer.

Eine vergleichbare Szene spielte sich bei einem Wagenrennen ab. Als die Menge über seinen favorisierten Lenker lachte, befahl Caracalla seinen Soldaten den Angriff. Die Szene entwickelte sich zu einem wahllosen Blutbad an den Zuschauern des Rennens.

Constitutio Antoniniana – neues Bürgerrecht

Eine große Neuerung unter Kaiser Caracalla war die Erweiterung des römischen Bürgerrechts auf alle freien Personen im Reich. Dies hatte wohl zunächst einen propagandistischen Zweck.

Caracalla präsentierte sich nach dem Brudermord und dem Staatsterror als integrativer Herrscher. Tatsächlich hatte diese neue „Constitutio Antoniniana“ jedoch wohl noch einen ganz anderen Sinn.

Parallel erhöhte Caracalle nämlich auch die Steuern für römische Bürger. Mit der Erweiterung des Bürgerrechts stieg die Zahl der Steuerpflichtigen für die erhöhten Abgaben.

Finanzen und Münzreform: „Antoninian“

Caracalla hatte nämlich von Anfang an mit großen strukturellen Problemen zu kämpfen. Ein wesentlicher Punkt waren die rasant wachsenden Personalkosten für das Militär.

Antoninianii Münzen
Auswahl späterer „Antoninianii“ bis in die 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts (M123 / gemeinfrei)

Bereits sein Vater hatte den Sold der römischen Legionäre und Gardisten deutlich angehoben. Caracalla erhöhte von diesem Niveau aus gerechnet die Zahlungen um weitere 50 %.

Die extremen Kosten konnte er wiederum nur durch Abgaben der produktiven Teile der Bevölkerung bewältigen. Damit entzog er der Volkswirtschaft viel Kapital für Investitionen.

Die Folge war eine wirtschaftliche Negativ-Spirale. Am Ende setzte Caracalla durch eine Münzreform auf die Abwertung der römischen Währung.

Er ließ die ersten „Antoninianii“ prägen. Der zeitgenössische Name dieser Münzen ist nicht bekannt. Sie wurden im Jahr 214 als Zahlungsmittel eingeführt.

Es handelte sich um eine Silbermünze, die zwei Denare Münzwert hatte, jedoch nur über den Metallgehalt von eineinhalb Denaren verfügte.

Errichtung der Caracalla-Thermen

Wahrscheinlich schon ab dem Jahr 206 wurde mit dem Bau von Thermen begonnen, die unter Kaiser Caracalla zehn Jahre später fertigstellt wurden. Aufgrund zahlreicher Erweiterungen wurden die Arbeiten jedoch wohl erst 235 endgültig abgeschlossen.

Caracalla-Thermen Innenansicht
Zeichnung einer Innenansicht der Caracalla-Thermen (Abel Blouet / gemeinfrei)

Es waren die bis dato größten, eintrittsfreien öffentlichen Bäder in Rom. Man hatte sie in einer eher ärmlichen Gegend erbaut, wohl um die Beliebtheit der römischen Kaiser in den unteren Schichten zu verbessern.

Die imposante Anlage hatte eine enorme Fläche von etwa 337 × 328 Metern. Besonders anspruchsvoll war, dass Ingenieure überhaupt erst auf unebenem Grund einen planierten Bauplatz schaffen mussten.

Die Wasserversorgung der Caracalla-Thermen erfolgte über einen Seitenarm der Aqua Marcia. Dabei handelte es sich um den drittlängsten Aquädukt der Stadt, der bereits in der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Christus errichtet worden war.

Der zentrale Raum der Caracalla-Thermen hatte eine 35,08 Meter weite Kuppel, die größte der damaligen Welt. Aber die Anlage verfügte auch über Gymnastik- und Versammlungsräume sowie über Bibliotheken und Friseure.

Verschwörung des Macrinus und Tod

Caracalla brach im Frühjahr 215 nach Antiochia auf, um eine Expansion des Reiches nach Osten vorzubereiten. Er entwickelte in dieser Zeit die Marotte, sich immer mehr in eine Nachfolge von Alexander dem Großen zu stellen.

Marcus Opellius Macrinus
Büste von Marcus Opellius Macrinus im Kapitolinischen Museum (Jbribeiro1 / CC-BY-SA 3.0)

Caracalla imitierte äußerlich den großen Eroberer und titulierte sich gegenüber dem Senat als dessen Reinkarnation. Angeblich ließ er sogar 16.000 Legionäre als makedonische Phalanx aufstellen.

Dank seiner Hinterlist brachte Caracalla auch zunächst einige Provinzfürsten im Osten unter seine Kontrolle. Ein militärischer Vorstoß nach Armenien scheiterte jedoch.

Dann wollte er einen Bürgerkrieg der Parther nutzen, um das Römische Reich in dieser Richtung zu erweitern. Auf der Reise stieg er am 08. April 217 von seinem Pferd, um sich zu erleichtern.

Der Gardist Iulius Martialis näherte sich Caracalla, als dieser seine Notdurft verrichtete und stach ihn nieder. Der Attentäter selbst wurde dann sofort von einem loyalen Leibwächter mit einer Lanze getötet.

Aber zwei Tribune der Prätorianer waren schon herbei geilt. Sie vollendeten den Mord an Caracalla im Auftrag ihres Präfekten Marcus Opellius Macrinus.

Jener Macrinus ließ sich dann wenige Tage später als neuer Kaiser ausrufen. Er konnte sich jedoch im Konflikt mit Caracallas angeblich unehelichem Sohn Elagabal nicht behaupten. Macrinus wurde schon 15 Monate später nach einer militärischen Niederlage auf der Flucht getötet.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Maria Magdalena – die Apostelin

Maria Magdalena oder auch Maria von Magdala ist eine Figur aus dem Neuen Testament. In den Evangelien wird sie als eine Frau an der Seite des Jesus von Nazareth und als erste Zeugin von dessen Auferstehung beschrieben.

Maria Magdalena
Maria Magdalena – die heilige Hure (Tizian / gemeinfrei)

„Und es geschah in der folgenden Zeit: Er wanderte von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und verkündete das Evangelium vom Reich Gottes. Die Zwölf begleiteten ihn und auch einige Frauen, die von bösen Geistern und von Krankheiten geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, aus der sieben Dämonen ausgefahren waren.“ (Lk 8,1-2)

Nach der Auferstehung Jesu begleitete Maria Magdalena gemäß der Überlieferung noch einige Jahre lange die Mutter des christlichen Heilands sowie den Apostel Johannes.

Sie gelangten bis nach Ephesos in der heutigen Türkei, wo Maria Magdalena der Glaubenslehre nach verstarb. Ihr Gedenktag als Heilige ist der 22. Juli. Ihr Attribut ist ein Myrrhegefäß.

„An Magdalena regnet’s gern, weil sie weinte um den Herrn.“ (Bauernregel)

Bereits die alten Kirchenväter der Antike wie Augustinus von Hippo hatten Maria Magdalena als „Apostelin der Apostel“ bezeichnet. Jedoch erst im Jahr 2016 wurde sie von Papst Franziskus in einer formalen Erklärung den männlichen Aposteln gleichgestellt.

Doch lange Zeit hatte Maria Magdalena ein verruchtes Image als „Heilige Hure“. Sie brachte als reuige Sünderin einen Hauch von Erotik in die christliche Heilslehre.

Der Auslöser für diesen Trend war die Gleichsetzung von Maria Magdalena mit einer Sünderin durch Papst Gregor den Großen, was dann wiederum mit Prostitution in Zusammenhang gebracht wurde. Der historische Kontext ist jedoch, dass der gute Mann um 600 als Stellvertreter Gottes auf Erden amtierte und nicht nur der Erfinder des Fegefeuers war.

Das war auch eine Zeit, als sich so mancher Patriarch intensiv mit der Sündhaftigkeit von Sexualität beschäftigte. Die Figur der Maria Magdalena löste bei den alten Kirchenmännern offenbar Fantasien aus. Aufgrund einer kleinen sprachlichen Besonderheit in den Bibel-Texten musste „Maria von Magdala“ in der mittelalterlichen Gedankenwelt deshalb eine Hure sein.

Aber es gibt natürlich überhaupt keinen Beleg, dass die heilige Maria Magdalena ursprünglich auf den Strich gegangen ist. Dieses Image ist eine Folge von frauenfeindlichen Weltanschauungen, die sich immer wieder reproduziert haben und sogar bis in die Gegenwart nachwirken.

Frauen in der christlichen Heilsgeschichte

Maria Magdalena gehörte neben Johanna und Salome sowie natürlich der Mutter Maria zur weiblichen Entourage des christlichen Heilands. Die Frauen mussten sich um das leibliche Wohl der zwölf Apostel und ihres Leitwolfes kümmern.

  • Maria Mutter: Die heilige Maria erfährt als jungfräuliche Mutter in der christlichen Lehre besondere Aufmerksamkeit. Im Laufe der letzten zwei Jahrtausende entwickelte sich deshalb auch eine ausgeprägte Marien-Verehrung, die durch zahllose Kirchen, Kunstwerke und auch Namensgebungen bis heute sichtbar ist.
  • Maria Magdalena: Die Apostelin Maria Magdalena hatte schon zu Lebzeiten von Jesus eine hervorgehobene Stellung, die auf verschiedene Ereignisse und Zusammenhänge zurückgeht:
    • Sie wurde vom Messias persönlich von Krankheiten beziehungsweise Dämonen geheilt.
    • Maria Magdalena war besonders interessiert am Wort Gottes, wie man beispielsweise beim Evangelisten Lukas unter 10,38-39 nachlesen kann: „Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu.“
    • Maria Magdalena gehörte darüber hinaus zu jenem engen Kreis, der Jesus in seinen letzten Stunden begleitete. Sie wird deshalb häufig als Betende neben dem Kreuz dargestellt.
  • Maria Salome: Die Jüngerin Maria Salome war die Mutter von Jakobus dem Älteren und dem Evangelisten der Apokalypse Johannes. Außerdem gehörte sie nach der Auferstehung zu den ersten Personen am leeren Grab Jesu.
  • Johanna: Sie wurde ebenfalls von Jesus persönlich von einer Krankheit geheilt. Sie diente ihm fortan als Begleiterin und mit ihrem Vermögen.

Doch allein schon die Nennung von einzelnen Frauen in der patriarchalischen Antike wird als Zeichen von deren Gleichsetzung durch Jesus gewertet. Dennoch fallen auch diese weiblichen Hauptrollen sehr viel kleiner aus.

Als besonderer Aspekt wird von Bibelexperten gewertet, dass es Frauen waren, die das leere Grab Jesu entdeckten. In dieser Zeit wurden weibliche Zeugen beispielsweise vor Gericht gar nicht anerkannt. Laut der christlichen Überlieferung weigerten sich die Jünger auch zunächst, die frohe Botschaft der Damen zu glauben.

Maria Magdalena wird jedoch in allen kanonischen Evangelien im Zusammenhang mit diversen Ereignissen erwähnt. Die stärkste Rolle misst ihr der Evangelist Markus bei, dessen Schrift auch als die älteste gilt:

„Und es waren auch Frauen da, die von ferne zuschauten, unter ihnen Maria Magdalena und Maria, die Mutter Jakobus des Kleinen und des Joses, und Salome, die ihm nachgefolgt waren, als er in Galiläa war, und ihm gedient hatten, und viele andere Frauen, die mit ihm hinauf nach Jerusalem gegangen waren.“ (Mk 15,40-41)

Kreuzigung des Herrn Jesus Christus

Der jüdische Rabbiner Jesus von Nazareth wurde zwar zum Stifter einer Weltreligion. Er war jedoch nur eine relativ kurze Zeit als Prediger vor allem in der Region um den See Genezareth aktiv.

Maria Magdalena gehörte dann zu jener kleinen Schar an Ur-Christen, die ihn nach Jerusalem weiter im Süden begleiteten. Dort ließ ihn die jüdische Priesterschaft wegen Häresie verhaften.

Karte Reisen Jesus
Maria Magdalena begleitete Jesus zu seinen Wirkungsstätten (Urheber: Jüppsche / CC-BY-SA 3.0)

Der römische Statthalter Pontius Pilatus ließ ihn anschließend zum Tode am Kreuz verurteilen. Das war im Übrigen auch wenig überraschend und ein gängiger Trick von selbsternannten Propheten dieser Zeit:

Man prophezeihte den eigenen gewaltsamen Tod, was eine religiöse Selbstermächtigung war, die unter Todesstrafe stand. Dann wurde man zum Tode verurteilt, hingerichtet und schon hatte man sich als Prophet bewiesen.

Über den tieferen Sinn einer solchen Aktion lässt sich streiten. Aber apokalyptische Sekten waren damals weit verbreitet, so dass es sich hierbei um ein bewährtes Schema handelte.

Im Fall von Jesus war der Tod am Kreuz im Gefüge der messianischen Aussagen jedoch das zentrale Ereignis. Damit wurde die christliche Heilsökonomie überhaupt erst ermöglicht. Deshalb gilt beispielsweise der Verräter Judas Iskariot in der orthodoxen Kirche auch als Heiliger, weil er die größte Last aller Menschen auf sich genommen hat, um diesen Ereignisverlauf auszulösen.

„Es ist vollbracht.“ (Jesus, letzte Worte)

In den Evangelien wird berichtet, dass Maria Magdalena dann bei der Hinrichtung neben dem Kreuz von Jesus stand. Sie war unmittelbare Zeugin des grausamen Todes, der bei dieser Methode häufig durch langsames Ersticken eintritt. Die eher ungünstige Haltung am Kreuz belastet nämlich mit dem eigenen Körpergewicht die Muskulatur des Atemapparates, so dass man irgendwann keine Luft mehr bekommen kann.

Erste Zeugin der Auferstehung Christi

Maria Magdalena war der Überlieferung nach auch bei der anschließenden Beerdigung von Jesus dabei. Auch solche Details sind relevant, weil biblische Figuren durch ihr häufiges Auftauchen immer weiter aufgewertet werden.

Maria Magdalena ist auch so wichtig, weil sie dann die „Erstzeugin“ des auferstandenen Heilands am Ostermorgen war. Nachdem sie von zwei Engeln angesprochen wurde, drehte sie sich um und erblickte Jesus ohne ihn gleich zu erkennen:

„[…] und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner […]. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.“ (Joh 20,14-18)

Sexualisierte Interpretationen

Maria von Magdala – eine Hure?

In der Textinterpretation wird der ursprünglichen Bezeichnung von Maria Magdalena als Maria von Magdala besondere Bedeutung zu geschrieben. In der patriarchalen Welt der Antike und des Mittelalters wurden Frauen nämlich nur als Anhängsel von Männern gesehen.

Der lokale Bezug zu ihrer Heimatstadt Magdala, das heutige Migdal am See Genezareth, gilt deshalb als Indiz für Single-Dasein. Andernfalls wäre der Meinung von (männlichen) Interpreten nach ein Name wie Maria, Frau oder Mutter von XY verwendet worden.

Für sehr kreative Bibel-Interpreten wie Papst Gregor der Große war eine unverheiratete Frau ohne Kinder dann schon fast zwangsläufig eine Prostituierte. Diese Verurteilung der Maria Magdalena verselbständigte sich und führte zur bis heute bekannten Bezeichnung als „Heilige Hure“.

Bis in die 1990er Jahre gab es beispielsweise in Irland die „Magdalenenheime“. Dabei handelte es sich nicht zwangsläufig jedoch meist um römisch-katholische Besserungsheime für reuige Dirnen.

Evangelium der Frau von Jesus

Im Oktober 2012 veröffentlichte die sensationslustige Harvard-Professorin Dr. Karen King ein Papyrusfragment über Maria Magdalena. Die koptischen Schriftfetzen stammten angeblich aus dem 4. Jahrhundert.

Maria Magdalena
Maria Magdalena demütig zu Füßen des Heilands (Maler: Antonio da Correggio / Lizenz: gemeinfreies Bild)

Voller Begeisterung pries die Professorin den Text als „Evangelium der Frau von Jesus“ an. Die Echtheit des Fundes war auch angeblich bereits von zwei deutschen Ägyptologen in den 1980er Jahren bestätigt worden.

Damit wurden die alten Dogmen der römischen Kirche in Frage gestellt. Der Glaube an das Zölibat des Heilands wäre zu Staub zerfallen.

Das Fragment entpuppte sich jedoch als Fälschung. Das Papyrus stammte aus dem 8. Jahrhundert. Die vermeintlichen Analysen der längst verstorbenen Ägyptologen wurden außerdem sauber nach den Regeln der Rechtschreibreform von 1996 geschrieben.

Die Fälschung war wohl die Racheaktion eines Opfers von sexuellem Missbrauch durch einen alten Pfarrer aus Bayern. Die Person hatte bereits früher einen Brief an Papst Benedikt XVI. geschrieben und wohl keine angemessene Antwort erhalten.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Kaiser Commodus – Gladiator und Tyrann

Lucius Aurelius Commodus wurde am 31. August 161 n. Christus geboren. Ab 180 regierte er bis zu seiner Ermordung am 31. Dezember 192 als römischer Kaiser.

Kaiser Commodus Büste
Kaiser Commodus als Hercules – Büste im Kapitolinischen Museum in Rom (Ricardo André Frantz / CC-BY-SA 3.0)

Commodus stand schon früh als Nachfolger seines Vaters Kaiser Mark Aurel fest. Entgegen verschiedener Darstellungen stand dies wohl nie in Frage. Deswegen erhielt er bereits als Teenager eine Rolle im politischen Betrieb des Römischen Reiches.

Commodus verbrachte einen großen Teil der Jugend an der Seite seines Vaters. Er begleitete ihn während der Markomannenkriege und war beim Vorgehen gegen den Usurpator Avidius Cassius dabei.

Nach dem Tod des Vaters verlief die Nachfolge zunächst reibungslos. Doch als Kaiser schürte Commodus zahlreiche Konflikte insbesondere zwischen dem Senat und der Bevölkerung von Rom.

Dabei stützte sich die Herrschaft von Kaiser Commodus vor allem auf Präfekte der Prätorianer. Doch aus eben diesem Umfeld erwuchsen auch zahlreiche Gefahren und Verschwörungen.

Während dessen soll sich Kaiser Commodus jedoch vor allem um sein persönliches Vergnügen gekümmert und die Staatsgeschäfte vernachlässigt haben. Er gefiel sich als Gladiator und Wagenlenker. Ganz besonders gerne inszenierte er sich als „Hercules“.

Nach zahlreichen Verschwörungen gelang am 31. Dezember 192 schließlich seine Ermordung. Der Athlet Narcissus erdrosselte Kaiser Commodus in seinem Bad.

Narcissus fand jedoch selbst ein grausames Ende. Der nachfolgenden Kaiser Septimius Severus Pertinax warf ihn den wilden Tieren in der Arena zum Fraß vor.

Jugend von Lucius Aurelius Commodus

Commodus war ein Sohn von Kaiser Mark Aurel und dessen Cousine sowie Ehefrau Faustina die Jüngere. Die Mutter war darüber hinaus die jüngste Tochter des früheren Kaisers Antoninus Pius.

Commodus wechselte im Laufe seines Lebens mehrfach den Namen, geboren wurde er als Lucius Aurelius Commodus. Ansonsten weiß man beispielsweise noch, dass er blond und Linkshänder war.

Der Geburtsort von Commodus war Lanuvio unweit von Rom. Er hatte auch einen älteren Zwillingsbruder, Titus Aurelius Fulvus Antoninus, der jedoch im Jahr 165 verstarb.

Auch ein jüngerer Bruder, Marcus Annius Verus, verstarb ebenfalls noch im Knabenalter. Commodus war deshalb letztlich der einzige männliche Nachkomme seines Vaters.

Rolle in der Regierung des Vaters

Commodus wurde natürlich standesgemäß erzogen und ausgebildet. Beispielsweise gehörte der berühmte Arzt Galen aus Griechenland zu seinen Lehrern. Er war auch später als sein Leibarzt tätig.

Commodus Knabe Büste
Commodus als Knabe (Naughtynimitz / CC-BY-SA 3.0)

Bereits im Alter von fünf Jahren wurde Commodus zum „Caesar“ erhoben. Durch diesen Titel war er der designierte Nachfolger.

Im Jahr 172 hielt sich Commodus bei seinem Vater in Carnuntum auf. Das war ein großes Militärlager am römischen Limes in Oberpannonien.

In dieser Zeit konnte endlich ein Sieg über die Markomannen errungen werden. Commodus erhielt daraufhin den Ehrentitel „Germanicus“ und nahm mit seinem Vater am anschließenden Triumphzug teil.

Der Markomannenkrieg endete jedoch erst Jahre später. In der Zwischenzeit führten falsche Gerüchte über den Tod von Mark Aurel zu einer Usurpation in Syrien. Ein Zenturio brachte den Rebellen Avidius Cassius jedoch um, bevor es zu einem militärischen Schlagabtausch kam.

Im Jahr 177 wurde Commodus dann bereits zum „Augustus“ erhoben. Damit war er formal ein Mit-Kaiser seines Vaters und hatte alle Vollmachten eines römischen Kaisers.

Kaiser Commodus und seine Herrschaft

Nach dem Tod von Kaiser Mark Aurel kam es zunächst zu einem reibungslosen Übergang der Herrschaft im Jahr 180. Commodus war zu dieser Zeit auch sehr beliebt in der Bevölkerung.

Er sorgte für „Brot und Spiele“ und war dabei außerordentlich freigiebig. Die Staatskasse des Reiches war wegen der Kriege unter seinem Vater jedoch stark belastet.

Konflikte mit reichen Senatoren

Kaiser Commodus erhöhte die Steuern für die römischen Senatoren. Damit wollte er die Staatsfinanzen sanieren. Aber nicht nur diese Entscheidung führte zu Spannungen mit der reichen Oberschicht.

Commodus gewährte auch den Präfekten der Prätorianer viel Einfluss. Damit wurde die alte Elite in ihren Vorrechten beschränkt.

Besonders beleidigend war, dass Kaiser Commodus im Laufe seiner Herrschaft vermehrt Freigelassene und Angehörige aus dem Stand der römischen Ritter auf wichtigen Posten installierte.

Die Kaiser Commodus insgesamt sehr feindlich gesonnene Geschichtsschreibung wirft ihm vor, dass er sich ansonsten kaum um die Staatsgeschäfte kümmerte. Er soll seine Zeit lieber als Gladiator verbracht haben.

Gladiator, Hercules und Wagenlenker

Kaiser Commodus gefiel sich sehr in der Rolle als Gladiator. Besonders gerne stellte er sich als „Hercules“ dar. Er ließ sogar Münzen mit entsprechenden Bildern und Inschriften prägen.

Kaiser Commodus Münze Hercules
Denar von Kaiser Commodus als Hercules (Hermann Junghans / CC-BY-SA 3.0)

Entgegen der Darstellung im Hollywood-Film „Gladiator“ kämpfte Kaiser Commodus in der Arena jedoch wohl nicht mit echten Waffen. Laut Cassius Dio tobte er diese Leidenschaft nur privat aus:

„Gerne kämpfte er als Gladiator, und zwar zu Hause bei sich und in einer Art und Weise, dass er ab und zu einen Gegner tötete […]. In der Öffentlichkeit hingegen verzichtete Commodus auf Eisen und Menschenblut.“

Aber Kaiser Commodus ließ sich wohl auf kleinere Schaukämpfe mit Holzschwertern ein. Damit wollte er wohl seine Beliebtheit in der breiten Bevölkerung steigern. Tatsächlich hat ihm das jedoch zumindest von den Senatoren wohl eher Spott eingebracht.

Außerdem trat Kaiser Commodus wohl gerne als Wagenlenker bei Rennen an. Darüber hinaus beteiligte er sich an Kämpfen gegen wilde Tiere (venationes).

In den letzten Monaten vor seiner Ermordung fanden noch Spiele für die Bevölkerung statt. Dabei hat Kaiser Commodus wohl noch hunderte Tiere mit Pfeil und Bogen oder Wurfspeeren getötet.

Verschwörung von Schwester Lucilla

Bereits 181 oder 182 kam es zu einer ersten Verschwörung gegen Kaiser Commodus. Neben dem Kaiser galt insbesondere der mächtige Kämmerer Aelius Saoterus als Feindbild.

Das Attentat auf den Kaiser schlug fehl. Die Ermordung von Saoterus gelang jedoch, was bei Commodus zu einer heftigen Reaktion geführt haben soll. Er verlor mit dem Kämmerer nämlich nicht nur einen engen Mitarbeiter, sondern angeblich auch einen Liebhaber.

Doch ausgerechnet die kaiserliche Schwester Lucilla gehörte zu dem wohl sehr kleinen Kreis der Verschwörer. In der Folge wurden einige Senatoren hingerichtet. Das führte zu weiteren Spannungen und vor allem auch zu einer Verschiebung der Macht.

Nach der Lucilla-Verschwörung wurde Sextus Tigidius Perennis zur Schlüsselfigur der Regierung. Dabei handelte es sich um einen alten Vertrauten von Mark Aurel, der unter Commodus dann bereits Präfekt der kaiserlichen Garde war.

Sextus Tigidius Perennis war laut Cassius Dio ein sehr ehrgeiziger, aber auch rücksichtsloser Funktionär. Er soll jedoch nicht korrupt gewesen sein und den Staat insgesamt recht geschickt verwaltet haben.

Kaiser Commodus hingegen soll sich laut der Historia Augusta dann wieder seinem persönlichen Vergnügen gewidmet haben. Diese Quelle gilt zwar als eher unzuverlässig. Aber die in einer solchen Situation erwartbaren Machtkämpfe im Umfeld von Commodus traten tatsächlich ein.

Rolle des Marcus Aurelius Cleander

Dem bemerkenswerten Aufstieg von Sextus Tigidius Perennis folgte schließlich ein noch tieferer Fall. Zunächst konnte er zwar für einige Jahre nach Belieben vorgehen. Während dieser Zeit verschaffte er beispielsweise seinen Söhnen einflussreiche Positionen im Militär.

Doch mit Marcus Aurelius Cleander drängte nun eine sehr intrigante Person an die Macht. Dieser war zwar noch als Sklave geboren, doch bereits unter Mark Aurel freigelassen worden. Mit einem solchen Hintergrund konnte man in der römischen Gesellschaft normalerweise bestenfalls eine Rolle als enger Vertrauter einer mächtigen Person erreichen.

Für einen solchen Aufstieg hatte Cleander jedoch eine hervorragende Ausgangsposition. Er war schon seit Kindertagen mit Kaiser Commodus befreundet und wusste diese Verbindung zu nutzen.

Nach Cassius Dio war Cleander bereits früh in Palast-Verschwörungen verwickelt. Angeblich war er sogar schon an der Intrige von 182 und der damit verbundenen Ermordung von Saoterus beteiligt.

Sturz von Sextus Tigidius Perennis

Im Jahr 185 kam dann für Cleander die große Chance, um Sextus Tigidius Perennis zu stürzen. Der Auslöser waren Beschwerden von römischen Legionären aus Britannien.

Cleander war der entscheidende Einflüsterer. Der einstmals so mächtige Perennis wurde im Jahr 185 von Kaiser Commodus fallen gelassen und anschließend sogar hingerichtet.

Cleander wurde daraufhin die einflussreichste Person im Umfeld von Kaiser Commodus. Er war jedoch klug genug, nicht gleich offen nach hohen Ämtern zu streben.

Vielmehr begnügte er sich zunächst mit einer Rolle als graue Eminenz im Hintergrund. Er trug lediglich den sehr einfachen Rang als „Kämmerer und Dolchträger“.

Aufstieg zum Präfekten und Fall

Der tatsächliche Einfluss von Marcus Aurelius Cleander auf Kaiser Commodus zeigte sich erst in Konflikten mit anderen Aufsteigern. Den in einem Prozess feindlich auftretenden Präfekten Publius Atilius Aebutianus ließ er im Jahr 187 erst juristisch kaltstellen und dann ermorden.

Dann begann Cleander jedoch Fehler zu machen. Zunächst ließ er sich von Kaiser Commodus zum dritten Präfekten der Prätorianer ernennen. Das war ein offener Affront gegen das Standesbewusstsein seiner Zeitgenossen.

Außerdem rückte Cleander durch diese Beförderung in die Öffentlichkeit und wurde angreifbar. Darüber hinaus zeigte sich nun auch seine Gier nach Reichtum.

Cleander verkaufte Ämter und machte sich damit weitere Feinde im politischen Apparat. Zur Schlüsselfigur wurde der Präfekt für die Getreideversorgung (praefectus annonae) der Hauptstadt Marcus Aurelius Papirius Dionysius.

Der Getreide-Präfekt hatte ohnehin eine Rechnung mit Kaiser Commodus offen. Deshalb verschärfte er eine sich anbahnende Knappheit an Nahrungsmitteln in der Hauptstadt.

In der Folge kam es zu einer Hungerrevolte in Rom. Der Getreide-Präfekt schob die Schuld jedoch sehr geschickt in die Schuhe von Cleander.

Kaiser Commodus ließ Cleander daraufhin zur Besänftigung der Bevölkerung hinrichten. Aber auch der Getreide-Präfekt war noch im selben Jahr fällig und wurde zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls exekutiert.

Ermordung von Commodus

Septimius Severus Büste
Septimius Severus – Nachfolger von Kaiser Commodus (Bibi Saint-Pol / gemeinfrei)

Im Herbst 192 entstand eine weitere Verschwörung gegen Kaiser Commodus. Die genauen Hintergründe sind jedoch unklar. Auskünfte von Quellen werden von Forschern bezweifelt.

Die Schlüsselfiguren sollen der inzwischen amtierende Garde-Präfekt Quintus Aemilius Laetus, der Kammerdiener Eclectus sowie die kaiserliche Konkubine Marcia gewesen sein.

Am 31. Dezember 192 wurde Kaiser Commodus dann in seinem Bad von dem Athleten Narcissus erdrosselt. Die Belohnung für diesen Mord fiel jedoch nicht wie erwünscht aus.

Der nachfolgende Kaiser Pertinax warf Narcissus den wilden Tieren in der Arena zum Fraß vor. Das Jahr 193 war jedoch von heftigen Kämpfen um die Macht gezeichnet. Es ist bis heute besser bekannt als das „Zweite Vierkaiserjahr“.

Letztlich setzte sich Septimius Severus als Befehlshaber der Donau-Legionen im Machtkampf durch. Er wurde Begründer der severinischen Dynastie, die mit seinem ältesten Sohn Caracalla einen besonders bekannten Vertreter hatte.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Kaiser Domitian und das Ende der Flavier

Titus Flavius Domitianus wurde am 24. Oktober 51 n. Christus geboren. Er war nach seinem Vater und seinem älteren Bruder der dritte römische Kaiser aus dem Geschlecht der Flavier.

Kaiser Domitian
Kaiser Domitian (Sailko / CC-BY-SA 3.0)

Im Gegensatz zur Herrschaft von Kaiser Vespasian und Kaiser Titus waren die Jahre von Domitian ab 81 n. Christus jedoch weniger glücklich.

Kaiser Domitian konnte zwar militärische Erfolge in Germanien, Kaledonien und Pannonien erringen. Außerdem zeigte er einiges Geschick bei der Verwaltung der Provinzen.

Doch die römischen Senatoren sahen in Domitian einen respektlosen Kaiser. Fatal war, dass er im Verlauf seiner Herrschaft paranoid wurde und zahlreiche Personen aus seinem Umfeld hinrichten ließ.

So provozierte Kaiser Domitian schließlich selbst eine Verschwörung. Am 18. September des Jahres 96 wurde er laut Sueton von dem Freigelassenen Flavius Stephanus und mindestens einem Mittäter „hinterlistig ermordet“.

Mit dem Tod von Kaiser Domitian endete auch die Herrschaft der gebürtigen Flavier. Mit seinem Nachfolger Nerva begann dann die etwa 100-jährige Epoche der Adoptivkaiser.

Nachfolger des älteren Bruders Titus

Über die Jugend von Domitian ist wenig bekannt. Er stand im Schatten seines älteren Bruders Titus, der bereits früh vom gemeinsamen Vater Kaiser Vespasian an der Regierung beteiligt wurde.

Nach dem Tod des Vaters im Jahre 79 n. Christus kam es dann zu einem reibungslosen Übergang zum älteren Titus. Doch diesem war nur eine kurze Herrschaft beschieden.

Ungeklärter Tod des Titus (81 n. Chr.)

Bereits nach zwei Jahren verstarb Titus am 13. September 81 unter ungeklärten Umständen. Nach Plutarch und Sueton war eine Krankheit die Todesursache.

Dennoch kamen anschließend pikante Gerüchte auf, Domitian hätte seinen älteren Bruder ermorden lassen. Nach Cassius Dio soll Titus eine Affäre mit der Frau seines jüngeren Bruders gehabt haben. Solche Geschichten nach dem ungeklärten Tod eines Herrschers sind aber natürlich nicht besonders glaubwürdig.

Erhebung durch die Prätorianer

Noch am Tag des Todes von Titus wurde Domitian von den Prätorianern als neuer Kaiser ausgerufen. Auch die politische Anerkennung des Flaviers durch den Senat am folgenden Tag verlief reibungslos.

Als neuer Kaiser ließ Domitian dem toten Bruder und auch dem verstorbenen Vater noch zahlreiche Ehrungen angedeihen. Es wurden Tempel und Kultstätten errichtet sowie Gedenkmünzen geprägt.

Kaiser Domitian – Erfolge und Niedergang

Kaiser Domitian hatte eigentlich das Potential für einen guten Monarchen. Er strukturierte Provinzen neu und erwies sich als fähiger Militär. Aber seine Herrschaft scheiterte letztlich an einem übertriebenen Selbstbewusstsein und endete mit seiner Ermordung.

Erneute Expansion in Germanien

Kaiser Domitian fürchtete einen unausweichlichen Krieg gegen Germanen. Er ging deshalb in die Offensive und ließ 83 n. Christus die örtlichen Legionen den Rhein überqueren.

Die militärische Aktion richtete sich zunächst gegen die Chatten. Der Stamm siedelte vor allem im Bereich des heutigen Bundeslandes Hessen.

Nach einem erfolgreichen Feldzug legte sich Kaiser Domitian den Beinamen Germanicus zu. Gegen Ende des Jahres feierte er auch einen Triumphzug.

Außerdem begann Kaiser Domitian mit dem Ausbau des römischen Limes zwischen Donau und Rhein. Ab 85 n. Christus erhoben sich die Chatten erneut, wurden jedoch wiederum niedergeworfen.

Aus den Quellen geht hervor, dass Kaiser Domitian die einstige Provinz Germania nun auch in zwei Bereiche aufteilte:

  • Germania Superior – Obergermanien
  • Germania Inferior – Niedergermanien

Die Eroberungen waren insgesamt sehr erfolgreich. In der Region kam es in der Folge für fast 100 Jahre zu keinen schweren Kämpfen mit germanischen Kriegern.

Eroberungen in Schottland

Zeitlich in etwa parallel zu den ersten Vorstößen in Germanien erzielte die römische Armee auch in Britannien erneut große Landgewinne. Unter dem Kommando des erfahrenen Gnaeus Iulius Agricola überschritten die Truppen im Jahr 83 n. Christus den Firth of Clyde.

Kaiser Domitians Eroberungen in Britannien Karte
Eroberung von Kaiser Domitian in Britannien (Notuncurious / CC-BY-SA 3.0)

Die römischen Legionäre drangen bis zum schottischen Hochland vor. Die Kaledonier wehrten sich jedoch mit aller Macht. Agricola musste sieben Feldzüge führen, bis er die entscheidende Schlacht am Mons Graupius gewinnen konnte.

Darüber hinaus segelte ein römischer Flottenverband die Küste entlang bis zu den Orkney-Inseln. Dort nahmen sie die Unterwerfung der Ansässigen entgegen.

Die Erfolge gegen die keltischen Krieger in Schottland waren jedoch nicht von Dauer. Denn in Dakien und Pannonien erhob sich eine neue militärische Bedrohung, so dass Kaiser Domitian den Rückzug der Einheiten befahl. Unter Kaiser Hadrian entschlossen sich die Römer einige Jahrzehnte später dann endgültig für eine sehr viel kürzere Grenzlinie in Schottland.

Kriege in Dakien und Pannonien

Im Jahr 85 n. Christus drangen dakische Krieger in die römische Provinz Moesia auf der südlichen Seite der unteren Donau ein. Der Angriff der starken Verbände traf die Römer völlig unvorbereitet.

Karte Dakiens 82 n. Christus
Karte von Dakien im Jahr 82 n. Chr. (Julieta39 / CC-BY-SA 3.0)

Eilig brach Kaiser Domitian deshalb seine Expansion in Germanien und Kaledonien ab. Aus allen Teilen des Römischen Reiches wurden Legionen in diese Gegend verlegt. Selbst die kaiserliche Garde wurde an diese Front geschickt und zur Verteidigung eingesetzt.

Kaiser Domitian übernahm selbst den Oberbefehl. Er konnte die Eindringlinge noch im Jahr 85 n. Christus zurückwerfen. Während er selbst für einen weiteren Triumphzug nach Rom zurückkehrte, bereiteten die Römer unter dem Befehl von Cornelius Fuscus einen Gegenschlag vor.

Erste Strafexpedition gegen die Daker

Im Jahr 86 n. Christus überquerten die Römer nun selbst die Donau und fielen in Dakien ein. Die Expeditonstruppen wurden jedoch vernichtend geschlagen. Auch Cornelius Fuscus wurde dabei getötet.

Kaiser Domitian reiste nun erneut in die Region. Sein neuer General Cornelius Nigrinus konnte jedoch eine weitere Demütigung für Rom abwenden. Er gewann noch 86 n. Christus mindestens zwei wichtige Schlachten gegen die Daker.

Die Daker scharten sich nun um einen neuen Anführer mit dem Namen Decebalus. Dieser schloss ein Bündnis mit den Roxolanen, die ihn mit schweren Reitern unterstützten.

Im Jahr 88 n. Christus drangen die Römer tief nach Dakien vor und wollten die Hauptstadt Sarmizegetusa besetzen. Unter blutigen Verlusten mussten sie sich jedoch zurückziehen.

Doch in der ersten Schlacht von Tapae fügte Kaiser Domitian den Dakern unter Führung von Decebalus eine schwere Niederlage zu. Die Römer wiesen ein darauffolgendes Friedensangebot zurück.

Zweite Strafexpedition gegen die Daker

Dennoch konnte Kaiser Domitian die Daker nicht unterwerfen. Die fehlende Durchsetzungskraft führte dann zu einer bedrohlichen Kettenreaktion.

Die Stämme der Quaden und der Jazygen traten in den Krieg ein. Sie verbündeten sich mit den Dakern und bildeten ein pannonisches Bündnis gegen Rom.

Kaiser Domitian wechselte daraufhin seine Strategie. Er nahm erneut Verhandlungen mit Decebalus auf, der sich Rom zunächst unterwarf und dafür auch fürstlich bezahlt wurde. Das sprengte das gefährliche Bündnis der drei Stämme.

Im Jahr 89 n. Christus konnte Kaiser Domitian nach Rom zurückkehren und feierte erneut einen Triumphzug. Doch die Front war keinesfalls dauerhaft befriedet.

Bereits 92 n. Christus fielen die sarmatischen Jazygen erneut ein und vernichteten die Legio XXI Rapax. Erst unter Kaiser Trajan gelang die dauerhafte Etablierung der Römer in Dakien.

Machtpolitik gegen den Senat

Kaiser Domitian schürte Konflikte mit den römischen Senatoren. Deren realpolitische Macht war zwar bereits seit Jahrzehnten gebrochen.

Aber die alte Aristokratie legte großen Wert darauf, dass Kaiser ihren Rat einholten. Domitian erschien jedoch nur selten zu den Sitzungen, sondern beauftragte einen niedrigen Beamten mit dieser Last.

Dafür verließ sich Domitian auf einen Kronrat, dem auch römische Ritter angehörten. Das war ein weiterer Affront gegen das Ansehen und den Standesdünkel der alten Eliten.

Diese Herrschaftspraxis von Kaiser Domitian entsprach zwar den machtpolitischen Tatsachen. Aber er brach mit den gesellschaftlichen Konventionen seiner Zeit und stand deshalb innenpolitisch stets unter Druck.

Aus diesem Grund wurde Kaiser Domitian praktisch während seiner ganzen Herrschaft von Senatoren und auch einigen Philosophen angefeindet. Im Winter 88/89 kam es sogar zu einer kurzen Revolte, die jedoch an seinem Rückhalt in der Armee scheiterte.

Tatsächlich kam es unter Kaiser Domitian jedoch „nur“ zu 14 bekannten Exilierungen oder Exekutionen von Senatoren. Kaiser Claudius ließ im Vergleich dazu 35 Senatoren hinrichten und war dennoch ganz nach dem Geschmack des hohen Adels.

Verschwörung und Ermordung

Kaiser Nerva
Kaiser Nerva (Sailko / CC-BY-SA 3.0)

Kaiser Domitian ging brutal und rücksichtslos gegen vermeintliche oder auch tatsächliche Verschwörer vor. Auch nahe Verwandte und enge Mitarbeiter ließ er hinrichten.

Besonderen Eindruck hinterließ die Ermordung seiner beiden Cousins Titus Flavius Sabinus und Titus Flavius Clemens. Wohl im Jahr 95 wurde mit Tiberius Claudius Epaphroditus der langjährige Leiter der kaiserlichen Kanzlei exekutiert.

Damit entstand am Kaiserhof der Eindruck, dass niemand mehr vor Domitian sicher sei. In der Folge bildete sich eine echte Verschwörung, deren Personenkreis jedoch nicht genau bestimmt werden kann.

Bekannt sind jedoch die Namen von Attentätern: Maximus und Stephanus. Die zentrale Rolle bei dem Anschlag spielte Letzterer, der schon Tage vor dem Mord mit einem verbundenen Arm durch die Gegend lief und eine Verletzung vortäuschte.

Am 18. September des Jahres 96 verbarg Stephanus einen Dolch unter dem Verband. In einem günstigen Moment attackierte er Kaiser Domitian, der trotz heftiger Gegenwehr getötet wurde.

Maximus und Stephanus wurden jedoch selbst noch am Tatort von herbeieilenden Wachen erschlagen. Der Senat billigte anschließend jedoch diesen Tyrannenmord und sprach über den toten Kaiser Domitian eine damnatio memoriae aus.

Als Nachfolger im Amt des römischen Kaisers wurde mit Nerva ein angesehener Jurist gewählt. Außerdem war er zu diesem Zeitpunkt bereits alt und kinderlos. Er herrschte gut, aber starb dann schon am 01. Januar des Jahres 98 an einem Schlaganfall.

Erst mit dem dann folgenden Kaiser Trajan kehrte wieder eine längere Phase der Stabilität im Reich ein. Die Epoche der Adoptivkaiser hatte begonnen.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Vespasian und die flavische Dynastie

Titus Flavius Vespasianus wurde am 17. November 9 n. Christus geboren. Ab dem Jahr 69 regierte Vespasian als römischer Kaiser bis zu seinem Tod im Jahr 79.

Kaiser Vespasian Büste
Kaiser Vespasian (Sailko / CC-BY-SA 3.0)

Nach den Tumulten des Vier-Kaiser-Jahres hatte sich Vespasian als Realpolitiker an der Spitze des Reiches etabliert. Die zehn Jahre seiner Herrschaft waren von einer politischen und wirtschaftlichen Stabilisierung geprägt.

Dafür hob Kaiser Vespasian bereits existierende Steuern an und erfand auch gänzlich neue Abgaben. Besonders im Gedächtnis blieb seine Latrinensteuer:

„Pecunia non olet“Geld stinkt nicht“

Mit den zusätzlichen Einnahmen baute Kaiser Vespasian die von Kaiser Nero hinterlassenen Schulden ab. Anschließend investierte er in Bauprogramme. Das Kapitol wurde saniert. Darüber hinaus ließ er einen prachtvollen Friedenstempel und das mächtige Kolosseum errichten.

Als Kaiser knüpfte Vespasian an die Tradition des julisch-claudischen Hauses an und bezog sich öffentlich besonders auf Kaiser Augustus. Von den tyrannischen Nachfolgern des ersten Princeps distanzierte er sich hingegen. Dabei legte er selbst die Grundlage für eine neue Herrschaftslinie, die flavische Dynastie.

Herkunft und politischer Aufstieg

Abstammung aus dem Ritter-Stand

Vespasian wurde in Rieti geboren, einer kleinen Stadt in Mittel-Italien. Der Vater Titus Flavius Sabinus war ein römischer Ritter und hatte es im öffentlichen Dienst „nur“ bis zum Steuereintreiber der Provinz Asia gebracht.

Vespasian gehörte damit ursprünglich nicht zur senatorischen Aristokratie des alten Rom. Doch ein Onkel mütterlicherseite war als Prätor bereits in diese oberste gesellschaftliche Schicht aufgestiegen.

Darüber hinaus hatte Vespasian mit seinen beiden Großvätern zwei sehr hoch dekorierte Zenturionen in der Familie. Vespasius Pollio war am Ende sogar Praefectus Castrorum. Das war der dritthöchste Rang in einer Legion, direkt unterhalb des Legaten und seiner Tribune.

Senatorische Ämterlaufbahn

Die Familie von Vespasian war sehr vermögend und verfügte dank der Mutter auch über einige Verbindungen. Auf ihr Bestreben hin wurden schließlich er und sein Bruder Sabinus in den höchsten gesellschaftlichen Stand erhoben.

Kaiser Vespasian Sesterze
Sesterze zu Ehren von Kaiser Vespasian (Classical Numismatic Group, Inc. www.cngcoins.com / Lizenz: CC-BY-SA 3.0)

Die Voraussetzung war ein Vermögen von je mehr als 1 Millionen Sesterzen. Damit öffneten sich dann die Türen zu einer höheren Laufbahn im öffentlichen Dienst:

  • Vespasian konnte so als Tribun ab dem Jahr 29 unter Kaiser Tiberius seinen militärischen Dienst in Thrakien ableisten.
  • Um 35 n. Christus war der spätere Kaiser als Quästor in der Provinz Creta et Cyrene.
  • Im Jahr 38 wurde Vespasian mit einem schwachen Ergebnis zum Ädil gewählt.
  • Im Jahr 40 wurde der Aufsteiger jedoch mit einem sehr guten Ergebnis zum Prätor erhoben. Ein besonderes Highlight dieser Amtszeit waren Spiele zu Ehren einer wenig erfolgreichen Expedition von Kaiser Caligula nach Germanien.

Im Jahr 38 heiratete Vespasian seine erste Frau Flavia Domitilla Major. Aus dieser Verbindungen gingen drei Kinder hervor, darunter auch zwei seiner späteren Nachfolger:

  • Titus Flavius Vespasianus geboren im Jahr 39, genannt Titus und späterer Kaiser.
  • Flavia Domitilla die Jüngere, geboren im Jahr 45, genannt Domitilla, Mutter der christlichen Märtyrerin und heilig gesprochenen Flavia Domitilla.
  • Titus Flavius Domitianus, geboren im Jahr 51, genannt Domitian und späterer Kaiser.

Legat der Legio II Augusta

Vespasian wurde 42 n. Christus zum Legat der Legio II Augusta ernannt. Die Einheit stand damals in Germanien. Doch ab dem darauffolgenden Jahr war er an der Eroberung von Britannien während der Regentschaft von Kaiser Claudius beteiligt.

Als Kommandeur der Legio II Augusta machte sich Vespasian beim Britannien-Feldzug besonders verdient. Für seinen Erfolg bei der Eroberung der Isle of Wight vor der Süd-Küste wurde er hoch dekoriert.

Karte der römischen Eroberung Britanniens
Karte der Eroberung Britanniens (ODbL)

Darüber hinaus war er an den entscheidenden Schlachten am Medway und an der Themse beteiligt. Nach den römischen Siegen besetzte Vespasian mit seiner Legion den Süden von England.

Er stieß dabei bis nach Cornwall vor und sicherte die wertvollen Zinn-Minen. Dabei kämpfte Vespasian erfolgreich gegen die feindlichen Stämme der Durotriges und der Dumnonier. Insgesamt gelang ihm die Eroberung von etwa 20 befestigten Siedlungen.

In Exeter errichtete Vespasian schließlich einen dauerhaften Standort für die Legio II Augusta und blieb bis zum Jahr 47 in Britannien. Den späteren Kelten-Aufstand unter Königin Boudicca von 60/61 verpasste er deshalb. Seine Legion sollte dabei dann auch eine sehr unrühmliche Rolle spielen.

Vespasian hatte sich jedoch in Britannien als fähiger General erwiesen. Er durfte anschließend ein triumphales Ornament tragen. Dies entsprach einem sehr hohen militärischen Orden.

Diese Erfolge ebneten auch den Weg seiner weiteren Karriere. Vespasian wurde anschließend zweimal in Folge in ein hohes Priesteramt gewählt.

Konsulat und Prokonsulat in Africa

Im Jahr 51 wurde Vespasian zum Konsul ernannt. Das Amt hatte in der Kaiserzeit aber natürlich nicht mehr die Bedeutung von einst. Anschließend zog er sich wohl aufgrund von Anfeindungen durch die Gattin von Kaiser Claudius aus der Öffentlichkeit zurück.

Doch im Jahr 63 erhielt Vespasian als Prokonsul die Provinz Africa. Normalerweise nutzten römische Politiker eine solche Amtszeit als Statthalter zur persönlichen Bereicherung.

Aber Vespasian verzichtete wohl auf die systematische Ausbeutung der Provinz zu Gunsten von politischen Bündnissen. Tatsächlich geriet er sogar in finanzielle Schwierigkeiten und verschuldete sich bei seinem Bruder Sabinus.

Deshalb baute er angeblich einen Handel mit Maultieren auf. Das soll ihm den wenig ruhmreichen Spitznamen als „Maultiertreiber“ eingebracht haben.

Vespasian im Großen Jüdischen Krieg

Der inzwischen amtierende Kaiser Nero fand Gefallen an Vespasian. Er nahm ihn in seinen engeren Kreis auf. Dann brach im Jahr 66 n. Christus in der Provinz Judäa eine Revolte aus.

Nachdem der römische Statthalter Gaius Cestius Gallus im Jahr 67 getötet wurde, erhielt Vespasian das Kommando. Der paranoide Kaiser sah in dem erfahrenen General einen politisch unverdächtigen Heerführer.

Vespasian erhielt den Befehl über drei Legionen und zahlreiche Hilfstruppen. Eine Legion wurde dabei von seinem Sohn Titus geführt, eine andere von Marcus Ulpius Traianus, dem Vater von Kaiser Trajan. Die Armee hatte eine Stärke von etwa 60.000 Mann.

Die römischen Legionäre gingen brutal gegen die Zivilbevölkerung vor, um den Widerstand der Judäer mit Gewalt zu brechen. Obwohl sich Vespasian in militärischer Hinsicht erneut als fähiger General erwies, zog sich der Feldzug über Jahre in die Länge.

Erst nachdem Vespasian selbst schon Kaiser war, konnte die Kampagne in Judäa im Jahr 70 n. Christus beendet werden. Dabei wurde auch Jerusalem zerstört.

Vier-Kaiser-Jahr von 69 n. Christus

Im Jahr 68 n. Christus begab sich Kaiser Nero auf eine Reise, die ihn zunächst nach Griechenland führte. In dieser Zeit kam es zu einem politischen Aufstand gegen seine Herrschaft. Der Senat erklärte ihn zum „Feind des Volkes“.

Kaiser Vitellius
Büste von Kaiser Vitellius im Louvre (Jastrow / CC-BY-SA 2.5

Auch die Prätorianer fielen von ihrem Kaiser ab. Dank des Versprechens auf ein enormes Geldgeschenk für jeden Soldaten wurde der Senator Galba als neuer Machthaber erhoben und vom Senat anerkannt.

Bevor Nero ergriffen werden konnte, beging er Selbstmord. Mit Hilfe seines Sekretärs rammte er sich einen Dolch in den Hals. Doch die Herrschaft von Galba sollte nur etwa ein halbes Jahr dauern.

Er brüskierte seinen einstigen Unterstützer Otho. Dieser bestach nun ebenfalls die kaiserliche Garde. Sie töteten Galba am 15. Januar 69 n. Christus und verstümmelten anschließend seine Leiche.

Die Machtergreifung von Otho löste jedoch umgehend eine Erhebung von Vitellius in Germanien aus. Dieser führte die Rhein-Armee über die Alpen.

Schlachten von Bedriacum in Nord-Italien

Vitellius vernichtete das Aufgebot von Otho in der Ersten Schlacht von Bedriacum am 14. April des Jahres 69. Ihm fehlte jedoch ebenso der Rückhalt in der breiten Bevölkerung. Die starke Armee von Vespasian rief ihn deshalb in Judäa zum neuen Kaiser aus.

Auch die Donau-Armee schloss sich Kaiser Vespasian an. Mit dieser Unterstützung konnte er fünf Legionen gegen Vitellius in die Zweite Schlacht von Bedriacum am 24. Oktober des Jahres 69 führen und siegte.

Herrschaft von Kaiser Vespasian

Als Kaiser übernahm Vespasian einen Staat, der innerlich zerrissen und hoch verschuldet war. Nach der Konsolidierung seiner Herrschaft sanierte er deshalb vor allem die Finanzen und führte Reformen durch.

Nachdem sich das Römische Reich wieder stabilisiert hatte, schob Kaiser Vespasian ein öffentliches Bauprogramm an. Bis heute zeugt beispielsweise das imposante Kolosseum von dieser Zeit.

Ausübung der kaiserlichen Gewalt

Kaiser Vespasian bezog sich öffentlich sehr gerne auf Kaiser Augustus. Dieser hatte im Jahr 27 v. Christus den augusteischen Frieden im Reich mit einer pluralistischen Anerkennung unterschiedlicher Interessen eingeleitet.

Tatsächlich setzte Kaiser Vespasian jedoch in der Praxis auf einen Zentralismus, der eher ein Vorbild in der Herrschaft von Kaiser Claudius hatte. Eines der Merkmale war die Wiedereinführung der Zensoren.

Das Amt des Zensors wurde mit altgedienten Staatsdienern besetzt. Mit dieser Position hatte man meist das Ende einer langen Karriere im öffentlichen Dienst erreicht. Ein besonders bekanntes Beispiel noch aus Zeiten der Republik war Cato der Ältere.

Die Zensoren waren zunächst für die Steuerschätzung verantwortlich. Aber vor allem verfolgten sie auch Fehltritte von römischen Senatoren. Damit waren sie ein wichtiges Kontrollorgan zur Durchsetzung der kaiserlichen Gewalt.

Darüber hinaus verkürzte Kaiser Vespasian die Prozesse der Gesetzgebung und hebelte auch damit die Mitsprache der Senatoren aus. Zur Rechtfertigung solcher Maßnahmen präsentierte Vespasian der Öffentlichkeit zahlreiche Vergleiche seiner Herrschaft mit dem Zustand des Reiches vor und während des Vier-Kaiser-Jahres.

In personeller Hinsicht fand Kaiser Vespasian ebenfalls zwei mächtige Mechanismen:

  • Einerseits wurde eine Vorstufe des römischen Bürgerrechts auf Menschen aus Hispania ausgedehnt. So erweiterte er den Personalpool der Funktionseliten im Reich und untergrub damit die Privilegien der Alteingessenen.
  • Andererseits übertrug Vespasian schon zu Lebzeiten zahlreiche Rechte an Mitglieder seiner Familie. Allen voran sein Sohn Titus und späterer Nachfolger wurde so zu einer tragende Säulen der Herrschaft. Beispielsweise ernannte er ihn zum Präfekten der Prätorianer und auch zum Zensor.

Finanz- und Steuerpolitik

Das bekannteste Beispiel der Finanzpolitik von Kaiser Vespasian war die Einführung der Latrinensteuer. Sein Sohn Titus soll sich daraufhin beschwert haben, dass Pinkeln in öffentlichen Toiletten nun Geld kosten würde und dass eine solche Einnahme unangemessen sei.

Römische Latrine
Latrine in Ostia Antica (gemeinfrei)

Der Legende nach reichte Kaiser Vespasian daraufhin eine Münze aus den Einnahmen der Latrinensteuer an Titus. Er forderte seinen Sohn auf, an der Münze zu riechen.

Als Titus keinen Geruch feststellen konnte, soll der Kaiser gesagt haben: „Und dennoch stammt sie aus dem Urin.“

Auf diese Szene soll die Redewendung zurückgehen: „Geld stinkt nicht.“ Die große Klasse von Kaiser Vespasian als Haushälter zeigte sich auch darin, dass er den Urin sammeln und anschließend an Gerber verkaufen ließ. Damit generierte er zusätzliche Einnahmen.

Darüber hinaus hob Kaiser Vespasian die von Kaiser Nero erlassene Steuerfreiheit für die Provinz Achaea in Griechenland auf. Des Weiteren schuf er für drei weitere Provinzen Sondersteuerklassen:

  • Fiscus Judaicus
  • Fiscus Alexandrinus
  • Fiscus Asiaticus

Kaiser Vespasian bekämpfte außerdem die Steuerhinterziehung. Wie üblich wurden auch zu seiner Zeit öffentliche Ämter an Höchstbietende verkauft. Auffällig ist jedoch, dass er keine politischen Gegner gezielt enteignen ließ.

Die römische Staatskasse profitierte jedoch auch sehr von den Plünderungen in Judäa. Vor allem die Beute aus der Zerstörung des Tempels in Jerusalem im Jahr 70 diente der Sanierung des Haushalts.

Dem zu Amtsbeginn noch fast bankrotten Staat hinterließ Kaiser Vespasian nach seinem Tod eine sortierte und gut gefüllte Kasse. Bereits zu Lebzeiten wurde ihm dieser Erfolg hoch angerechnet.

Militär- und Verteidigungspolitik

Im Zuge der Sanierung der Staatsfinanzen restrukturierte Kaiser Vespasian auch die Armee. Vor allem illoyale Einheiten des Vier-Kaiser-Jahres wurden aufgelöst.

Vespasian ging dabei umsichtig vor und provozierte keine großen Widerstände. Zu diesem Zweck wurden bei Entlassungen auch Kompensationen gezahlt und Kolonien für Veteranen gegründet.

Parallel stellte Vespasian jedoch auch neue Einheiten auf und reformierte die Hilfstruppen wie in Germanien am römischen Limes. Gegen Ende seiner Herrschaft verfügte die römische Armee über 29 Legionen, die materiell und personell gut ausgestattet waren.

Außerdem leitete Kaiser Vespasian einen Wandel der bis dato „ewigen“ Expansion des Reiches ein. Er stabilisierte Grenzen und war damit ein verteidigungspolitischer Vorgänger von Kaiser Hadrian.

Öffentliche Bauprogramme

Die höheren Einnahmen des Römischen Reiches reinvestierte Kaiser Vespasian, um die Wirtschaft anzukurbeln. Von besonderer Bedeutung waren seine Bauprogramme.

Kolosseum Innenansicht
Blick in das Innere des Amphitheatrum Flavium (gemeinfrei)

Während dieser Zeit wurden die letzten Schäden des großen Brandes in Rom von 64 n. Christus beseitigt. Vor allem das Kapitol wurde saniert und man errichtete einen Friedenstempel süd-östlich der heutigen Via dei Fori Imperiali.

Der Bau wurde 75 n. Christus abgeschlossen. Plinius der Ältere zählte den Friedenstempel von Kaiser Vespasian voller Begeisterung sogar zu den Weltwundern. Die Anlage hatte eine Grundfläche von etwa 135 × 100 Metern und ist als Ruine immer noch erkennbar.

Bis heute prägend für das Stadtbild von Rom ist jedoch die Errichtung des flavischen Amphitheaters, besser bekannt als Kolosseum. Der Bau dauerte von 72 bis 80 n. Christus und wurde erst nach dem Tod von Kaiser Vespasian vollendet.

Das flavische Amphitheater hat die Form einer Elipse und verfügte über 80 Eingänge für etwa 50.000 Besucher. Die Anlage konnte in 15 Minuten voll besetzt und in 5 Minuten komplett geräumt werden:

  • Breite: 155 Meter
  • Länge: 188 Meter
  • Umfang: 527 Meter
  • Höhe: 48 Meter

Die Sitzordnung richtete sich nach dem gesellschaftlichen Rang. Priestern, Rittern und Senatoren waren besondere Logen vorbehalten, die über separate Eingänge erreicht wurden.

Die Anlage verfügte über eine Unterkellerung und eine ausgeklügelte Bühnentechnik. Doch das wirklich besondere an einem solchen Amphitheater war, dass es mit Wasser geflutet werden konnte. So wurden nicht nur Gladiatorenkämpfe und Tierhatzen aufgeführt, sondern auch Seeschlachten.

Die Eröffnung des Kolosseums wurde nach Cassius Dio mit 100-tägigen Spielen gefeiert. Neben den Kämpfen von Gladiatoren wurden auch Seeschlachten nachgestellt. Außerdem wurden alleine bei dieser Feier schon etwa 5.000 wilde Tiere getötet.

Natürlicher Tod und Nachfolge

Am 23. Juni 79 n. Christus starb Kaiser Vespasian eines natürlichen Todes. Der Übergang der kaiserlichen Gewalt an seinen Sohn Titus verlief reibungslos.

Die Herrschaft von Titus war ebenso mustergültig wie die des Vaters. Er starb jedoch nach zwei Jahren und die eher unglückliche Zeit von Kaiser Domitian begann.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
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Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

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NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
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Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
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Kaiser Tiberius – der Ungeliebte

Tiberius war der zweite römische Kaiser. Er war ein Adoptivsohn von Augustus und diente ihm als erfolgreicher Feldherr. Nach dessen Tod im Jahr 14 n. Christus war Tiberius dann als testamentarischer Nachfolger vorgesehen. Auch der Senat lud ihn ein, diesen Posten zu übernehmen.

Kaiser Tiberius
Büste von Kaiser Tiberius in der Ny Carlsberg Glyptotek (gemeinfrei)

Bis zu seinem Tod im Jahr 37 n. Christus führte Kaiser Tiberius dann das Römischen Reiches. Dabei erwies er sich als ein sehr guter und vor allem auch als ein sparsamer Verwalter des Imperiums. Die Konsolidierung der Provinzen machte in dieser Zeit sehr große Fortschritte.

Doch es liegen auch viele Schatten auf der Regierungszeit von Tiberius. Mit zahllosen Prozessen gegen Bürger und Senatoren machte er sich viele Feinde.

Besonders anrüchig wurden dann seine angeblichen Ausschweifungen auf Capri. Darüber hinaus verschoben sich während seiner Herrschaft auch machtpolitische Gleichgewichte.

Die Prätorianer wurden zum realen Machtfaktor. Kaiser Tiberius musste schließlich sogar zum Schutz vor seinen Leibwächtern die römische Stadtwache einschalten. Neben Angehörigen aus dem römischen Senat ließ er auch eine Reihe von Mitgliedern aus seiner Familie töten.

Mit dieser Außenwirkung war Kaiser Tiberius der politische und auch der private Ziehvater des jungen Caligula. Dieser sollte schließlich seine Nachfolge antreten und das erste große Negativbeispiel der römischen Kaiserzeit bilden.

Frühe Jahre des Tiberius

Familiäre Abstammung

Der spätere Kaiser Tiberius war der leibliche Sohn eines claudischen Senators. Dieser stellte sich nach dem Tod von Gaius Julius Caesar hinter die Mörder.

Damit wuchs der Junge zunächst auf der Flucht vor Octavian auf, dem späteren ersten Kaiser des römischen Reiches. Doch dieser liebte die Mutter von Tiberius – Livia Drusilla.

Der Vater wurde zur Scheidung gezwungen, als Livia mit ihrem zweiten Sohn schwanger war. Das Kind erhielt den Namen Drusus und entwickelte sich zum Liebling des Herrschers.

Im Alter von neun Jahren hielt Tiberius die Grabrede für seinen Vater. Damit rückte er in der römischen Gesellschaft an dessen Stelle und es fiel auch der Blick der Öffentlichkeit auf den Knaben. Der Stiefvater nahm dies zum Anlass, seinen Einfluss auf Tiberius zu erhöhen.

Erste Schritte der Karriere

Bereits als Teenager durfte Tiberius an einem Triumphzug teilnehmen. Mit 25 Jahren wurde er zum Quaestor ernannt. Dabei handelte es sich um das erste Amt in der Laufbahn eines Senators.

Wenige Jahre später erhielt Tiberius seine ersten militärischen Aufgaben. Als Militärtribun begleitet er den Kaiser während eines Feldzuges in Spanien.

Im Jahr 20 v. Christus hatte Tiberius sein erstes Kommando während eines Krieges in Armenien. Dabei gelang ihm auch ein großer diplomatischer Erfolg. Er konnte Feldzeichen zurückholen, die die römische Armee nach schweren Niederlagen unter Marcus Antonius und Marcus Crassus verloren hatte.

Im Jahr 16 v. Christus begleitete er den Kaiser als Prätor nach Gallien. Damit hatte Tiberius eine weitere Stufe auf der zivilen Karriere erklommen. Vor Ort reformierte er die Verwaltung.

Eroberung von Raetien und Pannonien

Ab 15 v. Christus bestimmten weitere Feldzüge das Leben von Tiberius. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Drusus verbrachte er zunächst zwei Jahre mit der Eroberung von Raetien.

Dabei handelte es sich um Gebiete im nördlichen Alpenvorland. Die Region erstreckte sich bis zum Schwarzwald und den Bodensee. Begrenzt waren die Gebiete durch Donau und Inn. Im Jahr 13 v. Christus hatte Tiberius als Konsul wieder eine zivile Aufgabe.

Ab 12 v. Christus leiteten die beiden Brüder erneut gemeinsam einen Feldzug. Diese Kampagne zielte auf die Eroberung von Pannonien. Das Gebiet liegt im Westen des heutigen Ungarn. Als Provinz sollte die Region eine strategische Schlüsselposition erhalten.

Die Römer nutzten Pannonien sowohl für offensive Aktionen wie beispielsweise die späteren Dakerkriege unter Kaiser Trajan. Aber die Region war auch bei der Verteidigung gegen wandernde Stämme von großer Bedeutung.

Tod des Bruders Drusus

Unter den beiden Brüdern hatte der amtierende Kaiser Augustus stets den deutlich jüngeren Drusus vorgezogen. Doch dieser hatte während des Feldzugs im Jahr 9 v. Christus in Pannonien einen tödlichen Reitunfall.

Tiberius führte nach der Beerdigung seines Bruders in Rom den Feldzug erfolgreich zu Ende. Doch die Frage der Nachfolge des amtierenden Kaisers wurde zu einer akuten Problematik.

Freiwilliges Exil auf Rhodos

Nach dem Ende seiner militärischen Aufgabe zog sich Tiberius deshalb für ganze sieben Jahre in ein freiwilliges Exil auf Rhodos zurück. Der Hintergrund war wohl, dass er auch nach dem Tod von Drusus nicht die Gunst des Kaisers erhielt.

Vielmehr adoptierte Kaiser Augustus die beiden Söhne seiner geliebten Schwester Julia:

  1. Gaius Caesar
  2. Lucius Caesar

Als designierter Nachfolger wurde schließlich Gaius Caesar bestimmt. Doch beide Söhne der Julia sollten noch vor dem Kaiser sterben. Nur durch diese insgesamt drei Tode sollte letztlich doch der ungeliebte Tiberius zum kaiserlichen Nachfolger werden.

Tiberius im Germanenkrieg

Immensum Bellum in Germanien

Im Jahr 1 n. Christus kam es im römisch besetzten Teil Germaniens zu einer großen Erhebung von Stämmen. Diese Auseinandersetzungen gingen als Immensum Bellum, als „gewaltiger Krieg“, in die römische Geschichte ein.

Karte des Feldzuges von Tiberius im Augusteischen Germanenkrieg
Feldzug des Tiberius im Germanenkrieg (ODbL)

Dabei ist weder der konkrete Auslöser des Aufstandes bekannt, noch weiß man genau, welche Stämme beteiligt waren. Zunächst lag die Verantwortung für die Kämpfe gegen die germanischen Krieger bei einem erfahrenen Feldherrn mit dem Namen Vicinius.

Ab 4 n. Christus übernahm der spätere Kaiser Tiberius der Oberbefehl. Zunächst kümmerte er sich an der süd-gallischen Küste um den Aufbau einer Flotte für spätere Operationen auf der Elbe. Im späten Sommer übernahm er den Befehl über die Legionen am Rhein.

Obwohl die Jahreszeit bereits fortgeschritten war, rückte Tiberius noch 4 n. Christus bis tief ins Innere von Germanien vor. Zunächst bekämpfte er Cananefaten, Chattuarier und Brukturer in Belgien und den Niederlande.

Anschließend konnte er die Cherusker im heutigen Mittel-Deutschland wieder in das römische Bündnissystem aufnehmen. Sehr wahrscheinlich bezog Tiberius dann mitten in Germanien bei Paderborn ein Winterlager. Dieses Römerlager Anreppen wurde 1968 entdeckt.

Im Frühjahr des Jahres 5 n. Christus stieß Tiberius mit seinen Truppen bis an die Elbe vor. Dort vereinigten sie sich mit den Verbänden der Flotte. Diese waren in der Zwischenzeit die Kanalküste entlang und dann die Elbe hinauf gefahren.

Das gemeinsame Manöver der beiden Teilstreitkräfte war zeitlich perfekt abgestimmt und gilt als strategischer Höhepunkt des Feldzuges. Die leichten Kriegsschiffe kontrollierten nun den Wasserweg und riegelten damit eine ganze Region ab.

Parallel säuberten die römischen Legionären die Räume westlich der Elbe. Anschließend galt der Feldzug des Tiberius nach Germanien als erfolgreich abgeschlossen. Es deutete sich ein dauerhafter Zugriff der Römer auf diese Region an.

Marbod und die Markomannen

Den Römern war es im Jahr 5 n. Christus jedoch noch nicht gelungen, die Markomannen erneut zu unterwerfen. Dabei handelte es sich um einen suebischen Stamm, der ursprünglich am Main ansässig war. Nach einer Niederlage gegen Drusus waren sie nach Böhmen ausgewichen.

Tiberius versammelte deshalb 6 n. Christus eine Streitmacht von zwölf Legionen und zog erneut nach Germanien. Etwa 70.000 Mann hatte er versammelt. Doch der Angriff musste abgebrochen werden, weil in Pannonien Aufstände ausbrachen.

Mit Publius Quinctilius Varus übernahm ab 7 n. Christus ein neuer Statthalter die Region. Dieser legte eine „schärfere Gangart“ vor und bemühte sich, die gewonnenen Gebiete in Germanien in eine römische Provinz zu verwandeln.

Aufstand unter Arminius

Doch im Jahr 9 n. Christus erhob sich erneut eine Rebellion in Germanien. Unter der Führung von Arminius wurden drei Legionen mit ihren zugehörigen Hilfstruppen sowie weitere sechs Kohorten und Reiterverbände in der Varusschlacht vernichtet. Damit hatten die Römer jedoch nicht nur ihre erste große Niederlage im Augusteischen Germanenkrieg erlebt. 

Karten von der Varusschlacht - Die Römer folgten der Lippe bevor es zur Varusschlacht nördlich von Osnabrück kam.
Karte der Varusschlacht (ODbL)

Die aufständischen Germanen griffen in der Folge zahlreiche weitere Standorte an. Die Römer wurden damit zum Rückzug hinter den Rhein gezwungen. Dabei gingen jedoch nicht nur die Gebiete verloren.

Die Römer konnten über viele Jahre hinweg keine ernsthaften Offensiven in der Region mehr ausführen. Nach der Schlacht wurde der Kopf des Varus als Geschenk zu Marbod geschickt. Dieser lehnte ein Bündnis mit den Cheruskern jedoch ab.

Erneutes Kommando am Rhein

Nach der schweren Niederlage im Jahr 9 n. Christus erhielt Tiberius wieder das Kommando am Rhein. Die Germanen bildeten jedoch keine einheitliche Front, so dass er ab 12 n. Christus erste militärische Erfolge vermelden konnte.

Ab 14 n. Christus operierte mit Nero Claudius Germanicus ein weiterer Feldherr aus dem Kaiserhaus in Germanien. Dieser konnte gegen die Chaten und die Marser in Mittel-Deutschland größere Erfolge erzielen.

Im folgenden Sommer sollte es noch eine Flottenoperation an der Ems geben. Aber dann kam es zu einer weiteren schweren Niederlage von vier Legionen in der großen Schlacht von Pontes longi (wohl bei Kalkriese).

Tiberius – Roms zweiter Kaiser

Im September des Jahres 14 n. Christus verstarb Kaiser Augustus. Tiberius war zu diesem Zeitpunkt der unbestrittene Nachfolger. Darüber hinaus hatte der erste Kaiser des römischen Reiches ein entsprechendes Testament zur Regelung seiner Nachfolge hinterlassen.

Antritt der Herrschaft

Kaiser Tiberius Statue
Kaiser Tiberius – Statue gefunden auf Capri (Louvre / Lizenz: gemeinfreies Bild)

Vor dem Senat wurde das Testament geöffnet. Das formal höchste Gremium des Römischen Reiches trat daraufhin mit der Bitte an Tiberius heran, dass Prinzipat, die Kaiserwürde, zu übernehmen.

Die Zurückhaltung von Tiberius wurde ihm jedoch hoch angerechnet. Der Regierungsantritt begann aus Sicht des römischen Senats deshalb verheißungsvoll.

Obwohl die Institutionalisierung der Kaiserwürde nicht selbstverständlich war, beugten sie sich auch in der Folge vor dem neuen Machthaber.

Doch beim Militär hatten sich große Widerstände aufgebaut. Die Soldaten beschwerten sich über den harten Dienst und den niedrigen Sold.

In Pannonien kam es zu einer Meuterei und in Germanien verweigerten mehrere Legionen den Treueid.

Germanicus wurde sogar zum Staatsstreich aufgefordert. Doch er blieb loyal gegenüber Kaiser Tiberius.

Er deeskalierte die Situation sogar durch zahlreiche Versprechungen und verschenkte Geld an seine Soldaten. Aber die Position von Tiberius beim Militär blieb dauerhaft geschwächt.

Tod des Germanicus

Kaiser Tiberius wählte eine konservative Außenpolitik und beendete die riskanten Offensiven von Germanicus. Im Jahr 16 n. Christus wurde dieser nach Rom gerufen und anschließend weiter in den Osten des Reiches geschickt.

In Kappadokien, in der heutigen Türkei, erkrankte und verstarb Germanicus jedoch. Umgehend kamen Gerüchte auf, es hätte sich um einen Giftmord gehandelt. Konkret verdächtigt wurde die Frau des römischen Statthalters Gnaeus Calpurnius Piso von Syrien.

Als tatsächlichen Hintermann sah die Öffentlichkeit aber Kaiser Tiberius. Dieser veranlasste deshalb eine Anklage gegen den Statthalter. Der Vorwurf lautete auf Hochverrat.

Piso verfügte jedoch über viele Freunde im Senat. Diese stellten sich während des Prozesses hinter ihn. Aber wenige Tage vor der Urteilsverkündung beging der Angeklagte Selbstmord.

Innenpolitik und Verwaltung

Schaubild der römischen Ritter als niederen Adel in der Gesellschaft
Schaubild der römischen Ritter in der Gesellschaft.

Kaiser Tiberius bemühte sich zunächst nicht nur um ein gutes Verhältnis zum Senat. Er pflegte auch die Beziehung zu den römischen Rittern. Diese stellten in der damaligen Gesellschaft nicht nur den niederen Adel.

Sie bildeten das Rückgrat der römischen Wirtschaft. Außerdem stellten die Ritter zahlreiche Amtsträger in der Verwaltung wie auch im Militär.

Die Politik von Kaiser Tiberius zielte auf eine Konsolidierung des Imperiums. In den Provinzen baute er die Verwaltung aus und verlängerte häufig auch die Amtszeit von Statthaltern, um mehr Kontinuität zu ermöglichen.

Kaiser Tiberius ging sehr sparsam mit den staatlichen Finanzen um und zwang dem ganzen Reich ein Sparprogramm auf. Er ließ nur wenige Tempel errichten und verzichtete auf weitere Prunkbauten.

Lediglich den militärischen Straßenbau trieb Kaiser Tiberius voran. Besondere Schwerpunkte dieser infrastrukturellen Maßnahmen waren:

  • Nordafrika
  • Spanien
  • Gallien
  • Balkan

Doch bei Notfällen investierte Kaiser Tiberius sehr großzügig in den Wiederaufbau. Nach Bränden, Überschwemmungen oder Erdbeben gewährte er immer wieder Spenden in Millionenhöhe sowie Steuererlässe.

Seinem Nachfolger hinterließ Kaiser Tiberius eine prall gefüllte Staatskasse mit etwa 2,7 Milliarden Sesterzen. Grob auf Basis des Goldpreises umgerechnet, entspricht dies etwa der dreifachen Summe in Euro (Stand: 2019).

Prozesse wegen Majestätsbeleidigung

Das römische Recht kannte mit der laesa maiestas eine sehr schwammige Regelung für Majestätsbeleidigungen. Die Verhandlungen fanden vor dem Senat statt. Die Urteile konnten auf Enteignung, Verbannung oder auch Tod lauten.

Noch zu Beginn der Regierung von Kaiser Tiberius kam es nur selten zu entsprechenden Vorwürfen. Doch ab dem Jahr 24 n. Christus stieg die Zahl sprunghaft an.

Viele Prozesse wegen Majestätsbeleidigung gelten zwar als klassisches Verhalten eines Tyrannen. Doch die neuere Forschung betont, dass dies zunächst vor allem ein Zeichen für den Rückhalt von Kaiser Tiberius im Senat war.

Außerdem entwickelte sich ein Denunziantentum unter den Senatoren. Konkurrierende Familien entdeckten das Instrument für ihre Machtkämpfe. Doch mit dieser Entwicklung ebnete sich auch der Weg zu der tragischen Unterwürfigkeit gegenüber späteren Despoten.

Komplott des Lucius Aelius Seianus

Nach seiner Machtübernahme hatte Kaiser Tiberius die beiden Positionen an der Spitze seiner Prätorianer-Garde neu besetzt. Zunächst ernannte er Lucius Seius Strabo, den er ab 15 n. Christus auch als Präfekt für Syrien einsetzte.

Wenig später wurde mit Lucius Aelius Seianus dessen leiblicher Sohn zum zweiten Präfekten der Garde ernannt. Der Vater verließ daraufhin Rom, um in Syrien sein Amt auszuüben. So hatte der aufstrebende Seianus faktisch alleine das Kommando über die mächtige Leibgarde.

Die Prätorianer waren darüber hinaus der einzige militärische Verband in Rom. Die Legionen durften die Hauptstadt hingegen nicht betreten. Deshalb bildete die Garde einen Schlüssel für Staatsstreiche. Aus diesem Grund hatte man die einzelnen Kohorten zunächst dezentral in und um Rom stationierte.

Doch Kaiser Tiberius ließ sich von Seianus überzeugen, dass die Garde eine große Kaserne benötigt – das Castra Praetoria. Im Laufe der Zeit erhielt der ehrgeizige Präfekt auch immer größere Kontrolle über die persönlichen Zugänge zum Kaiser.

Damit war Lucius Aelius Seianus lange Zeit die graue Eminenz hinter Kaiser Tiberius. Außerdem wurde er zum Sprachrohr des Militärs, während sich der Senat als institutionelles Gegengewicht innerlich zerfleischte.

Im Jahr 31 n. Christus wurde Seianus sogar zum Konsul ernannt. Damit schien er eigentlich unangreifbar. Inzwischen war er sogar mit Livilla verlobt, der ältesten Tochter des Drusus.

Doch plötzlich wurde der zweitmächtigste Mann Roms gestürzt. Kaiser Tiberius befahl dem Kommandeur der Vigiles, der Stadtwache, einem Mann names Quintus Naevius Macro, den Präfekten seiner Leibgarde zu verhaften. Selbst den einfachen Angehörigen der Einheit wurde misstraut.

Der Senat verurteilte Seianus und seine Familie wegen Verrats zum Tode. Da es als Frevel gegolten hätte, dessen jungfräuliche Tochter zu töten, wurde dies erst noch vergewaltigt und dann hingerichtet. Doch Quintus Naevius Marco machte Karriere, er wurde zum Nachfolger von Seianus.

Alterssitz auf Capri

Der Alterssitz von Kaiser Tiberius war auf Capri mit seinen steilen Klippen.
Klippen von Capri (pixabay)

Kaiser Tiberius war bereits 55 Jahre alt, als er bis an die Spitze des Römischen Reiches aufstieg. Mit zunehmendem Alter begann er sich eine Residenz auf der Insel Capri aufzubauen. Dort standen ihm zahlreiche Residenzen zur Verfügung, in den es zu sagenhaften Orgien gekommen sein soll.

Die Villa Jovis, das Haus des Jupiter, stach besonders hervor. Das Gebäude lag auf der Spitze einer Klippe. Es erstreckte sich über acht Stockwerke und hatte eine Fläche von etwa 7.000 Quadratmetern. Darüber hinaus verfügte die Villa über einen Signalturm zur Kommunikation mit Rom mit einer Höhe von etwa 130 Metern.

Drei antike Schreiber beschreiben Kaiser Tiberius als einen alten Greis, der dort seine pädophilen Fantasien auslebte:

  • Cassius Dio
  • Sueton
  • Tacitus

Angeblich ließ sich der alte Mann beim Schwimmen unter Wasser von „seinen kleinen Fischlein anknabbern“. Darüber hinaus soll Kaiser Tiberius mit sadistischem Vergnügen andere Menschen gequält haben. Unliebsame Personen ließ er wohl vorzugsweise einfach von den Klippen werfen.

Doch die genannten Autoren wollten wohl vorrangig eine interessante Geschichte erzählen. Sie bedienten stereotype Erwartungshaltungen und berichteten halb fiktive Stories.

Unter archäologischen Gesichtspunkten offenbart der Alterssitz von Kaiser Tiberius hingegen einen grundsätzlich eher administrativen Charakter. Die tatsächlichen Ereignisse auf Capri bleiben deshalb im Dunkeln.

Am 16. März 37 n. Christus starb Kaiser Tiberius in Misenum bei Neapel als ein höchst unbeliebter Herrscher. Durch zahllose Prozesse gegen Senatoren und Bürger sowie durch hohe Steuern hatte er sich inzwischen alle Sympathien verspielt. Hoffnungsvolle Blicke richteten sich nun auf seinen Nachfolger – Caligula.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Kaiser Caligula – im Caesarenwahn

Kaiser Caligula (37 bis 41 n. Christus) gilt als Inbegriff des wahnsinnigen Tyrannen. Nach einem zunächst verheißungsvollen Regierungsbeginn entwickelte er sich zum rasenden Gewaltherrscher über das Römische Reich.

„Ich lebe noch!“ – Caligula, letzte Worte

Caligula bildete als dritter Kaiser das erste Beispiel für den „Caesarenwahn“. Auch wissenschaftlich ausdifferenzierte Sichtweisen werfen kein positives Licht auf seine Person.

Kaiser Caligula Büste
Kaiser Caligula (gemeinfrei)

Als legendär gilt die geplante Ernennung des Pferdes Incitatus zum Konsul. Gegen einzelne Senatoren ging er mit Anklagen wegen Hochverrats vor. Sie wurden hingerichtet oder verbannt. Darüber hinaus missbrauchte Kaiser Caligula zahllose Frauen aus der römischen Oberschicht und prahlte mit seinen Taten.

Er wurde jedoch bereits nach wenigen Jahren selbst zum Opfer eines brutalen Mordes. Kaiser Caligula hatte nämlich eine sehr ungesunde Leidenschaft. Er demütigte und verspottete die Präfekten seiner Prätorianer-Garde – Cassius Chaerea und Cornelius Sabinus .

Sie beteiligten sich schließlich an einem Komplott zur Ermordung des Kaisers. Der Tyrannenmord erfolgte am 24. Januar 41 n. Christus. Man erschlug auch seine Frau und die Tochter. Die Tat als solche wurde anschließend von einem Gericht als ehrenvoll und begrüßenswert beurteilt.

Kaiser Caligula hinterließ ansonsten keinen Abdruck in der Geschichte. Er verlebte seine Regierungszeit als prunksüchtiger Herrscher, der von der Stabilität seines Reiches getragen wurde.

Häufige Fragen zu Kaiser Caligula (FAQs)

  • War Caligula verrückt? Das „Scheusal“ gilt als Inbegriff des wahnsinnigen Tyrannen, weil er sein Pferd Incitatus zum Konsul ernannte, zahlreiche Personen hinrichten ließ und reihenweise Frauen missbrauchte.
  • War Caligula krank? Nach Sueton hatte der Kaiser epileptische Anfälle, was in der Antike jedoch als „göttliche Krankheit“ galt. Hinzu kamen wahrscheinlich auch Nervenzusammenbrüche.
  • Wie starb Caligula? Der Kaiser wurde nach nur vier Jahren der Herrschaft von den Prätorianern ermordet oder vielmehr abgeschlachtet. Auch seine Frau und die Tochter wurden getötet.

Abstammung, Name und Jugend

Caligula wurde am 31. August 12 n. Christus in Antium geboren. Er war ein Ur-Enkel von Kaiser Augustus. Doch auch sein Vater Germanicus war eine berühmte Figur. Dieser hatte nach dem militärischen Desaster der Varusschlacht das römische Ansehen teilweise wiederhergestellt.

Nero Claudius Germanicus
Portrait des Germanicus (Musée Saint-Raymond / CC-BY-SA 4.0

Ab dem Jahre 15 n. Christus führte Germanicus einige Feldzüge nach Germanien und verdiente sich dort eben diesen Ehrentitel.

Der eigentliche Name von Caligula lautete deshalb Gaius Caesar Augustus Germanicus.

Bei den Legionen am Rhein erhielt der junge Caligula angeblich diesen viel berühmteren Spitznamen.

Der Name bezieht sich auf die mit Eisennägeln beschlagenen Sandalen der römischen Legionäre – die Caliga.

Caligula wiederum ist eine Verniedlichung und bedeutet soviel wie „Soldatenstiefelchen“.

Die Bezeichnung von Gaius Caesar Augustus Germanicus als Kaiser Caligula dürfte jedoch keine gängige Praxis gewesen sein. Diese Benennung des wahnsinnigen Tyrannen etablierte sich erst nach seinem Tod.

Der Vater Germanicus verstarb im Jahr 19 n. Christus. Der Junge kam anschließend mit seiner Mutter nach Rom an den Hof zu seinem Großonkel, dem amtierenden Kaiser Tiberius.

Caligula begleitete den zweiten Kaiser auch zu dessen Sitz auf Capri. Dort verbrachte er sechs Jahre im nächsten Umfeld des alten Mannes. Dabei soll es im Palast zu sagenhaften Orgien gekommen sein.

Früher Einfluss der Prätorianer

Die Eskapaden am Hof spielten sich vor dem Hintergrund einer machtpolitischen Verschiebung im Reich ab. Diese war von Lucius Aelius Seianus vorangetrieben worden. Das war ein sehr ehrgeiziger Aufsteiger aus dem Stand der römischen Ritter.

Er verdankte seinen politischen Aufstieg einer Freundschaft aus Jugendtagen zu einem Enkel von Kaiser Augustus. Später umgarnte er Tiberius. Mit dessen Thronbesteigung im Jahr 14 n. Christus wurden Seianus und sein Vater zu den Präfekten der Leibgarde ernannt.

Prätorianer Relief
Das „Prätorianer-Relief“ aus der Mitte des 1. Jahrhunderts n. Christus (Jérémy Jännick / GFDL-1.2)

Diese Posten als politische Militärs waren ohnehin mit sehr großem Einfluss versehen. Doch der junge Seianus hatte einen besonderen Vorteil. Sein Vater wurde zeitgleich zum Präfekten von Ägypten ernannt und verließ die Hauptstadt.

Seianus hatte deshalb völlig freie Hand bei der Führung der mächtigen Garde. Diese bestand aus neun Kohorten von anfangs je 500 Mann. Hinzu kamen berittenen Einheiten mit je 30 Mann.

Auf seine Initiative hin, wurden alle Kräfte an einem Standort gebündelt – dem Castra Praetoria. Dabei handelte es sich um den einzigen militärischen Standort im sonst entmilitarisierten Rom.

Damit brach Seianus auch mit der ursprünglich bewusst dezentralen Stationierung der neun Kohorten.

So hatte Seianus den Oberbefehl über eine konzentrierte Streitmacht, die in etwa der Stärke einer römischen Legion entsprach. Im Jahr 31 n. Christus versuchte Seianus dann angeblich zu putschen. Der Kaiser ließ ihn auf jeden Fall von der Stadtwache verhaften. Er wurde anschließend zusammen mit seiner Familie verurteilt und hingerichtet.

Doch die faktische Konzentration des militärisches Potentials in der Hauptstadt lag auch nach Seianus bei den Präfekten der Prätorianer. Diese Macht sollte sowohl den Beginn wie auch das Ende der Herrschaft von Kaiser Caligula kennzeichnen.

Caligula – der wahnsinnige Kaiser

Beginn der Regierung

Kaiser Tiberius hatte in seinem Testament mit Tiberius Gemellus einen Nachfolger bestimmt. Dabei handelte es sich um seinen leiblichen Enkel. Nach dem Tod des Kaisers am 16. März 37 n. Christus entwickelten sich die Dinge jedoch anders.

Quintus Naevius Sutorius Macro, der Nachfolger von Seianus als Präfekt der Garde, brachte es als Initiative vor den Senat. Das Testament wurde für ungültig erklärt. Bereits am 18. März 37 n. Christus rief man Caligula als römischen Kaiser aus. Er war zu diesem Zeitpunkt erst 24 Jahre alt.

Möglicherweise war er tatsächlich der stärkere Anwärter in diesen Tagen. Vielleicht hielten andere Strippenzieher den jungen Caligula aber auch für den leichter zu kontrollierenden Kandidaten. Dieser Gedanke findet eine nachträglich Begründung, weil die ersten Monate der Regierung von Kaiser Caligula durch zahlreiche Geschenke geprägt:

  • Die Prätorianer erhielten zwei Jahresgehälter geschenkt.
  • Verbannte Senatoren durften zurückkehren.
  • Steuern wurden gesenkt und jede Familie in Rom erhielt Geld geschenkt.
  • Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe wurden veranstaltet.

Damit begann die Regierung von Kaiser Caligula sowohl für das Volk wie auch für den Senat von Rom sehr verheißungsvoll. Denn der junge Herrscher präsentierte sich als Gegenentwurf zu seinem unbeliebten Vorgänger.

Darüber hinaus glänzte Caligula mit charmanten Gesten. Er sprach den Senat sehr respektvoll an und kümmerte sich intensiv um die Meinung des Volkes. Bereits nach sechs Monaten wurde ihm ein Ehrentitel vom Senat verliehen – pater patriae – Vater des Vaterlandes.

Kaiser Caligula zeichnete sich jedoch nicht durch aktive Gestaltung der Realpolitik aus. Vielmehr blieb es bei oberflächlicher Symbolpolitik.

Inzest mit der Schwester Drusilla

Julia Drusilla
Caligulas Schwester Drusilla (gemeinfrei)

Caligula wird eine inzestuöse Beziehung zu einer seiner drei Schwestern nachgesagt. Er möchte sie alle sehr gerne, aber Drusilla hatte es ihm besonders angetan.

Das Gerücht einer sexuellen Beziehung kam auf, weil Caligula seine Drusilla in der Öffentlichkeit wie eine Ehefrau behandelte. Sie war auch verheiratet, allerdings mit einem anderen Mann.

Kaiser Caligula ließ Drusilla zahlreiche Ehrungen zu kommen, die Frauen in der römischen Gesellschaft bis dato nicht zustanden.

Ihr Antlitz wurde beispielsweise auf Münzen geprägt. Für eine tatsächliche sexuelle Beziehung gibt es jedoch keinen Beleg.

Aber dennoch spielte Drusilla in der Geschichte des jungen Kaisers eine zentrale Rolle. Am 10. Juni 38 n. Christus verstarb sie sehr plötzlich, was Caligula offenbar schwer traumatisierte.

Nach diesem Schicksalsschlag entwickelte er sich rasant vom jungen Charmeur zum sadistischen „Scheusal“. Deswegen gilt der Tod von Drusilla als Auslöser für seinen Caesarenwahn.

Sadistische Kämpfe in den Arenen

Zur wichtigen Kompensation für Kaiser Caligula wurden die Spiele in den Arenen. Die Gladiatorenkämpfe waren natürlich eine blutige Angelegenheit. Doch die alten Römern entwickelten Regeln, um faire Wettkämpfe zu ermöglichen.

Darüber hinaus war es weder im Interesse der Betreiber noch der Zuschauer, dass sich gute Gladiatoren in der Arena gegenseitig abschlachteten. Vielmehr ging es um gute Unterhaltung und lukrative Geschäfte.

Deswegen kam es bei der großen Mehrheit der Kämpfe nur zu Fleischwunden. Ein solcher Kampf endete dann mit der Aufgabe eines Gladiators. Diese wurde durch das symbolische Hochstrecken von Zeige- und Mittelfinger einer Hand kommuniziert.

Doch Kaiser Caligula wollte Blut sehen. Er änderte die Regeln und vor allem auch die Ausrüstung der Gladiatoren. Gänzlich unfaire Begegnungen endeten zur Belustigung des Kaisers mit Schwerverletzten und Toten. In der Gesellschaft löste dies jedoch großes Befremden aus.

Seemuscheln von den Stränden

Kaiser Caligula bemühte sich dann während seiner Regierungszeit um den Ruf eines erfolgreichen Feldherrn. Tatsächlich kam es zu zwei größeren Aktionen. Aber sie unterstrichen nur das fragwürdige Bild seiner Herrschaft.

Zunächst überquerte er im Jahr 39 n. Christus mit einer Armee die Alpen. Er wollte an die Aktionen in Germanien anschließen und weitere Territorien in das Römische Reich integrieren. Der Feldzug war jedoch nicht von Erfolg gekrönt.

Kaiser Caligula wandte sich daraufhin einem anderen außenpolitischen Ziel zu. Er verkündete, Britannien für das Reich zu erobern. Er versammelte eine Armee und ließ sie übersetzen.

Doch die Truppen blieben in Britannien an den Stränden. Statt einer Invasion ließ Caligula seine Legionäre Seemuscheln sammeln. Diese wurden als symbolisches Zeichen für seinen Triumph nach Rom gebracht.

Ein Triumphzug wurde ihm verweigert. Doch auf Münzen ließ sich Kaiser Caligula als großen Feldherrn darstellen.

Kunstraub und Bautätigkeiten

Eine weitere Leidenschaft von Kaiser Caligula war die griechische Kunst. Vor allem die Schätze aus den Tempeln hatten es ihm besonders angetan. Er wollte sogar die Zeus-Statue des Phidias nach Rom bringen. Dabei handelte es sich um eines der sieben Weltwunder der Antike.

Caligula ließ sich jedoch durch eine abergläubische Geschichte von seinem Vorhaben abbringen. Angeblich würde Zeus die Statue sofort zerstören, sobald sie von ihrem Platz entfernt wird. Bei anderen Kunstschätzen ging der räuberische Tyrann jedoch weniger zimperlich vor.

Darüber hinaus nutze Kaiser Caligula auch die sich entwickelnde Administration der römischen Provinzen. Über die Verwaltung ließ er breitflächig im ganzen Mittelmeerraum Kunstschätze einziehen.

Doch Kaiser Caligula machte auch mit spektakulären Bauten von sich reden. Darunter fanden sich einige infrastrukturelle Maßnahmen:

  • Zwei neue Aquädukte für die Hauptstadt Rom
  • Ein Leuchtturm für Boulogne
  • Ausbau des Hafens von Rhegium
  • Kanalbau am Isthmus von Korinth

Schiffe vom Lago di Nemi

Einen besonderen Ausdruck des Caesarenwahns von Kaiser Caligula sieht man im Bau zweier Schiffe für den Lago di Nemi. Dabei handelt es sich um einen Kratersee, der sich etwa 30 Kilometer südöstlich von Rom befindet.

Nemi Schiff
Das größere der Nemi-Schiffe nach der Bergung im Jahr 1929 (gemeinfrei)

Die Fläche beträgt nur etwa 1,7 Quadratkilometer. Doch bereits in vor-römischer Zeit hatten Handwerker einen Tunnel in die Wand des Kraters getrieben. Der See konnte so zur Bewässerung von Feldern um das Dorf Ariccia genutzt werden. Außerdem ließ sich so der Pegel kontrollieren.

Der Bau des Tunnels war eine technische Meisterleistung. Die Röhre hat eine Länge von mehr als 1,6 Kilometern bei einem Gefälle von etwa 12,6 Metern. Darüber hinaus verfügte der Tunnel über ein Filtersystem, um Beschädigungen und Verstopfungen zu verhindern.

Kaiser Caligula sah den Nemi-See als ideale Bühne für seine Fantasien. Der See hatte einen Durchmesser von etwa einem Kilometer. Aber er ließ zwei baugleiche Schiffe mit gigantischen Ausmaßen errichten:

  • Das erste Schiff war 73 Meter lang und 24 Meter breit. Es trug einen reichen Tempel der Diana mit Marmorsäulen, Mosaikböden und vergoldetem Zierrat.
  • Das zweite Schiff war 71 Meter lang und 20 Meter breit. Dieses Schiff trug eine Palastanlage mit Warmwassersystem und Thermen.

Im Jahr 1927 befahl Benito Mussolini, dass der Tunnel repariert und der See abgepumpt werden soll. Tatsächlich fanden sich nach der erfolgreichen Aktion die Überreste der beiden Nemi-Schiffe. Während eines Bombenangriffs im Jahr 1944 wurden sie jedoch zerstört.

Ehen und sexualisierte Gewalt

Kaiser Caligula heiratete mehrfach während seiner Herrschaft:

  1. Livia Orestilla nahm er sich während sie gerade mit einem anderen Mann verheiratet wurde. Die Zeremonie wurde unterbrochen und am nächsten Tag schloss sie den Bund mit Caligula. Wenige Tage später ließ er sich scheiden.
  2. Lollia Paulina war ebenfalls schon verheiratet, bevor sich Kaiser Caligula mit ihr vermählte. Doch nach kurzer Zeit verließ er sie ebenfalls.
  3. Milonia Caesonia war schließlich seine letzte Frau. Er hatte wohl bereits schon länger eine Affäre mit ihr. Einen Monat nach der Eheschließung kam eine Tochter zur Welt.

Doch Kaiser Caligula vergriff sich letztlich an jeder Frau, die ihm gefiel. Er soll sich beispielsweise während Festen an den Begleiterinnen seiner Gäste vergangen haben.

Im Anschluss prahlte Caligula vor versammelter Runde mit Details der sexuellen Übergriffe. Dabei soll es ihm auch besonders gefallen haben, die Ehemänner seiner Opfer öffentlich zu demütigen.

Prozesse gegen Senatoren

Gegen Ende der Regierungszeit von Kaiser Tiberius hatte es zahlreiche Prozesse wegen Hochverrats gegen Senatoren gegeben. Diese Welle ebnete zu Beginn der Regierung von Kaiser Caligula zunächst ab.

Doch auch Caligula entdeckte dieses juristische Instrument für sich. Es sind 36 Fälle namentlich bekannt, bei denen es zu Folter, Hinrichtung oder zumindest zur Verbannung kam.

Vor allem die Folter von römischen Senatoren stellte einen Tabubruch dar. Ihr Stand gewährte eigentlich eine Immunität gegenüber einer solchen Behandlung. In der Literatur wird darüber hinaus die besondere Willkür bei der Verfolgung betont.

Rennpferd Incitatus als Konsul

Kaiser Caligula hatte ein Lieblingspferd. Den Hengst Incitatus aus dem Rennstall der Grünen im Zirkus. Angeblich schenkte er dem Gaul eine Tränke aus Marmor, einen Sattel mit Purpur sowie ein Halsband aus Edelsteinen und Perlen.

Die Verehrung für das Tier ging soweit, dass Kaiser Caligula sogar einige seiner Schriftsätze mit Incitatus signieren ließ. Eine weitere Überlieferung berichtet, dass Caligula eine feierliche Schwurformel für Staatsakte umformulieren ließ:

„…auf das Wohlergehen und das Vermögen von Incitatus.“

Kaiser Caligula soll sogar geplant haben, das Pferd für das Jahr 42 n. Christus zum Konsul zu ernennen. Die Geste sollte den römischen Senat wohl demonstrativ demütigen.

Ob diese Geschichte den historischen Tatsachen entsprach, ist jedoch nicht gesichert. Möglicherweise handelt es sich hierbei auch um starke Übertreibungen von Autoren wie Cassius Dio oder Sueton.

Förderung der Prostitution

Kaiser Caligula verjubelte die Mittel des römischen Haushalts. Deshalb griff er im weiteren Verlauf seiner Herrschaft zu drastischen Steuererhöhungen. Darunter waren auch kreative Ansätze.

Er förderte beispielsweise zunächst die Prostitution, um anschließend Steuern auf Sexarbeit zu erheben. Jeder Freier musste nun den Mindestpreis einer „Umarmung“ als zusätzliche Abgabe zahlen.

Tyrannenmord an Caligula

Anschlag im Theater

Als entscheidender Rädelsführer hinter dem Komplott und dem Mord an Kaiser Caligula gilt Cassius Chaerea. Der Mann war einer der beiden Kommandeure der Prätorianer.

Zahlreiche Beleidigungen sollen den Präfekten dazu gebracht haben, sich mit dem anderen Kommandeur zu verschwören. Hinzu kamen Verbündete im senatorischen Stand, denn geplant war nicht nur ein Mord. Vielmehr wollten sie auch den vierten Kaiser des Römischen Reiches bestimmen.

Am 24. Januar 41 n. Christus wurde Kaiser Caligula schließlich in den Gängen eines Theaters erschlagen. Dabei soll er die Chance zu einem letzten verächtlichen Ausspruch bekommen haben: „Ich lebe noch!“

Scheitern des Staatsstreichs

Doch die beiden Präfekten hatten die Einstellung der Mannschaften falsch eingeschätzt. Die breite Masse der Soldaten ließ sich nicht von ihren beiden Kommandeuren einspannen.

Kaiser Claudius
Kaiser Claudius (Marie-Lan Nguyen / CC-BY-SA 2.5)

Mitglieder der wachhabenden Kohorte fanden den nächsten männlichen Angehörigen und legitimen Nachfolger – Claudius. Sie nahmen den gebrechlichen Mann zunächst in Schutzhaft und riefen ihn dann einfach als Kaiser aus.

So wurden die Prätorianer schließlich doch zu den Machern des vierten Kaisers des römischen Imperiums. Doch es waren die einfachen Ränge und nicht die hohen Offiziere, die ihren Willen durchsetzten.

Obwohl sich Cassius Chaerea und auch der Senat gegen den Akt aussprachen, blieb es bei der Einsetzung von Kaiser Claudius. Dem Verschwörer wurde sein Widerstand jedoch umgehend zum Verhängnis.

Der Präfekt der Garde wurde vor ein Gericht gestellt. Den Tyrannenmord beurteilte man zwar als ehrenhaft und begrüßenswert. Doch der Offizier hatte wegen Treulosigkeit sein Leben verwirkt. Er wurde hingerichtet. Cornelius Sabinus, der andere Präfekt, beging Selbstmord.

Damnatio Memoriae

Mit dem Tyrannenmord an Caligula entstand ein Präzedenzfall in der noch sehr jungen römischen Kaiserzeit. Das System beruhte zu wesentlichen Teilen auf dem Gewohnheitsrecht. Da der Tyrann jedoch gewohnheitsmäßig Regeln verletzt hatte, war eine besondere Geste erforderlich.

Über den verhassten Caligula wurde die damnatio memoriae verhängt. Der Begriff ist jedoch eine neuzeitliche Erfindung. Damit bezeichnet man die demonstrative Entfernung von Namen, Statuen, Symbolen oder anderen Erinnerungen an einen toten Kaiser.

Das lateinische Original dieses Vorgehens lautet: „abolitio nominis“. Dabei handelte es sich jedoch eher um punktuelle Maßnahmen. Eine systematische Aktion gegen Kaiser Caligula ist nicht belegt.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Lukas – Apostelschüler und Evangelist

Laut den frühen Kirchenvätern stammte der Evangelist Lukas aus Antiochia im Süden der heutigen Türkei. Er hatte einen heidnischen Hintergrund und soll Arzt gewesen sein.

Evangelist Lukas
Evangelist Lukas (Vladimir Borovikovsky / gemeinfrei)

Das biblische Symbol von Lukas ist ein Stier. Über seine Konvertierung ist jedoch nichts bekannt. 

Die frühen Christen haben den Evangelisten Lukas mit einem langjährigen Begleiter und Mitarbeiter des Apostels Paulus gleichgesetzt. Dieser Lukas folgte dem Völkerapostel auf seiner zweiten Missionsreise und später auch bis nach Rom.

Deshalb nimmt der Evangelist Lukas für die Gläubigen eine Doppel-Funktion ein. Er ist sowohl Autor wie auch Gegenstand von heiligen Texten. Vereinzelt wird Lukas deshalb auch zum erweiterten Kreis der 70 Jünger Jesu gezählt.

In drei Paulusbriefen wird von ihm berichtet:

  • 1. Paulusbrief an die Kolosser
  • 2. Paulusbrief an Timotheus
  • Paulusbrief an Philemon

Es soll sich bei ihm nicht nur um den Verfasser des Lukasevangeliums handeln. Das ist das dritte der kanonisierten Evangelien des Neuen Testamentes (NT). Dem Gelehrten wird auch die Autorenschaft der Apostelgeschichte zugeschrieben. Das ein weiteres Buch der christlichen Bibel.

Die neuere Forschung bestreitet jedoch, dass es sich bei dem Begleiter des Apostels und bei dem Evangelisten um ein und dieselbe Person handeln kann. Auch der Zeitraum der Entstehung des Evangeliums des Lukas ist umstritten. Je nach Position wird ein Zeitraum zwischen 60 und 65 n. Christus beziehungsweise zwischen 80 und 85 n. Christus gesehen.

Lukas als biblische Figur

Im Neuen Testament gibt es nur drei Stellen, an denen der Evangelist Lukas eine Erwähnung erfahren haben soll. Über die Nennung des Namens Lukas hinaus erfahrt man jedoch nur, dass dieser ein Arzt war. Der Evangelist tritt jedoch nicht als eine handelnde Figur in Erscheinung, die biblische Ereignisse geprägt hat.

Der Lukas aus den Paulusbriefen prägt auch keine anderen Merkmale aus, die ihn mit dem Evangelisten Lukas eindeutig in Verbindung bringen könnten. Die Annahme einer Personalunion, wie sie in der christlichen Tradition gepflegt wurde, ist deshalb rein spekulativ.

Erster Paulusbrief an die Kolosser

Karte der Orte der Missionsreisen von Paulus
Apostel Paulus und seine Reisen zur Missionierung (ODbL)

Der Brief an die Kolosser ist einer der Paulusbriefe, die zum offiziellen Kanon des Neuen Testamentes gehören. Als Verfasser stellen sich der Apostel selbst und sein Mitarbeiter Timotheus vor. Hintergrund dieser Briefe war, dass der Völkerapostel mit jungen Gemeinden in Kontakt bleiben wollte.

Das Schreiben war an die Christen in Kolossai im Süden der heutigen Türkei gerichtet. Falls der Brief echt sein sollte, muss er spätestens um 60 n. Christus entstanden sein. Die Stadt Kolossai wurde in diesem oder dem folgenden Jahr von einem Erdbeben zerstört.

Inhaltlich bekräftigt Apostel Paulus in diesem Brief vor allem die  Legitimität und die Lehre des Predigers Epapharas. Bei dieser Figur handelte es sich um einen Heidenchristen. Deshalb finden sich tendenziell weniger Hinweise auf alte jüdische Bräuche und Gesetze.

„Es grüßt euch Lukas, der geliebte Arzt, […]“. Kol 4,14

Im Schlussteil des Briefes finden sich die „Grüße“. Dabei handelt es sich um einen Abschnitt in dem zahlreiche grüßende Personen aus Rom wie auch zu grüßende Personen in Kleinasien genannt werden. Unter den grüßenden Personen befindet sich unter anderen der Arzt Lukas wie beispielsweise auch der Evangelist Markus.

Zweiter Paulusbrief an Timotheus

Der zweite Paulusbrief an Timotheus gehört zu den Pastoralbriefen. Dabei handelt es sich um Schreiben, die an Einzelpersonen und nicht an Gemeinden gerichtet waren.

„Beeil dich, bald zu mir zu kommen! Denn Demas hat mich aus Liebe zu dieser Welt verlassen und ist nach Thessalonich gegangen, Crescens ging nach Galatien, Titus nach Dalmatien. Lukas ist als Einziger bei mir. Nimm Markus und bring ihn mit; denn er ist für mich nützlich zum Dienst.“ 2. Timo 4,9-11

Inhaltlich geht es in dem Schreiben um die christliche Lehre sowie die drohende Endzeit. Im letzten Teil des Briefes gibt es eine Aufzählung der 15 Mitarbeiter des Apostels, zu denen der Evangelist Lukas gehört haben soll.

Seit dem 19. Jahrhundert wird die Echtheit des Schreibens jedoch bezweifelt. Kritiker gehen davon aus, dass es sich um eine Pseudepigrahie handelt. Das bedeutet, dass wohl ein Schüler oder Mitarbeiter diesen Text posthum im Namen des Völkerapostels verfasste.

Paulusbrief an Philemon

Ein weiterer Paulusbrief soll bereits um 56 n. Christus entstanden sein. Apostel Paulus stand zu dieser Zeit wohl unter Hausarrest in Ephesos. Die antike Metropole lag im Westen der heutigen Türkei an der Ägäis und war berühmt für den Tempel der Artemis, eines der sieben Weltwunder der Antike.

Philemon, der Adressat dieses Paulusbriefes, war ein Christ aus Kolossai. Das Schreiben besteht nur aus einem Kapitel mit 25 Versen. Inhaltlich geht es um einen Sklaven, der in Personalunion auch der Überbringer des Schreibens ist. Der Name des Mannes lautet Onesimus.

„Es grüßen dich Epaphras, mein Mitgefangener in Christus Jesus, Markus, Aristarch, Demas und Lukas, meine Mitarbeiter.“ Phlm 1,23-24

Wie in den anderen Briefen wird der vermeintliche Evangelist Lukas im Rahmen der Grüße aufgeführt.

Lukas als Evangelist

Dem Evangelisten Lukas werden zwei zentrale Texte der kanonisierten Bibel zugeschrieben. Die Schriften schließen auch inhaltlich aneinander an und bilden zusammen das lukanische Doppelwerk.

„Nun habe auch ich mich entschlossen, nachdem ich allem von Beginn an sorgfältig nachgegangen bin, es für dich, hochverehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.“ Lk 1,3-4

Neben den inhaltlichen und sprachlichen Übereinstimmungen deutet auch das Grußwort an Theophilus auf eine fortlaufende Arbeit aus einer Hand hin. Der Name bedeutet soviel wie „der Gott liebende“.

Die ursprüngliche Grußformel „kratistos“ diente in der Antike der Ansprache von sehr mächtigen Personen. Diese gehörten dem Stand der römischen Senatoren oder der römischen Ritter an. Jedoch kann es sich auch um ein Wortspiel handeln, dass auf jeden „Gott liebenden“ Christen zielte.

Die Personalunion des Evangelisten mit der biblischen Figur des Lukas gilt zwar als nicht belegbar. Jedoch geht auch die neuere Forschung davon aus, dass beide Texte vom selben Autor stammen.

  1. Im Lukasevangelium wird zunächst das Leben und das Leiden von Jesus beschrieben. Das Evangelium endet mit der Himmelfahrt des Gottessohns.
  2. Im Anschluss beginnt die Apostelgeschichte. Diese beschreibt die frühe Entwicklungsphase des jungen Christentums. Gemäß ihres Auftrages begannen sie zunächst eine Gemeinde in Jerusalem zu gründen. Dann trugen sie die Lehre in die umliegenden Provinzen und schließlich in die ganze Welt.

Von der Forschung wird insbesondere betont, dass zahlreiche Angaben des Evangelisten Lukas sehr präzise sind. Von Ortsangaben bis hin zu den Bezeichnungen von Ämtern oder auch den Beschreibungen von bürokratischen Abläufen decken sich die Angaben von Lukas mit Befunden der Geschichtswissenschaft.

Im 19. Jahrhundert konnten sogar auf Grundlage des Lukasevangeliums einige verschollene Orte aus der Bibel archäologisch wieder entdeckt werden.

Lukasevangelium

Der Entstehungszeitraum des Evangeliums von Lukas kann nicht zweifelsfrei eingeordnet werden. In Betracht kommt die Zeit von 60 bis 90 n. Christus. Eine sehr frühe Datierung ist unter literaturkritischen Gesichtspunkten jedoch zweifelhaft. Die Hauptargumente dieser Position sind, dass die Ermordungen von Jakobus dem Älteren, Petrus und Paulus nicht explizit erwähnt werden.

Der Evangelist Lukas scheint jedoch auf die Verfolgungen unter Nero im Jahr 64 n. Christus sowie auf die Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n. Christus zurückzublicken. Die Verfolgungen der Christen unter Kaiser Domitian ab den 80er Jahren des 1. Jahrhunderts scheinen ihm jedoch noch nicht bekannt zu sein.

Im Gegensatz zu den Evangelien von Matthäus und Johannes galt das Lukasevangelium auch nie als Augenzeugenbericht. Doch neben den mündlichen Überlieferungen standen dem Evangelisten Lukas wohl auch schriftliche Quellen zur Verfügung.

Inhaltlich gibt es deshalb große Übereinstimmungen mit anderen synoptischen Evangelien, die alle scheinbar auf einer vergleichbaren Quellenbasis entwickelt wurden. Im Rahmen der gängigen Zwei-Quellen-Theorie wird angenommen, dass der Evangelist Lukas vor allem auf der Basis des Markusevangeliums wie auch mit Hilfe einer Sammlung von Zitaten arbeitete – der Logienquelle Q.

Doch der Evangelist Lukas zeichnete sich sprachlich durch einige Besonderheiten aus:

  • Lukas pflegte einen erzählerischen Sprachstil. Beschreibungen von Ereignissen stehen bei ihm mehr im Vordergrund als religiöse Spekulationen.
  • Der Evangelist Lukas verwendete sehr häufig Begrifflichkeiten wie „heilen“ oder „gesund machen“. Er skizzierte Jesus als den großen Heiler der Menschen und der Schöpfung.
  • Das Beten ist ein weiterer zentraler Aspekt des Lukasevangeliums. Dabei wird Jesus als großes Vorbild beschrieben. Es handelte sich teils um öffentliche Ereignisse wie beispielsweise nach der Heilung des Aussätzigen. Doch auch das Beten als ein Moment des Rückzugs insbesondere vor großen Entscheidungen wird von Lukas hervorgehoben.
  • Die Auferstehung und die Himmelfahrt von Jesus findet im Lukasevangelium eine doppelte Bedeutung. Mit dieser Ereigniskette endete der irdische Auftrag des Gottessohnes und die Zeit der Apostel begann.

Apostelgeschichte

Die Apostelgeschichte des Evangelisten Lukas beschreibt die beiden wichtigsten Entwicklungen des frühen Christentums in den Jahren nach der Kreuzigung:

Diese Acta Apostolorum, die Taten der Apostel, bilden keine eigenständige Theologie mehr. Vielmehr wird die Umsetzung des göttlichen Auftrages beschrieben:

  1. Das Pfingstfest, der Heilige Geist und die Zungenrede
  2. Die Urgemeinde in Jerusalem
  3. Die Rede des Stephanus
  4. Die Mission in der Provinz Samarien
  5. Die Berufung des Paulus
  6. Der Umgang mit Nichtjuden in der Gemeinde
  7. Die Gemeinde von Antiochia
  8. Die Gemeinde von Jerusalem
  9. Erste Missionsreise des Paulus
  10. Das Apostelkonzil in Jerusalem
  11. Zweite Missionsreise des Paulus
  12. Dritte Missionsreise des Paulus
  13. Paulus als Gefangener
  14. Paulus in Rom

Verehrung als Heiliger

Lukas als Schutzpatron

Der Evangelist Lukas wird bereits seit der Antike als Heiliger verehrt. In der Gegenwart ist sein Tag der 18. Oktober. Er gilt als Schutzpatron für:

  • Ärzte
  • Kranke
  • Metzger
  • Kunstmaler

Gebeine des Evangelisten

Basilika Santa Giustina vermeintliche Grablege des Evangelisten Lukas
Die vermeintliche Grablege des Evangelisten Lukas in Padua (gemeinfrei)

Die Gebeine des Evangelisten Lukas wurde ursprünglich wohl in Theben begraben. Im Jahr 357 n. Christus verbrachte man seine Reliquien nach Konstantinopel. Wohl im 12. Jahrhundert wurden die sterblichen Überreste des Heiligen dann nach Padua in Italien überführt.

Seit 1562 befinden sich die Überreste in der Basilika Santa Giustina in einem Sarkophag aus Blei innerhalb eines Schreins aus Marmor. Nur der Schädel ging andere Wege. Ein Teil wurde in den Veitsdom nach Prag verbracht. Der andere Teil kam in das Kloster des Hl. Pantaleon auf dem Berg Athos in Griechenland.

Doch Ende der 1990er Jahre forderte der Erzbischof von Padua die Herausgabe der vermeintlichen oder tatsächlichen Schädelteile des Evangelisten Lukas. In der Folge kam es zu einer Öffnung des 600 kg schweren Sarkophages in der Basilika Santa Giustina und es wurde eine Untersuchung der Überreste mit Hilfe der Radiocarbon-Methode durchgeführt.

Die Untersuchung der Zähne des Skelettes ergab, dass das Datum des Todes zwischen den Jahren 72 und 416 n. Chr. gelegen habe muss. Außerdem konnten Fachleute ermitteln, dass die Schädelteile in Prag und in Padua zusammengehören. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass die Person zu Lebzeiten etwa 1,63 Meter groß war. Die Form des Schädels deutet auf eine syrische Abstammung hin.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Markus – Apostelschüler und Evangelist

Der Evangelist Markus war laut der Apostelgeschichte ein Schüler des Apostels Paulus. Sein christliches Symbol ist der Löwe.

Als Begleiter und Mitarbeiter des Völkerapostels soll er an dessen erster Missionsreise beteiligt gewesen sein. Diese führte über Zypern in den Süden der heutigen Türkei.

Evangelist Markus
Evangelist Markus (Vladimir Borovikovsky / gemeinfrei)

In der Wahrnehmung der Gläubigen erfährt Markus als Verfasser des nach ihm benannten Markusevangeliums eine sehr hohe Wertschätzung. Ganz besondere Verehrung erfährt er in Venedig. Die Stadt hat sogar den Löwen, sein Symboltier, in ihr Wappen aufgenommen.

Darüber hinaus wird er auch als Heiliger verehrt. Ihm werden zahlreiche Wunder zugeschrieben – darunter beispielsweise die Rettung eines Maurers, der von einem Arbeitsgerüst fiel. Sein Tag ist in der katholischen, evangelischen und anglikanischen Kirche der 25. April. 

Aber Markus spielt auch in der wissenschaftlichen Betrachtung der Evangelisten eine sehr bedeutende Rolle. Unter literaturkritischen Gesichtspunkten hat sich die Zwei-Quellen-Theorie entwickelt. Diesem Ansatz zu Folge diente das Markusevangelium als Vorlage für weitere Evangelien. 

Matthäus und Lukas haben ihre Evangelien vor allem auf dieser Grundlage wie auch auf Basis einer unbekannten Sammlung von Sprüchen verfasst – der Logienquelle Q. Diese Sammlung lag dem Evangelisten Markus jedoch nicht vor.

Wegen der Verteilung der Inhalte kann jedoch von einem Primat des Markusevangeliums gegenüber den beiden folgenden Evangelien gesprochen werden. Aufgrund von fragmentarischen Hinweisen und Unstimmigkeiten in der Theorie wird jedoch auch über ein geheimes Markusevangelium spekuliert. 

Erst das vierte der kanonischen Evangelien von Johannes hat wieder einen eigenständigen Charakter. Deshalb spielt der Evangelist Markus sowohl unter religiösen wie auch unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten eine herausragende Rolle. 

Markus als biblische Figur

Bei Markus handelt es sich um eine der Figuren aus dem Neuen Testament, die Jesus von Nazareth selbst nicht mehr erlebt hatten. Jemand wie er taucht aber dennoch in der Bibel auf, weil der christliche Messias seinen Aposteln einen Auftrag hinterlassen hatte. Deswegen endet das Neue Testament auch nicht mit der Himmelfahrt und die Zeugnisse aus der Frühphase der Religion erhalten eine biblische Legitimation.

Es ergeben sich zahlreiche neue und sehr bedeutsame Rollen. Bei deren Besetzung durch konkrete Personen vor allem Lese- und Schreibfähigkeiten gefragt waren. Der spätere Evangelist Markus bot dies und er konnte darüber hinaus auch als Übersetzer arbeiten. Dank dieser praktischen Fähigkeiten taucht Markus laut der traditionellen Überlieferung mehrfach in den Handlungssträngen auf. 

Markus in der Apostelgeschichte

Markus erscheint erstmals in der Apostelgeschichte im zwölften Abschnitt. Die Szene wird eingeleitet durch eine Hinrichtung. König Herodes lässt den Apostel Jakobus der Ältere durch das Schwert töten. Zeitlich einzuordnen ist dieses Ereignis zwischen 41 und 44 n. Christus:

„Um diese Zeit legte der König Herodes Hand an einige von der Gemeinde, sie zu misshandeln. Er tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Und als er sah, dass es den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen.“ Apg 12,1-3

Dabei handelt es sich auch um eine Schlüsselzene in der Geschichte des Apostels Simon Petrus. Dieser wird nach der Hinrichtung ebenfalls gefangen genommen. Aber er weiß sich dank größter Courage gegen die Anschuldigungen zu wehren.

Viele Mitglieder der Jerusalemer Ur-Gemeinde finden zu diesem Zeitpunkt einen Platz im Haus des späteren Evangelisten Markus. Bei Lukas wird er als „Johannes, der den Beinnamen Markus hat,“ bezeichnet. Er war als konvertierter Judenchrist wohl bereits fest in die junge Glaubensgemeinschaft integriert.

Missionsreise mit Paulus 

In dieser Phase kamen der Apostel Paulus und sein Begleiter Barnabas nach Jerusalem. Letzterer und Markus waren Vettern. Der spätere Evangelist schloss sich ihnen an. 

Karte der Orte der Missionsreisen von Paulus
Apostel Paulus und seine Reisen zur Missionierung (ODbL)

Es war den Ur-Christen nämlich gelungen, eine Gemeinde in der Stadt Jerusalem zu etablieren. Nun wollten sie entsprechend ihres Auftrages die Missionierung geographisch weiter ausdehnen.

Die Apostelgeschichte berichtet, dass die drei Reisenden zunächst in Salamis auf Zypern predigten. Dort kam es dann zu einer wunderhaften Auseinandersetzung mit einem bösen Zauberer.

Dieser wurde von Paulus verflucht und erblindete auf der Stelle. Der Statthalter der Insel war Zeuge der Szene und konvertierte daraufhin zum Christentum.

Markus begleitete Paulus und seinen Vettern Barnabas dann noch bis zur Südküste der heutigen Türkei. Sie suchten antike Orte im Raum der heutigen Stadt Antalya auf. Dort trennte sich Markus von ihnen und kehrte nach Jerusalem zurück.

Markus im Ersten Petrusbrief

Im ersten Petrusbrief taucht erneut eine Figur namens Markus auf. Es ist zwar strittig, ob es sich dabei um den Johannes Markus aus der Apostelgeschichte handelt. Die traditionelle Überlieferung sieht es jedoch als gegeben an. Diese beiden Figuren und auch der Evangelist Markus sollen identisch ist:

„Es grüßt euch die Miterwählte in Babylon und Markus, mein Sohn.“ 1.Petr 5,13

Babylon steht dabei wahrscheinlich als Bild für Rom. Aus dieser Stelle im Petrusbrief wurde dann auch gefolgert, dass das Markusevangelium in Rom entstanden sein muss. 

Rezeption durch frühe Kirchenväter

Die Bedeutung von Markus als Evangelist wird dann in den ersten Jahrhunderten von mehreren Kirchenväter behandelt:

  • Papias von Hierpolis verfasste seine Werke um 100 n. Christus und sammelte darin mündliche Überlieferungen. Er nennt Markus als Übersetzer für Paulus
  • Eusebius von Caesarea hatte seine Schöpfungsphase in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts und verfasste eine Kirchengeschichte – die Historia Ecclesiastica. Er bezeichnete Markus als Verfasser des Evangeliums und als eine Person die gebeten wurde, mündliche Überlieferungen schriftlich zu fixieren.
  • Hieronymus überarbeitete und übersetzte die Chronik des Eusebius von Caesarea. Darüber hinaus verfasste er mit seiner De viris illustribus eine Darstellung von 135 einflussreichen christlichen Autoren von Petrus bis ins frühe 5. Jahrhundert.

Das Markusevangelium

Entstehungsort und Datierung

Obwohl der Beleg im ersten Petrusbrief nur sehr dünn ist, gilt Rom als Entstehungsort des Markusevangeliums. Dort soll Markus dem Apostel als Übersetzer geholfen haben.

Die zeitliche Einordnung ist dagegen sehr viel komplizierter. Jedoch wird ein Abschnitt im 13. Kapitel des Evangeliums so interpretiert, dass der Evanglist Markus die Christenverfolgung unter Kaiser Nero überlebt haben muss.

Ansprache von Heidenchristen

Das Christentum war als Religion nicht gänzlich neu erfunden worden. Vielmehr hatte es sich aus dem Judentum entwickelt. Bei der Missionierung von jüdischen Personen hatten die Früh-Christen deshalb den Vorteil, dass sie sich auf gemeinsame Gebote und Schriften berufen konnten.

Der Evangelist Markus hingegen adressierte Heidenchristen. Diesen war häufig sogar der Monotheismus als Form der Religion fremd. An zahlreichen Stellen muss er deshalb einen Brauch an sich erst erklären. Auch zentrale Begriffe mussten von ihm mühsam übersetzt werden.

Die Sprache und den Stil hält der Evangelist Markus dabei sehr einfach und schlicht. Er bemüht sich insbesondere die menschliche Seite von Jesus in vielen Facetten darzustellen.

Inhaltliche Traditionen

Bibelwissenschaftler konnten zahlreiche inhaltliche Traditionen identifizieren, die der Evangelist Markus übernommen hat. Teilweise standen ihm wohl sogar komplette Geschichten als Vorlage zur Verführung. 

Dies gilt beispielsweise für eine Beschreibung der Passion Christi. Diese Episode wurde zusammen mit Darstellungen der Endzeit bereits in Jerusalem von der Ur-Gemeinde zusammengestellt. Die Beiträge des Evangelisten Markus lassen sich jedoch nicht mehr vollständig identifizieren. 

Darüber hinaus weist das Markusevangelium vor allem auch den Einfluss verschiedener Denktraditionen auf. Dies weist darauf hin, dass der Autor inhaltlich sehr unbefangen arbeiten konnte. Dennoch besteht der Verdacht, dass das Markusevangelium nachträglich gekürzt wurde, um unliebsame Passagen über Jesus zu streichen.

These vom geheimen Evangelium

Es gibt zwei Gründen, wegen denen angenommen wird, dass es ein geheimes Markusevangelium gibt oder zumindest gegeben hat:

  1. In der literaturkritischen Betrachtung aller kanonischen Evangelien hat sich die Zwei-Quellen-Theorie durchgesetzt. Diese ist zwar allgemein anerkannt, weist im Detail jedoch Schwächen auf. Eine der Hypothesen zur Korrektur ist, dass Markus tatsächlich ein umfassenderes Evangelium verfasste, dass Matthäus und Lukas als Vorlage zur Verfügung stand. Diese Version muss dann nachträglich auf das kanonische Format gekürzt worden sein.
  2. Im Jahr 1958 wurde angeblich ein Brief von Clemens von Alexandria gefunden. Der archäologische Fund wurde jedoch nie unabhängig geprüft und gilt inzwischen wieder als verschollen. Es liegen nur Fotos dieser Handschrift vor. Inhaltlich geht es dabei um Antworten des Kirchenvaters auf Fragen zu Zitaten aus dem Markusevangelium. Clemens gibt die Auskunft, dass sich der Evangelist Markus nach seinem Aufenthalt in Rom nach Alexandria begab und dort sein Werk fortsetzte. Das geheime Markusevangelium würde sich auch in der Bibliothek befinden. Doch die Sekte des Karpokrates hätte sich mit magischen Künsten eine Kopie angeeignet und diese verfälscht. Den nachgefragten Zitaten sei deshalb kein Glauben zu schenken. 

Mehrheitlich wird jedoch davon ausgegangen, dass der Evangelist Markus tatsächlich eine Ur-Version geschaffen hat, die nicht mehr überliefert ist. Diese ursprüngliche Fassung, der Ur-Markus, wurde zunächst erweitert und schließlich in einer leicht gekürzten Version verbreitet. 

Bezüglich des angeblichen Briefes des Clemens von Alexandria scheint es bei genauerer Betrachtung nicht von Bedeutung zu sein, ob der archäologische Fund echt war. Denn Clemens von Alexandria gilt für sich genommen als unzuverlässige Quelle. 


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Matthäus – Apostel und Evangelist

Matthäus der Zöllner war ein Jünger des Jesus von Nazareth und galt darüber hinaus als Autor des Matthäusevangeliums. Nach heutigem Wissensstand verfasste jedoch eine anonyme Person aus Syrien dieses Evangelium. Der Text wurde für eine junge Gemeinde geschrieben und entstand wohl grob um 80 n. Christus.

Apostel Evangelist Matthäus
Matthäus – Apostel und Evangelist (Rembrandt / gemeinfrei)

„So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde.“ 

(Vaterunser nach Matthäus 9,9-10)

Die traditionelle Überlieferung sieht den Apostel Matthäus und den Evangelisten jedoch als eine Person. Deshalb kommt dem Matthäusevangelium eine besondere Autorität zu. Da der Autor persönlicher Zeuge gewesen sein soll, gilt der Text als besonders authentisch.

Inhaltlich handelt es sich beim Evangelium des Matthäus um eine Beschreibung des Lebens und Wirkens von Jesus. Der Apostel selbst spielt darin nur eine nachrangige Rolle. 

Angeblich brach der Apostel Matthäus einige Jahre nach der Kreuzigung von Jesus um 42 n. Christus zu einer Missionsreise auf. Orte seines Wirkens sind jedoch nicht rekonstruierbar. Auch die Umstände seines Todes sind nicht eindeutig überliefert. 

Im Jahr 1084 n. Christus konnten seine Gebeine jedoch angeblich über Umwege nach Salerno in Italien gelangen. In der Stadt wird er seitdem als Schutzpatron verehrt.

Apostel Matthäus als Begleiter Jesu

Berufung des Zöllners aus Kafarnaum

Matthäus lebte vor seiner Berufung in einer Stadt names Kafarnaum. Der Ort lag am See Genezareth, dem geographischen Zentrum der frühen Christen.

Ansicht vom See Genezareth in Richtung des biblischen Ortes Kinneret
See Genezareth mit Blick in Richtung Nordwesten (gemeinfrei)

Der spätere Apostel Matthäus war in seinem früheren Leben ein Zöllner am Hafen. Die Berufsbezeichnung wird ihm häufig als Beinnamen angehängt. Für die christliche Nachwelt ist er deshalb auch zum Patron seiner Standesgenossen wie der Geldverleiher und der Geldwechsler geworden.

Zur Zeit seiner Berufung war der Apostel Matthäus wohl etwa 35 Jahre alt. Seine erste Begegnung mit Jesus hatte er als einer von acht Männern, die einen Gichtkranken zu ihm brachten. Später begegneten sich die beiden Männer erneut und Matthäus schloss sich dem Kreis der Jünger an:

„Und als Jesus von da weiterging, sah er einen Menschen an der Zollstätte sitzen, der hieß Matthäus; und er sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.“ (Mt 9,9)

Aus der Gegend um den See Genezareth beziehungsweise sogar aus der Stadt Kafarnaum selbst stammten noch weitere Apostel:

Das Gewässer selbst wird vom Fluss Jordan von Norden nach Süden durchkreuzt. Je nach Wasserstand hat die Wasserfläche eine Länge von 21 km und eine Breite von 13 km. 

Insgesamt bot der See Genezareth mit einem Umfang von mehr als 50 km viel Platz zur Versorgung von Menschen. Dabei hält das Gewässer auch einen Weltrekord. Es ist der tiefst gelegene Süßwassersee auf einer Höhe von mehr als 200 Meter unterhalb des Meeresspiegels.

Wundersames Mahl mit Sündern

Nachdem sich Matthäus dem neuen Messias angeschlossen hatte, kam es laut den biblischen Texten zu einem wundersamen Mahl in dessen Haus. Jesus hatte sich nämlich entschlossen, mit anderen Zöllnern und Sündern zu speisen. 

Nachdem das Lager des Apostel Matthäus geleert waren, kam sogar ein Engel vorbei, um die Vorratskammer wieder aufzufüllen. Doch viele Schriftgelehrte und Pharisäer fühlten sich durch dieses Verhalten missachtet. In der Folge kam es zu einer wichtigen Begründung des späteren Christus für sein Verhalten gegenüber Sündern:

„Als das Jesus hörte, sprach er: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken.“ (Mt 9,12)

Es bleibt jedoch offen, welchen religiösen Hintergrund der Apostel Matthäus vor seiner Berufung hatte. Unklar ist, ob es sich bei ihm um einen Heidenchristen oder um einen Judenchristen handelte.

Bedeutung im Kreis der Jünger

Der Apostel Matthäus war zwar wohl ab seiner Berufung ein steter Begleiter des Jesus von Nazareth. Doch er wird nur selten explizit genannt und nimmt auch ansonsten keine hervorgehobene Rolle ein.

Zwar findet sich sein Name in alle Evangelien. Doch er taucht erzählerisch erst wieder in den Beschreibungen des Pfingstereignisses nach der Kreuzigung von Jesus auf. 

Matthäus als vermeintlicher Evangelist

Diskussion um die Autorenschaft

Die Diskussion um den Verfasser des Matthäusevangeliums geht auf ein einfaches Argument zurück. Der Autor nutzt für das Evangelium gemäß der gängigen Zwei-Quellen-Theorie eine fremde Quellensammlung. 

Wenn es sich bei dem Verfasser um einen persönlichen Zeugen gehandelt hätte, wäre die Verwendung der Texte von Markus in dieser Form nicht notwendig gewesen. Es ist nämlich unstrittig, dass dieser Jesus nicht persönlich erlebt hatte.

Entstehung und Verwertung

Nach der traditionellen Auffassung entstand das Matthäusevangelium in den 40er Jahren des 1. Jahrhunderts n. Christus. Nach neueren Erkenntnissen wird der Zeitraum jedoch deutlich später angesetzt.

Man geht von einer Entstehung grob um 80 n. Christus aus. Im Detail weichen die Schätzungen dann bis zu 20 Jahre in beide Richtungen ab. Die ursprüngliche Sprache ist aramäisch und der Entstehungsort soll Syrien sein.

Aufgrund der vermeintlichen Autorenschaft des Apostels Matthäus fand das Evangelium bereits früh einen Niederschlag in anderen früh-christlichen Schriften. 

Bereits in den Schriften von Ignatius von Antiochia finden sich Zitate aus dem Matthäusevangelium. Dabei handelte es sich um einen sehr wichtigen Bischof aus Klein-Asien. Dieser fand als bedeutender Missionar wohl auch schon während der Herrschaft von Kaiser Trajan kurz nach der Jahrhundertwende sein Martyrium.

Auch in den folgenden Jahrhunderten wurde das angebliche Evangelium des Apostels Matthäus häufig für Zitate verwendet. An deren Zahl gemessen handelt es sich sogar um die wichtigste Quelle für die christlichen Kirchenväter der Spätantike und des frühen Mittelalters.

Sprache und Besonderheiten

Die zwölf Apostel hatten den Auftrag, erst die Stadt Jerusalem, dann die umliegende Provinz und schließlich den gesamten Erdkreis zu missionieren. Dabei adressierten sie unterschiedliche Gruppen, die vor allem in Judenchristen und Heidenchristen unterschieden werden.

Der Unterschied war, dass zur Überzeugung von Juden sehr viel häufiger auf gemeinsame, alt-testamentarische Gebote verwiesen werden konnte. Dies ist beim Matthäusevangelium der Fall. Besonders auffällig ist das Bestreben, den allgemeinen Glauben an göttliche Propheten im Judentum auf die Person des Jesus von Nazareth zu übertragen.

Das Matthäusevangelium setzt darüber hinaus noch an weiteren Punkten der jüdischen Überlieferung an. So sollen die Texte besonders attraktiv für ein spezielles Publikum sein. Wesentliches Stilmittel ist die Darstellung des Messias durch die Beschreibung von fünf großen Reden.

Zentrale Reden im Matthäusevangelium

Bergpredigt – Auslegung der Tora

Bei der Bergpredigt handelt es sich um die Beschreibung eines Ereignisses während der Wirkungsphase von Jesus. In Folge seiner Aktivitäten war er zu einer Attraktion geworden. Es hatten sich zahlreiche Menschen versammelt, um die Worte des Predigers zu hören.

Jesus nutzte die Gelegenheit, um als jüdischer Rabbiner seine Interpretation der Tora vorzustellen. Er sprach zu einem einfachen Publikum und begann mit neun Seligpreisungen:

  1. „Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
  2. „Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.“
  3. „Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.“
  4. „Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.“
  5. „Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.“
  6. „Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen.“
  7. „Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.“
  8. „Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich.“
  9. „Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel. So wurden nämlich schon vor euch die Propheten verfolgt.“

Darauf folgt eine längere Passage, in welcher der neue Prophet seine Auslegung der Tora darstellt. Diese formulierte er nach Matthäus in sieben Antithesen. Diese stellen jedoch keinen offenen Widerspruch, sondern eine Erweiterung der bisherigen Lehre dar:

  1. „Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein;“
  2. „Ich aber sage euch: Jeder, der eine Frau ansieht, um sie zu begehren, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“
  3. „Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl kein Fall von Unzucht vorliegt, liefert sie dem Ehebruch aus; und wer eine Frau heiratet, die aus der Ehe entlassen worden ist, begeht Ehebruch.“
  4. „Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron, noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel seiner Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs!“
  5. „Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin!“
  6. „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet;“
  7. „Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler! […] Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist!“

Wahl der Apostel und Missionsrede

Eine weitere wichtige Rede ergibt sich nach der Wahl der zwölf Apostel. Diesen gibt er die Vollmacht, unreine Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen:

„[…] an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn ausgeliefert hat.“ (Mt 10,2-4)

Wesentlich an den persönlichen Geschichten dieser Auswahl ist, dass sie einen sehr schweren Auftrag erhielten und fast alle den Märtyrertod starben. Deswegen gab der Messias ihnen aufmunternde Worte mit auf den Weg:

  • „Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.“ (Mt 10,7-8)
  • „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch eher vor dem, der Seele und Leib in der Hölle verderben kann!“ (Mt 10,28)
  • „Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen. Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen! Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“ (Mt 10,33-34)

Sieben Gleichnisse und Bedeutung

Zur weiteren Veranschaulichung der neuen Lehre fand Jesus laut dem Matthäusevangelium zu sieben Gleichnissen. Dabei handelt es sich um bildhafte Reden, die der Verständlichkeit dienen sollten:

  1. Gleichnis vom Sämann: Der Samen Gottes braucht Zeit, um wachsen zu können. Dies kann er jedoch nur auf einem nahrhaften Boden.
  2. Gleichnis vom Unkraut: Das Reich Gottes kann auch gegen Widerstände wachsen. Auch sind die Geschicke von gutem Weizen und schlechtem Unkraut so verworren, dass nur Gott am Ende richten kann.
  3. Gleichnis vom Senfkorn: Der Senf hat angeblich besonders kleine Samen. Aus diesen können dennoch große Bäume erwachsen. Dies soll das Wachstum der jungen Religion veranschaulichen.
  4. Gleichnis vom Sauerteig: Der Sauerteig ist wie ein Senfkorn erst klein und wird dann groß. Es handelt sich bei diesem Gleichnis um ein weiteres Bild.
  5. Gleichnis vom Schatz im Acker: Wenn man in den Genuss der Gnade Gottes kommen möchte, muss man sich diese teuer erkaufen.
  6. Gleichnis von der Perle: Bei diesem Gleichnis handelt es sich um ein weiteres Bild für den teuren Preis von Gottes Gnade.
  7. Gleichnis vom Fischernetz: Beim Fang in einem Fischnetz kann wie beim Weizen und beim Unkraut erst nach dem Einholen entschieden werden, was Gut und was Schlecht ist. Auch bei diesem Gleichnis handelt es sich um ein weiteres Bild zur Veranschaulichung bereits gesagter Dinge.

Verführung, Verachtung, Vergebung

Im 10. Abschnitt des Matthäusevangeliums kommt es zunächst zu einem Streit unter den Jüngern. Es geht um die Frage, welcher der Höchste unter ihnen sei.

Jesus löst die Szene auf und warnt vor der Verführung durch das Böse, dass hinter einem Streit steht. Außerdem warnt er vor der Verachtung von solchen Menschen, die man niedriger einschätzt. 

Die Erzählung im Matthäusevangelium geht über in das Gleichnis vom verlorenen Schaf:

„Was meint ihr? Wenn jemand hundert Schafe hat und eines von ihnen sich verirrt, lässt er dann nicht die neunundneunzig auf den Bergen zurück, geht hin und sucht das verirrte? Und wenn er es findet – Amen, ich sage euch: Er freut sich über dieses eine mehr als über die neunundneunzig, die sich nicht verirrt haben.“

Schließlich kommt es zur Frage von Petrus, wie oft man einer anderen Person vergeben muss. Die Antwort ergibt sich aus der Vergebung Gottes, die Gläubige weitergeben müssen.

Endzeitrede auf dem Ölberg

Im letzten Drittel des Matthäusevangeliums findet sich eine längere und zusammenhängende Rede von der Endzeit. Diese Eschatologie ist ein zentrales Motiv für die zeitgenössischen Juden und Ur-Christen. Es ist die Logik von den letzten Dingen.

Die Offenbarung des Johannes geht bei der Beschreibung der Apokalypse jedoch sehr viel tiefer ins Detail. Bei Matthäus finden sich hier elf Abschnitte:

  1. Ankündigung der Zerstörung des Tempels in Jerusalem: Nachdem Jesus und seine Jünger den Tempel verlassen, kommt es zu dieser Prophezeiung. Anschließend begeben sie sich zum Ölberg. 
  2. Anfang der endzeitlichen Not: Am Ölberg wird Jesus dann nach Zeichen der Endzeit gefragt:
    • Auftreten von vielen falschen Propheten
    • Kriege und anschließende Hungersnöte
    • Religiöse Verfolgungen
    • Gesetzlosigkeit und Kaltherzigkeit
    • Erdbeben
    • Offenbarung des Evangeliums
  3. Höhepunkt der Not: Die Gläubigen sollen bei der größten Not auf die Berge von Judäa fliehen.
  4. Kommen des Menschensohnes: Der Gekreuzigte wird jedoch unter Posaunenschall die himmlischen Heerscharen sammeln und dann anführen.
  5. Der nahe, aber unbekannte Zeitpunkte: Nur Gott weiß, wann die Apokalypse stattfinden wird. Selbst Engel und Menschensohn sind diesbezüglich nicht informiert.
  6. Der Moment der Entscheidung: Erst wenn Gott kommt, wird klar, wer mit mitgenommen und wer zurückgelassen wird. 
  7. Mahnung zur Wachsamkeit: Mit einem Gleichnis von einem Hausherrn mahnt Jesus zur permanenten Bereitschaft für das jüngste Gericht.
  8. Gleichnis von den Knechten: Der kluge Knecht ist auch in Abwesenheit seines Herrn treu.
  9. Gleichnis von den Jungfrauen: Vorbereitung kann in kritischen Momenten den Unterschied machen.
  10. Gleichnis vom anvertrauten Geld: Von nichtsnutzigen Personen soll man sich distanzieren.
  11. Gleichnis vom Gericht über die Völker: Die Chance auf christliches Verhalten ergibt sich in den Beziehungen der Menschen untereinander.

Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Johannes – Apostel und Evangelist

Der Apostel Johannes gehörte zu den ersten Jüngern, die Jesus von Nazareth um sich scharte.

Zusammen mit seinem Bruder Jakobus dem Älteren flickte er am See Genezareth einige Fischernetze, als ihr Messias sie rief. Die beiden Brüder zählten in der Folge zu den wichtigsten Anhängern und gehörten auch zum Kreis der zwölf Apostel.

Apostel Evangelist Johannes
Johannes – Apostel und Evangelist (Peter Paul Rubens / gemeinfrei)

Johannes und sein Bruder bildeten zusammen mit Petrus sogar den engsten 3er-Zirkel um ihren Heiland. Ganz besondere Bedeutung wurde ihnen zuteil, da sie zu Zeugen der Verklärung des Herrn wurden.

„…, dass er mit sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg [Tabor], um zu beten. Und als er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts ein anderes, und sein Gewand wurde weiß und glänzte. […] Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dies ist mein auserwählter Sohn; den sollt ihr hören!“ – Lk 9,25-35

So wurde der Apostel Johannes zum persönlichen Zeugen der wichtigsten Offenbarung zu Lebzeiten von Jesus. Dieses Ereignis war darüber hinaus ein zentraler Wendepunkt im Leben des jüdischen Propheten. Er durchlebte eine Metamorphose, die transfiguratio domini, und nahm seine göttliche Rolle endgültig an.

Gemäß der traditionellen Anschauung gilt der Apostel Johannes auch als späterer Verfasser heiliger Schriften im Neuen Testament (NT):

  • Johannesevangelium
  • Johannesoffenbarung
  • Johannesbriefe

Vor allem die Offenbarung des Johannes ist bekannt geworden. Es handelte sich um eine Vision des Jüngsten Gerichtes, die er in einer Höhle auf der Insel Patmos hatte. Er beschreibt darin die Apokalypse. 

„Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte zehn Hörner und sieben Häupter […] Und ich sah eines seiner Häupter, als wäre es tödlich verwundet, und seine tödliche Wunde wurde heil. […] sie […] beteten das Tier an […]. Und es macht, dass sie allesamt, die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Sklaven, sich ein Zeichen machen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn […] es ist die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.“ (Offenbarung 13,1-18)

Die tatsächliche Urheberschaft des Apostels Johannes für die genannten Schriften ist jedoch in der historisch-kritischen Betrachtung sehr stark umstritten.

Es wird bezweifelt, dass es sich bei dem Apostel und dem Evangelisten Johannes gemäß der päpstlichen Lehre um dieselbe Person handeln kann. Hintergrund sind chronologische wie auch inhaltliche Ungereimtheiten, die zur johanneischen Frage geführt haben.

Johannes der Apostel

Berufung am See Genezareth

Johannes und sein älterer Bruder Jakobus waren Fischer am See Genezareth im Norden des heutigen Staates Israel. Die Region hieß Galiläa und stand damals unter Kontrolle des Römischen Reiches.

Ansicht vom See Genezareth in Richtung des biblischen Ortes Kinneret
See Genezareth mit Blick in Richtung von Kinneret (gemeinfrei)

Der See wird vom Fluss Jordan von Norden nach Süden durchkreuzt. Nebenbei hält das Gewässer einen Weltrekord. Es ist der am tiefsten gelegene Süßwassersee der Welt auf einer Höhe von mehr als 200 Metern unterhalb des Meeresspiegels.

Je nach Wasserstand ist der See Genezareth etwa 21 km lang und 13 km breit. Der Umfang beträgt dabei über 50 km, so dass zahlreiche Fischer an den Ufern leben konnten.

Die Gegend hatte schon damals einen tief spirituellen Charakter und bildete das geographische Zentrum der Wirkungsstätte des Jesus von Nazareth. Am nordwestlichen Ende des Sees befand sich der biblische Ort Kinneret. Dieser wurde 1922 wieder entdeckt.

Den Strom des Jordan entlang nach Süden befand sich zu Lebzeiten von Johannes die Wirkungsstätte von Johannes dem Täufer. Zur näheren Lokalisierung gibt es jedoch widersprüchliche Angaben.

Unweit südlich des See Genezareth befindet sich der Berg Tabor. Dieser wurde später zum Ort der göttlichen Verklärung von Jesus als dem Sohn Gottes. 

Wanderschaft mit dem Messias

Der Apostel Johannes gehörte dank seiner frühen Begegnung mit dem späteren Messias zu den vier Erstberufenen. Damit zählte er zu jenem kleinsten Kreis innerhalb der Anhängerschaft, die Jesus am längsten begleiteten und deshalb auch eine besondere Verehrung erfahren.

Zu Beginn dieser Wanderschaft hatte die kleine Gruppe einen hohen Bezug zum unweit entfernten Johannes dem Täufer. Dabei handelte sich um einen weiteren jüdischen Propheten. Diesem war es bereits gelungen, eine Schar von Anhängern um sich zu sammeln.

Sein zentrales Thema war das Ende der Welt. Als zeremonielle Reinigung hatte er deshalb die Taufe in den Fluten des Jordan als symbolischen Akt der Umkehr eingeführt. Dieser Brauch wurde übernommen und wird bis heute praktiziert.

Die genauen Routen der Wanderschaft mit Jesus können jedoch nicht mehr rekonstruiert werden. Doch der Apostel Johannes dürfte an der Seite seines Messias vor allem ländliche Gegenden bereist haben. Sie mieden größere Städte.

Auf diesen Reisen entwickelte der Apostel Johannes in mehrfacher Hinsicht eine hervorgehobene Stellung im Kreise der Jünger:

  • Johannes tat sich als Theologe hervor und wurde so zum ersten wichtigen Intellektuellen der neu entstehenden Religion. 
  • Er gilt als Lieblingsjünger, wobei dies nur eine Theorie von Traditionalisten ist. Auslöser der Diskussion sind fünf Passagen im Johannesevangelium wie diese: Petrus wandte sich um und sah den Jünger folgen, den Jesus liebte und der beim Abendmahl an seiner Brust gelegen und ihm gesagt hatte: Herr, wer ist es, der dich ausliefert?“ Aber der Name des betreffenden Jüngers wird nicht explizit genannt, so dass es Raum für diverse Theorien gibt.
  • Die Verklärung des Herren erlebte der Apostel Johannes als einer von drei Zeugen. Im Rahmen dieses Ereignisses stieg der Messias mit insgesamt drei Aposteln auf den Berg Tabor, um an diesem heiligen Ort zu beten. Dort offenbarte sich Gott in einer Wolke. Er sprach seinen Sohn direkt an und bestätigte ihn in seiner Rolle sowie in seiner Aufgabe.

Apostel Johannes und die Kreuzigung

Die Reise nach Jerusalem sowie den dortigen Märtyrertod seines Messias unter Pontius Pilatus erlebte der Apostel Johannes in allen Zwischenschritten: vom letzten Abendmahl im Kreise der Jünger über den Verrat des Judas Iskariot bis zum Leidensweg und der schließenden Hinrichtung. 

Darüber hinaus gehörte der Apostel Johannes zu jenem Kreis der Jünger, der sich nach dem Tod von Jesus zusammenfand. Sie bestimmten per Los einen Nachfolger für den Verräter.

Schließlich wurde Johannes noch Zeuge des wiederauferstandenen Christus, nachdem dieser zunächst von Maria Magdalena erblickt wurde.

Späteres Leben von Johannes

Nachdem der Messias am Kreuz den Tod gefunden hatte, war dem Apostel Johannes noch ein langes Leben beschieden. Im Gegensatz zu allen anderen war er wohl der einzige Apostel, der nicht den Märtyrertod starb.

Karte der Orte an denen der Apostel Paulus von 46 bis 57 n. Christus missionierte.
Apostel Paulus und seine Reisen zur Missionierung (ODbL)

Der traditionellen Überlieferung nach verweilte Johannes einige Zeit auf der griechischen Insel Patmos in der süd-östlichen Ägäis. Die Insel gilt unter Gläubigen als der Ort, an dem die Offenbarung des Johannes entstand. Bis heute ist es eine bedeutende Wahlfahrtsstätte.

Später wurde der Apostel Johannes dann angeblich ein Bischof im frisch missionierten Raum der heutigen Türkei. In Ephesos starb er dann angeblich im hohen Alter. Doch kann dies weder bestätigt noch zeitlich näher eingrenzt werden. 

Aber die traditionelle Interpretation geht davon aus, dass der Apostel Johannes während der Herrschaft von Kaiser Trajan verstorben sein muss. Dieser regierte von 98 bis 117 n. Christus.

Johannes als Evangelist

Briefe, Evangelium und Offenbarung

Das Evangelium des Johannes ist das vierte und jüngste Buch des Neuen Testamentes (NT). Damit gehört das Johannesevangelium als Teil der kanonisierten Bibel zu den wichtigsten Schriften des Christentums. 

Während sich Matthäus und Lukas wohl an Markus orientiert haben, bietet der Evangelist Johannes eine relativ eigenständige Interpretation des jungen Glaubens. 

Darüber hinaus wird der Apostel Johannes von Traditionalisten auch als der Autor der Johannesoffenbarung angesehen. Dabei handelt es sich um das fünfte und letzte Buch des Neuen Testamentes (NT).

Des weiteren existieren drei Johannesbriefe. Somit werden dem Apostel Johannes insgesamt 5 von 27 urchristlichen Texten im Neuen Testament (NT) zugeschrieben.

Doch aus chronologischen wie aus inhaltlichen Gründen wird die tatsächliche Autorenschaft des Apostels Johannes größtenteils bezweifelt. Lediglich der 1. Brief des Johannes gilt als authentisch:

„Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, sind jetzt viele Widersacher Christi aufgetreten; daran erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist.“ (1 Joh 2,18)

Die johanneische Frage

Die Diskussion um die Urheberschaften des Apostels Johannes drehen sich dabei um solche Punkte:

  • Der Autor des Johannesevangeliums wird nicht explizit genannt. Es wird lediglich unterstellt, dass es sich um den Apostel Johannes handeln müsste.
  • Es fehlen bestätigende Passagen in anderen zeitgenössischen Texten. 
  • Die Texte erfuhren eine erhebliche Aufwertung bei inner-religiösen Streitigkeiten durch eine angebliche Autorenschaft des „Lieblingsjüngers“.
  • Textanalysen ergeben, dass die Schriften wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum von mehreren Personen immer wieder überarbeitet wurden. 

Offenbarung des Jüngsten Gerichtes

Auf der griechischen Insel Patmos hat der Apostel Johannes die Vision aus seiner Offenbarung
Patmos heute – der Ort der Johannesoffenbarung (gemeinfrei)

Johannes war als Apostel wie auch als vermeintlicher Evangelist stets ein drohender Mahner. Die endzeitlichen Vorstellungen der Urchristen hatten sich bei ihm besonders verfangen. Vor diesem Hintergrund wurde Johannes zum zentralen Autoren der Vorstellungen des Jüngsten Gerichtes.

Bei der Offenbarung handelt es sich um die schriftliche Darlegung einer konkreten Vision von der Apokalypse. Diese soll der Apostel Johannes auf der Insel Patmos gehabt haben. Er tritt in dieser Vision als beteiligter Beobachter auf und wird mehrfach direkt angesprochen. 

Beginn der Apokalypse

Zu Beginn des Endes dieser Welt sitzt Gott auf einem Thron im Himmel. Bei ihm sind 24 Älteste. Sie sind von sieben Fackeln und vier Tieren voller Augen umgeben. Ein Lamm bringt eine Schriftrolle mit sieben Siegeln zu Gott.

Bruch der sieben Siegel

Gott bricht nach und nach die sieben Siegel. Jeweils löst dies ein neues Ereignis aus. Zunächst erscheinen die apokalyptischen Reiter:

  1. Ein weißes Pferd mit einem Reiter mit Bogen (Sieg/Christus)
  2. Ein feuerrotes Pferd mit einem Reiter mit Schwert (Krieg)
  3. Ein schwarzes Pferd mit einem Reiter mit Waage (Hunger)
  4. Ein fahles Pferd mit dem Tod als Reiter (Krankheit)

Beim Bruch des fünften Siegels erscheinen die Seelen von allen Märtyrern. Sie verlangen ein Gericht.

Der Bruch des sechsten Siegels löst ein Erdbeben aus und Sterne fallen vom Himmel. Berge und Inseln werden versetzt. Die Menschen flüchten aus Angst vor Gott in Höhlen. Jedoch erhalten 144.000 treue Gottesknechte aus allen Stämmen Israels ein Mal Gottes auf die Stirn. 

Nachdem das siebte Siegel gebrochen ist, wird es für ein halbe Stunde lang still. Dann erscheinen sieben Engel und sieben Posaunen, die den nächsten Akt des Jüngsten Gerichtes einleiten.

Sieben Engel mit sieben Posaunen

Nacheinander blasen die Engel ihre Posaunen. Jeweils kommt neues Übel über die Menschen:

  1. Hagel und Feuer mit Blut vermischt fällt auf das Land und vernichtet den dritten Teil der Erde.
  2. Ein brennender Berg wird ins Meer geworfen. Der dritte Teil des Meeres wird zu Blut und der dritte Teil der Geschöpfe des Meeres sterben. Ebenso wird der dritte Teil der Schiffe vernichtet.
  3. Ein Stern fällt vom Himmel und macht jede dritte Wasserquelle und jeden dritten Fluss bitter. Zahlreiche Menschen sterben, weil sie das Wasser trinken.
  4. Der dritte Teil der Sonne, des Mondes und der Sterne verfinstern sich. Der Tag verliert einen dritten Teil.
  5. Ein Stern fällt vom Himmel und reißt einen Schlund auf. Heuschrecken kommen aus dem Abgrund und greifen alle Menschen an, die kein göttliches Mal auf der Stirn tragen.
  6. Vier Engel werden entfesselt, die den dritten Teil der Menschen töten. Doch immer noch beten Menschen zu Dämonen und Götzenbildern.
  7. Gott übernimmt die Macht und der Tempel Gottes im Himmel öffnet sich. Die Bundeslade mit den Gesetzen Gottes wird sichtbar. Blitze, Donner, ein Erdbeben und Hagel ergießen sich über die Erde.

Gott gegen Satan und seine Tiere

„Und es erschien ein anderes Zeichen im Himmel: Und siehe, ein großer, feuerroter Drache, der sieben Köpfe und zehn Hörner und auf seinen Köpfen sieben Diademe hatte;“ (Offenbarung 12,3)

„Und es entstand ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache kämpfte und seine Engel;“ (Offenbarung 12,7)

„Und ich sah aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte, und auf seinen Hörnern zehn Diademe, und auf seinen Köpfen Namen der Lästerung. Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen Thron und große Macht.“ (Offenbarung 13,1-2)

„Und ich sah ein zweites Tier aufsteigen aus der Erde; das hatte zwei Hörner wie ein Lamm und redete wie ein Drache.“ (Offenbarung 13,11)

„Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt […] den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens. Hier ist die Weisheit. Wer Verständnis hat, berechne die Zahl des Tieres! Denn es ist eines Menschen Zahl; und seine Zahl ist 666.“ (Offenbarung 13,16-18)

„Und ich sah: Und siehe, das Lamm stand auf dem Berg Zion und mit ihm 144 000, die seinen Namen und den Namen seines Vaters an ihren Stirnen geschrieben trugen.“ (Offenbarung 14,1)

Ankündigung des Jüngsten Gerichts

In der Folge erscheinen drei Engel am Himmel und künden alle jenen den Untergang, die das Mal des Tiers annehmen: „…so wird auch er trinken vom Wein des Grimmes Gottes, der unvermischt im Kelch seines Zornes bereitet ist.“ (Offenbarung 14,10)

Sieben Schalen mit Gottes Zorn

Nachdem das Tier überwunden ist, singen die Anhänger Gottes ein Loblied und sieben letzte Plagen werden über die Menschen gebracht. In sieben Schalen übergibt Gott seinen Zorn an Engel:

  1. Menschen mit dem Zeichen des Tieres erhalten schlimme Geschwüre.
  2. Das Meer wird zu Blut und alle Geschöpfe des Meeres sterben.
  3. Das Wasser in Quellen und Flüssen wird zu Blut.
  4. Die Sonne verbrennt die Menschen. Doch immer noch bekehren sich nicht alle zu Gott.
  5. Das Reich des Tieres wird von Finsternis erfasst. 
  6. Der Euphrat trocknet aus. Drei Dämonen erscheinen aus dem Maul des Tieres. Sie verführen menschliche Fürsten zur Sammlung von Kräften für eine endzeitliche Schlacht bei Armageddon. (Gemeint ist möglicherweise der Berg Meggido in Kanaan.)
  7. Blitze, Donner und ein Erdbeben lassen alle Berge einstürzen und Inseln versinken. Städte werden zerstört.

Untergang der Hure Babylon

Der Apostel Johannes wird in seiner Offenbarung dann von einem der Engel mit den Schalen eingeladen, sich das Gericht über die „Hure Babylon“ anzusehen. Er folgt in die Wüste und sieht eine Frau in Purpur und Gold auf einem scharlachroten Tier sitzen. 

Die Stadt Babylon als die „Mutter aller Huren“ stellt sich Johannes als konkrete Person dar. Diese Frau trinkt aus einem Becher voller Gräuel und berauscht sich am Blut von Heiligen, die in der Stadt gelitten hatten.

Doch ein starker Engel wirft einen schweren Stein ins Meer und stellte die Vernichtung von Babylon „binnen einer Stunde“ dar.

Dieses Ereignis löst großen Jubel unter den Anhängern Gottes aus. Sie feiern auch die Hochzeit von Gottes Lamm, den es hat eine Frau gefunden.

Christus als weißer Reiter

Anschließend tritt der weiße Reiter erneut hervor. Es ist Christus, aber seine Augen bestehen aus Feuerflammen. Sein Gewand ist von Blut getränkt. Doch ihm folgen die Heerscharen des Himmels in weißen Gewändern und auf weißen Pferden.

Aus dem Mund des weißen Reiters beziehungsweise von Christus erwächst ein Schwert. Mit dieser Klinge kann er Nationen und Menschen schlagen.

Es kommt zur Schlacht von Armageddon. Die Truppen des Himmels sind siegreich. Die Feinde werden getötet oder in einen See aus brennendem Schwefel geworfen. Vögel verzerren anschließend die Leichen auf dem Schlachtfeld.

Tausendjähriges Reich

Nach der Schlacht kommt ein Engel vom Himmel auf die Erde und wirft Satan in einen tiefen Abgrund. Der Engel trägt einen Schlüssel bei sich, mit dem er den Abgrund für 1000 Jahre verschließen kann.

In dieser Zeit kann Luzifer keine Menschen verführen. Christus und seine Anhänger herrschen uneingeschränkt. Doch nach diesen Jahren muss Satan erneut aus seinem Gefängnis entlassen werden. Er nutzt die Chance, um an alle vier Ecken der Erde die Menschen erneut zu verführen.

Satan versucht sein Glück ein letztes Mal. Er umzingelt die heilige Stadt mit den Heiligen in ihr. Doch es kommt Feuer vom Himmel und verschlingt die Angreifer. Satan wird in den See aus brennendem Schwefel geworfen und vergeht dort ebenso wie alles andere.

Auferstehung und Weltgericht

Nach der Vernichtung von Satan erheben sich die Verstorbenen. Der Tod und der Hades [sic!] werden in den Schwefelsee geworfen. Sie stellen keine Bedrohung für die Menschen mehr da, denn nur in dem Feuersee gibt es das absolute Ende.

Alle Menschen werden dann nach ihren Taten beurteilt, so wie sie im Buch des Lebens verzeichnet wurden. Seelen, die nicht entsprechend aufgeführt sind, werden ebenfalls in den Feuersee geworfen.

Das Alpha und das Omega

„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.

Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut.

Und ich hörte eine laute Stimme vom Thron her sagen: Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott.

Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.

Und der, welcher auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht: Schreibe! Denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig.

Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende.“ (Offenbarung 20,1-6)


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Jakobus der Ältere – Apostel und Heiliger

Jakobus der Ältere gehörte zu den ersten Anhängern des Jesus von Nazareth, dem jüdischen Propheten und späteren Stifter des Christentums. Nach den Evangelien flickten er und sein Bruder Johannes einige Fischernetze am See Genezareth, als ihr Messias sie aufrief, ihm zu folgen.

Jakobus der Ältere von Guido Reni.
Apostel Jakobus der Ältere gemalt von Guido Reni um 1636. (gemeinfrei)

Als einer der Erstberufenen wurde Jakobus der Ältere zu einem ständigen Begleiter seines Heilands. Er war Zeuge von dessen wundertätigen Reisen durch Galiläa und Judäa. In dieser Zeit wurde der Jünger auch in den Kreis der zwölf Apostel berufen.

Für viele Gläubige ist Jakobus der Ältere bis heute einer der wichtigsten Heiligen. Eine ganz besondere Verehrung wird ihm auf der iberischen Halbinsel zuteil. Dort soll er auf einer Missionsreise gewirkt haben.

Nachdem man ihn wohl im Jahr 44 n. Christus hingerichtet hatte, wurden seine sterbliche Überreste angeblich nach Santiago de Compostela in den hohen Nordwesten von Spanien überführt. Dort wurde sein Grab im 9. Jahrhundert n. Christus wieder entdeckt.

Über dieser Stelle errichtete man zunächst eine Kapelle. Diese wurde später zu einer Kirche erweitert. Im Jahr 1075 begann schließlich der Bau einer prunkvollen Kathedrale. Die Türme erheben sich 75 Meter in die Höhe. Noch imposanter ist das Mittelschiff:

  • 100 Meter lang
  • 8,5 Meter breit
  • fast 20 Meter hoch

Unabhängig von der historischen Strittigkeit wird Jakobus der Ältere deshalb in Spanien als nationaler Schutzheiliger verehrt. Er gilt als Patron im Kampf gegen Muslime. Darüber hinaus entwickelte sich die Kathedrale von Santiago de Compostela zu einem der wichtigsten Wahlfahrtsorte der Christenheit.

Über den Jakobsweg pilgern jedes Jahr viele Gläubige zu Fuß über hunderte oder gar tausende Kilometer in die entlegene Stadt in Galicien. Im Jahr 2017 erreichte die Statistik einen neue Rekordmarke mit 300.000 angekommenen Pilgern.

Jakobus – ein ungestümer Jünger Jesu

Der Name „Jakobus“ ist die latinisierte Form vom hebräischen Jakob. Diesen Namen trug schon der Erzvater Israels wie auch viele weitere Personen aus den biblischen Texten. Der Beiname „der Ältere“ hingegen dient der Unterscheidung zu einem weiteren der zwölf Apostel mit dem Namen Jakobus der Jüngere.

In den Evangelien wird darüber hinaus ein zusätzlicher, eher umgangssprachlicher Beiname überliefert. Jesus selbst titulierte sowohl Jakobus wie auch seinen Bruder für ihre ungestüme Art als die „Donnersöhne“:

„Und er setzte die Zwölf ein: Simon – ihm gab er den Namen Petrus – und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus – ihnen gab er den Namen Boanerges, das heißt: Donnersöhne“ Mk 3,16-17

Der Hintergrund für diese Bezeichnung liegt der Interpretation nach im stürmischen Wesen der beiden Brüder. Beide griffen wohl schon zu Lebzeiten ihres Messias zu drastischen Worten, wie auch Hinweise im Evangelium des Lukas andeuten.

Offenbar zeigten sie großen Kampfgeist in der Auseinandersetzung mit Gegnern der jungen Glaubensströmung. Mit der Offenbarung des Johannes schuf der jüngere der beiden Brüder schließlich auch eine wortgewaltige Darstellung der christlichen Apokalypse.

Zeuge der Auferstehung von Christus

Neben seinem bereits hervorgehobenen Rang als einer der erstberufenen Jünger nahm Jakobus der Ältere eine weitere sehr wichtige Rolle ein. Nachdem Jesus am Kreuz hingerichtet wurde, zeigte er sich als auferstandener Christus einem engsten Kreis von Anhängern.

In der Apostelgeschichte wird schließlich auch die Himmelfahrt des Sohnes von Gott beschrieben. So gehörte Jakobus der Ältere zu jenem kleinsten Kreis der Jünger, die vom Anfang bis zum Ende das Wirken von Jesus auf Erden als Zeugen erlebten.

„Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Und als er das gesagt hatte, wurde er vor ihren Augen emporgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf, weg vor ihren Augen.“ Apg 1,7-9

In der Folge nahm Jakobus der Ältere seinen Auftrag als einer der unmittelbar berufenen zwölf Apostel an. Er trug die Botschaft seines Heilands zu den Menschen. Gemäß der Priorisierung konzentrierten sich die Anhänger von Jesus zunächst auf den Aufbau einer Ur-Gemeinde in der Stadt Jerusalem.

Von dort aus trugen sie die neue Heilslehre in die umliegenden Provinzen, die damals unter der Kontrolle der römischen Kaiser standen. Dort gründeten sie neue Gemeinden. Im dritten Schritt sollte das Wort Gottes bis an das Ende der Welt getragen werden. Der Überlieferung nach begab sich Jakobus der Ältere zu diesem Zweck auf die iberische Halbinsel.

Missionsreise nach Spanien

Jakobus der Ältere soll zunächst voller Tatendrang nach Spanien aufgebrochen sein. Angeblich predigte er an „an westlichen Orten“, wie eine Quelle aus dem frühen 7. Jahrhundert berichtet. Aber im Gegensatz beispielsweise zu Apostel Paulus verlief seine Missionsreise relativ erfolglos.

Marienerscheinung am Ebro

Seine fehlenden Erfolge als Missionar setzte ihm schließlich sehr zu. Wie viele andere Jünger von Jesu musste sich Jakobus der Ältere deshalb ebenfalls durch eine ganz persönliche Krise kämpfen.

Als er eines Tages den Fluss Ebro erreichte, war der Apostel an seinem Tiefpunkt angekommen. Dort ließ sich Jakobus der Ältere voller Verzweifelung nieder und wollte seine Reise bereits abbrechen. Doch die Jungfrau Maria erschien ihm und sicherte Unterstützung zu.

Neue Kraft erfasste Jakobus den Älteren und er setzte schließlich erfolgreich seine Missionsreise fort. Die besondere Verehrung dieses Apostels auf der iberischen Halbinsel geht jedoch auch auf viele Legenden zurück, die erst nach seinem Tod entstanden.

Hinrichtung unter Herodes

Zur historischen Person von Jakobus dem Älteren existieren keine Quellen. Auch in der Apostelgeschichte in der Bibel finden sich nur wenige Spuren. Doch er wurde der Überlieferung nach als Märtyrer im Zuge einer Christenverfolgung unter Herodes Agrippa I. getötet.

Dieser regierte als ein regionaler Stellvertreter für Kaiser Claudius in den römischen Provinzen Judäa und Samaria. Die Zeitspanne des Todes kann deshalb auf einen Zeitraum von 41 bis 44 n. Christus eingeengt werden.

„Um diese Zeit legte der König Herodes Hand an einige von der Gemeinde, sie zu misshandeln. Er tötete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Und als er sah, dass es den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen.“ Apg 12,1-3

Bei der näheren zeitlichen Verordnung der Hinrichtung geht man vom Jahr 44 n. Christus aus. Auffällig ist jedoch der Hinweis auf den Tod durch das Schwert. Dabei handelte es sich in den damaligen Zeiten um eine Methode der Exekution, die Bürgern des Römischen Reiches vorbehalten war.

Im Gegensatz zum sehr langsamen und extrem qualvollen Tod am Kreuz war die Enthauptung ein relativ mildes Schicksal für einen Märtyrer. Trotz der fehlenden Belege begann die Nachwelt zahlreiche Legenden zu spinnen.

Jakobuslegende und Grab

Nachdem Apostel Jakobus der Ältere hingerichtet worden war, wurde sein Körper und sein Kopf der Legende nach wie Müll weggeworfen. Wilde Tiere sollten seine sterblichen Überreste verzerren. Doch andere Jünger Jesu retteten die Gebeine.

Kathedrale von Santiago de Compostela über dem Grab von Apostel Jakobus dem Älteren
Die heutige Kathedrale über dem vermeintlichen Grab von Apostel Jakobus dem Älteren (gemeinfrei)

Gemäß der Jakobslegende legten sie daraufhin die Leiche von Jakob dem Älteren in ein Schiff ohne Mannschaft. Dieses Schiff fuhr den toten Körper sowie einige Jünger bis nach Iria Flavia im spanischen Galicien.

Nach einer Landung an einem Strand brachte man die sterblichen Überreste von Jakobus dem Älteren ins Landesinnere. Dort wurden die Gebeine schließlich bestattet. In den folgenden Jahrhunderten geriet das Grab jedoch in Vergessenheit. Erst im 9. Jahrhundert wurde der Ort wieder entdeckt.

Im Laufe der Zeit haben sich zahlreiche Personen sehr kritisch zu dieser Geschichte geäußert. Schon Martin Luther saß keinen Grund, die Grablege von Jakobus dem Älteren in Santiago de Compostela zu vermuten.

Die Behauptungen des örtlichen Erzbistums spielten sich auch stets vor dem Hintergrund von machtpolitischen und wirtschaftlichen Interessen ab. Jedoch erhielt die Behauptung zum Ende des 20. Jahrhunderts eine ganz neue Popularität.

Es wurden zwar keine Belege vorgezeigt, dennoch wurde verkündet, es sei eine Grabinschrift aus dem 1. Jahrhundert entdeckt worden. Diese gehörte zu einem Schüler von Jakobus dem Älteren mit dem Namen Athanasios.

Der Schüler soll ebenfalls den Märtyrer-Tod gestorben und zusammen mit seinem Lehrer bestattet worden sein. Gläubige sehen darin einen Beleg für die Legende um das Grab.

Bedeutung als Heiliger

Spanien wurde zu Beginn des 5. Jahrhunderts von Vandalen unter Geiserich erobert. Das westgotische Reich fiel jedoch 711 n. Christus in islamische Hand. Die Mauren wurden der zentrale Machtfaktor auf der iberischen Halbinsel.

Reconquista von 722 bis 1492

Bild eines Jacobuskreuzes
Jakobuskreuz

Noch im 8. Jahrhundert stießen sie bis ins Frankenreich vor. Erst tief im heutigen Frankreich könnten sie von einem christlichen Heer gestoppt werden. In der Schlacht von Tour und Portier konnte der fränkische Hausmeier Karl Martell den Vormarsch im Jahr 732 n. Christus stoppen.

Während dieser Zeit wurden die Christen in Spanien zwar nicht verfolgt. Aber dennoch mussten sie unter der Herrschaft einer fremden Religion leben. Doch bereits im Jahr 722 n. Christus hatte sich an der spanischen Nordküste ein kleines christliches Heer gegen Mauren behauptet.

Es begann die Reconquista, die Rückeroberung Spaniens von den Mauren. Wegen des regionalen Bezuges in der Jakobslegende wurde Jakobus der Ältere zum wichtigsten Schutzheiligen der christlichen Truppen gegen den Islam.

Unter dem Jakobuskreuz drängten sie über 750 Jahre lang den islamischen Einfluss in den Süden der Halbinsel. Apostel Jakobus der Ältere wird seitdem nicht mehr nur als Pilger, sondern auch zu Pferd, in Rüstung und mit Schwert dargestellt.

Erst mit dem Fall der Hafenstadt Grenada im Jahr 1492 ging der Konflikt zu Ende. Der Katholizismus wurde nun endgültig zur vorherrschenden Religion auf der iberischen Halbinsel.

Mit der Expansion der Spanier und Portugiesen über die Weltmeere breitete sich dann auch die Popularität von Jakobus dem Älteren aus. Damit ging, wenn auch mit großer Verzögerung, die Prophezeiung über den Erfolg seiner Missionsreise in Erfüllung.

Jakobsweg in Nordspanien

Als den „Jakobsweg“ bezeichnet man umgangssprachlich eine ganze Reihe von Pilgernpfaden quer durch Europa bis zur Kathedrale von Santiago de Compostela. Diese Wege verfügen mit der Darstellung einer Muschel über ein spezielles Symbol.

Die erste urkundliche Erwähnung des Camino de Santiago stammt aus dem Jahr 1047 n. Christus. Eigentlich darf nur diese Route entlang der nordspanischen Verkehrsachse den Namen tragen. Andere Routen werden hingegen als Wege der Jakobspilger bezeichnet.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
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William T. ShermanOffizier
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20. Jahrhundert

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Sonstiges: Blog-Beiträge

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SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
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Römische LegionäreFrühantike
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Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
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Judas Iskariot – Apostel und Verräter

Judas Iskariot war einer der Jünger des Jesus von Nazareth, dem Messias der Christen. In der Heilsgeschichte nimmt er eine ganz besondere Rolle ein. Ursprünglich war er ein treuer Anhänger und wird in den Evangelien zunächst auch als Apostel geführt.

Judas Iskariot
Judas Iskariot – „das Gewissen“ von Nikolai Ge (gemeinfrei)

Doch als die Hohe Priesterschaft in Jerusalem nach Jesus suchte, wurde Judas Iskariot zum Verräter. Er wies der Tempelpolizei den Weg zum Aufenthaltsort seines Heilands. Dann identifizierte er den Gesuchten mit einem Kuss auf die Wange, dem Judaskuss.

Es kam zur Verhaftung, die den Beginn der Leidensgeschichte Jesu, der Passion Christi, darstellt. Damit wurde Judas Iskariot zum Auslöser für die prophezeite Erlösung der Menschenheit durch den freiwilligen Tod des Heilands am Kreuz.

„Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde. Dann tauchte er das Brot ein, nahm es und gab es Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Als Judas den Bissen Brot genommen hatte, fuhr der Satan in ihn.“ Joh 13,26

Trotz seiner entscheidenden Schlüsselrolle für die Heilsgeschichte stellt Judas Iskariot für die Anhänger des Christentums jedoch eine sehr negative Figur dar. Sein Verrat besitzt bis heute eine sehr hohe Strahlkraft und prägt sogar Beleidigungen wie: „Du Judas!“

Judas Iskariot wurde zum anti-semitischen Symbol für einen verräterischen Juden schlechthin instrumentalisiert. Bereits bei früh-christlichen Schreibern wie Tertullian aus dem 2. Jahrhundert n. Christus finden sich negative Interpretationen.

In der Spätantike verfasste Johannes Chrysostomos, der Erzbischof von Konstantinopel, schließlich sechs Predigten adversos iudaeos, gegen die Judäer. Diese wiesen einen engen Bezug zu Judas Isakriot auf. Spätestens damit war auch eine theologische Basis für einen aggressiven Antijudaismus geschaffen worden.

Im Mittelalter entwickelte sich auf solchen Grundlagen eine anti-jüdische Gesetzgebung. Doch auch die Nationalsozialisten nutzten noch im 20. Jahrhundert den Apostel Judas Iskariot als Symbol, um ihre Propaganda bildlich zu untermauern.

Hintergrund des Mannes aus Kariot

Hebräischer Vorname und Ortsbezeichnung

Der Name Judas ist die griechische Variante des häufigen Namens im Hebräischen: Jehuda. Im Tanach, den alten jüdischen Bibeltexten, trug beispielsweise auch einer der Stammväter des Volkes Israel diesen Namen.

Im Neuen Testament taucht noch ein weiterer Apostel und Jünger mit dem Namen Judas auf. Dabei handelt es sich um Judas Thaddäus. Auch unter den Geschwistern des Jesus von Nazareth findet sich eine Person mit diesem Namen.

Der Beiname „Iskariot“ hingegen bedeutet soviel wie „Der Mann aus Kariot“. Der Überlieferung nach gab es einen kleinen Ort mit diesem Namen in Judäa.

Eine andere Theorie geht davon aus, dass sich der Beiname auf die Sikarier bezog. Dabei handelte es sich um eine gewaltsame Widerstandsbewegung gegen die Besetzung durch das Römische Reich.

Die Sikarier hatten sich ihren Namen in Anlehnung an die Sica gegeben. Das war ein geschwungener Dolch, der auch von Straßenräubern und Gladiatoren verwendet wurde. Die Klinge war einschneidig, etwa 40 bis 45 cm lang und an der Spitze gekrümmt.

Berufung in den Kreis der Jünger

Im Evangelium von Markus gehört Judas Iskariot zum Kreis der 12 Jünger, die Jesus persönlich auswählte. Sie sollten ihm besonders nahe sein, aber auch ausgesendet werden und in seinem Namen sprechen.

Dabei verkündeten Sie die „Umkehr“, wie sie bereits seit Johannes den Täufer gepredigt wurde. Außerdem trieben sie „…viele Dämonen aus und salbten viele Kranke mit Öl und heilten Sie.“ Mk 6,13

Auch bei Matthäus und Lukas wird Judas Iskariot zu dieser ersten Gruppe der berufenen Personen gezählt. Jedoch findet sich in den Briefen von Paulus kein entsprechender Hinweis. Dies kann jedoch auch den Hintergrund haben, dass er selbst erst sehr spät seine Berufung erhielt.

Die spätere Rolle von Judas Iskariot enthüllte sich zwar für Jesus, dennoch verhielt er selbst sich bis zu seinem Verrat völlig konform. Eher fällt auf, dass Judas in seiner Rolle als Jünger nie von einer Phase der Zweifel erfüllt war oder zumindest fehlen Beschreibungen.

Dagegen hatten selbst sehr standhafte Jünger wie Simon Petrus mit schweren Krisen zu kämpfen. Diese Zerrissenheit und die folgende Überwindung der inneren Krisen ist ein zentrales Merkmal der persönlichen Entwicklung im Christentum.

Dass dieses klassische Element der Charakterbildung einer früh-christlichen Figur fehlt, lässt Fragen über die Motive von Judas Iskariot offen. Dies ließ zu allen Zeiten viel Raum für weitschweifige Interpretationen seines Handelns.

Weg in den Verrat

Wie es schließlich zum Verrat des Apostels Judas Iskariot kam und die Rolle von Luzifer dabei, wird von den Evangelisten unterschiedlich beschrieben. Einigkeit besteht darin, dass ihm für den Verrat eine Belohnung in Form von Geld versprochen wurde.

Silber oder Satan?

Je nachdem, welches Evangelium man befragt, entwickelt sich jedoch eine unterschiedliche Geschichte über den Vorlauf der Ereignisse:

  • Markus berichtet nur kurz, dass Judas Iskariot zu den Hohen Priester ging und diesen die Auslieferung von Jesus anbot. Hierfür wurde ihm eine finanzielle Belohnung versprochen und der Verräter bemühte sich um eine zeitnahe Realisierung seines Vorhabens. (Mk 14,10-11)
  • Matthäus wird an dieser Stelle noch ein wenig präziser. Er spricht von 30 Silberstücken, die Judas Iskariot für seine Taten versprochen wurden. Darüber hinaus findet sich in dieser Darstellung bereits ein Wandel der Motivation. Er soll aktiv erfragt haben, wie viel er für einen Verrat erhalten würde. (Mt 26,14-16)
  • Lukas hingegen stellt die Gesamtsituation anders dar. Nach seiner Überlieferung fuhr Satan in Judas Iskariot, woraufhin dieser sofort zu den Hohen Priestern ging. In diesem Evangelium erscheint er wie eine passive Figur, die einen notwendigen Botengang erfüllen muss. (Lk 23,3-6)
  • Johannes geht in seinem Evangelium bei der Ausgestaltung der Rolle von Judas Iskariot sehr viel weiter. Er wird intensiver behandelt und regelrecht als Gegenpol zum Apostel Simon Petrus aufgebaut. Bereits im Vorfeld lässt der Messias in diesem Evangelium verlauten, dass sich ein Teufel im Kreis seiner Jünger befindet. Nach seiner Überlieferung ist es schließlich Jesus selbst, der in voller Souveränität über die Rolle des Judas Iskariot informiert zu sein scheint und das große Finale scheinbar selbst einläutet. (Joh 6,70 & 13,26)

Die Abweichung bei Lukas und Johannes ist für die Interpretation der Rolle des Judas Iskariot von größter Bedeutung. Satan, der große Widersacher, ist nämlich überhaupt der Grund, wieso sich Jesus am Kreuz für die Erlösung von den Sünden opfern würde.

Damit kommt dem Verräter in der theologischen Architektur der jungen Glaubensströmung eine fundamentale Rolle zu. Vom aktiven Verräter, der sich opportunistisch bereichern möchte, entwickelt sich Judas Iskariot zur Schachfigur im Spiel der Supermächte.

Es gibt künstlerische Deutungen, dass Judas Iskariot den Weg des Sohnes von Gott mit seinem Handeln aktiv lenken wollte. Doch solche Darstellungen beruhen auf keiner theologischen Diskussion.

Judaskuss im Garten Gethsemane

Diese nächste Gelegenheit zum Verrat, von der die Evangelisten einstimmig berichten, ergab sich schon bald. Jesus hatte nämlich mit seine Anhänger im Garten Gethsemane am Fuß des Ölberges von Jerusalem versammelt.

Judaskuss
Judaskuss im Garten Gethsemane (gemeinfrei)

Judas Iskariot führte die Tempelwache zu dem Ort der Versammlung. Als sie an die Gruppe herantraten, machte der Verräter den Gesuchten kenntlich, in dem er ihm einen Kuss auf die Wange gab, den Judaskuss.

Wieso Judas Iskariot nicht einfach mit dem Finger auf Jesus gedeutet hat, ist nicht bekannt. Doch als die Tempelwache den Gesuchten ergreifen wollte, zog einer der Jünger eine Klinge. Damit schlug er einem Angreifer ein Ohr ab.

Doch Jesus unterbrach den Kampf und heilte das Ohr. Er wurde daraufhin verhaftet. Der Haftbefehl galt auch nur für seine Person. Die Jünger durften sich entfernen und flohen davon.

Zweifel und Selbstmord

Dem Verräter war es natürlich nicht vergönnt, das erworbenen Geld in Ruhe zu genießen. Vielmehr wurde Judas Iskariot nach seinem Verrat von schweren Selbstzweifeln geprägt. Aus Reue soll er die Belohnung der Jerusalemer Ur-Gemeinde gespendet haben.

Judas Iskariot fand der Überlieferung nach jedoch keinen Frieden. Schließlich erhängte er sich selbst.

Verwertung durch die Nachwelt

Judas – der Heilige

Der Gnostizismus entwickelte sich im 2. und im 3. Jahrhundert als eine theologischen Strömung im jungen Christentum. Die Anhänger orientierten sich auch an heiligen Schriften, die nicht in die offizielle Version der Bibel aufgenommen wurden.

Die Gnostiker und ihre Vertreter wie Origenes von Alexandria sahen in Judas Iskariot einen Heiligen. Er wurde sogar zum Befreier verklärt, weil er die Kreuzigung von Jesus durch seinen Verrat ermöglicht hatte.

Diese Interpretation wird auch vom ambivalenten Charakter der ursprünglichen Vokabeln gefördert. Während die Worte in den heiligen Schriften meist mit „verraten“ übersetzt werden, ist eine Übersetzung als „überliefern“ ebenso möglich.

Judas Iskariot wäre also der Apostel, der Jesus an die römische Obrigkeit unter Pontius Pilatus überliefert hat. Darüber hinaus hat er mit dieser schändlichen Tat ein denkbar großes Opfer auf sich genommen.

Insgesamt entstand so eine Argumentation, dass Judas Iskariot sehr wohl im Dienste des Guten gehandelt hatte. Die Strömung konnte sich jedoch nicht durchsetzen.

Judas – der Teufel

Die Vorstellung von Judas Iskariot als einem negativen Teufel hat jedoch seit je her die Fantasie der Menschen beflügelt. Im Mittelalter entstand beispielsweise die stark ausgeschmückte Judaslegende.

Von bösen Prophezeiungen, dem Mord an Vater und Bruder sowie einer Hochzeit mit der eigenen Mutter ist darin die Rede. Auch hat der Volksmund und die Kunst eine schlechte Interpretation immer vorangetrieben:

  • Judaskuss – eine geheuchelte Geste, die zum Untergang der betroffenen Person führt.
  • Judaslohn – eine Entlohnung durch Dritte für einen Verrat in einer vorher loyalen Beziehung.
  • Judasverbrennen – ein regionaler Brauch, beim Osterfeuer auch eine am Galgen hängende Figur als Sündenbock zu verbrennen.

Auch die verwandte Schreibweise von „Judas“ und „Jude“ führte zu einer engen Verknüpfung. Beispielsweise finden sich selbst bei Martin Luther Ausführungen zur faktischen Einheit eben dieser.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
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PrimitivbogenFrühantike
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Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
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Germanische KriegerFrühantike
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Apostel Paulus – Missionar der Ur-Christen

Der Apostel Paulus aus Tarsus (heutige Türkei) gehörte zu den entscheidenden Missionaren und Theologen des Ur-Christentums im Römischen Reich. Dreizehn Briefe aus seiner Feder wurden in das Neue Testament aufgenommen. Er zog Leitlinien für die junge Religion, obwohl er Jesus zu Lebzeiten nie begegnete.

Apostel Paules
Apostel Paulus (Bartolomeo Montagna / gemeinfrei)

Darüber hinaus steht der Apostel Paulus mit seiner persönlichen Lebensgeschichte für zentrale Eckpunkte des Glaubens. In frühen Jahren war er noch ein vehementer Verfolger der Ur-Christen. Doch er fand er als Zeuge der Wiederauferstehung zur Umkehr.

Das war ein wesentliches Element im frühen Christentum. Schon früh hatten solche Momente Eingang in die neue Lehre gefunden. Bereits mit der zeremoniellen Taufe im Jordan durch Johannes den Täufer war so ein Meilenstein für jeden Gläubigen entscheidend geworden.

Der Apostel Paulus war so bereits zu Lebzeiten ein ideales Symbol und Vorbild für jeden Christen. Mit diesem Image führte er drei große und sehr erfolgreiche Reisen zur Missionierung vor allem von nicht-jüdischen Personen im heutigen Griechenland und der Türkei durch.

Selbst in einer kritischen Betrachtung ist der Apostel Paulus für die Genese des Christentums deshalb von fundamentaler Bedeutung. Denn entgegen der päpstlichen Verklärung der römischen Ur-Gemeinde, keimte der neue Kult vor allem in diesen Gebieten zur heutigen Welt-Religion auf.

Im Zuge der neroinischen Christenverfolgung wurden er und der Apostel Petrus vermutlich in Rom hingerichtet. Aus religiöser Sicht erhielt der Apostel Paulus durch diesen Märtyrertod wohl im Jahr 64 n. Christus eine weitere Aufwertung.

Wahrscheinlich wurde der Apostel Paulus geköpft. Deswegen sind seine Attribute als Heiliger sowohl das Schwert wie auch ein Buch in Anerkennung für seine äußerst bedeutsamen Beiträge als Theologe. In der Darstellung werden seiner Gesichtszüge der Vorstellung von einem alten Philosophen nachempfunden.

Die Vorgeschichte des Apostels

Ein junger Pharisäer

Die historische Existenz des Apostels Paulus wird zwar nicht angezweifelt. Aber es existieren keine zeitgenössischen Quellen, die sein tatsächliches Leben beschreiben. Dennoch wird der Überlieferung nach angenommen, dass er etwa 10 v. Christus in der Stadt Tarsus in der heutigen Süd-Türkei geboren wurde.

Paulus entstammte einer Familie von Pharisäern. Das waren streng religiöse Juden. Sie tendierten in ihren Ansichten dahin, nur wenige Rabbiner als theologische Autorität anzuerkennen.

Ganz im Gegensatz dazu positionierte sich Jesus von Nazareth, der ohne formale Anerkennung ebenfalls als Rabbiner die jüdische Lehre interpretierte. Für die frühen Christen waren die konservativen Pharisäer jedoch vor allem Heuchler.

Ausbildung in Jerusalem

Paulus wurde als junger Mann wahrscheinlich in Jerusalem theologisch ausgebildet. Seine späteren Briefe zeigen eindrucksvolle Kenntnisse der Tora, der alten jüdischen Bibel. Er war wohl jedoch auch in der antiken Rhetorik geschult und kannte die Stoa.

An den Begrifflichkeiten erkennt man, dass er mit der Septuaginta, der griechischen Übersetzung des Alten Testamentes sehr gut vertraut war. Jenseits davon erhielt der junge Paulus nach jüdischem Brauch auch eine handwerkliche Ausbildung.

Er war ein Zeltmacher. Auch später noch auf seinen Reisen als Missionar konnte sich der Apostel Paulus so etwas hinzu verdienen.

Verfolgung von Christen

Mit seinem theologischen Hintergrund entwickelte sich Paulus in frühen Jahren zu einem Eiferer. In seinen Briefen an die Galater und an die Philipper berichtete er später selbst von dieser Zeit. Aber auch im Lukasevangelium und in der Apostelgeschichte finden sich Hinweise.

Er will Christen verfolgt und die Bildung von Gemeinden verhindert haben. Ein zentraler Streitpunkt war die Beschneidung von konvertierten Juden. Diesen Brauch hatten die Ur-Christen abgeschafft, um für Heiden die Eintrittsschwelle in ihren Kult zu senken.

In der Darstellung wird jedoch vermittelt, dass Paulus als Christenverfolger über eine außerordentliche Machtfülle verfügte. Jedoch unterlag Judäa zu dieser Zeit der Gewalt von römischen Präfekten wie Pontius Pilatus.

Viel wahrscheinlicher ist, dass eine solche Verfolgung nicht auf staatlicher Ebene ablief. Aber den jüdischen Gemeinden standen andere Möglichkeiten offen. Sie konnten Mitglieder geißeln und verbannen.

Christus-Erscheinung

Nachdem Jesus von Nazareth hingerichtet wurde, erschien der gekreuzigte Heiland dem Paulus. Ihm wurde offenbart, dass Gott ihn bereits vor seiner Geburt zum Apostel berufen hatte. Diese göttliche Begegnung beförderte Paulus zugleich in den Rang eines Auferstehungszeugen.

Für Paulus wurde diese Erfahrung jedoch zum Bekehrungserlebnis. Zunächst wurde er zwar blind und sollte sich nach Damaskus begeben. Dort gewann er aber sein Augenlicht wieder und ließ sich dann taufen.

So wandelte sich Paulus vom eifernden Feind zum tief überzeugten Anhänger von Jesus. Die besondere Fixierung auf den Messias blieb ihm zeitlebens erhalten.

In seiner späteren Theologie spielte das Opfer am Kreuz die zentrale Rolle für die neue Religion. Doch der frisch berufene Apostel Paulus schloss sich nicht unmittelbar der christlichen Ur-Gemeinde in Jerusalem an.

Der Überlieferung nach begab er sich zunächst für drei Jahre auf eine Reise. In dieser Zeit verarbeitete er seine übernatürlichen Erfahrungen und reifte für seine spätere Rolle.

Vom Saulus zum Paulus

Um das Bekehrungserlebnis rankt sich ein gängiger Mythos. Der Namenswechsel vom hebräischen „Saulus“ zum römischen „Paulus“ soll diese Umkehr des Apostels angeblich symbolisch unterstreichen.

Dies ist jedoch nicht zutreffend. Vielmehr verwendete der Apostel Paulus wohl sehr bewusst die latinisierte Form seines Namens in römisch geprägten Regionen und zeigte damit interkulturelle Kompetenz.

Das Sprichwort: „sich vom Saulus zum Paulus wandeln“, als ein Ausdruck für eine inhaltliche 180-Grad-Wendung, stellt das tatsächliche Verhalten des Apostels also falsch dar.

Reisen als „Völkerapostel“

Der ursprüngliche Auftrag zur Missionierung der Ur-Christen bezog sich zunächst nur auf Jerusalem. Nachdem sich dort eine Gemeinde gebildet hatte, dehnten sich die Bemühungen im nächsten Schritt auf jüdische Gemeinden im Mittelmeer-Raum aus.

Karte der Orte an denen der Apostel Paulus von 46 bis 57 n. Christus missionierte.
Apostel Paulus und seine Reisen zur Missionierung (ODbL)

Der Apostel Paulus hingegen war zum Völkerapostel berufen worden. Er trug die Botschaft vor allem zu nicht-jüdischen Personen und läutete damit eine neue Phase in der Genese des Christentums ein.

Die Darstellungen in den christlichen Überlieferungen sind nicht ganz eindeutig. Jedoch werden seine Aktivitäten zu drei großen Missionsreisen zusammengefasst.

Missionsreisen von Paulus

  • Die erste Reise führte den Apostel Petrus nach Zypern und durch den Süden der heutigen Türkei.
  • Die zweite Reise war sehr viel ausgedehnter und führte über Ankara bis nach Griechenland, dort entlang der Ägäis bis nach Athen und Korinth.
  • Die dritte Reise beinhaltete einen Aufenthalt von drei Jahren in Ephesos auf der türkischen Ägäis-Seite sowie eine weitere Reise nach Griechenland.

Begleiter des Apostels

Auf seinen Reisen hatte der Apostel Paulus immer wieder Begleiter, die ebenfalls einen festen Platz in der ur-christlichen Geschichte haben:

  • Barnabas war im weiteren Sinn ebenfalls ein Apostel, jedoch gehörte er nicht zum Kreis der Zwölf.
  • Timotheus war ein Mitarbeiter von Paulus und wurde der erste Bischof von Ephesus. Dort fand er den Märtyrertod.
  • Titus war ein Schüler des Apostels Paulus, gehörte zum Kreis der Siebzig Jünger Jesu und wurde der erste Bischof von Kreta. Dort wird er bis heute als Schutzpatron verehrt.
  • Erastus gehörte zum Kreis der Siebzig Jünger Jesu und soll ebenfalls den Märtyrertod gestorben sein. Er wird als Heiliger verehrt.
  • Silas war ein Mitarbeiter, der zeitweise wohl auch für den Apostel Petrus tätig war.

Auf seinen Reisen als Missionar erlebte der Apostel Paulus teils großes Leid. Er wurde mehrfach ins Gefängnis geworfen und verfasste dabei mindestens zwei seiner Paulusbriefe.

Außerdem soll es zu einer versuchten Steinigung gekommen sein. Mit zunehmendem Alter wurde er auch von Rheuma und Arthrose geplagt.

Paulinische Lehre

Apostel Paulus schrieb auf seinen Reisen zahlreiche Briefe, um mit bereits missionierten Gemeinden in Kontakt zu bleiben. Seine Beiträge hatten sowohl jüdische wie auch hellenistische Elemente und schufen architektonische Grundzüge für die junge Glaubenslehre:

  • Mit dem Körper ist man ein sterblicher Teil dieser Welt. So ergibt sich eine  Verantwortung für das Handeln, welches man vor Gott rechtfertigen muss. Den Leib soll man deshalb als „lebendige, heilige, wohlgefällige Opfergabe“ darbringen. (Röm 12,1)
  • Der Geist oder die Seele hingegen sind das unsterbliche Gefäß eines Menschen, dessen Schicksal vom jüngsten Gericht abhängt. Dank des Opfers von Jesus wurden die Menschen jedoch von ihrer Vergangenheit befreit und habe die Chance auf eine ewige Zukunft. (Röm 5,15-21)
  • Der Glaube hingegen ist ein Geschenk, „…denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht…“ (Röm 1,16)

Mit seiner Vorstellung schuf der Apostel Paulus einen permanenten Druck zur Rechtfertigung für das Handeln als Mensch. Deshalb kristallisierten sich bereits mit diesem Paulinismus konkrete Vorgaben heraus.

  • Die Taufe wurde als rituelles Bekenntnis zur Glaubenslehre gefestigt. Es steht jedoch nicht nur für eine rituelle Reinigung, sondern symbolisiert auch Tod und Neugeburt von Christus sowie die Aufnahme des Heiligen Geistes in den irdischen Körper. (Kor 12,13)
  • Die Unzucht in Form von Prostitution oder Ehe-Scheidungen beschmutzen den Körper, der ein Tempel Gottes ist. Nur die gewollte Einheit von Mann und Frau im ehelichen Bund ist zulässig. (Kor 6,16)
  • Die Frauen haben ihren festen Platz hinter den Männern in der Gesellschaft: „Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz; die Frau aber ist des Mannes Abglanz.“ (Kor 11,7)
  • Die Obrigkeit ist gottgewollt: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, ist sie von Gott angeordnet.“ (Kor 13,1)

Märtyrertod in Rom

Trotz seiner eigenen Fähigkeiten als Theologe wurde dem Apostel Paulus jedoch schließlich ein Streit mit der Priesterschaft in Jerusalem zum Verhängnis. Er wurde beschuldigt, eine nicht-jüdische Person mit in den Tempel gebracht zu haben.

Gemälde von Apostel Paulus aus dem 17. Jahrhundert
„Saint Paul“ von Giovanni Francesco Barbieri im 17. Jahrhundert (gemeinfrei)

Dank seines Bürgerrechtes konnte er sich auf den römischen Kaiser berufen und sich damit lange Zeit wehren. Letztlich wurde er nach Rom gebracht, um sich dort zu verantworten. Mit dem Römerbrief entstand in dieser Zeit auch sein letztes großes Schreiben.

Doch ausgerechnet zu dieser Zeit kam es zu einem großen Brand in Rom. Kaiser Nero geriet daraufhin unter starken Druck und brauchte Sündenböcke für diese Katastrophe. Wohl auf den Rat eines Präfekten der Prätorianer hin, wurde die kleine Gemeinde der römischen Christen ins Visier genommen.

In den Jahren 64 und 65 n. Christus kam es dann zur ersten, zur Neroinischen Christenverfolgung. Viele Anhänger wurden verhaftet, verurteilt und schließlich wilden Tieren in den Kampfarenen zum Fraß vorgeworfen.

Auch der Apostel Paulus fiel dieser Verfolgung zum Opfer. Wegen seines Standes als römischer Bürger wurde die Todesstrafe jedoch anders vollstreckt. Man köpfte ihn.

Ähnlich wie beim Petrusgrab hält man seine Grablege für überliefert. Sie soll sich zwischen dem Fluss Tiber und der Via Ostienese befinden. Bereits unter Kaiser Konstantin I. wurde eine erste Kirche an diesem Ort errichtet.

Papst Gregor der Große ließ dort eine Benediktinerabtei ansiedeln. Die antike Großkirche wurde jedoch im Jahr 1823 durch einen Brand weitgehend zerstört. Mit Hilfe von Spenden wurde dann die heutige Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern über dem Grab des Apostels Paulus errichtet.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Simon Petrus – Jünger und Apostel

Simon Petrus gehörte zum innersten Kreis des Jesus von Nazareth. Er wurde als eine der erste Personen in die Gemeinschaft der Jünger berufen. Innerhalb dieser Gruppe entwickelte er sich dann zu einer bedeutenden Führungsfigur.

Apostel Simon Petrus
Apostel Simon Petrus gemalt von Peter Paul Rubens. (gemeinfrei)

Noch zu Lebzeiten hatte Jesus den ehemaligen Fischer Simon Petrus zu seinem wichtigsten Sprachrohr auf Erden ernannt. Er wurde nun zum Menschenfischer und damit beauftragt, die neue Religion kirchlich zu organisieren.

Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.Matthäus 16,18

Darüber hinaus war der Apostel Simon Petrus in zahlreiche Szenen der Heilsgeschichte direkt involviert. Zusammen mit seinem Bruder Andreas, einem weiteren Jünger aus dem direkten Umfeld des Messias, hatte er bereits früh Kontakt zur Bewegung um Johannes den Täufer.

Damit gehört er zu den Ur-Gesteinen der Christenheit. Nach der Kreuzigung von Jesus war Simon Petrus dann Zeuge des wieder auferstandenen Messias.

Innerhalb der früh-christlichen Gemeinde in Jerusalem wurde Simon Petrus dank seiner Persönlichkeit zu einer Säule der jungen Gemeinschaft. Der christlichen Überlieferung nach war Petrus dann als Apostel (Gesandter, Sendbote) des Messias auch der erste Bischof von Antiochien.

Darüber hinaus soll Petrus auch die christliche Gemeinde in Rom gegründet haben. Deshalb gilt er als erster Bischof von Rom. Dort soll er einen Märtyrer-Tod gestorben sein. Im heutigen Vatikan-Staat wird seine Grablege vermutet.

Historisch betrachtet, wird der Einfluss von Simon Petrus in der christlichen Überlieferung jedoch stark überbewertet. Die römische Gemeinde war zu Beginn nur sehr klein und keinesfalls die Keim-Zelle des heutigen Christentums.

Vielmehr entwickelte sich diese neue religiöse Strömung unter dem Dach von liberalen jüdischen Gemeinden in Griechenland sowie den östlichen Teilen des Römischen Reiches. Bis ins 4. Jahrhundert waren die Christen stark fragmentiert und hatten auch keine einheitliche Lehre.

Häufige Fragen zu Apostel Simon Petrus (FAQs)

  • Wer war Petrus? Er war ein Fischer am See Genezareth, der sich Jesus als einer der ersten Jünger anschloss.
  • Was geschah, nachdem Petrus Jesus verleugnete? Es krähte wie prophezeit ein Hahn und Petrus überkam große Reue. Dann machte er sich gestärkt an die Verbreitung des Glaubens.
  • Wann wurde Petrus gekreuzigt? Der Apostel starb zwischen 65 und 67 – der Überlieferung nach in Rom während der Christenverfolgung von Kaiser Nero.
  • Wo wurde der Apostel Petrus begraben? Seit etwa dem Jahr 200 wird ein Ort auf dem vatikanischen Hügel als Petrusgrab verehrt.
  • Welche Verbindung hat Petrus zum Petersdom? Der Petersdom wurde über dem Petrusgrab errichtet.

Zeit als Jünger des Messias

Über die Herkunft von Simon Petrus ist wenig bekannt. Jedoch ist überliefert, dass er aus Galiläa stammte. Das war ein Gebiet im Norden von Israel. Aus dieser Region stammte auch Jesus und es war die Gegend, in der es später zu den meisten Auftritten von ihm kam.

Die Stadt Bethsaida wird im Evangelium des Johannes etwas genauer als die Geburtsstadt oder zumindest als früherer Wohnort des Apostels Simon Petrus angegeben. Später lebte er zusammen mit seiner Frau und seinem Bruder, dem Apostel Andreas, am See Genezareth.

Als Jesus am See von Galiläa entlang ging, sah er Simon und Andreas, den Bruder des Simon, die auf dem See ihre Netze auswarfen; sie waren nämlich Fischer. Da sagte er zu ihnen: Kommt her, mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ Mt 1,16-17

Nach den Beschreibungen des Apostels Johannes hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits frühere Begegnungen gegeben. Über Andreas, der bereits zu den Anhängern von Johannes dem Täufer gehörte, war man sich bereits bekannt.

Im Lukasevangelium wird diese Szene noch weiter ausgeschmückt. Angeblich kam es zum wunderbaren Fischfang. Dieser war so reichhaltig, dass die Fischer vor der Macht des Messias erschraken.

Die Evangelisten sind sich jedoch einig, dass Simon Petrus sich nach diesem Ereignis dem Sohn Gottes nicht einfach nur anschloss. Er wurde zur Integrationsfigur innerhalb der neuen Bewegung und trat schon bald auch als Sprachrohr auf, sowohl nach innen wie nach außen.

Benennung als Petrus

Ursprünglich war der spätere Apostel Simon Petrus nur unter dem Namen Simon bekannt. Bei dem Wort Petrus handelt es sich um einen Beinamen, der von einem griechischen Wort für Stein oder Felsen entlehnt ist.

Blick vom Dom St-Peter zu Ehren des Apostels Simon Petrus
Blick vom Petersdom im Vatikan (gemeinfrei)

Dabei handelt es sich jedoch auch bereits um eine Übersetzung. Die originale Bezeichnung in der aramäischen Sprache lautet Kephas. Das Wort bedeutet soviel wie Edelstein.

Mit seiner Berufung in den Kreis der Jünger wird „Simon“ jedoch fast beiläufig zu „Simon Petrus“. Bibel-Spezialisten sind sich jedoch überwiegend einig, dass dieser Beiname von Jesus selbst eingeführt wurde.

Dennoch fällt manchem auf, dass die Bezeichnung als Petrus häufiger im Kontakt der Jünger untereinander auftaucht. In der Beziehung zu Jesus hingegen fällt der Beiname weniger oft.

Insofern könnte es sich um einen Spitznamen handeln, der eher unter Gleichrangigen verwendet wurde. Aber weitere Ausführungen zum Hintergrund für diese Namenserweiterung bleiben uns die christlichen Überlieferungen schuldig.

Verklärung des Herrn

Bevor Jesus ins Visier der Behörden geriet und schließlich sein Ende fand, offenbarte er sich einem innersten Zirkel von drei Jüngern. Diese waren Johannes, Jakobus der Ältere und Simon Petrus. Ihr Heiland nahm sie eines Tages beiseite.

Apostel Simon Petrus
Apostel Simon Petrus (Marco Zoppo / gemeinfrei)

Gemeinsam bestiegen sie den Berg Tabor, um in Ruhe zu beten. Plötzlich wurde Jesus in ein himmlisches Licht getaucht. Seine Kleidung wurde strahlend weiß und die drei Jünger fielen vor Schreck zu Boden.

Zunächst erschienen die Propheten Moses und Elija. Sie sprachen mit dem Messias. Dann erschien eine Wolke als irdischer Manifestation von JHWH am Himmel.

Aus dieser sprach Gott zu Johannes, Jakobus dem Älteren und Simon Petrus: Dieser ist mein geliebter Sohn; auf ihn sollt ihr hören.“

Nach dieser Szene stiegen die vier Männer vom Berg herab. Jesus kündigte den drei Jüngern dabei sowohl seinen Tod wie auch seine Wiederauferstehung an. Sie mussten dies jedoch vor den anderen Mitgliedern ihrer Gruppe zunächst verschweigen.

Weg bis zur Kreuzigung

Später offenbarte sich Jesus all seinen Jüngern. Daraufhin wollte Simon Petrus ihn von seinem geplanten Leidensweg abbringen. Doch der Sohn Gottes wies ihn zurück. Darauf hin kam es laut den Evangelien zu einem Austausch von Bekenntnissen.

Zunächst erfolgte das Christusbekenntnis von Simon Petrus: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“

Als Erwiderung folgte die Felsenzusage: „Ich aber sage dir: Du bist Petrus [griech. petros] und auf diesen Felsen [griech. petra] werde ich meine Kirche bauen.“

Die römische Kirche zieht aus dieser Felsenzusage bis heute ihre Autorität. Doch nicht alle christlichen Strömungen erkennen diese Interpretation an. Denn die verwendeten griechischen Wörter sind nicht gängig für die Bezeichnung eines Baugrundes.

Außerdem liegt der Verdacht nahe, dass diese Aussage in der Form nicht von Jesus stammt. Vielmehr handelt es sich wahrscheinlich um ein griechisches Wortspiel, dass im Zuge von Übersetzungen entstand.

Zeuge des Auferstandenen

Nachdem sich Jesus bewusst für seinen Leidensweg entschieden hatte, kam es zum verhängnisvollen Einzug in Jerusalem. Dort wurde er aus seinem engsten Kreis von Judas Iskariot verraten, von der Tempelwache verhaftet und dann ins Gefängnis geworfen.

Schließlich verurteilte ihn der römischen Präfekt Pontius Pilatus zum Tode am Kreuz. Als das qualvolle Martyrium am Kreuz sein Ende gefunden hatte, stach ein römischer Legionär dem Heiland mit seiner Lanze in die Seite. Damit war das Ende des irdischen Lebens zweifellos eingetreten.

Doch der christlichen Überlieferung nach stand Jesus drei Tage später von den Toten auf. Man hatte ihn zu diesem Zeitpunkt bereits in ein Grab gelegt, dass nun geöffnet war. In der Folge erschien der Sohn Gottes mehreren Anhängern.

Im Neuen Testament gilt Simon Petrus als einer der ersten Personen, die dem wiederauferstandenen Heiland begegnet sind. Nur der Apostel Johannes berichtet, dass Maria Magdalena die erste Zeugin des Wunders war.

Verleugnung und Bekennung

Aber Simon Petrus ist nicht nur ein Statist im Zuge des Todes und der Wiederauferstehung des Messias. Vielmehr ist er ein Symbol für die inneren Konflikte eines Gläubigen. In der Nacht der Verhaftung von Jesus verleugnet er diesen dreimal, so wie ihm prophezeit wurde.

Es fehlte ihm in der Folge zunächst an der Kraft, sein Leben entsprechend der Gebote weiterzuführen. Das Krähen eines Hahnes erinnerte ihn besonders schmerzlich. Dies stürzte den Apostel in eine tiefe Krise.

Auch die Begegnung mit dem auferstandenen Messias konnte diese innere Krise noch nicht endgültig beenden. Doch als an Pfingsten, dem 50. Tag der Osterzeit, der Heilige Geist über die Jünger kam, wurde Simon zum todesmutigen Apostel Petrus.

Apostel Petrus und die Kirche

Säule der Jerusalemer Urgemeinde

Nach dem Pfingstwunder sammelten sich die Anhänger des Gekreuzigten und fanden neuen Mut. Noch in Jerusalem hielt Simon Petrus seine erste eigene Predigt und thematisierte die göttliche Verheißung für das Volk Israel.

Mit Gewissheit erkenne also das ganze Haus Israel: Gott hat ihn zum Herrn und Christus gemacht, diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt.“ – Apg 2,36

Die christliche Überlieferung nennt eine Zahl von 3.000 Personen, die sich daraufhin der Urgemeinde anschlossen. Der Apostel Petrus setzte sein Wirken in Jerusalem fort und geriet bald selbst in das Visier der Behörden.

Er wurde vor den Hohen Rat der Priesterschaft zitiert. Doch dort behauptete er seine Position und prägte dabei einen Schlagsatz, den noch viele Christen im Laufe der Jahrhunderte aufgreifen würden:Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben.“

Die Formulierung vom non possumus, „wir können nicht“, sollte in den folgenden Jahrhunderten noch zu zahlreichen Konflikten mit den römischen Kaisern führen. Für viele Christen wurde dieser Schlagsatz zum informellen Glaubenskenntnis im Angesicht weltlicher Unterdrückung.

Dieser Konflikt fand unter Kaiser Diokletian beim Streit um den Gottesdienst am Sonntag einen fatalen Höhepunkt. Dieser wurden unter Todesstrafe gestellt, woraufhin standhafte Christen erwiderten: Sine dominico non possumus – Ohne den Sonntag können wir nicht sein.

Entscheidend war jedoch, dass der Apostel Simon Petrus den missionarischen Auftrag annahm. Der Überlieferung nach wurde zunächst mit der Jerusalemer Urgemeinde eine feste Grundlage gebildet, um den Glauben von dort aus in die ganze Welt tragen zu können.

Entstehung der römischen Gemeinde

Im nachhinein war es für viele Bischöfe der jungen Christenheit sehr attraktiv, sich auf den Apostel Simon Petrus als Gründer zu beziehen. Der Hintergrund war, dass die Bischöfe untereinander um Einfluss konkurrierten.

Vor allem in Antiochien und in Rom nahm man diesen Bezug auf. Die Gründung der römischen Gemeinde kann jedoch keinesfalls auf Simon Petrus zurückgehen. In der Geschichte des Apostels Paulus kam es nämlich zu einer Begegnung mit römischen Christen im Jahr 50 n. Christus während Herrschaft von Kaiser Claudius.

Zu dieser Zeit weilte Petrus jedoch noch in Jerusalem. Dort hatte sich im Laufe der Jahrzehnte eine strukturierte Organisation entwickelt. Diese Festigung erlaubte dem Apostel der Überlieferung nach eine Reise nach Rom.

Tod als Märtyrer

Während des Aufenthalts des Apostels Simon Petrus in Rom kam es zu einem Großbrand. Das war an sich keine Besonderheit in der antiken Metropole. Für den Bau von Wohnkasernen für die Unterschicht gab es keine Vorschriften oder gar Sicherheitsbestimmungen.

Außerdem gab es in einem römischen Haushalt auch viele offene Feuerquellen. Schätzungen gehen deshalb von einigen hundert Bränden pro Jahr in der Stadt aus. Der Großbrand vom 19. bis zum 26. Juli des Jahres 64 erfasste jedoch 14 Stadtbezirke.

Drei dieser Bezirke wurden völlig zerstört. Erst nach einer knappen Woche konnte mit Hilfe von Brandschneisen eine weitere Ausbreitung verhindert werden. Dennoch flammten die Brände immer wieder auf. Der Zorn der Überlebenden war natürlich groß.

Weil der amtierende Kaiser Nero selbst unter politischen Druck geriet, wurden Sünden-Böcke gesucht. Wohl auf Empfehlung eines Präfekten fiel die Entscheidung, der kleinen Gemeinde von Christen die Schuld zu geben.

In der Folge kam es zur Neronischen Christenverfolgung. Diese stellte die erste große Verfolgung der neuen Religion dar, der gleich zwei Apostel zum Opfer fielen. Neben Simon Petrus weilte auch der Paulus in Rom.

Viele Christen wurden in den nächsten Wochen gelyncht. Es kam zu Verbrennungen. Andere wurden ertränkt. Aber vor allem wurden auch viele Christen den Raubtieren in den Arenen zum Fraß vorgeworfen.

Einer christlichen Legende nach, wurde Simon Petrus gekreuzigt. Da dies jedoch auch der Tod seines Messias gewesen war, sah er sich als nicht würdig an. Deshalb bat er darum, kopfüber ans Kreuz geschlagen zu werden.

Petrusgrab

Die genauen Umstände des Todes von Simon Petrus sind jedoch nicht überliefert. Etwa 150 Jahre nach dem Tod des Apostels begann aber die besondere Verehrung seiner Person auf dem Vatikanischen Hügel, der höchsten Erhebung des heutigen Vatikan-Staates.

Am südlichen Abhang war bereits unter Kaiser Caligula ein Circus errichtet worden. In diesem soll der Apostel Petrus zu Tode gekommen sein. Unweit entfernt soll er dann in einem Gräberfeld, der seit den 1950er Jahren besuchbaren Vatikanischen Nekropole, bestattet worden sein.

Petersdom

Kaiser Konstantin I. ließ dann bis 326 die erste Petersbasilika (Alt-St.Peter) über dem vermuteten Grab errichten. Hierfür wurde ein großer Teil des Feldes zugeschüttet. So konnte über dem angenommenen Grab des Apostels Petrus ein imposantes Bauwerk errichtet werden.

Die Basilika hatte fünf Schiffe, war etwa 120 Meter lang und bis zu 30 Meter hoch. Über die Jahrhunderte hinweg wurde die Kirche jedoch häufig beschädigt und dann wieder restauriert.

Foto vom Schrein über den Grab für den Apostel Simon Petrus
Grab des Apostels Simon Petrus (gemeinfrei)

Unter Papst Julius II. wurde ab 1506 schließlich ein monumentaler Neubau in Angriff genommen. Die Finanzierung erfolgte über den Peterspfenning, eine Sammlung für karitative Tätigkeiten, wie auch über den Verkauf von Ablässen.

Diese Praxis befeuerte jedoch die aufkommende Reformation. Sie stützte die Argumentation von Predigern wie Martin Luther. Insofern ist der Dom für den Apostel Simon Petrus auch ein Symbol für die Spaltung der Kirche in einen katholischen und einen evangelischen Teil.

Während der Amtszeit von Papst Leo X. übernahm dann der berühmte Künstler Raffael ab 1514 als Dombaumeister die Verantwortung für den Bau. Die prachtvollen Renaissance-Arbeiten zu Ehren des Apostels Simon Petrus dauerten jedoch viele Generationen lang. Die offizielle Einweihung erfolgte erst 1626.

Heiliger Petrus

Simon Petrus wurde von der Kirche in die Riege der Heiligen aufgenommen. Vom Volksglauben wurde ihm darüber hinaus eine besondere Aufgabe übertragen. Da Jesus ihm den Schlüssel zum Himmelstor verlieh, gilt er als eine Art Pförtner.

Ikonographie

In der kunstgeschichtlichen Ikonographie konnten dem Apostel Simon Petrus Attribute zugewiesen werden:

  • Alter Mann mit Bart (Erzvater)
  • Schlüssel
  • Schiff
  • Buch
  • Hahn

Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

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MichaelErzengel
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RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

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SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

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ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
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Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
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JohannesApostel
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DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
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Mark AurelRömischer Kaiser
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CaracallaRömischer Kaiser
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Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

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Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
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PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
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Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Johannes der Täufer – jüdischer Prophet

Johannes der Täufer war ein jüdischer Bußprediger an den Ufern des Jordan. Er konnte zahlreiche Anhänger um sich scharen und gilt als Wegbereiter des Jesus von Nazareth. Mit der Taufe von gläubigen Personen im Jordan schuf er darüber hinaus ein zentrales Symbol für das spätere Christentum.

Johannes der Täufer
Johannes der Täufer von Leonardo da Vinci (Louvre / gemeinfrei)

Doch nicht nur für Juden und Christen spielte Johannes der Täufer eine zentrale Rolle in der ideengeschichtlichen Evolution. Auch der Islam erkennt ihn unter dem Namen Yaḥya als den drittletzten Propheten an.

Und da riefen ihm die Engel zu, während er zum Gebet in dem Tempel stand: „Siehe, Allah verheißt dir Johannes, den Bestätiger eines Wortes von Allah, einen Vornehmen, einen Asketen und Propheten, einen von den Rechtschaffenen.“ (Deutsche Übersetzung des Koran 3:39)

Nicht zu verwechseln ist Johannes der Täufer mit dem Apostel Johannes. Beide haben neben dem Vornamen jedoch gemein, dass sie sich sehr intensiv mit der drohenden Apokalypse beschäftigten, der finalen Offenbarung des göttlichen Wissens.

Als er aber viele der Pharisäer und Sadduzäer zu seiner Taufe kommen sah, sprach er zu ihnen: Otternbrut! Wer hat euch gewiesen, dem kommenden Zorn zu entfliehen?“ Mt 3,7

Neben dem theologischen Beitrag machte sich Johannes der Täufer vor allem um den Aufbau einer Gemeinschaft verdient. Dieser gehörte Jesus selbst zumindest für eine gewisse Zeit an. Außerdem war die Gruppierung eine Keimzelle für die spätere früh-christliche Gemeinde.

Die wissenschaftliche Quellenlage zu Johannes dem Täufer ist jedoch nur sehr dünn. Dennoch geht man von seiner tatsächlichen Existenz aus. Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus aus der zweite Hälfte des 1. Jahrhundert geht in seinen Jüdischen Altertümer in Band XVIII auf den Prediger ein.

Vorgeschichte des Täufers

Es gibt keine wissenschaftlich belastbaren Erkenntnisse zur Kindheit von Johannes dem Täufer. In religiösen Schriften hingegen hat diese Lebensphase eine fundamentale Bedeutung für die weitere Entwicklung.

Insofern liegt natürlich der Verdacht nahe, dass von den Autoren absichtlich die Bildung einer Legende angestoßen wurde. Unabhängig vom tatsächlichen Gehalt dieser Erzählungen hatte die Mystifizierung seiner Person natürlich sehr reale Folgen.

Geburt und Jugend

Der Vater von Johannes dem Täufer hieß Zacharias und gehörte einer niedrigen Klasse der Priesterschaft an. Dieser Teil der Erzählung um die Kindheit gilt als durchaus möglich. Der besondere Charakter der Geburt von Johannes wird nämlich anders unterstrichen.

Elisabeth und Johannes der Täufer
Elisabeth stillt Johannes den Täufer (Künstler: unbekannt / Lizenz: gemeinfreies Bild)

Beide aber waren gerecht vor Gott und wandelten untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn. Und sie hatten kein Kind, weil Elisabeth unfruchtbar war; und beide waren in ihren Tagen weit vorgerückt.“ Lk 1,6-7

Zur Zeit von Herodes dem Großen wurde die Mutter dann doch schwanger und Johannes der Täufer kam auf die Welt. Dieser herrschte von 37 v. bis 4 n. Christus als Klientel-König über Judäa.

Näher kann der Zeitraum nicht eingegrenzt werden. Aber Johannes der Täufer wird als gleichaltrig mit Jesus oder als etwas älter angesehen. Die beiden Knaben werden häufig auch zusammen dargestellt.

Im Lukasevangelium findet sich jedoch der Hinweis auf eine Geburtsstadt in den Bergen. In der Jugend folgte dann angeblich ein Aufenthalt in der antiken Wüstenstadt Kumran im Westjordanland. Dort wurde Johannes der Täufer von Gott zum Propheten berufen.

Jahre als Prophet

Der Überlieferung nach begann das öffentliche Wirken von Johannes dem Täufer „im 15. Jahr der Herrschaft von Kaiser Tiberius. Diese Aussage ist jedoch für sich genommen nicht präzise, da der Genannte zunächst als Mit-Herrscher von Augustus ernannt wurde.

Das erste Auftreten von Johannes dem Täufer kann deshalb nur auf eine Zeit von 26 bis 29 n. Christus eingegrenzt werden. Das geographische Zentrum seines Auftreten lag in der historischen Region Peräa.

Die Gegend liegt östlich des Jordans. Im Süden grenzte das Gebiet an den See Genezareth und im Norden an das Tote Meer.

Persönliches Auftreten

Johannes der Täufer beeindruckte seine Zeitgenossen schon durch das Auftreten. Er glänzte dabei jedoch nicht einfach nur mit Charisma oder Rhetorik. Vielmehr erfüllte er die Erwartungen an einen jüdischen Propheten.

Der Tanach, die alte jüdische Bibel aus der vor-christlichen Zeit, kannte nämlich zahlreiche Propheten, die sogenannten Nevi’im. Diese hatten zahlreiche Merkmale:

  • Die Gabe der Prophetie erhält man durch eine unvorhersehbare Berufung durch Gott.
  • Propheten schrecken zunächst vor ihrer übermenschlichen Aufgabe zurück.
  • Es fehlt die Gewissheit auf Entlohnungen jeglicher Art.
  • Weiterhin fehlen Selbstsicherheit oder Arroganz.
  • Propheten führen ein Leben in Einklang mit ihren Geboten.

Vor allem dem letzten Punkt wurde von Johannes dem Täufer laut Überlieferung voll gerecht. Im Markus-Evangelium wird berichtet, er habe sich nur von Heuschrecken und wildem Honig ernährt. Matthäus geht gar soweit zu behaupten, dass der Täufer gar nichts zu sich genommen hätte.

Darüber hinaus war jedoch noch ein „weiches“ Kriterium für die Anerkennung als jüdischer Prophet von Bedeutung. In dieser Rolle war es üblich, den eigenen Tod vorherzusehen. Je gewaltsamer dieses Ende ausfiel, desto glaubwürdiger waren auch die Prophezeiungen.

Zur Zeit von Johannes dem Täufer stellte dies in der Region allerdings kein großes Problem dar. Die hohe Priesterschaft in Jerusalem sah die Ernennung zum Propheten als eine todeswürdige Gotteslästerung an.

Eben dieses Schicksal erwartete schließlich auch Johannes den Täufer. So wie später bei Jesus hatte das prophezeien des eigenen Todes eben auch einen selbst erfüllenden Charakter.

Kern-Botschaften

Johannes der Täufer hatte vor allem zwei Kernbotschaften. Zunächst predigte er ein asketisches Leben in Einklang mit Gottes Geboten. Seine eigene, ganz besondere Genügsamkeit kommunizierte er dabei auch über die Kleidung.

Und Johannes war mit Kamelhaaren und einem ledernen Gürtel um seine Lende bekleidet.“ Mk 1,6

Doch vor allem wurde Johannes der Täufer ein Prediger der Apokalypse, der finalen Offenbarung des göttlichen Wissens. Damit nahm er die Befürchtung vieler Juden vor dem vermeintlich drohenden Ende der Welt auf.

Neben dem diffusen Aufruf zur Umkehr entwickelte sich eine quasi-juristische Vorstellungswelt vom einem Ende der Welt in Form eines Jüngsten Gerichtes. Doch Gläubige, die sich von ihren Sünden reinwaschen und vor der Anklage durch Satan bestehen, gewinnen diesen Gerichtsprozess um die Seele.

Diese Auserwählten gehen dann ein in das Himmelreich, wenn die Nacht ohne Morgen beginnt. In diesem Konstrukt besteht natürlich ein dringender Bedarf nach einem Messias, einem Erlöser, so dass die Anhänger sehr empfänglich für Jesus wurden.

Diese religiösen Vorstellungen von einem König der Israeliten wurden dabei auch von der realpolitischen Situation befeuert. Judäa hatte lange unter despotischen Herrschern gelitten und war von römischen Legionen besetzt.

Taufen im Jordan

Damit man die entscheidende Umkehr oder Abkehr von der sündigen Welt symbolisch unterstreichen kann, entwickelte sich unter der Führung von Johannes der Täufer eine passende Zeremonie. In den Fluten des nahen Jordan bei einem Ort namens Bethanien wurden seine Anhänger einmal komplett untergetaucht.

Diese Taufe als rituelle Reinigung hat sich als Symbol der Christen bis heute erhalten. Die Zeremonie steht für den Eintritt einer Person in die Gemeinschaft der Gläubigen. Jesus von Nazareth verweilte einige Zeit im Kreis dieser Anhänger und wurde dort ebenfalls von Johannes getauft.

Der Überlieferung nach übernahm Jesus mit Zustimmung von Johannes dem Täufer noch vor Ort dieses Ritual. Er führte dann selbst Taufen im Jordan durch und konnte sich so ein Standing in der Community aufbauen.

Wegbereiter für den Messias

Neben einem theologischen Konzept und einer virulenten Anhängerschaft gewährte Johannes der Täufer dem nachfolgenden Jesus auch vollen Zuspruch. Im Markus-Evangelium wird von der Szene berichtet:

Und er predigte und sagte: Nach mir kommt der, der stärker ist als ich […] Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit Heiligem Geist taufen.“ Mk 1,7

Parallel machten Johannes der Täufer und seine Schar grausame Erfahrung mit der willkürlichen Herrschaft des Klientel-Königs, einem Sohn von Herodes dem Großen. Bereits kurz nach der Taufe des kommenden Messias wurde der jüdische Prophet ins Gefängnis geworfen.

Auslöser dieser Verhaftung war eine offene Kritik am Fürsten. Dieser hatte seine eigene Frau verstoßen und dafür Herodias, die Gemahlin eines Halb-Bruders, geheiratet. Nach dem verbalen Angriff durch Johannes den Täufer fürchteten diese einen Gesichtsverlust.

Der Prophet wurde daraufhin in der Festung Machaerus am Toten Meer festgehalten. Doch angeblich soll Herodias auf den Kopf von Johannes dem Täufer bestanden haben. Deshalb wurde er schließlich enthauptet.

Bedeutung als Heiliger

Rang und Attribute

In der Rangordnung der christlichen Propheten nimmt Johannes der Täufer die zentrale Stellung ein. Er verkündete die unmittelbare Ankunft des Messias (adventus domini) und bereitete dessen Werk auf Erden vor.

Darüber hinaus stellt er mit seiner Lebensführung ein ideales Vorbild dar. In der frühen Entwicklung des Christentums wurde Johannes der Täufer deshalb häufig wie beispielsweise durch Augustinus von Hippo thematisiert.

Im Zuge der kunstgeschichtlichen Ikonographie wurden Johannes dem Täufer eine Reihe von Attributen zugewiesen:

  • Magere Figur
  • Lange Haare
  • Fellgewand
  • Kreuzstab
  • Lamm

Darstellung und Verehrung

In Gruppierungen mit anderen Heiligen steht Johannes der Taufer im Zentrum. Bei Anordnungen mit Jesus steht dieser im Zentrum, die Mutter Maria links und der Täufer rechts davon.

Als Heiliger ist Johannes der Täufer der Patron des Johanniter-Ordens. Darüber hinaus sind ihm viele Taufkapelle geweiht und er wird in Spitälern verehrt.

St-Johannes-Kathedrale

Der Ort der Hinrichtung von Johannes dem Täufer ist zwar nicht bekannt. Dennoch wird er in der St-Johannes-Kathedrale in Sebastia im West-Jordanland verehrt. Jüdische, christliche wie muslimische Gläubige vermuten das Grab des Täufers in diesem Sakralbau.

Darüber hinaus werden an diesem Ort auch die Gräber von Elischa und Obadja, zwei alt-biblischen Propheten, vermutet. Seit der Herrschaft der Byzantiner fand sich dort ein Kirche. Die Kreuzfahrer ersetzten diese im 12. Jahrhundert durch die St-Johannes-Kathedrale.

Die Kontrolle über den Ort ging jedoch bereits im 13. Jahrhundert an die Muslime. Diese errichteten eine Moschee, die die angebliche Grabstätte von Johannes dem Täufer vor weiteren Zerstörungen in den Glaubenskriegen schützte.

Reliquien von Sweti Iwan

Angesichts der Bedeutung von Johannes dem Täufer insbesondere für das Christentum wurden im Laufe der Zeit zahlreiche Überbleibsel als Reliquien ausgegeben. Ein Fund aus dem Jahr 2010 sticht jedoch hervor.

Auf Sweti Iwan, einer bulgarischen Insel im Schwarzen Meer, führten Archäologen Ausgrabungen im Johannes-der-Täufer-Kloster aus dem Mittelalter durch. Dabei fanden sie eine Kiste aus dem 4. Jahrhundert mit der Aufschrift: Johannes der Täufer.

In dieser Kiste fanden sich Fuß-, Hand-, Kiefer- und Zahnknochen. Diese stammen von einer Person, die im 1. Jahrhundert lebte. Heute werden die sterblichen Überreste in einer Kirche in der Stadt Sosopol aufgebahrt.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
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Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
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Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
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Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
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Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Pontius Pilatus – römischer Präfekt

Pontius Pilatus war von 26 bis 36 n. Christus der römische Präfekt von Judäa und Samaria. In dieser Funktion war er der Vertreter des römischen Kaisers in diesen Provinzen. Von Amts wegen stand er damit sowohl dem Militär wie auch der Verwaltung vor.

Pontius Pilatus Inschrift
Pontius Pilatus Inschrift (Werner Berthold / gemeinfreies Bild)

Pontius Pilatus wurde bekannt durch seine Rolle in der Leidensgeschichte des Jesus von Nazareth, der so genannten Passion Christi.  Darüber hinaus war er ein Symbol für die Gewaltherrschaft der alten Römer im heutigen Nahen Osten.

[PO]NTIVS PÌLATVS / [PRAEF]ECTUS IVDAE[A]E

Zahlreiche Quellen können deshalb seine Existenz belegen. Darüber hinaus berichteten römische Geschichtsschreiber wie Tacitus oder Flavius Josephus über den historischen Pontius Pilatus.

Jenseits von seiner Rolle als Christusmörder ist Pontius Pilatus nur schwer zu beurteilen. Einerseits konnte er sich zehn Jahre lang als Statthalter einer äußerst unruhigen Provinz im Römischen Reich behaupten. Dies spricht für seine Qualitäten als römischer Präfekt.

Andererseits gelten viele Entscheidungen von ihm als sehr unglücklich. Noch dazu verlor er schließlich seinen Posten wegen zahlreicher Anklagen:

  • Bestechungen
  • Beleidigungen
  • Raub
  • Gewalttätigkeit
  • Zügellosigkeit
  • Hinrichtungen ohne Urteil
  • extreme Grausamkeit

Er wurde vor den Kaiser zitiert. Dieser verstarb jedoch bevor Pontius Pilatus vorstellig werden konnte. Deswegen ist unklar, ob es tatsächlich zu einem Verfahren kam. Bedeutsam ist jedoch, dass er wohl auch aus politischen Gründen abgelöst wurde.

Deswegen kann es sein, dass die Anklagen lediglich vorgeschoben waren. Pontius Pilatus sollte einem unrühmlichen Ende jedoch nicht entgehen. Unter Kaiser Caligula geriet er unter persönlichen Druck und beging im Jahr 39 n. Christus Selbstmord.

Der Facettenreichtum des frühen Christentums brachte jedoch verschiedene Interpretationen des Präfekten hervor. In der koptisch-orthodoxen Kirche gilt Pontius Pilatus seit dem 2. Jahrhundert als ein Märtyrer, dessen Gedenktag der 25. Juni ist.

Hintergrund des Pontius Pilatus

Das Geburtsjahr von Pontius Pilatus ist nicht bekannt. Doch die Familie, die Pontier, tauchen immer wieder in der römischen Geschichte auf. Ein früheres Mitglied der Familie gehörte beispielsweise zum Kreis der Mörder von Gaius Julius Caesar.

Die Familie hatte jedoch keinen Sitz im römischen Senat. Das heißt, sie gehörten nicht zum innersten Kreis des Hochadels der alten Römer. Aber Pontius Pilatus hatte den Rang eines römischen Ritters. Dies ermöglichte den Zugang zu zahlreichen Spitzenfunktionen.

Zweifellos war Pontius Pilatus sehr gut vernetzt und verfügte über beste Verbindungen im Militär. Der Kommandeur Prätorianer war ein wichtiger Fürsprecher. Dies war eine und häufig sogar die einflussreichste Position schlechthin, die ein Offizier im römischen Reich inne haben konnte.

Bei der Besetzung der Präfektur in Judäa und Samaria konnte so ein gutes Wort für Pontius Pilatus beim Kaiser eingelegt werden. So kam es dann zu seiner Ernennung als fünfter Präfekt der Provinz.

Römische Provinz von Judäa

Die römische Provinz Judäa war ein Region südlich von Syrien. Sie erstreckte sich bis Ägypten. Jerusalem bildete das Zentrum der Provinz, wenn auch die römische Verwaltung zunächst in Caesarea, einer Hafenstadt am Mittelmeer, ihren Sitz hatte.

Die Gebiete waren von Gnaeus Pompeius Magnus im Jahr 63 v. Christus erobert worden. Zunächst hatte der Römer die Macht bei regionalen Fürsten belassen. Doch sowohl die römischen Bürgerkriege wie auch lokale Konflikte beendeten diese Selbstverwaltung.

Herrschaft von Herodes

Deshalb wurde mit Herodes dem Großen im Jahr 43 v. Christus vom Senat ein König (basileus) ernannt. Dieser regierte teils sehr erfolgreich und konnte bis zu seinem Tod im Jahr 4 n. Christus das Einflussgebiet deutlich erweitern.

Genau wie Pontius Pilatus spielt Herodes deshalb auch eine wichtige Rolle in den frühen Erzählungen des Christentums. Im Lukasevangelium wird berichtet, dass dieser die erste Volkszählung in der Provinz Judäa durchführte:

„Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augustus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuerlisten einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.“ Lk 2,1-5

Diese Darstellung von Lukas ist jedoch vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse nicht mehr haltbar. Der angesprochene Publius Sulpicius Quirinius wurde nämlich erst 6 n. Christus ernannt. Zu der Zeit war Herodes aber bereits tot.

Auch der laut christlicher Überlieferung von Herodes angeordnete Kindesmord von Betlehem ist strittig. Der Überlieferung nach wurden alle Knaben unter zwei Jahren ermordet, um so auch den mit Jesus neu geborenen König der Juden zu erwischen. Auch hierfür fehlen die Belege.

Als Tyrannen erlebte die judäische Bevölkerung diesen König Herodes jedoch zweifellos. Bereits kurz nach seinem Tod brachen die ersten Aufstände als Auftakt für ein äußerst blutiges Jahrhundert aus.

Als Nachfolger für Herodes den Großen wurden drei seiner Söhne inthronisiert. Diese stellten sich jedoch ebenfalls als grausame Machthaber heraus:

  • Herodes Archelaos
  • Herodes Antipas
  • Herodes Philippos

Doch Kaiser Augustus wies den Clan schließlich in seine Grenzen. Der regierende Herodes Archelaos wurde entlassen, womit auch seine Brüder entmachtet wurden. Die regionale Herrschaft wurde von Rom aus abgeschafft.

Judäische Präfektur

Die alte, erbliche Herrschaft in Judäa wurde durch das Berufsbeamtentum der alten Römer ersetzt. Die Provinz wurde zunächst in eine Präfektur verwandelt. Das war ein spezielles Format der alten Römer für noch nicht endgültig befriedete Regionen.

Der Verwaltung wurde ein Praefectus Civitatis voran gestellt. Dieses sehr hohe Amt in der Laufbahn umfasste sowohl militärische wie auch zivile Gewalt. Es handelte sich dabei jedoch nicht um ein senatorisches Amt.

Es war ein klassischer Posten für einen römischen Ritter, auf dem man sich durchaus für höhere Weihen empfehlen konnte. Notwendige Voraussetzungen waren militärische Dienstjahre sowie Erfahrung mit der Verwaltung.

Doch die Region blieb unruhig. Auch in Rom war man offenbar nicht zufrieden mit den Entwicklungen vor Ort. In den knapp 20 Jahren bis zur Einsetzung von Pontius Pilatus mühten sich bereits vier Präfekten vergeblich um die Befriedung von Judäa.

Möglicherweise wurde deshalb mit Pontius Pilatus eine Person ernannt, die besondere energisch durchgreifen sollte. Dies bleibt jedoch eine Spekulation und ist nicht eindeutig belegbar.

Pontius Pilatus und die Propheten

Die Unruhen in Judäa hatten eine starke religiöse Komponente. Einerseits traf der Viel-Götter-Glaube der Römer auf den nahöstlichen Monotheismus. Hierbei gehörte insbesondere der Kaiser-Kult, die Vergöttlichung der römischen Kaiser, zu den interkulturellen Brandherden.

Andererseits eröffnete sich in Judäa auch immer stärker der Konflikt zwischen der Priesterschaft und der einfachen Bevölkerung. Neben den ethnischen und kulturellen Konfliktlinien gab es deshalb auch eine ausgeprägte sozial-revolutionäre Motivation für die Unruhen in der Region.

Während der Amtszeit von Pontius Pilatus kam erschwerend hinzu, dass sich bei vielen einfachen Juden apokalyptische Vorstellungen breit machten. Darüber hinaus kannten die alten jüdischen Bibeltexte eine ganze Reihe von Propheten, die Nevi’im.

Das Erscheinen sowie Merkmale solcher Propheten wurde ebenfalls im Tanach, der alten jüdischen Bibel, beschrieben. Der Zugang beziehungsweise die Interpretation dieser Texte war jedoch nicht an eine formalisierte Ausbildung gebunden.

Vielmehr konnte sich jede Person, die die Texte gelesen hatte, als Rabbiner bezeichnen. In der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts traten deshalb zahlreiche Personen hervor, die sich auf Basis ihrer eigenen Interpretation als Propheten erklärten.

Der Glauben an ein bevorstehendes Ende der Welt sorgte deshalb für großen Zulauf zu solchen Propheten durch die einfache Bevölkerung. Die hohe Priesterschaft bekämpfte zusammen mit den Römer solche Sekten durch das Verhängen der Todesstrafe wegen Gotteslästerung für eine solche Anmaßung.

Problematischerweise war es jedoch ein Kern-Merkmal eines Propheten, den eigenen Tod vorherzusagen. Insofern stärkten solche Todesurteile die dahinterliegenden Bewegungen häufig sogar, was man an der Entwicklung des Christentums eindrucksvoll nachvollziehen kann.

Taufen am Jordan

Eine sehr wichtigte Gruppe und die spätere Keimzelle der frühchristlichen Gemeinde war die Bewegung um Johannes den Täufer. Dieser trat im Stile der alten Propheten auf und hatte am Ost-Ufer des Jordans viele Anhänger um sich geschart.

Er predigte von einem endzeitlichen Gericht und rief zur Umkehr auf. Hierfür etablierte er einem symbolischen Akt der Reinigung von Sünden, das Taufen der gläubigen Person in den Fluten des Jordan. Sein Einfluss war so groß, dass er auch im Koran als drittletzter Prophet gilt.

Zu dieser Gruppierung gehörte auch Jesus von Nazareth. Noch bevor Johannes das obligatorische Todesurteil ereilte, konnte sich dieser als Nachfolger aufbauen.

Christus – der Gekreuzigte

Pontius Pilatus hatte den Auftrag, Judäa zu befrieden und in eine reguläre römische Provinz verwandeln. Nachdem die Hinrichtung von Johannes dem Täufer nicht zur gewünschten Zerschlagung der Gruppe geführte hatte, ging er gegen dessen Nachfolger vor.

Es gelang den Römern, Judas Iskariot, eine Person aus dem direkten Umfeld von Jesus zu bestechen. Der christlichen Überlieferung nach lieferte er seinen Propheten gegen einen Beutel voll Gold an römische Legionäre aus.

Jesus wurde zunächst verhaftet und dann gefoltert. Anschließend führte man ihn in einer öffentlichen Verhandlung vor Pontius Pilatus. Dieser ließ der Überlieferung nach den König der Juden in einen purpurnen Umhang kleiden und ihm eine Dornenkrone aufsetzen.

„Am frühen Morgen schlossen die obersten Priester, die führenden Männer des Volkes und die Schriftgelehrten, also der ganze Hohe Rat, ihre Beratungen ab und trafen ihre Entscheidung. Sie ließen Jesus gefesselt abführen und übergaben ihn Pilatus, dem römischen Statthalter. Pilatus fragte ihn: »Bist du der König der Juden?« »Ja, du sagst es«, antwortete Jesus. Die obersten Priester brachten nun viele Anklagen gegen ihn vor.“ Mk 15, 1-3

So verspottet und als elende Figur weigerte sich Pontius Pilatus zunächst, Jesus von Nazareth zum Tode zu verurteilen. Außerdem wollte er der Erzählung nach wegen des Pascha-Festes eine Amnestie gewähren, um das Volk besser zu stimmen.

Doch die hohe Priesterschaft forderte für die Gotteslästerung den Tod am Kreuz und konnte das anwesende Volk überzeugen. Stattdessen wurde ein Mann namens Barabbas von Pontius Pilatus freigelassen.

„Pilatus fragte zurück: »Und was soll mit dem Mann geschehen, den ihr den König der Juden nennt?« Da riefen sie alle: »Ans Kreuz mit ihm!« »Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?«, fragte Pilatus. Doch die Menge schrie immer lauter: »Ans Kreuz mit ihm!« Weil Pilatus die aufgebrachte Volksmenge zufriedenstellen wollte, gab er Barabbas frei. Jesus aber ließ er auspeitschen und zur Kreuzigung abführen.“ Mk 15, 12-15

Historisch ist diese früh-christliche Szene mit Pontius Pilatus jedoch nicht haltbar. Es gibt keinen einen Hinweis, dass römische Präfekten jemals solche Amnestien gewährten.

Aus dem heutigen Blick noch weniger überzeugend ist die Darstellung der Rolle von Pontius Pilatus bei der Kreuzigung im Evangelium des Apostels Johannes. Aus theologischer Sicht findet sich hier jedoch ein Türöffner für eine facettenreiche Interpretation dieser ambivalenten Figur.

„Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Juden König. Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der Juden König, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der Juden König. Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.“ – Joh 19, 19-22


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Mark Aurel – Kaiser und Philosoph

Mark Aurel wurde am 26. April 121 n. Christus als Sohn einer Verwandten von Hadrian geboren. Bereits als Junge fiel er dem amtierenden Kaiser durch seine besondere Ernsthaftigkeit auf. Dieser gab ihm sogar einen Spitznamen – Verrissimus – der Wahrhaftigste.

Büste des jungen Kaiser Mark Aurel
Kaiser Mark Aurel (gemeinfrei)

In dieser Ära der Adpotivkaiser wurden talentierte Köpfe in den höchsten Familien besonders gefördert. Dank dieser Fürsprache wurde Mark Aurel bereits als Knabe in ein Priesterkollegium aufgenommen.

Wegen seiner Fähigkeiten wurde der junge Mann schließlich durch Adoptionen und Eheschließungen in der Nachfolge positioniert. So war Mark Aurel bei seiner Ernennung zum Kaiser im Jahr 161 n. Christus bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten in die Regierungsarbeit involviert.

Als Persönlichkeit entwickelte sich Mark Aurel zum letzten großen Philosophen der Stoa. Für seine Regierung formulierte er deshalb politische Leitsätze von Freiheit, Gerechtigkeit und Bürgerrechten.

„Severus war mir ein Beispiel […], durch ihn bekam ich einen Begriff, was zu einem freien Staate gehört, wo vollkommene Rechtsgleichheit für alle ohne Unterschied herrscht und nichts höher geachtet wird als die Freiheit der Bürger.“ (Mark Aurel I, 14)

Die Innenpolitik von Kaiser Mark Aurel zielte auf Strukturreformen zu Gunsten der Schwachen in der römischen Gesellschaft. Dabei bediente er sich des Rechsstaates und stärkte die Stellung von Frauen, Kindern und Sklaven.

In den Markomannenkriegen stellte sich Mark Aurel seiner Rolle als militärischer Führer. Gegen den Ansturm der germanischen Krieger ließ der Kaiser unter anderen auch das Legionslager Castra Regina an der Donau errichten, die heutige Stadt Regensburg.

Bis nach China kamen römische Kaufleute während der Regierungszeit des weitsichtigen Potentaten. Doch in der Religionspolitik zeigte Mark Aurel eine andere Linie. Große Christenverfolgungen in Gallien wurde zumindest abgesegnet.

Die letzten Jahre dieses römischen Kaisers waren jedoch von Usurpationen geprägt. Darüber hinaus musste er einen zweiten Krieg gegen die Markomannen führen. Kaiser Mark Aurel verstarb dann am 17. März 180 n. Christus wohl im Legionslager von Vindobona.

Familiärer Hintergrund und Aufstieg

Marcus Annius Catilius Severus lautet der Geburtsname des späteren Kaisers Mark Aurel. Seine Familie stammte aus den spanischen Provinzen des Imperium Romanum. Im Zuge der Bildung von neuen Eliten nach der Machtübernahme durch Kaiser Augustus waren viele „Fremde“ in der Hauptstadt zu Einfluss gekommen.

Bereits der Großvater war dreimal Konsul, so dass die Familie einen festen Platz im römischen Senat hatte. Der Vater des jungen Mark Aurel heiratete die außerordentlich reiche und mit dem amtierenden Kaiserhaus verwandte Domitia Lucilla.

Doch erst mit dem unglücklichen Tod von Lucius Aelius, dem eigentlich vorgesehenen Nachfolger für Kaiser Hadrian, wurde aus Mark Aurel ein Anwärter. Doch er war mit 17 Jahren noch viel zu jung für das Amt.

Adoption und Regelung der Nachfolge

Hilfsweise wurde der Senator Antoninus Pius unter einer Auflage des schwer kranken Hadrian adoptiert und zum Nachfolger ernannt: dieser hatte den jungen Mark Aurel zu adoptieren und dessen Thronbesteigung vorzubereiten.

Antoninus Pius nahm diese Rolle an und adoptierte den Knaben. Er selbst wurde nach dem Tod seines legendären Vorgängers dann im Sommer 138 n. Christus zum römischen Kaiser erhoben. Zusammen mit seinem neuen Adoptivsohn bezog er daraufhin den kaiserlichen Palast.

Vorbereitung auf die Herrschaft

Commodus Knabe Büste
Commodus als Knabe (Naughtynimitz / CC-BY-SA 3.0)

Die Regelung der Nachfolge ermöglichte es, den jungen Mark Aurel auf die Regierungstätigkeit vorzubereiten. Er lernte die Strukturen sowie alle wichtigen Funktionsträger des Römischen Reiches kennen.

Darüber hinaus setzte sich der angehende Kaiser auch intensiv mit Bewerbern für Ämter auseinander. Gerade bei Personalentscheidungen entwickelte der junge Mann bereits früh einen großen Einfluss auf den tatsächlichen Machthaber Antoninus Pius.

Nur die militärische Ausbildung blieb der Mentor ihm schuldig. Dies sollte tatsächlich zu negativen Konsequenzen während der Herrschaft von Mark Aurel führen. Doch über 20 Jahre lang war Mark Aurel der stete Begleiter an der Seite seines künftigen Vorgängers.

In dieser Zeit heiratete er auch dessen Tochter. Aus der Verbindung ging Commodus hervor. Dieser sollte auch Nachfolger werden und damit den erneuten Übergang zur Erb-Monarchie darstellen.

Herrschaft von Kaiser Mark Aurel

Reiterstatue von Kaiser Mark Aurel in Rom
Kaiser Mark Aurel Statue (gemeinfrei)

Antoninus Pius verstarb am 07. März 161 n. Christus. Einer unzuverlässigen Überlieferung nach, sah der alte Mann seine letzten Stunden kommen und hinterließ Anweisungen.

So konnte er noch eine reibungslose Übergabe der Macht an den neuen Kaiser Mark Aurel gewährleisten.

Der neue Machthaber übernahm ein Imperium, dass sich über Jahrzehnte sehr positiv entwickelt hatte. Bereits unter früheren Vorgängern wie Trajan, dem Optimus Princeps, dem besten Kaiser, war das Reich im Inneren wie an den Außengrenzen konsolidiert worden.

Lucius Verus – Mitkaiser

Mark Aurel erhob bereits bei seiner Machtübernahme einen Adoptiv-Bruder zum Mitkaiser. Das war eine Regelung, in der der nachrangige Mitkaiser zwar über die Autorität, jedoch über weniger Auctoritas verfügte.

Die Unterscheidung entspricht in etwa der heutigen Trennung zwischen legaler und legitimer Macht. Im Gegensatz zu Kaiser Mark Aurel war Lucius Verus auch in militärischen Dingen bewandert.

Deshalb übernahm Lucius Verus schon früh das Kommando über den Partherkrieg im Osten des Reiches. Dies hatte den Vorteil, dass sich Mark Aurel mehr auf die inneren Angelegenheiten wie auch die Donau-Regionen konzentrieren konnte.

Antoninische Pest

Unter Kaiser Mark Aurel brach jedoch eine Pandemie im römischen Reich aus. Im Jahr 165 n. Christus brachten römische Legionäre einen sehr virulenten Stamm der Pocken oder Masern aus dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris zurück ins Reich.

(gemeinfrei)
Büste von Kaiser Diokletian (gemeinfrei)

Das Verständnis der antiken Mediziner reichte bei weitem noch nicht, um diese Krankheit verstehen oder gar bekämpfen zu können. Doch die infektiösen Viren verbreiteten sich sehr schnell aus dem Nahen Osten sogar bis nach Britannien.

Der Verlauf dieser Antoninischen Pest war für die Betroffenen dann fast immer tödlich. Im gesamten Reich kam es zu einem Massensterben und es dauerte mindestens 24 Jahre, bis diese Pandemie wieder abflaute.

Weitere 100 Jahre später brachen erneut Seuchen mit vergleichbaren Symptomen aus. Scheinbar wurde wohl sogar Kaiser Diokletian ein Opfer dieser Krankheitswellen. Cedrenus von Caesarea beschrieb dessen Tod:

„Er wurde von heftigen Schmerzen in allen Teilen seines Körpers ergriffen; große Hitze verzehrte sein Inneres, und sein Fleisch schmolz wie Wachs. Im Verlaufe der Krankheit wurde er langsam vollkommen blind; die Zunge und das Innere des Halses gingen in Fäulnis über, sodass der noch lebende Körper schon den Geruch einer Leiche ausstieß.“

Schon bald nach dem Ausbruch dieser Erkrankung entwickelte sich dafür eine zeitgemäße Erklärung. Die Krankheit trat unter den Legionären erstmals nach der Erstürmung der Stadt Seleukia-Ktesiphon am Tigris auf.

Die Stadt wurde geplündert. Man schändete dabei auch den Tempel des Apollo, des Gottes der Gesundheit. In der antiken Wahrnehmung wurde diese Pest zu einer Rache der Götter.

Folgen für die Außenpolitik

Der Verlust an Menschen durch diese Seuche war so groß, dass sich das Römische Reiche vor allem an den Außengrenzen destabilisierte. Die Legionen hatten so hohe Ausfälle, dass Kaiser Mark Aurel das römische Imperium nicht mehr ausreichend sichern konnte.

Vor allem die Parther und die Germanen übten einen steigenden Druck auf das Reich aus. Schon ein Jahr nach dem Beginn der Pandemie brachen die Markomannenkriege aus. Diese banden Kaiser Mark Aurel von da an auch persönlich.

Philosoph der jüngeren Stoa

Bereits als junger Knabe hatte sich Mark Aurel mit seinem besonders scharfen Geist hervor getan. Als erwachsener Mann entwickelte er sich zum bedeutenden Philosophen der jüngeren Stoa. Zugleich hatte er als römischer Kaiser auch die Möglichkeiten, seine Ideale zu verfolgen.

Vor allem das letzte Jahrzehnt zwischen 170 und 180 n. Christus waren von geistiger Schaffenskraft geprägt. Im späten Mittelalter wurden seine Schriften dann vervielfältigt. Zu seinen Anhängern gehören bedeutende Persönlichkeiten wie Friedrich der Große oder Helmut Schmidt.

Grundlagen des Stoizismus

Der Begriff „Stoa“ bezeichnete eine Säulenhalle auf der Agora (Marktplatz) von Athen. Dort begann einer der Begründer dieser Denkrichtung im Jahr 300 v. Christus mit seiner Lehrtätigkeit.

Die Stoiker betonten den Wert der ganzheitlichen Betrachtung der Dinge. Außerdem verknüpften sie Logik und Ethik. Stoische Ideale sind:

  • Gelassenheit
  • Seelenfrieden
  • Weisheit

„Selbstbetrachtungen“

Für den eigenen Gebrauch schrieb Kaiser Markel seine Selbstbetrachtungen. Darin bündelte er fast 500 Jahre der Entwicklung der Stoa, die ihre gesellschaftliche Bedeutung erst mit dem Aufstieg des Christentums unter Kaiser Konstantin I. verlieren sollte.

Kopf des Platon
Platon (Glyptothek München / gemeinfrei)

Die politische Philosophie des Mark Aurel sah die Rolle des Herrscher als schicksalshafte Last. Diese müsse ins Positive gewendet werden. Die Aufgabe des Kaisers liege nämlich darin, dem Staat möglichst gut zu dienen.

Seine Überlegungen baute Kaiser Mark Aurel auf einen sehr bodenständigen Realismus auf. Als Philosoph sah er vor allem die Zwänge des politischen Handelns und distanzierte sich von utopischen Gedanken.

„Hoffe nicht auf Platons Staat, sondern gib dich zufrieden, wenn es auch nur den kleinsten Fortschritt gibt, und denke daran, dass dieses Resultat eben keine Kleinigkeit ist. Denn wer kann die Prinzipien ändern, nach denen die Menschen ihr Leben regeln?“ (Mark Aurel IX, 29)

Neben dem vernünftigen Handeln war vor allem die Orientierung am Gemeinwohl eine zentrale Säule des Stoizismus von Kaiser Mark Aurel.

Solidarität war für ihn die wichtigste Eigenschaft des Menschen. Politische Aktivität wie auch die Pflege der Strukturen der Herrschaft sind die zentralen Mittel dieser Philosophie.

Markomannen-Kriege und Nachfolge

Erster Markomannen-Krieg

Schon 166 n. Christus fielen erstmals etwa 6000 Langobarden in Pannonien ein, dem heutigen West-Ungarn. Auch die Vandalen erhoben sich. Sie griffen in Dakien an, dem heutigen Rumänien. Diese erste Welle konnte von kleineren römischen Kontingenten vor Ort zurückgeschlagen werden.

Kaiser Mark Aurel verlegte daraufhin jedoch seinen Sitz von Rom nach Aquileia in Nord-Italien. Von dort aus hatte er kürzere Linien der Kommunikation in die Richtung der bedrohten Gebiete. Außerdem ließ zwei neue Donau-Legionen ausheben, die Legio II Italica und die Legio III Italica.

Im Jahr 168 n. Christus konnte sich auch Lucius Verus zu Kaiser Mark Aurel nach Germanien begeben. Dort führte der erfahrene Feldherr zunächst eine Inspektion der Truppen durch. Doch nur wenig später fiel auch der wichtige Mitkaiser der Antoninischen Pest zum Opfer.

Seines wichtigsten Strategen beraubt, startete Kaiser Mark Aurel im Jahr 170 n. Christus eine Gegenoffensive. Doch bei den Angriffen auf die Germanen starben über 20.000 Legionäre. In der Folge fielen die Stämme in den Donau-Provinzen ein.

Es gelang den germanischen Kriegern bis nach Aquileia vorzudringen und die Stadt zu belagern. Erst im darauffolgenden Jahr konnten römische Truppen die Provinzen befreien. Der politische Kollateralschaden war jedoch enorm.

Die Basis für die spätere Dominanz der Donau-Legionen wurde spätestens in diesen Markomannenkriegen geschaffen. Aus deren Reihen würden noch zahllose Usurpatoren hervorgehen, die das Imperium immer wieder ins Chaos stürzten.

Die Jahre 172 bis 175 n. Christus brachten jedoch entscheidende Erfolge. Die römischen Legionäre operierten zunächst erfolgreich gegen die Markomannen. Dann erweiterten sie ihre Offensive noch gegen weitere Stämme.

Rolle des Commodus

Nach dem Tod von Lucius Verus wurde dessen Rolle zunehmend von Commodus ausgefüllt, dem Sohn von Kaiser Mark Aurel. Dieser blieb während des ersten Krieges gegen die Markomannen stets an der Seite seines Vaters.

Bereits im Alter von fünf Jahren hatte man ihm zum Caesar ernannt. Das war die offizielle Bezeichnung für einen „Junior-Kaiser“. Somit war er auch mit Befehlsgewalt ausgestattet und konnte seinen Vater bei der Ausübung der kaiserlichen Herrschaft unterstützen.

Doch Kaiser Mark Aurel brach mit diesem Vorgehen die Tradition der Adpotivkaiser. Mit seinem Tod würde deren Ära zu Ende gehen.

Zweiter Markomannen-Krieg

Bereits 177 n. Christus begann der zweite Krieg gegen die Markomannen. Erneut wurde die Donau zu einer Kampflinie. Kaiser Mark Aurel zog hierfür riesige Kontingente zusammen.

Ein Foto der Engelsburg bei Nacht (pixabay)
Hadrian ließ die Engelsburg als Mausoleum errichten. (gemeinfrei)

Nach erfolgreichen Schlachten errichteten die Römer zahlreiche halb befestigte Heerlager, um die umkämpften Gebieten zu stabilisieren. Insgesamt 40.000 Mann wurde so in den Regionen stationiert.

Eines dieser Heerlager war Castra Regina. Dieses wurde von der Legio III Italica bemannt wurde. Aus diesem Standort ging die heutige Stadt Regensburg in der bayerischen Oberpfalz hervor. An solchen Lagern wurde dann auch zahlreiche Patrouillenboote stationiert, die solche Abschnitte des römischen Limes bewachten.

Dieser zweite Krieg gegen die Markomannen dauerte bis zum Tod von Kaiser Mark Aurel am 17. März 180 n. Christus. Er verstarb vermutlich im Legionslager von Vindobona. Man beerdigte seine sterblichen Überresten im Hadriansmausoleum, der späteren Engelsburg im heutigen Vatikanstaat.

Sein Sohn Commodus wurde zum neuen Kaiser erhoben. Er schloss daraufhin gegen den Rat seiner Militärs einen Frieden mit den Markomannen.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
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Judas ThaddäusApostel
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ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
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DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

Jesus von Nazareth – jüdischer Prophet

Jesus von Nazareth war ein jüdischer Bauhandwerker aus einer Region im Norden des heutigen Staates Israel. Er war wohl nur wenige Jahre lang als Wanderprediger aktiv.

Jesus von Nazareth Bergpredigt
Jesus von Nazareth während seiner Bergpredigt (Carl Heinrich Bloch / gemeinfrei)

Doch als jüdischer Prophet und in der Rolle als der Sohn Gottes stiftete Jesus in dieser kurzen Zeit das Christentum. Das ist die größte Religion der Menschheit mit heute etwa 2,26 Mrd. Anhängern.

Darüber hinaus geht die westliche Zeitrechnung auf sein ursprünglich angenommes Geburtsjahr zurück. Der historische Jesus von Nazareth kam jedoch schon vier bis sieben Jahre früher auf die Welt. Er wurde dann zu einem tiefreligiösen Juden, der wohl den Tanach selbst lesen konnte. Das ist die hebräische Bibel und Grundlage des Alten Testamentes (AT).

Aufgrund seiner Selbsterklärung als Prophet des Herrn wurde Jesus von Nazareth schließlich von der hohen Priesterschaft wegen Häresie verfolgt. Dann kreuzigte man ihn außerhalb der Stadtgrenzen.

Dieses gewaltsame Ende am Kreuz wurde zum zentralen Ereignis für die christliche Heilslehre. Versuche der Datierung für dieses Ereignis ergaben hohe Wahrscheinlichkeiten für den 7. April 30 aber auch den 3. April 33.

Doch noch vor seinem Tod hatte Jesus den Apostel Petrus zu seinem Felsen erklärt, auf den eine Kirche gebaut werden soll. Bis heute berufen sich die Päpste, als die Oberhäupter des Christentums, auf eine Nachfolge in dieser Tradition.

Grundzüge der christlichen Heilslehre

Ab dem Jahr 28 n. Christus war Jesus von Nazareth als Wanderprediger in Galiläa und Judäa aktiv war. Das waren historische Regionen, die im heutigen Norden von Israel und in Syrien liegen.

Kaiser Konstantin erblickte in seiner Vision das Christogramm. Es steht als Kürzel für Jesus Christus.

Man bezeichnete Jesus als Rabbi. Das war damals jedoch keine geschützte Berufsbezeichnung, sondern bedeutete nur „Lehrer“.

Die Lehren des Jesus von Nazareth kreisten um die Endzeit. Die Gedanken waren eng verwandt mit den Vorstellungen einer anderen bedeutenden jüdischen Sekte dieser Zeit um Johannes der Täufer.

Doch einige seiner Worte wurden Jesus von Nazareth als Gotteslästerung ausgelegt. Die hohe Priesterschaft der Juden ließ den talentierten Prediger deshalb verfolgen. Er wurde gefasst und auf Anweisung des römischen Präfekten Pontius Pilatus durch Kreuzigung hingerichtet.

„Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: Wozu brauchen wir noch Zeugen? Ihr habt die Gotteslästerung gehört. Was ist eure Meinung? Und sie fällten einstimmig das Urteil: Er ist schuldig und muss sterben.“ (Mk 14, 63-64)

Nach der religiösen Vorstellung der Christen kam es drei Tage nach dieser Hinrichtung zur Wiederauferstehung. Im Rahmen der endzeitlichen Theologie erfüllte Jesus von Nazareth damit eine entscheidende Aufgabe für die Gläubigen vor dem jüngsten Gericht.

Das Ende der Welt würde nämlich von einer Offenbarung des göttlichen Wissens begleitet werden. Diese Apokalypse würde sich als finale Entscheidung über jedes Individuum abspielen. Luzifer, der ewige Verführer und Widersacher, würde als Ankläger vor dem Endgericht jede Sünde nennen.

„Jerusalem, Jerusalem, das da tötet die Propheten und steinigt, die zu ihm gesandt sind!“ (Lk 13,34)

Doch mit seinem selbst prophezeiten und damit auch freiwilligen Märtyrertod als Sohn Gottes, hat Jesus von Nazareth die Schuld der Gläubigen auf sich genommen. Diese Menschwerdung und das Leiden, die Passion Christi, haben die Sünden der Menschheit getilgt. So ermöglichte er dem Einzelnen einen Neuanfang in der Beziehung zu Gott.

Jungfräuliche Empfängnis durch Maria

Das Leben des Jesus von Nazareth begann nach den Vorstellungen der Christen mit einer jungfräulichen Empfängnis des göttlichen Samens durch den Heiligen Geist. Das ist neben Jesus und Gott selbst die dritte Inkarnationsform der trinitarischen Divinität.

Es war die schicksalshafte Aufgabe des Jesus von Nazareth, mit einen göttlichen Akt die Menschheit von der Sünde zu befreien. Deshalb muss gemäß der christlichen Heilslehre auch die Mutter Maria besonders rein sein.

„Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß? Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen… Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.“ (Lk 1,34-38)

Die Vorstellung, dass der Ziehvater Josef die Mutter Maria vor der himmlischen Empfängnis besudelt haben könnte, passte hierzu einfach nicht. Bereits die Apostel des Jesus von Nazareth haben sich deshalb intensiv mit intimen Details aus dem Leben der Maria beschäftigt.

Da sich Matthäus jedoch nur mit der Zeit vor der Empfängnis befasst hatte (Mt 1,25), blieben anderen nach ihm natürlich noch viel Raum für Spekulationen. Mit der späteren Entwicklung des Christentums traten dann auch dogmatische Interpretationen auf den Plan:

  • Die immerwährende Jungfräulichkeit Marias, die im Volksmund auch Josefsehe genannt wird. Ein sehr bekannter Vertreter dieser Strömung war der Kirchenvater Augustinus. Dem steht jedoch gegenüber, dass die Apostel mehrfach Geschwister erwähnen.
  • Die unbefleckte Jungfräulichkeit Marias, als Vorstellung, dass Maria dank himmlischer Protektion überhaupt niemals Sünden begangen hat.

Wirken als jüdischer Prophet

Jesus von Nazareth konzentrierte sich in seinen Botschaften auf das kommende Reich Gottes. Damit war ganz explizit eine Monarchie durch JHWH, den Gott der Israeliten, gemeint.

Die Juden versprachen sich davon eine Befreiung von ausländischen Besatzern sowie das Ende von Leid und Elend. Der göttliche Wille würde sich in der gesamten Schöpfung durchsetzen und damit die endgültige Zukunft realisieren.

Die alten hebräischen Schriften gaben den Gelehrten zahlreiche Hinweise, wie sich die Herrschaft Gottes ankündigen würde. Darunter waren einige Ereignisse aber vor allem auch das vermehrte Auftreten der Sendboten Gottes, der Propheten.

In der Zeit von 1200 v. Christus bis 200 n. Christus wurden deshalb eine Reihe von Personen als solche Nevi’im identifiziert. Als besondere Charakterzüge von „echten“ Propheten galten eine anfängliche Angst vor der Bürde.

Außerdem verzichteten sie auf Garantien für ein persönliches Wohlergehen. Darüber hinaus hatten sie Momente der Unsicherheit und nahmen natürlich auch keinen finanziellen Bezüge. Darüber hinaus diente es der Glaubwürdigkeit, das eigene, gewaltsame Ende vorherzusehen.

Taufe im Jordan

Bevor Jesus von Nazareth öffentlich in Erscheinung trat, machte zunächst ein anderer Prophet von sich reden. Johannes der Täufer konzentrierte sich in seinen Predigten ebenfalls auf die Endzeit.

Jesus von Nazareth Taufe Jordan
Taufe des Jesus von Nazareth im Jordan (Almeida Júnior / gemeinfrei)

Dieser sagte jedoch die Ankunft eines noch wichtigeren Boten Gottes voraus. Als Mittel, um Gläubigen einen Weg in das Reich Gottes zu bereiten, bot Johannes eine Taufe im Jordan an.

Das war eine symbolische Zeremonie, mit der man sich von den Sünden reinwaschen konnte. So kann man dann vor dem jüngsten Gericht ein besseres Urteil erreichen.

Jesus von Nazareth suchte schließlich eine Begegnung mit Johannes der Täufer. Vielleicht gehörte er sogar zu dessen Anhängerschaft.

Die Taufe von Jesus im Jordan wurde der Legende nach dann zu einem Erweckungserlebnis.

Sendboten des Messias

In der christlichen Erzählung sammelte Jesus von Nazareth nach seinem in Erscheinung treten zunächst zwölf Apostel um sich. Das waren die „Sendboten“ des Propheten. Doch in der wissenschaftlichen Forschung ist umstritten, ob Jesus wirklich einen engeren Zirkel um sich bildete.

Simon Petrus, Andreas, Jakobus der Ältere, Johannes, Philippus, Bartholomäus, Thomas, Matthäus, Jakobus der Jüngere, Thaddäus, Simon Zelotes, Judas Iskariot

Vielmehr sind die Apostel für die weitere Entwicklung der Theologie wie auch die Ausbreitung des Christentums von entscheidender Bedeutung. Dabei hat auch die Verwendung der heiligen Zahl Zwölf einen besonders hohen Wert für den Gründungmythos der Weltreligion.

Bergpredigt

Die Bergpredigt ist ein sehr bedeutsames Ereignis zu Beginn der Karriere des Jesus von Nazareth als Prophet. Die beiden Evangelisten Lukas und Matthäus berichten davon. In der bildlichen Vorstellung handelte es sich bei dieser Predigt um ein konkretes Ereignis.

„Als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. 2 Dann begann er zu reden und lehrte sie.“ – Mt 5,1-2

Doch neuere Theorien gehen davon aus, dass in einer anonymen Schriftquelle „Q“ einzelne Lehrsätze des Jesus von Nazareth gesammelt wurden. Diese wurden später zu einer einheitlichen Erzählung zusammengefasst.

Entscheidend ist jedoch, dass sich in der Bergpredigt viele neue Interpretationen der heiligen Schriften finden. Außerdem präsentierte Jesus von Nazareth bei der Deutung der Worte Gottes einen anderen, volksnäheren und kulanteren Stil als die etablierte Priesterschaft.

„Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.“ Mt 5,3-4

Beginnend mit insgesamt neun Seligpreisungen baute Jesus von Nazareth eine enge Beziehung zu den einfachen Leuten auf. Danach griff er auf zahlreiche Bilder zurück, die Gleichnisse, die ihm halfen, seine Inhalte zu kommunizieren.

„Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn. Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin!“ – Mt 5,38-40

Im Hauptteil der Bergpredigt entwickelte Jesus dann seine sogenannten „Antithesen“ zu etablierten Lehrsätze des jüdischen Glaubens. Als Schriftgelehrter war er zwar hierzu berechtigt, doch offenbarte auch seine Opposition zum Establishment.

Laut Matthäus erkannte die Menge jedoch die besondere Autorität, mit der Jesus von Nazareth die heilige Schrift auslegte (Mt 7,30). Er schloss die Bergpredigt vom Gleichnis des Hauses, das auf Sand oder auf Fels gebaut wird.

Passion Christi

Nachdem Jesus von Nazareth ins Visier der hohen Priesterschaft geriet, wurde er verhaftet und wegen Gotteslästerung zum Tod am Kreuz verurteilt. Diese Art der Hinrichtung hatte sich aus dem Hängen entwickelt.

Aber eine Kreuzigung sollte schmerzhafter sein und vor allem sehr viel länger (bis zu 3 Tage) dauern. Damit begann der Leidensweg des Jesus von Nazareth, der mit der Erlösung der Menschheit von ihren Sünden endete.

Diese Passion Christi begann mit der Verhöhnung von Jesus als sterblicher Mensch: Ecce homo – siehe da, ein Mensch! Dann musste er sein eigenes Kreuz zur Richtstätte tragen. Er musste den Kreuzweg gehen.

Zunächst geißelte man Jesus von Nazareth, dann setzte man ihm eine Dornenkrone auf. Auf dem Weg zum Berg Golgota hatte der Kreuzweg je nach Auslegung 7 oder auch 14 beziehungsweise 15 Stationen.

An der Hinrichtungsstätte angekommen, brach man ihm zunächst die Beine. So konnte man ihn besser an das Kreuz nageln. Man richtete das Kreuz auf und verteilte seine Kleider an die Schaulustigen.

„Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist.“ Lk 23,46

Zunächst brach Jesus von Nazareth in Tränen aus und verfiel in Verzweifelung. Doch dann verzieh er den Tätern und ergab sich schließlich in sein Schicksal.

Der Tod am Kreuz tritt dann meist nach langer Qual durch Ersticken ein, weil ein großer Teil des Körpergewichts auf den Atmungsapparat drückt. Maria Magdalena begleitete ihn in diesen letzten Stunden war dann erste Zeugin seiner Auferstehung.


Inhaltsverzeichnis von Frag Machiavelli

„Habe ich meine Rolle gut gespielt? Nun so klatscht Beifall!“

(Augustus – letzte Worte)


Vorzeit

NameRolle
Gott/
SatanDämon
MetatronErzengel
AzraelErzengel
MichaelErzengel
GabrielErzengel
RaphaelErzengel
UrielErzengel
RazielErzengel
LuziferDämon
SamaelDämon
LilithDämonin
NemesisDämonin
BaphometDämon

Frühantike

NameRolle
SunziMilitärtheoretiker
SokratesPolitischer Philosoph
PlatonPolitischer Philosoph
AristotelesPolitischer Philosoph
Hannibal BarkasFeldherr
Quintus Fabius MaximusSenator / Feldherr / Diktator
Scipio AfricanusFeldherr
Cato der ÄltereSenator
PolybiosPolitischer Philosoph
Tiberius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius GracchusRömischer Ritter / Volkstribun
Gaius MariusFeldherr / Militärtheoretiker
Lucius Cornelius SullaSenator / Feldherr / Diktator
Gnaeus Pompeius MagnusSenator / Feldherr
SpartakusAufständischer
Marcus CrassusSenator / Feldherr
Marcus Tullius CiceroSenator
Gaius Iulius CaesarSenator / Feldherr / Diktator
VercingetorixAufständischer
Gaius CassiusSenator
Marcus BrutusSenator
Marcus AntoniusSenator / Feldherr

Antike

NameRolle
AugustusRömischer Kaiser
ArminiusAufständischer
TiberiusRömischer Kaiser
Pontius PilatusRömischer Ritter
Johannes der TäuferHäretiker / Prophet
Jesus von NazarethHäretiker / Prophet
Maria MagdalenaApostelin
Simon PetrusApostel
JohannesApostel
Jakobus der ÄltereApostel
MatthäusApostel
Judas IskariotApostel
PaulusApostel
LukasEvangelist
Judas ThaddäusApostel
MarkusEvangelist
CaligulaRömischer Kaiser
ClaudiusRömischer Kaiser
NeroRömischer Kaiser
BoudiccaAufständische
VespasianRömischer Kaiser
DomitianRömischer Kaiser
TraianRömischer Kaiser
HadrianRömischer Kaiser
Mark AurelRömischer Kaiser
CommodusRömischer Kaiser
CaracallaRömischer Kaiser
AurelianRömischer Kaiser

Spätantike

NameRolle
DiokletianRömischer Kaiser
Konstantin I.Römischer Kaiser
AugustinusPolitischer Philosoph
Alarich I.König der Völkerwanderungszeit
GeiserichKönig der Völkerwanderungszeit
Leo I. der GroßePapst
AttilaKönig der Völkerwanderungszeit
OdoakerKönig der Völkerwanderungszeit
TheoderichKönig der Völkerwanderungszeit

Frühmittelalter

NameRolle
Chlodwig I.König des Frankenreichs
Benedikt von NursiaPriester
Gregor der GroßePapst
Abu BakrFeldherr
Karl MartellHausmeier / Feldherr
Pippin III.König des Frankenreichs
Karl der GroßeKaiser des Frankenreichs
Ludwig I. der FrommeKaiser des Frankenreichs
Ludwig II. der DeutscheKönig des Ostfrankenreichs
Karl der KahleKönig des Westfrankenreichs
Ragnar LodbrokKönig der Wikinger
Alfred der GroßeKönig von England
Karl III. der DickeKaiser des Frankenreichs
Konrad I.König des Ostfrankenreichs
Olga von KiewApostelin
Heinrich I.König des Ostfrankenreichs
Otto I. der GroßeKaiser des Ostfrankenreichs
Otto II.Kaiser des Ostfrankenreichs
Harald BlauzahnKönig der Wikinger
Erik der RoteEntdecker der Wikinger
Sven GabelbartKönig von England
Otto III.Kaiser des Ostfrankenreichs
Leif ErikssonEntdecker der Wikinger
Heinrich II. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Knut der GroßeKönig von England
Konrad II.Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Heinrich III. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs

Hochmittelalter

NameRolle
Heinrich IV. (HRR)Kaiser des Heiligen Römischen Reichs
Harald HardradeKönig der Wikinger
Wilhelm der ErobererKönig von England
Gregor VII.Papst
Urban II.Papst
Anselm von CanterburyPriester
Gottfried von BouillonKreuzritter
Bernhard von ClairvauxPriester
Eleonore von AquitanienHerzogin
Heinrich der LöweHerzog im Heiligen Römischen Reich
Friedrich I. BarbarossaKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Thomas BecketPriester
Sultan SaladinFeldherr
Richard LöwenherzKönig von England
Johann OhnelandKönig von England
William MarshalRitter
Friedrich II. der StauferKaiser des Heiligen Römischen Reichs
Rudolf I. von HabsburgKönig des Heiligen Römischen Reichs
Adolf von NassauKönig des Heiligen Römischen Reichs

Spätmittelalter

NameRolle
William WallaceAufständischer
Robert the BruceKönig von Schottland
Jaques de MolayHäretiker / Templer
Schwarze PrinzFeldherr

Frühe Neuzeit

NameRolle
Alexander VI.Papst
Cesare BorgiaFeldherr
Girolamo SavonarolaHäretiker / Priester
Niccolo MachiavelliPolitischer Philosoph
Julius II.Papst
Heinrich VIII.König von England
Leo X.Papst
Martin LutherHäretiker / Priester
Thomas MüntzerHäretiker / Priester
Götz von BerlichingenRitter im Heiligen Römischen Reich
Florian GeyerRitter im Heiligen Römischen Reich
Sebastian von RotenhanOffizier
Paul III.Papst
Iwan IV. der SchrecklicheRussischer Zar
Maria TudorKönigin von England
Elisabeth I.Königin von England
Maria StuartKönigin von Schottland & Frankreich
Francis DrakeOffizier
Walter RaleighOffizier
Jakob I. StuartKönig von England & Schottland
WallensteinFeldherr
Kardinal RichelieuFeldherr / Agent
Gustav AdolfFeldherr
Oliver CromwellLord Protector von England
Henry MorganOffizier
Rob Roy MacGregorAufständischer
Peter der GroßeRussischer Zar
August der StarkeKurfürst im Heiligen Römischen Reich
Karl XII.König von Schweden
Anne StuartKönigin von Großbritannien
Friedrich der GroßeKönig von Preußen
Bonnie Prince CharlieAufständischer
Katharina die GroßeRussische Zarin
Benjamin FranklinPolitischer Philosoph
George WashingtonUS-Präsident
Alexander HamiltonPolitischer Philosoph
Henry ShrapnelOffizier
John AdamsUS-Präsident

19. Jahrhundert

NameRolle
NapoleonFeldherr
Thomas JeffersonUS-Präsident
Alexander I.Russischer Zar
Horatio NelsonOffizier
Gerhard von ScharnhorstOffizier / Militärtheoretiker
Arthur WellesleyOffizier
Carl von ClausewitzOffizier / Militärtheoretiker
James MadisonUS-Präsident
James MonroeUS-Präsident
Andrew JacksonUS-Präsident
VictoriaKönigin von Großbritannien
Arthur SchopenhauerPolitischer Philosoph
Martin van BurenUS-Präsident
Michail BakuninPolitischer Philosoph
James K. PolkUS-Präsident
Abraham LincolnUS-Präsident
Robert Edward LeeOffizier
William T. ShermanOffizier
George A. CusterOffizier
Ulysses S. GrantUS-Präsident
Otto von BismarckReichskanzler
Cornelius VanderbiltTycoon
Andrew CarnegieTycoon
John D. RockefellerTycoon
Grover ClevelandUS-Präsident

20. Jahrhundert

NameRolle
Theodore RooseveltUS-Präsident
Leo TrotzkiPolitischer Philosoph
Woodrow WilsonUS-Präsident
Manfred von RichthofenOffizier
Lawrence von ArabienAgent
LeninDiktator / Sowjetunion
Josef StalinDiktator / Sowjetunion
MussoliniDiktator / Italien
Adolf HitlerDiktator / Deutschland
Simo HäyhäOffizier
Erich von MansteinOffizier
Erwin RommelOffizier
Georgi SchukowOffizier
Mao ZedongDiktator / Militärtheoretiker
Konrad AdenauerDeutscher Bundeskanzler
Nikita ChruschtschowDiktator / Sowjetunion
Vo Nguyen GiapOffizier
Ludwig ErhardDeutscher Bundeskanzler
Leonid BreschnewDiktator / Sowjetunion
Carlos MarighellaAufständischer / Militärtheoretiker
Kurt Georg KiesingerDeutscher Bundeskanzler
Willy BrandtDeutscher Bundeskanzler
Helmut SchmidtDeutscher Bundeskanzler
Juri AndropowDiktator / Sowjetunion
Helmut KohlDeutscher Bundeskanzler
Michail GorbatschowDiktator / Sowjetunion

Sonstiges: Blog-Beiträge

NameEpoche
SteinschleuderFrühantike
PrimitivbogenFrühantike
Griechische PhalanxFrühantike
Makedonische PhalanxFrühantike
Römische RitterFrühantike
Römische LegionäreFrühantike
Römische FormationenFrühantike
PyrrhussiegeFrühantike
Keltische KriegerFrühantike
Germanische KriegerFrühantike
Divide et ImperaFrühantike
PrätorianerAntike
Römischer LimesAntike
HunnenSpätantike
PanzerreiterFrühmittelalter
WikingerschiffeFrühmittelalter

Sonstige: Drittes Reich

NameZuordnung
Wilhelm KeitelWehrmacht / OKW
Gerd von RundstedtWehrmacht / Heeresgruppe
Fedor von BockWehrmacht / Heeresgruppe
Walter ModelWehrmacht / Heeresgruppe
Heinz GuderianWehrmacht / Panzer
Hermann HothWehrmacht / Panzer
Otto CariusWehrmacht / Panzer
Karl DönitzWehrmacht / U-Boot
Günther PrienWehrmacht / U-Boot
Otto KretschmerWehrmacht / U-Boot
Joachim SchepkeWehrmacht / U-Boot
Werner MöldersWehrmacht / Jagdflieger
Adolf GallandWehrmacht / Jagdflieger
Erich HartmannWehrmacht / Jagdflieger
Paul HausserWaffen-SS
Sepp DietrichWaffen-SS
Theodor EickeWaffen-SS
Felix SteinerWaffen-SS
Hermann FegeleinWaffen-SS
Joachim PeiperWaffen-SS
Michael WittmannWaffen-SS

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